Monsterschreck - Nichts wie weg! - Christian Tielmann - E-Book

Monsterschreck - Nichts wie weg! E-Book

Christian Tielmann

0,0
5,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Keiner mag Monster-Kati. Sie müffelt, trägt seltsame Klamotten und vor allem redet sie immer von einem Monster, das nachts aus der Kanalisation klettert, um kleine Kinder zu fressen. Zum Schutz trägt sie deshalb eine Einhornkette. Ziemlich schräg! Doch dann kommt Pattis Party - und plötzlich steht da wirklich ein Monster! Ob Monster-Kati jetzt helfen kann? Vielleicht weiß sie ja auch, was in der 4a los ist, wo sich auf einmal alle Lehrer in Vampire verwandeln ...

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



CARLSEN-Newsletter Tolle neue Lesetipps kostenlos per E-Mail!www.carlsen.de Alle Rechte vorbehalten. Unbefugte Nutzungen, wie etwa Vervielfältigung, Verbreitung, Speicherung oder Übertragung, können zivil- oder strafrechtlich verfolgt werden. Originalausgabe Veröffentlicht im Carlsen Verlag Oktober 2012 Copyright © by Carlsen Verlag GmbH, Hamburg 2012 Umschlag- und Innenillustrationen: Stephan Pricken Lektorat: Dennis Wohlfeil Umschlaggestaltung: formlabor Satz und E-Book-Umsetzung: Dörlemann Satz, Lemförde ISBN 978-3-646-92393-3 Alle Bücher im Internet unterwww.carlsen.de

1. Pattis Party

Keiner von uns mochte Monster-Kati. Kati wohnte im Hochhaus auf der anderen Seite der Schnellstraße. Sie müffelte meistens ein bisschen ungewaschen. Aber vor allem hatte Kati einen Knall: Um den Hals trug sie immer eine Kette, an der ein weißes Stück Irgendwas hing. Angeblich war das der Splitter eines Einhorn-Horns und sollte gegen ein tierisch brutales Monster helfen. Das Monster kletterte nachts aus der Kanalisation und fraß besonders gerne kleine, knusprige Kinder und Ferkel. Das glaubte ihr natürlich kein Mensch – und vermutlich auch kein Schwein.

Patricia Schrödinger, die Tochter des Weihnachtsbaum- und Sonnenschirmverkäufers in unserer kleinen Stadt, war das glatte Gegenteil von Kati: Sie war immer blitzsauber und duftete von den braunen Haarspitzen bis zu den Fußsohlen nach Veilchen-Seife. Patti, wie Patricia von uns genannt wurde, war Klassensprecherin, erzählte keinen Blödsinn und war einfach ein prima Kumpel. Eines aber hatten Patti und Kati gemeinsam: Beide liebten Monstergeschichten. Nur dass Patti diese Geschichten gerne las, während Monster-Kati sie sich gerne ausdachte. Zu Pattis Halloween-Party war unsere ganze Klasse eingeladen – außer Kati. Aber das hat Patti später bereut. Und wie!

Pattis Partys waren eigentlich immer klasse. Patti ist Einzelkind, hat ein riesengroßes Kinderzimmer unter dem Dach und ein Extra-Tobezimmer im Keller. Ihre Eltern kaufen für jede Party eine unglaubliche Menge an Süßigkeiten, Chips und allem, was sonst noch ungesund, aber lecker ist. Außerdem hatte Pattis Mutter eine riesige Schüssel Schokopudding gemacht und in dem Pudding hatte Patti jede Menge Grusel-Gummibärchen versteckt. An die Schüssel durfte keiner dran, denn sie sollte der krönende Abschluss werden, meinte Patti.

Wir waren alle total gruselig verkleidet: Einundzwanzig Gespenster, Vampire, Monster und Skelette tauchten pünktlich um sechs Uhr abends vor dem Haus der Schrödingers auf. Die Katze zog direkt den Schwanz ein und machte sich aus dem Staub, als sie uns sah. Die beste Verkleidung hatte David. Er kam als Sumpf-Zombie, und weil er viel zu viel Süßigkeiten und Chips mit wahnsinnig viel Limo runtergespült hatte, war er gegen sieben Uhr auch im Gesicht schön grün. Jedenfalls hing David gerade auf einer von den Matratzen im Tobekeller rum und stöhnte, dass ihm übel sei, als wir ein komisches Geräusch hörten. Als ob irgendwas an der Wand entlangkratzte.

»Habt ihr etwa Ratten im Keller?«, fragte Caro.

»Krass. Voll krass«, murmelte Leo.

Aber das war keine Ratte und jetzt hörten wir es ganz deutlich: Das Geräusch kam aus dem kleinen Badezimmer neben dem Tobezimmer. Wir starrten zur Tür. Langsam wurde die Klinke runtergedrückt und da stand sie plötzlich: Kati! Jedenfalls dachten wir, dass es Kati sein müsste. Sie war nämlich total verkleidet. Eine orangefarbene Perücke, das Gesicht mit ekligen Fusseln beklebt, am ganzen Körper stinkend und in irgendwelche uralten Säcke gehüllt – so war sie offenbar durch das kleine Badezimmerfenster ins Haus eingestiegen. Draußen regnete es wohl, denn Kati war pitschnass.

»Dich habe ich nicht eingeladen!«, rief Patti ihr zu.

Aber das Kati-Monster grinste nur. »Ich weiß. Trotzdem Happy Halloween!«

Ich war echt beeindruckt, wie gut Kati ihre Stimme verstellen konnte: Sie klang ganz heiser und tief. Und weil sie so super-gruselig aussah, waren wir alle dafür, dass sie doch mitfeiern dürfe. Das fand dann sogar Patti okay. Nur dass Kati die ganze Zeit behauptete, das Monster aus der Kanalisation zu sein, ging Patti gewaltig auf die Nerven. Aber egal. Schließlich hatte Kati eine super Idee: Patti sollte ihre Eltern wegschicken, damit wir im ganzen Haus richtig Rambazamba machen könnten.

Pattis Eltern haben sich auch prompt drauf eingelassen. Die sind einfach irre locker drauf und verbieten Patti nie irgendwas. Aber das ist manchmal nicht ganz so gut, wie es sich anhört.

»Wir kommen dann in zwei Stunden wieder und gehen jetzt mal ins Kino!«, sagte Pattis Papa.

»Ihr seid ja alle schon groß und vernünftig«, ermahnte Pattis Mama uns noch.

Dann schwirrten sie ab und die Party konnte richtig losgehen. Monster-Kati wollte unbedingt Fangen im Haus spielen und schnappte sich im Wohnzimmer die kleine Ina. Ina quiekte und schrie wie am Spieß, weil Monster-Kati sie beißen wollte! Kati hatte sich irgendwie ein total kaputtes, ekliges Gebiss besorgt und in den Mund geschoben. Echt konnten diese Zähne jedenfalls nicht sein – braun, abgebrochen und spitz wie sie waren.

»Hammer! Wo hast du die krassen Teile denn her?«, hatte Leo gefragt.

»Sind so gewachsen!«, gab Monster-Kati zurück und wollte die Zähne in den Arm der kleinen Ina hauen. Ina konnte sich gerade noch losreißen, landete dabei aber mit dem Fuß in einer Schüssel Kartoffelsalat und schmiss auch eine Flasche Limo um. Alles flog auf den Wohnzimmerteppich.

»Lecker!«, rief Monster-Kati, warf sich auf den Boden und schleckte den Teppich ab.

Da platzte Patti endgültig der Kragen: »Jetzt reicht’s! Du entschuldigst dich sofort bei Ina und machst die Sauerei hier weg oder ich rufe deine Mutter an, Kati!«

Aber Kati hörte gar nicht hin. Sie war ganz und gar in ihrer Rolle als Monster und dieses Monster schien seinen Auftritt und den Limo-Kartoffelsalat-Teppich echt zu genießen.

»Ich zähle jetzt bis drei!« Patti hatte genug. Sie wollte Monster-Kati sofort loswerden. Also griff sie sich das Telefon und wählte Katis Nummer. Doch als am anderen Ende jemand dranging, wurde das Gesicht von Patti plötzlich genauso blass-grün wie das von Zombie-David.

»Kati? Wieso bist zu Hause?«

Patti taumelte. Sie drückte mir noch das Telefon in die Hand. Dann sank sie zurück auf einen Sessel und sagte keinen Ton mehr.

»Hallo?«, kam es aus dem Telefon.

»Wenn du Kati bist, wer ist dann das Monster da auf dem Teppich?«, fragte ich.

»Monster!?«, rief Kati völlig außer sich. »Habt ihr etwa Besuch vom Monster aus der Kanalisation gekriegt? Ist es aus dem Klo gekommen? Hat es schon irgendjemanden angeknabbert? Du musst sofort Pattis Eltern holen!«

»Äh, die sind gerade nicht da«, sagte ich.

»Ich kann kommen und euch helfen«, bot Kati an. »Aber nur, wenn ihr das echt wollt.«

Ich sah rüber zu Patti, die in ihrem Sessel saß und das Monster dabei beobachtete, wie es die Limo aus dem Teppich schlürfte und schließlich auch noch anfing den Teppich aufzuessen. Es sah nicht gut aus. Das Monster nicht. Ina nicht. Patti nicht. Und der Teppich auch nicht. Also sagte ich: »Wenn du wirklich was gegen das Monster tun kannst, Kati, dann bist du herzlich willkommen, glaube ich.«

»Versucht es mit Süßigkeiten abzulenken. Schokopudding oder eine alte Klobürste wären am besten. Die Bürste wird es wie einen Lutscher benutzen. Daran könnt ihr auch erkennen, dass es ein echtes Monster ist. Oder wenn es Teppich frisst. Dann aber Vorsicht: Den Teppich frisst es nur als Vorspeise für …«

»Kati! Komm sofort her mit deinem Einhorn-Anhänger! Und zwar schnell!«, rief ich ins Telefon und legte auf.

Als Kati klingelte, konnte ihr keiner aufmachen. Leo, Ina und ich waren in der Küche. Die beiden Türen hatten wir vorsichtshalber abgeschlossen. Durch das eine Schlüsselloch beobachtete Leo das Wohnzimmer, durch das andere Schlüsselloch hatte ich den Flur im Blick. Ina saß unter dem Küchentisch und heulte. Die anderen hatten sich im Tobezimmer im Keller und auf dem Dachboden verbarrikadiert. Bis auf Patti und David. Patti hatte ihren heiß geliebten Schokopudding vor den gierigen Monsterfingern gerettet und sich mit der Schüssel unter das Bett ihrer Eltern verzogen. Und David hing über dem Klo im Keller und kotzte.

»Krass«, flüsterte Leo. »Echt krass, wie das Teil an der Klobürste lutscht!«

»Ihhhhh!«, quiekte Ina unter dem Küchentisch. »Hör auf mir das zu erzählen!«

Als es am Küchenfenster klopfte, zuckte Ina so zusammen, dass sie mit dem Kopf von unten gegen den Tisch stieß. Eine Blumenvase kam ins Wanken. Ich konnte sie gerade noch auffangen. Vor dem Fenster stand Kati. Sie war nicht verkleidet und winkte uns zu.

Leo öffnete das Fenster. »Warum macht mir keiner auf? Seid ihr etwa die letzten Überlebenden?«, fragte Kati.

»Nee, die anderen haben sich alle versteckt. Das Monster sitzt allein im Wohnzimmer und nuckelt an der Klobürste«, erklärte Leo.

»Hattet ihr denn keinen Schokopudding mehr?« Kati stemmte sich auf das Fensterbrett und kletterte zu uns in die Küche. »Ich habe mir das Haus von außen angesehen. Wir müssen das Monster irgendwie in die Garage locken. Da brauche ich zwei bis drei kräftige Leute. David, Jette und Laurenz, falls die noch leben.«

»David ist so gut wie tot«, sagte Leo trocken.

»Egal, dann kommst du eben mit.« Kati ließ sich nicht beirren. Und sie hatte sich anscheinend schon einen ziemlich guten Überblick über die Lage verschafft.

»Kannst du nicht einfach mit deiner Zauberkette rumwedeln und dann kommt der Vollmond und der Spuk ist vorbei, weil das Monster platzt oder so?«, fragte Ina.

Kati beugte sich runter zu ihr. »Die Kette schützt nur eine Person. Wenn ich die raushole, würde ich das Monster vielleicht noch provozieren.« Dann nahm Kati ihre Einhorn-Kette doch glatt ab und hängte sie Ina um den Hals. »Damit kann dir erst mal nichts passieren. Du musst sie mir nur nachher wiedergeben. In der Garage.«

Ich war sprachlos. Wir hatten Kati nie mitmachen lassen. Wir hatten sie beim Sport immer als Letzte in unsere Mannschaften gewählt. Und jetzt half sie uns so selbstlos, als wären wir alle ihre besten Freunde!

Und restlos verblüfft war ich, als ich ihren Plan hörte: Sie brauchte den Schokopudding, den Tannenbaumeintüter von Pattis Vater, der in der Garage stand, sie brauchte die schnellsten Sprinter (Frederik und Anna-Amalia) und jede Menge Kraftprotze. Und es war meine und Leos Aufgabe, diesen Plan der ganzen Klasse mitzuteilen. Leo schlich sich in den Keller. Ich lief in die obere Etage und fand erst Patti und den Schokopudding unter dem Ehebett, dann den Rest der Klasse auf dem Speicher. Nur waren die dummerweise überhaupt nicht begeistert von ihrer Rolle in Katis Plan:

»Die spinnt. Das klappt doch nie im Leben.«

»Warum hauen wir nicht einfach ab und überlassen Kati das Monster?«

»Genau! Die steht doch auf so was!«

Ich traute meinen Ohren nicht. Katis Plan war verwegen, keine Frage. Aber wir hatten doch keine andere Chance, das Biest loszuwerden!

»Kati hat doch ihre Zauberkette«, meinte Julia. »Soll die doch damit das Monster …«

Aber da schnitt Patti ihr das Wort ab. »Wir machen mit! Kati ist gekommen, um uns zu helfen! Vergesst das nicht.«

Ich nickte. Wenigstens Patti tickte noch richtig.

»Wir hatten sie nicht eingeladen und sie hätte auch zu Hause in ihrem Hochhaus bleiben können. Wenn Kati nicht vor dem Monster kneift, dann kneifen wir ja wohl auch nicht!« Patti klemmte sich die Schokopudding-Schüssel unter den Arm. »Ich opfere meinen Pudding, wenn es sein muss.« Sie sah in die Runde.

Allmählich begannen die anderen zu nicken.

Dann schlichen wir uns runter. Als wir im ersten Stock waren, hörten wir Kati wimmern und weinen.

»Ach, ich armes, wehrloses Kind. Meine Eltern sind nicht da und ein Monster will mich fressen …«

»Jetzt aber schnell in die Garage!«, flüsterte ich.

Wir schlichen uns in den Keller. Von dort führte eine schwere Stahltür rüber in die Garage. David hatte sich inzwischen vom vielen Kotzen erholt. Er stand schon mit Leo bereit. Sie hatten eines der Tannenbaum-Netze über den Eintüter gestülpt und warteten auf Verstärkung.

Patti setzte sich mit dem Pudding wie verabredet hinter den Stapel mit Winterreifen in der linken Ecke der Garage. Neben ihr hockte Ina, die Katis Kette fest umklammert hielt und am ganzen Körper zitterte. Die Sprinter rannten los, um das Monster und Kati zu suchen. Sie gaben Kati das Zeichen. Und dann donnerten sie endlich durch das Haus: Die heulende Kati hatte das Monster richtig schön hungrig gemacht. Denn Monster, das hatte Kati uns schon tausendmal erklärt, suchen sich immer die schwächsten und ängstlichsten Opfer raus. Kleine Ferkel und weinende Kinder zum Beispiel. Nur damit, dass Kati so schnell war, hatte das Biest wohl nicht gerechnet. Es wurde tierisch wütend und schmiss mit Stühlen und Regenschirmen, Büchern, Tellern und den verschiedensten Dekorationsgegenständen nach der heulenden Kati. Aber Kati konnte immer geschickt ausweichen und lief schließlich zur Kellertreppe. Das Monster stürzte hinterher.

»Gruooooar! Bleib stehen! Bleib stehen!«, schrie es, als sie die Treppe herunterdonnerten und auf die Tür zur Garage zurannten.

Ich guckte durch den Türspalt. Kati rannte genau auf mich zu und winkte mir, dass ich die Stahltür aufreißen sollte. Panik, nackte Panik war in ihren Augen. Und als ich das Monster hinter ihr sah, als ich sah, wie dem Vieh der eiterfarbene Sabber aus dem Maul lief, da wollte ich die Tür nicht aufmachen. Ich wollte sie abschließen. Mein Kopf sagte mir: Mach die Tür auf. Das ist alles Teil des Plans.

Aber mein Bauch sagte: »Tür zu! Tür zu! Rette lieber dein eigenes Leben.«

Mein Kopf siegte. Ich riss die Tür auf und ging in Deckung. Kati rannte in die Garage. Dicht gefolgt vom Monster. Und was machte Kati? Die dumme Kuh hielt sich nicht an ihren eigenen Plan und rannte am Tannenbaumeintüter vorbei zum Reifenstapel! Wie kann man nur so dämlich sein, dachte ich, und: Jetzt sind wir alle erledigt!

Das Monster blieb stehen und sah uns alle an – die Vampire, Geister und Zombies, die eigentlich gar keine waren. Dabei schien es zu grinsen. Dann leckte es sich die Lippen und kam auf uns zu. Aber gerade als es am Tannenbaumeintüter vorbei war, riss Kati der kreischenden Ina die Kette mit dem Einhorn-Horn aus der Hand und hielt dem Monster das Ding unter die Nase.

»Uaahhh«, hauchte das Monster. Dann taumelte es rückwärts.

»Jetzt!«, schrie Kati.

Da sprangen Leo, Ben und Jette vor. Sie stießen das Monster mit aller Wucht gegen die Brust, so dass es in den Tannenbaumeintüter hinter sich stürzte. David und die anderen standen mit dicken Arbeitshandschuhen am anderen Ende des Eintüters, packten das Monster an den Haaren und zogen es immer weiter in den Trichter. Wir anderen schoben von hinten und so flutschte das eklige Vieh in das Tannenbaumnetz.

Das Monster zappelte und schimpfte und versuchte das Netz zu zerreißen. Als es aber merkte, dass ihm das nicht gelang, begann es zu wimmern und zu jammern.

»Lasst mich raus. Ich bin lieb! Ich bin lieb!«, piepste das Monster. »Ich will auch keine Kinder und Ferkel mehr fressen.«

Wir glaubten ihm natürlich kein Wort. Schon allein die Krallen waren ja super-eklig und sahen nicht gerade vertrauenerweckend aus.

Aber Kati meinte nur: »Was willst du denn dann fressen, wenn du keine Kinder mehr frisst?«

»Schokopudding. Nur noch Schokopudding. Versprochen«, sagte das Monster.

Kati sagte. »Okay, lasst das Monster frei.«

Die tickte ja wohl nicht mehr richtig! Wir starrten alle auf die riesigen Monsterkrallen und die spitzen Zähne und dachten gar nicht dran, das Vieh wieder freizulassen. Da nahm Kati eine Gartenschere vom Regal und schnitt damit die Monsterkrallen ab. Jeder von uns bekam ein Krallenstück. Diese Monsterkrallen tragen wir noch immer an einer Kette um den Hals. Jeden Tag. Sie schützen uns vor Monstern, genau wie Katis Einhorn-Anhänger. Wir haben es nämlich ausprobiert:

Als wir das Monster aus dem Netz geholt haben, hat es sich auf Pattis Schokopudding gestürzt, alles runtergeschlürft, gerülpst und dann ist es aus der Garage auf die Straße gerannt und unter einem großen Kanaldeckel verschwunden. Für immer.

Als Pattis Eltern nach Hause kamen und wissen wollten, wer denn das Haus so verwüstet habe, glaubten sie uns natürlich kein Wort.

»Das hätte ich euch gleich sagen können«, meinte Kati. »Monstergeschichten glaubt einfach kein Mensch.«

»Ich schon«, murmelte Patti und klopfte Kati dankbar auf die Schulter.

Und auch wir anderen nickten.