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*************** Es ist eine verbreitete Auffassung von Glaubenswächtern, Dogmatikern, sogenannten Rechtgläubigen aber auch anderer hundertprozentig Überzeugter, dass an überlieferten Einstellungen und Standpunkten strikt festgehalten werden muss. Jegliche Veränderungen werden deshalb als Sakrileg eingestuft. Aus diesem Grund werden für Neuerungen rote Linien gezogen, Denk-Verbote aufgestellt und neue Erkenntnisse verweigert. In vom Denken der Aufklärung geprägten Gesellschaften wird eine solche Einstellung allerdings abgelehnt. Denn sie ignoriert, dass Denken und Erkennen einer Entwicklung unterliegen. Nichts bleibt beim Alten. Auch Standpunkte und Glaubensüberzeugungen können sich verändern. Leben, Denken und zeitbedingte Erkenntnisse lassen sich nicht dauerhaft festhalten. Menschen stellen neue Fragen und lernen ständig dazu. Auch ein allmächtiger Gott, ein Gottessohn Jesus oder eine Jungfrauengeburt können so plötzlich in neuem Licht erscheinen, weit weg von überlieferten Vorstellungen und damit manchmal verbundenen Missverständnissen. Die hier vorgelegten Beiträge geben Hinweise auf ein mögliches neues Verständnis von verbreiteten Überzeugungen, Glaubensvorstellungen und Verhaltensweisen. ***************
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Seitenzahl: 123
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Josef Ising
NICHTS
MUSS BEIM ALTEN BLEIBEN
UPDATES
FÜR
GLÄUBIGE
UND
UNGLÄUBIGE
© 2020 Josef Ising
Verlag & Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg
ISBN: 978-3-347-11575-0
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung. Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.
„Nur eine Gruppe,
die ihrer eigenen Endlichkeit
zugestimmt hat,
ist dialogfähig.
Die Grundgefahr religiöser Systeme ist,
dass sie sich
nicht endlich denken können.”
Fulbert Steffensky
Cover
Titelblatt
Urheberrechte
Ein Einstieg
straßenkicker
Vorwort
Vom Glauben der Ungläubigen
Grundfragen
Standpunkte
Religiöses Grundbedürfnis
Glaube und Freiheit
Glauben und Wissen
Wahrheitsansprüche
Perspektiven
Wertequadrat
Dialogfähigkeit und Toleranz
judasliturgieen
osterhoffen
jenseitskonkurrenten
Gott muss nicht allmächtig sein
Gottesbilder
Kritische Anfragen
Selbstverständliche Allmacht
Gott und das Leid
Eine jüdische Stimme
Ein biblischer Befund
Liebe statt Allmacht
leidsinn
bildermacher
hiobsklage
Klapperstorchgeschichten und Bibeltexte
Sprache und Realität
Wörtlich nehmen
Sprachvielfalt
Dekodieren
Fundamentalistisches Bibelverständnis
Weitere Fehldeutungen
Aufgeklärtes Textverständnis
Sinnverständnis
advente
variationen
sonntag
Blutiges im Christenglauben
Blutiges in Wort und Bild
Die Opfervorstellung
Der Sündenbock
Vorstellungswechsel
Alternative Deutungen
Umsonst - ein Deutungsangebot
archetekten
entstaubungsfrage
luther
Sicherheiten und Veränderungen
Woher wissen die das
Fehlende Zurückhaltung
Gott bleibt unverfügbar
Überzeugungswandel
Kirchliche Weihnachtslieder
Kirchliche Osterlieder
Auferstanden oder auferweckt
entzweiflung
freudenspender
gebetswehen
Wenn jeder zum Mahl kommen darf
Streiterei
Die konfessionellen Lehrunterschiede
Mahlgemeinschaft bei Jesus
Gastfreundschaft
Bedingungslose Annahme
Angenommen
Abgrenzungen
herbergsuche
menschgeheimnis
unbrot
Christlich-katholisch nicht römisch-katholisch
Was bedeutet eigentlich katholisch
Die römische Anspruchshaltung
Neuauflagen alter Ansprüche
Theologische Kritik und Infragestellung
Mögliche Folgen eines geänderten Verständnisses
Katholisch - verbindend statt trennend
weg
netznachfolge
verweihnachtet
Glaubenssprache im Wandel
Sprache und Weltverständnis
Religiöse Sprache
Biblische Sprache
Entfremdete Sprache
Sprachwandel
Lebendige Sprache
Glaubenssprache im Aufbruch
wortfresken
wortwerdung
in pace
Gewaltig fromm
Gewaltverknüpfungen in der Vergangenheit
Gegenwärtige Gewaltverstrickungen
Gewalt zwischen religiösen Gruppen
Kulturelle Verdienste
Gewaltverständnis in der Bibel
Persönliche Entscheidungsspielräume
Plädoyer für ein weit gefasstes Gewaltverständnis
Formen versteckter Gewalt
Kirchliches Engagement
adventdunkel
ewigkeitssonntag
gebetfrage
Jesus-Prälaten und andere Versuchungen
Titel machen Leute
Kirchliches Titelangebot
Titel und Macht
Der bescheidene Anfang
Irrwege der Vergangenheit
Kritische Anfragen
Kleriker und Laien
Gerangel um die ersten Plätze
ausgeglaubt
versprechungen
verstaubt
Zum Ausklang
vertrauensbekenntnis
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Cover
Titelblatt
Urheberrechte
Ein Einstieg
Autor
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Ein Einstieg
straßenkicker
von
den
kirchen
oft
misstrauisch
beäugt
diese
straßenkicker
des
glaubens
unterwegs
mit
der
formel
gott ja
kirche nein
religiöser
breitensport
sozusagen
ohne
vereinszugehörigkeit
beitragszahlung
anlagennutzung
aber
dennoch
sinnhaft
unterwegs
Vorwort
Straßenkicker und Naturtalente gibt es viele. Auch dort sind sie anzutreffen, wo es um entscheidende Menschheitsfragen geht. Selbst grundlegende Entscheidungen werden manchmal auf diese spontane Art gefällt, auch Glaubensentscheidungen. Das muss manchmal so sein. Erich Fromm spricht von einem natürlichen religiösen Bedürfnis, das jeder hat. So gesehen scheinen alle Menschen gleich zu sein, nicht nur an Würde, auch an Grundfragen und Grundbedürfnissen. Überlieferte Sinnmodelle und Antworten auf diese Fragen werden in Weltanschauungen und Religionen bewahrt und tradiert. Dort sind sie aber nicht selten in vergangenen Denk- und Sprachformen dogmatisch erstarrt. Veränderungen werden oft unter Berufung auf göttliche Autorität ausgeschlossen und so wirken diese Angebote auf viele Menschen zunehmend eher befremdend als ansprechend.
Die folgenden Überlegungen verstehen sich als Impulse zu einem ergebnisoffenen Austausch über Auffassungen, Inhalte und Fragen aus solchem tradierten Glaubensumfeld. Sie greifen Themen auf, die bei Menschen zu Missverständnissen, Verärgerung und Ablehnung von Glaube, Religion oder Kirchen führen. Die Auslöser dafür sind sehr unterschiedlich.
Persönliche negative Erfahrungen, das Missverständnis biblischer Texte oder fragwürdige Gottesvorstellungen können dabei eine Rolle spielen. Für Außenstehende kaum nachvollziehbare theologische Streitereien und Argumentationen, etwa bei Fragen der Sexualmoral oder der Geschlechterrolle, tragen vielleicht auch ihren Teil dazu bei. Die religiöse Sprache, die Symbole, die Kultformen sind für viele Menschen unverständlich geworden. Sie wirken befremdend. Ein Blick auf eine oft umstrittene Kirchengeschichte und der häufig praktizierte Umgang mit Macht und Gewalt mag zusätzlich bewirken, zu Religion und Kirche auf Distanz zu gehen.
Bei Auseinandersetzungen mit diesen Themen kann es zwischen Glaubenden, Zweifelnden und Ablehnenden auch zu einem alle bereichernden Austausch über die unterschiedlichen Standpunkte kommen. Das setzt allerdings die Bereitschaft voraus, die eigene Überzeugung auch zu hinterfragen und nicht absolut zu setzen. Die hier angebotenen Denkanstöße sollen dazu einladen. Die Literaturhinweise können Interessierten aufzeigen, wo sie Vertiefendes oder Ausführlicheres zu den Ausführungen finden können. Zwischen den einzelnen thematischen Erörterungen sind lyrische Texte eingefügt als Einladung zum Pausieren und zu einer anderen Form des Nachdenkens.
Leben bedeutet nie Stillstand sondern Bewegung, Veränderung, Unterwegs-Sein, Suchen, Finden, Verlieren und Erreichen. In einer Aussage des bekannten Theologen Karl Rahner kann sich das widerspiegeln: „Der, der ich bin, grüßt trauernd den, der ich sein möchte.”
Dankbar bin ich meiner Frau, Irmgard, für ihre Anregungen beim Erstellen der Texte, ihr kritisches Nachfragen und ihre aufmerksamen Korrekturen.
Josef Ising
Vom Glauben der Ungläubigen
Grundfragen
„Anscheinend kommt es vor, dass wir nicht wirklich wissen, ob wir glauben - wir glauben es höchstens. Das lässt sich aber auch umkehren: Wer nicht zu glauben meint, weiß das vielleicht gar nicht, sondern glaubt, nicht zu glauben.
Sie ahnen – es geht hier nicht um ein Spiel mit Worten, sondern darum, einen Ausgangspunkt zu finden, der beiden Standpunkten – dem des Glaubens wie dem des Unglaubens – einigermaßen gerecht wird. Die Frage nach der Würde des Unglaubens kann nur dialogisch verstanden werden.” 1
Trifft das hier Gesagte zu? Wie steht es um die selbstverständliche, verbreitete und oft unversöhnlich anmutende Gegenüberstellung von Glaube und Unglaube? Sollte man die so bezeichneten Gläubigen und Ungläubigen einmal unter anderem Aspekt betrachten? Genau das soll bei den jetzt folgenden Überlegungen geschehen.
„Du sollst nicht mit der Tür ins Haus fallen”, fordert ein Sprichwort. „Die Wahrheit sollte sein wie ein Mantel, den du dem anderen hinhältst, damit er hineinschlüpfen kann, wenn er dazu bereit ist. Und sie ihm nicht wie einen nassen Lappen um die Ohren schlagen“, empfiehlt der Aphorismus, der Voltaire zugeschrieben wird. Trotzdem soll hier unvermittelt die These in den Raum gestellt werden: Wenn es um Antworten auf grundlegende Lebensfragen geht, gibt es nur Antworten von Gläubigen. Selbst Antworten derjenigen, die sich selbst als Agnostiker oder Ungläubige bezeichnen, formulieren in Wirklichkeit dabei immer nur eine Art von Glaubensbekenntnis. Ihre Aussagen sind Bekenntnisse. Das soll im Folgenden aufgezeigt werden.
Um die Beantwortung solcher Fragen geht es: Hat das Leben einen Sinn? Ist mit dem Tod für den Menschen alles aus? Gibt es noch eine andere Wirklichkeit als die uns derzeit zugängliche? Haben der unermessliche Kosmos und damit auch der Mensch ihren Ursprung in einem Schöpfungsakt? Gibt es einmal eine ausgleichende Gerechtigkeit für das himmelschreiende und oft ungesühnte Unrecht, das auf der Welt geschieht? Diese Liste ließe sich fortsetzen.
Standpunkte
Der französische Medizin-Nobelpreisträger Jacques Monod lieferte zu einer der oben genannten Fragen diese Antwort. „Das Leben ist auf der Erde erschienen; wie groß war vor dem Ereignis die Wahrscheinlichkeit dafür, dass es eintreffen würde? Aufgrund der gegenwärtigen Struktur der belebten Natur ist die Hypothese nicht ausgeschlossen - es ist im Gegenteil wahrscheinlich, dass das entscheidende Ereignis sich nur ein einziges Mal abgespielt hat. Das würde bedeuten, dass die a priori-Wahrscheinlichkeit dieses Ereignisses fast null war.” 2
Dem steht aber entgegen: „Wir möchten, dass wir notwendig sind, dass unsere Existenz unvermeidbar und seit allen Zeiten beschlossen ist. Alle Religionen, fast alle Philosophien und zum Teil sogar die Wissenschaft zeugen von der unermüdlichen, heroischen Anstrengung der Menschheit, verzweifelt ihre eigene Zufälligkeit zu verleugnen.” 3
Monod selbst hingegen ist überzeugt, dass Menschen nichts anderes als ein Produkt des Zufalls sind. Daher fordert er, wenn der Mensch „diese Botschaft in ihrer vollen Bedeutung aufnimmt, dann muss der Mensch endlich aus seinem tausendjährigen Traum erwachen und seine totale Verlassenheit, seine radikale Fremdheit erkennen. Er weiß nun, dass er seinen Platz wie ein Zigeuner am Rande des Universums hat, das für seine Musik taub ist und gleichgültig gegen seine Hoffnungen, Leiden oder Verbrechen.” 4
Das klingt alles durchdacht und begründet. Was Monod aber sagt, ist weder bewiesen noch beweisbar. Seine Aussagen beruhen vielmehr auf einer Entscheidung, die er auf der Basis seiner Überlegungen gefällt hat. Sie sind ihrer Art nach eine Glaubensentscheidung mit dem Bekenntnis: Der Mensch ist ein Zufallsprodukt. Das ist für ihn persönlich überzeugend, aber deshalb nicht zwingend für alle.
Es gibt sehr viele anders lautenden Glaubensantworten auf diese Frage nach der Entstehung der Welt und des Lebens. Zu der bekanntesten gehört wohl das Schöpfungslied, ein Hymnus mit sieben Strophen, das am Anfang der Bibel steht. Es ist vermutlich im sechsten Jahrhundert v. Chr. in Priesterkreisen entstanden und beginnt: „Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde” (Gen 1,1). Die sechste Strophe schließt mit den Worten: „Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Es war sehr gut. Es wurde Abend und es wurde Morgen: der sechste Tag” (Gen 1,31). In der siebten Strophe lassen die Priester, im Hinblick auf das für sie bestehende Gebot der Sabbatruhe, dann auch Gott selbst von seinen Werken ausruhen und diesen Tag von ihm segnen und heiligen.
Zwei völlig unterschiedliche Antworten aus verschiedenen Zeiten und Perspektiven auf dieselbe Frage nach den Anfängen. Beide Antworten sind ihrer Art nach Glaubensbekenntnisse. Die Gültigkeit beider Aussagen entzieht sich zwingender naturwissenschaftlicher Nachweisbarkeit, auf die sich Menschen heute oft ausschließlich verlassen möchten.
Bei Antwortversuchen auf solche Grundfragen erscheint die Differenzierung zwischen Gläubigen und Ungläubigen ebenso unzutreffend wie unsinnig. Zumal diese verbreitete Unterscheidung für viele Menschen irrtümlich auch eine unterschiedliche Wertigkeit der gegebenen Antworten vortäuscht. Dieser Einschätzung kann man häufig begegnen, sie ist verbreitet. Da heißt es dann: Die Einen wissen, die Anderen glauben nur. Solche Fehleinschätzung verkennt völlig, dass es sich bei diesen Antworten um gleichwertige Aussagen handelt, lediglich aus unterschiedlichen Perspektiven.
Wer sollte denn abschließend darüber urteilen können, welche der Antworten auf die Frage nach einem möglichen Leben nach dem Tod berechtigter und richtiger sind als andere? Von welchem Standpunkt aus sollte das geschehen? Solche Antworten entziehen sich zwingender Beweisbarkeit. Sie provozieren aus diesem Grund immer die Entscheidungsfreiheit. Selbst wenn sich jemand dazu entschließt, die Antwort auf eine solche Frage lieber offen zu lassen und sich nicht festlegen will, fällt er damit eine Entscheidung. In gewisser Weise trifft hier zu, was Jean Paul Sartre formuliert hat: „Frei sein heißt zum Freisein verurteilt sein.”
Religiöses Grundbedürfnis
Es ist eine Tatsache, dass alle Menschen unausweichlich solchen Grundfragen begegnen in ihrem Leben. In irgendeiner Weise müssen sie dazu Stellung beziehen. „Der Mensch mag sein Orientierungssystem als ein religiöses ansehen, das sich von demjenigen im weltlichen Bereich unterscheidet, oder er mag glauben, er habe keine Religion, und seine Hingabe an gewisse, angeblich säkulare Ziele wie Macht, Geld oder Erfolg, für nichts weiter halten als eine Angelegenheit von etwas Nützlichem und Praktischen. Die Frage lautet nicht: ob Religion oder ob nicht, sondern – welche Art von Religion?” 5
Es ist wohl wirklich so, dass niemand sich mit seinem Lebensentwurf sozusagen im freien Fall befinden möchte, sondern dafür eine Art Aufhänger benötigt, von dem für ihn buchstäblich alles abhängt. Jeder Mensch benötigt eine Grundüberzeugung, ein Letztes, auf das er setzen kann. „Unter normalen Lebensumständen denken wohl die meisten Menschen nicht viel darüber nach, worauf das ihr Leben tragende Vertrauen eigentlich gründet. Oft wird man dessen erst inne, wenn der Halt unseres Vertrauens erschüttert und damit die Lebensfähigkeit selbst gefährdet ist."6
In Krisensituationen, wenn die Selbstverständlichkeit der Lebensabläufe unterbrochen werden und die alltägliche Weltsicht zusammenbricht, tritt dieses Grundlegende oft hervor. Das Bedürfnis nach Halt bricht plötzlich auf. Das ist scher mit ein Grund dafür, dass Menschen in ihrer Fassungslosigkeit dann – obwohl völlig ungewohnt – spontan Gebete formulieren, Gotteshäuser aufsuchen, Kerzen aufstellen als kleine Lichtpunkte im plötzlichen Orientierungsdunkel der Existenz. In Krisensituationen greifen viele Menschen gerne dankbar zu den Bild-, Symbol- und Verhaltensangeboten der sonst vielleicht von ihnen verschmähten traditionellen Sinninstitutionen.