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Die Autorin Motschi von Richthofen (Alexandra Motschmann) zeigt mit ihrem Talent für die Sprachen immer wieder wie vielschichtig und fantastisch die Musik der Sprache sein kann und wenn man ihr zu lauschen wagt, wie sehr ihre Töne verzaubern und auch zum Nachdenken anregen können. Die Welt der Poesie ist die Welt der Klänge. Music is the highest art and poetry follows their steps.
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Seitenzahl: 38
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Motschi von Richthofen
Mia Bavarians verstengan d’Leut
Gedichte/Poems
English/German
tredition GmbH
1. Auflage 2015
Copyright 2015 by Motschi von Richthofen und tredition GmbH
tredition GmbH Sitz der Gesellschaft: Hamburg E-Mail: [email protected] Geschäftsführung: Sönke Schulz, Sandra Latußeck
ISBN: 978-3-7323-3672-2 (Paperback)
Simplicity is the most difficult thing to secure in this world; it is the last limit of experience and the last effort of genius.
George Sand
Die Natur ist die große Ruhe gegenüber unserer Beweglichkeit. Darum wird sie der Mensch immer mehr lieben, je feiner und beweglicher er werden wird. Sie gibt ihm die großen Züge, die weiten Perspektiven und zugleich das Bild einer bei aller unermüdlichen Entwicklung erhabenen Gelassenheit.
Christian Morgenstern
Deutsche Gedichte
Bayerische Ansichten
Der Bayer ist immer guad drauf
Auch wenn er zwida is
Denn am Ende is es ja wurscht
Wia der Herrgott des so mog
Und nicht zu vergessen
Der Deife hat ja auch mitzuredn
Sacklezement wias is so is
Und gfrei ma uns auf den nächsten Tag
Servus sagn ma der Sonn
Auf am Riedastoa
Mai hamm mirs schee
Entsnowden
Die Wahrheit zu entfesseln
hat einen bitteren Beigeschmack
denn man lässt die Katze aus dem Sack
Immer schon ein Fall
Ob Eva’s oder Adams Sträflichkeit
An Menschenrechten fehlt es weit
Geächtet ist man gleich
Wie konnte man es nur wagen
Und die das Geheime sagen
Die unbegrenzten Möglichkeiten
scheinen nicht zu existieren
und an Vertrauen zu verlieren.
Aufzeichnungen von allem
Kontrolle über jeden Schritt
Was für ein kranker Ritt.
Promiskuität
Für was ne Beziehung
Es sind meine Menschenwürde
Und meine Entscheidung
Unser Verhalten ist autonom.
Offenherzig und freizügig
Im Vorfeld bereits abgesprochen.
Es ist wie ein Spring Break
Anhaltend ein Tag oder gar Wochen.
Unsere Genussehe auf Zeit
von einer halben Stunde bis 99 Jahre
Je nach innerer Gegebenheit
ist die Dauer recht unterschiedlich.
Verwerflich wohl kaum,
denn selbst in der Natur
hat jede Art ihren Raum,
um sich auszuleben.
Eventuelle Disparität der Erwartungen
von Partnern zueinander
muss schnellstens bereinigt werden
fürs harmonische Miteinander.
Jedem das Seine
Und mir das Meine
Abstellgleis
Ich heiße altes Eisen
gehöre zu den Greisen
die nur noch Brei speisen
und die Welt bereisen
Und nicht mehr produktiv
Geschweige denn positiv
zur Gesellschaft beitragen,
sondern nur noch klagen.
Weit gefehlt ich bin fit
halte mit den Jungen mit
agiere wie in eh und je
da ich das Ganze seh
Alter ist nicht wichtig
Für vieles nichtig
Man wird nachsichtig
Das ist richtig.
Dilettantismus
Prätentiös und rigoros
Ganz apathisch aber mit obszönen Worten
Beschreibt er emphatisch seine Apprehensionen
Subtil wäre es besser gewesen,
aber maliziös war es ihm lieber,
Bloß keine Blöße geben
Ungeniert konstatierte er die Dekadenz.
Degustation der Wortwahl auf niedrigem Niveau
Er war wohl neurasthenisch
und manchmal auch apathisch
Ein prekäre Situation wurde moduliert
und alles war nur ostentativ
Was für ein abstruser Pathos,
welch ein Exemplar der Spezies
Das Dilemma der Verfangenen
in ihrer Welt.
Kurvendiskussion
Es fing an
mit dem Anstieg
immer höher und höher,
das Leben war gut zu einem.
Aktionen verfolgten immer ihr Ziel
und erreichten es mit einer Leichtigkeit.
A gmade Wiesen wie man so schön sagt.
Kein Widerstand, alles flutschte wie es sollte
Das nenn ich mal Glück auf allen Ebenen im Sein!
Wie das Leben so ist gibt es ja andere Zeiten
da kommen dann die Steine des Weges,
und man darf sie von dannen tragen.
Egal das gehört ja auch zum Sein!
Auf und nieder immer wieder,
besingen wir das Leben.
Amüsantes Streben
Hört nicht auf.
Foodgasm
Eine wahre Gaumenfreude
Genuss in Ekstase
Ein Feuerwerk der Geschmäcker
Hm fein wie lecker
Manchmal müssen wir in den Untergrund
Um das kulinarische zu finden.
Speisen der ganz besonderen Art
und oft nicht alla Card.
Das Wasser läuft im Mund zusammen
vermengt sich mir der Vielfalt.
Sensationen finden statt
und man ist papp satt.
Fappieren
Selbst ist der Mann
der sich bestimmen kann.
Wichtig denn nicht nur die Liebe
befriedet die Triebe.
Strotzen, glühen und verlangen,
damit hat alles angefangen.
Das Limbische System macht mit
intellektuell auf Schritt und Tritt
Für die Jugend ganz normal
ist ja oft auch optimal.
Bevor wir explodieren
heißt es fappieren.
Staffellauf
Ich habe eine Staffelei und male,
male die Zukunft als eine Vision,
indem ich im Staffellauf mitwirke.
Ich übergebe als Nächster
und zeichne alle Dinge, die ich sehe
ich renne und renne
Runden um Runden.
Wieder übergebe ich den Stab
immer wieder.
Von mir zu mir,
von meinem Ich zu meinem Ich,
von Sekunden zu Stunden.
Die Jahre vergehen,