Nach ganz oben - David Döbele - E-Book

Nach ganz oben E-Book

David Döbele

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Beschreibung

Der Weg zu den Spitzenjobs der Wirtschaft ist steinig und undurchsichtig: Wie haben es CEOs, Investmentbanker und Private-Equity-Manager nach ganz oben geschafft? Braucht man Bestnoten, Target-Unis, Praktika, Stipendien und reiche Eltern? Wirtschafts-Influencer und Karriereberater David Döbele gibt in seinem ersten Buch einen Einblick in die Welt der Top-1% und zeigt, wie Wirtschaftslenker und Investoren ticken, was sie antreibt und was sie gemeinsam haben. Aus seiner langjährigen Erfahrung und unzähligen Gesprächen destillierte er das Erfolgsrezept der Elite von morgen und offenbart nun die wirksamsten Strategien für ambitionierte Studierende und Berufseinsteiger – egal welcher Fachrichtung. In seinem Buch teilt David sein Wissen und die Erfolgsgeheimnisse für Mindset und Effizienz sowie Erfahrungsberichte zum Netzwerkaufbau und Bewerbungsprozess, womit dem erfolgreichen Weg bis nach ganz oben nichts mehr im Weg steht! Mit einem Vorwort von Moritz Baier-Lentz ehem. Vice President bei Goldman Sachs, Stanford-MBA, Forbes 30 under 30, World Economic Forum Young Global Leader

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David Döbele

Nach ganz oben

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Nach ganz oben

Von der Uni in die Chef-Etage

Die Erfolgsgeheimnisse der Wirtschaftselite

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Für Fragen und Anregungen:

[email protected]

Hinweis:

Ausschließlich zum Zweck der besseren Lesbarkeit wurde auf eine genderspezifische Schreibweise sowie eine Mehrfachbezeichnung verzichtet. Alle personenbezogenen Bezeichnungen sind somit geschlechtsneutral zu verstehen.

Originalausgabe, 1. Auflage 2023

© 2023 by FinanzBuch Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH

Türkenstraße 89

80799 München

Tel.: 089 651285-0

Fax: 089 652096

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Wir behalten uns die Nutzung unserer Inhalte für Text und Data Mining im Sinne von § 44b UrhG ausdrücklich vor.

Redaktion: Petra Sparrer

Umschlaggestaltung: Maria Verdorfer

Umschlagabbildung: Fatih Kocak

Satz: Daniel Förster

eBook: ePUBoo.com

ISBN Print 978-3-95972-738-9ISBN ePub 978-3-98609-435-5

Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unter

www.finanzbuchverlag.de

Beachten Sie auch unsere weiteren Verlage unter www.m-vg.de.

Inhalt

Vorwort

Dankesbrief einer Mutter eines Studierenden

Vorwort von Moritz Baier-Lentz: Vom Arbeiterkind zum Wall-Street-Banker und Venture-Capital-Partner im Silicon Valley

Begriffserklärung und Weiterbildungsmaterialien

Kapitel 1 MEIN WEG IN DIE WELT DER WIRTSCHAFTSELITE

Die Anfänge: Mein Traum von der perfekten Wirtschaftskarriere

Der Aufstieg: Meine ersten Erfolge im Studium

Die Gründung: Meine Karriereberatung für Top-Studenten

Kapitel 2 WER UNSERE WIRTSCHAFT WIRKLICH LENKT

Die Wirtschaftslenker im Rampenlicht

Wirtschaftslenker 1: Politiker und Zentralbanker

Wirtschaftslenker 2: Top-Manager und Vorstände

Wirtschaftslenker 3: Gründer und Unternehmer

Die Wirtschaftslenker im Hintergrund

Die Kaderschmieden: Einblick in Strategieberatung, Investment Banking und Private Equity

Strategieberatungen im Überblick

Investment Banking im Überblick

Private Equity im Überblick

Der Traum von der Spitze: Motivationen und Ziele der Elitestudenten

Die Motivation

Wer sind die jungen Menschen, die diese Ziele verfolgen?

Kapitel 3 DER WEG ZUR SPITZE

Kann es jeder zu den Top-Firmen schaffen?

Nicht genug Plätze an der Spitze

Hohe Intransparenz der Anforderungskriterien

Sehr unterschiedliche Startbedingungen und große Chancenungleichheit

Ein Wettlauf gegen die Zeit: der Weg zum perfekten Berufseinstieg

Die Anforderungskriterien der Top-Unternehmen

Anforderungskriterium 1: Spitzennoten – der Schlüssel zum Erfolg in Top-Branchen

Anforderungskriterium 2: Prestige der Hochschule

Anforderungskriterium 3: Ehrenämter, Stipendien und Auslandserfahrung: Das i-Tüpfelchen auf der Bewerbung

Anforderungskriterium 4: Praktika – die wahre Währung des Studiums

Anforderungskriterium 5: Bei der Bewerbung trennt sich die Spreu vom Weizen

Anforderungskriterium 6: Dein Netzwerk ist dein Ass im Ärmel

Beispiele aus meiner Coaching-Erfahrung

Beispiel #1: Sebastian – vom 1er- Abitur zu Bain

Beispiel #2: Sophie – vom 2,5er- Schnitt zu BCG

Beispiel #3: Samir – von einer normalen Bank zu Goldman Sachs

Beispiel #4: Tamara – vom dualen Studium zum internationalen Private-Equity-Fonds

Beispiel #5: Thomas – von der Fachhochschule zur Bank of America

Beispiel #6: Anastasia – als Wirtschaftsingenieurin zu McKinsey

Beispiel #7: Simon – Schritt für Schritt bis zu J.P. Morgan

Fazit und Ausblick

Kapitel 4 DIE ERFOLGSPRINZIPIEN DER WIRTSCHAFTSELITE IN DER PRAXIS

Erfolgsprinzip 1: Ziele definieren und verfolgen – so früh wie möglich

Das Internet als erste Orientierung

Austausch mit erfahrenen Mentoren

Systematische Unterstützung durch Coaches

Zweifler ausblenden

Erfolgsprinzip 2: Ziele priorisieren

Nicht auf mehreren Hochzeiten gleichzeitig tanzen

Richtige Entscheidungen können auch unangenehm sein

Kein Platz für Negativität

Erfolgsprinzip 3: Offen für Unterstützung bleiben

Alleine schafft es niemand nach ganz oben

Bodenhaftung behalten

Expertise erlangen und nutzen

Erfolgsprinzip 4: Fokus auf die Maßnahmen mit dem größten Nutzen

Die richtige Priorisierung von Aufgaben

Relevanz von Selbstvermarktung

Unkonventionelle Wege zum Ziel

Erfolgsprinzip 5: Langfristig denken – deine Karriere ist ein Marathon, kein Sprint

Erholung und Hobbys

Langfristige Karrierechance sticht Einstiegsgehalt

Fokus auf langfristigen Mehrwert

Erfolgsprinzip 6: Zu 100 Prozent an die hohen Ziele glauben

Nach den Sternen zu greifen

Keine Angst vor Rückschlägen

Leidenschaft ist alles

Nachwort

Zusätzliche Informationen

Online-Kurs zum Buch

Status-Quo-Analyse

Vorwort

Meine ersten Kontakte zur Wirtschaftselite hatte ich durch die Lektüre von Comic-Heften über den knausrigen Milliardär Dagobert Duck. Schon in der Grundschule faszinierte mich, wie er seinen Reichtum mithilfe seiner Entscheidungen und dem Zinseszins-Effekt immer weiter mehrte. Dass ich die gleichen Initialen habe wie er, trug ebenso dazu bei, dass er eines meiner ersten Vorbilder wurde. Das ging sogar so weit, dass ich mir, als ich von meinen Großeltern zum ersten Mal einen 10-Euro-Schein zum Geburtstag bekam, die gesamte Seriennummer auf meinen Arm schrieb und sie auswendig lernte. Denn auch Dagobert Duck kannte die Seriennummer jedes einzelnen seiner Geldscheine.

Dass ich weniger als zwei Jahrzehnte später aus erster Hand Einblicke in eine Welt bekommen sollte, in der es Personen gibt, die auf sehr vielen Ebenen – insbesondere auf der finanziellen – verblüffende Ähnlichkeiten mit Dagobert Duck haben, hätte ich damals nie gedacht. Ich ahnte nicht, dass ich einmal in einer Welt landen würde, in der es normal ist, dass 21-Jährige als Investment Banker bereits sechsstellige Jahresgehälter verdienen, in der sich CEOs großer Konzerne von frischgebackenen Hochschulabsolventen beraten lassen und in der man realistische Aussichten hat, als Investor mit Ende 30 schon ein Multimillionär zu sein und Spitzenpolitiker auf der Durchwahltaste seines Smartphones zu haben.

Wollte ich schon als Teenager selbst eine so vielversprechende Karriere beginnen, fand ich am Ende meines Studiums noch größeren Gefallen an der Herausforderung des Unternehmertums. So gründete ich gemeinsam mit meinem Co-Gründer Jonas Stegh Anfang 2020 die Karriereberatung pumpkincareers, die ambitionierte Studierende mit Insider-Wissen dabei unterstützt, nach ihrem Studium einen Berufseinstieg bei führenden Unternehmen unserer Wirtschaft wie Strategieberatungen, Investment Banken, Milliardenkonzernen und großen Vermögensverwaltern zu finden und auf diese Weise nach ganz oben zu kommen.

In diesem Bereich sind wir heute der führende Anbieter in Deutschland – wir betreuen über 1000 Studierende aktiv mit einem unserer Coaching-Programme, beschäftigen an unserem Firmensitz in Frankfurt rund 20 Mitarbeiter und haben über 50 verschiedene Firmenpartner, darunter Beratungen, Banken, Wirtschaftsprüfungen, Business Schools und andere Organisationen. Auf Social Media folgen mir weit über 100.000 an Wirtschaft interessierte junge Menschen und ich konnte in vielen von ihnen die Motivation entfachen, sich in ihrem Studium ins Zeug zu legen, um später einmal ihren Fußabdruck in der Wirtschaft zu hinterlassen.

Durch meine Arbeit bin ich in den vergangenen Jahren mit einer großen Anzahl inspirierender Persönlichkeiten in persönlichen Kontakt gekommen, von Vorständen großer Banken oder Industriekonzerne über Manager führender Beratungshäuser und Banken bis hin zu milliardenschweren Seriengründern, Starinvestoren und Wirtschaftspolitikern.

So unterschiedlich sie und ihre Werdegänge auch sind: In ihrem Studium und in den ersten Jahren ihrer Karriere gibt es bei verblüffend vielen von ihnen einige große Gemeinsamkeiten. Als hätten sie alle Zugang zu einem geheimen Wissen gehabt, welche Schritte sie gehen müssen, die ihnen den Weg bis nach ganz oben massiv erleichtern.

Genau darum, wie sich die Wirtschaftselite bereits während des Studiums auf eine Top-Karriere vorbereitet, soll es in diesem Buch gehen. Vieles, das ich in diesem Buch anspreche, ist in der breiten Öffentlichkeit nur sehr wenig bekannt. Insbesondere in Deutschland wird beruflicher Erfolg nicht gerne öffentlich zur Schau gestellt – und auch die Wirtschaftseliten präsentieren typischerweise nicht viele Einblicke in ihren Werdegang. Man distanziert sich oft vom Begriff »Elite«, obwohl in der Realität genau diese Elitenbildung an führenden Wirtschaftshochschulen und bei einigen der Top-Arbeitgeber stattfindet.

Meiner Meinung nach ist es jedoch essentiell, dass mehr junge Menschen über die Möglichkeiten informiert sind, die ihnen ein solcher Weg bieten kann. Nur so können die wichtigsten Schlüsselpositionen in unserer Wirtschaft von Personen besetzt werden, die dafür am besten geeignet sind und die dort auch den größten Mehrwert bringen können. Ansonsten schaffen es in erster Linie immer nur jene nach ganz oben, die durch ihre Familie oder zufällige Begegnungen schon lange auf so einen Weg vorbereitet werden. Ob wir damit das Optimum für unsere Gesellschaft erreichen, erachte ich als sehr fraglich.

Ich möchte mit diesem Buch also zeigen, wie du als junger, ambitionierter Mensch mit Fleiß und Disziplin eines Tages ebenfalls zur Wirtschaftselite unseres Landes gehören kannst – unabhängig davon, welchen Beruf deine Eltern ausgeübt haben und aus welcher sozialen Schicht du stammst. Du wirst lernen, welche Firmen als die Kaderschmieden der Wirtschaftslenker von morgen gelten, wie deren Anforderungskriterien an Hochschulabsolventen aussehen und wie du in deinem Studium vorgehen kannst, um sie zu erfüllen.

Falls du für dich selbst beim Lesen dieses Buchs erkennen solltest, dass dieser Weg für dich nichts ist, weil er dir a) zu anstrengend ist, du b) bereits einen anderen Karrierepfad eingeschlagen hast oder du c) an diesen Berufsfeldern schlichtweg nicht interessiert bist, dann wirst du dennoch viel von den Erfolgstechniken der Wirtschaftselite auch auf dein persönliches Leben anwenden können. Ich möchte dir Mut machen, dir hohe Ziele zu setzen, an sie zu glauben und systematisch vorzugehen, um sie zu erreichen. Denn eines habe ich in den vergangenen Jahren gelernt:

Unabhängig von deiner Ausgangslage kannst du immer versuchen, das Maximum aus deinem Potenzial herauszuholen, und wenn du dich wirklich anstrengst, kannst du viel mehr erreichen, als du dir heute zutraust.

Zu guter Letzt möchte ich mit diesem Buch auch Licht auf die wirklichen Lenker unserer Wirtschaft werfen und mit vielen negativen Vorurteilen aufräumen, mit denen Banker, Unternehmensberater und Finanzinvestoren häufig konfrontiert werden. In unserem aktuellen Wirtschaftssystem steht diesen Berufsgruppen eine viel zu hohe Bedeutung zu, als dass wir sie pauschal verteufeln oder in der öffentlichen Diskussion unbeachtet lassen sollten.

Viele Wirtschaftslenker haben ihre »Karriere« von jungen Jahren an geplant und viele Strapazen auf sich genommen, um eines Tages eine verantwortungsvolle Position in der Wirtschaft zu bekommen, viel Geld zu verdienen und ihr Potenzial in ihrem Job voll ausschöpfen zu können. Diese Erkenntnis hilft dir, mit diesen Personen im beruflichen oder privaten Alltag besser zurechtzukommen und ihre Art zu denken nachzuvollziehen.

Wenn du also nach der Lektüre nicht auch selbst gerne zur Wirtschaftselite gehören oder dir von ihren Erfolgstechniken zumindest eine Scheibe abschneiden willst, so wird es für dich garantiert interessant sein, nachvollziehen zu können, wie sie geworden sind, was sie heute sind.

Eines vergiss nie: Auch CEOs großer Unternehmen, milliardenschwere Finanzinvestoren, Wirtschaftspolitiker, Seriengründer sowie Investment Banker und Unternehmensberater sind am Ende des Tages nur ganz normale Menschen wie du und ich.

Was sie erreicht haben, kannst daher auch du erreichen.

Dankesbrief einer Mutter eines Studierenden

Dieser Brief der Mutter eines Studenten, den wir seit knapp drei Jahren in unseren Coaching-Programmen begleiten, hat mich vor kurzem erreicht.

Lieber David,

ich möchte dir gerne einmal DANKE sagen für die ganze Unterstützung und den Input, den du meinem Sohn mit auf seinen Weg gegeben hast. Ohne dich wäre er sehr wahrscheinlich noch nicht da angekommen, wo er aktuell steht.

Als er sich nach seinem Abitur im September 2019 zu einem sechsmonatigen Aufenthalt an einer Sprachschule in Oxford entschieden hat, war sicherlich schon klar, dass er sein Englisch auf ein Niveau bringen möchte, um später weltweit bei ausgewählten Firmen arbeiten zu können. Bis zu diesem Zeitpunkt gab es weder für ihn noch für uns als Familie große Berührungspunkte mit der Welt der Wirtschaft. Natürlich kannten wir vom Hören Firmennamen wie »UBS«, »Morgan Stanley«, »Roland Berger« oder »J.P. Morgan«. Aber bei Begriffen wie »IB«, »Private Equity«, »Venture Capital« oder »Consulting« war zumindest bei mir der Hintergrund, was und wie hier gearbeitet wird, nicht eindeutig klar. Was genau macht ein Investment Banker? Und um Himmels willen, warum liegt das Arbeitspensum hier bei über 80 Wochenstunden bis tief in die Nacht hinein? Soll das sein Weg sein? Möchte ich diese Belastung für meinen Sohn? Diese Frage habe ich mir mehr als einmal gestellt!

Für ihn dagegen war sehr schnell klar, dass er sein Ziel erreichen möchte. Er wollte der Erste in der Familie sein, der studiert. Ohne Wenn und Aber! Ein »normaler« Beruf, wie seine Eltern ihn ausüben, kam für ihn nicht in Frage. Engagiert und fokussiert hat er also nach relevanten Universitäten außerhalb seines gewohnten Umfeldes gesucht und ist auf die Frankfurt School of Finance & Management aufmerksam geworden. Diese Privatuni mit mittleren fünfstelligen Studiengebühren im Bachelor sollte ihm die richtigen Weichen für seine weiteren beruflichen Ziele stellen. So sein Plan! Für meinen Mann und mich galt es jetzt zu klären, wie wir ihm diese Chance ermöglichen können, ohne »Vitamin B« und ohne konkrete Beziehungen. Wir führten viele Gespräche, zu zweit, zu dritt oder ich auch mal gedanklich alleine nur mit mir selbst. Fest stand aber immer: Wir werden eine Lösung finden und diesen Weg mit ihm gehen. Er kann sich darauf verlassen, dass wir ihn unterstützen, wo wir können, und an seiner Seite sind. In unserem Fall haben wir uns letztendlich für den »umgekehrten Generationenvertrag« entschieden. Hier bietet die Frankfurt School im Rahmen des Brain-Capital-Förderkonzepts zur Studienförderung eine Möglichkeit der Finanzierung an. Für uns war das die beste Option.

Good Luck, im September 2020 startete er also sein BWL-Studium und erzielte bereits zu Beginn sehr gute Erfolge. Nur genauso schnell wurde ihm bewusst, dass gute Noten alleine bei diesem Niveau an der Uni heutzutage nicht mehr ausreichen, um aus der Masse herauszustechen und sich positiv hervorzuheben. Dieser Weg ging nur über relevante Praktika, die sich im CV oft als Game Changer erweisen.

Und hier, lieber David, konntest du mit deinem Team von pumpkincareers ihm die Hilfestellung geben, die er zu diesem Zeitpunkt benötigte. Durch das Elite-Coaching konnte er die nächste Karrierestufe erreichen und Praktika absolvieren, die ihm wieder neue Erfahrungswerte eingebracht haben. Nicht immer positive, aber den anderen oft einen Schritt voraus. Als er dann im September 2022, noch vor Beginn seines Auslandssemesters in den USA, dank euch die Zusage für ein Stipendium der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit erhalten hat, war für meinen Sohn – und natürlich auch für mich – die Freude groß. Bedeutete dies doch eine weitere Anerkennung seiner bisherigen Leistungen und eine finanzielle monatliche Entlastung für Kosten, die neben dem Studium eben noch so anfallen. Auch die Finanzierung seines Masters kann dadurch sichergestellt werden, was natürlich ein beruhigendes Gefühl für uns ist. Wäre er ohne dich und dein Elite-Coaching-Programm alleine auch so weit gekommen? Wir bezweifeln es beide.

Mittlerweile ist er nun in seinem vorletzten Semester und hat vor wenigen Tagen ein Praktikum als Summer Analyst bei Morgan Stanley in London begonnen. Dafür gab es im Vorfeld mehr als 15.000 Bewerbungen, über 2500 Interviews, 720 Assessments in den Acs und nur 237 Interns am Ende. Das ist eine Annahmequote von 1,5 Prozent und somit weniger als in Harvard, Yale, Oxford oder Cambridge. Wie stolz kann man als Mutter sein? Ich kann das schwer in Worte fassen! HARD WORK ALWAYS BEATS TALENT, dieser Grundsatz zeigt deutlich, dass jeder Mensch sein persönliches Potenzial ausschöpfen muss/soll/kann!

Mittelmäßigkeit reicht nicht aus, wenn du nach ganz oben kommen willst. Du musst bereit sein, die Extrameile zu gehen, und an dich und deine Fähigkeiten glauben. Immer wieder an dir zu arbeiten, jeden Tag aufs Neue. Denn wie schon John F. Kennedy sagte: »Es gibt nur eins, was auf Dauer teurer ist als Bildung: keine Bildung.« Wenn ich mir diesen Brief an dich nun so durchlese, hoffe ich, lieber David, dass meine Gedanken und meine Sichtweise eine Inspiration für die Leser:innen deines Buches sein werden.

Denn ich möchte jedem einzelnen jungen Erwachsenen mit auf den Weg geben, bleibt ambitioniert und fokussiert, kümmert euch frühzeitig um eure berufliche und persönliche Weiterentwicklung. Bleibt auf eurem Weg nicht stehen und lasst euch nicht von euren Zielen abbringen, egal wie steinig der Weg manchmal auch erscheint.

Und euch, liebe Eltern oder nahestehende Personen, lege ich ans Herz, bleibt stets in Kontakt zu euren Kindern, sucht das Gespräch, hört zu und lasst euch erklären, warum dieser Weg möglicherweise gerade der richtige für sie ist. Auch wenn es nicht euer Weg ist. Sucht immer die offene Kommunikation und bietet eure Hilfe und Unterstützung an, ganz wertfrei, ganz unvoreingenommen! Denn am Ende sind wir doch alle stolz, unsere Kinder NACH GANZ OBEN begleitet zu haben, und dass sie einen anderen Blickwinkel auf die Welt von heute besitzen.

Mit den besten Grüßen und dem herzlichsten Dank an David und natürlich an meinen Sohn :)

Vorwort von Moritz Baier-Lentz: Vom Arbeiterkind zum Wall-Street-Banker und Venture-Capital-Partner im Silicon Valley

Ich möchte dir in diesem Vorwort die Perspektive von jemandem aufzeigen, der erfolgreich viele der Schritte gegangen ist, über die David in diesem Buch spricht.

Und das ohne irgendeinen unfairen Vorteil: Als Erster in meiner Familie mit Abitur hatte ich in meiner Jugend keinen Bezug zur Elite; nicht mal zu Akademikern im erweiterten Familienumfeld. Eine Gymnasialempfehlung für die Studienstiftung lehnten meine Mutter und ich ab, weil wir ein Stipendium für kostenpflichtig und »zu teuer« hielten. Wie du siehst, lief bei mir also sicherlich nicht alles perfekt, aber mit 37 lebe ich heute mein persönliches Traumleben mit finanzieller Freiheit und spannenden Projekten.

Angefangen hat alles relativ bescheiden, in einem kleinen Dorf in der Nähe von Hannover mit mehr Milchkühen als Einwohnern. Als wir endlich im Jahr 2000, in meinem Fall mit 14 Jahren, den DSL-Festnetzanschluss bekamen, war ich fasziniert von Online-Videospielen – eine Möglichkeit, sich virtuell auszuprobieren und unabhängig von sozialer Herkunft und Standort auf globaler Ebene zu beweisen. Unter anderem weil aus meinem Elternhaus nie Leistungsdruck aufgebaut wurde, verbrachte ich meine Teenagerjahre fast jeden Tag mit circa acht bis zehn Stunden von Blizzards Diablo II: eine Entscheidung, die mir 2003 und 2004 ein weltweites #1-Ranking und ein stattliches Nebeneinkommen durch den Verkauf von digitalen Items bescherte.

Nach meinem Abitur war ich zunächst sehr orientierungslos und entschloss mich nach einer »Extrarunde Zivildienst« zu einem dualen Studium mit IBM in Berlin. Meine Bewerbung schickte ich am letzten Tag der Bewerbungsfrist vom Dunkin-Donuts-Internetcafé am Berliner Zoo ab. Meinen ersten digitalen Lebenslauf und das Bewerbungsschreiben hatte ich noch am selben Morgen erstellt.

Bei IBM begann meine Karriere langsam Fahrt aufzunehmen. Ich arbeitete nach meinem Berufseinstieg hart und wurde kurze Zeit später – auf mehrfache Anfrage meinerseits – in die USA versetzt, weil mir Beförderungen in Deutschland einfach zu langsam voranschritten.

Umgeben von Kollegen mit beeindruckenden Lebensläufen und um meine Karriere auf ein ähnliches Level zu bringen, entschloss ich mich zu einem MBA-Studium an der U.S.-Elite-Universität Stanford. Für die Bewerbung nahm ich mir ein ganzes Jahr Zeit: von den standardisierten Tests (GMAT, TOEFL) zu den Bewerbungsaufsätzen und Empfehlungsschreiben. Wo es mir an Qualifikationen mangelte – zum Beispiel einem prestigeträchtigen Bachelorabschluss an einer renommierten deutschen Universität –, machte ich dies durch Ehrgeiz und Arbeitsaufwand wett.

Und das erfolgreich. In Stanford wurde ich durch Stipendien mit einem Wert von über 130.000 US-Dollar gefördert (diesmal hatte ich keine Ehrfurcht vor der Studienstiftung) und konnte Aufenthalte in Harvard, Oxford und Cambridge einbauen. Doch noch vor dem Stipendium hatte ich einen Kredit von über 200.000 US-Dollar aufgenommen (und das, obwohl IBM eine komplette Kostenübernahme für eine zweijährige Verpflichtung anbot), denn zu diesem Zeitpunkt war mir klar: Ich wollte hoch hinaus.

Die Rechnung ging auf. Nachdem ich während dem MBA Praktika bei McKinsey & Company, Goldman Sachs und im Weißen Haus absolvierte, stieg ich im Investment Banking bei Goldman Sachs in New York ein. Hier arbeitete ich für fünf Jahre an Deals mit über 300 Milliarden US-Dollar Transaktionsvolumen und war bei Meetings mit Top-CEOs wie Elon Musk (Tesla, SpaceX), Michael Dell (Dell) oder Ginni Rometty (IBM) hautnah dabei.

Heute bin ich Partner bei Lightspeed Venture Partners, einem weltweit führenden Risikokapitalgeber mit Sitz im Silicon Valley und knapp 30 Milliarden US-Dollar unter Management. Ich lebe mit meiner Frau, unserem Hund (und hoffentlich baldigem Nachwuchs) in einem Haus direkt am Strand in Malibu und wache jeden Morgen mit riesiger Freude auf den kommenden Tag auf. Meine Zeit kann ich mir selbst einteilen, ich verdiene ein siebenstelliges Jahresgehalt und kann bei erfolgreich abgeschlossenen Projekten noch ein Vielfaches davon als Bonuskomponente erhalten.

Parallel dazu bleibt noch genug Zeit, um Sport zu machen (zum Beispiel für verrückte Abenteuer wie den Ironman, Marathon des Sables oder die World Marathon Challenge), mich mit Freunden zu treffen und global zu reisen.

Ich wurde ausgezeichnet von Forbes 30 Under 30 (USA), Capital 40 Under 40 (Deutschland), bin Young Global Leader im Weltwirtschaftsforum, Young Leader in der Atlantik-Brücke und Mitglied von Peter Thiels »geheimem« Dialog.

Ziemlich verrückt, oder? Das hätte ich alles vor nur ein paar Jahren auch selbst noch für unmöglich erklärt. Ich möchte dir also insbesondere ans Herz legen, die Prinzipien aus diesem Buch umzusetzen und nach den Sternen zu greifen, selbst wenn du dir diesen Weg gerade noch nicht ganz zutraust. Egal, wo du herkommst, der Weg nach ganz oben ist machbar. Der Schlüssel zum Erfolg sind die richtigen Denkanstöße und Methoden; viele von den Einsichten und Prinzipien, die mir geholfen haben, wirst du auch in diesem Buch kennenlernen.

David beschreibt die Grundbausteine, die auch für mich das Herzstück für verschiedene Erfolge in meinem Studium, meiner Karriere und diversen anderen Lebensbereichen darstellten. Aus meiner Sicht waren die wichtigsten Denk- und Verhaltensmuster für meinen Erfolg:

Verfolge globale, nicht lokale Optima (es spielt keine Rolle, was »normal« ist).

Umgib dich mit den Besten der Welt (Studierende, Kollegen, Freunde, Mentoren).

Priorisiere kreative, schriftliche Zielsetzung.

Entwickle ein System für die kompromisslose Zielsetzung.

Kenne und spiele deine Stärken.

Sei jederzeit offen für Feedback.

Trau dich (zum Beispiel, jemanden um Rat zu bitten – oder dich zu bewerben).

Ein häufiger Karriereratschlag, insbesondere im U.S.-amerikanischen Raum, ist »Follow your passion«. Superwichtig meiner Meinung nach, denn wie soll man jemals Weltbeste oder Weltbester in irgendetwas werden, ohne eine Leidenschaft für den Wirkungsbereich zu haben. Besser noch ist das japanische »ikigai«: »Do what (1) you love, (2) you’re good at, (3) the world needs, and (4) you can get paid for.«

Allerdings würde ich aus meiner Erfahrung – und basierend auf dem Werdegang von Hunderten anderen erfolgreichen Menschen aus Deutschland und Amerika – behaupten, dass es extrem schwierig ist, eine bessere Pauschalempfehlung für den ersten Karriereschritt (ca. 5–10 Jahre Vollzeit) als Unternehmensberatung, Investment Banking oder Private Equity (inklusive Risikokapital) zu geben. Die Möglichkeit, von den weltbesten Beratern (und Kunden, nämlich weltführenden Unternehmen) zu lernen und die sieben Schritte nach oben in den eigenen Lehrjahren zu meistern, ist unschlagbar.

Genau aus diesem Grund wird dir David später in diesem Buch noch genauer erklären, was sich eigentlich wirklich hinter diesen Berufsfeldern verbirgt, wie dir dort ein erfolgreicher Berufseinstieg gelingen kann und welche Möglichkeiten so eine Karriere mit sich bringt.

Mit zunehmender Kompetenz folgt dann nämlich meistens automatisch auch die Möglichkeit, die eigene Karriere und den Erfolg auszugestalten. Bei mir kam zum Beispiel 2016 bei Goldman Sachs – sieben Jahre nach meinem Bachelorabschluss – ganz organisch der Sprung zurück zu meiner ursprünglichen Passion »Gaming«, als mir auffiel, dass niemand von uns global verantwortlich für den Videospielsektor war. Damals ca. eine 150-Milliarden-Dollar-Industrie und heute mit über 200 Milliarden US-Dollar Umsatz der weltweit größte Mediasektor – und größer als Musik, Film und Video Streaming zusammen. Hier baute ich erst bei Goldman Sachs diesen Bereich auf und bin heute bei Lightspeed Venture Partner Leiter für unsere Investitionen in Videospiele und angrenzende Themenbereiche wie Virtual Reality und Künstliche Intelligenz. So habe ich das, was mich als Teenager immer begeistert hat, zum Mittelpunkt meiner Karriere machen können.

Ich wünsche jedem von euch, dass ihr eines Tages auch voller Stolz auf euren Werdegang zurückblicken könnt – und dabei ist dieses Buch eine große Hilfe. Viele der jungen Menschen, die ich in den letzten Jahre bei ihren Karrieren als Mentor begleiten durfte, sind heute selber in Stanford oder Harvard, arbeiten in den größten Beratungen, Investment Banken oder als Investoren. Diese Prinzipien sind also definitiv übertragbar.

Dazu kommt: Die Welt ist heute so meritokratisch und durchlässig wie nie zuvor. Es gibt also eigentlich gar keine Ausreden dafür, nicht zu versuchen, nach ganz oben zu kommen. Mit Glück hat es jedenfalls, zumindest meiner Erfahrung nach, nicht viel zu tun. Ich bin gespannt, wie viele junge Menschen wir mit diesem Buch (und vielleicht auch diesem Vorwort) begeistern konnten – und welche Geschichten ihr schreiben werdet. In der Zwischenzeit schreibt mir gerne, zum Beispiel auf www.linkedin.com/in/moritzbaierlentz.

Jetzt seid ihr dran!

Moritz

Begriffserklärung und Weiterbildungsmaterialien

Im folgenden Text wird häufig über Berufsmöglichkeiten in der Strategieberatung, im Investment Banking und im Private Equity gesprochen, da viele der heutigen Wirtschaftslenker dort ihre Karriere begonnen haben. Diese Branchen werden im zweiten Kapitel ausführlich erklärt, doch da sie bereits im ersten Kapitel vorkommen, möchte ich sie dir hier in Kurzform erklären.

Strategieberatung

Die Strategieberatung ist eine spezielle Art der Unternehmensberatung. Firmen wie McKinsey, Boston Consulting Group (BCG), Bain oder Roland Berger beraten in erster Linie große Konzerne, aber auch Mittelständler, Start-ups, NGOs, politische Behörden und viele weitere Organisationen bei wichtigen strategischen Fragestellungen. Ansprechpartner sind oft Vorstandsmitglieder oder andere Top-Manager. Als Berufseinsteiger in der Strategieberatung profitiert man von einer sehr steilen Lernkurve, rasanten Gehalts- und Karrieremöglichkeiten sowie einem spannenden und abwechslungsreichen Arbeitsumfeld. Die wöchentliche Arbeitszeit beträgt typischerweise 60 bis 70 Stunden und wird mit Einstiegsgehältern von 60.000 bis 90.000 Euro vergolten. Bereits nach wenigen Jahren Berufserfahrung übernimmt man mehr Verantwortung und kann bei den Top-Firmen mit zehn Jahren Berufserfahrung Gehälter von über 500.000 Euro pro Jahr verdienen. Wer nicht in der Strategieberatung bleiben möchte, ist auf dem Arbeitsmarkt sehr gefragt. Vor allem große Konzerne, aber auch schnell wachsende Start-ups oder Private-Equity-Firmen stellen gerne Ex-Strategieberater in leitenden Positionen ein.

Investment Banking

Investment Banking ist ein spezialisiertes Segment des Finanzsektors, in dem große Finanzinstitutionen wie Goldman Sachs, J.P. Morgan, Morgan Stanley oder die Deutsche Bank eine Vielzahl von Dienstleistungen anbieten. Sie reichen von Unternehmensberatung bei Fusionen und Übernahmen (englisch: Mergers & Acquisitions) über Eigenkapital- und Schuldenfinanzierung bis hin zur Vermögensverwaltung. Der relevanteste Bereich des Investment Banking ist Mergers & Acquisitions (M&A) und ist meist gemeint, wenn man über Investment Banking spricht. Zu den Kunden zählen große Konzerne, staatliche Einrichtungen, Hedgefonds, Private-Equity-Firmen und vermögende Privatpersonen. Als Einsteiger profitiert man im Investment Banking von einer steilen Lernkurve, hohen Verdienstmöglichkeiten und beeindruckenden Karriereperspektiven. Das Arbeitsumfeld ist dynamisch und abwechslungsreich, jedoch auch arbeitsintensiv, mit typischen Wochenarbeitszeiten von 70 bis 90 Stunden. Einstiegsgehälter liegen üblicherweise zwischen 70.000 und 100.000 Euro, können aber mit Boni deutlich höher ausfallen. Mit wachsender Erfahrung übernimmt man zunehmend Verantwortung und kann nach zehn Jahren in einer Top-Firma Gehälter von über einer Million Euro pro Jahr erreichen. Wer sich dazu entscheidet, das Investment Banking zu verlassen, ist auf dem Arbeitsmarkt sehr gefragt – insbesondere bei anderen Firmen in der Finanzindustrie, aber auch in den Finanzabteilungen von großen Unternehmen und schnell wachsenden Start-ups sind ehemalige Investment Banker gefragte Kandidaten.

Private Equity

Private Equity (PE) ist ein spezialisiertes Segment der Finanzbranche, in dem Investmentfirmen wie Blackstone, KKR, Carlyle oder CVC durch den Einsatz von Eigenkapital oder Schulden Anteile an privaten, nicht an der Börse gelisteten Unternehmen aufkaufen, die sie für einige Jahre halten, um sie dann gewinnbringend weiterzuveräußern. Dafür üben die Investmentfirmen meistens direkten Einfluss auf das Management des Unternehmens aus, um das Unternehmen profitabler aufzustellen oder zu neuem Wachstum zu führen. Man unterscheidet zwischen klassischem Private Equity für etablierte Unternehmen, Growth Equity für schnell wachsende Unternehmen und Venture Capital (VC) für Start-ups. Ein Einstieg in die Private-Equity-Branche bringt eine steile Lernkurve, hohe Verdienstmöglichkeiten und attraktive Karriereaussichten mit sich. Die Arbeitsumgebung ist dynamisch und mit typischen Wochenarbeitszeiten von 60 bis 70 Stunden eine Herausforderung. Die Einstiegsgehälter variieren je nach Firma und Standort, liegen aber oft zwischen 80.000 und 120.000 Euro. Mit steigender Erfahrung übernehmen Mitarbeiter mehr Verantwortung und können innerhalb von zehn Jahren Gehälter im hohen sechsstelligen bis zum siebenstelligen Bereich erzielen. Nach einigen Jahren Berufserfahrung kann man auch Teile seines eigenen Vermögens investieren und leitende Positionen im Aufsichtsrat oder im Management der Portfolio-Unternehmen übernehmen und sich somit zunehmend mit der Rolle eines Unternehmers vertraut machen.

Interessant? Dann bleib dran! Über diese drei Branchen wirst du in diesem Buch noch viel lernen. Im ersten Kapitel erzähle ich dir, wie ich in meinem Studium zum ersten Mal von diesen Möglichkeiten gehört habe und was ich alles versucht habe, um dort einen Job zu bekommen. Im zweiten Kapitel erfährst du, wer unsere Wirtschaft zu großen Teilen wirklich lenkt, warum viele dieser Führungskräfte nach ihrem Studium zuerst in der Strategieberatung, im Investment Banking und im Private Equity eingestiegen sind und was man in diesen Branchen genau macht. Im dritten Kapitel erkläre ich, wie ambitionierte Studierende vorgehen, um in diesen Branchen nach ihrem Studium einen Berufseinstieg bei führenden Unternehmen zu finden. Im vierten Kapitel fasse ich die Erfolgsgeheimnisse zusammen, die wir alle von den Werdegängen der Wirtschaftselite lernen können und die auch du in deinem Studium anwenden kannst.

Weiterbildungsmaterialien

Für all diejenigen, die dieses Buch lesen und noch mehr Informationen zu den hier behandelten Themen bekommen möchten, habe ich parallel zu diesem Buch einen kostenfreien Online-Kurs erstellt. In diesem Online-Kurs bekommst du im Rahmen von mehrstündigen Videolektionen einen intensiven Einblick in den Arbeitsalltag in Strategieberatung, Investment Banking und Private Equity und erhältst von Experten wertvolle Tipps dazu, wie du vorgehen musst, um in diese Branchen hineinzugelangen. Außerdem beinhaltet der Online-Kurs zahlreiche Selbsttests, Download-Materialien und Reports, die den Rahmen dieses Buches gesprengt hätten. An einigen Stellen im Buch werde ich daher auf diese Materialien verweisen. Du erhältst deinen exklusiven und kostenfreien Zugang zum Kurs unter https://nach-ganz-oben.de/online-kurs/ oder über den QR-Code.

Viel Spaß mit diesem Buch.

Dein David

Kapitel 1

MEIN WEG IN DIE WELT DER WIRTSCHAFTSELITE

Die Anfänge: Mein Traum von der perfekten Wirtschaftskarriere

Bis zu meinem 18. Lebensjahr hatte ich nicht einmal ansatzweise Kontakt zu der Welt, in der ich mich heute befinde. Aufgewachsen als Einzelkind in Gerlingen, einer kleinen Stadt in der Nähe von Stuttgart, hatte ich in meiner frühen Jugend keinen wirklichen Grund zur Sorge. Meine Eltern hatten beide Bürojobs und nahmen sich genug Zeit für die Familie. Wir verbrachten jedes Jahr einen schönen gemeinsamen Urlaub und machten oft Ausflüge in die Natur oder zu Verwandten. Zwar hat es mir in meiner Jugend nie an etwas gefehlt, aber meine Eltern erzogen mich mit der Einstellung, im Leben bekomme man nichts geschenkt und seinen eigenen Weg müsse sich jeder hart erarbeiten.

Einmal im Jahr, am Weltspartag, brachte ich all die klimpernden Münzen, die sich über das gesamte Jahr in meinem Sparschweinchen gesammelt hatten, zur Volksbank, um sie auf mein Sparkonto einzuzahlen und stolz auf dem Kontoauszug zu bewundern, wie viele Zinsen mir meine bisherigen Bemühungen schon eingebracht hatten. Ähnlich wie mein großes Vorbild Dagobert Duck ging ich extrem sparsam mit meinen Ausgaben um und kann die Male, an denen ich mir als Kind im Spielzeugladen, beim Süßwarenstand oder bei der Bäckerei etwas gekauft habe, an einer Hand abzählen.

Mit der Zeit ebbte mein Interesse an Dagobert Duck ab und ich ging den Interessen eines heranwachsenden Jugendlichen nach: Fußball und Computer spielen, Zeit mit den besten Freunden verbringen. In der Schule kam ich immer gut mit und versuchte, meine Eltern durch sehr gute Noten stolz auf mich zu machen, was mir zum Glück auch meistens gelang. Vor allem Mathematik, aber auch Deutsch, Geschichte, Politik und Wirtschaft bereiteten mir viel Freude und ich begann, jüngeren Schülern Nachhilfeunterricht zu geben.

Mit zwölf Jahren trug ich einmal pro Woche das »Gerlinger Wochenblatt« aus, mein erster richtiger Job. Bei Wind und Wetter klapperte ich für mehrere Stunden Hunderte Briefkästen ab und holte mir regelmäßig an der einen oder anderen scharfen Metallkante blutige Finger. Ich erinnere mich noch gut an den Moment, als mein erstes Gehalt auf meinem Konto war. Es machte mich stolz und zufrieden, mein eigenes Geld zu verdienen. Gern übernahm ich die Schichten anderer Zeitungsausträger, wenn sie krank wurden.

Die heile Welt meiner Kindheit wurde jäh unterbrochen, als ich mit 15 Jahren den plötzlichen Verlust meines Vaters erleben musste. Eine unerwartete Hirnblutung riss ihn ins Koma, aus dem er wenige Tage später verstarb. Von einem Tag auf den anderen war unser Leben nicht mehr dasselbe. An die Wochen nach seinem Tod kann ich mich nur noch vage erinnern und im Gegensatz zu meiner Mutter, die sich bei der Verarbeitung dieses Schicksalsschlags therapeutisch unterstützen ließ, gestand ich mir als halbstarker Teenager meine Trauer zum damaligen Zeitpunkt nicht richtig ein. Mein Notendurchschnitt in der Schule sank stark und ohne das gute Verhältnis zu meiner Mutter und meinen Freunden wäre ich vermutlich in ein tiefes Loch gefallen und nicht mehr herausgekommen.

Doch die Zeit heilte meine Trauer und es gelang mir, mich mit der neuen Realität abzufinden. Zum ersten Mal erkannte ich, wie privilegiert, behütet und sorgenfrei ich aufgewachsen war. Da nun das Einkommen meines Vaters wegfiel, mussten meine Mutter und ich uns zum ersten Mal wirklich Gedanken um Geld machen. Wir zogen in eine günstigere Wohnung und ich gab mir Mühe, meiner Mutter nicht zur Last zu fallen und mein eigenes Geld zu verdienen. Zusätzlich zu meinen bisherigen Nebenjobs arbeitete ich in den Sommerferien in einer Fabrik, die Klimaanlagen herstellte. Dabei verdiente ich innerhalb weniger Wochen so viel wie zuvor in einem ganzen Jahr, aber meine Arbeit war so anstrengend und eintönig, wie ich noch nie zuvor etwas erlebt hatte.

In dieser Zeit wurde mir bewusst, dass ich selbst für mein eigenes Glück und mein eigenes Leben verantwortlich bin. Bis dahin machte ich viele Dinge, um es anderen Leuten – insbesondere meinen Eltern – recht zu machen. Mit dem Tod meines Vaters erkannte ich, dass das Leben schneller vorbei sein kann, als man denkt, und man daher nicht hoffen sollte, dass sich »irgendwann« schon alles gut fügen wird, sondern man selbst dafür sorgen muss, das Leben zu leben, das man gerne leben will.

Diese Erkenntnis entfachte in mir eine neue Flamme und ich beschäftigte mich im Internet viel mit Persönlichkeitsentwicklung, Selbstoptimierung und Fitnesstraining. Der Gedanke, dass ich durch meine eigenen Entscheidungen meine Lebenssituation verbessern konnte, faszinierte mich enorm. Ich fing an, meine Ernährung umzustellen, zu meditieren und regelmäßig Kraft- und Ausdauersport zu machen. Auch in der Schule ging es wieder nach oben. Mein früherer Ansporn, etwas Neues zu lernen und zu den Besten zu gehören, war wieder da.

Hatte ich meine Leidenschaft für die Finanz- und Wirtschaftswelt seit der Dagobert-Duck-Phase in meiner Kindheit etwas aus den Augen verloren, interessierten mich nun auf einmal Aktienkurse und wirtschaftspolitische Talkshows. Ich stürzte mich in Bücher wie The Intelligent Investor von Benjamin Graham oder The Wealth of Nations von Adam Smith und las auch Populistischeres wie Crashkurs von Dirk Müller, das ich heute deutlich kritischer bewerten würde. Schnell begann ich in meinem jugendlichen Übermut, mein Verständnis der Wirtschaftswelt gnadenlos zu überschätzen, und meinte jedem erklären zu können, was in unserem Finanzsystem alles schiefläuft und was ich ändern würde, wenn ich später mal eine bedeutende Position innehaben würde.

Auch im Gemeinschaftskundeunterricht trieb ich meine Lehrerin mit meinen spitzen, gerne auch kritischen Fragen und Kommentaren regelmäßig zur Weißglut, was dazu führte, dass ich oft nur eine durchschnittliche Note bekam, obwohl es mein Lieblingsfach war. Durch das Lesen, Recherchieren und Schreiben über Wirtschaftsthemen vertiefte ich mein Wissen und festigte auch meine Überzeugung, dass meine Zukunft in diesem Feld lag.

Als Höhepunkt meiner letzten Schuljahre reiste ich mit meiner Mutter mit 17 Jahren nach New York. Die gewaltigen Wolkenkratzer, die belebte Wall Street und das pulsierende Leben zogen mich vollkommen in den Bann. Die gigantischen Gebäude standen wie Monolithen der Macht und des Reichtums in der Landschaft und symbolisierten für mich die Quintessenz des finanziellen Erfolgs. Das hektische Treiben an der Börse, die Menschen in schicken Anzügen, die sich schnell von einem Ort zum anderen bewegten, die riesigen Bildschirme, die die aktuellen Börsenkurse anzeigten – das alles wirkte auf mich wie ein riesiges Theater der Finanzwelt, in dem ich eines Tages eine Rolle spielen wollte. Die Energie und Dynamik der Stadt waren elektrisierend und ansteckend.

Gleichzeitig erkannte ich den starken Kontrast zwischen meinem eigenen Leben und meiner damaligen Traumvorstellung. Meine Mutter und ich hatten lange für diesen Urlaub gespart und konnten uns trotzdem nur ein stickiges Hotelzimmer in einem älteren, heruntergekommenen Gebäude leisten, wo wir uns das Bad mit anderen Hotelgästen teilen mussten. Bei jeder Attraktion überlegte ich lange, ob sich die Ausgabe dafür wirklich lohnte und was man alternativ mit dem Geld machen könnte. So redete ich meiner Mutter einen Helikopterflug über New York sowie den Besuch einer Broadway-Vorstellung für jeweils mehrere hundert Euro aus und argumentierte, wir könnten für dieses Geld viel mehr spannende, andere Erfahrungen sammeln.

Während ich die Straßenschluchten entlanglief und die schicken Läden und Restaurants beobachtete, festigte sich in mir immer weiter der Entschluss: Ich möchte eines Tages ein Leben leben, in dem all das dazugehört. Ich kann mich noch genau erinnern, wie ich mit meiner Mutter die Brooklyn-Heights-Promenade entlangspazierte, von der man einen gigantischen Blick auf den Financial District hat. Ich zeigte auf eine der Penthouse-Wohnungen direkt am Wasser und sagte: »Eines Tages werde ich in so einer Wohnung wohnen.« Diese zehntägige Reise nach New York bestärkte mich in meinem Ehrgeiz und weckte eine noch tiefere Leidenschaft für die Finanzwelt in mir.

Nach meiner Rückkehr nach Gerlingen hatte ich ein klares Ziel: einen Platz in der Finanzbranche. Mein Problem war allerdings: Ich hatte absolut keine Ahnung, wie ich denn dieses Ziel erreichen sollte. In meinem persönlichen Umfeld kannte ich niemanden, der in der Finanzbranche arbeitete. Also begann ich, über das Internet zu recherchieren. Schnell wurde mir klar, dass ich vermutlich nicht um ein Studium herumkommen würde. Ich durchforstete Foreneinträge und las Hochschul-Rankings über wirtschaftswissenschaftliche Studiengänge.

Eine Fachhochschule in meiner Nähe bot einen Kurs in »Internationalem Finanzmanagement« an, was ja genau das war, was ich machen wollte. Da auch auf der Website stand, die Absolventen dieses Studiengangs könnten später bedeutende Positionen im Finanzsystem, beispielsweise bei Hedgefonds oder Investment Banken, übernehmen, wurde dieser Studiengang schnell mein Favorit. Während des Uni-Schnuppertages in meinem letzten Schuljahr besuchte ich die Hochschule. Ich setzte mich in ein paar Vorlesungen in die letzte Reihe, doch die magische Atmosphäre und Energie aus New York fand ich hier ganz und gar nicht wieder. Die Studenten vor Ort kamen teilweise in Jogginghose in die Vorlesungen und machten größtenteils einen sehr unmotivierten und gelangweilten Eindruck. Als in einem Mathekurs niemand die Berechnungen durchführen konnte, die der Dozent als Aufgabe mit einem altmodischen Tageslichtprojektor an die Wand warf, obwohl mir die Lösung vollkommen klar war, war diese Hochschule für mich keine Option mehr.

Da ich mich damals vor allem für volkswirtschaftliche Fragestellungen wie die Zinspolitik der Zentralbanken oder die Entstehung von Wechselkursen interessiert hatte, orientierte ich mich bei der Wahl meiner Wunsch-Uni vor allem an Hochschul-Rankings für Volkswirtschaftslehre. Dass man auch mit einem BWL-Studium mindestens genauso gut einen Job in der Finanzbranche bekommen kann und man Hochschul-Rankings nicht zu viel Beachtung schenken sollte, wenn man später einen Top-0,1 %-Job bekommen will, wusste ich zum damaligen Zeitpunkt noch nicht.

In vielen der VWL-Rankings fiel mir die Goethe-Universität in Frankfurt am Main positiv auf. Zum einen konnte man mit dem Studiengang Wirtschaftswissenschaften ein großes Spektrum an Vertiefungen wählen und somit selbst entscheiden, ob man das Studium eher in die volkswirtschaftliche oder in die betriebswirtschaftliche Richtung entwickeln wollte. Zum anderen sprach mich Frankfurt am Main als größte Finanzmetropole auf dem europäischen Festland extrem an. Auch wenn Frankfurt nicht ansatzweise den Glamour von New York bietet, zog es mich mehr an als die kleine schwäbische Stadt, in der die Fachhochschule lag, die ich zuvor besichtigt hatte. Außerdem studierte die große Schwester einer Klassenkameradin an der Goethe-Uni in Frankfurt Wirtschaftswissenschaften. Sie erzählte mir, einer ihrer besten Freunde mache ein Investment-Banking-Praktikum bei Rothschild. Das überzeugte mich, auch wenn ich damals noch keine Ahnung hatte, was genau Investment Banking oder Rothschild bedeutet.

Während meiner Recherche war ich auch auf Privat-Unis wie die WHU in Vallendar und Unis im Ausland wie die HSG in St. Gallen in der Schweiz gestoßen. Ein Studium an diesen hochgelobten Business Schools war für mich wegen der Kosten in mittlerer fünfstelliger Höhe jedoch völlig undenkbar. Somit war meine Suche auf staatliche Hochschulen in Deutschland beschränkt.

An der Uni Frankfurt würde ich mit einem voraussichtlichen 1er-Abiturschnitt mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit einen Studienplatz bekommen. Auch diese Uni besuchte ich an einem Tag der offenen Tür. Sie erfüllte meine Erwartungen und erwies sich als der Ort, an dem ich meine Karriere beginnen wollte. Die moderne Architektur der Gebäude, die Energie unter den Studierenden und die anspruchsvollen Vorlesungen, in denen ich still in der letzten Reihe zuhörte – all das war so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Als ich danach durch die Frankfurter Innenstadt schlenderte und an den Hochhäusern emporblickte, fühlte ich mich fast wieder wie in New York. Hier würde ich den Grundstein legen und alles dafür geben, mehr über die Finanzwelt zu lernen und mir in der Branche einen Namen zu machen.

Jetzt hatte ich ein klares Ziel für die Zeit nach meinem Abitur, aber ich wollte mein bisher gesammeltes Wissen über die Wirtschaft sofort anwenden. Über YouTube stieß ich auf Daytrading, eine sehr kurzfristige Art des Börsenhandels, bei der es darum geht, durch die Analysen der historischen Kursentwicklung, der sogenannten Chartanalyse, künftige Kursentwicklungen vorherzusagen, um entsprechend Kauf- oder Verkaufsbefehle an den Börsen zu platzieren. Ich war sofort fasziniert, denn hier hatte ich eine reale Möglichkeit, mein Wirtschaftsverständnis in der Realität anzuwenden und dabei möglicherweise auch noch Geld zu verdienen.