No Doubts – Teil 2 - Whitney G. - E-Book

No Doubts – Teil 2 E-Book

Whitney G.

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Beschreibung

Ich muss sie gehen lassen. Denn sie kann niemals mir gehören ...

Eigentlich hatte Andrew, was Frauen angeht, klare Regeln: ein Abendessen, eine gemeinsame Nacht, keine Wiederholung. Doch seit der erfolgreiche Anwalt die junge Studentin Aubrey kennenlernte, ist nichts mehr wie zuvor. Er kann sich nicht von ihr fernhalten, egal wie sehr er es auch versucht. Auch nicht, als seine schreckliche Vergangenheit ans Licht zu kommen droht ...

Teil 2 des New-York-Times-Bestsellers von Whitney G.!

Achtung: Cliffhanger! Diese Liebesgeschichte besteht aus drei Teilen (Teil 3 erscheint am 07.09.2017).

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Seitenzahl: 88

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Inhalt

TitelZu diesem BuchPrologEntlastende BeweiseAusflüchteHaftung (Substantiv, fem.)Widerruf (Substantiv, mask.)Konsens (Substantiv, mask.)LeugnungSchlussplädoyerDie AutorinImpressum

WHITNEY G.

No Doubts

Teil 2

Ins Deutsche übertragenvon Antje Althans

Zu diesem Buch

Eigentlich hatte Andrew, was Frauen angeht, klare Regeln: ein Abendessen, eine gemeinsame Nacht, keine Wiederholung. Doch seit der erfolgreiche Anwalt die junge Studentin Aubrey kennenlernte, ist nichts mehr wie zuvor. Er kann sich nicht von ihr fernhalten, egal wie sehr er es auch versucht. Auch nicht, als seine schreckliche Vergangenheit ans Licht zu kommen droht …

Prolog

New York City

Vor sechs Jahren

Andrew

Beim Aufwachen regnete es in dieser widerwärtigen Stadt wie schon die vergangenen drei Wochen ununterbrochen. Die Wolken waren hässlich grau gefärbt, und die Blitze, die alle paar Sekunden am Himmel zuckten, kamen nicht mehr überraschend, sondern waren mittlerweile vorhersehbar.

Von meinem Regenschirm geschützt lief ich zu einem Kiosk, nahm mir die New York Times und wappnete mich gegen das, was sich zwischen ihren Seiten verbarg.

»Was glauben Sie, wie viele Frauen ein Mann in seinem Leben haben kann?«, fragte mich der Verkäufer, als er mir das Wechselgeld herausgab.

»Keine Ahnung«, erwiderte ich. »Ich hab mit dem Zählen aufgehört.«

»Ach ja? Haben Sie bei Nummer zehn festgestellt, dass es reicht, und eine Familie gegründet?« Er deutete auf den Goldring an meiner linken Hand.

»Nein. Ich hab erst die Familie gegründet und dann mit dem Herumhuren angefangen.«

Sprachlos zog er eine Augenbraue hoch und wandte sich ab, um seine Zigarrenauslage zu ordnen.

Noch vor ein paar Monaten wäre ich auf seinen Versuch, mit mir ins Gespräch zu kommen, eingegangen, und hätte mit einem unbeschwerten Lachen und einem »Mehr, als wir je zugeben werden« gekontert, doch mir war das Lachen vergangen.

Mein Leben war eine deprimierende Endlosschleife aus Bildern, die sich ständig wiederholten – Hotelbetten, nächtlicher Angstschweiß, schale Erinnerungen und Regen.

Gottverdammter Regen.

Mit der Zeitung unter dem Arm wandte ich mich ab und betrachtete den Ring an meiner Hand.

Ich hatte ihn schon lange nicht mehr getragen und wusste nicht, was in mich gefahren war, ihn mir ausgerechnet heute anzustecken. Ich zog ihn vom Finger, betrachtete ihn ein letztes Mal und schüttelte angesichts seiner Nutzlosigkeit den Kopf.

Für den Bruchteil einer Sekunde erwog ich, ihn zu behalten, ihn als Erinnerung an den Mann, der ich einmal gewesen war, wegzuschließen. Doch diese Version von mir war armselig – naiv –, und ich wollte sie so schnell wie möglich vergessen.

Als die Ampel auf Grün sprang, überquerte ich die Straße, und als ich auf den Gehsteig trat, warf ich den Ring dorthin, wo ich ihn schon vor Monaten hätte entsorgen sollen.

In den Gully.

Entlastende Beweise:

Beweismittel, die darauf hindeuten, dass der/die Beklagte die Straftat nicht begangen hat.

Gegenwart

Andrew

Der heiße Kaffee, der meine Hose durchnässte und auf meiner Haut brannte, war haargenau der Grund, warum ich nie zwei Mal mit derselben Frau schlief.

Ich zuckte zusammen und holte tief Luft. »Aubrey …«

»Du bist verheiratet.«

Ich ignorierte die Bemerkung und lehnte mich auf meinem Stuhl zurück. »Im Interesse der mittelmäßigen und daher nicht lange währenden Anwaltskarriere, die dir bevorsteht, werde ich dir nicht nur einen, sondern gleich zwei Gefallen tun: Erstens werde ich mich dafür entschuldigen, dass ich dich ein zweites Mal genommen habe, und dir versichern, dass es nie wieder vorkommen wird. Und zweitens werde ich so tun, als ob du mich nicht gerade mit einem gottverdammten Kaffee tätlich angegriffen hast.«

»Spar dir das.« Sie pfefferte meinen Kaffeebecher auf den Boden, wo er in tausend Stücke zersprang. »Ich bekenne mich schuldig und habe große Lust, es wieder zu tun.«

»Miss Everhart …«

»Fick dich.« Sie sah mich wütend an. »Hoffentlich fällt dir der Schwanz ab«, zischte sich noch und stürmte aus meinem Büro.

»Jessica!« Ich sprang auf und schnappte mir eine Rolle Papiertücher. »Jessica?«

Keine Antwort.

Ich nahm den Telefonhörer ab, um sie an ihrem Schreibtisch anzurufen, doch plötzlich trat sie in mein Büro. »Ja, Mr Hamilton?«

»Rufen Sie in der Reinigung an, und lassen Sie einen meiner Anzüge ins Büro liefern. Außerdem brauche ich eine neue Tasse Kaffee, Miss Everharts Akte aus der Personalabteilung, und richten Sie Mr Bach aus, dass ich heute später zur Vier-Uhr-Besprechung komme.«

Ich wartete auf ihr übliches »Sofort, Sir« oder »Wird erledigt, Sir«, doch sie sagte nichts, sondern schwieg errötend, während ihr Blick fest auf die Schrittpartie meiner Hose gerichtet war.

»Brauchen Sie Hilfe beim Säubern?« Sie lächelte. »Ich habe in meiner Schreibtischschublade ein dickes Handtuch. Es ist sehr weich … und zart.«

»Jessica …«

»Er ist riesig, nicht wahr?« Endlich sah sie mir in die Augen. »Ich würde es keiner Menschenseele verraten. Ganz ehrlich! Es bliebe unser kleines Geheimnis.«

»Meinen Anzug, Kaffee, Miss Everharts Akte und eine Nachricht an Mr Bach, dass ich später komme. Jetzt sofort.«

»Es gefällt mir sehr, wie Sie sich sträuben …« Sie warf noch einen verstohlenen Blick auf meine Hose, ehe sie den Raum verließ.

Seufzend machte ich mich daran, mit den Küchentüchern so viel wie möglich von der Flüssigkeit aufzusaugen. Als mir klar geworden war, dass Aubrey sich extra für LawyerChat eine falsche Identität zugelegt hatte, hätte ich wissen müssen, dass sie eher der emotionale Frauentyp war – labil und nicht in der Lage, sich normal zu verhalten.

Ich bereute es, ihr je gesagt zu haben, dass ich sie für mich haben wollte, und verfluchte mich dafür, dass ich gestern noch zu ihr nach Hause gefahren war.

Nie wieder …

Gerade, als ich ein neues Papiertuch abriss, ertönte eine vertraute Stimme.

»Oh, hallo … Schön, dich wiederzusehen.«

Ich hob den Kopf und hoffte, dass es nur eine Halluzination wäre – dass die Frau, die lächelnd in meiner Tür stand, in Wirklichkeit gar nicht existierte. Dass sie nicht mit ausgestreckter Hand auf mich zutrat, als wäre sie nicht der einzige Grund, warum mein Leben sich vor sechs Jahren so grausam verändert hatte.

»Willst du mir nicht die Hand schütteln, Mr Hamilton?« Sie zog eine Augenbraue hoch. »Das ist doch der Name, den du jetzt benutzt, nicht wahr?«

Ich musterte sie lange und durchdringend und stellte fest, dass ihre einst seidig glänzenden, langen Haare nun zu einem Bob geschnitten waren. Ihre hellgrünen Augen waren immer noch genauso sanft und verführerisch wie in meiner Erinnerung, doch sie hatten nicht mehr dieselbe Wirkung auf mich.

Alle Erinnerungen, die ich zu unterdrücken versucht hatte, stürmten plötzlich auf mich ein, und das Blut in meinen Adern begann zu kochen.

»Mr Hamilton?«, fragte sie wieder.

Ich griff nach dem Telefon. »Sicherheitsdienst?«

»Was zur Hölle soll das denn?« Sie riss mir den Hörer aus der Hand und knallte ihn auf. »Willst du mich nicht fragen, warum ich hier bin? Warum ich persönlich zu dir gekommen bin?«

»Das würde voraussetzen, dass es mich interessiert.«

»Wusstest du, dass die meisten Menschen, die zu einer Gefängnisstrafe verurteilt werden, Nahrungsmittelpakete mit Leckereien erhalten, Geld überwiesen bekommen und am ersten Tag sogar einen Telefonanruf kriegen?« Sie biss die Zähne zusammen. »Bei mir kamen nur die Scheidungspapiere an.«

»Ich hab dir doch gesagt, du kriegst Post von mir.«

»Du hast gesagt, dass du bei mir bleiben würdest. Du hast gesagt, dass du mir verzeihst, dass wir noch mal von vorn anfangen könnten, wenn ich wieder rauskäme. Dass du für mich da wärest …«

»Du hast mich zugrunde gerichtet, Ava.« Ich starrte sie wütend an. »Zugrunde gerichtet, und der einzige Grund, warum ich diesen Mist zu dir gesagt habe, war, weil mein Anwalt mir dazu geraten hatte.«

»Dann liebst du mich also nicht mehr?«

»Rhetorische Fragen beantworte ich grundsätzlich nicht«, gab ich zurück. »Ich bin zwar kein Experte in Geografie, aber ich weiß verdammt genau, dass North Carolina außerhalb von New York liegt und dass du gerade gegen deine Bewährungsauflagen verstößt. Was wird deiner Meinung nach passieren, wenn man dich hier antrifft, hm? Glaubst du nicht, dass man dich zwingen wird, die Strafe zu verbüßen, die du mehr als verdient hast?«

Sie schnappte nach Luft. »Du würdest mich verpfeifen?«

»Ich würde dich mit meinem Wagen überfahren.«

Sie machte den Mund auf, um noch etwas zu sagen, doch die Tür ging auf, und das Sicherheitsteam kam herein.

»Miss?« Paul, der leitende Wachmann, räusperte sich. »Wir möchten, dass Sie jetzt die Geschäftsräume verlassen.«

Ava sah mich böse an. »Ist das dein Ernst? Du lässt mich von denen rausschmeißen wie ein Tier?«

»Schon wieder eine rhetorische Frage.« Ich setzte mich auf meinen Stuhl und bedeutete Paul, sie rauszuschaffen.

Sie sagte noch etwas, doch ich hörte nicht hin. Ich scherte mich einen feuchten Kehricht um sie und musste heute Abend im Netz unbedingt eine Frau finden, um in deren Armen, Avas plötzliches und unerwünschtes Erscheinen zu vergessen.

Ausflüchte:

Subtiles Mittel, um sich der Wahrheit zu entziehen oder einer Strafe zu entgehen.

Aubrey

Andrew war ein Arschloch, ein Widerling, wie er im Buche stand, aber egal wie sauer ich war, hatte ich nicht aufhören können, an ihn zu denken.

In den sechs Monaten, die wir uns nun kannten, hatte er nie eine Ehefrau erwähnt. Und das eine Mal, als ich ihn gefragt hatte, ob er sich jemals mehr engagiert hätte als nach dem Motto »Ein Abendessen, eine Nacht, keine Wiederholungen«, hatte er »Ein Mal« geantwortet und rasch das Thema gewechselt.

Nachdem mir dieses Gespräch die ganze Nacht lang durch den Kopf gegangen war, hatte ich mich damit abgefunden zu akzeptieren, dass ich es mit einem Lügner zu tun hatte, und beschlossen, nach vorn zu schauen.

»Meine Damen und Herren von der La Monte Art Gallery …«, sprach mein Ballettlehrer in ein Mikro und riss mich aus meinen Gedanken. »Darf ich um Ihre Aufmerksamkeit bitten?«

Ich richtete mich auf und ließ den Blick über den vollen Saal schweifen. Der heutige Abend sollte einer der Höhepunkte meiner Tanzkarriere werden. Es war eine Vorführung der Tänzer des städtischen Colleges. Alle maßgeblichen Mitwirkenden der Frühlingsinszenierungen sollten zu Ehren ihrer Ausbildungsstätte ein zweiminütiges Solo aus den Stücken tanzen, die Monate später zur Aufführung gebracht werden sollten.

»Die nächste Künstlerin, die Sie gleich sehen werden, ist Miss Aubrey Everhart.« In seiner Stimme schwang Stolz mit. »Sie spielt die Rolle der Odette/Odile in unserer Produktion von Schwanensee, und wenn ich Ihnen sage, dass sie eine der talentiertesten Tänzerinnen ist, die ich je gesehen habe …« Er hielt inne, bis das Tuscheln der Menschenmenge verstummte. »… können Sie mir das ruhig glauben.«

Einer der Fotografen in der ersten Reihe schoss ein Bild von mir, und das Blitzlicht blendete mich vorübergehend.