Millie und das Überraschungsbaby - Dagmar Chidolue - E-Book

Millie und das Überraschungsbaby E-Book

Dagmar Chidolue

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Beschreibung

Ein Geschwisterchen für Millie Mama bekommt ein Baby! Millie weiß noch nicht so recht, ob sie das wirklich gut findet. Schließlich hat sie mit Trudel doch schon eine kleine Schwester, und die ist manchmal ganz schön anstrengend. Dennoch überlegt Millie mit ihren Freunden, was besser wäre ... ein Brüderchen oder noch eine kleine Schwester. Mama und Papa wollen es gar nicht wissen, sondern sich überraschen lassen. Dabei platzt Millie fast vor Neugier! Auf jeden Fall will Papa bei der Geburt dabei sein. Und wer soll währenddessen auf Millie und Trudel aufpassen? Zum Glück Tante Gertrud, die immer Geschenke mitbringt! Millie kann die Ankunft von Tante Gertrud und des Überraschungsbabys kaum erwarten. Mit humorvollen Bildern von Gitte Spee

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Seitenzahl: 159

Veröffentlichungsjahr: 2019

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Dagmar Chidolue

Millie und das Überraschungsbaby

 

 

Mit Bildern von Gitte Spee

Über dieses Buch

 

 

Ein Geschwisterchen für Millie

Mama bekommt ein Baby! Millie weiß noch nicht so recht, ob sie das wirklich gut findet. Schließlich hat sie mit Trudel doch schon eine kleine Schwester, und die ist manchmal ganz schön anstrengend. Dennoch überlegt Millie mit ihren Freunden, was besser wäre ... ein Brüderchen oder noch eine kleine Schwester. Mama und Papa wollen es gar nicht wissen, sondern sich überraschen lassen. Dabei platzt Millie fast vor Neugier! Auf jeden Fall will Papa bei der Geburt dabei sein. Und wer soll währenddessen auf Millie und Trudel aufpassen? Zum Glück Tante Gertrud, die immer Geschenke mitbringt! Millie kann die Ankunft von Tante Gertrud und des Überraschungsbabys kaum erwarten.

Mit humorvollen Bildern von Gitte Spee

 

Alle Abenteuer von Millie bei FISCHER Sauerländer

Millie in Brasilien

Millie auf Klassenfahrt

Millie an der Ostsee

Millie hat Geburtstag

Millie in Amsterdam

Millie und das Überraschungsbaby

 

 

Weitere Informationen finden Sie auf www.fischerverlage.de

Biografie

 

 

Über Dagmar Chidolue und Gitte Spee

Dagmar Chidolue, 1944 in Sensburg, Ostpreußen, geboren, zählt zu den namhaftesten Kinder- und Jugendbuchautorinnen Deutschlands und wurde mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis.

 

Gitte Spee wurde 1950 in Surabaya, Indonesien, geboren und lebt seit ihrem zwölften Lebensjahr in den Niederlanden. Sie studierte an der Gerrit-Rietveld-Akademie in Amsterdam und illustriert seit 1983 nicht nur holländische, sondern auch deutsche, englische und französische Kinderbücher, für die sie schon zahlreiche Preise erhalten hat.

 

Weitere Informationen zum Kinder- und Jugendbuchprogramm der S. Fischer Verlage finden sich auf www.fischerverlage.de

Inhalt

Pupsmäuse

Zehn Fragen

Aufpassstellen

Kuschiwuschis

Der andere Tag

Wasserrohrbruch

Nasebohren

Fotos

Hexenspiel

Bruder Jakob

Handlesen

Grünkind

Pickel am Popo

Klatschmemory

Gummitwist

Dienstfahrt

Zimmer Nummer 29

Herzen

Aber dann!

Herr Kuh und Frau Kuh

Der Akkuschrauber

Prinzessinnentrick

Leseprobe

Koffergeschichten

Alle Bände von Millie

Pupsmäuse

Echt? Millie soll ihre kleine Schwester auf eine Geburtstagsparty begleiten? Eine Kindergartenkinder-Party! Dürfen diese Pupsmäuse überhaupt schon Party feiern?

»Aber natürlich«, sagt Mama. »Kannst du dich nicht mehr daran erinnern, wie du früher deinen Geburtstag gefeiert hast … du als Kindergartenkind?«

Damals hieß das aber noch nicht Party, Mama! Und ist auch schon ewig her. Ewig! Mindestens fünf oder sechs Jahre! Na schön … vielleicht auch etwas weniger.

Mama und Papa passt die Einladung zur dieser Geburtstagsfeier gut in den Kram. Da können sie in der Zeit eine Ausstellung in der Stadt besuchen. Die wäre sowieso nichts für Millie und Trudel. Nur krumme und schiefe Skulpturen und Bilder, auf denen man nichts erkennen kann. Nicht mal mit Phantasie!

»Aber wenn mir diese … diese …« Millie wirft einen schnellen Blick auf ihre kleine Schwester, »… diese Pupsmäuse mit ihrem Geschrei auf die Nerven gehen?«

Trudel schmeißt sich vor Vergnügen fast weg, als sie das hört. »Puuupmäusse«, wiederholt sie. Sie lispelt noch ein bisschen. Oder sie ist zu faul, Ess, EssZett und EssZehHaaa richtig auszusprechen. Sie denkt bestimmt, jeder in der Familie versteht sie sowieso. Stimmt ja auch.

Mama bleibt aber dabei. »Du schaffst das schon.«

Wirklich? Mama und Papa trauen ihr zu, mit einer Bande von Winzlingen umgehen zu können?

Hm.

Trotzdem gibt es Fragen über Fragen. »Aber wenn mich die Pupsmäuse mit Fingerfarben beschmieren?«

»Damit wirst du schon fertig«, meint Papa.

»Und wenn sie mich kneifen wollen?«

»Millie!«

Es könnte auch noch ganz viel anderes passieren. Millie könnte sich an Kuchen und Torten den Magen verderben.

Oder Trudelchen.

Millie könnte Durchfall bekommen.

Oder Trudelchen.

Millie könnte sich am Tortenmesser in den Finger schneiden.

Oder Trudelchen.

Millie könnte Nasenbluten bekommen.

Oder Trudelchen.

Es gibt unendlich viele Dinge, die geschehen könnten, wenn man bei fremden Leuten ist und Mama und Papa weit weg sind. Sachen, bei denen man heulen muss. Wer sollte einen dann trösten? Die Pupsmäuse etwa? Oder irgendeine Pupsmausmama? Wenn wenigstens Frau Opelka, die Kindergartentante, da wäre. Hups … Kindergartentante soll Millie nicht sagen. Frau Opelka ist doch Erzieherin! Sie kümmert sich um Trudels Kitagruppe und war auch schon Millies Aufpasserin, als sie noch in den Kindergarten ging. Von Frau Opelka würde sich Millie trösten lassen! Von niemandem sonst. Außer von Papa und Mama. Nicht einmal Tante Gertrud würde Millie an sich ranlassen. Aber die kann bestimmt keinen trösten. Sie ist nur streng oder mittelstreng. Und außerdem wohnt sie weit weg.

Weil so viel auf dieser Pupsmausparty passieren könnte, schlägt Millie vor, Mamas Handy zu bekommen. »Nur für heute!«

»Quatsch«, meint Mama.

»Aber wenn ich mir die Augen ausheulen werde?«

»Du?«, hakt Papa nach. »Du wirst mit diesen … diesen Mäusen schon fertig werden. Weil du doch hunderttausend Spiele kennst. Du schaffst ja auch, dich ganz wunderbar immer um deine kleine Schwester zu kümmern.«

»Ich!«, fährt diese kleine Schwester dazwischen.

Ja, ja, ja. Aber ein Kind ist noch lange keine Party! Zwei Kinder auch nicht. Und hunderttausend Spiele kennt Millie nicht. Nur … Millie überlegt … es sind nur hunderttausend Spiele minus eins.

Das rechne mal selber aus, Papa!

Und außerdem ist es schon lange Zeit für ein eigenes Handy. All ihre Freunde haben bereits eins … Gus, Wulle … Alle! Außer Kucki. Auch ihre Nicht-so-ganz-Freunde haben so was … der doofe Mario, der Uhu, die blöde Ziege Mercedes sowieso. Jocko besitzt sogar ein supercooles Mobilchen!

»Das mit einem eigenen Handy schlag dir aus dem Kopf«, kommentiert Papa. »Man muss nicht alles haben.«

Manno! Ein Handy ist doch nicht alles!

Millie knirscht zwar noch mit den Zähnen. Es bleibt ihr aber nichts anderes übrig, als sich zu fügen.

Die Eltern setzen Millie und Trudel und ein Geschenkpäckchen bei Leon ab. An diesem Samstagnachmittag um vier Uhr. Es ist ein Haus mit vielen Bewohnern. Die Haustür steht offen; ein Holzkeil liegt unter der Tür.

Treppe rauf?

Treppe rauf.

Dieser kleine Pupsmausjunge Leon öffnet sogar die Tür, sobald Trudel geklingelt hat!

Trudel darf zu Hause die Tür nicht öffnen. Es könnte ja ein Riesenfauchdrache mit einer seiner Krallen auf die Klingel gedrückt haben und sich Millies kleine Schwester ratzfatz schnappen. Das geht ja schon mal gar nicht!

»Ach«, sagt Leons Mutter, die dann doch noch auftaucht. Sie lässt ihren Blick ein bisschen verunsichert über Trudel und Millie wandern.

Mama erklärt ausführlich, warum sie zur Party zu zweit kommen. »Wir holen unsere beiden Küken dann um sieben Uhr wieder ab. Wenn’s Ihnen recht ist.«

»Na klar«, sagt die Mutter. »Prima, dass ich mich nicht alleine um die Rasselbande kümmern muss.«

Millie müsste jetzt ein bisschen beleidigt sein, weil Mama Küken gesagt hat. Das mag ja für die kleine Schwester zutreffen, aber doch nicht für Millie! Und Rasselbande? Das trifft es bestimmt genau!

Leon schnappt sich das Päckchen aus Trudels Händen und läuft ins Wohnzimmer. Trudel ihm nach.

Mama schiebt Millie am Rücken an. »Tschüs, mein Schatz«, sagt sie, »und viel Spaß.«

Pfff.

Und nun sind Millie und die kleine Schwester drinnen und Papa und Mama draußen. Millie hört noch, wie die Eltern die Treppe runterstapfen und unten die Haustür ins Schloss fällt. Dann ist sie allein. Mitten unter all diesen Pupsmäusen. Wenn Millie sich nicht vertut, dann müssten das acht oder neun oder zehn kleine Kinder sein, die auf dem Boden herumkrabbeln. Fast noch Babys! Das wuselt und wimmelt vielleicht! Soll sich Millie vielleicht zwischen sie hocken?

Nee, erst mal setzt sie sich auf einen Stuhl.

Auf dem Tisch im Wohnzimmer hat Leons Mutter ein Tablett mit Schoko-Muffins stehen.

Sonst nichts?

Na gut, Millie isst mal ein Muffin. Zwei. Drei.

Es gibt Tee aus rot-weiß gestreiften Pappbechern zu trinken.

Sonst nichts?

Na gut, Millie trinkt mal einen Becher Tee. Zwei. Drei.

Auf dem Fußboden liegt ein Mäusespiel mit Plastikkäsewürfeln und eingerissenen Spielkarten. Auch noch ein Holzfliegenpilz mit bunten Floh-Chips. Mäuse und Flöhe … das passt. Pfff. Millie muss ja nicht mitspielen. Die Pupsmäuse kommen gut alleine zurecht. Sie werfen mit Käsewürfeln um sich und reißen die Spielkarten noch mehr ein. Sie grapschen nach Muffins und krümeln herum. Und den Tee in den Bechern … den werden sie noch verschütten! Millie räumt die Becher weg und stellt sie in die Mitte des Tisches. Da müssen die Kita-Mäuse sie um Erlaubnis fragen, wenn sie trinken wollen.

Die bunten Flöhe springen durch das ganze Zimmer. Trudel auch. Na, die amüsiert sich vielleicht! Wenigstens muss Millie sich nicht um sie kümmern. Nur ab und zu ein Auge auf sie werfen. So heißt das, wenn man auf jemanden aufpasst.

Und nun wollen alle Kinder wieder was trinken. Millie teilt die Becher aus.

Manno, die ganze Bande nimmt die Pappdinger erneut mit auf den Boden. Dahin, wo die Flöhe hopsen und die Käsewürfel durch die Luft fliegen. Wenn das mal gutgeht!

Und jetzt kippt der eine und andere Becher um. Teepfützen bilden sich auf dem Boden. Igittigittigitt!

Ist es nicht schon Zeit, dass sie abgeholt werden? Wie viel Uhr noch mal? Millie hat keine dabei. Hätte sie wenigstens Mamas Handy, könnte sie nachschauen, wie spät es ist.

Leons Mutter wischt die Pfützen mit Küchenpapier weg. »Setz dich doch auch zu den Kiddies«, sagt sie zu Millie.

Kiddies!

»Ja!«, ruft Trudel. »Komm her! Mach ssson!«

Millie bequemt sich runter, setzt sich mit dem Hintern auf die angewinkelten Beine und stützt sich seitlich mit den Armen ab. Soll sie etwa auch Käsewürfel durch die Gegend werfen? Schönes Spiel, haha!

Jetzt rückt Leons Mutter auch noch die Wachsmalkreiden raus. Und große Papierblätter, die schon auf einer Seite bedruckt sind. Die Mäuse legen sich auf den Bauch und kritzekratzen darauf herum. Trudel kann wenigstens Sonnen zeichnen und Vergissmeinnicht und ein buntes Knusperhexenhäuschen.

Was machen die anderen? Nix als kritzekratze!

Leon versucht, mit grüner Kreide die Spitze von Millies Schuh anzumalen.

Millie zieht ihre Beine an. Mit den Händen umfasst sie die Fußspitzen.

Leon denkt wohl, das ist auch nur ein Spiel. Mit dem grünen Malstift will er zwischen ihren Fingern hindurch die Schuhe bekritzeln.

»Lass das! Finger weg! Ich sag’s deiner …« Eigentlich möchte Millie noch Mutter hinzufügen, aber sie kommt gar nicht dazu. Eines dieser schrecklichen Pupsmäuse krakelt mit roter Wachsmalkreide ihre Backe voll. Und Leons Mutter lacht dazu.

Alle lachen! Auch Trudel!

Es ist ein Überfall! Kann nicht mal jemand mit dieser Bande fertig werden? Kleine Kinder sind eine Plage! Gleich wird Millie noch heulen!

Leons Mutter hat Erbarmen. Sie lenkt die Kiddies ab und rückt eine Tüte mit Konfetti heraus. »Seht mal, was ich hier habe!«

Freudengeheul!

Kann sie nicht sehen, dass hier gleich das reinste Chaos ausbricht?

Und so ist es dann auch. Da fliegen die Papierschnipsel wie bunter Regen durch den ganzen Raum, verschwinden zwischen den Haaren, fallen in den Ausschnitt der Pullis und T-Shirts und pappen auf der Zunge.

Bäääh!

Millie spuckt und versucht, sich die Schnipsel von der Zunge zu pulen. Ist das nun ein Schokostückchen von den Muffins oder doch ein Schnipsel vom Konfettiregen?

Die Pupsmäuse sind nicht zu bändigen. Sie fangen die Papierfetzen mit den Händen ein oder schaufeln sie sich vom Boden. Sie bewerfen Millie damit.

Hört auf damit! Hört auf! Millie ist schon fast am Heulen. Mit einer kleinen Schwester allein kann sie noch fertig werden. Aber so viele Mäuse zusammen sind der reinste Horror. Wie gut, dass sie zu Hause nur zwei Kinder sind. Das reicht. Das reicht vollständig aus!

Da klingelt es an der Tür.

Mama?

Mama und Papa? Ja!

»Na, wie war’s?«, fragt Papa.

Bevor Millie sich noch beklagen kann, rufen die Pupsmäuse wie im Chor: »Schööön!«, oder – wie Trudelchen –: »Sssööön!«

Die kleine Schwester fügt hinzu: »Millie hat aufdepasst, jaha.«

Schon gut. Millie kann das ja.

Leons Mutter streicht Trudel über den Kopf und sagt: »Toll, so eine große Schwester zu haben, nicht wahr?«

»Ganss pima«, bestätigt Millies kleine Schwester, und während sie nun die Treppe hinabstapfen, sagt Papa zu Mama: »Wäre es jetzt nicht Zeit, die Kinder zu fragen …?«

»Nee«, meint Mama und wirft einen schnellen Blick auf Millies immer noch leicht gestresstes Gesicht. »Heute ist irgendwie nicht der richtige Tag.«

»Wir wollten doch nur hören, was sie dazu sagen würden …«, macht Papa weiter.

»Nicht heute«, unterbricht ihn Mama. »An einem anderen Tag.«

Och, für ein Mensch-ärger-dich-nicht-Spiel mit der ganzen Familie wäre Millie immer zu haben. Falls Papa meint, dass sie noch nicht genug gespielt haben. Was sonst hätten die Eltern denn meinen können?