NoPegida - Stine Marg - E-Book

NoPegida E-Book

Stine Marg

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Beschreibung

Die NoPegida-Proteste organisierten sich vielerorts als Reaktion auf Pegida, die »Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes«. Wurde Pegida als Ausdruck von Ressentiments gegenüber religiösen Minderheiten, der »Lügenpresse« und den »Volksverrätern« interpretiert, gilt NoPegida als das leuchtende Gegenbeispiel: Sie stehen ein für Weltoffenheit, Freiheit, Gleichheit und Toleranz und werden somit als Garant und Ausdruck einer offenen und funktionierenden Zivilgesellschaft und als Gestalter einer »Willkommenskultur« wahrgenommen. Doch wie steht es wirklich um NoPegida? Was motiviert den Protest? Was verstehen die Demonstranten unter Freiheit, Gleichheit, Toleranz und Weltoffenheit und welche politischen Deutungsmuster und Werthierarchien prägen sie? Nach dem viel beachteten Buch zu Pegida legt das Göttinger Institut für Demokratieforschung nun ein detailliertes Bild des Gegenprotestes vor und untersucht, inwieweit man NoPegida tatsächlich als demokratisches Gegenstück zu Pegida interpretieren kann.

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Seitenzahl: 265

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STINE MARG, KATHARINA TRITTEL, CHRISTOPHER SCHMITZ, JULIA KOPP, FRANZ WALTER

NoPegida

Die helle Seite der Zivilgesellschaft?

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

© 2016 transcript Verlag, Bielefeld

Die Verwertung der Texte und Bilder ist ohne Zustimmung des Verlages urheberrechtswidrig und strafbar. Das gilt auch für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und für die Verarbeitung mit elektronischen Systemen.

Cover: Kordula Röckenhaus, Bielefeld

Korrektorat: Jessica Wawrzyniak, Bielefeld

EPUB-ISBN 978-3-7328-3506-5

E-Book-Konvertierung: Datagrafix publishing services, www.datagrafix.com

Besuchen Sie uns im Internet: http://www.transcript-verlag.de

Bitte fordern Sie unser Gesamtverzeichnis und andere Broschüren an unter: [email protected]

Inhalt

1. Einleitung und Fragestellung

1.1 No-Was?

1.2 Forschungsstand

1.3 Studiendesign

1.4 Wer wurde befragt?

2. Orte des Protests

2.1 Dresden

2.1.1 Residenz, Kultur, Exzellenz und Opfer: Die Leiterzählungen Dresdens

2.1.2 Netzwerke und Organisation der Gegenproteste in Dresden

2.2 Karlsruhe

2.2.1 Privilegienbrief, Integrationsgeschichte und »Residenz des Rechts« – das Selbstbild Karlsruhes

2.2.2 Netzwerke und Organisation der Gegenproteste in Karlsruhe

2.3 Frankfurt

2.3.1 Die Bewegungsmetropole, die keine mehr ist: Frankfurt a.M.

2.3.2 Netzwerke und Organisation der Gegenproteste in Frankfurt

2.4 Leipzig

2.4.1 Die Metropole, die wieder in Bewegung ist: Leipzig

2.4.2 Netzwerke und Organisationen der Gegenproteste in Leipzig

2.5 Ähnliche Organisationsstrukturen trotz unterschiedlicher politisch-kultureller Traditionen

3. NoPegida und das Verhältnis zu Gewalt und Polizei

4. Selbstverständnis und Selbstwahrnehmung

4.1 Protestmotivation

4.2 Politische Verortung zwischen »links« und »rechts«

5. Gesellschaftsbild und Werteordnung von NoPegida

5.1 Sicht auf die Gesellschaft und ihre Gestaltbarkeit

5.2 Welche Werte strukturieren die Vorstellungen der NoPegida-Demonstranten?

5.3 Bürgerrechte und Bürgerpflichten

5.4 Selbstverortung innerhalb der Gesellschaft und: wer wird aktiv?

5.5 Feindbild Pegida

5.5.1 Konstruktionen über den Pegida-Anhänger

5.5.2 »Besorgte Bürger« oder »Neonazis«?

5.5.3 Gehört Pegida zur Demokratie?

5.6 Elementare Werte auf dem Prüfstand: Gleichheit und (Meinungs-)Freiheit

6. Die Sicht von NoPegida auf die Politik

6.1 Einstellungen zu Politik, Parteien und Politikern

6.2 Die Gretchenfrage: Wie halten Sie es mit der Demokratie?

6.3 Was bedeutet Ihnen der Staat?

7. NoPegida und ihr Verhältnis zu den Medien

8. Konklusion

8.1 NoPegida – eine spontane Reaktion auf die »Patriotischen Europäer«?

8.2 Historische Quellen des kollektiven Selbstverständnisses

8.3 Der NoPegida-Aktivist als verantwortungsvoller und partizipierender Staatsbürger?

8.4 NoPegida und die Schattenseiten des Toleranzpostulates

8.5 Versuch einer Typisierung der NoPegida-Demonstranten

8.6 NoPegida – Die helle Seite der Zivilgesellschaft?

9. Literaturverzeichnis

9.1 Literatur

9.2 Onlineressourcen

1. Einleitung und Fragestellung

1.1 NO-WAS?

Seit Herbst 2014 und somit seit den Protesten der Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes (Pegida) waren deutschlandweit bald Gegenstimmen zu vernehmen, die landläufig als NoPegida-Bewegung bezeichnet wurden. Während sich von Dresden ausgehend in zahlreichen anderen Städten Menschen versammelten, die ihren Unmut und Hass gegen religiöse Minderheiten, gegen die »Lügenpresse« und gegen die »Volksverräter« zum Ausdruck bringen wollten1, traten ihnen, zunächst nicht an allen Orten der Pegida-Versammlungen und nicht immer in der Mehrheit, Menschen entgegen, die das Ansinnen der Pegida-Anhänger entschieden zurückwiesen. Als No-, Anti- oder Gegen-Pegida-Demonstrant stellte man sich gegen Hass, Ausgrenzung und Menschenfeindlichkeit und trat ein für Weltoffenheit, Freiheit, Gleichheit, Toleranz und Solidarität. NoPegida stand – zumindest im Sommer 2015 – für eine funktionierende Zivilgesellschaft, die eine »Willkommenskultur« für Migranten vorlebte. Ein Umstand, der immer wieder von Politikern, Journalisten, Schauspielern, Sängern, Gewerkschaftern, Kirchenvertretern oder anderen etablierten Organisatoren der Zivilgesellschaft betont wurde. Im Kontrast dazu ist Pegida Ausdruck von Ablehnung, Intoleranz und Rassismus Flüchtlingen gegenüber.

Auch wenn die Aufrufe der Pegida-Organisatoren außerhalb von Dresden zu Beginn des Jahres 2016 nur noch eine Handvoll Anhänger anziehen und in Sachsen selbst bei weitem nicht mehr so viele Personen wie im Dezember 2014 und Januar 2015 mobilisiert werden können, blieben die NoPegida-Demonstrationen – insbesondere angesichts der rasant gestiegenen Flüchtlingszahlen in Deutschland im Laufe des Jahres 2015 – ein wichtiges Zeichen. Während einerseits die zunehmende Gewalt gegen die Unterkünfte von Asylbewerbern und die zahlreichen rassistischen Kommentare in den sozialen Medien als Folge von Pegida gedeutet werden, interpretieren andere die Hilfsaktionen der Bevölkerung für ankommende Flüchtlinge und die »Willkommensfeste« als Ausdruck von NoPegida. NoPegida gilt damit gemeinhin als Repräsentant einer »guten« Zivilgesellschaft, die links(-liberal) statt rechts, demokratisch statt antidemokratisch, pluralistisch statt egalitär ist. Mit den zahlreichen und teilweise gut besuchten Aktionen von NoPegida gelang es – zumindest in der medialen Wahrnehmung – die Bewegung der »Patriotischen Europäer« öffentlich zu delegitimieren. Auch aus dieser Erfahrung heraus verspricht man sich von NoPegida eine positive Wirkung auf den demokratischen Gehalt der bundesrepublikanischen Zivilgesellschaft.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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