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"Unterwürfig!" Ich verplappere mich auf einem Mädelsabend und gerate in einen Strudel von Emotionen, als Neda nicht nur meine Freundin wird, sondern auch eine liebevolle Herrin voller Zuneigung.
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Meine Herrin Neda
Eine sanft dominante Liebesgeschichte
Naomi Schmitz
"Unterwürfig.”
Das war meine Antwort, aber glücklicherweise ging sie unter in dem Geschrei von Anna und Barbara, als es an der Haustür klingelte. Ich blieb auf der Couch sitzen, mir gegenüber Neda.
"Endlich! Die Pizza ist da!”
Sie sprangen auf, und ich war froh, dass sie meine Antwort nicht gehört hatten. Ich hätte sie gar nicht beantworten sollen, aber der Alkohol hatte meine Zunge gelöst, und das Wort war mir schneller entfahren, als es mein Verstand zurückhalten konnte.
Die Antwort auf die Frage: "Wie bist du im Schlafzimmer? Dominant oder unterwürfig?”
Anna und Bärbel, meine WG-Mitbewohnerinnen, hatten es nicht gehört, und das war auch besser so. Sie waren lieb, und ich mochte sie wirklich. Wir verstanden uns prächtig, waren ein erstklassiges Trio.
Durch die Pandemie und die Lockdowns waren wir zu richtig guten Freundinnen geworden. Unsere Freitagabende im Wohnzimmer mit Brettspielen, Junkfood und viel Alkohol waren legendär. Aber manchmal, vor allem wenn der Alkohol sie verführte, ritt sie auch der Teufel. Dann konnten sie einen (also mich) unglaublich nerven mit ihrer distanzlosen Art, die keine Grenzen kannte. Betrunken war ihnen nichts tabu, vor allem alles, was mit Sex zu tun hatte.
In diesem Moment hatte das Junkfood mich jedenfalls vor ihrem Spiel und einer peinlichen Beichte gerettet.
Aber da war noch Neda. Sie war gerade erst bei uns eingezogen, und ich hatte bislang keine große Gelegenheit gehabt, sie wirklich kennenzulernen. Ich hatte lediglich zwei Sätze mit ihr gewechselt.
"Ich bin Neda!” hatte sie sich vorgestellt. "Eine stolze Perserin!”, und dann hatte sie mir ihre Hand gereicht, wie man einen Fremden begrüßt.
"Okay”, hatte ich erst gedacht, da ist jemand aber sehr von sich überzeugt. Aber ihrem Satz war ein breites Lächeln gefolgt, und ihre tiefschwarzen Augen hatten voller Wärme geleuchtet. Im nächsten Moment, sie hielt mein Händeschütteln noch, hatte sie mich zu sich gezogen und mich herzlich umarmt. Sie war mir ein Rätsel, und ich hatte keine Ahnung, was "stolze Perserin” bedeuten sollte. Sie sprach perfekt Deutsch, allerdings mit einer sanften und manchmal etwas leisen Stimme.
Sie war so eine, die man vorschicken könnte, wenn man über einen vereisten See gehen müsste, aber nicht wusste, ob das Eis trug. Sie würde da ganz vorsichtig rüber schleichen und auf jedes Knacken des Eises achten. Sie würde sicherlich über den See kommen, so bedacht und vorsichtig war sie. Ich Trampel würde sofort einbrechen und ertrinken. Mit anderen Worten, sie war sehr sensibel, zart. Wie so eine echte Frau, so eine, die bei bestimmten Typen gut ankommt. Zurückhaltend. Stilles Wasser. So in der Art.
Neda studierte irgendwas auf Ingenieurin und hatte die Uni gewechselt, was sie in unsere WG geführt hatte.
Bärbel und Anna kamen zurück mit den Pizzas und zwei großen Flaschen Lambrusco. Es wurde ein netter Abend. Wir aßen, tranken, lachten und vergaßen das "Beichtspiel”, das wir zuvor gespielt hatten, in dem jeder fünf Fragen auf einen Zettel aufschreiben sollte, die man dann aus einem Hut fischen und wahrheitsgemäß beantworten musste. Es war ohnehin nicht so meins gewesen.
Die Mädels schauten sich noch einen Film an, aber ich hatte keine Lust und zog mich in mein Zimmer zurück. Ich hatte eigentlich noch etwas für die Uni zu tun. Aber der Alkohol hatte mir die Konzentration geraubt, und so vertrödelte ich die Zeit mit Tiktok, musste aber immer wieder an das eine Wort denken. Es war nicht das Wort, das mich beschäftigte, sondern die Tatsache, dass ich geantwortet hatte. Ich hatte mich eigentlich noch nie so richtig mit dem Thema beschäftigt, wie ich im Schlafzimmer war. Aber da es eine geschlossene Frage mit nur zwei Optionen war, hatte ich mich entscheiden müssen. Offenbar gab es etwas in mir, dass diese Frage schneller beantworten konnte als mein Verstand. Auf Tiktok rotierte ein Musikclip immer wieder im Kreis, aber meine Gedanken wanderten weiter um das "Unterwürfig", bis ich dabei einschlief und davon träumte, dominiert zu werden. Und ich musste gestehen, dass es ein Traum war, der ein ganz warmes Gefühl in mir hervorrief.
Als es sanft an meiner Tür klopfte, wurde ich aus meinem leichten Schlaf gezogen.
"Wer ist da?”
"Ich bin’s!” Ich erkannte an ihrer Stimme, dass es Neda war.
Ich rieb mir den Schlaf aus den Augen und stand auf, verwirrt von den Gedanken, die sich in diesem Traum niedergeschlagen hatten. Meine Uhr zeigte, dass es ein Uhr war. Alles war ruhig in der Wohnung. Unten rauschte leise wie eine leichte Welle am Strand ein Auto vorbei.
"Darf ich reinkommen?”
Ich öffnete die Tür. Neda stand in der Dunkelheit im Flur. Ich sah nur ihre Kontur und eine Reflexion in ihren Augen von der Laterne vor meinem Fenster.
"Was gibt’s?”
"Störe ich?”
"Quatsch! Nein, komm rein.”
Ich bot ihr den einzigen Stuhl an meinem Schreibtisch an und setzte mich ihr gegenüber auf mein Bett.
Sie saß still und sehr diszipliniert auf dem Stuhl, aufgerichtet mit geradem Rücken und die Füße genau parallel nebeneinandergestellt. Sie sah ein wenig steif wie eine Statue aus, aber es machte sie auch attraktiv, vielleicht ein wenig konservativ.
Ein Zeichen von guter Erziehung, dachte ich. Aber sie sah auch irgendwie elegant aus. Ich sah sie erwartungsvoll an, aber sie schwieg, und so saßen wir uns einen langen Augenblick stumm gegenüber, in dem ich das
"Was kann ich für ich tun?”
Sie schien nervös zu sein, wollte nicht mit der Sprache heraus. Um es ihr einfacher zu machen, machte ich ein wenig Smalltalk, fragte sie nach der Uni und wie sie die Stadt und unsere WG fand.
Sie antwortete und zunehmend ausführlicher. Zum ersten Mal erfuhr ich einiges über sie, und es entspann sich ein Gespräch zwischen uns, ein Hin und Her. Sie entspannte sich, bis sie mich plötzlich unvermittelt fragte:
"Bist du wirklich unterwürfig… im Schlafzimmer?”
Ich war perplex.
Sofort war die Stille wieder zurück, aber dieses Mal war es meine Stille.
"Es muss dir nicht peinlich sein”, meinte sie sanft.
Offensichtlich musste ich nicht einmal antworten. Sie hatten mein Schweigen ohnehin als Zustimmung gewertet.
Ihre Augen schimmerten wie glänzende Kohle in dem dimm beleuchteten Raum.
"Hast du einen Herrn?”
Ich lachte. Die Frage war absurd.
"Oder eine Herrin?” Ihre Stimme klang nun anders, als wäre dies ihre wirkliche Frage gewesen.
"Nein, auch nicht.”
"Barbara sagt, dass du auf Frauen stehst. Stimmt das?”
Ihre Fragen waren ähnlich invasiv wie die von Anna und Barbara, aber sie wirkten nicht so. Sie kamen leichtfüßiger und weniger rabiat. Nicht wie eine Büffelherde, sondern wie eine Katze. Ich konnte nur noch nicht sagen, was diese Katze im Schilde führte, ob sie kuscheln oder Mäuse jagen wollte.
"Mal so, mal so", antwortete ich, wie ich hoffte, ein wenig kryptisch.
Ich ärgerte mich ein wenig darüber, dass Barbara offensichtlich Sachen weitertratschte, die ich ihr unter dem Siegel der Verschwiegenheit anvertraut hatte.
"Und wie ist jetzt so?”
Ihre Schlagfertigkeit gefiel mir. Sie war nicht so naiv, wie ich zuerst gedacht hatte. Aber das ging mir alles ein wenig schnell und in eine Richtung:
"Und du? Stehst du auf Frauen?”
"Ich habe zuerst gefragt.”
Sie merkte, dass ihre Antwort nicht sehr elegant war und fügte dann schnell hinzu: "Aber ich würde nicht fragen, wenn es mich nicht interessieren würde.”
"Alles klar. Verstehe. Jetzt will ich aber auch wissen, ob du unterwürfig bist… im Schlafzimmer."
Wie sie auftrat, war es offensichtlich, dass sie wenn, dann unterwürfig war. Und ich vermutete, dass sie von mir ein paar Tipps oder Ratschläge wollte. Dass sie diese Fantasie auch hatte und nur nicht wusste, wie sie sie ausleben sollte.
Aber wie könnte ich ihr dabei helfen?
Ich sah sie an und wartete auf eine Antwort. Das Gespräch war plötzlich in eine andere Richtung gedriftet.
Ihre Stimme kam ganz leise, und ich traute erst meinen Worten nicht, musste gar ein Lachen unterdrücken, als sie in der sanftester Weise meinte:
"Ich glaube, ich bin dominant."
Mir schien ihre Antwort absurd. Ich stellte mir eine dominante Person vollkommen anders vor. Sie war selbstsicher und von sich überzeugt, sie wusste was zu tun sei. Neda war nichts davon. Aber auf der anderen Seite… dass sie zurückhaltend und schüchtern war, musste ja nicht heißen, dass sie keine dominanten Gelüste haben durfte.
Plötzlich wurde sie unglaublich interessant. Ich sah sie nun mit anderen Augen an.
Sie war etwas kleiner als ich, durch ihre steife Haltung auf meinem Schreibtischstuhl wurden ihre breiten Hüften betont, und sie schien eine große Oberweite unter ihrem weiten, dunklen Pulli zu verstecken.
Unsere Blicke trafen sich. Ich hatte das Gefühl, dass ihre schwarzen Augen in der Dunkelheit besser sehen konnten als meine und etwas erkannten, das ich nicht sah.
Sie kam zu ihrem Thema zurück:
"Aber du hast keine Herrin.”
"Nein. Aber ich glaube, du siehst das falsch.”
"Wieso?”
"Naja, ich habe das nur so gesagt. Weil ich mich ja entscheiden musste. Zwischen dem einen und dem anderen. Und da habe ich mich halt entschieden. Ich habe keine Herrin, und ich bin auch keine Sklavin oder sowas. Ich stehe auch nicht auf Leder und Latex und so, und auch Schmerzen schonmal gar nicht, weißt du. Das ist alles nicht so mein Ding. Aber... auf der anderen Seite mag ich es eher, weißt du... passiv. Wenn du verstehst, was ich meine.”
Meine Antwort war länger ausgefallen als geplant, und souverän klang sie auch nicht. Ich hatte eigentlich nicht vorgehabt, mich zu rechtfertigen, und ich war mir auch nicht sicher, ob ich nicht dabei war, ihr ein Angebot zu machen. Ein vages, obskures, von dem ich nicht wusste, was es bedeuten mochte. Das Klima in meinem Zimmer hatte sich jedenfalls verändert.
Sie schwieg eine Weile und dachte nach.
"Ich habe davon auch keine Ahnung. Ich will niemandem Schmerz zufügen und ich will auch keine Tyrannin sein. Aber da ist so eine Wölfin. Eine schwarze Wölfin, die im Neumond am Rande des Dorfes steht. Und sie wittert das Lamm im Stall.
Meine Metapher war die von jagenden Katzen, ihre die einer Wölfin. Die Katze war vielleicht ein plumpes Bild. Die Wölfin gefiel mir. Ich hatte das Gefühl, viel weniger über Wölfinnen zu wissen als über Katzen. Katzen waren oft zickig, hinterhältig, unangenehm. Und Wölfinnen? Ich wusste es nicht, aber ich tastete mich langsam an sie heran:
"Und du willst, dass ich dein Lamm bin?”
Sie fuhr sich mit der Hand durch die langen Haare. Ich hatte mal ein Seminar für Körpersprache mitgemacht, und ihre Bewegung sollte wohl Zuneigung, aber auch Nervosität ausdrücken.
Ihr Haar glänzte fast ein wenig bläulich in der Dunkelheit, und es fiel schwer auf ihre Schultern wie eine Mähne. Ich versuchte mich zu erinnern, ob ich es schon einmal auf meiner Haut gespürt hatte. Vielleicht als wir uns im engen Flur aneinander vorbeigequetscht hatten. Ich erinnerte mich nicht. Aber ich stellte mir vor, dass sie mich sanft mit ihren langen Haaren auspeitschte, indem sie ihren Kopf langsam kreisen und ihre Haare auf meinen entblößten Oberkörper fallen ließ. Solch eine Herrin wünschte ich mir wohl. Eine sensible, eine liebevolle, vielleicht auch eine scheue, die nichts vorspielte. Aber eine, die mich führen könnte. Das magische Wort war doch nicht einfach so aus dem nichts gefallen. Es hatte sich tief aus meiner Seele gewunden.
Ich konnte mir vorstellen, wie sie über mir thronte, vielleicht auf mir saß und dass ihre Haarspitzen meinen Hals kitzelten, als sie sich zu mir herunterbeugte, vielleicht um mir einen Kuss zu versprechen, vielleicht auch um ihn mir zu versagen. Immerhin wäre sie die Herrin.
Erst jetzt merkte ich, dass ich mich schon wieder verplappert hatte. Dass ein Mund flotter gewesen war als mein Verstand. Ich hatte mich ihr quasi angeboten.
"Und du willst, dass ich dein Lamm bin!” Was für ein doofer Satz. War das etwa immer noch der Alkohol? Aber nun war der Satz gesagt, und es war zu spät. Ich redete mir ein, dass es ja eigentlich eine Frage war und kein Angebot von meiner Seite.
Neda sah mich an, als wüsste sie nicht, was sie antworten sollte. Aber vielleicht schmiedete sie auch schon Pläne. Ich konnte es nicht sagen. Offensichtlich konnte ich sie nicht deuten. Ich wusste nicht, woran ich bei ihr war. Irgendwie dachte ich nun, wenn ich nach "stolze Perserin” googlen würde, dann käme ich weiter. Vielleicht war das ein Puzzleteil, das mir bei ihrer Entschlüsselung helfen würde. Aber ich wusste noch nicht einmal so ganz genau, wo Persien eigentlich lag.
"Das klingt verlockend, aber ehrlich gesagt wüsste ich nicht mal, was ich mit dir anstellen würde.”
Diese Antwort war auf den ersten Blick enttäuschend, auf den zweiten seltsam. Es klang zwar komisch, aber ich konnte sie irgendwie verstehen und ihre Unerfahrenheit machte sie für mich begehrenswert. Ich weiß nicht, wann ich mich in sie verknallt hatte, aber jetzt war ich es. Jetzt war sie diese persische Wölfin (wenn es in Persien überhaupt Wölfe gab) mit ihrer schwarzen Mähne, mit ihren weiblichen Hüften und Brüsten. Plötzlich war sie von einer WG-Bekannten, neben der man her lebt, zu einem sexuellen Wesen geworden, das etwas ausstrahlte, das ich begehrte. Sie war nun nicht mehr eine durchschnittliche Studentin, sie war plötzlich zu einer sexuellen Macht geworden, und ich wollte sie.
Ich hatte wenig Erfahrung in diesen Dingen, aber ich hatte Fantasien, die plötzlich aus mir herausflossen. Ausgelebt hatte ich sie nie. Die meisten Typen, mit denen ich was gehabt hatte (so viele waren es nicht), waren eher so sanft gewesen, und der Einzige, der rabiater war, hatte mir gleich Angst gemacht, dass ich ihn geghostet hatte. Und die paar Frauen (es waren noch viel mehr), waren noch sanfter als die Typen, bis auf die eine, Maike. Die war definitiv dominant gewesen, auch im Schlafzimmer. Aber sie war auch kontrollierend und arschig gewesen. Der war ich auch davongelaufen.
Es war nie ein großes Ding gewesen. Ich hatte es immer bevorzugt, unten zu liegen, zu gehorchen, aber ich hatte es nicht vermisst oder begehrt. Es war keine große Sache.
Bis zu diesem Moment.
Plötzlich war es eine große Sache.
Plötzlich wäre ich gerne Nedas Lamm, hätte mich gerne von ihrer Unerfahrenheit überraschen lassen.
Aber da war eben noch diese Frage, die im Raum stand, und ich wurde nun aktiver:
"Naja, du könntest mir einfach Sachen befehlen. Und die mache ich dann.”
"Zum Beispiel?”
"Ich fürchte, das musst du dir schon selbst überlegen.”
"Ich fürchte, du hast Recht. Aber ich will ja auch nichts Doofes von dir verlangen.”
"Glaub mir, ich würde dir das dann schon sagen.”
"Worte, die einmal in der Welt sind, kann man nicht zurücknehmen.”
"Du denkst zu viel. Wölfinnen treffen irgendwann eine Entscheidung, und dann gehen sie auf die Jagd.”
"Du hast Recht.”
Es war ein leises Eingeständnis und ebenso leise kam ihr erster Befehl: "Steh bitte auf.”
Eine fremde Macht erfüllte mich, zog mich quasi aus meiner Position auf meinem Bett sitzend. Ein Rausch erfasste mich. Sie hatte es getan, sie hatte mir etwas befohlen. Sie wollte, dass ich ihr gehorchte.
Und ich gehorchte.
Weil ich es wollte. Den Satz hatte ich sicher häufiger schon gehört, aber nun bedeutete er etwas.
Würde ich aufstehen, es hätte auch eine Bedeutung. Ich würde ihre Macht über mich anerkennen. Ich wäre unterwürfig.
Mir waren ihre Hände aufgefallen, die sie nervös geknetet hatte. Nun brodelte es auch in mir, und ich musste meinen Körper zügeln. Ich wollte plötzlich, wollte ihr gehorchen und musste mich zügeln, mich nicht direkt vor ihre Knie zu werfen und ihr die Füße zu küssen.
Was war hier plötzlich los?
Ich strich meine Sweat Pants glatt, als würde mich das auch nur ein wenig attraktiver machen. Hätte ich das nur gewusst, hätte sie sich nur angekündigt, dann hätte ich mich für sie schön gemacht, hätte mich von meiner besten Seite gezeigt.
Jetzt saß ich da in meinen schlabberigsten Schlabberklamotten da und sollte für sie begehrenswert sein.
Ich stand auf, und es war weird. Ich wusste nicht, wohin mit meinen Händen, ließ sie an meiner Seite herunterhängen, ich wusste nicht, wohin mit meinen Schultern, streckte sie zurück, um aufrechter zu stehen, aber nun fühlte es sich an, als würde ich ihr meine Brüste präsentieren. Nicht, dass ich was dagegen hatte, aber es war einfach nicht meine Absicht gewesen.
Ich stand da, und ihre Augen tasteten mich ab. Ich folgte ihrem Blick, meine Beine herauf, zu den Knien, in den Schritt, wo sie unangenehm lange hinschaute, dann hinauf, meine Oberweite schien sie nicht zu interessieren. Und dann fanden sich unsere Blicke und sie hielt meinen fest mit ihren Augen.
Sie hatte die schönsten Augen der Welt. Sie schauten mich an, warm und voller Zuneigung, nicht mehr der Kälte, die man von einer Domina erwartete. Doch neben der Wärme war auch noch eine ungeheure Magie. Sie war mir im Sinne des Wortes nicht geheuer.
"Dreh dich um!”
Ich posierte für sie, und es war dieser Rausch, was als Nächstes kommen würde. Auch wenn eigentlich noch nichts passiert war, hatte sich schon viel ereignet.
"Zieh deinen Hoodie aus!”
Ihre Stimme klang gleichförmig, sonor.
Ich sah sie an mit schockiertem Ausdruck, als würde sie Außergewöhnliches verlangen. Es war alles von mir gespielt.
Ich zog den Hoodie über meinen Kopf. Das labberige Shirt darunter wurde mit angehoben, entblößte meinen bleichen Bauch, fiel dann aber wieder herunter. Ich hätte ihr unglaublich gerne mehr von mir gezeigt.
Natürlich trug ich keinen BH, und das wenige Licht in meinem Zimmer ließ meine harten Nippel unter dem Shirt Schatten werfen. Neda war das auch aufgefallen.
Ich spürte die Kühle auf meiner Haut und ein Schauder lief mir den Rücken hinunter.
Neda sagte nichts. Sie saß reglos auf meinem Stuhl am Schreibtisch. Ihre Haare flossen ihre Schulter hinunter wie ein vereister Kohlebach. Es war kühl geworden, auch wenn mein Körper entflammt war.
In der Fensterscheibe erschien unscharf und vage meine Reflexion. Ich sah mich, wie sie mich sehen musste. In meinen Schlabberpants und dem unförmigen, gräulichen Shirt.
Ich war kein schöner Anblick, aber ich hoffte, dass sie die Umstände berücksichtigen würde.
Aber dann tat sie das Undenkbare.
Sie sagte: "Danke”, stand auf und verließ in fast panischer Geschwindigkeit mein Zimmer.
Ich wusste nicht, wie mir geschah, was gerade ablief. Ich wusste nur, dass ich das nicht wollte.
Die Temperatur in meinem Zimmer fiel um einige Grade.
Ich war zu perplex gewesen, sie zu stoppen.
Hatte ich etwas falsch gemacht?
Hatte ich sie verärgert?