Nichtstun braucht ewig Zeit - Jaroslaw Istok - kostenlos E-Book

Nichtstun braucht ewig Zeit E-Book

Jaroslaw Istok

0,0
0,00 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Vorwort
Dieses Buch widmet sich den tiefgründigen und zeitlosen Lehren des Advaita Vedanta. Es beleuchtet die Philosophie der Nicht-Dualität und stellt berühmte Meister und Lehrer dieser Tradition vor, die ihre Weisheit über die Jahrhunderte weitergegeben haben. Zudem werden praktische Beispiele vorgestellt, wie diese Lehren im alltäglichen Leben umgesetzt werden können. Advaita bleibt dabei nicht nur eine Philosophie des Rückzugs, sondern eine lebendige Weisheit, die in jedem Moment des Alltags präsent sein kann.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2024

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Nichtstun braucht ewig Zeit
Über Advaita-Lehren und ihre Anwendung im Alltag
Jaroslaw Istok
Kontent:
Vorwort
Kapitel 1: Einführung in Advaita Vedanta
Kapitel 2: Die Philosophie von Shankaracharya
Kapitel 3: Die Entwicklung der Advaita-Lehre durch bekannte Meister
Kapitel 4: Das Konzept des Selbst in Advaita Vedanta
Kapitel 5: Die Illusion der Welt (Maya)
Kapitel 6: Praktische Methoden der Selbsterkenntnis
Kapitel 7: Advaita im täglichen Leben
Kapitel 8: Der Weg zur Befreiung (Moksha)
Kapitel 9: Die Rolle des Lehrers (Guru) im Advaita Vedanta
Kapitel 10: Herausforderung der Identifikation mit dem Ego
Kapitel 11: Karma und Advaita
Kapitel 12: Advaita und andere spirituelle Traditionen
Kapitel 13: Advaita und Wissenschaft
Kapitel 14: Bekannte Zitate und Weisheiten aus der Advaita-Tradition
Kapitel 15: Abschlussgedanken – Die Reise des Selbst
Kapitel 16: Das Paradox von Tun und Nichtstun im Advaita
Kapitel 17: Advaita und die moderne Welt
Kapitel 18: Advaita im Westen
Kapitel 19: Die Rolle des Leidens in der spirituellen Entwicklung
Kapitel 20: Die Vollendung des Weges: Selbstverwirklichung und das Ende der Suche
Schlussworte: Das ewige Jetzt und die Vollendung der Suche
Vorwort
Dieses Buch widmet sich den tiefgründigen und zeitlosen Lehren des Advaita Vedanta. Es beleuchtet die Philosophie der Nicht-Dualität und stellt berühmte Meister und Lehrer dieser Tradition vor, die ihre Weisheit über die Jahrhunderte weitergegeben haben. Zudem werden praktische Beispiele vorgestellt, wie diese Lehren im alltäglichen Leben umgesetzt werden können. Advaita bleibt dabei nicht nur eine Philosophie des Rückzugs, sondern eine lebendige Weisheit, die in jedem Moment des Alltags präsent sein kann.
Kapitel 1: Einführung in Advaita Vedanta
Advaita Vedanta ist eine der wichtigsten philosophischen Strömungen im Hinduismus und wird oft als die Lehre der Nicht-Dualität bezeichnet. Es ist ein tiefgehendes System, das die Einheit von allem postuliert und die Trennung zwischen dem individuellen Selbst und dem universellen Bewusstsein als Illusion betrachtet. In diesem Kapitel werden die grundlegenden Ideen von Advaita Vedanta eingeführt, um ein besseres Verständnis für die folgenden Konzepte und Lehren zu schaffen.
1. Definition von Advaita
Der Begriff "Advaita" setzt sich aus zwei Sanskrit-Wörtern zusammen: „A“ (nicht) und „Dvaita“ (Zweiheit). Wörtlich übersetzt bedeutet Advaita also „Nicht-Zweiheit“ oder „Nicht-Dualität“. Diese Philosophie geht davon aus, dass die scheinbare Trennung zwischen Individuen, Objekten und dem Universum eine Illusion ist. In Wahrheit gibt es nur eine einzige, ungeteilte Realität, die als Brahman bezeichnet wird. Diese Realität ist unvergänglich, ewig und absolut.
Advaita stellt das Konzept der Einheit aller Dinge in den Vordergrund und betont, dass alle Formen von Dualität – wie gut und böse, Licht und Dunkelheit, Freude und Leid – letztlich illusorisch sind. Der Kern dieser Lehre ist die Erkenntnis, dass es keinen Unterschied zwischen dem individuellen Selbst (Atman) und dem universellen Bewusstsein (Brahman) gibt.
2. Die vedischen Wurzeln
Advaita Vedanta ist ein Teil des Vedanta, eines der sechs orthodoxen Philosophiesysteme des Hinduismus. Der Begriff „Vedanta“ bedeutet wörtlich „das Ende der Veden“ und bezieht sich auf die Schriften, die auf die Veden folgen – insbesondere die Upanishaden. Die Upanishaden sind mystische Texte, die sich mit der Natur des Selbst und der letzten Realität befassen und die Basis für die Advaita-Lehre bilden.
Die wichtigsten Schriften, die die Grundlage des Vedanta und damit auch des Advaita Vedanta bilden, sind:
Die Upanishaden: Diese alten Texte untersuchen die Natur des Selbst und des Universums und betonen die Einheit von Atman und Brahman.
Die Brahma Sutras: Diese systematischen Kommentare helfen, die Lehren der Upanishaden zu interpretieren und zu strukturieren.
Die Bhagavad Gita: Ein spiritueller Leitfaden, der Advaita-Prinzipien mit einer praktischen Lebensphilosophie verbindet.
Advaita basiert auf diesen heiligen Texten und betont, dass die Erkenntnis der Einheit die höchste Form des Wissens darstellt.
3. Zentrale Konzepte
Um Advaita Vedanta vollständig zu verstehen, ist es wichtig, sich mit einigen der zentralen Konzepte vertraut zu machen:
Brahman:
Brahman ist das unpersönliche, unendliche und ewige Prinzip, das die Essenz des Universums und des Bewusstseins darstellt. Es ist formlos, unveränderlich und allgegenwärtig. Brahman ist das absolute Sein, das alles umfasst und durchdringt. Aus der Perspektive von Advaita ist alles, was existiert, letztlich eine Manifestation von Brahman, und alle Unterschiede, die wir in der Welt wahrnehmen, sind nur Oberflächenerscheinungen.
Atman:
Atman ist das individuelle Selbst oder die Seele. Es ist jedoch nicht das Ego oder die Persönlichkeit, sondern das wahre, unveränderliche Selbst, das tief im Inneren jedes Wesens verborgen ist. Advaita lehrt, dass Atman und Brahman identisch sind. Die Erkenntnis dieser Identität führt zur Befreiung (Moksha).
Maya:
Maya ist die kosmische Illusion, die uns glauben lässt, dass die Welt der Formen und Dualitäten real ist. Sie verschleiert die wahre Natur des Selbst und lässt uns die Welt als getrennt und vielfältig wahrnehmen. Maya erzeugt die Illusion von Individualität und Trennung, und nur durch die Erkenntnis von Brahman kann diese Illusion durchbrochen werden.
Avidya (Unwissenheit):
Avidya ist die Unwissenheit oder das Nichtwissen über die wahre Natur der Realität. Es ist die Ursache dafür, dass wir uns mit unserem Körper, Geist und Ego identifizieren, anstatt unser wahres Selbst zu erkennen. Advaita lehrt, dass Avidya die Quelle allen Leidens ist und dass die Erkenntnis des Selbst dieses Leiden beendet.
Zusammenfassung des Kapitels:
Dieses erste Kapitel bietet einen Überblick über die grundlegenden Ideen des Advaita Vedanta. Die Nicht-Dualität ist das Herzstück dieser Philosophie, die die Einheit von allem postuliert und die Trennung zwischen dem individuellen Selbst und dem universellen Bewusstsein als Illusion betrachtet. Die zentralen Konzepte wie Brahman, Atman und Maya sind entscheidend, um die tiefergehenden Lehren des Advaita zu verstehen. Der nächste Schritt auf dem Weg der Erkenntnis ist es, diese Konzepte nicht nur intellektuell zu begreifen, sondern sie durch direkte Erfahrung zu verwirklichen.
Neowake Meditations Album - zu verschenken
Kapitel 2: Die Philosophie von Shankaracharya
Shankaracharya ist einer der bedeutendsten Philosophen und spirituellen Lehrer in der Geschichte des Advaita Vedanta. Er lebte im 8. Jahrhundert und gilt als der Wiederbeleber der Advaita-Lehren, die zu dieser Zeit durch andere Schulen der Vedanta-Philosophie verdrängt wurden. Seine tiefgründigen Schriften und Kommentare zu den klassischen vedischen Texten haben einen entscheidenden Einfluss auf die Verbreitung und das Verständnis von Advaita Vedanta gehabt. In diesem Kapitel werden wir Shankaracharyas Leben und seine Philosophie näher betrachten.
1. Leben von Shankaracharya
Shankaracharya, auch Adi Shankara genannt, wurde im südlichen Indien in Kalady (heute im Bundesstaat Kerala) geboren. Schon als Kind zeigte er außergewöhnliche geistige Fähigkeiten und ein tiefes spirituelles Verständnis. Seine Mutter erlaubte ihm, frühzeitig in den Mönchsstand einzutreten, nachdem er sie davon überzeugte, dass dies sein Schicksal sei.
Shankara unternahm mehrere Reisen durch Indien, um die Advaita-Lehre zu verbreiten und die vedischen Traditionen zu stärken. Er gründete vier Klöster (Mathas) an verschiedenen Orten des Subkontinents, die bis heute existieren und die Lehren des Advaita weitertragen. Trotz seines kurzen Lebens – er soll im Alter von nur 32 Jahren gestorben sein – hinterließ er ein enormes intellektuelles und spirituelles Erbe.
2. Seine wichtigsten Werke
Shankaracharya war nicht nur ein großer Lehrer, sondern auch ein produktiver Schriftsteller. Zu seinen bedeutendsten Beiträgen gehören seine Kommentare zu den drei Haupttexten des Vedanta, die als Prasthanatrayi bekannt sind:
Kommentare zu den Upanishaden:
Shankaras Kommentare zu den wichtigsten Upanishaden wie der Isha, Kena, Katha, Mandukya, und Chandogya Upanishad haben die vedischen Lehren systematisiert und erläutert. Er betont in seinen Kommentaren, dass die Upanishaden die absolute Einheit von Atman (dem Selbst) und Brahman (der absoluten Realität) lehren.
Kommentar zu den Brahma Sutras:
Shankaras Kommentar zu den Brahma Sutras (auch Vedanta Sutras genannt) gilt als eines seiner bedeutendsten Werke. In diesem Text verteidigt er die Advaita-Lehre gegen konkurrierende philosophische Schulen und liefert eine detaillierte Auslegung der vedischen Schriften. Er argumentiert, dass die Brahma Sutras die Nicht-Dualität als die höchste Wahrheit lehren.
Kommentar zur Bhagavad Gita:
Shankara schrieb auch einen wichtigen Kommentar zur Bhagavad Gita, einem der zentralen Texte des Hinduismus. Er interpretierte die Lehren der Gita aus der Perspektive der Nicht-Dualität und betonte, dass das ultimative Ziel darin besteht, die Identität von Atman und Brahman zu erkennen. Gleichzeitig erkannte er die Bedeutung von Karma Yoga (dem Weg des selbstlosen Handelns) und Bhakti Yoga (dem Weg der Hingabe), aber er betonte, dass diese Wege letztlich zur Erkenntnis des Selbst führen müssen.
3. Shankaras Interpretation der Realität
Ein zentrales Thema in Shankaracharyas Philosophie ist die Unterscheidung zwischen relativer Wahrheit (Vyavaharika Satyam) und absoluter Wahrheit (Paramarthika Satyam). Diese Unterscheidung ist entscheidend, um seine Lehre von Maya und der Illusion der Welt zu verstehen:
Relative Wahrheit:
Auf der Ebene der relativen Wahrheit existiert die Welt so, wie wir sie wahrnehmen. In dieser Realität gibt es Unterschiede zwischen Individuen, Objekten, Zeit und Raum. Diese Welt unterliegt den Gesetzen von Ursache und Wirkung und wird von uns als real erfahren, obwohl sie aus der Perspektive des Absoluten illusorisch ist.
Absolute Wahrheit:
Auf der Ebene der absoluten Wahrheit gibt es nur Brahman – das unteilbare, unpersönliche Bewusstsein. Diese Ebene der Realität ist ewig und unveränderlich, und alles, was wir auf der relativen Ebene erleben, ist eine Manifestation dieser einen Wahrheit. Der Unterschied zwischen den beiden Ebenen der Realität ist nicht absolut; die relative Welt ist eine Projektion der absoluten Realität durch die Macht der Illusion (Maya).
Shankaras Philosophie betont, dass die Befreiung (Moksha) erreicht wird, wenn man die relative Wahrheit durchschaut und die absolute Wahrheit erkennt. Dies führt zur Auflösung der Illusion der Trennung und zur Erkenntnis der Einheit von Atman und Brahman.
4. Die Lehre des „Neti Neti“
Ein wichtiger Aspekt von Shankaracharyas Methode der Erkenntnis ist das Konzept des „Neti Neti“, was „nicht dies, nicht das“ bedeutet. Dies ist eine negative Erkenntnismethode, bei der der Suchende alle Attribute, Identifikationen und Formen der Welt ablehnt, um die wahre Natur des Selbst zu erkennen. Diese Methode basiert auf der Idee, dass Brahman, das absolute Bewusstsein, formlos und jenseits von Konzepten ist und daher nicht positiv beschrieben werden kann.
Verneinung des Körperlichen:
In der Praxis bedeutet „Neti Neti“, dass man alles, was nicht das wahre Selbst ist, ablehnt. Der Körper, die Gedanken, die Emotionen und sogar das Ego werden als nicht zum wahren Selbst gehörig erkannt. Durch diesen Prozess der Verneinung nähert man sich der Erkenntnis des reinen Bewusstseins, das jenseits aller Formen und Eigenschaften liegt.
Die jenseitige Natur des Selbst:
Die Methode des „Neti Neti“ führt letztlich zur Erkenntnis, dass das wahre Selbst (Atman) nicht durch die Kategorien von Form, Farbe, Klang oder irgendeine andere Eigenschaft beschrieben werden kann. Das Selbst ist rein und unveränderlich – es ist Bewusstsein selbst, ohne Attribute.
Shankaracharyas Philosophie stellt also die Befreiung von allen Illusionen in den Mittelpunkt. Durch die Erkenntnis der Nicht-Dualität wird das wahre Selbst erkannt, das frei von allen Begrenzungen ist.
Zusammenfassung des Kapitels:
Shankaracharya spielte eine zentrale Rolle bei der Wiederbelebung und Verbreitung der Advaita-Lehren. Seine tiefgehenden Kommentare zu den klassischen vedischen Texten und seine klare Interpretation der Einheit von Atman und Brahman haben das Verständnis der Nicht-Dualität grundlegend geprägt. Die Lehre des „Neti Neti“ als Methode der Selbsterkenntnis, die Unterscheidung zwischen relativer und absoluter Wahrheit und seine Schriften sind auch heute noch eine wichtige Quelle für spirituelle Sucher.
Kapitel 3: Die Entwicklung der Advaita-Lehre durch bekannte Meister
Nach Shankaracharya hat sich die Advaita Vedanta-Lehre über Jahrhunderte hinweg durch die Arbeit verschiedener spiritueller Meister und Philosophen weiterentwickelt. Diese Lehrer trugen dazu bei, die Philosophie der Nicht-Dualität zu verbreiten, zu vertiefen und auf unterschiedliche Weisen in das Leben der Menschen zu integrieren. In diesem Kapitel betrachten wir einige der wichtigsten Meister und deren Beiträge zur Advaita-Lehre sowie ihre Ansätze zur Umsetzung dieser tiefen Weisheiten im Alltag.
1. Ramana Maharshi
Ramana Maharshi (1879–1950) ist einer der bedeutendsten Advaita-Meister des 20. Jahrhunderts. Seine Lehren basieren auf der direkten Erfahrung der Wahrheit und der Selbst-Erforschung (Atma Vichara). Ramana wurde ohne formelle Bildung in den vedischen Schriften zu einem der einflussreichsten spirituellen Lehrer seiner Zeit.
a. Seine Erleuchtungserfahrung: