Monolith - Gunnar Berndt - E-Book

Monolith E-Book

Gunnar Berndt

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Beschreibung

...Die Hausschuhe sorgsam von den zerfallenen Käfern befreit, dann abgestellt und vergessen. Die Stirn fest an das scheibenlose Fensterloch gedrückt. Mehr und mehr das Innere versponnen. Zur Motte verpuppt. Vorsichtshalber schon das Licht gelöscht.

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Seitenzahl: 15

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Für Euch.

In Liebe für Mathilda, Leo Christina, meine Eltern und meine Freunde.

Inhaltsverzeichnis

An Kafka

Schnee

Die Verwandlung

Das Kind bin ich

Medizin

Am Morgen

Der letzte Gott

Ohne Titel

Reife

Monolith

Aus dem feuchten, schwarzen Frühjahrsboden

Auflaufendes Wasser

Naturkunde

Das Erwachen

OT (Ein weiterer Sommer)

Ohne Titel

Der blanke Hans

Nachts im Hostel

Über das weite Meer zum Licht

An Kafka

Es wird allmählich Nacht.

Keine Sterne auf der See.

Das Mobiltelefon ist längst weggeworfen.

Die Augen geschlossen.

Die Furcht bekämpft.

Endlose Gedankengänge,

die sich immer nur im Nebelhauch

des kalten Morgens verlieren.

Den Geschmack einer gottverlassenen

Landschaft auf den Lippen.

Den von Prypyat vielleicht oder den Berlins.

Keine Zigaretten mehr.

Kein seelenloser Sex.

Die Askese vor dem Sturm.

Die Hausschuhe sorgsam von den zerfallenen

Käfern befreit,

dann abgestellt und vergessen.

Die Stirn fest an das scheibenlose Fensterloch gedrückt.

Mehr und mehr das Innere versponnen.

Zur Motte verpuppt.

Vorsichtshalber schon das Licht gelöscht.

Schnee

Der Schnee fällt unablässig still.

Er malt den Abend weiß.

An den Fenstern stehen die Kinder,

starren staunend,

leis‘; ganz leis‘.

Bedeckt sind schon die Straßen

und auch das Gräberfeld.

Wo mögen nur die Vögel schlafen,

wenn selbst die Geister frierend gehen‘.

Es scheint als schweige still die Welt.

Und aus dem Osten weht ein Wind,

der streicht die rauen Äcker glatt

und dringt ganz tief

durch Mark und Bein

und alle, die noch draußen sind,

sehnen sich nach Feuerschein.

Im Schwarz des Weins versinkt mein Blick

und schwer sind die Gedanken.

Doch tief im Inneren brennt noch Licht,

das trotzt der kalten Hand,

das hält mich selbst jetzt im Gleichgewicht

und lässt mich nimmer wanken.

Die Verwandlung