Nur so Geschichten - Das tierische Märchenbuch - Rudyard Kipling - E-Book
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Nur so Geschichten - Das tierische Märchenbuch E-Book

Rudyard Kipling

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Beschreibung

Dieses eBook: "Nur so Geschichten - Das tierische Märchenbuch" ist mit einem detaillierten und dynamischen Inhaltsverzeichnis versehen und wurde sorgfältig korrekturgelesen. Rudyard Kipling (1865 - 1936) war ein britischer Schriftsteller und Dichter. Er gilt als wesentlicher Vertreter der Kurzgeschichte und als hervorragender Erzähler. Seine Kinderbücher gehören zu den Klassikern des Genres. Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts gehörte Kipling zu den populärsten englischen Schriftstellern. Inhalt: Wie das Alphabet erfunden wurde Wie der erste Brief geschrieben wurde Der Elefantenjunge Der Ursprung der Gürteltiere Das Lied des alten Kängurumannes Wie das Kamel zu seinem Höcker kam Die Katze, die frei umherstreifte Die Krabbe, die mit dem Meer spielte Wie der Leopard zu seinen Flecken kam Wie das Rhinozeros zu seiner Haut kam Der Schmetterling, der aufstampfte Wie der Wal zu seinem Rachen kam

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Rudyard Kipling

Nur so Geschichten - Das tierische Märchenbuch

Illustrierte Ausgabe: Wie der Leopard zu seinen Flecken kam + Der Elefantenjunge + Der Ursprung der Gürteltiere + Wie das Kamel zu seinem Höcker kam + Das Lied des alten Kängurumannes…

Illustrator: Rudyard Kipling

e-artnow, 2014
ISBN 978-80-268-2539-5

Inhaltsverzeichnis

Wie das Alphabet erfunden wurde
Wie der erste Brief geschrieben wurde
Der Elefantenjunge
Der Ursprung der Gürteltiere
Das Lied des alten Kängurumannes
Wie das Kamel zu seinem Höcker kam
Die Katze, die frei umherstreifte
Die Krabbe, die mit dem Meer spielte
Wie der Leopard zu seinen Flecken kam
Wie das Rhinozeros zu seiner Haut kam
Der Schmetterling, der aufstampfte
Wie der Wal zu seinem Rachen kam

Wie das Alphabet erfunden wurde

Inhaltsverzeichnis

In der Woche, nachdem Taffimai Metallumai (wir werden sie weiterhin Taffi nennen, Meistgeliebte) den kleinen Fehler mit dem Speer ihres Pappis und dem fremden Mann und dem Bilderbrief und allem gemacht hatte, ging sie wieder mit ihrem Pappi zum Karpfenfischen. Ihre Mami wollte, dass sie zu Hause blieb und half, Felle zum Trocknen auf die großen Trockenpfähle vor der neusteinzeitlichen Höhle zu hängen, aber Taffi riß ganz früh zu ihrem Pappi aus, und sie fischten. Auf einmal begann sie zu kichern, und ihr Pappi sagte: »Sei nicht albern, Kind.«

»Aber das war doch so anregend,« sagte Taffi. »Weißt Du nicht mehr, wie der Oberhäuptling seine Backen aufgeblasen hat, und wie komisch der nette fremde Mann mit dem Schlamm in den Haaren ausgesehen hat?«

»Das weiß ich noch sehr gut,« sagte Tegumai. »Ich mußte dem fremden Mann für alles, was wir ihm angetan haben, zwei Hirschfelle geben – weiche mit Fransen.«

»Wir haben ihm gar nichts getan,« sagte Taffi. »Es war Mami mit den anderen Neusteinzeitdamen – und der Schlamm.«

»Wir wollen nicht darüber sprechen,« sagte Tegumai. »Laß uns essen.«

Taffi nahm einen Markknochen und saß ganze zehn Minuten lang mäuschenstill, während ihr Pappi mit einem Haifischzahn auf Birkenrindenstücken herumkratzte. Dann sagte sie: »Pappi, ich habe mir eine geheime Überraschung ausgedenkt. Mach mal ein Geräusch – irgendeins.«

»Ah!« sagte Tegumai. »Genügt das für den Anfang?«

»Ja,« sagte Taffi. » Du siehst aus wie ein Karpfen mit offenem Maul. Sag's bitte noch einmal.«

»Ah! Ah! Ah!« sagte ihr Pappi. »Sei nicht unverschämt, meine Tochter.«

»Ich meine es nicht unverschämt, wirklich und wahrhaftig,« sagte Taffi. »Das ist doch mein geheimer Überraschungsgedanke. Sag noch mal Ah, Pappi, und laß deinen Mund am Schluß offen, und leih mir mal den Zahn. Ich werde ein weit offenes Karpfenmaul malen.«

»Wozu?« sagte ihr Pappi.

»Verstehst du nicht?« sagte Taffi und kratzte auf ihrer Rinde. »Das wird unsere kleine geheime Überraschung. Wenn ich einen Karpfen mit weit offenem Maul hinten in den Ruß auf der Wand in unserer Höhle male – wenn Mami es erlaubt – wird er dich an das Geräusch erinnern. Dann können wir so tun, als würde ich aus dem Dunkeln hervorspringen und dich mit dem Geräusch erschrecken – genau wie ich es letzten Winter im Bibersumpf gemacht habe.«

»Tatsächlich?« sagte ihr Pappi mit der Stimme, die Erwachsene haben, wenn sie wirklich aufpassen. »Mach weiter, Taffi.«

»Ach Ärgernis!« sagte sie. »Ich kann keinen ganzen Karpfen malen, nur sowas, das wie ein Karpfenmaul aussieht. Weißt du nicht, wie sie auf dem Kopf stehen und im Schlamm wühlen? Also, das hier wäre wohl ein Karpfen (wir können so tun, als ob ich den Rest auch gemalt hätte). Hier ist genau sein Maul, und das heißt Ah.« Und das malte sie:

»Das ist nicht schlecht,« sagte Tegumai und kratzte auf seinem eigenen Rindenstück; »aber du hast den Fühler vergessen, der ihm am Maul hängt.«

»Aber ich kann doch nicht malen, Pappi.«

»Du brauchst nichts von ihm zu malen als das offene Maul und den Fühler daran. Dann wissen wir, dass es ein Karpfen ist, weil die Barsche und Forellen keine Fühler haben. Guck, Taffi.« Und er malte das:

»Das male ich jetzt ab,« sagte Taffi. »wirst du das verstehen, wenn du es siehst?«

»Haargenau,« sagte ihr Pappi.

Und sie malte das:

»Und ich werde genau so erschrocken sein, wenn ich es irgendwo sehe, als wenn du hinter einem Baum hervorgesprungen wärst und »Ah!« gemacht hättest.

»So, jetzt mach' ein anderes Geräusch,« sagte Taffi sehr stolz.

»Yah!« sagte ihr Pappi sehr laut.

»Hhm,« sagte Taffi. »Das ist ein gemischtes Geräusch. Das Ende ist ein Ah-Karpfenmaul; aber was machen wir mit dem Vorderteil? Y-y-y und Ah! Ya!«

»Es ist dem Karpfenmaulgeräusch sehr ähnlich. Laß uns ein anderes Teil vom Karpfen malen und die beiden verbinden,« sagte ihr Pappi. Er war auch ganz angeregt.

»Nein. Wenn sie verbunden sind, kann ich es mir nicht merken. Mal' es einzeln. Mal' seinen Schwanz. Wenn er auf dem Kopf steht, kommt zuerst der Schwanz. Ausserdem kann ich den Schwanz am leichtesten malen, glaube ich,« sagte Taffi.

»Eine gute Idee,« sagte Tegumai. »Hier hast du einen Karpfenschwanz für das Y-Geräusch .« Und er malte das:

»Jetzt versuche ich's,« sagte Taffi. »Denk dran, ich kann nicht so malen wie du, Pappi. Genügt es wohl, wenn ich einfach das geteilte Ende vom Schwanz male, und das gerade Ende für die Verbindung?« Und sie malte das:

Ihr Pappi nickte, und seine Augen leuchteten hell vor Aufregung.

»Das ist schön,« sagte sie. »Jetzt mach noch ein Geräusch, Pappi.«

»Oh!« sagte ihr Pappi sehr laut.

»Das ist ganz leicht,« sagte Taffi. »Du hast den Mund ganz rund gemacht, wie ein Ei oder einen Kieselstein. Also wird ein Ei oder ein Stein dafür gut genug sein.«

»Du wirst nicht überall Eier oder Steine finden. Wir müssen so ein ähnliches rundes Ding kratzen.« Und er malte das:

»Mein Güte!« sagte Taffi, »was für eine Menge Geräusch-Bilder wir gemacht haben, – Karpfenmaul, Karpfenschwanz und Ei! Jetzt mach noch ein Geräusch, Pappi.«

»Sch!« sagte ihr Pappi, und runzelte die Stirn, aber Taffi war zu aufgeregt, um es zu bemerken.

»Das ist ziemlich einfach,« sagte sie und kritzelte auf die Rinde.

»Hä, was?« sagte ihr Pappi. »Ich meinte, du solltest mich nicht beim Nachdenken stören.«

»Es war ja trotzdem ein Geräusch. Das war das Geräusch, was die Schlangen machen, Pappi, wenn sie nicht beim Nachdenken gestört werden wollen. Ist das so richtig?« Und sie malte das:

»So,« sagte sie. Das ist noch ein Überraschungsgeheimnis. Wenn du eine Zischel-Schlange an den Eingang von deiner kleinen Hinterhöhle, wo du die Speere reparierst, hinmalst, dann weiß ich, dass du nachdenkst; und dann bin ich ganz mäuschenstill, wenn ich reinkomme. Und wenn du fischen gehst, kannst du sie auf einen Baum am Fluß malen, dann weiß ich, dass ich ganz ganz mäuschenstill gehen muß, damit ich nicht das Ufer erschüttere.«

»Haargenau wahr,« sagte Tegumai. »An diesem Spiel ist mehr dran, als du denkst. Taffi-liebes, ich habe eine Ahnung, dass deines Pappis Tochter auf das tollste Ding gekommen ist, dass es je gab, seit der Stamm von Tegumai Haifischzähne statt Flintstein für die Speerspitzen genommen hat. Ich glaube, wir haben das große Geheimnis der Welt entdeckt.«

»Warum?« sagte Taffi, und auch ihre Augen leuchteten vor Anregung.

»Ich erkläre es,« sagte ihr Pappi. »Wie nennt man Wasser in der Tegumaisprache?«

»›Ya‹, natürlich, und das heißt auch Fluß – zum Beispiel ›Wagai ya‹ – der Fluß Wagai.«

»Wie nennt man schlechtes Wasser, von dem du Fieber kriegst, wenn du es trinkst – schwarzes Wasser – Sumpfwasser?«

»›Yo‹ natürlich.«

»Jetzt guck mal,« sagte ihr Pappi. »Angenommen, du sähest das hier an ein Wasserloch im Bibersumpf gemalt?« Und er malte das.:

»Karpfenschwanz und rundes Ei. Zwei Geräusche vermischt! Yo, schlechtes Wasser,« sagte Taffi. »‘Türlich würde ich das Wasser nicht trinken, weil ich wüßte, das du gesagt hast, es ist schlecht.«

»Aber ich müßte gar nicht in der Nähe von dem Wasser sein. Ich könnte meilenweit weg sein, jagen, und trotzdem –«

»Und trotzdem wäre es wäre es genau so, als ob du da ständest und sagtest ›Geh weg, Taffi, oder du kriegst Fieber.‹ Das ist alles in dem Karpfenschwanz und dem runden Ei! O, Pappi, das müssen wir Mami erzählen, schnell!« und Taffi tanzte um ihn herum.

»Noch nicht,« sagte Tegumai; »erst, wenn wir etwas weiter sind. Laß mal sehen. Yo ist schlechtes Wasser, aber So ist auf dem Feuer gekochtes Essen, nicht wahr?« Und er malte das:

»Ja. Schlange und Ei.« sagte Taffi. »›So‹ bedeutet, dass das Essen fertig ist. Wenn du das in einen Baum gekratzt sähst, wüßtest du, dass es Zeit ist, zur Höhle zu kommen. Ich auch.«

»Mein kluges Kind!« sagte Tegumai. »Das ist wahr. Aber warte mal. Ich seh' da eine Schwierigkeit. ›So‹ heißt: ›kommt zum Essen‹, aber ›Sho‹ heißen die Trockenpfähle, wo wir unsere Felle aufhängen.«

»Gräßliche Trockenpfähle!« sagte Taffi. »Ich hasse es, die schweren, heißen, haarigen Felle aufhängen zu helfen. Wenn du Schlange und Ei maltest, und ich dächte, es bedeutete Mittagessen, und ich käme aus dem Wald und müßte Mami helfen, die beiden Felle auf das Trockengerüst zu hängen, was dann?«

»Dann wärst du sauer. Und Mami auch. Wir müssen für ›sho‹ ein anderes Bild malen. Wir müssen eine gefleckte Schlange malen, die ›sh-sh‹ macht, und wir tun so, als ob die einfache Schlange nur ›ssss‹ machte.«

»Ich könnte aber vielleicht die Flecken nicht richtig reinmalen,« sagte Taffi. »Und v'leicht, wenn du es eilig hättest, würdest du sie weglassen, und ich würde denken, es wäre ›so‹ wenn es eigentlich ›sho‹ sein sollte, und Mami würde mich doch kriegen. Nein! Ich glaube,wir malen lieber ein Bild von den gräßlichen hohen Trockenpfählen selbst, dann ist es sicher. Ich ritze sie gleich hinter die Zischel-Schlange. Guck!« Und sie malte das:

»V'leicht ist das am sichersten. Es sieht jedenfalls ziemlich genau aus wie unsere Trockenpfähle, sagte ihr Pappi. »Jetzt mache ich ein Geräusch mit einer Schlange und einem Trockenpfahl. Ich sage ›shi‹. Das bedeutet ›Speer‹ in Tegumai-Sprache, Taffi.« Und er lachte.

»Mach dich nicht über mich lustig,« sagte Taffi, weil sie an ihren Bilderbrief und den Schlamm in den Haaren des fremden Mannes dachte. »Mal du das, Pappi.«

»Diesmal ohne Biber oder Hügel, hm?« sagte ihr Pappi. »Ich male nur eine gerade Linie für meinen Speer.« Und er malte das:

»Da würde nicht mal Mami denken, dass das bedeutet, dass ich ermordet werde.«

»Bitte sag das nicht, Pappi. Da wird mir ungemütlich. Mach noch ein paar Geräusche. Wir kommen schön voran.«

»Äh-hm!« sagte Tegumai. Wir sagen mal ›shu‹. Das bedeutet Himmel.«

Taffi malte die Schlange und den Trockenpfahl. Dann stutzte sie. »Wir müssen ein neues Bild für den Klang am Ende malen, oder ?«

»Shu-shu-u-u-u!« sagte ihr Pappi. »Was soll's, das ist nur das runde Eigeräusch, etwas schwächer gemacht.«

»Also angenommen, wir malen ein schmales rundes Ei und tun so, als ob das ein Frosch wäre, der seit Jahren nichts gefressen hat.«

»N-nein,« sagte ihr Pappi. »Wenn wir das zu schnell malten, könnten wir es mit dem runden Ei selbst verwechseln. Sh-shu-shu! Ich sag' dir, was wir tun. Wir machen ein kleines Loch in das runde Ei, dann sieht man, wie das O-Geräusch schwächer wird, ooo-oo-oo. Genau so.« Und er malte das:

»Oh, das ist hübsch! Viel besser als ein dünner Frosch. Mach weiter,« sagte Taffi und ritzte mit ihrem Haifischzahn. Ihr Pappi malte weiter, und seine Hand zitterte vor Anregung. Er hörte nicht auf, bis er das gemalt hatte:

»Nicht nachgucken, Taffi,« sagte er. »Versuch mal, ob du herausfinden kannst, was das in der Tegumaisprache bedeutet. Wenn du es kannst, haben wir das Geheimnis gefunden.«

»Schlange-Trockenpfahl-Ei-mit-Loch-Karpfenschwanz und Karpfenmaul,« sagte Taffi. »Shu-ya. Himmel-Wasser (Regen).« Eben da fiel ein Tropfen auf ihre Hand, denn der Himmel hatte sich bewölkt. »Ach, Pappi, es regnet. Wolltest du mir das sagen?«

»Natürlich,« sagte ihr Pappi. »Und ich habe es dir gesagt, ohne ein Wort zu sprechen, stimmts?«

»Gut, ich dachte, ich hätte es in einer Minute rausgefunden, aber der Regentropfen hat es mir ganz klar gemacht. Das werde ich jetzt nie mehr vergessen. ›Shu-ya‹ heißt ›Regen‹, oder ›es wird gleich regnen‹. Ach, Pappi!« Sie sprang auf und tanzte um ihn herum. »Angenommen, du gingst weg, bevor ich wach wäre, und maltest ›shu-ya‹ in den Ruß auf der Wand, dann wüßte ich, dass es regnen wird und würde meine Biberfellkapuze mitnehmen. Wäre Mami nicht überrascht?«

Tegumai sprang auf und tanzte. (Pappis hatten in jenen Tagen keine Schwierigkeiten, so etwas zu tun.) »Mehr noch! Mehr noch!« sagte er.

»Angenommen, ich wollte dir sagen, dass es nicht sehr lange regnen wird und dass du zum Fluß kommen mußt, was würden wir malen? Sag' die Worte zuerst in der Tegumaisprache.«

»Shu-ya-las, ya maru. (Himmel-Wasser endet. Fluß hinkommen.) wie viele neue Geräusche! Ich weiß nicht, wie wir die malen sollen.«

»Aber ich weiß es – ich weiß es!« sagte Tegumai. Warte nur eine Minute, Taffi, und dann sind wir für heute fertig. Shu-ya haben wir schon, nicht wahr? Aber dieses ›las‹ ist schwierig. La-la-la« und er schwenkte seinen Haifischzahn.

»Die Zischel-Schlange ist am Ende, und das Karpfenmaul vor der Schlange – as-as-as. Wir brauchen nur la-la,« sagte Taffi.

»Das weiß ich, aber wir müssen la-la erfinden. Und wir sind die Ersten auf der ganzen Welt, die das jemals versucht haben, Taffimai!«

»Gut,« gähnte Taffi, denn sie war ziemlich müde. »›Las‹ bedeutet ›brechen‹ oder 'beenden' oder auch ›aufhören‹, oder?«

»So ist es,« sagte Tegumai. »›To-las‹ heißt, dass kein Wasser mehr zum Kochen für Mami in der Zisterne ist – meistens, wenn ich jagen gehen will.«

»Und shi-las bedeutet, dass dein Speer zerbrochen ist. Wenn ich doch darauf gekommen wäre, anstatt alberne Biberbilder für den Fremden zu malen!«

»La! La! La!« sagte Tegumai und schwenkte mit grimmigem Gesicht seinen Stock. »Hach! Schwierig!«

»Ich hätte ›shi‹ ziemlich einfach malen können,« fuhr Taffi fort. »Da hätte ich deinen Speer ganz zerbrochen gemalt – so!« Und sie malte:

»Das ist es,« sagte Tegumai. »Das ist ›la‹, ganz genau. Es ähnelt auch den anderen Zeichen überhaupt nicht.« Und er malte das:

»Nun zu ›ya‹. Oh, das haben wir schon. Also ›maru‹. Mum-mum-mum. Mum schließt dir den Mund, oder? Wir malen so einen geschlossenen Mund. Und er malte:

»Jetzt das offene Karpfenmaul. Das macht ›Ma-ma-ma‹! Aber was ist mit diesem rrrrr-Ding, Taffi?«

»Es klingt ganz rauh und kantig, wie deine Haifischzahnsäge, wenn du eine Planke für ein Kanu schneidest,« sagte Taffi.

»Du meinst, mit sehr scharfen Kanten, so wie das?« sagte Tegumai. Und er malte: