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Im sechsten Band der von Georg Brandes herausgegebenen Schrift „Die Literatur“ gibt der Schriftsteller Franz Blei ein Portrait des bereits mit 29 Jahren verstorbenen Dichters Novalis. "Es ist hier nicht vom Leben und Tun eines Dichters zu berichten, der seine Kräfte auf das zu schaffende Werk hin sammelt. Alles was Novalis den Nachkommen hinterlassen hat, sind nicht so sehr Werke einer ihm selbst bewußten und gewollten Kunst, als vielmehr äußere Zeichen eines zur Vollendung strebenden Lebens. Es sind Versuche und Tagebücher, und Vollkommenheiten können da nicht sein, wo etwas nur als ein Mittel dient und auch dieses nur mehr dem Instinkt als der Willkür seine Art verdankt. Er schrieb: »Man muß zur vollendeten Bildung manche Stufe übersteigen; Hofmeister, Professor, Handwerker sollte man eine Zeitlang werden wie Schriftsteller.« Dieser Jüngling hatte einen weiterführenden Willen als diesen, der Kunst das Opfer seines Lebens zu bringen, einen höheren Ehrgeiz als den, zu repräsentieren." (Aus der Einleitung.) Illustrierte Ausgabe.
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NOVALIS wurde zuerst veröffentlicht von Georg Brandes in “Die Literatur” im Julius Bard Verlag (Bard, Marquardt & Co.), Berlin o. J.
Diese Ausgabe wurde aufbereitet und herausgegeben von
© apebook Verlag, Essen (Germany)
www.apebook.de
2024
V 1.0
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.d-nb.de abrufbar.
ISBN 978-3-96130-603-9
Buchgestaltung: SKRIPTART, www.skriptart.de
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Inhaltsverzeichnis
Novalis
Impressum
1
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Zu guter Letzt
1
Es ist hier nicht vom Leben und Tun eines Dichters zu berichten, der seine Kräfte auf das zu schaffende Werk hin sammelt. Alles was Novalis den Nachkommen hinterlassen hat, sind nicht so sehr Werke einer ihm selbst bewußten und gewollten Kunst, als vielmehr äußere Zeichen eines zur Vollendung strebenden Lebens. Es sind Versuche und Tagebücher, und Vollkommenheiten können da nicht sein, wo etwas nur als ein Mittel dient und auch dieses nur mehr dem Instinkt als der Willkür seine Art verdankt. Er schrieb: »Man muß zur vollendeten Bildung manche Stufe übersteigen; Hofmeister, Professor, Handwerker sollte man eine Zeitlang werden wie Schriftsteller.« Dieser Jüngling hatte einen weiterführenden Willen als diesen, der Kunst das Opfer seines Lebens zu bringen, einen höheren Ehrgeiz als den, zu repräsentieren.
Nicht als ob sich Werk und Schöpfer je so trennen ließen oder je so getrennt wären: wechselseitig sind die Wirkungen des einen auf das andere, mehr und weniger. Auch wird man hinter dem einen Werke den Schöpfer völlig verschwunden empfinden, in dem andern wird er immer sichtbar bleiben und alles Licht seiner Verse auf sich selber ziehen.
Ein wechselndes Sichtbar- und wieder Verschwundensein – dieses Schauspiel gibt Novalis, der suchend versuchte, da er der Kunst Ziele gab, die alle Ziele des Lebens einbegriffen, und er sich den Dichter als den Erkenner und Deuter der tiefsterlebten Menschlichkeit und des Kosmos selber dachte. Die Fülle alles Lebens in seine Brust zu drücken, heimisch zu werden auf Höhen und in Abgründen, ein Reicher zu werden, der mit kostbaren Geschenken den Reichtum des Lebens mehrt – so zog er in den Morgen, der für ihn keinen Abend haben sollte. Und wäre ihm auch ein längeres, ein langes Leben beschieden gewesen, es wäre immer zu kurz gewesen für die Fülle seiner Gedanken und alle seine Ziele. Doch wer wird auf das Zielerreichen, diese kleingläubige Probe auf das Beispiel, ein gewichtiges Wort legen wollen? Es ist das Suchen in den hohen Dingen des Lebens alles, und das Finden nur zu oft ein allzufrühes, vorschnelles Ende.
Es war nichts in diesem Leben des Novalis, das man als einen Irrtum bedauern könnte, so sicher schloß sich alles ins Ganze wie nach einem vorbestimmten Plane, und war doch keine Anlage sichtbar und keine Absicht. Man hat den Eindruck, als wiese und bestimmte Unsichtbares den Weg und als ginge er ihn mit dem offnen Auge des Schlafwandlers, der nicht stürzt, denn was er hört sind nicht Stimmen der Rufenden, sondern der Klang der Sphären.
2
Der junge Heinrich von Ofterdingen erwacht aus seinem Morgentraum von der blauen Blume und spricht mit seinem Vater vom Träumen. Zuerst meint der Alte, »Träume sind Schäume«, und läßt sich aber dann doch herbei, einen Traum zu erzählen, den er einst in seiner Jugend hatte. Und wie seltsam! Auch er träumte damals »von Quellen und Blumen, und unter allen Blumen gefiel mir eine ganz besonders, und es kam mir vor, als neigten sich die andern gegen sie. – Ach, lieber Vater, sagt mir doch, welche Farbe sie hatte, rief der Sohn mit heftiger Bewegung. – Dessen entsinne ich mich nicht mehr, so genau ich mir auch sonst alles eingeprägt habe. – War sie nicht blau? – Es kann sein.« ...