MICHAEL MÜLLER VERLAG Ecuador Reiseführer - Volker Feser - E-Book

MICHAEL MÜLLER VERLAG Ecuador Reiseführer E-Book

Volker Feser

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Beschreibung

Michael Müller Reiseführer Ecuador – umfassend, übersichtlich, unentbehrlich "Die 'Ecuador-Bibel' […]. Sehr praktische Informationen und Tipps", sagt Merian über unseren Ecuador-Reiseführer. Alle Informationen, hilfreiche Hinweise und Insider-Tipps im Ecuador-Reiseführer in der achten Auflage wurden von Autor Volker Feser vor Ort recherchiert und für Sie ausprobiert. 600 Seiten und 264 Farbfotos sowie 74 Karten sorgen dafür, dass Sie die das südamerikanische Land mit dem einzigartigen Galapagos-Archipel so gut wie die Einheimischen kennenlernen. Die Republik Ecuador - Provinz für Provinz erleben Eine Reise durch Ecuador beginnt meist in der Hauptstadt Quito, der höchstgelegenen Hauptstadt der Welt, in 2.800 Metern Höhe, 20 Kilometer südlich des Äquators. Die Altstadt wurde bereits 1978 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Quito ist die Wahlheimat unseres Autors, der die Stadt kennt wie seine Westentasche. Guayaquil an der Pazifikküste bietet maritimes Flair und grüne Leguane. Im Süden Ecuadors führt die "Avenida der Vulkane" durch ein 500 Kilometer langes Hochbecken. Begeben Sie sich auf Humboldts Spuren: Ob aktive Vulkane oder Amazonas-Regenwald, bewährte Tipps bescheren Ihnen eine individuelle Reise durch Ecuador. Staunen Sie über Buckelwale vor Puerto López und erkunden Sie Amazonaszuflüsse im Osten. Zu allen Reisezielen hat Volker Feser besonders empfehlenswerte Hotels und Restaurants recherchiert. Reisen Sie zu den Galápagosinseln, die eine unglaubliche Vielfalt an Flora und Fauna bieten: Bestaunen Sie Riesenschildkröten auf San Cristóbal oder Meerechsen in der Bucht von Puerto Ayora. Alles, was Sie vor einer Reise auf die Galápagosinseln wissen müssen, verrät Ihnen Volker Feser in diesem Buch. Authentisch reisen mit den Reiseführern aus dem Michael Müller Verlag Was ist das Besondere an den Reiseführern aus dem Michael Müller Verlag? Sie sind von Reisenden für Reisende gemacht. Unsere Autorinnen und Autoren recherchieren immer vor Ort, sie schreiben über Dinge, die sie selbst erlebt und getestet haben. Unabhängig, ehrlich, authentisch.

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Seitenzahl: 1168

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Inhaltsverzeichnis
Unterwegs mit Volker FeserOrientiert in EcuadorDas Land im ProfilErlebnis KulturErlebnis NaturRundfahrten durch EcuadorEcuador mit der FamilieUnterwegs in EcuadorQuitoPräkolumbische und spanische StadtgründungenKlimaOrientierung und StadtverkehrSehenswertes in Quito Colonial (Altstadt)Ein Rundgang durch Quito ColonialSehenswertes in Quito Moderno (Neustadt)GuápuloCumbayaEl ChaquiñanMitad del MundoPunto 0CatequillaKrater PululahuaInkastätte RumicuchoRucu PichinchaGuagua PichinchaPasochoa Refugio de Vida SilvestreReserva Chakana-Hacienda AntisanillaPapallactaAusflüge in den Chocó AndinoMindoPanamericana Norte – Straße der SeenVon Quito bis CayambeCalderónPyramiden von CochasquíCayambeUmland von CayambeDie Besteigung des CayambeEine reizende AndenstraßeOtavaloLago San PabloCotacachiUmland von CotacachiCuicocha-KraterlaguneValle de IntagReserva Biológica Los CedrosIbarraSan Clemente und La EsperanzaTumbabiro und ChachimbiroValle del ChotaMirador del Oso Andino, MOAReserva Ecológica El AngelTulcánGrenzübergang nach KolumbienPanamericana Sur – Straße der VulkaneAnfahrt zum CotopaxiMachachiRuta de los VolcanesLos IlinizasNationalpark CotopaxiBesteigung des CotopaxiLatacungaSaquisilíDie Quilotoa-RundfahrtZumbahua und TiguaQuilotoa-LaguneChugchilánSigchosIsinlivíGuantualóVon Latacunga nach SüdenAmbatoBaños – das Tor zum OrienteDie Wasserfallroute per Fahrrad und zu FußVulkan TungurahuaRiobambaUmland von RiobambaGuanoEstación UrbinaChimborazoReserva de Producción de Fauna ChimborazoGuarandaUmland von GuarandaSalinas de TomabelaSimiatugAltarVulkan SangayAtillo-LagunenLa Balbanera und Laguna ColtaGuamoteOzogoche-LagunenAlausíCamino del IncaCuencaUmland von CuencaBañosGualaceoChordelegSigsigSan BartoloméBiblián und AzoguesIngapirca und CoyoctorNationalpark El CajasDer SüdenMachala mit Puerto BolívarUmland von MachalaJambelíIsla del Muerto (Isla Santa Clara)PuyangoAlamorHuaquillasPuerto HualtacoZarumaLojaSaraguroVilcabambaZamoraNationalpark PodocarpusVon Loja zur peruanischen GrenzeDer OstenBaezaNationalpark Cayambe-CocaTenaNationalpark Sumaco-Napo-GalerasMisahuallíEl Coca (Puerto Francisco de Orellana)Lagunen Limoncocha und AñangucochaNationalpark YasuníLago Agrio (auch „Nueva Loja“)Cuyabeno-Wildlife-ReservatPuyoMacasSucúaLimón (General Plaza Gutiérrez)GualaquizaDie PazifikküsteGuayaquilAusflüge rund um GuayaquilCerro BlancoReserva Ecológica Manglares de ChurutePlayasUmland von PlayasPunta PeladoEngabaoEl MorroPosorja und Insel PunáRuta del Sol (Ruta del Spondylus)Santa Elena und SalinasAuf der Ruta del Sol nach NordenBallenitaAyangueValdiviaLibertador Simón BolívarManglaraltoMontañitaOlónVon Ayampe bis SalangoPuerto LópezNationalpark MachalillaPuerto CayoMantaPortoviejoBahía de CaráquezSan VicenteCanoaRío MuchachoJamaEl Corredor de PalmerasPedernalesCojimíesNordküste – Provinz EsmeraldasSanto Domingo de los TsáchilasEstación Biológica BilsaEsmeraldasAtacamesDie alte Küstenstraße zum Cabo San Francisco und nach MuisneMompiche und PorteteNördlich der Provinzhauptstadt EsmeraldasRío VerdeLas Peñas, Los Manglares de Majagual, La Tolita Pampa de OroBorbón, Río Cayapas, Río SantiagoParque Nacional Cotacachi-CayapasSan LorenzoAusflug in die Cayapas-Mataje-MangrovenGalapagosinseln – Las Islas EncantadasInselkunde und InfosDie Entstehungsgeschichte des ArchipelsKlima und MeeresströmungenVon Seefahrern, Siedlern und satanischen SagenCharles Darwin und die EvolutionLaboratorium GalápagosDie FloraDie FaunaEingewanderte und eingeschleppte TiereFlüge zu und zwischen den InselnCrucero oder Island HoppingSan Cristóbal (engl. Chatham)Española (engl. Hood)Santa Fé (engl. Barrington)Santa Cruz (Indefatigable)Baltra (engl. South Seymour)Plaza Sur (engl. South Plaza)Seymour NorteMosqueraDaphne MayorSombrero Chino (engl. Chinese Hat)Bartolomé (engl. Bartolomew)Santiago (engl. James)Rábida (engl. Jervis)Floreana (engl. Charles)Genovesa (engl. Tower)Isabela (engl. Albemarle)Fernandina (engl. Narborough)Nachlesen & NachschlagenLandschaft und GeologieFlora und FaunaEthnische GruppenUnternehmen EcuadorArtesanía (Kunsthandwerk)MusikLiteraturFilmGeschichteKunstgeschichteAnreiseMobil in EcuadorÜbernachtenEssen und TrinkenReisepraktisches von A bis ZAdressenAusrüstung und KleidungBarrierefreiheitBotschaften/KonsulateFeiertage und FesteFotografierenGeld und PreiseGesundheitKartenmaterialKlima und ReisezeitKriminalität und VorsichtsmaßnahmenMärkteMuseen und GalerienÖffnungszeitenPost (Correo)PresseReiseliteraturSportStromTelefonierenToilettenTrinkgeld, Mehrwert- und DienstleistungssteuerZeitZollbestimmungen/ReisepapiereSprachführer und VerzeichnisseEtwas SpanischFotonachweisImpressumÜbersichtskarten und PläneIndex
Alles im Kasten
Sicherheit in QuitoAdobe-Stil in QuitoUrige Läden mit noch urigeren InhabernLa Escuela QuiteñaArtenreichtum vor den Toren der MillionenstadtLustobjekt KolibriGuaguas de Pan – Figuren aus BrotteigDer lange Zopf der OtavaleñosLa BombaHistorische Haciendas entlang der Straße der VulkaneLeuchtende Farb- und Fabelwelten auf SchafshautRumiñahui und die letzte Ruhestätte AtahualpasDer Schatz des AtahualpaVolcano-WatchingZeitvertreib auf EcuadorianischMercadosTicket zur Teufelsnase¡Qué Viva Jefferson Pérez!Good Vibrations – Mercado 10 de AgostoArtesanía-LoopWenn die Guayacanes blühenEin MaulwurfshügelNationalpark YacuriRotzfreche KapuzineraffenLa Cueva de los TayosTzantza – über Sinn und Kunst des KöpfeschrumpfensUnterwegs in der StadtLas Huecas – bueno, bonito y barato!Sombrero fino de Panamá – feinster Strohhut der WeltLa Ballena JorobadaQuer durchs Geoprofil EcuadorsLa TaguaEloy Alfaro – Revolution und Railway CompanyHistorisches StrandgutDie kosmischen Visionen der ToliteñosAus dem ereignisarmen Leben von „Lonesome George“Des Autors MeisenAlexander von Humboldt: vom redseligen Influencer und seinem stillen FollowerQuichua, Quechua oder Kichwa?Nemonte NenquimoTheobroma Cacao – der GötterbaumAlles Banane!Die EncomiendaDie Vermessung des ÄquatorsDas Protokoll von Río de JaneiroEin unregierbares Land?Fiestas Populares
Kartenverzeichnis
Quito ÜbersichtQuitoQuito NeustadtQuito AltstadtCumbayaProvinz PichinchaMindoPanamericana NorteOtavaloCotacachiIbarraPanamericana Sur/ Avenida der VulkaneRuta de los Volcanes/Parque Nacional CotopaxiLatacungaWasserfall-Route entlang der Pastaza-SchluchtBañosRíobambaGuarandaCuencaCuenca – UmgebungDer SüdenLojaVilcabambaDer Osten: Amzonía NordTenaTena und Misahuallí/UmgebungEl CocaLago AgrioPuyoDer Osten: Amazonía SüdMacasDie PazifikküsteGuayaquil – ÜbersichtGuayaquilGuayaquil NeustadtPuerto LópezMantaIsla San Cristóbal (Chatham)Puerto Baquerízo MorenoIsla Santa Cruz (Indefatigable)Puerto Ayora – UmgebungPuerto AyoraPuerto VillamilVulkanismus SüdamerikasAvenída der Vulkane EcuadorNationalparks/NaturreservateLegende EcuadorEcuador ÜbersichtGalápagos Übersicht
Unterwegs mit
Volker Feser
Nach siebenjähriger Maloche in West-Berlin stieg er 1987 zum ersten Mal in seinem Leben in ein Flugzeug, um daraufhin das Rückflugticket verfallen zu lassen. Seitdem lebt er in Ecuador und unterhält dort eine Reiseagentur, die personalisierte und weitgehend private Programme auf dem Festland und im Galapagos-Archipel organisiert. Als Freelancer arbeitet er seit 30 Jahren für den Michael Müller Verlag, für den er auch das reiseliterarische Schlachtschiff „USA Südwesten“ verfasste.
Auf der mit einem Schonbezug eingefassten Rücksitzbank kauert Joe Free und kotzt sich aus. Dieses Geschaukle ist nicht seine Stärke. Aber schon hinter der nächsten, wie ein loses Kabel über dem Wolkenwald baumelnden Serpentine, stemmt er sich wieder begeistert aus dem halboffenen Fenster. Ein Jet-Stream aus vertrauten Aromen und Duftnoten umflirrt seine feuchte Schnauze wie Feenstaub. Wir parken auf atemraubenden 3960 Höhenmetern und stapfen durch den Páramo-Morast inmitten mannshoher, messerscharfer Sigse-Gräser, unter kupferrotorangen Papierbäumen, die zerzausten Hexenbesen gleichen; kraxeln über Xenophyllum-Polster ungeheuerlichen Ausmaßes, staksen über Humboldtsche Huperzia-Crassa, flauschige Huira-Huiras und frisch zerkaute Stauden von Achupalla-Bromelien - die Leibspeise der Brillenbären. Gleich daneben dampfen ihre basaltgrauen Kackhaufen (wie brühwarme Kaffeehaferl) im gleißenden Licht der Äquatorsonne. Das „Leben im Urzustand“, einst Slogan des Tourismusministeriums, rückt mal wieder in greifbarste Nähe. Quellwasser rinnt und rieselt aus Felsspalten und stillen Wasseraugen. Es wimmelt von Kaninchen. „Hey Joe!“ Dicht über uns ein schreiender Bussard. Dann plötzlich ein Andenschakal. „Haaaaalt!“ Doch nichts wie hinterher! Da hilft auch keine Ultraschallpfeife. Wird wohl die „Frau Füchsin“ sein. Das kann dauern. Er weiß ja, wo das Auto steht.
Was haben Sie entdeckt?
Haben Sie ein besonderes Restaurant, ein neues Museum oder ein nettes Hotel entdeckt? Wenn Sie Ergänzungen, Verbesserungen oder Tipps zum Buch haben, lassen Sie es uns bitte wissen!
Schreiben Sie an: Volker Feser, Stichwort „Ecuador“ c/o Michael Müller Verlag GmbH | Gerberei 19 | D - 91054 Erlangen [email protected]
Orientiert in Ecuador
Das Land im Profil
Ecuador ist ...
Frühstücken im Dschungel, mittags eine Schneeballschlacht und zum Sonnenuntergang ein Bad in der Pazifikbrandung - Ecuador ist eine topografische Achterbahn. Eine nicht enden wollende Vorliebe für Haarnadelkurven wäre jedoch unbedingte Voraussetzung!
República del Ecuador
Staatsform: präsidiale Republik
Fläche: 256.370 km2 einschl. der Galapagosinseln mit 8010 km2
Bevölkerung: 18,5 Mio. Einwohner
Hauptstadt: Quito (Großraum 2,9 Mio. Einwohner)
Staatssprache: offiziell Spanisch, im Hochland auch Quichua, in Amazonien wie im nördlichen Küstenbereich vereinzelte Stammessprachen
... ein megadiverser Hotspot
Weltrekordverdächtige Artenbestände: 5000 Orchideen-, 4000 Schmetterlings-, 1722 Vogel-, 1400 Fisch-, 580 Frosch-, 478 Reptilien-, 465 Säugetier-, 175 Fledermaus- und im Dschungel bis zu 2000 Insektenarten in einer einzigen Baumkrone. Vielschichtige Lebensräume und Mikroklimas erlauben ein so breites Spektrum an Flora und Fauna wie in keinem anderen Land seiner Größe. Von 25.000 Pflanzenarten, rund 10 % der globalen Flora, sind 20 % endemisch. Die größte Vielfalt an Vogel- und Pflanzenarten weisen die gebirgigen Wolkenwälder westlich und östlich der Andenkordilleren auf. Schon Alexander von Humboldt zeigte sich total begeistert: „Diesseits des Meeres finde ich wohl nie so einen Ort wieder!“
... ein vertikales Land
Würde man es plattwalzen, wäre Ecuador, ähnlich der Schweiz, um ein Vielfaches größer. Die geografische Wirbelsäule des Landes ist das 500 km lange Hochtalbecken der „Avenida der Vulkane“, flankiert von den beiden mit Gipfeln gespickten Kordilleren, allen voran der Cotopaxi, der „Fuji der Anden“, mit 5897 m der höchste aktive Vulkankegel der Erde. Westlich der Anden erstreckt sich die tropische Küstenebene. Vom 6268 m hohen Chimborazo bis zur Hafenmetropole Guayaquil sind es gerade mal 140 km Luftlinie. Östlich der Anden schlängeln sich die Amazonaszuflüsse durch jadegrüne Regenwälder. Vom Río Napo auf rund 300 m über dem Meeresspiegel bis ins 2800 m hohe Quito sind es vier Fahrstunden.
... Hemisphären übergreifend
Nördlich und südlich der Äquatorlinie konzentrieren sich die typischen Habitate und Landschaftsformen des südamerikanischen Kontinents: Berg-, Wolken-, Regen- und Trockenurwälder, aktive Vulkane, Gletscher, Páramo, Savanne, Halbwüste, Mangroven und endlose Strände. Starke Kontraste sind nur eine Frage von Stunden, mitunter Minuten.
... das Land für breitkrempige Hüte
Schroffe Höhenreliefs zwischen Sierra, Amazonía und Costa sorgen für ein Klima-Potpourri selbst innerhalb dieser Landesregionen. Im Verlauf eines Jahres treten eher geringere Temperaturschwankungen auf, anders im Tagesverlauf: Wenn in den Anden die Nacht hereinbricht oder die Wolken finstere Schatten werfen, wird ein Frühlingserwachen schnell mal zum Spätherbst. Eine Bauernregel verweist auf gleich drei tägliche Jahreszeiten: Morgens ein wärmender Lenz, mittags ein heißer Sommer und nachmittags ein Novemberguss sind zumindest keine Ausnahme. Zu den Wetterkapriolen gehören ein wochenlanger Altweibersommer gegen Jahresende oder Jahresanfang und der farbintensive Sonnenglast vieler Spätnachmittage just in den regnerischen, bis in den Juni reichenden Phasen des äquatorialen Winters. Ein Kuriosum ist Regen bei strahlendem Sonnenschein: Sol de Aguas - Wassersonne! UV-gewaltig, windig und trocken ist dagegen der andine Hochsommer von Juli bis mindestens September. Wann und wo auch immer in Ecuador, denken Sie an einen breitkrempigen Hut!
... was für Endorphin-Junkies
Outdoor finden sowohl angehende als auch extreme Sportler ihr Glück: in der Morgenröte auf dem höchsten aktiven Vulkankegel der Erde stehen, auf dem Fahrrad von 4800 m hinunterbrettern, auf dem Pferd von Hacienda zu Hacienda ziehen, an Ziplines durch den Nebelwald sausen, Kanuwandern auf Dschungelflüssen, Rafting in den Stromschnellen, unterm Gleitschirm über den Strand segeln oder mit Seelöwen und Pinguinen um die Wette schnorcheln.
... natürlich auch Galápagos
An keinem anderen Ort auf der Erde lassen sich Tiere in freier Wildbahn so leicht und ja wirklich aus allernächster Nähe beobachten. Sie scheinen die Menschen einfach als Teil ihrer natürlichen Umgebung zu akzeptieren. Manche zeigen gar unverhohlene Neugier. Gut 900 km Luftlinie westlich vom ecuadorianischen Festland wird dem Besucher ein unberührtes irdisches Leben, eine Genesis in Echtzeit unmittelbar vor Augen geführt. Ein mehrtägiger Crucero - eine Kreuzfahrt auf einer intimen 16-Passagier-Jacht mit sanftem Expeditionscharakter - ist die erste Wahl, um die atemberaubendsten Spots im Archipel anzusteuern.
Fiestas, Mercados und ein Hut
Erlebnis Kultur
Weder Schopenhauer noch Spielberg, höchstens ein bisschen Bollywood. Kultur ist volksnah und miteinander. Sie spiegelt sich in den Fiestas, auf Märkten, in archaischen Jungfrauen - und in der „Mestizaje“ aller Zeitgeister. Kultstatus haben Kakaobohnen, Panamahüte und Metallica.
Bitte recht freundlich!
Rücksichtnahme und Taktgefühl verstehen sich von selbst. Fotografieren Sie Trachten tragende Menschen nicht ohne deren Einverständnis. Mein Tipp: Versuchen Sie Ihrem Gegenüber immer ein Lächeln abzugewinnen!
„Pueblos Mágicos“
Mit dieser ministeriellen Auszeichnung schmücken sich bis dato 21 Ortschaften aufgrund ihres kultiviert anachronistischen, aus der Zeit gefallenen historiografischen Charakters. In den Anden sind es u. a. Cotacachi, Alausí, Chordeleg, Zaruma und Saraguro; an der Küste das Dorf Agua Blanca und das 140 Einwohner zählende Puerto Velasco Ibarra auf der Insel Floreana.
Historische Haciendas
Retro in Reinkultur! In einer kolonialen oder republikanischen Hacienda zu übernachten, ist wie eine Zeitreise in ein längst vergangenes Ecuador. Das Gros der alten Gutshöfe befindet sich in den Anden. Oft sind diese die einzigen noch sichtbaren, in einem malerischen Rahmen der Epochen festgehaltenen Zeugnisse, die von den Konquistadoren über die Jesuiten und Humboldt bis zu den Kakao- und Rinderbaronen reichen. In den Regionalkapiteln sind die schönsten Haciendas vorgestellt.
Fiestas Populares
Traditionelle Volksfeste beschwören ureigene kollektive Identitäten herauf und versetzen alle Teilnehmer in eine tanzbare Trance. Zu den aufregendsten gehören La Mama Negra in Latacunga, die teuflische Diablada in Pillaro, die indigenen Fiestas del Yamor und Inti Raymi in Otavalo, Corpus Christi in Pujilí, El Pase del Niño in Cuenca, die wilden Rodeos Montubios und der Karneval in Guaranda, Amaguaña, Guamote und Ambato.
Indigene Märkte
Authentisches Marktgeschehen gibt es vielerorts in den Anden. Die jahrhundertealten Mercados sind auch im heutigen multikulturellen Ecuador von größter Bedeutung. Zu den aufregendsten zählen Guamote, Saquisilí, Saraguro, Zumbahua, Guantualó, Tzalarón und Otavalo.
Der Panamahut
Die Herkunft des kultigsten ecuadorianischen Kulturgutes lässt sich bis 4000 Jahre v. Chr. zurückverfolgen. Zur Hutlegende wurde er viel später. Europäische Auswanderer im Goldrausch entdeckten den ultraleichten, aus Toquilla-Palmfasern geflochtenen „Sombrero de Jipijapa“ 1848 auf ihrer Route via Panama nach San Francisco. Daher der Name! Hutflechter vor Ort findet man in Cuenca, Chordeleg und Sigsig in der Provinz Azuay sowie in Pile und Montecristi in der Küstenprovinz Manabí.
Der feinste Kakao der Welt
Die Herkunft des Kakao-Getränks, Chocolate genannt, liegt nicht in Mexiko, sondern im tiefsten Süden Ecuadors. 5 % des weltweit produzierten Kakaos gilt als Edelkakao und 70 % davon gedeiht hier. Der Sprung vom reinen Rohstofferzeuger zum Produzenten dunkler, zartbitterer Schokolade gelang erst in den letzten 20 Jahren. Die Top-Marken sind República del Cacao, Pacari, Yumbo, Wao, Kallari, Hoja Verde und Mindo, zu finden in allen Supermaxi-Lebensmittelketten.
Nicht verpassen!
Quito Colonial: Mit ihrer üppigen Verschmelzung von Gotik, Renaissance, Barock, Mudéjar und Neoklassik schaffte es die Altstadt 1978 als erste Stadt überhaupt in die Weltkulturerbeliste der UNESCO. Highlights sind die Jesuitenkirche La Compañia, die Plaza Grande, die Plaza de San Francisco und La Ronda, die älteste Gasse Ecuadors.
La Capilla del Hombre: Quitos Kunst-Walhalla des „indianischen Picasso“ Oswaldo Guayasamín ist keinem Gott im Himmel, sondern der Menschheit auf Erden gewidmet.
Jacchigua: Die genialste Inszenierung von indigenem, immateriellem Kulturerbe verkörpern die akrobatischen Tanz- und Musikshows des weltberühmten Folklore-Balletts. Da bleibt nichts dem Zufall überlassen, Jacchigua könnten auch in Las Vegas auftreten. Deo gratia, in der Regel jeden Mittwoch in Quito.
Cuenca: Weltkulturerbe, schönste Altstadt in den Anden - und die einzige mit einer Straßenbahn. Highlights sind die Calle Larga, das Tomebamba-Flussufer und die Kathedralen, das Kunsthandwerk und die fesche, fußgängerfreundliche Gastronomie. Das wissen auch 10.000 Expats aus Nordamerika zu schätzen.
Von 0 bis 6268 Meter über NN
Erlebnis Natur
Ecuador ist ein topografisches Kaleidoskop aus Vulkankegeln, Urwäldern, Bergweiden, Wasserfällen, Schluchten, Lagunen, Páramo-Ödland, Halbwüsten, Erdbebengräben und Gletscherspalten.
Naturschutz live
Es gibt 14 Nationalparks und Hunderte Naturreservate und Schutzgebiete von der Größe und Artenvielfalt eines Nationalparks bis hin zu hochkarätigen Mikro-Habitaten → Karte.
Chimborazo, Cotopaxi und Co.
Mitten durch Ecuador, von Nord nach Süd, verläuft die 500 km lange und 20 km breite „Avenida der Vulkane“, das Hochtal zwischen den beiden parallel aufgefalteten Andenkordilleren. Quito liegt als perfekter Ausgangspunkt im nördlichen Teil der Panamericana, die sich hier durchzieht. Vom Gipfel des 6268 m hohen Chimborazo, dem höchsten Berg Ecuadors, bis zur feucht-heißen Hafenmetropole Guayaquil sind es nur 90 km.
Biking: Downhill vom Chimborazo in die Avenida der Vulkane, zu Füßen des Cotopaxi, entlang der Wasserfallroute über der Pastaza-Schlucht oder auf dem Chaquiñan bei Quito.
Amazonas-Dschungel
Lodges sind die beste Option, um der abendlichen Symphonie des Dschungels zu lauschen.
Cuyabeno-Reservat: Mehrtägige Wildlife-Touren im tropischen Primärregenwald sind relativ preiswert, unkompliziert wie Erfolg versprechend. Begegnungen mit Affen, Anakondas, Kaimanen, Aras, Faultieren, Ameisenbären, Tapiren, Flussdelphinen und Piranhas sind bei Kanutrips und Wanderungen angesagt.
Misahuallí: Das Dörfchen am Río Napo, einem Zufluss des Río Amazonas, ist keine fünf Stunden von Quito entfernt und ein guter Ausgangspunkt für kurze Urwaldausflüge. Größere Tiere in freier Wildbahn sieht man aber kaum.
An der Pazifikküste
Im Westen erstrecken sich 2000 km Küstenlinie mit langen Sandstränden, Mangrovensümpfen, Bananenplantagen und dem Delta des Río Guayas, dem größten Wassereinzugssystem der amerikanischen Pazifikküste.
Surfing: Die perfekt abrollenden Wellen von Montañita und Engabao - auch San Cristóbal im Galápagos-Archipel - ziehen chillende Surfer aus allen Kontinenten an.
Galápagos - Evolution in Echtzeit
Nirgendwo auf der Welt lassen sich wilde Tiere so leicht und hautnah beobachten. Das Weltnaturerbe, die Arche Noah des Pazifiks, verdankt die endemische Fauna nicht zuletzt drei konträren Meeresströmungen. Eine mehrtägige Kreuzfahrt(Crucero) mit sanftem Expeditionscharakter auf einer intimen 16-Passagier-Jacht ist das A und O um die spektakulärsten Spots anzusteuern.
B wie Beobachten
Birdwatching: In Sachen Vogeldichte ist Ecuador Weltrekordhalter. Einer der Hotspots ist der Chocó Andino. Kondore fliegen im Reservat Chakana. Beide Ziele sind von Quito aus gut erreichbar. Von den landschaftlich schönsten Vogelreservaten im ganzen Land gehören allein 15 (!) zur Fundación Jocotoco. Alle Vögel auf einen Blick.
Brillenbären: Chancen zur Beobachtung bieten der Mirador del Oso Andino bei Pimampiro im Norden, die Reservate Maquipucuna, Chakana und der Páramo um Papallacta.
Buckelwale: Auf der Bootsfahrt zur Isla de la Plata sind die kolossalen, sich aus dem Pazifischen Ozean heraus katapultierenden Meeressäuger von spätestens Juni bis September aus der Nähe zu beobachten..
Wandern in den Anden
Cuicocha-Lagune: Der Loop (4 Std.) um die Lagune ist ideal für eine landschaftlich beeindruckende Akklimatisierung.
El-Angel-Reservat: Hier wandert man durch Heerscharen von haushohen Schopfrosetten (span. Frailejones Gigantes).
Toachi-Canyon: Der Trail (5 Std.) bis hoch zur Quilotoa-Laguneist auch ethnologisch spannend.
Baños: Die steile Umgebung bietet Wanderpfade in milder Andenhöhe, in subtropische Gefilde und auf den aktiven Vulkan Tungurahua.
El-Cajas-Nationalpark: Nahe Cuenca kreuzen sich leichte mehrstündige mit anstrengenden ganztägigen Pfaden.
Mehrtägige Herausforderungen für Ausdauernde sind z. B. der Vicuña-Trek in großer Höhe um den Chimborazo und der Inca-Trail von Achupallas nach Ingapirca.
Bergsteigen
Der aktive Cotopaxi weckt auch die Sehnsüchte unerfahrener und nicht erprobter Gipfelstürmer. Eine mehrtägige Akklimatisierung im Vorfeld ist Voraussetzung.
Die schönsten Roadtrips
Rundfahrten durch Ecuador
Die hier vorgestellten Routen sind ideal für Mietwagenfahrer. Mit öffentlichen Bussen und größerem Zeitfenster sind diese teilweise oder etappenweise auch gut machbar. Alle Routen können in Quito starten und zu einer langen Rundreise vernetzt werden.
Tipps für Selbstfahrer
Ein Vierradantrieb ist nicht nötig, aber mehr Bodenfreiheit als ein herkömmlicher Pkw ist wichtig. Ein SUV reicht für so manche Nationalparkpiste oder aufgerissene Asphaltstraße aus.
Meiden Sie Fahrten bei Dunkelheit!
Cotopaxi-Loop
Der 65 km südlich von Quito gelegene Nationalpark lässt sich auf einer teils sanften, teils holprigen Piste vom sog. Hauptportal nahe der Panamericana, kurz Pana, bis zum abgelegenen, viel weniger benutzten Nordportal in ein paar Stunden inkl. Stopps durchfahren. Ein SUV mit etwas Bodenfreiheit ist Voraussetzung, ein mitgebrachtes Picknick zu Füßen des Vulkankegels das i-Tüpfelchen. → Karte/dunkelgrün
Imbabura-Loop
Ein reizendes Andensträßchen führt von Cayambe via Olmedo, Zuleta, La Esperanza ins Herz der indigenen Imbabura-Provinz. Vielleicht zeigt sich der 5790 m hohe Cayambe, weltweit der höchste Punkt auf der Äquatorlinie. Auf der Weiterfahrt im grünen Valle del Amanecer geht’s zum Otavalo-Markt, zur schönen Cuicocha-Lagune und nach Cotacachi. Übernachten in einer der historischen Haciendas oder bei einer Bauernfamilie ist ein weiteres Bonbon. Mit Hin- und Rückfahrt sind ca. drei Tage oder gut 250 km einzuplanen. → Karte/lila
Chocó-Andino-Loop
In die subtropischen Wolkenwälder geht’s von Quito zuerst ins hübsche Andendorf Nono und dann auf der schönen, nichtasphaltierten Ruta del Quinde bis zur E 28 nach Nanegalito und Mindo. Retour ist die E 28 via Calacalí und Mitad-del-Mundo-Monument am schnellsten. Mit kurzen Schlenkern und Birdwatching-Tour sind drei Tage das Minimum. → Karte/hellblau
Quilotoa-Loop
Die Bergrundfahrt in der Westkordillere schlängelt sich durch die mosaikartigen Felder im „Bergindianerland“. Am Straßenrand winken Filzhut tragende, in Ponchos und Gummistiefel gehüllte Bauern mit Lamas, Schafen, Eselchen oder riesigen Wollschweinen im Schlepptau. Auf halbem Wege liegt die erbsengrüne Quilotoa-Lagune auf fast 4000 m. Gut übernachten lässt es sich jedoch eher in Chugchilán, in Isinliví oder in der preiswerten Hacienda Posada de Tigua. Mit Wanderungen mindestens vier Tage. → Karte/dunkelblau
Ruta de las Cascadas
Von Baños geht’s entlang der Wasserfallroute über dem Pastaza-Canyon hinunter ins Amazonasbecken. Eine Übernachtung bietet sich in Misahuallí oder gleich zwei in einer Dschungel-Lodge am Río Napo an. Retour nach Quito dann auf der wilden Serpentinenstraße E 45 hinauf in die Wolkenwälder zu den Papallacta-Thermen und über einen 4000er-Pass. Von und bis Quito vier bis fünf Tage für die ca. 600 km lange Rundfahrt einplanen. → Karte/rot
Troncal Amazónica
Zu Füßen der bewaldeten Ostkordillere zieht sich die asphaltierte E 45 immer am Westrand des Amazonasbeckens entlang. Von Quito geht’s zuerst auf der Carretera Interoceánica (E 20) hinab in die Tropen. Mit Kanu-Wandertour und Übernachtungen bei Misahuallí, in Macas oder Sucúa, in Gualaquiza und in Zamora beim Podocarpus-Nationalpark, ist für die insgesamt 760 km lange Strecke - davon 600 km auf der E 45 - mit fast einer Woche zu rechnen. → Karte/hellgrün
Avenida der Vulkane
Auf der Panamericana von Quito nach Cuenca erheben sich links und rechts die Gipfel der Ost- und Westkordillere. Must-Stopps sind der Cotopaxi-Nationalpark, der 6000er Chimborazo, der authentische Guamote-Markt, der Vogelperspektivenblick auf die Teufelsnase in Tolte Pistishi und die Ingapirca-Ruinen. Reine Fahrzeit für die 460 km auf der Pana ohne Abstecher: mindestens zehn Stunden. Mit zusätzlichen Abstechern wie dem Quilotoa-Loop, Baños oder dem Artesanía-Loop bei Cuenca sind zehn Tage kaum ausreichend für Selbstfahrer. → Karte/pink
Ruta del Spondylus
An der gesamten Festlandküste warten kilometerlange, abgeschiedene Strände. Bei einer mindestens achttägigen Fahrt von Guayaquil auf der E 15, der Panamericana del Pacífico, bieten sich unzählige Stopps mit und ohne Übernachtung an: Puerto Engabao, La Chocolatera, Manglaralto, Montañita und Olón, Ayampe, Salango, Puerto López und Puerto Cayo mit Machalilla-Nationalpark, via Bahía und Canoa zum Corredor de Palmeras, nach Mompiche und Portete. Inländisch dann durch den Chocó Andino hinauf nach Quito. Umgekehrt genauso schön! → Karte/orange
Unterwegs mit Kindern
Ecuador mit der Familie
Ecuadorianer sind überaus kinderfreundlich. Wer mit Nachwuchs reist, findet überall Anschluss - sofort! Respekt und Entgegenkommen genießen auch alleinreisende Väter oder Mütter mit Tochter oder Sohnemann. Entdeckerlaune sei vorausgesetzt, denn nichts ist so wie zu Hause.
Ermäßigungen
Für Kinder unter 12 Jahren gibt es meist 50 % Ermäßigung bei Eintritten zu Museen und Attraktionen, ebenso bei der Galapagos-Nationalparkgebühr. Bei organisierten Ausflügen und Touren bekommen Kinder oft 10 % bis 20 % Rabatt.
Gut zu wissen
Ausflüge im Kreise der Familie sind bei Ecuadorianern überaus beliebt. Die meisten Hotels und Pensionen haben daher auch 3er- und 4er-Zimmer, teils Suites familiares mit getrennten Schlafbereichen; seltener eine Kochnische wie in Airbnb-Unterkünften, derer es unendlich viele zu geben scheint, selbst in der hintersten Provinz. Familienfreundliche Lokale bieten mittags günstige Almuerzos und abends Meriendas; oft auch Kinderteller, riesige Familienpizzen oder Grillhuhn-Pakete. Gut bestückte Lebensmittelgeschäfte sind nicht allzu zahlreich, Supermärkte gibt es nur in Großstädten. In diesen und in jeder Apotheke gibt es für die ganz Kleinen auch Babynahrung oder Windeln.
Und Action!
El Chaquiñan bei Cumbaya: Die zum populären Rad-, Jogging- und Spazierpfad umfunktionierte alte Bahnlinie im milden Valle de Tumbaco führt durch bunte Viertel, Vieh- und Ziegenweiden, in einen Canyon und durch lange Tunnel. Start ist in Cumbaya.
Dschungelfeeling in Mindo: Umringt von subtropischen Wäldern tut sich in diesem üppig grünen Talkessel voller Vögel ein kleines Zauberland für sanfte Abenteuer in der Natur auf: beschilderte Wanderpfade mit Badepools und Wasserfällen, Gondelfahrten und Drahtseilschweben, flussabwärts auf Lkw-Schlauch-Flößen, Schmetterlinge und Froschorchester. Nur zwei Fahrstunden von Quito.
Outdoor in Baños: Das familiäre Pilgerziel zu Füßen des aktiven Vulkans Tungurahua besticht durch sein mildes Klima, eine günstige, multikulturelle Gastronomie, die nahen Schwefelthermen, urige Wanderpfade, zahllose Wasserfälle, Aussichtspunkte und Outdooraktivitäten wie Swing- und Bungee-Jumping, Canyoning, Biking, Reiten, Squad- und Buggy-Touren.
Die Tierwelt lockt
Parque Cóndor und Lago San Pablo: Neben einer schönen Aussicht auf Otavalo, die umliegenden Berge und den San-Pablo-See sind ein Dutzend Raubvogelarten und Freiflugvorführungen die Attraktion. Als i-Tüpfelchen bietet sich im Anschluss ein Tretboot- oder Kajak-Ausflug auf dem nahen See an - Verleih in der Hosteria Puerto Lago nahe der Panamericana..
Auf den Vulkan Cotopaxi: Eine kurze, flache Wanderung um die Lagune Limpiopungo verspricht das schönste Panorama des Vulkanriesen. Wildpferde und Karakaras gehören zum Inventar. Andenschakale sind keine Seltenheit. Vom Parkplatz auf 4600 m bis hoch zur Schutzhütte auf 4800 m müht sich Papa dann einen ab.
Exotische Erlebnisse
Baden in Papallacta: Von heißen Quellen gespeiste Thermen und Schwefelbecken sorgen für ein Happening von Jung und Alt. Von Flora, Kolibris, Kaninchen und steilen Bergen umgeben, badet man in Papallacta auf 3300 m Höhe.
Yaku Museo del Agua in Quito: „Yaku“ bedeutet Wasser in Quichua und genau darum geht es in dem interaktiven Museum, das einen fantastischen Blick auf die Altstadt bietet. Highlight für die Kleinen ist ein Seifenblasenraum.
In den Dschungel bei Misahuallí: Am Badestrand von Misahuallí kann man sich für einen Ausflug in den tropischen Regenwald ein Motorkanu mit Fahrer-Guide mieten. Kapuzineräffchen flitzen über die Dächer und Balkone des unbeschwerten Dschungeldorfes. Kinderfreundlich sind auch das artenreiche Mini-Reservat an der Lagune Paikawe, der AmaZOOnico und Balsaholz-Floßfahrten. Keine fünf Stunden Fahrzeit von Quito.
Galápagos Island Hopping
Kreuzfahrten im Archipel sind in erster Linie auf ein erwachsenes Publikum ausgerichtet. Zudem sind sie teuer. Für eine vierköpfige Familie könnte die Ausgabe einem neuen Auto in der Kompaktklasse entsprechen. Günstigere Optionen bietet „Inselhüpfen“ mit Hotels auf zwei bis drei der bewohnten Inseln, mit Halbtags- und Tagesausflügen per Boot, zu Fuß, im Kajak oder mit dem Fahrrad. Entdecken Sie die Inselwelt in Slow Motion ohne den ständigen Gruppenzwang an Bord einer Jacht. Auch Island-Hopper begegnen Elefantenschildkröten, schnorcheln mit Seelöwenbabys, Pinguinen und Papageienfischen. Für wasserscheue Kids oder noch ganz Kleine nicht das Ideale!
Maßgeschneiderte Island-Hopping-Programme organisiert das Team um Volker Feser von Salsa Reisen (salsareisen.com).
Unterwegs in Ecuador
Quito
Unter dem Vulkan prunken Kirchenpaläste, schwelgen Plazas und Patios in frommer Romantik. Dahinter dampfen dichte Nebelwälder voller Vögel, Frösche und Schmetterlinge. Legenden von rettenden Jungfrauen und rächenden Engeln machen die Runde.
Auf dem Camino de Orellana in Guápulo marschierte der gleichnamige Amazonas-Entdecker 1541 gen Osten ins „Land des Zimtes“.
Aus verschiedenen Winkeln betrachtet zeigt sich die mit 2850 m höchstgelegene Landeshauptstadt der Welt, etwa 20 km südlich der Äquatorlinie, jedes Mal ganz anders, oft wie völlig verwandelt, von krähwinklig zuzementierter bis hin zu surrealer Ästhetik. Eingebettet in einem schmalen Hochbecken zwischen den Andenkordilleren, erstreckt sich Quito von den staubigen Randsiedlungen im trockenen Norden bis zum grünen, regnerischen Süden auf über 60 km Länge und nur wenige Kilometer Breite. Dabei haben der großstädtische Norden und der provinzielle Süden viele Gemeinsamkeiten, z. B. eine Smogwolke, Folge eines wild wuchernden Wachstums. Der sprichwörtliche „Franziskanische Frieden“ von anno dazumal ist nur an verschlafenen Quito-Sonntagen noch allgegenwärtig. Wochentags aber, und nicht nur bei Hora pica (Rushhour), werden die Straßen von Staus heimgesucht. Die Stadt platzt dann förmlich aus allen Nähten.
Quitos kolonialer Altstadtkern wurde 1978 von der UNESCO noch vor Cuzco in Peru (1983) und Cartagena de las Indias in Kolumbien (1984) zum ersten Patrimonio Cultural de la Humanidad - zum Weltkulturerbe der Menschheit - erklärt. Unter den Kirchenkuppeln und hinter meterdicken Klostermauern verbergen sich die kostbarsten religiösen Kunstschätze Amerikas. Darüber hinaus ist die von den Quiteños seit Kolonialzeiten sehr schmeichelhaft als Carita de Diós, als „Antlitzlein Gottes“ etikettierte Metropole aufgrund ihrer privilegierten Lage ein idealer Ausgangspunkt zur Erkundung von Ecuadors fantastischer Vielfalt.
Was anschauen?
Quito Colonial: Die Highlights sind die Plaza Grande, die Kirchen La Compañia und San Francisco, die Calle La Ronda und das Museo de la Ciudad. Eine Aussicht bieten das Kuppeldach der Kathedrale, die Türme der Basilika und der „Brötchenhügel“ El Panecillo.
Guayasamín-Museum: Zusammen mit der Kunsthalle Capilla del Hombre umfasst der Schaffensort des „indianischen Picasso“ Oswaldo Guayasamín die bedeutendsten Gemälde seiner drei künstlerischen Lebensphasen, seine Kollektionen präkolumbischer und kolonialer Kunst, eine archäologische Ausgrabungsstätte und eine ganz tolle Sicht auf die Stadt.
Was unternehmen?
Hop-on, Hop-off: Eine beliebig aufteilbare Rundfahrt mit dem offenen Doppeldeckerbus vermittelt die Sehenswürdigkeiten in einem Rutsch oder je nach Lust und Laune.
Guápulo: Bei einem Spaziergang auf dem steilen, steingepflasterten Camino de Orellana hinunter zum Santuario de Guápulo lebt das Quito von anno dazumal auf.
Parque La Carolina: Mit den umstehenden Hochhäusern ein Hauch von New Yorks Central Park, zeigt sich hier Quitos Alltag von seiner entspanntesten Seite.
Parque Metropolitano: Die große grüne Lunge der Stadt mit verschlungenen Pfaden durch dichten Eukalyptuswald zu tollen Aussichtspunkten und lauschigen Picknickspots. Ein Mountainbike ist die beste Option!
El Teleférico: Eine Fahrt mit der Seilbahn hinauf zum 4000 m hohen Cruz Loma eröffnet das schönste Panorama der Stadt und der umliegenden Berge. Von dort wandert man auf den Hausberg Rucu Pichincha (4700 m).
El Metro: Die höchstgelegene städtische U-Bahn der Welt stellt für Quitos Verkehrswesen eine Revolution dar und soll selbst bei einem Beben von 7,8 auf der Richterskala nicht entgleisen.
El Chaquiñan: Eine Radtour auf der Trasse entlang der alten Eisenbahnlinie führt bei milden Temperaturen durch ein facettenreiches urbanes wie landschaftlich attraktives Terrain mit tiefer Schlucht, Tunneln, Kuh- und Ziegenweiden im östlichen Valle de Tumbaco. Imbiss-Stationen versorgen die Jogger und Radler am Wochenende.
Was sonst noch?
Papallacta: Ein wohltuendes Bad in den heißen Thermen auf 3400 m, eine Fahrstunde östlich von Quito, lässt sich mit einer Páramo-Wanderung kombinieren.
Chocó Andino: Ein subtropisches Naturerlebnis in greifbarer Nähe mit üppigster Flora, farbenfrohen Vögeln, Froschkonzerten, Schmetterlingen und verschlungenen Wanderpfaden. Zwei Nächte in einer der Nebelwald-Lodges oder in Mindo sind das Minimum.
Chakana-Hacienda-Antisanilla-Reservat: Die Flugschneise der Kondore! Nirgendwo in Ecuador sind sie leichter in Freiheit zu beobachten. Der Oktober soll ideal sein. Etwa 1 Std. südöstlich von Quito.
Präkolumbische und spanische Stadtgründungen
Der Legende nach verdankt Quito seine Entstehung einem Sagenhelden namens Quitumbe, dessen Vorfahren einst mit der Sintflut über das Meer kamen. Archäologisch belegt ist, dass die Gegend schon vor etwa 12.000 Jahren besiedelt war, Funde alter Steinwerkzeuge am Ilaló-Berg im Tumbaco-Tal zeugen davon. In der Cayapa-Sprache bedeutet Quito „bevölkerte Erde“, in der Tsáchila-Sprache „Erde machen“ oder „das gewünschte Land finden“. Die in strohgedeckten Lehmhütten zwischen hohen Bergen und Urwäldern hausenden Bewohner begannen allmählich Señoríos oder Cacicazgos (kleine gesellschaftliche Gruppen) zu bilden, die von besonders respektierten Kaziken angeführt wurden. Feste Grenzen oder Bündnisse zwischen den einzelnen Stämmen von Quito und Umgebung (Cochasquí, Cayambi, Caranqui) gab es nicht, jedoch unangefochtene zeremonielle und wirtschaftliche Zentren.
Mit der Inka-Invasion gegen Ende des 15. Jh. kamen die ersten Verteidigungsallianzen unter den vereinzelten Kazikenstämmen zustande. Aufgrund der strategischen Lage zwischen dem Küstentiefland (Salz, Baumwolle), Hochland (Kartoffeln, Mais) und Oriente (Zimt und Heilpflanzen) war das präkolumbische Quito zwischenzeitlich zu einem Tianguez (Handelszentrum) herangewachsen. Das expandierende Imperium der Inkas (Tahuantinsuyo) streckte auch aus diesem Grunde seine Fühler weiter nach Norden aus und besetzte schließlich das gesamte innerandine Hochbecken. Der Sonnenkönig Túpac Yupanqui eroberte die vom Shyri-Geschlecht beherrschte und von der Quitus-Cara-Zivilisation bewohnte Stadt. Um die Eingeborenen in Schach zu halten, bevölkerte er Quito mit Mitimaes (Zwangsumsiedlern) aus dem bolivianischen Hochland. Große Gruppen einheimischer, inkaischer und Aimará-Bevölkerung lebten damals auf der Hochebene verstreut.
Unter den Inka-Kaisern Huayna Cápacund seinem Sohn Atahualpa erlebte die Stadt nur eine kurze Epoche der Blüte. Von den einstigen Gebäuden blieb nichts übrig. Nach dem Tod des letzten Sonnenkönigs in Cajamarca soll Atahualpas rechte Hand, sein Halbbruder der „General“ Rumiñahui, angeblich nur Ruinen und verbrannte Erde hinterlassen haben (→ „Rumiñahui und die letzte Ruhestätte Atahualpas“). Der legendäre Kriegs- und Nationalheld ließ auch die Goldschätze fortschaffen. Es wird vermutet, dass diese heute noch immer irgendwo in den Llanganatis-Bergen verborgen liegen (→ „Der Schatz des Atahualpa“). Der rasche Vorstoß der Spanier war unabwendbar. Sie verwendeten die verbliebenen, teils fugenlosen Mauerreste als Fundamente für ihre eigene Stadtvision.
Den Namen „Quito“ oder „Quitu“ hatten die Spanier eventuell schon bei ihrem ersten Anlegen an der „ecuadorianischen“ Küste im Jahre 1527 vernommen. Das Wort wurde für die Konquistadoren bald zum Inbegriff von Gold und Zimt in Hülle und Fülle. Dies erklärt auch das übereilte Eintreffen des Capitán Sebastián de Benalcázar, der am 10. Juni 1534 in die abgebrannte Stadt kam. Seine Enttäuschung war unaussprechlich, als er nicht einen einzigen Krümel Gold zwischen den Trümmern vorfand. Diego de Almagro, der zwischenzeitlich von Cajamarca aus vorrückte, um Benalcázar zuvorzukommen, erreichte Quito einen Monat später, am 6. Juli 1534. Nach einigen Scharmützeln mit den „Indios“ kehrten beide zu den Ebenen von Liribamba zurück (Laguna Colta bei Riobamba), um sich gemeinsam gegen Pedro de Alvarado zu stellen, der ebenfalls seine Ansprüche auf die Schätze und Ländereien geltend machen wollte. In Liribamba wurde am 28. August 1534 die erste offizielle Stadtgründung von Quito vorgenommen. Am 6. Dezember 1534 wurde dann knapp 200 km nördlich davon das eigentliche San Francisco de Quito von einem resignierten Benalcázar wieder gegründet, „im Namen Gottes und Don Carlos’, des ewig erhabenen Kaisers und Königs von Kastilien und León“.
Klima
Der Verano (Sommer) von Mitte Juni bis Mitte September und der Veranillo („kleiner“ Sommer oder Altweibersommer) gegen Ende bzw. Anfang des Jahres versprechen kühle, klare Nächte. Dann sind die Tage um die Mittagszeit oftmals heiß und trocken, mit einer grellen Sonneneinstrahlung: „Luz de América“ („Licht Amerikas“) steht für Quito somit nicht nur in historischem Sinne (→ „Unabhängigkeitsbestrebungen“). Die Temperaturen können um die Mittagszeit bis zu 28 Grad erreichen. Zudem können in den Sommermonaten heftige Windböen auftreten. In den Regenmonaten von Ende Januar bis Mitte Juni verschwindet die Stadt dann auch schon mal im feuchtkalten Nebel, wie unter ein Wolkenmeer in den Himmel gehängt. In dieser Jahreszeit sind nachmittägliche Regenfälle - meist nach einem sonnigen Vormittag - nie auszuschließen und die Temperaturen fallen abends auch mal einiges unter 10 Grad, wobei die Regenfälle in den eigentlichen Regenmonaten letzthin immer atypischer ausfallen. Manchmal zeigt sich die Sonne zwischen Februar und Mai fast täglich, während es vielleicht im Juni noch tagelang Sturzbäche regnet. Auch Oktober und November haben mit heftigen Regengüssen und Hagelschauern aufzuwarten. Bei längeren Ausgängen sollten weder Regenjacke noch Sonnenbrille und ein breitkrempiger Hut gegen die starke UV-Strahlung fehlen. Schnee fällt jedoch niemals. Mäntel, dicke Pullis und Schals oder Fäustlinge sind überflüssig. Siehe zu Klima und „... das Land für breitkrempige Hüte“.

Nahe dem Jungfrauen-Pass in Richtung Papallacta

Sicherheit in Quito
Abends zu Fuß birgt in Quito gewisse Risiken, vor allem abseits von belebten und beleuchteten Plazas und Straßen. Nach Einbruch der Dunkelheit sollte man aufs Taxi zurückgreifen, außer das Restaurant liegt um die Ecke und der Rezeptionist des Hotels schätzt die Lage als erfahrungsgemäß sicher ein. Einsame Parkecken und Aussichtspunkte sind auch tagsüber mit Vorsicht zu genießen. Zum Geldziehen an ATMs sollte man den Indoor-Standort einer Bank, ein Einkaufszentrum wie das C.C. Quicentro oder z. B. das Swissotel in La Floresta aufsuchen.

Calle García Moreno

In der Altstadt ist auf Trick- und Taschendiebe zu achten. Selbst in dunklen Kolonialkirchen wurde Touristen schon das Day-Pack aufgeschlitzt. In Menschenansammlungen wie bei Straßenmusikanten, Prozessionen, am Zebrastreifen, an der Metro- oder Trolebus-Haltestelle oder im vollen Bus ist ein wachsames Auge oberstes Gebot. Bei einem Stadtbummel sollten das Rucksäcklein vorne getragen, keine Kamera ständig zur Schau gestellt und kein Handy am Gehweg benutzt werden!
Einzige Notrufnummer, rund um die Uhr, auch auf Englisch, ist die Tel. 911. In 16 Städten sorgen ECU911-Zentralen des Servicio Integrado de Seguridad i. d. R. für raschen Einsatz bei Notfällen und Straftaten. Unter der 911 bekommt man auch Infos bei z. B. erdrutschbedingten Straßenblockaden.
Wer Opfer eines Raubüberfalls (asalto) wurde, ruft situationsbedingt die Tel. 911 und erstattet online eine Strafanzeige (denuncia) bei der Fiscalia General del Estado (Staatsanwaltschaft) unter fiscalia.gob.ec→ servicios en línea (Onlinedienste), denuncia en linea para turistas (Online-Strafanzeigen für Touristen) bzw. gestiondefiscalias.gob.ec/rtourist und füllt das Formular aus - oder man wendet sich zuerst an eines der Büros des Servicio de Seguridad Turística der Empresa Metropolitana Quito Turismo (Policía de Turismo). Hier wird die Anzeige an die zuständige Behörde weitergeleitet. Auch Anzeigen über touristische Abzocke können vor Ort getätigt werden oder unter quito-turismo.gob.ec/seguridadturistica.
Büros der Policía de Turismo in der Altstadt: Plaza Grande, Casa de los Alcaldes, Calle Chile Oe4-66, Eingang links neben der Pasaje Arzobispal, Tel. 2955785, So-Do 8 Uhr bis Mitternacht, Fr/Sa bis 3 Uhr morgens; Calle La Ronda in der Casa de los Artes 999, Tel. 2955010, So-Do 8 Uhr bis Mitternacht, Fr/Sa bis 3 Uhr morgens; in der Neustadt (La Mariscal): Ecke Roca y Reina Victoria, Edificio Relaciones Exteriores, Tel. 2543983, tägl. 24 Std.
Deutscher Sperrannahmedienst für Kreditkarten (first data dt./engl.): Tel. +49-116116 (alle Karten) bzw. Visa Tel. 0800-8118440, Mastercard Tel. 0800-0713542, Diners Club Tel. 069-900-150135/36, American Express Tel. 069-9797-1000; sperr-notruf.de.
Orientierung und Stadtverkehr
Quito ist eine in Form eines riesigen Fingerzeigs, von Norden nach Süden auf bis zu 60 km Länge verlaufende Stadt, auf einem von steilen Bergflanken (Pichincha-Vulkane) und sanften Hügelkämmen (Ostkante) eingerahmten Hochplateau. Die Hauptverkehrsströme bewegen sich sowohl in diese beiden Richtungen als auch in die östlich gelegenen, semiurbanisierten Talbecken Valle de Tumbaco und Valle de los Chillos. Zu den wichtigsten Verkehrsachsen gehören die mehrspurigen Nord-Süd-Umfahrungsstraßen Avenida Mariscal Sucre (auch Avenida Occidental, Westrand) und Avenida Simón Bolívar (auch Avenida Oriental, Ostrand). Letztere entspricht in den südöstlichen, hoch über der Stadt verlaufenden Panorama-Abschnitten dem einstigen Camino del Inca.
Im nördlichen Stadtbereich sind die Avenidas Eloy Alfaro/6 de Diciembre bzw. Amazonas/10 de Agosto/Avenida La Prensa maßgeblich. Sie führen auf die alte Panamericana Norte (hier 28 B), die im Vorort Calderón die Avenida Simón Bolívar (Av. Oriental) kreuzt und sich 24 km später mit der eigentlichen, stadtumfahrenden Panamericana Norte (E 35) vereint. Die Avenidas Simón Bolívar (Oriental), Mariscal Sucre(Occidental) und La Prensa führen nördlich via Autopista Manuel Córdova Galarza (E 28) zum Äquatormonument und in den Chocó Andino.
Der Süden der Stadt wird von den Avenidas Pedro Vicente Maldonado und Mariscal Sucre durchzogen. Östlich führen die Carretera Interoceánica und die sechsspurige Ruta Viva ins Valle de Tumbaco nach Cumbaya, Tumbaco, zur Panamericana (E 35), zum Flughafen in Tababela oder über Pifo und Papallacta (E 20) in den amazonischen Oriente. Die Autopista General Rumiñahui führt über San Rafael und Sangolquí zur Panamericana Sur (E 35) und zum Cotopaxi-Nationalpark via Pana oder der holprigen Ruta de los Volcanes.
Metro
Von Nord nach Süd verläuft die Ende 2023 eröffnete U-Bahn-Linie, die höchst gelegene der Welt. Auf einer Länge von 22 km sind es 15 Stationen von El Labrador via Parque La Carolina und Plaza San Francisco bis zum großen Busbahnhof Terminal Terrestre Quitumbe. Fahrzeit 34 Minuten. Mo-Fr 5.30-23, Sa 7-23, So u. Feiertage 7-22 Uhr. Fahrpreis 45 Cents, Rentner und bis 17 Jahre 22 Cents (Stand: Juni 2024). Barzahlung am Schalter, am Automaten, per QR-Code auf dem Handy oder mit aufladbarer, online zu aktivierender Tarjeta Ciudad, beide erhältlich an den Stationsschaltern (metrodequito.gob.ec).
Trole, Ecovía, Metrovía
Längs durch die Stadt, vom Norden beim „La Y“ über die Avenida 10 de Agosto, entlang des Parque Ejído und durch die koloniale Altstadt bis hin zum Quitumbe-Busbahnhof im Süden verläuft der Trole-Oberleitungsbus(Troncal Central). Dieser Elektro-Schwenkbus hat alle 400 m eine Haltestelle und verkehrt auf einer gesonderten Spur. Die Fahrtzeit von einem Ende zum anderen beträgt mindestens eine Stunde. Zubringerbusse verbinden die Trolebus-Endstationen, z. B. im Norden bis zu den Busbahnhöfen Terminal Carcelén und Terminal La Ofelia. Östlich der Trolebus-Linie verlaufen nahezu parallel in Nord-Süd-Richtung die Ecovía(Troncal Oriental) entlang der Avenida 6 de Diciembre, westlich die Metrovía(Troncal Occidental) entlang der Avenida América und Avenida de La Prensa.
Auf allen Nord-Süd-Hauptachsen (und auch einigen Ost-West-Nebenachsen wie z. B. Avenida Colón) verkehren öffentliche Busse. Alle Stadtbusse kosten ca. 30 Cent beim Einsteigen, egal wie lange und wohin die Fahrt auch geht (Stand: April 2024). Die wichtigsten Busse fahren über die zentrale Avenida Amazonas (nur nach Süden), die Juan León Mera (nur nach Norden), die 9 de Octubre (in nördliche Richtung) oder die Avenidas 10 de Agosto und América (jeweils beide Richtungen).
Szenisch urban sind die durch das koloniale Viertel Guápulo über die schmale, kurvenreiche Avenida de los Conquistadores bis Cumbaya hinabfahrenden, grünen Busse der Coop. La Floresta - von Quito kommend rechts sitzen! Abfahrt ist am südöstlichen Rande des Viertels La Floresta an der Ladrón de Guevara beim Verkehrskreisel nahe dem Coliseo Rumiñahui.
Taxi
Ein Taxi vom Flughafen in die zentralen Stadtviertel La Floresta, La Mariscal, Guápulo, Parque Carolina oder Quito Colonial (38-42 km) kostet je nach Strecke zwischen $ 25 und $ 35; eine Fahrt von La Floresta oder La Mariscal ins koloniale Zentrum $ 4-5, zum Busterminal Quitumbe $ 12-15. Falls der Taxifahrer das Taximetro nicht einschalten möchte - eigentlich vorgeschrieben -, sollte man ihn höflich auffordern, dies zu tun, oder den Preis vorher aushandeln. Nachts oder außerhalb der Stadtgrenzen wird meist kein Taxameter angestellt, was durchaus normal ist!
Taxi-Service „de puerta a puerta“ (von Tür zu Tür) und rund um die Uhr unterhält z. B. Radio Taxis del Valle, fahren rund um die Uhr mit Taximeter, Tel. (0)984-677998; Taxi Aeropuerto Servi Quito, Tel. (0)987-482451, taxiaeropuertoserviquito.wordpress.com; Taxmonteserin, Tel. 6020750; Real Audiencia, Tel. 2592514.
Taxis können auch stundenweise gemietet werden (ca. $ 12 pro Std.). Hotels und Restaurants arbeiten i. d. R. mit zuverlässigen Taxiunternehmen zusammen und kennen ihre Taxifahrer! Per Telefon gerufene Taxis (ejecutivos) sind gelb-schwarz, an der Straße herangewunkene Taxis nur gelb, private Uber-Taxis - die Feinde der Taxistas - in allen Farben und Größen: uber.com/global/es/cities/quito. Zu den einzelnen Sicherheitsmerkmalen von Taxis → Mobil in Ecuador.
Q auf einen Streich
Touristische Anziehungsorte sind neben der kolonialen Altstadt das Restaurant-Viertel La Floresta, die koloniale Enklave Guápulo, der Parque Carolina und die Av. República de El Salvador, die Seilbahn zum 4000 m hohen Cruz Loma, der Panorama-Park Metropolitano Guangüiltagua und die Vorstadt Cumbaya mit dem Chaquiñan-Trail.
Sehenswertes in Quito Colonial (Altstadt)
Während des 16. Jh. entstanden in den umliegenden Hügeln von Quito zahlreiche Steinbrüche, die es den Konquistadoren erleichterten, innerhalb kurzer Zeit ihre eigene Vorstellung von europäischem Kulturgut zu verwirklichen. Von der zentral gelegenen, rechtwinkligen Plaza Grande (Plaza Mayor oder Plaza de la Independencia) aus wurden schnurgerade in alle Himmelsrichtungen Straßen angelegt. Noch im Gründungsjahr, Ende 1534, gelangten bereits die ersten Ordensbrüder, Franziskanermönche, in die „Stadt des ewigen Frühlings“. Ihnen folgten Dominikaner, Augustiner und Jesuiten. Es entstanden etliche katholische Klöster mit Dutzenden von Kirchen, Kapellen und andere Sakralbauten, die im Laufe der Jahrhunderte erweitert und umgebaut wurden. Die Anlage der Gotteshäuser entsprach dabei nicht unbedingt der im Mittelalter üblichen Ausrichtung, d. h. Jerusalem zugewandt, sondern folgte den gegebenen topografischen Verhältnissen. So orientieren sich die Kirchen San Francisco und La Compañia an der aufgehenden, die Kirche Santo Domingo an der untergehenden Sonne. Prunkvolle religiöse Architektur, unterbrochen von Plätzen, Treppen, Trinkwasserbrunnen, Arkaden und mahnenden Kreuzen, bestimmte weitestgehend das Stadtbild.

Plaza Grande in Richtung Präsidentenpalast

Die ehemalige Hauptstadt des nördlichen Inkareiches verwandelte sich praktisch in ein Netzwerk aus Klostergewölben. Herzstück eines jeden Konvents war der von römischen Bogengängen und bauchigen Steinsäulen umschlossene Innenhof - typisch für den im 18. Jh. aufkommenden Barroco Quiteño. So mancher dieser Patios verbirgt einen ausgeschmückten Garten mit zentralem Brunnen und strömt eine Ruhe aus, die den Verkehrslärm draußen vergessen lässt.
Hinter den größtenteils bis heute erhaltenen kolonialen Häuserzeilen mit ihren rotbraunen Dachziegeln, dekorierten Fassaden und Balustraden verbergen sich oftmals finstere Zimmer, die einst von spanischen Edelmännern und ihren Angehörigen bewohnt wurden. Während des 19. Jh. mischten sich neoklassizistische Elemente unter die alte Bausubstanz, was die innere Struktur der Gebäude jedoch nicht weiter beeinflusste. Ein flüchtiger Blick durch die ab und zu mit einem verblassten Familienwappen verzierten Eingangsportale reicht meist nicht aus, um eine genaue Vorstellung von der Dimension der dahinter liegenden, mitunter ineinander verschachtelten Patios zu bekommen. Die von Säulen und schweren Holzbalken getragenen Galeriengänge, die zu den Zimmern führen, sind teils in renovierungsbedürftigem Zustand. Mehrere Familien nehmen heute oftmals den gleichen Wohnraum ein, der früher nur von einer einzigen Familie und ihren Angestellten beansprucht wurde. Zur Straße hin befinden sich neben kleinen Einzelhandelsläden auch Speiselokale, während in den Innenhöfen auch Büros oder Handwerksbetriebe untergebracht sind.
Andere koloniale Gebäude wurden in formidable Loftwohnungen, Museen, Hotels, Restaurants, Cafeterías oder kleine Einkaufspassagen umgewandelt oder Stiftungen, Bildungsinstituten, Banken und Verwaltungsämtern überlassen. Zahlreiche Restaurierungs- und Wiederaufbauarbeiten vernachlässigter Altstadtzonen wurden in Angriff genommen.
Ein Rundgang durch Quito Colonial
Die beschriebene Route verläuft durch die charakteristischsten Straßen und Gassen, beinhaltet die prachtvollsten Plätze, Patios, Kirchen und Klöster des ehemaligen „Reino de Quito“.
Die erste Hälfte der Route - der rot markierte Abschnitt - beinhaltet die Highlights im Nabel der Altstadt. Dazu zählen die Gasse Calle La Ronda, das Stadtmuseum, die Plaza und Kirche San Francisco, die Plaza Grande mit der Kathedrale und die Iglesia La Compañia de Jesús. Je nach Stopps und Besuchen ist hierfür mit einem halben bis ganzen Tag zu rechnen. Wer dann noch per Taxi hoch auf den Panecillo oder zur Basílica fährt, erlebt alle „Must-dos“ der Altstadt.
Die zweite Hälfte der Route - der orange markierte Abschnitt - umfasst weniger bekannte Sehenswürdigkeiten wie das Viertel San Marcos und die Iglesia San Agustín (einen Block von der Plaza Grande), und endet mit dem aussichtsreichen Highlight Basílica del Voto Nacional im Norden der Altstadt. Mit einem halben Tag ist für diese Routenhälfte zu rechnen. Mit einem billigen Taxi hoch zur Basilika spart man sich ein halbes Dutzend steiler Querstraßen!
Der Rundgang ist in der Karte „Quito Altstadt“ eingezeichnet.
Erste Hälfte der Route
Startpunkt ist die Plaza Santo Domingo im Südosten der Altstadt, je nach Unterkunft zu Fuß, per Taxi oder direkt mit einem Trole-Oberleitungsbus (Achtung, Taschendiebe!) zu erreichen. Sonntage eignen sich besonders für einen Altstadtbummel, dann herrscht eine Art Fahrverbot im zentralen Bereich. Samstags ist der Bereich um die Plaza Grande Fußgängerzone. Achten Sie auf Ihre persönlichen Wertsachen.
Iglesia de Santo Domingo: Die Konstruktion wurde 1581 begonnen und gegen 1650 beendet. Der Klosterbau wurde um 1680 fertiggestellt. Aber lediglich die dazugehörende barocke Rosenkranz-Kapelle El Rosario mit ihren beiden achteckigen Kuppeln (rechts vom Mittelschiff über dem Torbogen) und die Kirchendecke sind im Originalzustand erhalten. Die barocken Wandtäfelungen wurden im Laufe der Zeit durch neugotische Elemente ersetzt. Die Originalmalereien in den Kuppeln stammen von den Escuela-Quiteño-Künstlern Luis Cadena und Brigida Salas. Die Kapellenjungfrau Virgen del Rosario über dem Rokoko-Altar wurde der Stadt einst von König Karl V. geschenkt.
Der Bogen von Santo Domingo stellt ein Unikum im kolonialen Quito dar. Nach Anordnung des damaligen Stadtrates war es zum einen verboten, eine Straße zu schließen, und zum anderen war der beauftragte Architekt Francisco Becerra auch ein großartiger Brückenbauer, sodass er mit der Bogenkonstruktion den Anforderungen des Stadtrates Genüge leistete und gleichzeitig seinem Faible für Brücken nachgehen konnte.
Museo Fray Pedro Bedón: Das Museum des Dominikanerklosters besitzt neben Gemälden von Samaniego, Goríbar, Miguel de Santiago, Pedro Bedón und Diego de Robles eine der ältesten Bibliotheken der Stadt. Der wunderschön bepflanzte Klosterhof hat im Erdgeschoss achteckige Steinsäulen und im oberen Stockwerk Galerienbögen, die weitläufige Korridore freigeben.
Adobe-Stil in Quito
Der Name Adobe stammt aus dem Spanischen bzw. Arabischen. Mit ihm wird eine Bauweise bezeichnet, bei der luftgetrocknete, d. h. ungebrannte Lehmziegel Verwendung finden, denen oftmals bei der Herstellung noch Stroh, Schilfrohr oder sogar Kuhfladen beigemischt wurden. Der Adobe-Stil findet sich auch heute noch in den Städten und Dörfern des ecuadorianischen Andenhochlandes.
Links vor der Kirche erhebt sich das Denkmal des „Befreiers“ Mariscal Sucre, dessen Geste auf den einstigen Schlachthügel vom Pichincha verweist, wo sich heute ein Militärmuseum befindet. Auf dem Platz vor der Kirchenfassade findet häufig Straßen- und Pantomimentheater für die Vorbeiziehenden statt, wozu das Bauwerk einen schönen Hintergrund bildet.
♦ Kirche: Mo-So 7-13 und 17-19 Uhr. Museo Fray Pedro Bedón: Calle Flores 150 y Bolívar, während der Recherche 2024 geschl., voraussichtlich Mo-Fr 8-14, Sa/So 8-12 Uhr, Tel. 2280518, Eintritt $ 2.

La Ronda, die älteste Gasse des Landes

Calle La Ronda: Die älteste Gasse Ecuadors (16. Jh.), auch La Calle de los Milagros oder Calle Juan de Dios Morales, gilt auch abends als sehr sicher und ist einer der Höhepunkte einer „Colonial-Tour“. Geranientöpfe und Lampen schmücken beidseitig die gusseisernen Balkone, die auf die abgewetzten Pflastersteine hinabschauen. Das sevillanische Sträßchen erhielt seinen Namen „Runde“ durch Serenaden-Ständchen, die unter jenen Balustraden einer lächelnden „Jungfrau“ dargebracht wurden.
Von der südwestlichen Ecke der Plaza de Santo Domingo geht es einen Block die Calle Guayaquil hinunter bis zur La Ronda (auch Calle Morales). Auf dieser geht’s links runter bis zum steinernen Brückenbogen der Calle Maldonado (von hier retour) - und rechts stetig ansteigend in Richtung Nordwesten (Pichincha-Vulkan) unter dem Torbogen der Venezuela hindurch (Calle de Solanda) bis hin zum breiten Gassenende in der García Moreno (Calle de las Siete Cruces), wo sich rechter Hand das Stadtmuseum befindet.
Museo de la Ciudad: Falls nur ein Altstadtmuseum besucht werden sollte, dann dieses! Der Gebäudekomplex des ehemaligen Hospital San Juan de Dios (1565-1974) beherbergt neben archäologischen, kolonialen und republikanischen Schmuckstücken auch Nachstellungen von häuslichen Szenen, traditionellen Festen und überlieferten Legenden. Auf über 6000 m² Ausstellungsfläche, auf zwei Stockwerke und in großzügige koloniale Räumlichkeiten und Arkaden-Innenhöfe verteilt, kann sich der Besucher auf eine Reise durch die Geschichte und Soziologie Quitos begeben und der Cosmovisión der Hauptstadt nachspüren. Die Beschriftungen der Tafeln sind nur auf Spanisch.
♦ Mi-Fr 8.30-17, Sa/So 9.30-17.30 Uhr (Einlass bis 16 bzw. 16.30 Uhr), Eintritt $ 4, García Moreno S1-47 y Rocafuerte, Tel. 2283879, Facebook.
Kirche und Kloster Carmen Alto: Nach dem Museumsbesuch geht’s weiter auf der García Moreno durch den Torbogen Arco de la Reina bei der Karmeliterkirche mit Kloster von Carmen Alto. Dieser Durchgang bildete einst die südliche Stadtgrenze. Die Kirche hat nur ein Schiff und einen barocken, goldplattierten Hochaltar. Das Kloster aus dem 17. Jh. besitzt einen Garten im Innenhof und Kolonnaden mit viereckigen Säulen. Im oberen Verlauf folgen weitere Höfe, die wegen des ansteigenden Terrains versetzt angelegt wurden. Im Konvent der heute nur noch wenigen verbliebenen Karmeliternonnen lebte die berühmte Stadtheilige Mariana de Jesús (1618-45), die sich der verwaisten Straßenkinder annahm. Das angeschlossene Museum ist eher kein Highlight.
♦ Mi-Sa 9.30-17.30 Uhr, So 9.30-15.30 Uhr, Eintritt $ 4, García Moreno Oe5-131 y Rocafuerte, Tel. 2282320.
Vom Arco de la Reina geht es die Rocafuerte (Calle del Hospital) zwei Blocks hoch und an der Cuenca (Calle de Santa Clara) rechts rein. Hier steht an der Plaza Santa Clara die aus dem 17. Jh. stammende Iglesia Santa Clara mit ihrem schlanken Turm, den großen Steinportalen und den hohen weißen Adobe-Mauern zur einstigen „Straße des Steinbruchs“ hin (heute die Calle Rocafuerte). Ans Kirchenschiff ist ein Nonnenkloster angegliedert.
Museo Casa del Alabado: In der Calle Cuenca, einen halben Block von der Plaza San Francisco, folgt ein kleiner Museums-Höhepunkt der Altstadt. In einem restaurierten Kolonialgebäude befinden sich einige der Prunkstücke präkolumbischer, ecuadorianischer Keramik, aus der „Unterwelt“ (inframundo), den „Parallelwelten“ der Lebenden (medio mundo) und der „Überwelt“ (supramundo). Jahrtausende alte Kunstwerke, zeitlose Kreativität, schön und vor allem überschaubar präsentiert, in einer halben Stunde ist man durch! Unter den auserwählten Exponaten, einer Kollektion von 5000 Stücken, stechen insbesondere die Kulturen Chorrera, La Tolita und Jama-Coaque hervor.
♦ Mi-So 9-17 Uhr, Eintritt $ 6, 30-minütige Gratis-Führungen meist zur vollen Stunde am Vor- und Nachmittag (Reservierung online), Cuenca N1-41 y Bolívar, Tel. 2280940, alabado.org.
Urige Läden mit noch urigeren Inhabern
Es gibt sie noch, die Tiendas der alten Waagen und Gewichte. Kandierte, frisch geröstete Erdnüsse aus der Pfanne findet man bei Colaciones de la Cruz Verde seit 1915 in der Bolívar Oe8-75 e Imbabura 250 m westlich der Plaza San Francisco (tägl. 9-18 Uhr). Die ganze Palette traditioneller Süß- und Naschwaren hat Kucurucho del Maní (Confitería del Gato) an der Ecke Rocafuerte y García Moreno (Mo-Sa 10-19, So 10-17 Uhr). Die gerösteten, karamelisierten Maispopper nennt man hier „Caca de Perro“. An der Benalcázar y Sucre werden im Café de Aguila die mit Maschinen von anno dazumal gerösteten Mischungen rubio, mediano und oscuro noch in braune Papiertüten abgepackt - empfehlenswert ist die Sorte Zaruma Superior (Mo-Fr 8-16, Sa 8.30-14 Uhr). In der Rocafuerte Oe8-108 verbirgt sich hinter einer grünen Wand die 50 Jahre alte, einsehbare Molino San Martín, wo alle nur erdenklichen Arten von Mehl hergestellt werden (Mo-Sa ab 7, So ab 8 Uhr). Am Verkaufsschalter des Klosters Monasterio de la Inmaculada Concepción in der Calle Mejía 527 y García Moreno - im ersten Hauseingang von der Plaza de las Conceptas in Richtung Calle Benalcázar linker Hand - bieten die Konzeptionistinnen des Ordens der Unbefleckten Empfängnis Mariens ihre handgefertigten Naturheilmittel an, darunter Gesichtslotionen, Cholesterol- und Hustensirup, Augen-, Haar- und Diabetestropfen, Hämorrhoidensalben oder Krampfaderngelees. Man bekommt die Nonnen hinter der Drehtüre, in der die gewünschten Produkte gegen Geld getauscht werden, jedoch nicht zu sehen (Mo-Fr 9-11 und 15.30-17, Sa 9-11.30 Uhr, Facebook).
Plaza und Monasterio de San Francisco: Der Calle de Santa Clara (Cuenca) folgend, erreicht man den für koloniale Verhältnisse weltmännisch anmutenden Franziskaner-Platz. Die morgens belebte Plaza kontrastiert mit der klassischen Linienführung der gleichnamigen Iglesia und dem angrenzenden Monasterio, die zusammen die gesamte Nordwestseite des gepflasterten Platzes einnehmen. Das wenige Jahre nach der spanischen Stadtgründung begonnene Monumentalwerk ist eines der ältesten und sicherlich das weitläufigste Gotteshaus des „Reino de Quito“. Es zählt mit zu den größten historischen architektonischen Anlagen iberoamerikanischer Städte und wurde hacia el medio día (zum Mittag bzw. nach Osten hin) ausgerichtet. Der in Mechelen (Belgien) geborene Franziskanermönch Jodoko Ricke begann 1536 mit dem Bau des dreiteiligen, mit 104 dorischen Säulen versehenen Komplexes, der aus der Kirche, dem Kloster und der Cantuña-Kapelle besteht. Der flämische Glaubensbruder brachte auch die ersten Weizenkörner mit ins Land, die er auf der heutigen Plaza anpflanzte. Die Brüstung zum Platz hin ist Teil der aufgeschütteten und abgetragenen Fläche, die den horizontalen Grundriss ermöglichte. Die Kirchenwände wurden aus dem Schutt des Inkapalastes von Huayna Cápac errichtet, der sich einst an gleicher Stelle befand. Eine fantasievolle konzentrische Steintreppe führt zum Hauptportal der Kirche, über deren dunkler Spätrenaissance-Fassade zwei weiße Turmspitzen herausragen, die von je vier übereinander stehenden Kalksteinsäulen eingerahmt sind. Rechts davon ist das Kloster, das 1605 beendet wurde und dessen Bau die erste religiöse Kunstschule für auserwählte indigene Maler und Bildhauer, das Colegio de San Andrés, beherbergte. Diese Geburtsstätte der sogenannten Escuela Quiteña prägte fortan das koloniale Kunstschaffen Lateinamerikas über die nächsten drei Jahrhunderte. Initiator der Kunstschule war der malende, aus Löwen/Flandern stammende Franziskaner Pedro Gosseal (Peter Goltzius).

Palmenbestandener Hof im Kloster San Francisco

Aufgrund des einen oder anderen Erdbebenschadens wurden weite Teile des Komplexes im Laufe der Jahrhunderte rekonstruiert, als letztes die beiden Türme. Sie stammen aus dem Jahre 1893. Dadurch weist San Francisco heute eine ganze Palette von unterschiedlichen Elementen aus dem Barock und der Renaissance auf und verbindet diese mit Spätgotik und Klassizismus. Die maurischen und auch indigenen Einflüsse verlieren sich jedoch innerhalb der vorherrschenden katholischen Monstrosität.
Beim Betreten der Kirche fallen dem Betrachter zuerst die Blattgoldarbeiten ins Auge. Unterhalb der Chorempore und auch entlang der Seitenschiffe sind finstere, im italienischen Stil gehaltene Gemälde einiger Meisterschüler des Colegio San Andrés (u. a. von Manuel Samaniego) zu bewundern. Die tänzelnde Virgen Inmaculada de Quito von Bernardo Legarda auf dem Hauptaltar gilt weltweit als die einzig bekannte „geflügelte“ Jungfrau. Der vergoldete, fantastisch herausgeschnitzte Altar ist eine verschwenderische Stilmischung von andalusischem Barock und Éstilo churrigueresco: überladene ornamentale Verschnörkelungen (so benannt nach dem kastilischen Architekten Churriguera). Die zwölf Apostel in diesem Ehrfurcht einflößenden Altarraum stammen von dem Indígena Manuel Chili Caspicara. Der versilberte Altar im linken Querschiff (Capilla del Santísimo) ist dem heiligen Franziskus gewidmet, der mit dem Totenkopf in der Hand. Sein Antlitz wurde auch von Caspicara geschaffen. Der barocke Altar im rechten Flügel des Querschiffs (Capilla de Villacis) gehört dem heiligen Antonius von Padua, über dessen Haupt Caspicaras Himmelfahrtsjungfrau schwebt. Die großartig geschnitzte Kanzel stammt aus dem 16. Jh. und wird von Pfeilern in Menschengestalt gestützt. Die Deckenmalereien in der Kuppel stellen die Sonne dar - den Gott der Inkas!
♦ Franziskanerkirche: i. d. R. tägl. 7-18 Uhr geöffnet. Vormittags ab 7 Uhr stündlich und um 17 Uhr findet eine Messe statt. Setzen Sie Kopfbedeckungen ab!
Das Museo San Francisco de Quito, auch Museo Fray Pedro Gocial, und der schöne, palmenbestandene Haupthof des Klosters können über einen Eingang rechts neben dem Kirchenportal betreten werden. In der Mitte des von einem geradezu himmlischen Frieden beherrschten Hofes steht ein blütenförmiger Brunnen, aus dem eiskaltes Wasser vom Pichincha-Vulkan sprudelt. Entlang der doppelstöckigen, von dorischen Säulen getragenen Kolonnaden hängen große Ölgemälde und Steintafeln. Besonders erwähnenswert ist der gewaltige Stammbaum Arból Genealógico de la Comunidad Franciscana von einem anonymen Maler aus dem 18. Jh. In jeder Ecke des Haupthofes steht ein goldplattierter Altar. Es gibt außerdem noch einen kleinen Seitenhof mit hohen Palmen und insgesamt sieben Konvente. Die Räume im Hauptkloster enthalten Kunstwerke von den Meisterschülern der Escuela Quiteña.
♦ Museo Franciscano Fray Pedro Gocial: Mo-Sa 9-17, So 9-13 Uhr, Eintritt $ 3, Tel. 2952911, museosanfranciscodequito.com, Facebook.
Links vom Kirchenportal befinden sich zwei Kapellen, die Capilla de San Buena Ventura oder Capilla de la Vera Cruz de los Españoles und an der äußersten Ecke zur Calle Bolívar die von Legenden umsponnene Capilla de Cantuña oder Capilla de la Vera Cruz de los Naturales, die reich dekorierte, „sixtinische” Kapelle der armen Indios (17. Jh.).
♦ Kapellen: tägl. 10-12 und 16-18 Uhr.
Vom San-Francisco-Platz geht es weiter auf der Cuenca (hier auch Calle del Cajón de Agua) in Richtung Norden zur Iglesia de la Merced. Die Cuenca kreuzt das links einbiegende Sträßchen Mideros (Calle de la Subída del Placer).
Basílica La Merced: An der Plazoleta de la Merced (Ecke Cuenca y Chile) befindet sich die 1737 fertiggestellte Basílica mit ihrem 47 m hohen Turm. Er dient als Hintergrund, um das steinerne Kreuz auf dem Vorplatz hervorzuheben. Die Fassade ist mit bärtigen Gesichtern von Konquistadoren dekoriert. Um den Eingang herum sind Abbildungen von Sonne und Mond zu sehen - undeutliche Spuren präkolumbischer Kulturen.
Im Innern der Kirche ist eine trennende Steinwand, die eine beidseitig von Manuel Samaniego bemalte Tür aufweist (18. Jh.). Entlang der Seitenschiffe sind die realistischen Kreuzwegbilder von Joaquín Pinto zu sehen, dem herausragendsten ecuadorianischen Maler der vorletzten Jahrhundertwende. Die Gemälde von Victor Mideros wundersamer Nuestra Señora de la Merced (20. Jh.) hängen an den Säulen. Die aus Andesit-Gestein erschaffene Jungfrauenskulptur über dem Hauptaltar stammt aus dem 16. Jh.