Mißverständnisse - Achim von Arnim - E-Book

Mißverständnisse E-Book

Achim von Arnim

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Beschreibung

In 'Mißverständnisse' von Achim von Arnim werden die Themen Liebe, Eifersucht und Missverständnisse kunstvoll miteinander verflochten. Der Autor präsentiert die Geschichte mit einem feinen Gespür für poetische Sprache und romantische Elemente, die typisch für die Epoche der Romantik sind. Das Buch spielt in einem ländlichen Umfeld und folgt den Beziehungen zwischen verschiedenen Charakteren, die durch unglückliche Umstände auseinandergerissen werden. Von Arnim schafft es, die Tiefe der menschlichen Emotionen und die Komplexität zwischenmenschlicher Beziehungen auf eindrucksvolle Weise darzustellen. Der literarische Stil des Autors ist geprägt von einer gefühlvollen Sprache und einer tiefen Analyse der menschlichen Natur. 'Mißverständnisse' ist ein herausragendes Werk der Romantik, das den Leser in eine Welt voller Leidenschaft und Drama entführt. Achim von Arnim, ein bedeutender Vertreter der Romantik, wurde von seinen eigenen persönlichen Erfahrungen inspiriert, um dieses zeitlose Meisterwerk zu schreiben. Sein Interesse an der menschlichen Psyche und an den vielschichtigen Gefühlen, die Beziehungen formen, spiegelt sich deutlich in 'Mißverständnisse' wider. Der Autor zeigt eine klare Beobachtungsgabe und eine psychologische Tiefe, die das Lesen seines Werkes zu einem fesselnden Erlebnis machen. 'Mißverständnisse' ist ein Buch, das Liebhaber romantischer Literatur sowie Leser, die die menschliche Natur erforschen möchten, begeistern wird.

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Seitenzahl: 34

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Achim von Arnim

Mißverständnisse

Ein Lustspiel

Books

- Innovative digitale Lösungen & Optimale Formatierung -
2017 OK Publishing
ISBN 978-80-272-1563-8

Inhaltsverzeichnis

I
II
III
IV
V
VI
VII
VIII
IX
X
XI
XII
XIII
XIV

Mißverständnisse

Ein Lustspiel

Personen

Goldmann, Bankier zu Stettin.Luise, dessen Tochter.Freyerdessen Kontorbediente.WetzGraf Pergament.Rittmeister Graf Pergament, dessen Sohn.

I

Inhaltsverzeichnis

Das Kontor des Herrn Goldmann mit zwei großen Spiegeln im Vorgrunde geziert, zwischen denen ein Schachbrett auf einem Tische steht. Im Hintergrunde vergitterte Pulte, wo Goldmann, Freyer und Wetz arbeiten.

Goldmann(tritt mit einem Brief heraus): Also der Herr Graf wollen jetzt ihren Sohn hieher schicken, sie schreiben zwar etwas hochmütig, aber was kümmert mich der alte Esel; den Sohn habe ich in Berlin gesehen, ein braver, schöner Mann, er wird mein Kind lieben, er wird es glücklich machen. He Freyer! – schnell, Freyer! – ich habe mit Ihnen zu reden.

Freyer Herr Goldmann, was befehlen Sie?

Goldmann: Kein Befehl, lieber Freyer, bloß Bitte. Sie sind ein junger Mann, dem ich alles anvertraue, für den ich gern bei Gelegenheit etwas tun möchte, und meine Tochter scheint Ihnen gewogen.

Freyer Mein früheres Mißgeschick hat mir ihr Wohlwollen verdient, ich ehre es wie eine Himmelsgabe.

Goldmann: Das Engelskind wird der Mutter immer ähnlicher, oft möcht' ich weinen, wenn ich sie ansehe und denke, wie mir die Mutter, als ich noch ein armer Kontordiener war, den ersten Kuß gab. Ich wollte, meine Tochter verliebte sich auch.

Freyer Ihre Liebe würde jeden beglücken.

Goldmann: Ich muß Sie umarmen, Freyer, Sie kennen meine Tochter, Sie verdienen Ihr Glück zu machen. Gehen Sie gleich zu ihr.

Freyer Ich werde aus Verlegenheit nicht sprechen können.

Goldmann: Sie müssen sprechen. Liebstes Freyerchen, Sie müssen es ihr recht schön vortragen. Ich würde es ihr selbst sagen, aber ich bin zu hitzig; ich könnte alles verderben, wenn sie mir nach Jungfernart käme und sagte, sie sei noch zu jung zum Heiraten. Sie müssen mit rechter Wärme reden.

Freyer Ihr gütiger Wille, Ihr Befehl wird mir Mut geben. (Er will gehen.)

Goldmann: Sie gehen schon und wissen noch nicht, was Sie bestellen sollen; wie dumm, Freyer, wie dumm! Hören Sie erst, nichts übereilt. Sie kennen den alten Grafen Pergament?

Freyer(vor sich): Was soll denn der bei meiner Heirat! (Laut) Von Ansehn kenn ich ihn, wenn er von seinem Gut hereinkam.

Goldmann: Es ist ein alter Lukrinsky, sein schönes Vermögen hat er fast ganz verspielt, aber er hat einen herrlichen Sohn, der soll meine Tochter heiraten. Der Vater schreibt mir, daß er heut mit ihm hier eintrifft, Sie sollen meine Tochter vorbereiten, sie muß ihn nehmen, oder ich enterbe sie.

Freyer: Ist sonst kein sanfter Grund, der für die Heirat spricht?

Goldmann: Ei tausend. Die Welt schreit nur nach Geld, in mir schreit alles Geld nach Ehre, ich bin zur Ehre viel zu alt, ich will an meiner Tochter Ehre mich erfreuen, will sie zu Hofe fahren sehen im Diamantenschmuck der Mutter, des Schwiegersohns Güter mache ich von Schulden rein und lebe auf dem schönsten, spiele Schach und schieße Hasen, das soll mein Lohn für alle Sorgen sein.

Freyer: Die Handlung aber, alle herrlichen Geschäfte?

Goldmann: Ich habe keinen Sohn und keinen näheren Verwandten, die übergebe ich Ihnen als ein Lohn, wenn Sie die Heirat stiften, Sie sind dann ein gemachter Mann.

Freyer: Wie gütig, Herr Goldmann, noch hab ich's nicht verdient.

Goldmann: Ich traue Ihnen ganz, Sie können, was Sie wollen. (ab.)

Freyer(leise)