Narrenreigen - Aldous Huxley - E-Book

Narrenreigen E-Book

Aldous Huxley

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Beschreibung

Mit diesem Roman schrieb sich Aldous Huxley in die erste Reihe der englischen Literatur zu Beginn des 20. Jahrhunderts. »Was habe ich Ihnen angetan?, fragte sie, die blassblauen Augen weit aufgerissen. »Nichts. Nur mein Leben ruiniert.« Theodore Gumbril, der schüchterne Held, hat Hosen erfunden, die bei Bedarf aufgeblasen werden können, und versucht sein Patent an den Mann zu bringen. Er verkehrt in Künstlerkreisen, begegnet Wissenschaftlern und gerät in die Fänge einer sinnlichen Lady ...

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Neuauflage einer früheren Ausgabe

Übersetzt aus dem Englischen von Herbert Schlüter

ISBN 978-3-492-97664-0

© Piper Verlag GmbH, München 2017

© Ms. Laura Huxley 1923

Die englische Originalausgabe erschien unter dem Titel »Antic Hay«, Chatto & Windus, London 1923

© der deutschsprachigen Ausgabe Piper Verlag GmbH, München 1983, 1985

Covergestaltung: zero-media.net, München

Covermotiv: FinePic®, München

Datenkonvertierung: abavo GmbH, Buchloe

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Meine Männer sollen wie Satyrn, die auf der Wiese grasen, Mit ihren Bocksbeinen den Narrenreigen tanzen.

Marlowe (Edward II.)

ERSTES KAPITEL

Gumbril, Theodore Gumbril junior, Bakkalaureus der Universität Oxford, saß auf seinem Platz in der Schulkapelle auf der eichenen Bank an der Nordseite und spekulierte, während er inmitten des angestrengten Schweigens von einem halben Tausend Schülern den Worten aus dem Alten Testament lauschte, über die Existenz und das Wesen Gottes. Er tat es in der ihm eigenen raschen, sprunghaften Art, wobei er den Blick auf das große Fenster gegenüber richtete, das gerade so blau, gelb und blutrot war, wie es die Kirchenfenster des 19. Jahrhunderts sind.

Reverend Pelvey, der vor dem Messingadler mit den ausgebreiteten Flügeln stand, konnte, im Glauben gestärkt durch das sechste Kapitel aus dem fünften Buch Mose (denn dieser erste Sonntag des Trimesters war der fünfte Sonntag nach Ostern), mit beneidenswerter Überzeugung von diesen Dingen reden. »Höre, Israel«, rief er mit dröhnender Stimme über den Rand des Buches der Bücher hinweg, »der Herr, unser Gott, ist ein einiger Herr.«

Ein einiger Herr. Mr. Pelvey wusste das, er hatte Theologie studiert. Aber wenn es Theologie und Theosophie gab, warum dann nicht auch Theografie und Theometrie, warum nicht Theognomie, Theotrophie, Theotomie und Theogamie? Warum nicht Theophysik und Theochemie? Warum nicht ein sinnreiches Spielzeug wie das Theotrop oder Götterrad? Warum kein monumentales Theodrom?

In dem großen Fenster gegenüber stand der junge David wie ein Hahn, der auf einem Misthaufen – dem gestürzten Riesen – triumphierend krähte. Mitten auf der Stirn hatte Goliath einen merkwürdigen Auswuchs, der an den Hornansatz des Narwals erinnerte. Rührte er von dem Stein, der in seine Stirn gefahren war? Oder vielleicht von dem Eheleben des Riesen?

»– von ganzem Herzen«, deklamierte Reverend Pelvey, »von ganzer Seele, von ganzem Vermögen.«

»Und diese Worte, die ich dir heute gebiete«, setzte Mr. Pelvey dagegen, »sollst du zu Herzen nehmen.«

Zu Herzen oder zu Kopfe? Antworten Sie, Mr. Pelvey, antworten Sie. Aber Gumbril setzte sich über das Dilemma hinweg und entschied sich für andere Organe.

»Und sollst sie deinen Kindern einschärfen und davon reden, wenn du in deinem Hause sitzest oder auf dem Wege gehst, wenn du aufstehst oder dich niederlegst.«

Deinen Kindern einschärfen … Gumbril dachte an seine eigene Kindheit; nein, so besonders hatte man ihm diese Worte nicht eingeschärft. »Ungeziefer, schwarzes Ungeziefer« – sein Vater hatte eine geradezu leidenschaftliche Abneigung gegen den Klerus. »Hokuspokus« war ein weiteres Lieblingswort von ihm. Er war ein richtiger Atheist und Antiklerikaler vom alten Schlag. Was nicht bedeutete, dass er sich viel Zeit nahm, um über diese Dinge nachzudenken. Er war viel zu sehr damit beschäftigt, ein erfolgloser Architekt zu sein. Was aber Theodoras Mutter anging, so hatte ihrer Unterweisung alles Dogmatische gefehlt. Sie war nur einfach gut gewesen und weiter nichts. Gut. Gut? Heutzutage gebrauchte man dieses Wort nur noch ironisch. Gut. Jenseits von Gut und Böse? Das sind wir heute alle. Oder bloß unterhalb davon, wie die Ohrwürmer? Im Namen des Ohrwurms frohlocke ich. Im Geist machte Gumbril eine Gebärde und deklamierte für sich. Aber gut, darum kam man nicht herum, gut war sie gewesen. Nicht nett, nicht bloß molto simpatica – wie charmant und wirkungsvoll sich diese fremdsprachlichen Redewendungen anboten, wenn man vor der schwierigen Aufgabe stand, das Kind einmal nicht bei seinem üblichen Namen zu nennen! –, sondern gut. In ihrer Nähe spürte man die Ausstrahlung ihrer Güte … Und war dieses Gefühl weniger wirklich und anfechtbarer als die Feststellung, dass zwei plus zwei vier sind?

Reverend Pelvey wusste darauf keine Antwort. Mit frommer Begeisterung las er von »Häusern, alles Guts voll, die du nicht gefüllt hast, und von ausgehauenen Brunnen, die du nicht ausgehauen hast, und Weinbergen und Ölbergen, die du nicht gepflanzt hast«.

Sie war gut gewesen, und sie war gestorben, als er noch ein kleiner Junge war; gestorben – aber das hatte man ihm erst viel später gesagt – an einer schleichenden unheilbaren Krankheit. An einem bösartigen Leiden – oh, caro nome!

»Du sollst den Herrn, deinen Gott, fürchten«, sagte Mr. Pelvey.

Auch wenn ein Geschwür gutartig ist, sollst du es fürchten! Er war vom Internat nach Hause gefahren, um sie zu besuchen. Es war kurz vor ihrem Tod gewesen. Er hatte nicht gewusst, dass sie dem Tode so nahe war, aber als er in ihr Zimmer trat und sie so schwach in ihrem Bett liegen sah, da hatte er plötzlich unbeherrscht zu weinen begonnen. Alle seelische Kraft, selbst die zu lachen, war auf ihrer Seite gewesen. Und sie hatte mit ihm gesprochen. Es waren nur ein paar Worte, aber in ihnen war alle Weisheit enthalten, die er zum Leben brauchte. Sie hatte ihm klargemacht, was er war und was er versuchen sollte zu werden, und wie es zu sein. Und noch immer unter Tränen hatte er ihr versprochen, das zu versuchen.

»Und der Herr hat uns geboten, zu tun nach allen diesen Rechten, dass wir den Herrn, unsern Gott, fürchten, auf dass es uns wohl gehe alle unsere Lebtage, wie es geht heutigestages.«

Aber hatte er sein Versprechen gehalten und ging es ihm wohl?, überlegte Gumbril.

»Hier endet die Lesung aus dem Alten Testament.« Mr. Pelvey zog sich von dem Adler zurück, und die Orgel kündigte das Te Deum an.

Gumbril erhob sich, und die Falten seines Talars, den er als Bakkalaureus trug, wogten in majestätischem Fall um ihn. Er seufzte und schüttelte den Kopf mit einer Bewegung, als wolle er eine Fliege oder einen lästigen Gedanken verscheuchen. Als der Gesang einsetzte, stimmte Gumbril mit ein. Zwei Jungen auf der Seite gegenüber grinsten und flüsterten hinter den erhobenen Gebetbüchern. Gumbril warf ihnen einen wütenden Blick zu, der den beiden nicht entging. Sie setzten sogleich eine scheinheilige Miene auf und begannen mit vorgetäuschtem Eifer zu singen. Es waren zwei unangenehme, dumm aussehende Lümmel, die längst in irgendeine Lehre gehört hätten, um ein nützliches Gewerbe zu erlernen. Aber stattdessen vergeudeten sie ihre Zeit und die ihrer Lehrer und der intelligenteren Kameraden mit dem völlig vergeblichen Versuch, eine höhere literarische Bildung zu erwerben. Der Verstand eines Hundes, dachte Gumbril, gewinnt nichts dadurch, dass man so tut, als ob man es statt mit einem Hund mit einem Menschen zu tun habe.

»Herr, erbarme dich unser, erbarme dich unser.«

Gumbril zuckte die Achseln. Sein Blick schweifte in der Kapelle umher und über die Gesichter der Jungen. Allerdings: Der Herr erbarme sich unser! Es störte ihn, dass ihm ein Echo dieses Gefühls, wenn auch in einer etwas anderen Tonart, aus der zweiten Schriftlesung entgegenschlug, aus dem dreiundzwanzigsten Kapitel des Lukas-Evangeliums. »Vater, vergib ihnen«, sagte Mr. Pelvey mit seiner immer gleich ausdrucksvoll tönenden Stimme, »denn sie wissen nicht, was sie tun!« Aber wenn man wusste, was man tat? Angenommen, man wusste es nur allzu gut? Selbstverständlich wusste man es immer. Schließlich war man ja kein Dummkopf.

Aber das war alles Unsinn, alles Unsinn. Man musste sich etwas Besseres einfallen lassen. Wie angenehm wäre es zum Beispiel, wenn man in der Kapelle Luftkissen einführen würde! Diese glatten Eichenbänke waren verdammt hart; sie waren für kräftige, robuste Pädagogen gedacht, nicht für so knochendürre Kümmerlinge wie ihn. Ein Luftkissen, ein bequemer Luftreifen!

»So weit das Wort des Evangelisten«, schloss Pelvey mit dröhnender Stimme und schlug hinter dem deutschen Adler die Bibel zu.

Wie durch Zauber war Dr. Jolly an der Orgel bereit zum Benedictus. Es war entschieden eine Erleichterung, wieder zu stehen; das Eichenholz war steinhart. Aber Luftkissen würden leider ein schlechtes Beispiel für die Schüler sein. Abgehärtete junge Spartaner! Es war ein wesentlicher Bestandteil ihrer Erziehung, dem Wort der Offenbarung ohne pneumatisch bewirkte Erleichterungen zu lauschen. Nein, Luftkissen wären da nicht das Richtige. Die einzige Lösung waren, schoss es ihm durch den Sinn, Hosen mit gepolstertem Hosenboden. Für alle Gelegenheiten, nicht nur für den Kirchenbesuch.

Durch eines ihrer hundert Nasenlöcher gab die Orgel einen schwachen Ton von sich, der wie die Stimme eines puritanischen Predigers war. »Ich glaube –« Mit einem Geräusch wie von einer brechenden Welle wendeten sich fünfhundert Schüler nach Osten. Der Blick auf David und Goliath wurde ersetzt von dem auf eine Kreuzigung, in dem würdig-pathetischen Stil von 1860 gemalt. »Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.« Nein, nein, da betrachtete Gumbril lieber das ausgekehlte Mauerwerk, das zu beiden Seiten des großen Ostfensters ruhig zu der gewölbten Decke strebte. Als braver Sohn eines Architekten dachte er lieber darüber nach, wie doch der spätgotische Perpendikularstil in seinen besten Beispielen – und seine besten waren seine größten – die schönste Art englischer Gotik darstellte. Während er in seinen schlechtesten und kleinsten Beispielen, wie in den meisten Oxforder Colleges, armselig und unbedeutend war und geradezu abscheulich, wäre da nicht ein gewisser Reiz des Pittoresken gewesen. Theodore kam sich vor wie jemand, der einen Vortrag hält: Das nächste Bild, bitte! – »Und ein ewiges Leben. Amen.« Wie eine Oboe intonierte Mr. Pelvey: »Der Herr sei mit euch.«

Fürs Gebet müsste es Dunlop-Knieschützer geben, überlegte Gumbril. Damals freilich, als er noch regelmäßig betete, hatte er keine Knieschützer gebraucht. »Vater unser –« Die Worte waren noch dieselben wie damals, aber so, wie sie Mr. Pelvey sprach, klangen sie ganz anders. Die Kleider seiner Mutter waren schwarz gewesen, aus schwarzer Seide, und hatten nach Veilchenwurzel gerochen, wenn er damals abends die Stirn auf ihre Knie gelegt hatte, um ebendiese Worte zu sprechen – Worte, die Mr. Pelvey – du lieber Gott! – mit seiner Oboenstimme um ihren Sinn brachte. Als sie im Sterben lag, hatte sie zu ihm gesagt: »Denke immer an das Gleichnis vom Sämann und dem Samen, der neben das Feld fiel.« Nein, nein! Jetzt aber Amen! »Herr, erbarme dich über uns!«, modulierte Pelvey oboenhaft, und Gumbril, in tiefem, groteskem Baß posaunend, antwortete: »Und gewähre uns deine Erlösung!« Nein, die Knie waren natürlich nicht so wichtig, es sei denn für Anhänger der Erweckungsbewegung oder für Dienstmädchen, wie das Gesäß. Die meisten Berufe wurden im Sitzen und nicht im Knien ausgeübt. Man müsste kleine, flache Luftkissen zwischen zwei Stofflagen einnähen. Am oberen Ende, unter dem Rock verborgen, wäre der mit einem Ventil versehene Schlauch wie ein hohler Schwanz. Man brauchte dann nur noch die Gummikissen aufzublasen und hätte den vollendeten Sitzkomfort noch für den Magersten erreicht, sogar auf einer steinernen Bank. Wie hatten es nur die Griechen auf den Marmorbänken ihrer Theater ausgehalten?

Der Augenblick für die Hymne war gekommen. Da es der erste Sonntag im Sommertrimester war, sangen sie das Lied, das der Direktor eigens zu der Musik von Dr. Jolly geschrieben hatte, damit es an jedem ersten Sonntag im Trimester gesungen würde. Die Orgel gab gemessen die Melodie an, die einfach, erhebend und männlich war.

Eins, zwei, drei, vier; eins, zwei DREI – 4.

Eins, zwei-und drei-und vier-und; Eins, zwei DREI – 4.

EINS – 2, DREI – 4; EINS – 2–3–4,

und-EINS – 2, DREI – 4; EINS –2–3–4.

Eins, zwei-und drei, vier; Eins, zwei DREI – 4.

Fünfhundert junge Stimmen im Stimmbruch nahmen die Melodie auf. Um ein gutes Beispiel zu geben, machte Gumbril den Mund auf und zu, freilich ohne einen Laut von sich zu geben. Erst bei der dritten Strophe fiel er mit seinem unsicheren Bariton ein. Die dritte Strophe liebte er besonders; sie stellte nach seiner Meinung die bedeutendste dichterische Leistung des Direktors dar.

(f) Für schlaffe Hände und (dim.) träge Geister

(mf) Findet der Versucher schnell Gebrauch.

(ff) Halt ihn drum gefangen, wo er haust.

An dieser Stelle schmückte Dr. Jolly seine Melodie mit reichem Accompagnamento in den tieferen Registern aus, womit er gleichsam symbolisch den düsteren Abgrund, in dem der Versucher hauste, und die allgemeine Widerwärtigkeit, die solch eine Wohnstatt auszeichnet, kunstvoll zum Ausdruck brachte.

(ff) Halt ihn drum gefangen, wo er haust.

(f) Arbeit wird ihn binden, (dim.) Arbeit ist (pp) Gebet.

Arbeit, Arbeit, dachte Gumbril. Mein Gott, wie wütend er die Arbeit hasste! Mochte Austin seine Plackerei erhalten bleiben! Hätte man nur seine eigene Arbeit, eine richtige, anständige Arbeit – und nicht eine, die einem vom knurrenden Magen aufgezwungen war. Amen! Dr. Jolly schloss gleichsam mit einem doppelten Ausstoß prunkvoller Huldigung auf der Orgel, und Gumbril stimmte aus vollem Herzen bei. Alles, was recht war, amen!

Gumbril setzte sich wieder. Es könnte zweckmäßig sein, dachte er, den Schlauch so lang zu machen, dass man seine Hosen aufblasen konnte, wenn man sie anhatte. In diesem Fall müsste man ihn wie einen Gürtel um die Taille tragen oder vielleicht eine Schleife daraus binden, die an den Hosenträgern befestigt werden konnte.

»Das neunzehnte Kapitel der Apostelgeschichte, aus dem vierunddreißigsten Vers.« Die laute, raue Stimme des Direktors brach von der Kanzel mit Gewalt über sie herein: »Erhob sich eine Stimme von allen, und schrien bei zwei Stunden: Groß ist die Diana der Epheser!«

Gumbril machte es sich auf der Eichenbank so bequem wie möglich. Man durfte sich auf eine der wirklich gewaltigen Predigten des Direktors gefasst machen. Groß ist Diana. Und Venus? Ach, diese Bänke, diese Bänke!

An der Abendandacht nahm Gumbril nicht teil. Er blieb in seinem Zimmer, um die dreiundsechzig Ferienaufgaben zu korrigieren, die ihm zugeteilt worden waren. Sie lagen in hohen Stapeln neben seinem Stuhl auf dem Boden: dreiundsechzig Antworten auf zehn Fragen über das italienische Risorgimento. Von allen möglichen Themen ausgerechnet das Risorgimento! Es war einer der Einfälle des Direktors gewesen. Am Schluss des letzten Trimesters hatte er eine außerordentliche Lehrerkonferenz anberaumt, um ihnen alles über das Risorgimento zu erzählen. Es war seine neueste Entdeckung.

»Das Risorgimento, meine Herren, ist das bedeutendste Ereignis in der neueren europäischen Geschichte.« Dabei hatte er mit der Faust auf den Tisch geschlagen und auf der Suche nach Widerspruch herausfordernd in die Runde geblickt.

Aber niemand hatte widersprochen. Noch nie hatte ihm jemand widersprochen; dazu waren sie zu schlau. Denn der Direktor war ebenso reizbar wie launisch. Ständig entdeckte er etwas Neues. Vor zwei Trimestern war es das Sengen der Haare gewesen: Nach dem Haarschneiden und vor der Kopfwäsche mussten die Haarspitzen gesengt werden.

»Das Haar, meine Herren, ist ein Rohr. Wenn Sie es abschneiden und das Ende unverschlossen lassen, dringt Wasser ein und bringt das Rohr zum Faulen. Daher ist das Sengen so wichtig. Indem Sie die Haarspitzen absengen, verschließen Sie das Rohr. Ich werde darüber morgen früh nach der Andacht mit den Schülern sprechen, und ich erwarte, dass die für die einzelnen Häuser verantwortlichen Kollegen« – und unter den buschigen Brauen hatte er grimmige Blicke geschossen – »dafür sorgen, dass sich die Jungen regelmäßig nach dem Haarschneiden die Haare sengen lassen.«

Mehrere Wochen lang ging von jedem Schüler ein widerlicher schwacher Brandgeruch aus, so als wäre der Betreffende gerade frisch aus der Hölle eingetroffen. Und nun war es das Risorgimento. Demnächst war es vielleicht die Geburtenkontrolle oder das Dezimalsystem oder die Reformkleidung.

Er griff nach dem ersten Stapel von Aufsätzen. Der Bogen mit den gedruckten Fragen war der zuoberst liegenden Arbeit angeheftet.

»Geben Sie eine kurze Darstellung von Charakter und Leben des Papstes Pius IX., so weit wie möglich mit Angabe von Daten.«

Gumbril lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und dachte an seinen eigenen Charakter, mit Daten. 1896: die erste ernsthafte, bewusste, vorsätzliche Lüge. Hast du die Vase zerbrochen, Theodore? Nein, Mutter. Fast einen Monat lang bedrückte es sein Gewissen; immer tiefer fraß sich das Schuldgefühl in ihn hinein. Schließlich hatte er die Wahrheit gebeichtet. Oder, besser gesagt, nicht gebeichtet, das wäre zu schwierig gewesen. Er hatte vielmehr, wie er fand, sehr raffiniert, das Gespräch auf dem Umweg über die Zerbrechlichkeit von Glas und über Scherben im Allgemeinen auf diese spezielle zerbrochene Vase gebracht; praktisch zwang er seine Mutter dazu, ihre Frage zu wiederholen. Darauf hatte er dann, in Tränen ausbrechend, mit Ja geantwortet. Es war ihm schon immer schwergefallen, etwas direkt und unverblümt auszusprechen. Als seine Mutter starb, hatte sie ihm gesagt … Nein, nein, nicht das!

1898 oder 1899 – nein, diese Daten! – hatte er mit seiner kleinen Cousine Molly einen Pakt geschlossen; sie sollte sich ohne Kleider vor ihm zeigen, wenn er umgekehrt dasselbe vor ihr tat. Sie hatte ihren Teil des Vertrages erfüllt, als er, im letzten Moment von seiner Scham überwältigt, sein Versprechen brach.

Dann, mit etwa zwölf Jahren, als er, um 1902 oder 1903, noch auf der Vorschule war, hatte er es darauf angelegt, schlechte Zensuren zu bekommen. Er hatte vor seinem Klassenkameraden Sadler, der absolut den Schulpreis bekommen wollte, Angst gehabt. Sadler war stärker als er und überdies ein Schinder und Tyrann erster Ordnung. Gumbril schnitt so schlecht ab, dass seine Mutter unglücklich war, und er hatte es ihr nicht einmal erklären können.

1906 hatte er sich zum erstenmal verliebt – und viel leidenschaftlicher als irgendwann später –, in einen Jungen seines Alters. Es war eine ebenso platonische wie tiefe Liebe gewesen. Auch in diesem Schuljahr hatte er schlechte Zensuren nach Hause gebracht, doch diesmal nicht mit Absicht, sondern weil er so viel Zeit darauf verwendet hatte, Vickers bei den Schularbeiten zu helfen. Vickers war, im Ernst, sehr dumm. Im nächsten Jahr kam er mit einem Ausschlag wieder – der Staphylococcus pyogenes liebt die heranwachsende Jugend – und war überall im Gesicht und am Hals mit Pickeln und Furunkeln übersät. Gumbrils Zuneigung zu ihm endete so plötzlich, wie sie begonnen hatte. Dieses Schuljahr schloss er, wie er sich erinnerte, mit einem zweiten Preis ab.

Doch es wurde Zeit, sich ernsthaft mit Pius IX. zu beschäftigen. Mit einem Seufzer des ärgerlichen Überdrusses nahm sich Gumbril die Aufsätze vor. Was wusste Falarope eins über den Pontifex zu sagen? »Pius IX. hieß eigentlich Ferretti. Er war liberal, bevor er Papst wurde. Ein gütiger Mann von einer Intelligenz, die unter dem Durchschnitt blieb, glaubte er, dass alle Schwierigkeiten mit etwas gutem Willen, ein paar Reformen und einer politischen Amnestie zu lösen wären. Er verfasste mehrere Enzykliken und einen Syllabus.« Gumbril bewunderte die Wendung über die den Durchschnitt nicht erreichende Intelligenz. Falarope eins hatte zumindest einen Pluspunkt dafür verdient, dass er sie so gut auswendig gelernt hatte. Er griff nach dem nächsten Heft. Higgs war der Meinung, dass »Pius IX. ein guter, aber dummer Mann war, der glaubte, das Risorgimento mit ein paar Reformen und einem politischen Waffenstillstand sichern zu können«. Beddoes' Urteil war noch strenger. »Pius IX. war ein böser Mensch, der behauptete, unfehlbar zu sein, womit er bewies, dass er von unterdurchschnittlicher Intelligenz war.« Sopwith zwei teilte die allgemeine Meinung über die Intelligenz von Pius und legte eine große Vertrautheit mit falschen Daten an den Tag. Clegg-Weller war weitschweifig informativ. »Pius IX. besaß nicht die Klugheit seines Ministerpräsidenten, des Kardinals Antonelli. Als er die Tiara empfing, war er ein Liberaler, und Metternich sagte, dass er nie mit einem liberalen Papst gerechnet hätte. Später wurde Pius IX. konservativ. Er war gütig, doch nicht intelligent, und er glaubte, Garibaldi und Cavour würden mit ein paar Reformen und einer Amnestie zufriedenzustellen sein.« Über Garstangs Arbeit stand folgender Vermerk: »Ich hatte die ganzen Ferien über die Masern und konnte deshalb nur die ersten dreißig Seiten des Buches lesen. Papst Pius IX. kommt auf diesen Seiten nicht vor, deren Inhalt ich im Folgenden kurz zusammenfassen möchte.« Diese kurze Zusammenfassung folgte denn auch in der Tat. Gumbril hätte ihm am liebsten die beste Note gegeben. Aber die nüchterne Art, in der sich Appleyard der Aufgabe entledigte, führte ihn wieder zu einer strengeren Pflichtauffassung zurück: »Pius IX. wurde 1846 Papst und starb 1878. Er war ein gütiger Mensch, aber seine Intelligenz war unter dem –«

Gumbril legte das Blatt aus der Hand und schloss die Augen. Nein, es war einfach unmöglich. So konnte es nicht weitergehen, so nicht. Da hatte man also das Sommertrimester mit dreizehn Wochen, dann das Herbsttrimester, ebenfalls mit dreizehn Wochen, und ein Frühlingstrimester mit elf oder zwölf Wochen, darauf wieder ein Sommertrimester von dreizehn Wochen, und so weiter in alle Ewigkeit. In alle Ewigkeit. Nein, so ging es nicht weiter. Lieber ging er weg und lebte mehr schlecht als recht von seinen dreihundert Pfund im Jahr. Oder noch besser, er ging von hier fort und verdiente Geld. Das ließ sich eher hören: Geld im großen Stil leicht verdient. Frei sein und leben. Zum erstenmal leben! Mit geschlossenen Augen sah er sich zu, wie er lebte.

Selbstsicher und ungezwungen ging er langsam über die Plüschteppiche irgendeines großen Ritz', schritt über den Plüschteppich – und da, am Ende einer Flucht von Sälen, stand Myra Viveash. Diesmal wartete sie auf ihn. Ungeduldig kam sie ihm entgegen, ganz demütige Geliebte jetzt, nicht die kühl souveräne, strahlende Frau, die sich einmal herabgelassen hatte, seiner rührenden stummen Zudringlichkeit nachzugeben, um ihm am nächsten Tag ihre Gunst wieder zu entziehen. Über die Plüschteppiche zum Dinner. Nicht, dass er in Myra noch verliebt gewesen wäre. Aber Rache ist süß.

Er saß in seinem eigenen Haus. Aus den Nischen blickten die chinesischen Statuetten; die Maillols waren in tiefe Meditation versunken. Sie schliefen und waren zugleich mehr als lebendig. An den Wänden hingen die Goyas; im Badezimmer hatte er einen Boucher. Wenn er mit seinen Gästen ins Speisezimmer trat, zog der prachtvolle Piazzetta über dem Kamin alle Blicke auf sich. Man saß bei altem Wein und plauderte. Er wusste alles, was sie wussten, und noch ein bisschen mehr. Er war der Gebende, er inspirierte die anderen; sie waren die Nehmenden und Bereicherten. Nach dem Essen dann ein oder zwei Quartette von Mozart. Er öffnete seine Mappen und zeigte seine Daumiers, seine Studien von Tiepolo und Canaletto, seine Zeichnungen von Picasso und Lewis und einen Akt von Ingres in seiner noblen Reinheit. Später, als von Odalisken die Rede war, kam es zu Orgien, doch ohne Erschöpfung und ohne Ekel, und die Frauen waren Bilder lebendiger Lust, sie waren Kunst.

Über die offene Ebene zogen ihn vierzig Pferdestärken rubadub-adubadub ohne Auspuff nach Mantua, der romantischsten Stadt der Welt.

Wenn er sich jetzt mit Frauen unterhielt – wie unbefangen und kühn sprach er –, so lauschten sie seinen Worten, lachten, warfen ihm von der Seite Blicke zu und senkten die Lider über dem Eingeständnis, der Aufforderung in ihren Blicken. Mit Phyllis hatte er einst im warmen Dunkel einer mondlosen Nacht – wie lange wohl? – schweigend zusammengesessen, zu schüchtern für die kleinste Geste. Am Ende hatten sie sich, widerstrebend und noch immer schweigend, getrennt. Jetzt war er wieder in einer Sommernacht mit Phyllis zusammen; aber diesmal blieb er nicht stumm. Bald mit weicher Stimme, bald mit dem erregten, atemlosen Flüstern der Leidenschaft redete er auf sie ein, streckte die Hand nach ihr aus und umfasste sie. Nackt lag sie in seinen Armen. Alle zufälligen Begegnungen und alle absichtlich herbeigeführten Gelegenheiten: Jetzt wusste er sie zu nutzen, jetzt wusste er, was Leben heißt.

Nach Mantua, nach Mantua – über die offene Ebene raste er dahin, entspannt, frei und allein. Er suchte den Greuelgeschichten der römischen Gesellschaft auf die Spur zu kommen; er sah sich Athen und Sevilla an. Mit Unamuno und Papini führte er vertraute Gespräche, jeweils in der Sprache seines Partners. Ohne jede Mühe verstand er die Quantentheorie. Seinem Freund Shearwater schenkte er eine halbe Million für seine physiologischen Forschungen. Er besuchte Schönberg und bewog ihn, eine noch bessere Musik zu schreiben. Den Politikern brachte er das ganze Ausmaß ihrer Dummheit und Verruchtheit zum Bewusstsein und veranlasste sie, für das Heil und nicht für die Vernichtung der Menschheit zu arbeiten. Wenn er in der Vergangenheit einmal genötigt gewesen war, öffentlich zu sprechen, war seine Aufregung so groß gewesen, dass ihm übel wurde; heute dagegen bogen sich seine nach Tausenden zählenden Zuhörer wie ein Getreidefeld unter dem Wind seiner Beredsamkeit. Freilich machte er sich nur noch gelegentlich die Mühe, sein Publikum zu begeistern. Jetzt fiel es ihm leicht, sich mit jedermann zu verständigen, jeden Standpunkt zu verstehen und sich auch mit dem ihm wesensfremdesten Geist zu identifizieren. Er wusste, wie jedermann lebte, was es bedeutete, ein Fabrikmädchen oder ein Müllkutscher, ein Lokomotivführer, ein Jude, ein anglikanischer Bischof oder ein Betrüger zu sein. Er, der bisher gewohnt war, sich widerspruchslos betrügen und ausnutzen zu lassen, beherrschte jetzt die Kunst, brutal zu sein. Gerade stauchte er diesen frechen Portier vom Continental zusammen, der sich beklagte, zehn Francs seien nicht genug (er hatte, der historischen Wahrheit zuliebe sei es gesagt, noch fünf dazubekommen), als seine Wirtin an die Tür klopfte, öffnete und sagte: »Das Essen steht auf dem Tisch, Mr. Gumbril.«

Ein wenig beschämt, bei einer Beschäftigung unterbrochen worden zu sein, die schließlich zu den weniger noblen und geistvollen seines neuen Lebens gehörte, ging Gumbril hinunter zu seinem etwas fetten Kotelett mit grünen Erbsen. Es war seine erste Mahlzeit in dem neuen Lebensabschnitt, und obwohl sie sich leider in nichts von den Mahlzeiten seiner Vergangenheit unterschied, nahm er sie in gehobener Stimmung und nicht ohne Feierlichkeit zu sich, so als empfinge er ein Sakrament. Er war freudig erregt bei dem Gedanken, dass er endlich, endlich etwas dazu tat, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen.

Nachdem er sein Kotelett gegessen hatte, ging er auf sein Zimmer. Er packte, was ihm von seinem Besitz am wertvollsten schien, in zwei Koffer und eine Reisetasche und schickte sich dann an, dem Direktor zu schreiben. Natürlich hätte er auch fortgehen können, ohne ihm zu schreiben. Aber er meinte, es sei würdiger und mehr in Einklang mit seinem neuen Leben, wenn er eine Rechtfertigung zurückließ – oder, besser gesagt, keine Rechtfertigung, sondern eine Anklage. Er nahm den Federhalter zur Hand und klagte an.

ZWEITES KAPITEL

Gumbril senior wohnte in einem hohen, engbrüstigen, gleichsam rachitischen Haus an einem kleinen düsteren Platz unweit von Paddington. Es war fünf Stockwerke hoch, hatte einen Keller, in dem die Küchenschaben herumliefen, und eine Treppe von etwa hundert Stufen, die jedesmal bebten, wenn man sie nicht sehr behutsam betrat. Das Haus war vor der Zeit alt geworden, war schon halb verfallen in einem halbverfallenen Viertel. Der Platz, an dem es stand, kam immer mehr herunter. Ein paar Jahre zuvor noch waren diese Häuser von geachteten Familien bewohnt gewesen; heute waren sie in elende kleine Wohnungen unterteilt, und aus den benachbarten Slums, die wie manche andere unerfreuliche Dinge von den alten bürgerlichen Familien übersehen zu werden pflegten, kamen jetzt Scharen von Kindern und tollten auf den einst geheiligten Bürgersteigen herum.

Von den alten Mietern war Mr. Gumbril fast der Einzige, der noch übrig geblieben war. Er liebte sein Haus, und er liebte den kleinen Platz. Der gesellschaftliche Abstieg hatte den vierzehn Platanen, die die kleine Anlage des Platzes verschönten, nichts anhaben können, und die Luftsprünge schmutzstarrender Kinder störten auch nicht die Stare, die im Sommer allabendlich kamen, um sich auf den Zweigen der Bäume zum Schlafen niederzulassen.

An schönen Abenden saß Mr. Gumbril gern draußen auf dem Balkon und wartete auf das Kommen der Vögel. Und genau bei Sonnenuntergang, wenn der Himmel ganz golden war, hörte man von oben ein Zwitschern, und die unzähligen schwarzen Schwärme der Stare schossen, von ihren täglichen Exkursionen zurück, quer über den Himmel zu ihren Schlafplätzen. Unter allen baumbestandenen Plätzen und Gärten der Stadt hatten sie sich diesen Fleck gesucht und ihn Jahr für Jahr so hartnäckig für sich beansprucht, als ob es für sie nur diesen und keinen anderen Platz gäbe. Warum sie gerade seine vierzehn Platanen auserwählt hatten, konnte sich Mr. Gumbril allerdings nicht vorstellen. Denn es gab in der Umgebung viele Anlagen, die größer und schattiger waren; aber kein Vogel suchte sie je auf, während sich jeden Abend wieder von den großen Schwärmen eine Legion der Getreuen löste, um sich lärmend auf diesen Bäumen niederzulassen. Da saßen sie und schwatzten, bis die Sonne unterging und die Nacht kam; nur zuweilen senkte sich, ebenso plötzlich wie unerklärlich, Schweigen über alle Vögel. Es waren nur wenige Sekunden einer atemlosen Spannung, auf die alsbald, wieder ebenso unvermittelt wie unerklärlich, ein neuer Ausbruch simultanen Lärms folgte.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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