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Buchreihe "Produktivitätssteigerung in der Softwareentwicklung": In der Softwareentwicklung ist Produktivität ein Maß dafür, wie viel Funktionalität in einer bestimmten Zeit und unter Einhaltung festgelegter Qualitätskriterien entwickelt werden kann. Gelingt eine Produktivitätssteigerung, erhöht dies den Umfang der entwickelten Funktionalität und reduziert die erforderliche Zeit. Beides ist erstrebenswert, denn Software ist der Stoff, aus dem Innovationen entstehen. Die IT hat nahezu alle Lebensbereiche durch fundamentale Innovationen verändert. Unsere Zukunft wird von der Virtualisierung und smarten Helfern, also mit Intelligenz ausgestatteten Dingen, dominiert werden. Dadurch wird Softwareentwicklung zu einer Schlüsselkompetenz. Für Unternehmen, die Software entwickeln, sind bereits heute Produktivität und damit Zeit, jedoch auch Qualität kritische Erfolgsfaktoren. Durch die Einführung von Standards und durch Automatisierung konnte die Produktivität in der Softwareentwicklung nachweislich auf das 20-fache gesteigert werden. Bei Wiederverwendung fachlicher und technischer Komponenten konnte schon ein Faktor von 100 gemessen werden. Nachvollziehbar sind solche Leistungsunterschiede nur durch Messungen und die konsequente Verwendung der Messergebnisse im Rahmen eines auf ständige Optimierung ausgelegten Managementmodells. Dieser erste Teil, "Produktivitäts- und Leistungsmessung – Messbarkeit und Messmethoden", beschreibt praktische Erfahrungen mit verschiedenen Messungen in der Softwareentwicklung: Vor- und Nachteile bewährter und neuer Methoden, ihre Automatisierbarkeit, den Einfluss der Komplexität und die Schritte zur Einführung regelmäßiger Messungen.
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Seitenzahl: 83
Veröffentlichungsjahr: 2016
Stefan Luckhaus
Buchreihe Produktivitätssteigerung in der Softwareentwicklung
Band 1Produktivitäts- und Leistungsmessung – Messbarkeit und Messmethoden
Internet: www.pass-consulting.com
Alle Rechte vorbehalten.
© PASS IT-Consulting
Dipl.-Inf. G. Rienecker GmbH & Co. KG, Aschaffenburg
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Redaktion & Lektorat:
Heidrun Fernau-Rienecker
Umschlaggestaltung & Satz:
Antje Weber
Umschlaggrafik & Fotos:
Shutterstock Images LLC
Produktion & Vertrieb:
PASS IT-Consulting Dipl. Inf. G. Rienecker GmbH & Co. KG
Heidrun Fernau-Rienecker
ISBN:
Hardcover:
978-3-9816563-2-9
Paperback:
978-3-9816563-7-4
e-Book:
978-3-9816563-8-1
Inhalt
Vorwort
Motivation
Zukunftsgestalter IKT
Das Ziel dieser Buchreihe
Über dieses Buch
I. Einleitung
Der Weg zum Innovationswettbewerb
Innovationen entstehen durch Software
II. Die Evolution der IT
IT durchdringt Unternehmen
Entwicklung der Informationstechnik 1960 bis 2015
1960 bis 1969
1970 bis 1979
1980 bis 1989
1990 bis 1999
2000 bis 2009
2010 bis 2015
Wie könnte die Zukunft aussehen?
Die Bedeutung produktiver Softwareentwicklung
III. Was ist Produktivität und wie kann sie gemessen werden?
Produktivität aus Unternehmenssicht
Produktivität der Softwareentwicklung
Anforderung 1: Der Prozessumfang ist einheitlich und präzise abgegrenzt
Anforderung 2: Prozesse schließen mit einer einheitlichen Produktqualität ab
Anforderung 3: Der Input ist messbar
Anforderung 4: Der Output ist messbar
IV. Methoden zur Messung des Entwicklungsumfangs
Anforderungen an eine Umfangsmetrik
Codemetriken
Messungen des funktionalen Umfangs
Die Function Point-Analyse
Die COSMIC-Methode
Die Data Interaction Point-Methode
Vergleich der Messmethoden
Weitere Messmethoden
V. Automatisierung und die Grenzen der Messbarkeit
Messen als Querschnittsaufgabe
Ansätze zur Automatisierung
Unschärfen bei der Verwendung implementierter Systeme als Messobjekte
VI. Die Bedeutung der Komplexität
Die Komplexität einer Implementierung
Interaktionskomplexität
Algorithmische Komplexität
VII. Tipps zur praktischen Einführung
Definition der Ziele
Phase 1: Evaluierung und Justierung der Messmethode
Phase 2: Praktische Einführung, Erhebung von Vergleichswerten
Phase 3: Praktische Nutzung der Messungen
VIII. Fazit
Glossar
Literaturverzeichnis
Über den Autor
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1:
Wertbeiträge der IT in Unternehmen
Abbildung 2:
Referenzmodell für Unternehmen
Abbildung 3:
Die Kondratjew-Zyklen
Abbildung 4:
Aspekte der Produktivität aus Unternehmenssicht
Abbildung 5:
Anwendungsfall-Diagramm, Beispiel
Abbildung 6:
Zählobjekte der Function Point-Analyse
Abbildung 7:
Punktwert-Matrizen für Elementarprozesse
Abbildung 8:
Punktwert-Matrizen für Datenstrukturen
Abbildung 9:
Zählobjekte der COSMIC-Methode
Abbildung 10:
Zählobjekte der Data Interaction Point-Methode
Abbildung 11:
Vergleich von Umfangsmessungen nach FPA, COSMIC und DIP
Abbildung 12:
Programmbeispiel 1
Abbildung 13:
Programmbeispiel 2
Abbildung 14:
Managementmodell zur Produktivitätssteigerung in der Softwareentwicklung
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1:
Basis-Funktionskomponenten eines Use Case, Beispiel
Tabelle 2:
Funktionaler Umfang von Beispiel-Use Case „Search Flight“, gemessen mit FPA
Tabelle 3:
Funktionaler Umfang vom Beispiel-Use Case „Search Flight“, gemessen mit COSMIC
Tabelle 4:
Funktionaler Umfang von Beispiel-Use Case „Search Flight“, gemessen mit DIP
Tabelle 5:
Vergleich von FPA, COSMIC und DIP-Methode
Tabelle 6:
Ziele, Anforderungen und Nutzen
Vorwort
zur Buchreihe
Produktivitätssteigerung in der Softwareentwicklung
Gerhard Rienecker
Motivation
Wenn Sie die nachfolgenden Fragen mit einem klaren JA beantworten können, kann Ihnen diese PASS Buchreihe zur Softwareentwicklungsproduktivität keine neuen Ideen liefern.
Legen Sie dieses Buch zur Seite und verfolgen Sie Ihre Ziele anhand Ihrer eigenen Strategien. Können Sie aber nicht zweifelsfrei JA sagen oder überwiegt sogar das NEIN, so kann diese Buchreihe durchaus eine Quelle der Inspiration sein.
Fragen:
1) Wird Ihr IT-Shop nach klaren KPI’s gemanagt?
2) Kennen Sie Ihre Produktivitäts- und Qualitätsperformance?
3) Kennen Sie die Entwicklungsproduktivität Ihrer Entwickler?
4) Kennen Sie die Wartungseffizienz Ihrer Entwickler?
5) Kennen Sie die Verarbeitungsleistungen Ihrer Applikationen?
Nun, Sie lesen weiter. Ich hatte nichts anderes erwartet. Ich bin als IT-Berater seit über 30 Jahren für viele namhafte Konzerne tätig und darf feststellen, dass die meisten IT-Organisationen keine Antworten auf diese Fragen haben. Es gibt viele Initiativen und Ansätze, meistens aber bleiben diese rudimentär. Durchgängige IT-Management-Strategien, die obige Fragen klar und widerspruchsfrei beantworten, sind sehr selten zu finden. Ich würde mich auf ein Feedback von Ihnen freuen.
Zukunftsgestalter IKT
Seit der Erfindung des ersten frei programmierbaren Rechners im Jahre 1941 durch Konrad Zuse schreiben die daraus abgeleiteten Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) eine Erfolgsgeschichte nach der anderen. Die IKT durchdringen unser aller Leben zusehends. Sie gestalten und organisieren Unternehmensfunktionen und -prozesse und verfolgen die durchgängige Digitalisierung von Unternehmen (Realtime Enterprise oder Internet Unternehmen). Sie reichern viele Produkte mit Intelligenz an (in einem neuen Pkw finden Sie heute über 100 Prozessoren mit jeder Menge Software). Die Omnipotenz der IKT hat in der Vergangenheit zu revolutionären Veränderungen von Produkten geführt, z.B. Kameras, Musik-Abspielgeräte und deren Medien, Handys, etc. Sie tragen immer mehr zur individuellen Lebensführung bei bis hin zum Spielcenter, kreieren Filme und revolutionieren ganze Branchen. Die IKT haben den 5. Kondratjew-Zyklus [Korotayev/Tsirel 2010] begründet, einen Wirtschaftszyklus, der die Industriegesellschaft durch die Informationsgesellschaft ersetzt und in dessen Mittelpunkt die Information als Wirtschaftsgut steht.
Dieses Wirtschaftsgut hat andere Eigenschaften als die Güter der Industriegesellschaft. Die Information ist nicht greifbar, hat keine naturwissenschaftlichen Grundlagen (Physik, Chemie, etc.), lässt sich nicht in Grundmodellen erklären, ist nicht teilbar, gewinnt aber an gesellschaftlichem Wert, wenn sie weitergegeben (verteilt) wird. Die Bedeutung dieses Wirtschaftsgutes wird weiterhin steigen und damit auch die Bedeutung der IKT. Ich möchte dieses Statement nicht weiter begründen, sondern auf einige Bücher verweisen, die hierzu vielfach Beweise führen. The Digital Enterprise [Streibich 2014], The New Digital Age [Cohen/Schmidt 2013], Vision 2030 [Meister 2012], die 3. Industrielle Revolution [Rifkin 2011], Wem gehört die Zukunft? [Lanier 2014] oder auch unser letztes Buch Quality, that’s IT [Rienecker et al 2011].
Für die Bewirtschaftung dieses Wirtschaftsgutes werden 3 Technologien benötigt, nämlich Hardwaretechnologien (CPU + Speicher), Kommunikationstechnologien und Softwaretechnologien, wobei wir bei den Softwaretechnologien wieder unterscheiden müssen zwischen Basissoftware (Betriebssysteme, Middleware und Datenbanktechnologien) und Applikationssoftware. Während für den Bereich der Hardware und der Kommunikationstechnologien bis auf Weiteres das Mooresche Gesetz [Moore 1998] für die Produktivitätsentwicklung herangezogen werden kann, gibt es für die Softwaretechnologien keine verlässliche Methode zur Messung der Produktivitätsentwicklung. Insbesondere im Bereich der Applikationssoftware – also dort wo die Wertschöpfung der IKT von uns allen wahrgenommen werden kann, gibt es weder allgemein anerkannte Methoden noch praktische Verfahren, um deren Leistung zu messen bzw. deren Produktivitätsentwicklung zu ermitteln. Da aber die IKT und insbesondere die Applikationssoftware immer stärker zum Zukunftsgestalter avancieren, führt die Diskrepanz zwischen Bedeutung und Beherrschbarkeit zu einem unbefriedigenden Zustand. Dies ist die Motivation für diese Buchreihe. Lassen Sie mich kurz auf die Ziele eingehen.
Das Ziel dieser Buchreihe
Diese Buchreihe verfolgt für Unternehmen, die Software entwickeln folgende Ziele:
Verbesserung der Qualität,
Steigerung der Produktivität,
Verbesserung des IT Managementmodells,
Verbesserung der Leistungsmessung im Bereich Entwicklung, Wartung und Produktion und
Messung der Performance auf der Basis von KPI’s.
Um diesem Ziel gerecht zu werden, möchten wir neben den grundsätzlichen Methoden, Konzepten und Strategien jedem Thema viel Zeit und Raum widmen und damit die Nachvollziehbarkeit erhöhen. Gemäß aktuellem Stand planen wir Bände zu folgenden Themen:
Produktivitäts- und Leistungsmessung – Messbarkeit und Messmethoden
Managementmodell, Aufwandsermittlung und KPI-basierte Verbesserung
Selbstassessment und Optimierung
Qualitätsmanagement
KPA Applikationsspezifikation
KPA Applikationsarchitekturen
KPA Systemarchitekturen
KPA Systembetrieb
KPA Entwicklungsarchitektur
KPA Projektmanagement
KPA Personalmanagement
Factories - von der Manufaktur zur Softwareproduktion
Über dieses Buch
Nach einem Exkurs in die Geschichte der IT und einem Ausblick auf die mögliche zukünftige Entwicklung beschreibt dieses Buch zunächst die methodischen Grundlagen der Leistungsmessung. Es stellt die Vor- und Nachteile verschiedener Messmethoden gegenüber und zeigt auch die Grenzen der Messbarkeit auf.
Nach dem Vergleich unterschiedlicher am Markt existierender Methoden stellen wir unsere eigene, die Data Interaction Point Methode, dar, die vor über 7 Jahren von uns entwickelt worden ist und die Grundlage für unser eigenes IT-Manage-mentmodell bildet.
Gemäß dem Anspruch der PASS Consulting Group, nur dazu zu beraten, worüber genügend Erfahrung im eigenen Haus gesammelt worden ist, werden wir sozusagen aus dem Nähkästchen plaudern. Wir managen mit dieser Methodik heute über 10 unterschiedliche Applikationslandschaften mit mehr als 500 Kunden und über 250.000 Anwendern.
I. Einleitung
Der Weg zum Innovationswettbewerb
Etwa seit Beginn der 60er Jahre hat die IT unser Leben kontinuierlich verändert. Heute sind alle Bereiche unserer Welt mehr oder weniger von der IT durchdrungen. Viele Bereiche sind von ihr abhängig. Banken beispielsweise wären ohne IT nicht mehr handlungsfähig. Einige Unternehmen sind auf Geschäftsmodellen aufgebaut, die überhaupt erst durch die IT ermöglicht wurden. Beispiele dafür sind Mobilfunkdienstleister, Virtuelle Marktplätze, Online-Auktionshäuser, Bezahldienste, usw. Bedeutende Fortschritte wurden bei der Integration von Partnern entlang der Wertschöpfungsketten, Automatisierung von Prozessen und Virtualisierung von Produkten gemacht. Dies wird beim Handel von Finanzprodukten in Echtzeit deutlich, beispielsweise beim Kreditantrag im Internet, der innerhalb von Sekunden ausbezahlt wird, wenn ein Regelwerk nach entsprechenden Abfragen ein ausreichendes Rating errechnet. Bei der industriellen Produktion von Massengütern ermöglicht die IT heute einen hohen Grad an individueller Konfiguration. Was dies bedeutet wird deutlich, wenn man sich anhand der im Internet verfügbaren Konfiguratoren mit dem Variantenreichtum von Automobilherstellern auseinandersetzt. Dabei zeichnet sich auch bereits eine Alternative zur industriellen Produktion ab: Der Verbraucher erstellt sich einfache Produkte selbst durch Herunterladen eines entsprechenden Konstruktionsplans und mit Hilfe seines 3D-Druckers. Das folgende Kapitel wird diese „Evolution der IT“ noch etwas detaillierter beschreiben.
Das Internet ermöglicht Unternehmen den Eintritt in globale Märkte. Der Preis dafür ist jedoch ein Verlust der Kundenbindung als Folge einer völligen Transparenz des Marktangebots: Verbraucher vergleichen Leistungsdaten, Preise, die Online-Präsentation eines Shops, Bewertungen anderer Kunden, usw. und bestellen dort per Mausklick, wo es ihnen in genau diesem Moment am vorteilhaftesten erscheint.