Meine Energiewende - Gaby Köster - E-Book

Meine Energiewende E-Book

Gaby Köster

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Beschreibung

Mit Humor und Heilsteinen: die bekannte deutsche Comedienne Gaby Köster kämpft sich nach einem Schlaganfall zurück ins Leben. Den Großteil ihrer Heilung verdankt sie der Kraft der Spiritualität. Die rheinische Frohnatur vertraut dabei auf die Kraft der Tarotkarten, schläft mit ihrer Energiezahl unterm Kissen und vertraut ihren Heilsteinen. Energiearbeit ist ihr Erfolgsrezept. Die Spiritualität ist ihr bester Zugewinn nach dem Schlaganfall! In diesem Buch teilt Gaby Köster ihre Erfahrungen und zeigt, dass das Leben auch mit Einschränkungen nicht vorbei sein muss. Jeder kann durch die Kraft der Spiritualität sein volles Potenzial entfalten: Mit gestärktem Energielevel das Leben aktiv gestalten!

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Seitenzahl: 291

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Impressum

© eBook: 2024 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München

© Printausgabe: 2024 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München

GU ist eine eingetragene Marke der GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, www.gu.de

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, sowie Verbreitung durch Bild, Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.

Projektleitung: Simone Kohl

Lektorat: Antje Korsmeier

Bildredaktion: Simone Hoffmann

Covergestaltung: Ki36 Editorial Design, München, Bettina Stickel

eBook-Herstellung: Liliana Hahn

ISBN 978-3-8338-9385-8

1. Auflage 2024

Bildnachweis

Coverabbildung: Stephan Pick

Fotos: Adobe Stock; Bildredaktion Gräfe und Unzer; Gaby Köster; Mauritius Images; The noun projct; Thomas Köller

Syndication: Bildagentur Image Professionals GmbH, Tumblingerstr. 32, 80337 München www.imageprofessionals.com

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Wichtiger Hinweis:

Die Gedanken, Methoden und Anregungen in diesem Buch stellen die Meinung bzw. Erfahrung der Verfasserin dar. Sie wurden von der Autorin nach bestem Wissen erstellt und mit größtmöglicher Sorgfalt geprüft. Sie bieten jedoch keinen Ersatz für persönlichen kompetenten medizinischen Rat. Jede Leserin, jeder Leser ist für das eigene Tun und Lassen auch weiterhin selbst verantwortlich. Weder Autorin noch Verlag können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den im Buch gegebenen praktischen Hinweisen resultieren, eine Haftung übernehmen.

Die automatisierte Analyse des Werkes, um daraus Informationen insbesondere über Muster, Trends und Korrelationen gemäß § 44b UrhG (»Text und Data Mining«) zu gewinnen, ist untersagt.

Vorwort

Liebe Menschen!

Mein Wunsch für dieses Buch ist, dass es eine Anregung für euch und euer Leben wird. Wir leben in einer Zeit, in der sich manche Menschen aus Überzeugung für eine gute Sache auf der Straße festkleben, andere aus dem Glauben an eine Sache, die sie für absolut wahr halten, wahlweise Israelfahnen oder den Koran verbrennen und wiederum andere militärisch in Nachbarländer einfallen. Aber spirituell denkende und lebende Menschen gelten normalerweise als verrückt. Da stimmt doch was nicht, oder? Finde den Fehler!

Es wird in diesem Buch um viele spirituelle Themen gehen: um Energiemedizin, also die Behandlungsmethoden, die auf die Energiesysteme unseres Körpers einwirken, ums Kartenlegen und um Heilsteine. Es wird die Rede sein von Energiewasser, Räucherungen, Aura-Soma, helfenden Engeln und Kräutern, die unser Leben und unser Gemüt bereichern, und nicht zuletzt von der energetischen Arbeit mit Chakren. Mir ist sehr daran gelegen, euch meinen persönlichen Weg zur Spiritualität aufzuzeigen sowie meine Beziehung zu dem, was uns Menschen im Tiefsten trägt und unserem Leben Sinn verleiht.

Natürlich weiß ich ganz genau, dass ein Vorwort oft gar nicht vom Autor selbst geschrieben wird, sondern von einem Gastautor, der bei der Einordnung und dem Verständnis des Werks helfen soll. Das geschieht natürlich immer mit dem Hintergedanken, das Buch durch die Expertise, die Geistesgröße und das Renommee des Gastes aufzuwerten. Dadurch soll Glaubwürdigkeit verbreitet werden und eine angemessene, möglichst übersteigerte Würdigung von Sprache, Stil und Inhalt des Hauptautors vollzogen werden. Ich möchte deshalb nicht kleckern, sondern klotzen und habe hier schon mal ein kurzes Vorwort für eine Person vorformuliert, deren internationaler Ruf dem eines Martin Luther King, eines Mahatma Gandhi oder eines Desmond Tutu in nichts nachsteht. Lieber Herr Bundeskanzler, ein solches Schreiben hätte ich mir von Ihnen gewünscht. Und ich muss noch kurz hinzufügen, dass ich alles, was in diesem Buch steht, absolut ernst nehme und es mir sehr, sehr wichtig ist, ich aber gleichzeitig von Beruf auch Komikerin bin.

Der Bundeskanzler

Olaf Scholz, Bundeskanzler,

Willy-Brandt-Straße 1, 10557 Berlin

Sehr geehrte Frau Köster!

Ich als Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland freue mich ausgesprochen, das Vorwort zu Ihrem Buch schreiben zu dürfen. Ich bin seit mehr als 25 Jahren ein glühender Verehrer Ihrer Kunst. Ich habe mir alle Ihre Serien im Fernsehen angesehen, habe sie aufgenommen, bei mir zu Hause archiviert und schaue sie mir immer wieder an. Und lassen Sie mich ein Wort in eigener Sache sagen: Vor drei Jahren habe ich dann auch zum ersten Mal bei einem Ihrer Witze gelacht.

Ich danke Ihnen außerdem für die Chakren-Behandlungen, die Sie mir haben zukommen lassen. Wie Sie mein Halschakra geöffnet haben, um Kommunikationsfähigkeit und Redetalent bei mir zu wecken, war sehr beeindruckend. Leider sind mir regelmäßige Behandlungen bei Ihnen zeitlich nicht möglich, wodurch das Chakra schnell wieder blockiert war. Das nächste Mal muss ich mit Ihnen auch unbedingt an meiner Leidenschaft, meiner Lebendigkeit und an meiner mangelnden Aura arbeiten. Gleichzeitig habe ich an Sie die Frage, ob Sie der Meinung sind, dass es ein Chakra oder einen Heilstein für den Doppelwumms gibt. Ich bekomme den einfach nicht hin!

Zu guter Letzt möchte ich Sie darum bitten, auch einen Arbeitskollegen von mir in Behandlung zu nehmen. Wäre es Ihnen möglich, bei Christian Lindner am Manipura-Chakra, das für Selbstbewusstsein steht, zu arbeiten? Dieses Chakra scheint mir bei ihm nicht richtig im Fluss zu sein, da sein Selbstbewusstsein übermäßig aufgequollen ist und unentwegt in Selbstverliebtheit umschlägt.

Mit dem Ausdruck meiner vorzüglichen Hochachtung und mit bewundernder Hochachtung verbleibe ich als Ihr …

Olaf Scholz,

designierter Ex-Kanzler der Bundesrepublik Deutschland

Einleitung:

Mein Weg zur Spiritualität

In diesem Buch geht es um viele Dinge, die unser aller Leben bereichern können. Denn eins ist ganz klar und nicht von der Hand zu weisen: Seitdem ich meine Spiritualität lebe, begegnen mir die wundervollsten Dinge und für mich persönlich ist Spiritualität inzwischen überlebenswichtig geworden.

Doch das gilt nicht nur für mich. Es ist ganz offensichtlich und tatsächlich wissen das auch die allermeisten von uns, dass sich unser Planet Erde im Wandel befindet. Und auch die Menschen, die auf ihm leben, sind im Wandel.

Zum einen, weil sie nicht mehr glücklich sind mit der Art, wie wir Menschen – gerade in der westlichen Welt – leben. Sie sind auf der Suche nach spirituellem Wissen, das die Dunkelheit des reinen Materialismus zu überwinden hilft und sie innerlich stark macht. Inneres Glück, die Bekämpfung von Stress, einen direkten Kontakt mit dem Göttlichen oder die Fähigkeit, zwischen Richtig und Falsch zu unterscheiden, sind Dinge, die sich viele wünschen.

Zum anderen ist es aber auch so, dass die Menschen sich ändern müssen, wenn sie noch etwas länger im Schoße der alten Mutter Erde leben wollen. Denn wir brauchen Mutter Erde dringend, aber sie braucht uns nicht die Bohne! Wenn wir mit ihrer Zerstörung so weitermachen, wird sie eines Tages endgültig die Faxen dicke mit uns Menschenkindern haben und uns ohne viel Federlesens wie eine Zigarettenkippe von diesem Planeten wegschnippen.

Ich möchte in diesem Buch zeigen, dass Spiritualität auf den neuen Wegen, die vor uns liegen, sehr hilfreich sein kann. Dass sie uns das Leben auf wundersame Weise erleichtern und aus kurzfristiger Zufriedenheit vielleicht ein tieferes Lebensglück machen kann.

Wenn ich von „Glück“ rede, frage ich mich sofort, warum bisher nur der kleine, arme Himalayastaat Bhutan in seiner Verfassung ein Grundrecht auf Glück verankert hat. Denn glücklich zu sein ist das großartigste Rezept für ein gutes Leben und es gelingt nur, indem man nichts wichtiger nimmt als genau das. Deshalb hat das buddhistische Bhutan nicht nur einen eigenen Glücksminister, sondern auch das sogenannte GrossNationalHappinessCenter, das die wirtschaftliche Entwicklung mit der Erhaltung der Umwelt und dem Glück der Menschen in Einklang bringen soll. Außerdem schenkte der derzeitige König Jigme Khesar Namgyel Wangchuck seinem Volk Freiheit und erlöste es von absoluter Herrschaft, indem er sich 2008 selbst entmachtete und die Demokratie einführte. Meines Wissens der einzige Herrscher weltweit, der freiwillig auf seine Macht verzichtete. Natürlich bis auf die niederländische Königin Beatrix, die abdankte, doch Beatrix hieß ja in Wirklichkeit Hape Kerkeling, der keine Lust mehr auf den Job hatte.

Angesichts all dessen stellt sich natürlich die Frage: Warum wird in unseren Parlamenten von ewigem Wachstum und vom Bruttoinlandsprodukt gefaselt, aber nie vom Bruttonationalglück geredet? Wieso wird Glück bei uns zur reinen Privatangelegenheit erklärt? Auf den Punkt, dass Glück sehr viel mit Erziehung zu tun hat, werde ich in einem gesonderten Kapitel über Schule eingehen.

Wenn wir unser eigenes Leben und unser aller Zusammenleben ändern wollen, müssen wir nicht nur nach dem Wie, sondern auch nach dem Wann fragen. Das ist leicht zu beantworten, denn der perfekte Zeitpunkt, etwas zu verändern, ist immer jetzt sofort! Willst du frühmorgens meditieren? Dann mach es jetzt! Willst du dich gesund ernähren? Dann mach es jetzt! Die anderen wollen nichts verändern? Dann geh voran! Willst du das Göttliche in allem sehen? Dann mach es jetzt! Mach es sofort und mach es mit Begeisterung, Hingabe und Zuneigung. Du brauchst dafür keinen extra Motivationstrainer, keine Mehrheit, der du folgen kannst, und keine Ziele, auf die du „hinarbeitest“, um irgendwann in ferner Zukunft glücklicher, besser oder cooler zu sein.

Allerdings braucht es dafür ein wenig Beharrlichkeit. Das kölsche „Et kütt wie et kütt“ (Es kommt, wie es kommt) ist ein wunderbarer Spruch, heißt aber zunächst nur, dass man sich in das Unabwendbare fügt und in sein Schicksal ergibt, weil man ohnehin nichts am Lauf der Dinge ändern kann. Viel lieber ist mir da das gute alte „Von nix kütt nix“ (Von nichts kommt nichts).

Im Hinduismus nennt man das übrigens tapas, was nichts mit den kleinen spanischen Leckereien zu tun hat. Der Ausdruck ist Sanskrit und bedeutet wörtlich „Wärme“, „Glut“, aber auch „Schmerz“ und beinhaltet auch etwas, das ich eigentlich überhaupt nicht mag, nämlich Disziplin. Damit verbinde ich immer irgendwelche Yogis auf Nagelbrettern oder Asketen, die auf einem Bein stehen und einen Arm so lange in die Luft halten, bis er verfault. Aber Tapas bedeutet eher Mut, also die Bereitschaft, etwas zu wagen und sich in neue, unbekannte Territorien aufzumachen.

Und die größte Tugend bei all dem ist es, geduldig zu bleiben. Wenn etwas auf deinem Weg klappt, dann schenke dir ein kleines Lächeln, und wenn etwas nicht klappt, dann schenke dir ein großes Lachen! Oder wie viele heute sagen: „Hinfallen, aufstehen, Krönchen richten.“ Es sei denn, man liebt sein Smartphone mehr als alles andere, dann sagt man: „Hinfallen, aufstehen, Phönchen richten.“

Wie hat das nun mit der Spiritualität bei mir angefangen? Die ersten, noch zaghaften und schüchternen Schritte habe ich eigentlich schon ziemlich früh gemacht, denn bereits in meiner Kindheit und Jugend hat mich dieses ganze Thema immer wieder beschäftigt. Vielleicht muss man dabei wissen, dass ich definitiv nicht mit einem goldenen Löffel im Mund geboren wurde und in meiner Kindheit und Jugend einige wirklich unschöne Dinge durchmachen musste, auf die ich hier gar nicht näher eingehen will. Aber bei der Verarbeitung dieser Dinge habe ich – so sehe ich es heute – schon damals Unterstützung von der geistigen, das rein Materielle überschreitenden Welt bekommen. Das lag vielleicht auch an meinem Vater, der selbst ziemlich spirituell war und glaubte, dass es übergeordnete Kräfte gibt, die man rufen kann, wenn man Hilfe braucht oder in Not ist.

Zum Beispiel erinnere ich mich, dass er ein kleines Büchlein mit Abbildungen von Engeln und Gebeten hatte. Daraus hat er mir abends vor dem Schlafengehen vorgelesen und mit mir am Bett gebetet, allerdings nur, wenn er denn mal zu Hause war. Das kam nicht so oft vor und dieser Umstand machte mich auch traurig. Aber wenn er das machte, hat mich das sehr gestärkt. Ich fühlte mich dann immer beschützt und hatte das Gefühl, dass viele Schutzengel auf mich aufpassten und ich sie rufen konnte, wenn ich Hilfe brauchte. Denn ich glaubte, dass Engel einem helfen und einen unterstützen, wenn man sie braucht. Heute, Jahrzehnte später, ist mein Vater, der ja nicht mehr unter uns weilt, einer meiner Schutzengel. Und als ich nach meinem drecksdrisseligen Schlaganfall im Krankenhaus lag, ist er mir auch einmal erschienen. Das schwöre ich!

Aber damals in meiner Kindheit und Jugend stand ich hinsichtlich all der großartigen übersinnlichen Wesen noch ganz am Anfang. Ich weiß nur, dass mein Vater und auch ich bei sämtlichen Onkeln, Tanten, Groß-, Klein-, Schwipp- und Schwappschwägern der Familie schon immer als eine Art Spinner verschrien waren. Denn alles, was für ihn und mich völlig normal war und uns glücklich machte, war für sie nur exzentrischer Quatsch und ein Zeichen dafür, dass wir einen an der Waffel hatten. Heute denke ich, Spinner zu sein, ist vielleicht gar keine so schlechte Ausgangsposition, um sich dem Übersinnlichen zuzuwenden. Wir alle kennen doch das Nietzsche-Zitat, dass man Chaos in sich tragen muss, um einen tanzenden Stern zu gebären. Für mich heißt das, dass man etwas verrückt sein und von den Regeln abweichen muss, um neue Wege zu beschreiten.

Meine nächsten spirituellen Schritte machte ich dann im Teenageralter. Schuld daran war diesmal nicht mein inzwischen verstorbener Vater, sondern meine Mutter, die mit Esoterik so gar nichts zu tun hat und eher eine total realistisch denkende Frau ist. Dennoch ging sie damals circa zweimal im Jahr zu einer Kartenlegerin, hauptsächlich um Klarheit in ihr Leben zu bekommen. Das konnte ich überhaupt nicht verstehen, zu der Zeit suchte ich noch nicht den Rat der Karten. Stattdessen benutzte ich einen wunderschönen großen Onyxring, den ich von meinem Vater geerbt hatte, an einem Kettchen hängend als Pendel. Für einfache Ja-Nein-Fragen funktionierte das sensationell gut. Diesen Ring habe ich übrigens inzwischen meinem Sohn geschenkt, der ihn auch zu besonderen Anlässen wie Prüfungen oder wichtigen Festlichkeiten trägt.

Die Kartenlegerin, zu der meine Mutter ging, hieß Frau Braun und war eine kleine, zarte und urkölsche Person. Und als dann viele Dinge, die Frau Braun meiner Mutter vorausgesagt hatte, tatsächlich eintrafen, wurde ich neugierig und wollte es einmal selbst ausprobieren.

Zuerst war ich sehr skeptisch und dachte mir: Vermutlich verfügen Kartenlegerinnen einfach nur über Menschenkenntnis, bleiben mit ihren Aussagen immer ziemlich nebulös und erzielen so zwangsläufig einige Treffer, die aber leider bloß Zufallstreffer sind. Das ist übrigens der sogenannte Barnum-Effekt, der beschreibt, dass wir Menschen alle vagen und insbesondere alle positiven Aussagen über uns gerne als wahr betrachten.

Auf jeden Fall führte mich Frau Braun in ihr Wohnzimmer, wir nahmen an einem Tisch Platz, auf dem sich eine Flasche Wasser, eine Tasse mit sehr starkem schwarzem Cowboykaffee und ein normales Spielkartendeck befanden. Ich war ziemlich aufgeregt, als sie die Karten mischte und mir auftrug, mit der linken Hand, die damals noch prächtig funktionierte, zum Herzen hin abzuheben. Sie legte die komplette Große Tafel aus (später dazu mehr), zündete sich eine Zigarette an (wahrscheinlich eine für Männerhände viel zu schicke Kim oder ganz cool eine Roth-Händle direkt aus dem Hinterteil eines Zigarettenesels; die Älteren unter euch werden wissen, wovon ich rede). Auf jeden Fall schaute sich Frau Braun die Unterseite des Kartenstapels an und schilderte mir dann exakt meine Lebenssituation, und zwar so, als würde sie mich sehr gut kennen. Ich machte damals eine Ausbildung als Erzieherin, was seinerzeit die Voraussetzung war, um – wie ich es plante – Kunsttherapeutin zu werden. Allerdings fühlte ich mich in dieser Ausbildung sehr unwohl. Und dann legte Frau Braun los: „Kind, wat du da gerade beruflich machst, dat deit dir net jot, da is große Lumperei im Spill“ (Das tut dir nicht gut, denn dort gibt es dir gegenüber Gemeinheiten und Arglist. – Den Ausdruck Mobbing kannte man damals noch nicht).

Dann umriss sie noch kurz meine Liebschaften: „Dä Jung dauch nit, dä es ne Filou!“ (Der junge Mann taugt nichts, das ist ein Schwerenöter). Auch damit lag sie leider richtig. Das alles hatte sie auf den Punkt aus einem stinknormalen Skatblatt gelesen. Wobei ich mich frage, ob Frau Braun beim Skatspielen auch aus den Karten hätte herauslesen können, wer gewinnt. Und wenn das auch mit Paketkarten klappt, könnte man heutzutage damit Millionen verdienen.

Frau Braun erzählte auf jeden Fall in unserer Sitzung noch einige Schwänke aus ihrem Leben, die nicht alle ganz jugendfrei waren, und ich machte mir Notizen. Natürlich nicht über ihr pralles kölsches Leben, sondern über die Ahnungen und Weissagungen, die sie mir gegenüber geäußert hatte und die ich nicht vergessen wollte. Sie prophezeite mir, dass ich einmal in einem großen Haus arbeiten würde und mit der Öffentlichkeit zu tun hätte. Zu jener Zeit, in den 1980er-Jahren, konnte ich mit dieser Aussage noch nicht viel anfangen, aber gute 15 Jahre später wusste ich, dass sie mit dem Haus RTL meinte. Noch Jahre später sagte meine Mutter oft: „Weißt du noch, dass Frau Braun das damals genau so beschrieben hat?“ und ich musste ihr recht geben. Leider ist Frau Braun dann ein paar Jahre später verstorben und ich hoffe, dass sie ihre wohlverdiente Ruhe gefunden hat.

Ungefähr zu dieser Zeit kaufte ich mir mein erstes Kartendeck, ein Lenormand-Deck Blaue Eule, benannt nach der französischen Kartenlegerin Marie-Anne Adélaïde Lenormand aus dem 19. Jahrhundert. Kartendecks wie dieses sind im Gegensatz zu Tarotkarten Wahrsagekarten und unterscheiden sich unter anderem dadurch, dass sie wesentlich weniger Karten als Tarotdecks und keine Kehrseite haben. Dieses Deck benutze ich auch heute noch. Und nebenbei bin ich sehr stolz darauf, dass es all meine Umzüge unbeschadet überlebt hat. Ich kaufte mir ein Buch mit Bedeutungserklärungen, legte einfach los und besuchte erst Jahre später dazu ein Seminar.

Bald legte ich mir auch Tarotkarten zu: das Tarotdeck Crowley, benannt nach dem englischen Okkultisten Aleister Crowley. Damit komme ich aber bis heute nicht zurecht, die Karten sind mir zu düster und sprechen nicht zu mir. Was vielleicht auch daran liegen mag, dass Crowley ein Mensch mit sehr fragwürdigen Ansichten war, dem unter anderem schwarzmagische Rituale, Rassismus, die Ablehnung der Demokratie als einem „ekelerregenden Kult der Schwäche“ und sogar Propagandatätigkeit für die Nationalsozialisten vorgeworfen wurden. Deshalb wechselte ich relativ schnell zum Rider Waite Tarot, benannt nach dem angloamerikanischen Okkultisten Arthur Edward Waite, das erstmals 1910 erschien. Und ich stellte fest, dass bei diesem Deck die Bilder besser mit mir sprachen und eindeutiger waren.

Ich lernte schnell, dass man die Karten studieren muss und das am besten macht, indem man morgens eine Karte zieht, egal aus was für einem Deck, und abends schaut, ob die gezogene Karte den Tag spiegelt. Ich finde noch heute: So lernt es sich gut und leicht. Gerade bei den Lenormand-Karten ergeben sich die Bedeutungen der einzelnen Karten und die Bedeutungen der Kombinationen verschiedener Karten erst durch die Erfahrung beim Kartenlegen. Schließlich gibt es da über 3.000 Deutungsmöglichkeiten, das lässt sich nicht in einem Wochenendkurs lernen. Das entdeckte ich sehr schnell, übte viel und beschäftige mich seit nunmehr über 40 Jahren damit. Mit den Tarotkarten machte ich ähnliche Erfahrungen. Es verblüffte mich zu sehen: Was an Botschaften kommen soll, kommt auch, egal mit welchen Karten. Und: Die verschiedenen Karten bestätigen sich immer gegenseitig.

Ihr sehr also, dass ich in vielen Bereichen Autodidaktin bin, also keine Gelehrte, sondern eine Selbstgelehrte. Diese Art zu lernen war damals und ist auch heute noch die richtige für mich, denn sie erlaubte es mir, in meinem eigenen Tempo zu lernen und mich mit dem zu beschäftigen, was mich wirklich interessiert. Deshalb sage ich euch: Wenn ihr Kartenlegen lernen möchtet, sucht euch ein Deck, dass euch anspricht, und legt morgens mit der Tageskarte los. Spart euch Seminare, die eh meistens überteuert sind, und beschäftigt euch selber mit dem Thema, dann klappt das auch.

Kommen wir nun zurück zu meinen Kartenerfahrungen in den 1980ern. Nachdem Frau Braun gestorben war, suchte meine Mutter nach einem qualifizierten Ersatz und stieß auf eine Frau, die sich selbst „Seherin“ nennt und sehr viel Wert darauf legt, möglichst viele Prominente als Kunden zu haben. So als hätte sie nicht genug eigene Sonne in sich und könnte dieses Defizit nur aus der Welt schaffen, indem sie im Licht scheinbar heller strahlender Menschen badet. Bedauerlicherweise war der Besuch bei ihr ein ziemlicher Reinfall. Die „Seherin“ hatte zwar Tarotkarten auf dem Tisch liegen, aber zu meinem großen Bedauern überhaupt keine Ahnung von Inhalt und Bedeutung der Karten. Denn mittlerweile hatte ich ja auch ein Tarotdeck und kannte mich schon einigermaßen gut damit aus. Später erzählte die Frau öffentlich gerne davon, dass ich ihr meine Karriere zu verdanken habe. Was natürlich totaler Quatsch ist! Die habe ich mir über Jahre knochenhart selbst und mithilfe einiger weniger enger Wegbegleiter erarbeitet. Auch lernte ich eine Frau kennen, die durch einige sehr rabiate Aussagen dieser angeblichen Seherin völlig traumatisiert und sogar regelrecht gefährdet war. Denn einmal verließ sie eine Sitzung mit der „Seherin“ tränenüberströmt und stieg in diesem Zustand in ihr Fahrzeug – in meinen Augen ist es völlig unverantwortlich, eine Klientin so gehen zu lassen. Zum großen Glück ist der Frau auf dem Heimweg nichts passiert, aber ich warne hier ausdrücklich vor derartigen Vorgehensweisen. Und so war für mich und meine Mutter schnell klar: einmal und nie wieder!

Die nächsten Jahre blieb ich der Spiritualität verbunden, war aber sehr mit meiner beruflichen Karriere beschäftigt und arbeitete viel. Allerdings bin ich der festen Überzeugung, dass die Quelle der Kunst und der Spiritualität ein und dieselbe ist. Nämlich nicht von dieser Welt. Es geht dabei um eine besondere Art von Kraft, die aus dem tiefsten Inneren kommt, aber von etwas Nichtirdischem beseelt ist. Oder anders ausgedrückt: All der spirituelle „Quatsch“ half mir auch beruflich weiter.

Doch je mehr mein beruflicher Lebenslauf sich füllte und je weniger Lücken es in diesem gab – die Jahre zuvor hatte er eigentlich nur aus Lücken bestanden –, umso mehr hatte ich einen gewissen Preis dafür zu bezahlen. Stress, Druck, Freizeitmangel oder ein fehlendes Privatleben waren Dinge, über die ich nicht klagen wollte, denn ich hatte es mir ja so ausgesucht. Aber ich lernte den Unterschied zwischen „spinnert“ und „blöd“ kennen: Mein spirituelles Interesse war vielleicht spinnert, aber wie ich Beruf und Familie organisierte, war blöd. Ich fand keine Möglichkeit, um durchzustarten und gleichzeitig innerlich zur Ruhe zu kommen. Mein Chiropraktiker, der einmal extra zu Dreharbeiten kommen musste, um mich wegen übler Rückenschmerzen zu behandeln, sagte zu mir: „Gaby, du musst was ändern. Du bist wie ein 300-PS-Porsche, der permanent mit angezogener Handbremse über die Autobahn brettert!“ Aber ich wollte nicht auf ihn hören und so kam es, dass ich vor 16 Jahren meinen drecksdrisseligen Schlag erlitt und in Köln-Merheim in der Neurologie landete.

Und so mussten sich ein paar Gehirnchirurgen in Zusammenarbeit mit mehreren Schutzengeln – vermutlich allen dreien, die jeder Erdenbürger hat – an die Arbeit machen. Monatelang musste diese seltsame Allianz Überstunden machen und bescherte mir so „ein paar zusätzliche Runden auf dem Karussell“. Diese Formulierung ist eine Anspielung auf das sehr empfehlenswerte Buch „Noch eine Runde auf dem Karussell“ von Tiziano Terzani, einem renommierten italienischen Journalisten, der seinen spirituellen Weg in den eigenen Tod beschrieben hat und auf den ich später noch einmal zurückkommen werde.

Was mir allerdings wichtig ist zu betonen: Zwar haben meine Schutzengel ganze Arbeit geleistet und dafür gesorgt, dass ich nicht den Plastiklöffel des billigen Krankenhausessens abgegeben habe, dennoch hat natürlich besonders die Schulmedizin ihren Teil beigetragen. Denn ich schwöre: Allein mit Bachblüten hätte man mein Leben nicht retten können. Dennoch habe ich manchmal den Verdacht, dass auch die Ärzte in Köln-Merheim geheime spirituelle Tendenzen gehabt haben müssen, denn eines Tages sägte man mir auf der Intensivstation die komplette Schädeldecke ab und legte sie sozusagen auf den Nachttisch neben das Glas, in dem sich normalerweise die Dritten befinden. Das hatte wahrscheinlich rein spirituelle Gründe, um meinem Kronenchakra einen besseren Zugang zu meinem höheren Selbst, meinen Visionen und überhaupt dem Göttlichen zu verschaffen. Deshalb hier noch mal herzlichen Dank an alle Mediziner und an alle Schutzengel!!!

Und allen, die wie ich an Schutzengel glauben, sage ich: Seid so gut und bittet ohne zu zögern eure Schutzengel um Unterstützung, wenn ihr Hilfe braucht. Sie sind immer bei euch, doch brauchen sie eure Aufforderung, da sie nicht von allein in euer Leben eingreifen. Es sei denn, es besteht akuter Bedarf, aber auch dann bittet sie, denn dann freuen sie sich und arbeiten noch lieber für und mit euch.

Wichtig ist aber hervorzuheben, dass ein so einschneidendes Erlebnis wie ein Schlaganfall einen natürlich fundamental ins Grübeln bringt und mich persönlich ganz entschieden und endgültig in die Arme der Spiritualität getrieben hat. Was eigentlich nicht sehr verwunderlich ist. Insofern war meine Zeit im Krankenhaus der Auslöser dafür, viele spirituelle Erfahrungen, mit denen ich schon begonnen hatte, zu vertiefen oder mich mit ganz neuen Themen auseinanderzusetzen. Dazu gehörte zum Beispiel die Chakren-Lehre, die heute essenziell für mich ist. Ich erinnere mich daran, dass ich schon im Krankenhaus beschloss, eine Serie von Chakren-Bildern zu malen. Auf all das werde ich später noch ausführlicher eingehen. Nur so viel vorweg: Seit ungefähr 16 Jahren lebe ich nun intensiv mein spirituelles Leben, ich begegne vielen Gleichgesinnten und daraus haben sich treue Freundschaften ergeben, die mein Dasein sehr bereichern. Ich bin jetzt in meiner zweiten Lebenshälfte geradezu glücklich und mir scheint die Sonne aus den Heckwangen. Genau das möchte ich euch vermitteln und an euch weitergeben!

Dass sich heute andere Leute sogar bei mir in spirituelle Behandlung begeben, hat aber nichts mit einem konkreten Anlass zu tun, sondern hat sich einfach sukzessive so ergeben. Je mehr Erfahrung ich sammelte, umso mehr traute ich mir auch zu, diese verantwortungsvolle Aufgabe zu übernehmen. Und je mehr die Leute mir positive Rückmeldungen geben, umso mehr fühle ich, dass ich diesbezüglich auf einem richtigen Weg bin. Ob das eines Tages mal mein Hauptberuf wird, wird ganz allein die Zukunft entscheiden. Man muss da den Dingen ihren Lauf lassen – was kommen will, das kommt auch.

Womit ich mich auch, seit ich das Krankenhaus verlassen habe, intensiver beschäftige, sind Heilsteine. Sie sind meine kleinen Felsen in der Lebensbrandung und ich bin in sie regelrecht verliebt. Nicht nur wegen ihrer Heilwirkung, sondern auch weil sie unfassbar schön sind. Ich finde, in jeden Haushalt gehört eine gute Schatzkiste mit Steinen und meine Schatzkiste gebrauche ich oft auch als eine Art Orakel. Morgens wühle ich darin, ohne hinzuschauen, und frage mich dabei: „Was brauche ich heute und was ist heute für mich wichtig?“ Das Faszinierende an dieser Methode ist, dass immer die richtige Antwort kommt und ich über den Tag dann die Bestätigung dafür erhalte. Am Abend weiß ich dann genau, warum ausgerechnet diese Steine in meinen Tag kamen. Als ich noch auf der Bühne stand, hatte ich auch immer die passenden Steinchen in der Hosentasche. Zusätzlich musste ich übrigens immer meine spezielle Auftrittsunterhose anziehen, die aber leider nicht so haltbar wie die Steine war und mittlerweile das Zeitliche gesegnet hat.

Meine Steinsammlung erweitert sich auch durch Adventskalender, in denen statt Süßigkeiten kleine Trommelsteine verborgen sind, von denen die außergewöhnlichen Stücke immer in meinen Hausaltar kommen. Den habe ich mir nach meinen Bedürfnissen eingerichtet mit Kerzen, Klangschalen, Kristallen, meiner Schatzkiste, mit Muscheln und verlassenen Schneckenhäusern. Zu jedem Stück gibt es eine Geschichte und Meeresenergie gehört für mich einfach dazu, da ich mich mit einer Muschel in der Hand direkt ans Meer träumen kann. Dann höre ich das Meeresrauschen und kann entspannt meditieren. Übrigens ist das Meer auch eines meiner Lieblingsmotive beim Malen in meiner Herzensheimat Ibiza. Ich werde einfach nicht müde, es zu malen, wenn ich dort mit meiner Maltasche und einem Kaffee to go – in meinem Fall eher einem Kaffee to roll – unterwegs bin. Malen ist für mich magisch und trainiert die Fähigkeit, schöne Momente zu erkennen, sie zu lieben, wertzuschätzen und intensiv zu erleben.

Zu meiner spirituellen Praxis gehören auch Duftöle und Räucherungen. Mein persönlicher Lieblingsduft ist besonders im Winter Citronella, aber auch alle anderen Zitrusdüfte wie Limette, Grapefruit, Orange oder Bergamotte, da sie an trüben Tagen sehr gut als Stimmungsaufheller funktionieren. Mit Räucherungen, denen ich ein eigenes Kapitel gewidmet habe, kann man wunderbar entspannen, sich in Stimmungen versetzen, heilen oder Träume intensivieren.

Manche Kapitel dieses Buchs beleuchten ein paar Hintergründe, zum Beispiel: Was ist eigentlich Energie? Was sind Chakren? Wie wirken Heilsteine? Was sind Tarotkarten? Wie können wir Glück lernen? Sie sind für diejenigen gedacht, die sich noch nicht so ausgiebig mit dem Thema beschäftigt haben. Die Profis unter euch können sie entweder überspringen oder ihr Wissen noch mal auffrischen. Das habe ich alles nach bestem Wissen und Gewissen recherchiert, denn ich möchte mich nicht unbedingt in die lange Schlange der ahnungslosen und durchgedrehten westlichen Eso-Tanten einreihen, die sich nur mit Feelgood-Ritualen und pseudospirituellem Quatsch beschäftigen. Ich möchte das Thema lieber mit einem halbwegs fundierten Hintergrundwissen angehen und, wie es nun mal meine Art ist, auch mit Humor behandeln. Oder um es anders auszudrücken: Wenn ein Heilwasser nicht weiterhilft, hilft manchmal auch ganz einfach ein doppelter Schnaps.

Viel Spaß beim Lesen!

Fragen fragen

Viele Menschen versuchen, mithilfe der Spiritualität Antworten auf die großen Fragen des Lebens zu bekommen. Dagegen ist nichts einzuwenden. Aber um Antworten zu bekommen, muss man ja überhaupt erst mal eine Frage stellen. Und da habe ich den bösen Verdacht, dass sich viele heutzutage überhaupt keine Fragen mehr stellen, sondern das Leben einfach so hinnehmen, wie es ist.

„Schatzi, sollen wir dieses Jahr wieder nach Malle fahren?“ ist keine Frage, sondern Fantasielosigkeit. „Soll ich mir eine Louis-Vuitton-Handtasche für 2.700 Euro oder eine Bottega Veneta für 3.000 Euro kaufen?“ ist keine Frage, sondern einfach nur gnadenloser Schickimicki-Bullshit. Und ein BMW X6 mit von LED-Einheiten hinterleuchteten Swarovski-Kristallen im Scheinwerfer für 190.000 Ocken ist die Antwort auf eine Frage, die nie irgendjemand gestellt hat. Als Buddha damals unter seinem Feigenbaum saß, hat er nicht Antworten auswendig gelernt, sondern Fragen gestellt. Grundsätzliche, gute, richtige Fragen.

Doch was sind die richtigen Fragen? Was ist eine gute Frage? Es ist eine Frage, die sich nicht so leicht beantworten lässt. Oft haben gute Fragen etwas Kindliches, sind voller Neugierde, Kreativität, Staunen und Verwunderung. Sie zensieren nicht und sie lassen nicht zu, dass du dich mit der Antwort selbst belügst. Es sind Fragen, die Wahrheit suchen, die sich nicht mit Scheinantworten zufriedengeben, die voll schöpferischer Spekulation sind und die nach vorn blicken. Denn wie sagte Jostein Gaarder, der norwegische Autor von „Sophies Welt“: „Eine Antwort ist immer ein Stück des Weges, der hinter dir liegt. Nur eine Frage kann uns weiterführen.“

In dem Buch „Der 5-Uhr-Club“ heißt es, dass man in der ersten Stunde nach dem Aufstehen sich 20 Minuten bewegen, 20 Minuten lernen und 20 Minuten nachdenken soll. Und was ist nachdenken anderes, als sich Fragen zu stellen? Da muss ich mir gleich die erste Frage stellen: Warum heißt es eigentlich „nachdenken“, obwohl man lieber vorher denken sollte …? Auf jeden Fall sind Fragen das ABC-Pflaster gegen geistige Legasthenie, das Rohrfrei gegen zerebrale Verstopfung. Denn allgemein gesprochen ist Denken wie Googeln, nur krasser. Deshalb sammle ich neben Steinen auch Fragen. Es sind alles Fragen, die ich irgendwo mal aufgeschnappt habe, Fragen, die ich mir selbst gestellt habe und über die ich mal nachgedacht habe.

Also, liebe Leute, stellt euch neben euren Hausaltar einen Altar der wichtigen Fragen. Für den Fall, dass es euch anfangs schwerfällt, eigene Fragen zu sammeln, findet ihr über dieses Buch verteilt kleine Zettel mit Fragen. Über sie könnt ihr meditieren und irgendwann meine Fragen durch eure eigenen ersetzen. Es ist nur eine Anregung und ein Spiel vor dem Hintergrund, dass Jostein Gaarder auch mal gesagt hat: „Das Einzige, was wir brauchen, um gute Philosophen zu werden, ist die Fähigkeit, uns zu wundern.“

Was ist eigentlich Energie?

Wenn ich in diesem Buch von Energiewende im spirituellen Sinn rede oder davon, dass von jedem Objekt und insbesondere von Heilsteinen Energie ausgeht, muss man natürlich erst einmal wissen, was Energie überhaupt ist. Verwirrend ist dabei die Tatsache, dass heutzutage viele Begriffe existieren, die mit dem Wort „Energie“ verbunden sind: Energieverschwendung, Energieverbrauch, Energieberatung, Energieeffizienz, Energiegesetz, Energieanbieter, Energieabgabe, Energieerhaltungsgesetz, Energiequelle, Energiekörper, Energieloch, Energiespeicher, Energieyoga, Energiezelle und so weiter. Und die meisten davon sind nicht korrekt oder zumindest missverständlich. In Dosen abgefüllt wird Energie sogar als Drink verkauft. Wir alle kennen die Firma mit dem roten Bullen, die nebenbei auch Klaviere vermietet, denn bekanntlich heißt es ja: „Red Bull verleiht Flügel.“

Von Albert Einstein stammt bekanntlich der Ausspruch: „Alles ist Energie.“ Und das Zitat geht sogar noch weiter: „Gleiche dich der Frequenz der Realität an, die du möchtest, und du kreierst diese Realität. Das ist keine Philosophie. Das ist Physik.“ Das soll heißen, dass Energie und Materie zwei Seiten ein und derselben Medaille sind, und ist wie so vieles aus dem Bereich ziemlich schlau, aber auch ziemlich kryptisch. Denn man muss sagen, dass Einstein mit seiner Quantenphysik zwar unseren landläufigen Vorstellungen darüber, woraus die Dinge wirklich bestehen, ein für alle Mal ein Ende bereitet hat, aber gleichzeitig keine Sau versteht, von was da überhaupt die Rede ist. So würde ich zum Beispiel der quantenmechanischen Aussage, dass der Kosmos aus Energie und Materie besteht, aus meiner spirituellen Sicht beipflichten. Was aber Einsteins Erkenntnisse allgemein angeht, muss ich sagen, dass sein Kosmos für mich zu großen Teilen aus Rätseln besteht. Ich ziehe den Hut vor geistiger Leistungsfähigkeit. Meine Strategie bei meinen Auftritten früher war aber eher: „Wenn du sie nicht mit Wissen beeindrucken kannst, dann verwirre sie wenigstens mit Blödsinn!“

Was also ist Energie? Der Begriff kommt aus dem Griechischen (energeia) und hatte bei den alten Griechen eine rein philosophische Bedeutung im Sinne von „lebendige Wirklichkeit und Wirksamkeit“.

Zuallererst muss man wissen, dass Energie kein Stoff wie Luft oder Wasser ist, sondern eine fiktive Größe, die von Menschen erdacht wurde, um Berechnungsverfahren einfacher zu machen und bestimmte Vorgänge besser zu verstehen. Als fiktive Größe kann Energie auch nicht wie Wasser durch irgendwelche Kabel fließen, sondern wird übertragen oder umgewandelt.