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Qualität ist das Vorhandensein zugesicherter wie auch erwarteter Eigenschaften. Bei einem Softwareprodukt entsprechen die zugesicherten Eigenschaften explizit beschriebenen Anforderungen, deren Umsetzung man überprüfen kann. Die Herausforderung bei erwarteten Eigenschaften, sogenannten impliziten Anforderungen, ist, dass ihre Bedeutung von verschiedenen Interessensgruppen auch unterschiedlich bewertet wird und somit Einschränkungen bzw. das Fehlen einer solchen Eigenschaft auch eine unterschiedliche Kritikalität hat. Der Erfolg eines Softwareprodukts wird, neben dem Grad der Innovation, die es darstellt, wesentlich vom Qualitätsempfinden der verschiedenen Interessensgruppen bestimmt. Um diesen Erfolg steuern zu können sind die Produktverantwortlichen auf eine regelmäßige Messung bzw. Erhebung der Qualitätswahrnehmung durch die wichtigsten Nutzergruppen und die Teams zur Wartung, Weiterentwicklung und ggfls. den Betrieb angewiesen. Aus der Analyse und Auswertung dieser Informationen müssen Verbesserungsmaßnahmen abgeleitet und umgesetzt bzw. eingelastet werden. Die Qualitätsmessungen in den nachfolgenden Zyklen werden dann die Wirksamkeit der umgesetzten Verbesserungsmaßahmen aufzeigen. Ein solches Managementsystem hilft, die Qualität eines Softwareprodukts über seinen gesamten Lebenszyklus hinweg zu kontrollieren, zu steuern und kontinuierlich zu verbessern. Das Buch gibt zunächst einen Überblick über die verschiedenen Qualitätsmerkmale – aus multiperspektivischer Sicht verschiedener Interessensgruppen. Dabei zeigt es Erfahrungswerte aus der Praxis zu möglichen Erwartungen und bewährten Methoden zur Messung und Bewertung der Qualitätseindrücke auf. Im Anschluss beschreibt es exemplarisch und in aller Kürze ein Managementmodell zur entwicklungsbegleitenden kontinuierlichen Optimierung der Produktqualität.
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Seitenzahl: 33
Veröffentlichungsjahr: 2024
Impressum
Vorwort
Zielsetzung, Perspektive und Zielgruppen
I. Orientierung im Labyrinth der Qualität
Eine Frage der Perspektive: Was ist Softwarequalität?
Die individuelle Wahrnehmung von Qualität: Wer braucht welches Maß an Qualität?
Die Produktion qualitativ hochwertiger Software: Wie entsteht Qualität?
Die Kosten der Qualität: Ist Qualität bezahlbar?
Qualität im Produktlebenszyklus
II. Die Wahrnehmung der Softwarequalität durch unterschiedliche Interessensgruppen
Die Qualitätswahrnehmung durch die Nutzer
Die Qualitätswahrnehmung durch Softwareentwickler und Anwendungsadministratoren
Die Qualitätswahrnehmung durch Betreiber und Systemadministratoren
Die Qualitätswahrnehmung durch Produktverantwortliche
III. Qualitätsmanagement
Managementmodell
Erhebung, Messung der Qualität
Analyse, Auswertung, Repräsentation
Reaktion, Verbesserung
Fazit
Glossar
Literaturverzeichnis
Über den Autor
Buchempfehlungen
Titel: Aufwandsschätzungen in der agilen Softwareentwicklung
Titel: Risiken in der IT: Erkennen - Steuern - Verbessern
Stefan Luckhaus
Multiperspektivische Betrachtung von Softwarequalität
Wahrnehmung und Bewertung von Softwarequalität aus Sicht verschiedener Interessensgruppen
© 2024 Stefan Luckhaus
Druck und Distribution im Auftrag des Autors:
tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Deutschland
ISBN
Softcover: 978-3-384-17807-7
Hardcover: 978-3-384-17808-4
E-Book: 978-3-384-17809-1
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist der Autor verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne seine Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag des Autors, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung "Impressumservice", Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Deutschland.
Als Informatiker mit Affinität zur Softwareentwicklung und starkem Interesse an technischen Innovationen sehe ich das, was man gemeinhin mit Begriffen wie Qualität und Qualitätssicherung assoziiert, das Testen, als ein weitgehend langweiliges Thema an. Der kreative Prozess der Entwicklung einer Software, die etwas gänzlich Neues leistet oder eine bestimmte Aufgabe durch einen neuen Ansatz sehr viel besser erfüllt als bisherige Ansätze ist dagegen herausfordernd. Das systematische Testen einer Software um herauszufinden, ob bei der Entwicklung auch wirklich alle ursprünglichen Ideen und Anforderungen umgesetzt wurden und ob eine Fehlbedienung nicht etwa zu unerwünschtem Verhalten führen kann ist in meinen Augen deutlich unattraktiver.
Abbildung 1: Softwaretests (Quelle: Lukas/Pixabay)
Die ausschließliche Assoziation von Qualität und Qualitätssicherung mit Testen ist jedoch ein weitverbreiteter Trugschluss. Die Qualität einer Software ist ein Bündel zahlreicher Eigenschaften, die in Abhängigkeit von der geplanten Nutzung einerseits und der Erwartung der Nutzer andererseits einen sehr unterschiedlichen Stellenwert haben können. Auch die Sicherstellung dieser Qualitätseigenschaften ist deutlich mehr als Testen: Sie greift tief in den Entwicklungsprozess ein und bewirkt, dass seine Endprodukte bestimmte Qualitätseigenschaften von vornherein einhalten. Dabei stehen heute Messmethoden und automatisiert anwendbare Verfahren zur Verfügung, die den manuellen Aufwand zur Überwachung geeigneter Qualitätsmerkmale geringhalten. Eine durchaus reizvolle Herausforderung sehe ich darin, eine differenzierte, nutzungs- und zielgruppenabhängige Betrachtung der Qualität bereits zum Gegenstand der Planung und Spezifikation eines Softwareprodukts zu machen und im Rahmen der Entwicklung Prozesse wie auch Technologien möglichst frühzeitig auf die angestrebten Qualitätsziele auszurichten.
Dieses Buch klärt im ersten Kapitel das begriffliche Umfeld der Qualität im Zusammenhang mit Software, soweit es für den Kontext von Bedeutung ist. Es wird ökonomische Aspekte der Qualität wie auch Risiken von Qualitätsdefiziten darlegen und daraus ableiten, welche Bedeutung der Qualität im Zusammenhang mit Software zuerkannt werden sollte.
Im zweiten Kapitel gibt es einen Überblick über die verschiedenen Qualitätsmerkmale – aus multiperspektivischer Sicht verschiedener Interessensgruppen. Dabei wird es Erfahrungswerte aus der Praxis zu möglichen Erwartungen und bewährten Methoden zur Messung und Bewertung der Qualitätseindrücke aufzeigen.
Das dritte Kapitel beschreibt exemplarisch und in aller Kürze ein Managementmodell zur entwicklungsbegleitenden kontinuierlichen Optimierung der Produktqualität – unter Anwendung der im zweiten Kapitel beschriebenen Methoden.
Die Inhalte dieses Buches basieren auf der Perspektive des Autors und seiner Berufserfahrung als Informatiker in der Softwareentwicklung. Dabei richten sie sich an die folgenden Zielgruppen:
- Produktverantwortliche für softwarebasierte Produkte sollen ein Verständnis für die Notwendigkeit einer multiperspektivischen Qualitätsbetrachtung erhalten und ihren Blick auf die unterschiedlichen Auswirkungen von Qualitätseigenschaften auf den Markterfolg ihres Produktes schärfen.
- Qualitätsverantwortliche sollen ein Verständnis für die differenzierte Betrachtung und Bewertung der zahlreichen Qualitätseigenschaften erhalten und bei der Wahl angemessener Methoden und Maßnahmen unterstützt werden.
- Für Manager, die Verantwortung für einzelne Aspekte des Softwareentwicklungsprozesses tragen, stehen Betrachtungen von Kosten, Nutzen und Risiken im Vordergrund. Das skizzierte Modell soll ihnen Anregungen für die praktische Umsetzung eines effektiven wie auch effizienten Managementsystems geben.