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Schwanger sein bedeutet zum Wohle des Kindes mit dem Sport aufzuhören und auf dein entspannendes Schaumbad zu verzichten? Du bist dir sicher, dass es ein Mädchen wird, weil dir immer so übel ist? Es gibt viele Mythen zum Thema Schwangerschaft, doch was sind eigentlich die Fakten? Dieses Werk räumt mit Fantasien, Aberglauben und falschen Expertenmeinungen auf und zeigt dir durch wissenschaftliche Belege, was wirklich bekannt ist. Falschinformation werden aus dem Weg geräumt und die Ergebnisse von Studien nüchtern betrachtet, sowie kompakt und unkompliziert zusammengefasst. Am Ende folgt ein Erfahrungsbericht, sowie die wissenschaftlichen Quellen zu dieser Recherche. Dieses Sachbuch ist für alle die keine Zeit haben einen weiteren Schmöker auf ihre Leseliste nicht zu lesen und schnell und ohne großen Aufwand einen Faktencheck benötigen.
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Seitenzahl: 34
Dr. rer. nat. Helen Broich (PhD)
Ich bin keine Gynäkologin, noch sonstige Ärztin. Doch mein beruflicher Werdegang in der Wissenschaft und Industrie hat mich in der Recherche, Bewertung und Interpretation von Daten aus Publikationen, sowie sonstige Veröffentlichungen aus Forschung und Wissenschaft über mehrere Jahre geschult. Dabei muss ich mich mit verschiedenster Thematik beschäftigen und einlesen. Meine eigene Schwangerschaft und die vielen Mythen und Meinungen, die zu diesem Thema kursieren, haben mich dazu inspiriert, dieses Sachbuch zu verfassen. Bis zur Geburt meines Sohnes, aber auch darüber hinaus, habe ich recherchiert, dieses Wissen gesammelt und meine Schwangerschaft danach gestaltet. Natürlich immer in Rücksprache mit meinem Gynäkologen, dessen Meinung jedoch auch der offiziellen und hier dargelegten Studienlage entsprach. Ich selbst habe im Bereich Mikrobiologie promoviert und arbeite zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Werkes in der Zulassung medizinischer Produkte. Dadurch habe ich Erfahrungen im „medical writing“: Ich schreibe biologische und klinische Bewertungen von Medizinprodukten sowie Leistungsbewertungen von In-vitro-Diagnostika.
Die Voraussetzung für die hier aufgeführten Fakten ist eine gesunde, unkomplizierte Schwangerschaft. Bei individuellen Komplikationen, Risiken, Krankheiten etc. sollten die hier aufgeführten Punkte immer mit deinem Gynäkologen oder deiner Gynäkologin besprochen werden. Die fachliche Meinung des Arztes hat immer Vorrang.
Mythos Nr. 1:
Milch oder Fleisch essen, und die Stellung beim Sex: Du hast Einfluss auf das Geschlecht des Kindes.
Mythos Nr. 2:
Übelkeit, Lust auf Salziges oder doch ein tief hängender Bauch? Wir können über bestimmte Ausprägungen bereits das Geschlecht des Kindes erfahren.
Mythos Nr. 3:
Du isst ab jetzt für zwei (oder mehr)!
Mythos Nr. 4:
Kein Koffein in der Schwangerschaft!
Mythos Nr. 5:
Schaumbad Adieu!
Mythos Nr. 6:
Das Trainieren der geraden Bauchmuskeln? Nur wenn du eine Bauchspalte (Diastasis recti) riskieren willst!
Mythos Nr. 7:
Langes liegen auf dem Rücken? Hoch gefährlich und fahrlässig!
Mythos Nr. 8:
Komm, ich nehme dir das ab: Du darfst nicht zu schwer heben, wenn du schwanger bist!
Mythos Nr. 9:
Überanstrenge dich nicht: Intensives Sporttraining ist schädlich!
Mythos Nr. 10:
Springen in der Schwangerschaft? Eher schlecht als recht!
Mythos Nr. 11:
Ruhig Blut: Ein Puls über 160 ppm ist schlecht für das Ungeborene.
Mythos Nr. 12:
Alkohol: Ein Glas ist kein Glas?
Milch oder Fleisch essen, und die Stellung beim Sex: Du hast Einfluss auf das Geschlecht des Kindes.
Nein! Es ist so: Die weibliche Eizelle trägt das X-Chromosom, die Spermien des Mannes entweder das X- oder Y-Chromosom. Die Spermien legen daher das Geschlecht fest. Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass die Geschlechtschromosomen in einem 50:50 Verhältnis vorliegen, also die Menge an Spermien mit X-Chromosom und Spermien mit Y-Chromosom gleichauf liegt. Auch bei Männern, die in der Vergangenheit eher männliche oder weibliche Nachkommen gezeugt haben, hatte dieses Verhältnis bestand (Irving et al., 1999, Han et al., 1993). Die Wahrscheinlichkeit, einen männlichen oder weiblichen Fötus zu zeugen liegt also gleich auf. Aber warum werden dann im Durchschnitt mehr Jungen geboren? Eine klare Antwort hierzu gibt es noch nicht. Eine statistische Analyse von Orzack et al. 2015 hat gezeigt, dass in den ersten Wochen einer Schwangerschaft mehr männliche als weibliche Embryos abgehen. Jedoch sterben vor allem zwischen der 10. und 15. Woche wiederum mehr weibliche Föten – was dann zu dem bekannten Geschlechterverhältnis führt. Es ist jedoch noch unklar, was diese höhere Sterblichkeit der weiblichen Föten verursacht (Orzack et al., 2015). Eine Studie mit Mäusen zeigte, dass männliche Föten durch ihren höheren Nährstoffbedarf auf eine gut funktionierende Plazenta angewiesen sind. Weibliche Föten sind da anspruchsloser und resistenter. Somit könnten weibliche Föten bei schlechter Nährstoffversorgung der Mutter einen Vorteil besitzen. Weiter könnte so geschlussfolgert werden, dass Jungs eher bei guten Umweltbedingungen der Mutter überleben, während die erhöhte Wahrscheinlichkeit, ein Mädchen zu gebären, eher unter schlechten Bedingungen