Naughty Client - Whitney G. - E-Book

Naughty Client E-Book

Whitney G.

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Beschreibung

Wenn der neue Klient dein heißer One-Night-Stand von letzter Nacht ist ...

Penelope Laurens PR-Agentur hat in letzter Zeit viele Rückschläge erleiden müssen. Umso größere Hoffnungen setzt sie in einen neuen Klienten, der ein hohes Honorar verspricht. Doch als der Klient mit stundenlanger Verspätung zum Treffen erscheint, stellt er sich zu ihrem großen Entsetzen als ihr One-Night-Stand von letzter Nacht heraus! Ryan Dalton ist nicht nur sexy und unverschämt arrogant, sondern auch der CEO eines der einflussreichsten Immobilienimperien New Yorks und steckt aufgrund seines Rufs als Playboy gewaltig in der Klemme. Wenn es Penelope nicht gelingt, sein Image aufzupolieren, könnte Ryan seinen Job verlieren. Das ist allerdings gar nicht so leicht, wenn sie das unwiderstehliche Knistern zwischen ihnen immerzu ablenkt ...

»Ich habe den Schreibstil geliebt! Die Charaktere sind fesselnd, die sexuelle Spannung ist großartig und die Storyline ist supersüß. Und die heißen Stellen sind heißBOOK TWINS REVIEWS

Band 3 der sexy NAUGHTY-Reihe

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Inhalt

Titel

Zu diesem Buch

Widmung

Der Klient

Die PR-Managerin

Der Klient

Die PR-Managerin

Die PR-Managerin

Der Klient

Die PR-Managerin

Der Klient

Der Klient

Die PR-Managerin

Der Klient

Die PR-Managerin

Der Klient

Die Autorin

Die Romane von Whitney G. bei LYX.digital

Leseproben

Impressum

WHITNEY G.

Naughty Client

Ins Deutsche übertragen von Antje Engelke

Roman

Zu diesem Buch

Penelope Laurens PR-Agentur hat in letzter Zeit viele Rückschläge erleiden müssen. Umso größere Hoffnungen setzt sie in einen neuen Klienten, der ihre Rettung sein könnte. Doch als der Klient mit stundenlanger Verspätung zum Treffen erscheint, stellt er sich zu ihrem großen Entsetzen als ihr One-Night-Stand von letzter Nacht heraus! Ryan Dalton ist nicht nur sexy und unverschämt arrogant, sondern auch der CEO eines der einflussreichsten Immobilienimperien New Yorks und steckt aufgrund seines Rufs als Playboy gewaltig in der Klemme. Wenn es Penelope nicht gelingt, sein Image aufzupolieren, könnte Ryan seinen Job verlieren. Das ist allerdings gar nicht so leicht, wenn sie das unwiderstehliche Knistern zwischen ihnen immerzu ablenkt …

Für meine Mutter, Nicole London und Alice Tribue –

Dank euch dreien, dass ihr es mit mir aushaltet …

Der Klient

Ryan

Ein perfekter Klient zu sein, ist eine Kunst – es gilt, einen Ausgleich zu finden zwischen dem, was man selbst will, und dem, was die PR-Agentur einem hinter verschlossenen Türen an Zielvorstellungen vorgibt. Das hatte ich jedenfalls gehört.

Heute war meine neue PR-Managerin zwei Monate im Amt, funkelte mich über meinen Schreibtisch hinweg wütend an und kämpfte darum, auch nur ein Wort herauszubringen.

»Haben Sie einen trockenen Hals, Heather?« Ich wies auf das Glas Wasser zwischen uns. »Trinken Sie deshalb so oft davon?«

»Ich trinke so oft davon, weil ich hoffe, dass das, wonach ich nun frage, nicht wahr ist.« Sie nahm noch einen Schluck. »Ein Journalist der New York Times hat mich heute Nacht um drei angerufen und mich informiert, dass jemand, mit dem Sie einige Zeit liiert waren –«

»Ich war nie liiert«, unterbrach ich sie.

»Gut.« Sie hob die Hände. »Jemand, mit dem Sie öfter mal gevögelt haben … besser so?«

»Viel besser.«

»Wie dem auch sei – diese Frau schreibt offenbar mit einem der Kollegen dieses Journalisten an einer Enthüllungsstory über Sie, über den Mann also, der sich weiter weigert, selbst mit Reportern zu sprechen.«

»Sie dürfte keine nützlichen Informationen besitzen.« Ich lehnte mich auf dem Stuhl zurück. »Normalerweise rede ich mit Leuten, die ich vögele, nicht über mein Privatleben.«

»Gut zu wissen.« Ihre Stimme triefte vor Sarkasmus. »Diese Enthüllungsgeschichte ist nämlich überaus persönlich und soll der Öffentlichkeit zeigen, was für ein Mann Sie hinter verschlossenen Türen wirklich sind. Sie hat dem Reporter ein paar Textnachrichten zukommen lassen, die Sie ihr geschrieben haben.« Die PR-Managerin setzte eine Brille auf und sah in ihr Notizbuch. »Hier die aussagekräftigsten vier. Nummer eins: Ich freue mich darauf, dir meinen Schwanz dieses Wochenende bis zum Anschlag in den Mund zu schieben. Nummer zwei: Wie feucht ist deine Pussy gerade? Nummer drei: Was du so alles schluckst, wenn ich in deinem Mund komme – beeindruckend! Nummer vier: Sag mal, wie feucht bist du?«

Ich lächelte. »Wo ist das Problem?«

»Das Problem besteht darin, dass Ihre Firma in den nächsten zwei Jahren weltweit expandieren will. Sie können sich solche Berichte also nicht mehr leisten. Deshalb habe ich Ihren Finanzchef verständigt, und er ist bereit, der Informantin und dem Journalisten eine große Summe zu zahlen, damit sie die Geschichte für sich behalten.«

»Noch mal: Wo ist das Problem?«

»Sie brauchen eine neue PR-Managerin.« Sie stand auf. »Ich kündige fristlos. Vielen Dank, dass Sie meine Agentur beauftragt und mir und meiner Vision davon, wie wir Sie der Öffentlichkeit präsentieren, eine Chance gegeben haben.«

»Gern geschehen.« Ich stand auf und gab ihr die Hand. Diese Szene hatte ich viel zu oft erlebt, um weitere Fragen zu stellen, mir zu überlegen, ob etwas hätte anders laufen können, oder mich um ihre plötzliche Kündigung auch nur zu scheren.

»Ich wünsche Ihnen alles Gute, Mr Dalton«, sagte sie, »und hoffe, Sie finden eine Agentur, die besser zurechtkommt mit Ihrem Auftreten und Ihrem riesigen …«, sie sah mir in den Schritt und errötete, »… Ihrem riesigen Ego.«

»Kein Problem.« Ich ließ ihre Hand los. »Alles Gute, Heather.«

Mit knallrotem Gesicht blickte sie ein letztes Mal auf meine Hose und verließ mein Büro. Kaum war die Tür geschlossen, rief ich Linda an, meine persönliche Assistentin und Sekretärin.

»Ja, Mr Dalton? Was kann ich für Sie tun?«

»Besorgen Sie mir eine neue PR-Managerin. Heather hat gerade gekündigt.«

»Ach Gottchen…«

»Was sagten Sie gerade?«

»Nichts.« Sie änderte ihren Ton. »Ich gehe die Liste Ihrer Anforderungen durch und besorge Ihnen sofort Ersatz.«

Vier Monate später …

Betreff: Ein »Vergnügen« + Meine Kündigung

Sehr geehrter Mr Dalton,

gern hätte ich geschrieben, es sei ein »Vergnügen« gewesen, für Sie zu arbeiten, aber das wäre eine Lüge. Sie sind zweifellos der schlimmste Klient, den ich je hatte.

Ich finde es sehr schade, dass die Frauen dieser Stadt sich wie die Fliegen auf Sie stürzen und Sie geradezu vergöttern. Und nach Ihrem jüngsten Skandal (den schönzureden ich mich leider außerstande sehe) bezweifle ich sehr, dass sich in dieser Stadt noch eine PR-Agentur finden wird, die mit Ihnen arbeiten will.

Ich kündige.

Violet Sanders

Embassy PR

Zwei Monate später …

Betreff: Kündigung aufgrund Ihres letzten Interviews

Sehr geehrter Mr Dalton,

wir wissen die »Erfahrungen« zu schätzen, die wir in den letzten Monaten bei der Arbeit für Sie gemacht haben, aber um ehrlich zu sein: Wir ertragen diesen Mist nicht länger.

Was Sie am Samstagmorgen in einem Fernseh-Interview der Today Show gesagt haben, hat dem Fass den Boden ausgeschlagen. (Haben Sie auch nur eine vage Vorstellung, wie lange die Zuschauerinnen und Zuschauer brauchen, um zu vergessen, dass Sie Sex als Ihr liebstes Hobby bezeichnet haben? Kurze Info: Sie werden es nie vergessen).

Wir sind fertig mit Ihnen.

Veronica & Michael

Welch PR

Sechs Monate später …

Betreff: ICH KÜNDIGE.

DAS. IST. ALLES.

Eva Daniels

Avenue PR

Ich überlegte, auf diese letzte Mail zu antworten, doch der Anblick meines Bruders lenkte mich ab. Leo marschierte hektisch, wie ein Geisteskranker, in meinem Büro auf und ab. In solchen Momenten fragte ich mich immer, wie wir verwandt sein konnten und wie er mein »stets ruhiger und gefasster« Finanzchef geworden war.

»Ich kann es nicht glauben, Ryan.« Er sah aus, als hätte er tagelang nicht geschlafen. »Schon wieder hat eine PR-Agentur die Zusammenarbeit mit uns aufgekündigt? Nach nur zwei Wochen? Hast du eine Vorstellung davon, wie das beim Vorstand ankommt?«

Ich schwieg. Leo stellte gern nacheinander vier, fünf Fragen, ehe er mir Gelegenheit gab, auch nur eine von ihnen zu beantworten.

»Du bist Chef eines milliardenschweren Immobilienkonzerns.« Es klang, als glaubte er es selbst nicht. »Du bist Milliardär.«

»Das ist mir vollauf bewusst …«

»Manchmal verstehe ich dich einfach nicht.« Er sah mich an, als wäre ich irre. »Die Welt liegt dir zu Füßen, aber du setzt alles aufs Spiel mit deinen Dummheiten, die dir schlechte Publicity eintragen. Ich frage mich ernstlich, ob du dich noch um irgendwas scherst. Mir kommt es so vor, als fragtest du dich jeden Morgen beim Aufwachen, wie du dein Image noch weiter ruinieren kannst.«

»Beim Aufwachen denke ich zuerst ans Vögeln. Eigentlich denke ich dann nie an was anderes.«

Er blieb stehen und funkelte mich an. »Du hast dieses Jahr dreizehn PR-Agenturen verschlissen und in den letzten vier Jahren sechsunddreißig. Hast du eine Ahnung, was das bedeutet?«

»Dass diese Stadt bessere PR-Leute braucht.«

»Nein, dass wir unsere Expansion und unseren Börsengang erneut verschieben müssen, weil die Wall Street nichts mit unserem brillanten, aber umstrittenen Chef zu tun haben will. Und es bedeutet …«

Ich hörte nicht länger zu. Mein Bruder reagierte ständig über, und unsere Ansichten über die Firma hätten unterschiedlicher nicht sein können. Sicher, in den letzten Jahren hatte meine Rolle in der Öffentlichkeit ein Eigenleben gewonnen, aber die Medien ließen alles zehnmal schlimmer erscheinen, als es war. Sicher, früher hatte ich gefeiert, als gäbe es kein Morgen. Und sicher, früher hatte ich jede Woche eine andere Frau im Bett – bisweilen auch jeden Tag. Und ja, ich neigte dazu, in Interviews zu sagen, was mir in den Kopf kam, aber nach zwei Jahrzehnten intensiver Arbeit, die meinen Konzern zu dem gemacht hatte, was er war, hatte ich das mehr als verdient.

Und seit sieben Monaten hatte ich keinen Sex mehr und auch nicht mehr gefeiert, seit nämlich in der New York Times eine andere Enthüllungsstory über mein Intimleben erschienen war. (Prompt hatte der Vorstand mich gezwungen, vertraglich zuzusichern, mich sieben Monate nicht mehr öffentlich gehen zu lassen, während mein Image aufpoliert wurde.)

»Jede PR-Agentur winkt sofort ab, wenn ich erwähne, dass sie dich vertreten soll«, sagte Leo gerade. »Und nun habe ich den Vorstand geradezu anbetteln müssen, dich nicht aufzufordern, die Leitung deiner Firma niederzulegen. Aber ich weiß nicht, ob ich noch viel für dich tun kann.«

»Was?« Plötzlich war ich ganz Ohr. »Was hast du da über meinen Rücktritt als Chef gesagt?«

Er seufzte. »Noch ein Skandal, und sie fordern dich auf, deinen Posten aufzugeben. Dann hast du zwar noch deine Aktien, und es wird eine Presserklärung geben, nach der du aus freien Stücken gegangen bist, und tatsächlich bleibst du ja der starke Mann hinter den Kulissen, aber …«

»Aber was?«

»Aber es wird langsam ermüdend. Inzwischen ist es fast unmöglich, mit dir klarzukommen. Das sage ich als dein Bruder und mit allem Respekt vor dem, was du für mich und das Unternehmen getan hast.«

»Ein Unternehmen, das ich aus der Taufe gehoben habe.«

»Und für das du Verantwortung trägst.« Er legte ein Blatt Papier auf meinen Schreibtisch. »Ich habe den Vorstand dazu gebracht, noch mal davon abzusehen, dich zum Rücktritt aufzufordern – solange du nicht erneut einen ungeheuren Fehltritt wie den begehst, in einer Live-Sendung zu sagen, dass du nichts lieber tust als zu vögeln.«

»Ich habe nur ehrlich geantwortet.«

»Natürlich.« Er verdrehte die Augen. »Hier eine Liste der verbliebenen angesehenen PR-Agenturen der Stadt. Tu mir den Gefallen und ruf sie an, um festzustellen, ob eine von ihnen bereit ist, dich als Klient anzunehmen. Verschweige dabei möglichst, wer du bist; verwende nur deine Initialen und das Kürzel LLC.«

»Gibt es einen Grund, warum Linda das nicht für mich erledigen kann?«

»Nein.« Er tippte sich ans Kinn. »Wenn man davon absieht, dass sie vollauf damit beschäftigt ist, die Arbeit der letzten PR-Agentur weiterzuführen, die vor einer Stunde gekündigt hat. Und wenn man davon absieht, dass du es dir nicht leisten kannst, auch noch Linda zu verlieren.« Er ging zur Tür und sah dabei über die Schulter. »Ein Letztes noch: Da ich dich und deine Denkweise kenne –«

»Meine Denkweise kennst du ganz und gar nicht.«

»Mir ist aufgefallen, dass du den heutigen Tag in deinem digitalen Kalender gelb hinterlegt hast. Und zufällig endet heute deine siebenmonatige Feiersperre.«

»An meinem Geburtstag.«

»Der war gestern«, sagte er schroff. »Der Vorstand will die Sperre verlängern und dich am Montag bitten, dem zuzustimmen. Falls du am Wochenende ausgehen und deine selbst auferlegte Enthaltsamkeit brechen willst, rate ich dir sehr, das diskret zu tun.«

»Ich werde mich beherrschen.«

Von wegen…

Die PR-Managerin

Penelope

An der Ecke Broadway und Fifth Avenue stieg ich aus einer Limousine, in der einen Hand meinen Schirm und einen Becher Kaffee, in der anderen die Akten meines Klienten. Heute fiel den achten Tag in Folge starker Regen, und langsam bereute ich es, nicht näher bei meiner Wohnung ein Büro gemietet zu haben.

»Guten Morgen, Miss Lauren«, grüßte mich der Pförtner und öffnete mir die Tür. »Schön, dass Sie wie stets zwei Stunden zu früh zur Arbeit kommen.«

»Auch Ihnen einen guten Morgen, Oliver«, sagte ich lächelnd. »Sie wissen ja, ich kann Verspätungen nicht ausstehen.« Ich trat ins Gebäude, rief den Fahrstuhl und fuhr in den siebten Stock hinauf.

Dort betrachtete ich bewundernd die silbern glänzenden Buchstaben über meiner Flügeltür: Penelope Lauren & Partner.

Meine Firma gehörte zu den kleinsten PR-Agenturen von Manhattan, und unsere Klienten waren vor allem mittelmäßige Sportler, lokale Berühmtheiten, Hochschulen und ein paar unangenehme Typen von der Wall Street, die den Schwanz nicht in der Hose lassen konnten. Mitunter zogen wir einen größeren Auftrag an Land, aber der wurde uns bald von den helleren Lichtern am PR-Himmel abgejagt – Firmen mit mehr Personal, größeren Möglichkeiten und einer langen Liste bedeutender Klienten, von deren Akquise ich nur träumen konnte.

Doch unser Büro gab es auch erst seit sechs Jahren, und ich war stolz darauf, wie viel mein fünfköpfiges Team und ich bisher erreicht hatten.

Ich schloss die Tür zu meinem Büro auf und begann mein Morgenritual: Erst lauschte ich dreißig Minuten einem Hörbuch, beantwortete alle wichtigen Mails und gelobte für den ganzen Tag zweihundert Prozent Einsatz. Dann studierte ich die Akten meiner aktuellen Klienten und vergewisserte mich, bei allen Erfordernissen im Zeitplan zu sein. Danach stellte meine Sekretärin Tina mir einen frisch aufgebrühten Kaffee auf den Schreibtisch.

»Guten Morgen, Miss Lauren«, sagte sie. »Ich habe den Lagebericht für heute.«

»Prima.« Mit einer Handbewegung forderte ich sie auf, sich zu setzen. »Ich bin ganz Ohr.«

»Mr Bradley von V-Tech möchte, dass wir ihm die Rede für eine Eröffnungsfeier nächste Woche schreiben. Der Text soll ‚gleichermaßen schön, ergreifend und humorvoll‘ sein. Über unsere Hilfe bei Presseterminen hinaus sollen wir ihm auch eine schöne Rothaarige zuführen. Notfalls darf sie brünett sein, aber eine Blondine ist tabu.«

»Lassen Sie Jenna bis morgen eine erste Fassung der Rede anfertigen und Bob vier Interviews mit lokalen Fernseh- und Radiostationen vereinbaren. Und teilen Sie Mr Bradley höflich mit, dass wir keine Partnervermittlung sind. Wenn er intim werden will, muss er sich selbst darum kümmern.«

»Verstanden.« Sie machte sich handschriftliche Notizen. »Kurz zu den übrigen Klienten: Die New York University will ein weiteres halbes Jahr von uns vertreten werden, Hilton möchte Ende des Monats die Umbenennung einiger Hotels mit uns am Telefon besprechen, und Taylor Carew …« Der Rest des Satzes bestand aus unverständlichem Gemurmel.

»Könnten Sie das Letzte wiederholen? Es war akustisch nicht zu verstehen.«

»Taylor Carew lässt sich per sofort nicht mehr von uns vertreten. Er hat uns ‚mit den besten Wünschen‘ einen Präsentkorb geschickt und wechselt zu … Sie wissen schon.«

»Zu Drew & Partnern?«

Sie nickte, und mein Blut begann zu sieden. Drew & Partner wurde von Sebastian Drew geleitet – einer der bekanntesten Existenzgründer der Stadt, einer ihrer größten Widerlinge und leider auch … mein Ex-Freund.

Ich nahm mein Telefon, wählte seine Nummer und forderte seine Sekretärin auf, mich durchzustellen.

»Er hat in zwei Minuten Zeit für Sie, Miss Lauren.« Sie immerhin besaß Anstand genug, bei jedem meiner Anrufe teilnahmsvoll zu klingen. Das ließ mich beinahe vergessen, dass sie mich verraten hatte, als sie meine Firma verließ, um für ihn zu arbeiten.

Beinahe…

»War das alles für heute, Tina?«, fragte ich mit abgedecktem Hörer.

»Noch nicht.« Sie stand auf und gab mir eine rosa Haftnotiz. »Wir bekommen seit einer Woche Anrufe von einem Mann, der behauptet, er brauche unsere Unterstützung. Aber er will uns keine Informationen über sich geben.«

Ich hob die Brauen. »Was soll das heißen?«

»Er hat gesagt: ‚Ich brauche eine PR-Agentur und rate Ihnen sehr, mich als Klienten zu akzeptieren.‘ Ich meinte, ich würde zurückrufen, aber er wollte mir seine Nummer nicht geben, sondern hat sich zwei Tage später wieder gemeldet und gesagt: ‚Ich tue Ihrer kleinen Firma einen großen Gefallen, indem ich Sie berücksichtige. Sie müssen mich annehmen.‘« Sie verdrehte die Augen.

»Ich dachte ja, Mr Drew spielt uns einen Streich, weil der Mann sich beharrlich weigerte, unseren Fragebogen für das Erstgespräch auszufüllen. Also habe ich gesagt, wir stellen jedem Klienten pro Monat zweihundertfünfzigtausend Dollar in Rechnung.«

»Und daraufhin hat er zugegeben, dass Drew ihn beauftragt hat, uns zu belästigen?«

»Nein …« Sie zeigte auf die Haftnotiz. »Er hat den Betrag gezahlt. Für ein ganzes Jahr.«

»Was?« Ich überflog den Zettel und schnappte nach Luft.

Anonymer Klient hat heute Morgen drei Millionen Dollar auf unser Konto überwiesen…

Ich kam nicht dazu, meine Gedanken zu ordnen, denn nun meldete sich Drew.

»Guten Morgen, Penelope! Wie kann ich dir an diesem herrlichen Tag helfen?«

»Erstens könntest du verdammt noch mal aufhören, meine Klienten abzuwerben.«

»Oh, oh, welch energische Ausdrucksweise.« Er lachte. »Und das am frühen Morgen.« Seiner Stimme war ein Lächeln anzumerken, und ich hätte gern durch die Leitung gegriffen und es ihm vom Gesicht gerissen.

»Du brauchst nicht noch mehr Auftraggeber und sicher nicht meine Klienten, Drew. Das tust du nur aus Rache.«

»Das stimmt nicht. Und es verletzt mich, dass du so etwas denkst.«

»Dann hör auf.« Ich gab mir Mühe, energisch zu klingen und meine wahren Gefühle zu verbergen. »Hör auf, meine Klienten um jeden Preis in deine Agentur zu locken, nachdem sie sechs Monate zuvor einen Vertrag mit mir gemacht haben.«

»Du solltest deine haltlosen Vorwürfe wirklich überdenken, Schatz.«

»Ich bin nicht mehr dein Schatz.«