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Als Adam wie aus dem Nichts in Sacramento auftaucht, kennt ihn niemand. Er schottet sich ab und arbeitet möglichst allein für das FBI. Doch nach drei Jahren reißt seiner Chefin Blake der Geduldsfaden. Als dann auch noch ein Mord Adams Vergangenheit aufwirbelt, bleibt ihm nichts anderes übrig, als die Wahrheit zu sagen. Plötzlich befindet er sich in einem Netz aus Lügen und Intrigen, wobei sein Feind direkt vor ihm steht. Doch wie soll er einen Feind besiegen, den er weder kennt noch dessen Motiv versteht?
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Seitenzahl: 190
Veröffentlichungsjahr: 2020
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No Way Back
Forget my past
von Sophie Mielke
Sophie Mielke ist eine junge, jugendliche Autorin und wurde in Deutschland geboren. Sie lebt mit ihren Eltern und ihrem Bruder in einem beschaulichen Dorf Norddeutschlands.
Ihre Emailadresse lautet: [email protected]
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Für Finja und Anna,
Die trotz allem für mich da sind und die ich niemals
Verlieren möchte…
13. Mai 2015, San Diego, Kalifornien, FBI San Diego Field Office
Die ersten Blumen schossen aus den Beeten am Straßenrand von San Diego und die Bäume wurden langsam grün. Es war ein milder Maimorgen und es lag ein leichter Duft von frischen Lilien in der Luft. Nur wenige Menschen waren auf den Straßen unterwegs, da es erst 6:30 Uhr war, doch die, die draußen waren hatten ein Lächeln auf den Lippen. Die Sonne ging gerade auf und die Vögel in den Bäumen begannen zu zwitschern. Es war ein herrlicher Morgen, an dem kein Mensch traurig sein konnte. Am nördlichen Rand von San Diego herrschte jedoch schon reger Verkehr. Die Straßen waren voll und viele waren auf dem Weg zur Arbeit. Mitten drin fuhr ein silberner Ford, in dem eine junge Frau saß. Sie hatte helle, blonde Haare und kaute nervös auf ihren Fingernägeln. Sie war 26 Jahre alt und hatte heute ihren ersten Arbeitstag beim FBI. Während der Verkehr nur langsam voran ging, sagte sie sich immer wieder, dass alles gut war. Das hatte heute Morgen auch ihre Mutter zu ihr gesagt und sie gab sich große Mühe es zu glauben. Auch ihr Vater hätte es gesagt, wenn er noch am Leben wäre. Doch er war vor ungefähr sechs Jahren gestorben und sie vermisste ihn schrecklich. Die Autos vor ihr fuhren weiter und endlich konnte sie von der Straße herunterfahren und auf einen Parkplatz abbiegen. Sie stieg aus und fand sich vor einem hohen Gebäude mit vielen Fenstern wieder. Es stand in großen Buchstaben FBI über der Eingangstür und ihr Puls beschleunigte sich. Langsam ging sie zu der Tür und öffnete sie. Drinnen war es warm und die weißen Fliesen passten perfekt zu der hellen Wand. Die Decke war hoch und in der Mitte hing ein großer Kronleuchter herunter. Es war alles aufeinander abgestimmt. Sie ging durch die Eingangshalle und hielt an der Rezeption. Ein Mann in Anzug und Krawatte lächelte sie an und fragte: „Was kann ich für sie tun?“ „Ähm…ich habe einen Termin bei Agent Lander. Ich bin Jasmin Wander“, antwortete die Frau. Der Mann tippte kurz etwas in seinen Computer ein und sagte dann: „Ja, Ms. Wander, gehen sie bitte in sein Büro im 6. Stock. Agent Lander wartet bereits auf sie.“ Jasmin ging zum Fahrstuhl, der sich am Ende des Raumes befand und stieg kurz darauf im 6. Stock wieder aus. Sie ging durch einen langen Gang mit vielen Büros. Jeder Raum war von einer Glastür verschlossen und zeigte auf den ersten Blick, dass hier nur die Chefs Platz nehmen durften. Jasmin blieb schließlich vor dem Büro von Samuel Lander stehen. Jasmin klopfte kurz an und öffnete dann die Tür. Das Büro war groß und war vollgestellt mit Möbeln. Ein großer Aktenschrank stand an der linken Seite des Büros und ein dunkler, großer Schreibtisch aus Kirschholz füllte die Mitte des Raumes. Hinter dem Schreibtisch saß ein Mann mit schütterem Haar. Er war mindestens 60 Jahre alt und seine Augen waren müde. Trotzdem strahlte er mit seinem ganzen Wesen eine unglaubliche Autorität aus. „Miss Wander!“, begrüßte Samuel Jasmin, „es freut mich sehr sie kennenzulernen. Ich darf ihnen freudig mitteilen, dass sie schon heute anfangen dürfen. Ihr Partner ist Agent Jackson und hiermit befördere ich sie zu Agent Wander! Viel Glück und einen schönen Tag noch!“ Samuel legte eine Dienstmarke und eine Pistole auf den Tisch. Dann widmete er sich wieder einem Ordner, der vor ihm lag. Etwas verwirrt nahm Jasmin die Sachen an sich und verließ den Raum. Sie lief den Gang bis zum Ende entlang und bog dann nach rechts ab. Plötzlich öffnete sich der Gang in einen großen Raum mit vielen Schreibtischen und hohen Fenstern. Fast jeder der Tische war besetzt von Männern und einigen Frauen. Jasmin sah sich um und fragte sich, wer von all diesen Menschen wohl Agent Jackson war. Plötzlich merkte sie einen Atem in ihrem Nacken und wirbelte herum. Vor ihr stand ein Mann mittleren Alters mit braunen Haaren und netten Augen, der sie freundlich anlächelte: „Kann ich ihnen helfen?“ „Ja, ich suche Agent Jackson“, entgegnete Jasmin zögernd. „Jackson!“, rief der Mann laut in den Raum und alle Menschen drehten sich zu ihm um. Ein Mann, der am anderen Ende des Raumes saß, stand auf und meinte: „Was willst du Johnson?“ „Diese junge Dame sucht dich“, antwortete der Mann hinter Jasmin grinsend. Jasmin ging auf den Mann, der anscheinend Agent Jackson hieß, zu. „Also, was kann ich für sie tun?“, fragte Agent Jackson, als Jasmin direkt vor ihm stand. „Agent Lander hat mich zu ihnen geschickt. Ich bin ihre neue Partnerin“, erklärte Jasmin ruhig. Das Gesicht von Agent Jackson färbte sich aschfahl und er stotterte: „Wi…wie bitte? Das kann doch nicht sein Ernst sein.“ „Ähm…doch. Haben sie damit ein Problem?“, wollte Jasmin gekränkt wissen. „Ja, ich habe damit ein Problem!“, rief Jackson, „ich habe nicht darum gebeten einen neuen Partner zu bekommen und dann bekomme ich auch noch ausgerechnet sie! Eine völlige Anfängerin, die keinerlei Erfahrung hat!“ Jasmin sah ihn geschockt an und meinte: „Sorry, aber ich kann nichts dafür ja! Es wird wohl einen Grund dafür geben, also reißen sie sich zusammen!“ „Okay…Wie heißen sie?“, fragte Jackson nun etwas ruhiger. „Ich bin Jasmin“, antwortete Jasmin und streckte dem Agenten die Hand hin. Agent Jackson schüttelte sie wiederwillig und meinte: „Nennen sie mich einfach Jackson.“ Dann setzte er sich wieder und tat so, als würde er Jasmin nicht kennen.
Fünf Monate später…
Jasmin stand in dem Büro von Samuel Lander. Neben ihr stand Agent Jackson und grinste vor sich hin, während Samuel hinter seinem Schreibtisch saß. Jasmin und Agent Jackson hatten gerade den größten Anschlag auf die Vereinigten Staaten verhindert. Der Attentäter hatte versucht alle Menschen in San Diego und vor allem alle Politiker mithilfe einer Atombombe auf dem Welttreffen aller Länderchefs umzubringen. Nur mit Mühe und Not war es Jasmin gelungen den Attentäter aufzuspüren und schließlich festzunehmen. Sie hatte es quasi allein getan. Sie rechnete damit mindestens einen Orden zu erhalten…und das mit nur 26 Jahren. Sie würde in die Geschichte eingehen. Gespannt sah Jasmin zu, wie Samuel aufstand und auf Agent Jackson zuging. „Agent Jackson, sie haben eine großartige Leistung vollbracht. Sie haben nicht nur mich, sondern auch alle anderen Einwohner von San Diego und vor allem alle großen Weltmächte gerettet. Im Namen des Staates Kalifornien verleihe ich ihnen den Golden Egil für ihren unermüdlich Einsatz für ihr Land und das FBI San Diego“, sagte Samuel und überreichte Agent Jackson feierlich die kleine Medaille, die er in der Hand hielt. Jackson strahlte über das ganze Gesicht, als wäre er ein kleines Kind. Samuel reichte Agent Jackson noch einmal die Hand und ging dann zu Jasmin. Ihr Herz raste, als Samuel zu sprechen begann: „Agent Wander, auch sie haben eine gute Leistung vollbracht. Herzlichen Glückwunsch zu diesem Erfolg und hiermit gelten sie nicht mehr als neu.“ Das wars. Danach reichte er Jasmin einfach kurz die Hand und ließ sie gehen. Kein Orden, kein Applaus, ja nicht einmal ein, Danke. Jackson, der neben Jasmin stand lachte schadenfroh und meinte: „Sorry, Jessi, aber so ein Orden ist nur etwas für die großen Jungs. Du solltest lieber mit Puppen spielen!“ Agent Jackson ging lachend davon und ließ Jasmin niedergeschlagen zurück. Mit hasserfülltem Blick sah sie ihm nach und schwor sich, dass sie Jackson und allen anderen beweisen würde, dass sie sehr viel besser war.
20. September 2019, Sacramento, Kalifornien, FBI Zentrale
Die Sonne schien angenehm kühl auf die nur wenig benutzte Straße vor der Sacramento FBI Station. Es war ein Mittwoch Anfang Herbst und die Blätter fielen schon von einigen Bäumen herunter auf die Straße. Die FBI Station war recht klein im Vergleich zu einigen in den umliegenden Großstädten wie San Francisco. Das Gebäude hatte auf der Vorderseite nur wenige Fenster und war in monotonem Grau gestrichen. Vor der schmalen Hintertür stand ein mittelgroßer Mann mit blond-braunen Haaren und einem leichten Dreitagebart. Er sah auf eine gewisse Weise gut aus, aber seine Augen hatten keinerlei Freude in sich und ihr Licht war schon lange erloschen. Sein markantes Gesicht war sonnengebräunt und an seiner linken Schläfe hatte er eine kleine, feine Narbe. Man konnte sie nur schwer erkennen, aber Menschen, die ihn kannten, wussten, dass sie da war. Sein Name war Adam Stevens und er war 34 Jahre alt. Vor drei Jahren war er wie aus dem Nichts in Sacramento aufgetaucht und keiner wusste wo er herkam oder warum er kam. Nun arbeitete er für das FBI und war einer der erfolgreichsten Ermittler, auch wenn ihn keiner so richtig mochte. Mit seinen meergrünen Augen starrte er gedankenversunken in die Ferne und machte plötzlich kehrt. Er öffnete die Tür hinter sich und betrat das Gebäude. Der Flur vor ihm hatte an jeder Wand nur zwei Fenster, aber man konnte trotzdem die gesamte Umgebung rund herum beobachten. Adam ging durch eine weitere Tür und betrat einen großen, offenen Raum mit vielen Schreibtischen und mehreren Türen, die zu den Büros der Chefs führten. Adam arbeitete mit einer kleinen Gruppe, die aus drei Männern und zwei Frauen bestand, zusammen. Er ging quer durch den Raum und blieb schließlich vor einem großen Schreibtisch aus Eichenholz stehen. Dahinter saß eine etwa 32-jährige Frau mit braunen, schulterlangen Haaren. Auf der einen Seite hingen ihre Haare über ihr Ohr und fielen leicht gewellt in ihr Gesicht, auf der anderen Seite hatte sie sie hinter ihr Ohr gesteckt und legte so einen kleinen, silbernen Ohrring frei. Sie war hübsch, aber Adam hatte dafür keine Augen. Ihr Name war Blake Summer und sie war die Chefin von Adams Einheit. Sie sah auf und blickte Adam ins Gesicht. „Guten Morgen, Mr. Stevens. Ich habe ihnen die Akten eines neuen Falls auf den Schreibtisch gelegt. Ich würde mich sehr freuen, wenn sie sich die ansehen würden und uns mittteilen würden, wenn sie etwas herausfinden. Ich weiß, sie tun sich damit schwer, aber sie arbeiten nicht allein und wir würden uns liebend gerne beteiligen“, sagte sie mit strenger, kalter Stimme, aber Adam nickte nur und ging an ihr vorbei zu seinem eigenen Schreibtisch. Er war ziemlich leer. Es befanden sich nur ein Laptop, einige Akten und eine kleine Uhr darauf. Als Adam sich setzte zog er sein Handy aus seiner Tasche und startete seinen Laptop. Bevor er sich den Akten widmete sah er noch einmal auf und fand sich einem großen Mann mit schwarzen Haaren und braunen Augen gegenüber. Er hieß Brian Trash und war 35 Jahre alt. Er arbeitete seit vielen Jahren für Blakes Team und war ein guter Freund von ihr. Auch Adam verstand sich gut mit ihm, denn sie waren beide intelligente Männer und Brian stellte keine dummen Fragen, was Adam sehr schätzte, aber er konnte ihn nicht zu seinen Freunden zählen. Er hatte keine Freunde. „Na, wie geht´s dir so?“, fragte Brian locker. „Ach, ganz gut und dir?“, antwortete Adam ebenfalls locker. Brian nickte und meinte: „Ja, mir geht es auch ganz gut. Sag mal, hast du von unserem neuen Fall gehört?“ „Ich wollte ihn mir gerade ansehen, wieso? Worum geht es?“, wollte Adam wissen. „Es geht um einen Mord an einer Frau“, erklärte Brian, „sie war zu Besuch hier und wollte gerade an einem Bed & Breakfast anhalten, als sie von einem Jeep brutal von der Straße gestoßen wurde und in einen Graben fiel. Es war ein heftiger Sturz, den die Frau jedoch überlebt hat. Das gefiel dem Angreifer offensichtlich nicht, denn er stieg aus, ging zu ihr hinüber und schoss ihr mit einer Kugel in den Kopf. Sie hatte keine Chance.“ „Verdammt, wo ist es genau passiert?“, fragte Adam nach, aber Brian zuckte mit den Schultern: „Ich weiß es nicht genau, aber es müsste in den Unterlagen stehen. In zehn Minuten fahren Clair und ich los. Du kannst ja mitkommen.“ „Gerne, wenn ich hier noch ein paar Dinge erledigt habe“, antwortete Adam und verabschiedete sich von Brian. Clair McLogan war die Vierte im Team. Sie war 31 Jahre alt und hatte blonde Haare. Sie war noch relativ neu im Team und noch nicht sehr erfahren, aber sie war klug und Adam sah viel Potenzial in ihr. Der Fünfte und letzte aus dem Team hieß Greg Harlo und war 26 Jahre alt. Er war erst vor einer Woche ins Team gekommen und Adam hatte ihn erst einmal gesehen, aber bisher noch nicht mit ihm gesprochen. Adam nahm sich nun die oberste Akte, die auf seinem Tisch lag und begann zu lesen. Die Tote hieß Lisa Nashal und war gerade mal 23 Jahre alt. Sie hatte keine Geschwister, aber anscheinend war sie von ihren Eltern sehr geliebt worden. Ihre Eltern waren Millionäre und besaßen eine große Villa in San Francisco. Sie wollte in Sacramento für zwei Wochen Urlaub machen und einen Freund besuchen, aber das hatte sich leider frühzeitig geändert. Adam wusste nicht wen sie treffen wollte, aber sie hatte es eilig, denn sie hatte ihren Eltern nur einen kurzen Brief hinterlassen und war losgefahren. Sie ist um 23 Uhr auf dem Highway kurz vor einer Ortschaft gerammt worden. Ihre Leiche war am Morgen von dem Besitzer des Bed & Breakfast gefunden worden. Adam fragte sich, was der Mörder wohl von ihr gewollt hatte und wieso er es getan hatte. Adam sah kein sinnvolles Motiv, denn wenn er das Geld ihrer Eltern gewollt hätte, dann hätte er sie entführt und nicht getötet. In der Akte lag ein kleines Foto von der Leiche. Sie hatte rötliche, lange Haare, die lockig über ihr Gesicht vielen. Mehrere Ohrringe zogen sich an ihrem linken Ohr entlang und ein Piercing schmückte ihre Lippe. Das Mädchen war hübsch gewesen, aber jetzt, da es Gesicht entstellt war, konnte man davon nicht mehr viel erkennen. Unwillkürlich musste Adam an seine Zeit vor dem FBI denken. Er hatte in San Diego in einem Haus gelebt und hatte jeden Tag die Verbrecher der Stadt gejagt. Es hatte ihm Spaß gemacht, doch nun war es nicht mehr als ein Zeitvertreib. Etwas das er tat, um sich von anderen Dingen abzulenken, von denen niemand wusste. Plötzlich klingelte sein Handy und er sah auf die Uhr. Es war bereits 9:30 Uhr. Adam wusste, dass er schon vor zehn Minuten am Tatort hätte sein sollen und warf sich schnell seine Jacke über. Er rannte zum Haupteingang, wobei er an Blakes leerem Schreibtisch vorbeikam und lächelte. Er riss die Tür auf und rannte auf den Parkplatz. Dort standen nur wenige Autos und man konnte Adams von allen anderen leicht unterscheiden. Er fuhr einen alten Bentley mit knalliger roter Lackierung. Adam sprang hinein und trat das Gaspedal bis zum Anschlag durch. Sofort schoss der Wagen einige Meter nach vorne, bevor Adam ihn unter Kontrolle brachte und auf den Highway fuhr. Schon nach wenigen Minuten erreichte er den Unfallort. Die Straße war im weiten Bogen gesperrt worden und überall standen Rettungsfahrzeuge. Adam stieg aus und lief auf das Absperrband zu. Ohne Rücksicht riss er es nach oben und ging darunter hindurch. Es lagen mehrere Autoteile auf der Straße und man musste nur den Reifenspuren zu folgen, um das Auto zu finden. Es war ein kleines Auto, das sicher nicht über viele Dinge verfügte, aber anscheinen doch über einiges, denn fast jedes Teil, dass das Auto besaß lag irgendwo in der Umgebung verstreut. Adam ging näher an das Auto heran und sah schon aus einiger Entfernung die Leiche in dem Auto liegen. Einige Personen waren gerade dabei sie daraus zu holen, aber noch waren alle Verletzungen gut sichtbar. Adam ging weiter und sah Blake, Brian, Clair und Greg etwas von dem Auto entfernt stehen. „Auch schon da?“, fragte Blake genervt, „vielleicht könnten sie sich ja angewöhnen mal pünktlich zu Unfallorten zu kommen, denn dann müssten wir nicht jedes Mal auf sie warte!“ „Jaja, ich freue mich auch sie zu sehen, Ms. Summer“, erwiderte Adam gelassen. „Und gibt es schon Verdächtige?“, fragte er nun die Gruppe. Brian nickte: „Ja, wir haben ihre beiden Eltern, ihren Exfreund und ihre beste Freundin herkommen lassen. Wir verdächtigen sie zwar nicht, aber vielleicht können sie uns etwas sagen.“ „Wieso verdächtigen wir den Exfreund nicht?“, wollte Adam wissen. „Ähm, weil wir noch mit nichts sicher sein können und wir keine Ahnung haben worum es hier geht. Es haben ihn schon einige Kollegen befragt, aber er hat ein wasserfestes Alibi. Er hat sich noch nie etwas zu Schulden lassen kommen und eine komplett weiße Weste“, meinte Brian, aber Adam war nicht überzeugt: „Ach du weißt genauso gut wie ich, dass niemand eine komplett weiße Weste hat, aber wenn du meinst. Warum nicht ihre beste Freundin?“ „Weil sie ihre beste Freundin ist natürlich!“, meinte Greg plötzlich. Adam nickte und sah ihn forschend an: „Und sie meinen also, dass sie, weil sie die beste Freundin ist unschuldig ist? Das ist ja mal ein interessantes Alibi. Wissen sie eigentlich, wie oft das vorkommt? Also das die beste Freundin die Mörderin ist. Oft ist sie neidisch auf sie oder hat was mit ihrem Freund. Ich wette mit ihnen allen, dass sie und der Exfreund Lisa umgebracht haben.“ Blake grinste: „Ja klar.“ „Sie werden sehen“, meinte Adam nur und stieg zurück in sein Auto. Als er zurück bei der FBI Station war, waren die Angehörigen und Freunde von Lisa bereits im Vernehmungssaal. Adam ging gemeinsam mit Blake zu ihrem Exfreund und befragte ihn. Er hatte schulterlange, blonde Haare und wirkte verängstigt. „Wie heißen sie?“, fragte Adam. „I…ich bin Timothy Linch“, antwortete er leise. Blake notierte es sich, während Adam weiter fragte: „Okay, und wieso haben sie sich von Lisa getrennt?“ „Äh, ich…ich weiß es nicht genau. Wir haben nicht zusammengepasst“, meinte Timothy, „ich meine, sie war zwar hübsch und lustig, aber sie war auch angeberisch und abgehoben. Sie meinte immer, sie sei etwas Besseres und sie fand jeden, der weniger Geld hatte, abstoßend und schlecht. Ich glaube, sie war von ihren Eltern verwöhnt und leicht verzogen.“ „Interessant. Was haben sie gestern Nacht getan?“, fragte Adam direkt. Timothy blickte empört auf: „Sie glauben doch nicht ernsthaft, dass ich sie ermordet habe! Ich habe Lisa geliebt!“ „Ich habe nie gesagt, dass sie es waren. Ich habe nur gefragt, was sie gemacht haben. Ist das verboten?“, erwiderte Adam gelassen. „Nein, aber…okay ich war einige Kilometer von Sacramento entfernt. Ich war bei einem Freund, weil ich heute eigentlich einen Termin hier hätte. Beruflich“, sagte Timothy und versuchte ruhig zu bleiben, aber man sah ihm an, dass er etwas verheimlichte. „Timothy, ich möchte, dass sie ehrlich sind. Ich weiß, dass sie gestern nicht bei ihrem Freund waren und auch, dass sie heute keinen Termin haben. Geben sie zu, dass sie gestern bei Lisas bester Freundin waren“, meinte Adam anschuldigend. Timothy sprang auf und rief: „Wie können sie es wagen mir solche Anschuldigungen an den Kopf werfen. Ich war nur geschäftlich hier!“ Adam grinste: „Ach ja? Wieso rasten sie so aus, wenn sie so sicher sind, dass sie unschuldig sind? Jemand der unschuldig ist, springt nicht auf und hält nach einem Fluchtweg Ausschau. Ich biete ihnen einen Deal an: Wenn sie zugeben, dass sie es waren und ihre Freundin auch, dann lege ich ein gutes Wort für sie ein. Wenn sie es jedoch nicht sagen, dann schwöre ich ihnen, dass ich jeden Kieselstein umdrehen werde, um sie zu überführen! Und ich schwöre ihnen, dass ich Beweise finden werde!“ Timothy wollte wiedersprechen, aber dann überlegte er es sich doch anders und setzte sich wieder hin. „Also, wieso haben sie es getan?“, fragte Adam nun etwas ruhiger. Timothy holte tief Luft und begann zu erklären: „Ich habe Lisa geliebt, wirklich, aber sie wollte immer mehr haben. Sie war nie zufrieden und ich konnte sie mit nichts beeindrucken. An einem Abend kam ihre Freundin, Antonia. Lisa war nicht da, weil sie noch einige Dinge besorgen wollte, als sie plötzlich vor der Tür stand. Sie war einfach wunderschön und ich war auf den ersten Blick verliebt. Wir wollten es geheim halten, aber so einfach ist das nicht. Sie war immer nett zu mir und sie hat sich über meine Geschenke gefreut. Ich wollte mit ihr abhauen und uns ein wenig Geld von Lisa mitnehmen, aber Lisa ist uns auf die Schliche gekommen. Sie wollte, dass ich aus ihrem Leben verschwinde und sie wollte zur Polizei gehen. Das konnte ich nicht zulassen, also habe ich einen Plan ausgeheckt. Ich wollte sie nicht töten, aber Antonia meinte, dass sie uns so oder so verraten würde. Sie