Narzissmus - ohne mich! - Chris Oeuvray - E-Book

Narzissmus - ohne mich! E-Book

Chris Oeuvray

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Beschreibung

Narzissten haben nur soviel Macht, wie wir ihnen abgeben. Holen wir unsere Macht zurück! Erforsche mit dem 28-Tage-Plan wirksame Strategien, um dein Selbstwertgefühl zu stärken, deine eigenen Bedürfnisse zu leben, Selbstbestimmung zurückzuerobern und mutig all deine Gefühle inkl. Mut zu leben. Willst du den Narzissten verlassen? Dann folge dem 5-Punkte Plan, damit du möglichst gefahrlos gehen kannst. Bleibst du beim Narzissten? Dann befolge die Tipps, damit es dir gut geht. Du willst nicht mehr auf Narzissten reinfallen? Ich erkläre dir, wie. Bonuskapitel: Sind Narzissten Sexgötter?

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Chris Oeuvray hat in ihrer Tätigkeit als psychologische Beraterin tiefen Einblick in gesellschaftsrelevante Themen. Schwerpunkte sind Narzissmus, Konfliktmanagement, Emanzipation von Frau und Mann sowie komplexe familiendynamische Fragen. Ihr entsprechend profundes Wissen bringt sie in ihren Büchern Tödlich verliebt,Teufelsweib und im Kinderbuch gegen Mobbing Jacky und die Rasselbande ein. Auf gekonnte Art verbindet sie spannende Unterhaltung mit anschaulicher Lebenshilfe. Sie ist 1967 geboren und lebt mit Partner und Sohn in Zug (Schweiz).

Für Michael und Manuel

DANKE

Carlo Meier, Schreibcoach und Lehrer, für Beharrlichkeit, Geduld und Humor.

Eve für ihre zauberhafte Art, mich zu motivieren und an mich zu glauben.Rolf, der Eve liebevoll über die Schulter geschaut und mitgedacht hat.Nadia für ihre kritische Überprüfung des Inhaltes und der Übungen.Martina, die Co-Präsidentin unseres Vereins für Opfer von Narzissten, für ihre kompetenten Rückmeldungen.Heike, für unsere nährenden Arbeitstreffen.

Deezl Imhof, für die Vertonung der Meditations-Videos.

Amsel Verlag, Zürich mit Milenko Lazic für die Aufnahme dieses Werkes.

nice — Visuelle Gestalterei, Sidi Meier, für die Gestaltung des Covers, sowie für Satz und Innengestaltung.

An meine Eltern Ursula und Claude.Sie sind mir stets ein Vorbild.

An meine Geschwister Barbara, Chantal und Henri.Schön, dass es euch gibt!

INHALTSVERZEICHNIS

Die Reise beginnt

Ein Blick in mein Leben

Was ist Narzissmus?

Die Entstehung einer narzisstischen Beziehung

Der 28-Tage Plan

Du bist bereit für die Trennung

Du bleibst in der Beziehung zu Narzissten

Wie stelle ich sicher, dass ich nicht mehr auf Narzissten hereinfalle?

BONUSKAPITEL Sind Narzissten Sexgötter?

Abschluss und Aufbruch

Die Reise beginnt

HINWEIS:

In diesem Buch wird die männliche Schreibweise »Der Narzisst und der Co-Narzisst« verwendet, selbstverständlich gibt es auch weibliche, sie sind jeweils mitgemeint.

Bei Texten über Klienten oder Klientinnen handelt es sich um Beispiele aus der Praxis. Diese wurden jedoch modifiziert, um die Sicherheit der Betroffenen zu gewährleisten und ihre Privatsphäre zu schützen.

Jeder von uns hat bereits mit männlichen und weiblichen Narzissten zu tun gehabt oder sogar unter ihnen gelitten: Von der narzisstischen Mutter, die ihr Kind zu Schönheitswettbewerben zerrt, über den narzisstischen Partner, der seine Partnerin wie eine Dienstmagd behandelt bis hin zum narzisstischen Chef, der seine Mitarbeiter Überzeit schuften lässt und den Erfolg für sich allein beansprucht.

Die erfahrene Beraterin Chris Oeuvray unterstützt in ihrer Praxis seit über 20 Jahren Betroffene und weiß inzwischen eines mit Sicherheit: Es gibt nichts, was es nicht gibt. Die interessantesten, spannendsten und krassesten Fälle aus ihrem reichen Erfahrungsschatz teilt sie mit uns in diesem Buch.

Anhand ihres speziell entwickelten 28-Tage-Plans gibt sie uns praktische Hilfsmittel in die Hand, um Beziehungen zu narzisstischen Menschen zu verbessern oder – falls es die beste Lösung ist – zu beenden.

Lassen wir nicht länger zu, dass Narzissten unser Leben kontrollieren und uns schaden. Nutzen wir diese Chance, um erfolgreich in unserer eigenen, gesunden Welt anzukommen.

Ein Blick in mein Leben

Es begann wie ein Märchen. Ich glaubte, die Liebe meines Lebens gefunden zu haben, als er in mein Leben trat. Er überschüttete mich mit Aufmerksamkeit und Zärtlichkeit. Er war wie ein strahlender Sonnenstrahl, der meine Tage erhellte.

Es fühlte sich an, als würde ich auf Wolken schweben, in einem endlosen Sommer der Liebe. Blumen, Geschenke und zärtliche Worte überfluteten meinen Alltag. Ich wurde in kürzester Zeit schwanger und konnte nicht glücklicher sein.

Doch dann zogen dunkle Wolken am Horizont auf. Die ersten abwertenden Bemerkungen waren wie Stiche in mein Herz.

Sein Verhalten zog mich herunter wie ein Regenschauer nach einer sonnigen Periode. Es war schwer zu begreifen, wie sich die Dinge so schnell verändert hatten. Ich war plötzlich nicht mehr die hübsche, süße, liebenswürdige, sexy Frau, sondern die fette Kuh mit Sackarsch.

Seine Worte verletzten mich tief, und ich verstand nicht, wie sich seine Launen nun jeweils binnen Sekunden verändern konnten. Natürlich hatte er mir von seiner traurigen Kindheit erzählt, und ich führte seine Stimmungsschwankungen darauf zurück, dass er zu wenig Liebe erhalten hatte. Dies weckte meinen Ehrgeiz, ihm so viel Liebe wie nur möglich zu schenken, damit seine Wunden heilen konnten. Ich war der Überzeugung, dass ich das schaffen könnte. So krempelte ich meine Ärmel hoch und nahm diese Herausforderung an.

Dafür bezahlte ich einen hohen Preis. Als unser Kind zur Welt kam, kümmerte er sich überhaupt nicht um den Jungen.

Das war sehr traurig. Aber ich war voller Liebe für unser Kind und übernahm, ohne zu zögern, die volle Verantwortung und die ganze Arbeit. Ich stillte den Kleinen gerne, das waren zauberhafte Momente. Nach einem Monat wurde es meinem Partner jedoch zu viel. Er meinte, meine Brüste gehörten ihm und nicht dem Kind. Darüber war ich schockiert. Doch ich glaubte immer noch daran, dass er sich ändern würde, wenn ich mir nur genug Mühe gebe und alles für die Beziehung tue. Vergeblich versuchte ich, verwelkte Blumen wieder aufblühen zu lassen. Ich versuchte um jeden Preis, seine Anerkennung zurückzugewinnen und war bereit, alles dafür zu geben. Wirklich alles.

Doch je mehr ich kämpfte, desto mehr fühlte ich mich als Versagerin. Ich kämpfte um Anerkennung und Liebe, nur um immer wieder verletzt und enttäuscht zu werden. Ich gab mein Bestes, um die Partnerschaft am Leben zu halten, selbst wenn es bedeutete, mich dabei zu verlieren.

Es war mein großer Wunsch, meinem Kind eine intakte Familie zu bieten, so wie ich es selbst erlebt hatte. Mein Partner wusste, wie wichtig mir das war, und so hatte er mich in der Hand – das war sozusagen meine Schwachstelle. Mit der Zeit spürte ich jedoch, dass unser Kind unter den Spannungen in der Beziehung und dem Verhalten seines Vaters litt.

Und plötzlich wurde mir alles klar. Wenn ich das Beste für mein Kind wollte, musste ich mich von meinem Partner trennen. Diese Einsicht war zwar unglaublich hart, aber es fiel mir leichter, ihn für mein Kind zu verlassen als für mich selbst. So fasste ich schließlich den Entschluss, mich zu trennen.

Das war der Anfang eines harten Kampfes.

Der Narzisst begann, Lügen über mich zu verbreiten und wollte so meinen Ruf ruinieren. Sein Ziel war es, dass ich wegziehen musste, weil mich in meiner Stadt keiner mehr respektieren würde. Überall erzählte er herum, ich hätte ihn unzählige Male betrogen. Er schickte unsere gemeinsame Firma, die unter meinen Namen eingetragen war, in den Konkurs. Die ausstehenden Einnahmen ließ er sich bar auszahlen, und ich sah das Geld nie wieder.

Aber es kam noch schlimmer. Er stellte mich vor dem Scheidungsrichter als schlechte Mutter hin und schaffte es beinahe, mir mein Kind wegzunehmen. Ich biss bei seinen Schimpftiraden auf die Zähne und blieb äußerlich so ruhig wie möglich, um mein Kind zu schützen. Glücklicherweise kam er mit seinen Anträgen nicht durch.

Obwohl meine Familie und Freunde fest zu mir standen, fühlte ich mich allein und verängstigt. Ich schämte mich für das, was aus meiner Beziehung geworden war. Ich war in einem bösen Albtraum gefangen.

Zu dieser Zeit waren toxische Beziehungen noch kaum ein Thema und ich verstand nicht, was da vor sich ging. Doch ich kämpfte. Ich kämpfte gegen die Dunkelheit, die mein Leben erfüllte. Gegen die Schuldgefühle, die mich quälten. Und ich kämpfte dafür, eine gute Mutter für mein Kind zu sein. Das Schlimmste bei alldem war – ich schämte mich zutiefst für meine Notlage.

Ich ging durch den Schmerz hindurch und fand nach und nach den Weg zu mir selbst zurück. Ich erkannte, dass ich nichts falsch gemacht hatte – außer daran zu glauben, einen Narzissten ändern zu können.

Langsam, aber sicher lernte ich wieder zu vertrauen. Und dann traf ich jemanden, der nicht narzisstisch war. Doch es dauerte sehr lange, bis ich mich bereit fühlte, wieder zu lieben und vollkommen zu vertrauen.

Während der ganzen Zeit arbeitete ich als psychologische Beraterin und konnte andere Menschen wunderbar in ihren Prozessen unterstützen. Doch mir selbst konnte ich nur bedingt helfen. Ich musste durch die Erfahrung hindurch, es gab keine Abkürzung. Ich bin ein Mensch wie alle anderen auch.

Meine Geschichte zeigt, dass man trotz düsterster Zeiten ins Licht zurückfinden kann. Und sie erinnert daran, dass wir alle das Recht auf Liebe und Glück haben, selbst nach den schwersten Stürmen des Lebens. Manchmal dauert es eine Weile, bis die Sonne wieder scheint, aber sie wird wieder auftauchen.

Nach meinen bitteren Erfahrungen mit dem Narzissten kann ich heute andere Betroffene mit viel Verständnis und Erfahrung unterstützen. Ich verstehe ihre Not genau und weiß, worum es geht, was funktioniert, und wie eine echte Befreiung aussehen kann.

Dieses Buch widme ich all jenen, die aus dem Teufelskreis mit einem Narzissten ausbrechen wollen. Es soll eine Schatzkiste sein, aus deren Fülle Betroffene immer wieder Mut und Kraft schöpfen und einen neuen Weg der Liebe beginnen können.

Chris Oeuvray

WAS HEISST DAS?

Die wichtigsten Fachworte kurz erklärt

Narzissmus

Übersteigerte Selbstliebe und Ich-Bezogenheit, mentale Störung.

Co-Narzissmus

Von Narzissten mental und emotional abhängige Person. Heilbar.

Grandiosität

Übermäßiges Gefühl der Wichtigkeit und Überlegenheit.

Empathie-Mangel

Schwierigkeit oder Unfähigkeit, sich in andere einzufühlen.

Entwertung

Taktik des Narzissmus, andere abzuwerten, um sich selbst überlegen zu fühlen.

Gaslighting

Manipulative Taktik, bei der falsche Informationen oder Lügen verwendet werden, um das Selbstvertrauen und die Realitätseinschätzung des anderen zu untergraben, mit dem Ziel, das Opfer in Frage zu stellen und zu destabilisieren.

Hoovering

Manipulationstaktik, bei der ein Narzisst nach einer Trennung oder Kontaktabbruch versucht, das Opfer wieder in die Beziehung zu ziehen, indem er plötzlich wieder auftaucht und Aufmerksamkeit oder Versöhnung sucht, zwecks erneuter Kontrolle und Missbrauch.

Triangulation

Einbeziehung einer dritten Person, um Eifersucht zu erzeugen, das Gegenüber zu verunsichern oder zu destabilisieren.

Mangelnde Selbstreflexion

Schwierigkeit oder Unfähigkeit, das eigene Verhalten und die entsprechenden Motive zu hinterfragen.

Kompensation des Selbstwertgefühls

Übersteigertes Bedürfnis nach Aufmerksamkeit und Bewunderung im Bestreben, mangelndes Selbstwertgefühl auszugleichen.

Trauma Bonding

Alte Traumata aus der Kindheit werden aktiviert und in Beziehungen wiederholt ausgelebt. Dies führt unweigerlich zu einer schmerzlichen Verbindung.

Pathologischer Narzissmus

Schwerwiegenderer Grad von Narzissmus, der zu Leiden und Beeinträchtigungen im Leben führt.

Was ist Narzissmus?

IST DAS EIN NARZISST?

Rede eines mächtigen Mannes

Seit Jahren stehe ich in der Öffentlichkeit und führe unglaublich erfolgreich meine Geschäfte. Ich beeindrucke die Menschen. Die damit verbundene Aufmerksamkeit bekomme ich natürlich zu Recht. Ich gehöre ins Rampenlicht und werde bewundert.

Ich weiß: Alles, was ich tue, ist brillant. Ich vermute, es gäbe im ganzen Universum keinen derart zum König geborenen Anführer wie mich.

Behauptet jemand etwas anderes, sind das schlicht und einfach Fake News. Tja, Neider gibt’s leider überall – je großartiger jemand ist, umso mehr. Damit kann ich leben.

Durch meine Genialität war mir schon früh klar, dass ich eines Tages der beste Präsident der Vereinigten Staaten sein werde, was mir natürlich auch gelang. Nur durch Wahlbetrug konnten meine Gegner mich vom Thron stoßen. Doch ich werde wieder kommen. Schließlich bin ich der Einzige, der Amerika aus dem Abgrund retten kann.

Neulich sagte jemand zu mir, ich sei ein Narzisst. Weil ich ein extrem selbstkritischer Typ bin, habe ich mich eingehend mit dem Thema befasst und einen zehnminütigen Film auf Fox News dazu angeschaut.

Ich weise tatsächlich einige klassische Merkmale eines Narzissten auf. Und wisst Ihr was? Ich finde es großartig, ein Narzisst zu sein! Das beweist nämlich, dass ich wirklich etwas Besonderes bin.

Kommt zu einem meiner unvergesslichen Events und kauft euch eine rote Mütze – so kriegt ihr auch ein wenig von meiner Superkraft ab. Machen wir zusammen the World great again!l

Der beste US-Präsident aller Zeiten

Diese Rede könnte aus der Realität stammen, doch sie wurde nie gehalten und ist dementsprechend frei erfunden.

Ein Narzisst ist …

Wichtige Kriterien einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung:

Egoismus

Ein Narzisst ist wie ein gieriger Vogel, der sich nur um seine eigenen Bedürfnisse schert. Einzige Ausnahme: Kann er seinen eigenen Vorteil steigern, indem er jemanden unterstützt, wird er plötzlich zum großzügigen Adler, der seine Schwingen ausbreitet.

Egozentrik

Die Welt dreht sich um ihn allein, er sieht sich als Zentrum des Universums. Steht er wider Erwarten nicht im Mittelpunkt, bestraft er seine Umgebung mit Blitz und Donner.

Kontrolle und Dominanz

Ein Narzisst ist wie ein Detektiv, der ständig nach Beweisen und Informationen sucht, auch über Dinge, die ihn überhaupt nichts angehen. Er dirigiert wie ein Dirigent ein Orchester, wohin du gehen darfst, was du trinkst und mit wem du sprichst – oder eben nicht. Wenn du es wagst zu widersprechen, wird er wie ein Vulkan ausbrechen und seine Zorn-Lava über dich ergießen.

Fehlende Empathie

Er ist ein Meister über Marionetten, der genau weiß, wie er die Fäden ziehen muss, um die Emotionen anderer zu steuern. Doch er selbst ist wie ein eiskaltes Gewässer, in dem kein Mitgefühl Platz hat. Ein Narzisst ist nicht fähig, Empathie zu empfinden.

Nur wenn alle vier Eigenschaften ständig gelebt werden, handelt es sich um Narzissten. Wenn eine Eigenschaft fehlt, kann es sich durchaus um eine schwierige Person handeln, aber es ist keine Person mit narzisstischer Persönlichkeitsstörung.

Die narzisstische Persönlichkeitsstörung betrifft je nach Quelle drei bis fünf Prozent der Bevölkerung. Diese mentale Störung ist nicht heilbar. Ein Narzisst kann an seinem Verhalten arbeiten, was ihn sozial erträglicher macht.

Der Narzisst bleibt ein Narzisst. Er wird sich nie ändern, auch wenn er das möchte. Er kann nicht. Das gilt es zu akzeptieren und zu respektieren.

Die zwei bekanntesten Arten von Narzissmus

Alle Arten von Narzissten zeichnen sich durch ein übersteigertes Selbstwertgefühl und Mangel an Empathie aus.

Genialer Narzisst

Dieser Narzisst stellt seine Talente und Fähigkeiten offen zur Schau und bewundert sich selbst. Er tritt schillernd auf die Bühnen des Lebens und lässt keine Gelegenheit aus, um zu erwähnen, wie genial er ist. Geniale Narzissten sind eher männlich.

Verdeckter Narzisst

Ein verdeckter Narzisst hingegen verbirgt seine narzisstischen Eigenschaften hinter einem unauffälligen Äußeren und zeigt sie weniger offensichtlich oder gar bescheiden. Er möchte als Wohltäter gesehen werden, der sich für andere aufopfert. Verdeckte Narzissten sind schwerer zu erkennen, da sie subtiler vorgehen.

Verdeckte Narzissten sind eher weiblich.

Selbsttest: Bist du ein Narzisst?

Fühlst du dich im Vergleich zu anderen überlegen?

Benötigst du stets Bewunderung und Aufmerksamkeit?

Kannst du Kritik nur schwer akzeptieren und reagierst darauf mit einer Gegenattacke?

Bist du unfähig, dich in andere hineinzuversetzen und deren Perspektiven zu verstehen?

Hast du Schwierigkeiten, dich auf Beziehungen einzulassen oder diese aufrechtzuerhalten, es sei denn, sie dienen deinen Bedürfnissen oder Zielen?

Bist du nur auf deine eigene Person und Bedürfnisse fokussiert?

Empfindest du starke Selbstbewunderung und willst bewundert werden?

Hast du ein starkes Bedürfnis nach Kontrolle und Dominanz in Beziehungen?

Tendierst du dazu, andere zu manipulieren oder auszunutzen, um die eigenen Ziele zu erreichen?

Wenn du auf diese Fragen teilweise mit »Ja« antwortest, hast du narzisstische Züge. Das ist völlig normal. Falls du aber alle Fragen mit »Ja« beantwortest, hast du vermutlich eine narzisstische Persönlichkeitsstörung. Eine seriöse Diagnose kann jedoch nur eine qualifizierte Fachperson stellen.

Ein Co-Narzisst ist …

Klientin Lea

Lea, eine engagierte und talentierte junge Frau, erkennt sich selbst nach vielen Jahren schmerzhafter Verhältnisse nicht mehr.

In ihrer Beziehung mit Mark bemerkt sie, wie sie ständig seine Bedürfnisse über ihre eigenen stellt und sich selbst verliert. Sie realisiert jedoch auch, dass sie sich von seinem manipulativen Verhalten seltsamerweise angezogen fühlt, weil es ihr vertraut ist.

Während eines Streits mit Mark wird Lea klar, dass sie seine egozentrische Sichtweise selbst bestärkt, bloß um Konflikte zu vermeiden. Sie erinnert sich an ähnliche Muster in früheren Beziehungen. Auch dort hatte sie sich selbst vernachlässigt, um Anerkennung zu erhalten und die Beziehung zu retten. Durch ihre eigenen Unsicherheiten hat sie ständig den Drang, die Bedürfnisse anderer über die ihren zu stellen.

Lea beginnt eine Reise der Selbstreflexion und arbeitet daran, ihre co-narzisstische Neigung zu überwinden. In meinem Coaching lernt sie, gesunde Grenzen zu setzen und Selbstfürsorge zu praktizieren. Lea erkennt, dass wahre Stärke darin liegt, sich selbst zu verstehen und zu heilen, anstatt in destruktiven Beziehungsmustern gefangen zu bleiben. Ihr Bewusstsein über ihre co-narzisstischen Tendenzen ermöglicht es ihr, künftige Beziehungen auf eine gesunde und erfüllende Weise zu gestalten.

Der Co-Narzisst, auch bekannt als Empath, bedient nicht nur die Illusionen des Narzissten, sondern auch die eigenen. Er glaubt, perfekt sein zu müssen als Partner, Mutter, Vater, und tut alles, um diese übertriebenen Anforderungen zu erfüllen. Der Co-Narzisst unterwirft sich dem Narzissten.