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Nouruz - wie hell und ewig erscheint dieses Fest mir im Herzen. Obwohl der Zauber der Kindheit entschwunden ist, streben wir nach der beglückenden Selbsttäuschung mit einer Inszenierung aus vergangenen Tagen.
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Seitenzahl: 18
Der iranische Singer-Songwriter Shervin Hajipour wurde zwei Tage nach der Veröffentlichung seines Protestlieds „Baraya“ am 29. September 2022 festgenommen. Der Text erzählt, warum die Menschen in Iran protestieren – eine Form des gewaltlosen Widerstands. Eine Hymne, die hohe Wellen geschlagen hat und laut Wikipedia 40 Millionen mal über soziale Medien aufgerufen wurde.
Außerdem wurde „Baraye“ von nicht-iranischen Künstler:innen übersetzt und weltweit aufgeführt. Bei den Grammy Awards 2023 wurde der Song mit einer eigenen Kategorie „Best Song für sozialen Wandel“ ausgezeichnet. Mit nur einem Song sind viele Menschen unterschiedlicher sozialer und ethnischer Herkunft global auf die Missständen in Iran Aufmerksam geworden.
Die Iraner:innen kämpfen um ihr Recht auf selbstbestimmtes Leben ohne Saktionen und Gewalt. Für ein menschenwürdiges Miteinander. Doch die Gewaltherrschaft lässt die jungen Menschen mit ihrem Blut bezahlen. Trotz der Angst gehen die mutigen Proteste weiter. Das Regime versucht, die Menschen zu isolieren, indem es Internet abschaltet oder Telefonleitungen sperrt. Das Land ist ein großes Gefängnis mit offenen Folterkammern, in dem Menschen auf offener Straße brutal misshandelt, angeschossen und umgebracht werden.
Wir im Ausland dürfen nicht schweigen. Wir leben in einem medialen Zeitalter, in dem Vertuschung und Isolierung keine Option sind. Die Berichterstattungen der Medien in Europa über die laufenden Proteste und die aktuelle Situation in Iran hat abgenommen.
Der Ermordung von Jina Mahsa Amini am 16. September 2022 war der Beginn der jüngsten landesweiten Proteste gegen die Sittenpolizei und die Staatsmacht. Eine junge kurdische Frau, die noch nicht einmal ihren kurdischen Vornamen „Jina“ führen durfte.
Iran ist ein Land mit enormen kulturellen Reichtümern nicht-islamischen Ursprungs. Die islamische Regierung versucht, alte iranische Traditionen wie etwa das Nouruz-Fest zu unterdrücken. Deswegen möchte ich über dieses wunderbare Fest erzählen.
Ich schreibe diese kleine Geschichte aus meiner Kindheit unter den Begriff „Hoffnung“: Auch wenn die Rose nicht sichtbar ist, so liegt doch ihr unverkennbarer Duft in der Luft.