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Dies ist die illustrierte Version dieses Klassikers. In der Hafenstadt Dünkirchen wird der Pfarrer davon abgehalten die Messe zu lesen. Der alte Schiffer Johann Cornbutte will eine Abmachung einhalten. Sein Sohn ist Kapitän auf der Brigg Jeune-Hardie. Wenn dieses aus dem Nordmeer zurückkommt, soll die Trauung zwischen seinem Sohn und seiner Nichte Marie stattfinden. Während der Pfarrer die Messe durch seinen Vikar halten lässt, eilt Johann Cornbutte mit seiner in Brautkleidern erschienenen Nichte Marie zum Hafen. Das einfahrende Schiff zeigt jedoch die Trauerflagge. Ludwig Cornbutte ist nicht mehr an Bord. Von dem Obersteuermann André Vasling erfahren die entsetzten Anwesenden was passiert ist. In der Nähe des Mahlstromes bemerkte die Besatzung der Jeune-Hardie Notsignale .... (aus wikipedia.de)
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Seitenzahl: 70
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Meister Zacharius
Jules Verne
Inhalt:
Jules Verne – Biografie und Bibliografie
Meister Zacharius
Erstes Capitel. Eine Winternacht.
Zweites Capitel. Der Stolz der Wissenschaft.
Drittes Capitel. Ein festsamer Besuch.
Viertes Capitel. Die St. Peterskirche.
Fünftes Capitel. Die Todesstunde.
Meister Zacharius, Jules Verne
Jazzybee Verlag Jürgen Beck
Loschberg 9
86450 Altenmünster
ISBN: 9783849613785
www.jazzybee-verlag.de
Cover Design: © Can Stock Photo Inc. / Angelique
Franz. Schriftsteller, geb. 8. Febr. 1828 in Nantes, gest. 24. März 1905 in Amiens, studierte in Paris die Rechte, muß sich aber schon früh auch den Naturwissenschaften zugewandt haben, denn gleich sein erster Roman, der die Reihe jener originellen, eine völlig neue Gattung begründenden Produkte Vernes eröffnete: »Cinq semainesen ballon« (1863), zeugt von jenem Studium. Der Erfolg, dessen sich diese Schöpfung erfreute, bestimmte ihn, die dramatische Laufbahn, mit der er sich bereits durch mehrere »Comédies« und Operntexte vertraut gemacht hatte, zu verlassen und sich ausschließlich dem phantastisch-naturwissenschaftlichen Roman zu widmen. V. führt seine Leser auf den abenteuerlichsten, stets aber physikalisch motivierten Fahrten nach dem Monde, um den Mond, nach dem Mittelpunkte der Erde, »20,000 Meilen« unter das Meer, auf das Eis des Nordens, auf den Schnee des Montblanc, durch die Sonnenwelt etc., und man kann nicht leugnen, daß er es verstand, die ernste Lehre, wenigstens die große Fülle seiner realen Kenntnisse, mit dem Faden der poetischen Fiktion geschickt zu verweben und dem unkundigen Leser eine gewisse Anschauung von naturwissenschaftlichen Dingen und Fragen spielend beizubringen. Wir nennen hier seine »Aventures du capitaine Hatteras« (1867), »Les enfants du capitaine Grant«, »La découverte de la terre« (1870), »Voyage autour du monde en 80 jours« (1872), »Le docteur Ox« (1874), »Un hivernage dans le glâces«, »Michel Strogoff (Moscou, Ireoutsk)«, »Un capitaine de 15 aus«, »Les Indes noires« (1875), »La maison à vapeur«, »Mathias Sandorf« (1887), »Claudius Bombarnai«, »Le Château des Carpathes« (1892), alle bereits in vielen Ausgaben erschienen und von der Lesewelt verschlungen, auch meist ins Deutsche übersetzt und in Form von Ausstattungsstücken mit nicht geringem Erfolg auf die Bühne gebracht (vgl. »Les voyages an théâtre« von V. und A.Dennery). Die »Œuvres complètes«
Vernes erschienen 1878 in 34 Bänden (illustrierte Ausg. 15 Bde.).
Romane:
Fünf Wochen im Ballon. 1875
Reise zum Mittelpunkt der Erde. 1873
Von der Erde zum Mond. 1873
Abenteuer des Kapitän Hatteras. 1875
Die Kinder des Kapitän Grant. 1875
Zwanzigtausend Meilen unter dem Meer. 1874
Reise um den Mond. 1873
Eine schwimmende Stadt. 1875
Abenteuer von drei Russen und drei Engländern in Südafrika. 1875
Das Land der Pelze. 1875
Reise um die Erde in 80 Tagen. 1873
Die geheimnisvolle Insel. 1875 und 1876
Der Chancellor. 1875
Der Kurier des Zaren. 1876
Reise durch die Sonnenwelt. 1878
Die Stadt unter der Erde. 1878
Ein Kapitän von 15 Jahren. 1879
Die 500 Millionen der Begum. 1880
Die Leiden eines Chinesen in China. 1880
Das Dampfhaus. 1881
Die „Jangada“. 1882
Die Schule der Robinsons. 1885
Der grüne Strahl. 1885
Keraban der Starrkopf. 1885
Der Südstern oder Das Land der Diamanten. 1886
Der Archipel in Flammen. 1886
Mathias Sandorf. 1887
Ein Lotterie-Los. 1887
Robur der Sieger. 1887
Nord gegen Süd. 1888
Zwei Jahre Ferien. 1889
Die Familie ohne Namen. 1891
Kein Durcheinander. 1891
Cäsar Cascabel. 1891
Mistress Branican. 1891
Das Karpatenschloss. 1893
Claudius Bombarnac. 1893
Der Findling. 1894
Meister Antifers wunderbare Abenteuer. 1894
Die Propellerinsel. 1895
Vor der Flagge des Vaterlandes. 1896
Clovis Dardentor. 1896
Die Eissphinx. 1897
Der stolze Orinoco. 1898
Das Testament eines Exzentrischen. 1899
Das zweite Vaterland. 1901
Das Dorf in den Lüften. 1901
Die Historien von Jean-Marie Cabidoulin. 1901
Die Gebrüder Kip 1903
Reisestipendien. 1903
Ein Drama in Livland. 1904
Der Herr der Welt. 1904
Der Einbruch des Meeres. 1905
Die Stadt Genf liegt an der Westspitze des Sees, der nach ihr den gleichen Namen erhalten hat, und wird von der Rhone, wenn sie aus dem See heraustritt, in zwei besondere Stadttheile geschieden; der Fluß selbst theilt sich etwa in der Mitte der Stadt durch eine Insel in zwei Arme. Eine ähnliche topographische Beschaffenheit finden wir bei den großen Centren des Handels und der Industrie häufig, und erklären uns dies durch die Leichtigkeit des Transports, die durch die raschströmenden Flußarme ermöglicht wurde und bestimmend auf die ersten Ansiedler einwirkte. Nennt ja Pascal mit treffendem Wort diese Stromformationen: »Ces chemins qui marchent tout seuls.«1 Die Wege auf der Rhone können nicht nur »gehende«, sondern sogar »laufende« genannt werden.
Zu der Zeit, als sich auf der Insel, die wie eine holländische Galiote2
in der Mitte des Stroms vor Anker liegt, noch nicht so schöne, regelmäßige Bauten erhoben wie heutzutage, bot ihr wunderlicher Häusercomplex dem Auge einen reizvoll verworrenen Anblick. Die Bauten schienen über einander fortzuklettern, und hier und da waren sie, mit Rücksicht auf das beschränkte Territorium der Insel, auf Grundpfählen errichtet, die aus den schnellen Strömungen der Rhone emportauchten. Die dicken, längst von der Zeit und dem feuchten Element abgenutzten und geschwärzten Bohlen lugten in phantastischen, seltsam gestalteten Formen aus dem Wasser hervor wie ungeheure Krebsscheeren, der Strom schäumte und brauste düster grollend im Schatten seiner Last zwischen dem Walde von Grundpfählen dahin, und die zwischen den Bohlen aufgespannten Fischernetze bewegten sich im Lufthauch gleich kolossalen, gelblichen Spinngeweben hin und her, als ob sie den alten Eichenholzungen dieses Unterbaues zum Laubwerk dienen wollten.
Eins der Inselhäuser fiel vor allen anderen durch seine sonderbare, alterthümliche Bauart auf, und dies wurde von einem alten Uhrmacher, dem Meister Zacharius, seiner Tochter Gérande, dem Gehilfen Aubert Thün und einer alten Magd Scholastica bewohnt.
Welch ein eigenartiger Mann war dieser alte Uhrmacher! Sein Alter schien unerforschlich, denn auch die ältesten Leute der Stadt erinnerten sich nicht, wann sie Meister Zacharius zum ersten Mal mit seinem weißen, wehenden Haar, das er schonungslos den Winden preisgab, hatten durch die Straßen gehen sehen, und wie lange sein magerer spitziger Kopf schon so wunderlich zwischen den Schultern hin und her wackelte. Es schien fast, als sei in diesem alten Mann kein anderes Leben, als in den Pendeln seiner Uhren. Sein trockenes, leichenhaftes Gesicht war mit der Zeit düsterer geworden und gewissermaßen nachgedunkelt, wie die alten Gemälde Leonardo da Vinci's.
Das schönste Zimmer des Hauses, aus dem man durch ein schmales Fenster auf die schneeigen Gipfel des Jura blickte, hatte Gérande inne, während die kellerartige Werkstätte und das Schlafzimmer ihres Vaters unmittelbar über den Grundpfählen, beinahe auf gleicher Höhe mit dem Flusse lagen; seit undenklichen Zeiten verließ Meister Zacharius außer zu den Stunden der Mahlzeiten diese Räume nur, um die verschiedenen Uhren der Stadt zu reguliren. All seine übrige Zeit aber brachte er vor einem Arbeitstische zu, auf dem sich eine Masse der verschiedenartigsten, meist von ihm selbst erfundenen Uhrmacherwerkzeuge befanden.
Meister Zacharius war ein sehr geschickter Mann, und seine Werke wurden geschätzt in ganz Frankreich und Deutschland. Die betriebsamsten Arbeiter in ganz Genf erkannten bereitwillig seine Ueberlegenheit an; die Stadt betrachtete es als eine Ehre, ihn den Ihrigen zu nennen, und man wies auf Meister Zacharius mit den achtungsvollen Worten:
»Ihm gebührt der Ruhm, die Hemmung erfunden zu haben.«
Und von dieser Erfindung datirt wirklich erst, wie die Arbeiten des Meister Zacharius weiter unten klarer anschaulich machen werden, die Entstehung der eigentlichen Uhrmacherkunst.
Wenn Zacharius lange an seiner wundersam seinen Arbeit gesessen hatte, legte er behutsam wieder seine Werkzeuge an ihren Platz, bedeckte die kleinen, soeben abgepaßten Stückchen mit leichten Glasglocken und gönnte dem fleißigen Rade seiner Drehbank Ruhe. Dann öffnete er eine im Fußboden seines Arbeitszimmers befindliche Klappe und brachte Stunden damit zu, über die Oeffnung geneigt in die vorüberrauschende Fluth der Rhone zu schauen und sich an den nebligen Dünsten, die aus ihr emporstiegen, zu berauschen.