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Sie sind wohnmobilbegeisterter Italienfan? Dann kommt hier Ihr unverzichtbarer Reiseführer. Entdecken Sie Oberitalien auf sechs abwechslungsreichen Routen. Ortskundig bringt Sie Thomas Kliem zu den Oberitalienischen Seen sowie zum Lago di Garda. Begeisternd lotst er Sie nach Südtirol sowie an den Golf von Venedig. Nicht fehlen dürfen natürlich die Italienische Riviera sowie die Toskana. Stellplatz- und Sightseeingtipps für alle Routen inklusive.
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Seitenzahl: 381
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Thomas Kliem
Die schönsten Routen vomLago Maggiore bis in die Toskana
OBERITALIEN – LAND UND LEUTE
DIE ROUTEN
1MEDITERRANE ATMOSPHÄRE AN DEN OBERITALIENISCHEN SEEN
Lago Maggiore, Luganer See und Comer See
2UM DEN GRÖSSTEN UND BELIEBTESTEN SEE ITALIENS
Gardasee-Rundreise mit Abstecher nach Verona
3GRANDIOSE BERGWELT UND FREUNDLICHE DÖRFER
Südtirol mit Vinschgau, Pustertal und Dolomiten
4AN DER REIZVOLLEN KÜSTE DER ADRIA ENTLANG
Von Venedig nach Ancona
5GENUSSVOLLER BADEURLAUB AN DER ITALIENISCHEN RIVIERA
Zwischen Ventimiglia und Cinque Terre
6ERLEBNISREICHE TOUR VON FLORENZ NACH MARINA DI MASSA
Durch die nördliche Toskana
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IMPRESSUM
Das Reiseland »Bella Italia« ist vielbesucht und sehr beliebt. Eine lange Reisesaison von den frühsommerlichen Osterferien bis zu spätsommerlichen Herbstferien, mediterranes Flair, herrliche Landschaften, grandiose Städte, erholsame Strände, gute touristische Infrastruktur für Camper und schließlich die vorzügliche Küche und die guten Weine sind Garanten für einen schönen Urlaub – v. a. auch mit dem Reisemobil. Denn das Netz von Campingplätzen ist in Oberitalien flächendeckend und die Anzahl der Stellplätze wächst stetig.
Ratsam ist es, sich vor Reiseantritt eingehend mit den Facetten des Landes zu befassen, denn man sieht im Urlaub bekanntlich nur, was man auch weiß!
Die Republik Italien zählt rund 61 Millionen Einwohner und ist ein junges Land, das erst 1946 gegründet wurde. Geografische Kennzeichen sind die lange Nord-Süd-Erstreckung über zehn Breitengrade und immerhin 1100 Kilometer sowie die markante Stiefelform. Eine Küste von 8000 Kilometern Länge, eine faszinierende Bergwelt, einige große Inseln wie Sardinien, Sizilien und Elba sowie viele wunderschöne mittelalterliche Städte prägen das beliebte Land.
Die meisten Menschen leben in der Hauptstadt Rom (rund 2,9 Millionen Einw.), gefolgt von Mailand, Neapel, Turin, Palermo und Genua. Umgerechnet leben 200 Einwohner auf einem Quadratkilometer. Die Landesfläche beträgt immerhin 302 073 Quadratkilometer. Über das Land erstrecken sich 20 Regionen, die über eigene Verwaltungen und Parlamente verfügen. Jedoch ist die Kompetenz der Regionen stark eingeschränkt. Das Parlament tagt in Rom, Regierungschef ist Ministerpräsident Paolo Gentiloni (Partito Democratico, PD), der 2016 Matteo Renzi ablöste.
Der Nationalfeiertag wird am 2. Juni gefeiert. Er erinnert an den Tag der Ausrufung der Republik am 2. Juni 1946. Die Sprache ist Italienisch. Allerdings wird auf der Insel Sardinien Sardisch und in Südtirol Deutsch gesprochen. Rund 89 Prozent der Italiener sind Katholiken. Am Rande sei nur erwähnt, dass der Vatikanstaat inmitten von Rom liegt.
Italien gehört zur Europäischen Währungsunion und so wird mit dem Euro bezahlt. Die Einnahmen durch Exportgüter liegen über den Ausgaben für Importwaren. Zu den wichtigsten Handelspartnern gehören Deutschland und Frankreich. Die Wirtschaft ist leider auch geprägt von einer hohen Arbeitslosigkeit, die im Jahr 2015 bei 11,9 Prozent lag.
Italiens größte Besuchergruppe stellen die Deutschen. Laut Umfrage des ADAC im Jahre 2015 liegt bei ihnen Italien auf Platz 3: Nach Reisen in Deutschland (31%) und Spanien (12%) unternehmen deutsche Urlauber ihre Hauptreise am liebsten in Italien (10%). Sie kennen und lieben das Land. Zu den vielen anziehenden italienischen Urlaubsregionen gehören die oberitalienischen Seen (insbesondere der Gardasee), Südtirol, die Toskana, die Metropolen Venedig und Rom sowie die Insel Sizilien. Die vielen Reisenden erfreuen sich am gastfreundlichen Italien, in dem vielfach Deutsch gesprochen wird. In Südtirol ist Deutsch auch die Amtssprache.
Der Italiener fühlt sich als Italiener, wenn z. B. die Fußballnationalmannschaft spielt, und unvergessen ist der nationale Freudentaumel im Jahre 2006, als die Mannschaft Weltmeister wurde. Ansonsten fühlen sich Italiener kulturell eher ihren Regionen und Städten verbunden.
Zu Oberitalien werden insgesamt acht Regionen gerechnet. Im Norden stößt man auf die deutschsprachige autonome Doppelregion Südtirol-Trentino (Trentino-Alto Adige) mit der Regionalhauptstadt Trient. Im Nordwesten des Landes verfügt die flächenmäßig kleine Region Aosta-Tal (Valle d'Aosta) ebenfalls über eine Teilautonomie und wird von der Stadt Aosta aus verwaltet. In der Region Lombardei (Lombardia) befinden sich die landschaftlich reizvollen oberitalienischen Seen. Hauptstadt ist die vielseitige Metropole Mailand, in der inzwischen rund 1,4 Millionen Menschen leben.
Piemont (Piemonte) im Nordwesten Italiens zählt rund 4,3 Millionen Einwohner. Regierungssitz ist die Automobilmetropole Turin (885 000 Einw.). Die Region Ligurien (Liguria) erstreckt sich entlang der ligurischen Küste am Mittelmeer und Sitz der Regionalregierung ist in der lebendigen Hafenstadt Genua (580 000 Einw.). Im Nordosten des Landes grenzt die Doppelregion Friaul-Julisch Venetien (Friuli-Venezia Giulia) an Österreich und Slowenien. Verwaltungssitz ist die Hafen- und Industriestadt Triest (205 000 Einw.).
Rund 4,5 Millionen Menschen leben in der großen Region Venetien (Veneto), zwischen Gardasee, Alpen und Adria. Regierungssitz ist in der Lagunenstadt Venedig (261 000 Einw.). Südlichste Region Oberitaliens ist die Doppelregion Emilia-Romagna (Emilia-Romagna) mit der Hauptstadt Bologna (390 000 Einw.). Südlich davon erstreckt sich die Region Toskana (Toscana), die zu Mittelitalien gezählt wird. Verwaltungssitz ist hier die Stadt Florenz (380 000 Einw.). Aufgrund der Nähe zu Oberitalien und der landschaftlichen und kulturellen Attraktionen findet der Norden der Toskana seine Berücksichtigung in diesem Reiseführer.
Wer mit dem Reisemobil durch Italien reist, wird immer wieder durch alte Städte fahren und dort unweigerlich mit der Geschichte des Landes konfrontiert werden. Italien, insbesondere Norditalien, blickt auf eine ereignisreiche und sehr lebhafte Geschichte zurück. Verschiedene Stämme, Völker und Rassen haben das Land schon in der Altsteinzeit besiedelt. Auf der italienischen Halbinsel lebten in der frühgeschichtlichen Zeit zahlreiche Stämme, wie die libysch-iberischen Stämme, Sikeler, Sikaner und Phönizier. Im 8. Jahrhundert stießen auch die Griechen nach Süditalien vor und im Norden lebten die Etrusker, deren Hochkultur besonders die Toskana prägte.
Das bekannteste Kapitel der italienischen Geschichte beginnt zweifelsohne mit der Römerzeit. Die Römer machten Italien zum Zentrum der »alten Welt«. Die Römerzeit beginnt mit der Gründung Roms durch den sagenhaften Romulus im Jahre 753 v. Chr.. In der Folgezeit konnten sich die Römer durch Kriege gegen die Griechen, Etrusker und Karthager behaupten und sorgten für eine rasche Ausbreitung des Römischen Reiches. In dem Gebiet der heutigen Toskana entstanden zahlreiche Siedlungen, wie z. B. Florentia, das heutige Florenz.
Unter den vielen Regenten ist Julius Cäsar – der im Jahre 44 v. Chr., in einer Zeit, die von Bürgerkriegen bestimmt war, ermordet wurde – sicherlich der bekannteste Kaiser. Sein Adoptivsohn Oktavian trat die Nachfolge an und bereitete den Kriegen ein Ende. Er festigte die Monarchie, wurde zunächst Imperator und erhielt später den Kaisertitel mit dem Namen Kaiser Augustus.
Gegen Ende des 1. Jahrhunderts und zu Beginn des 2. Jahrhunderts n. Chr. hatte unter Kaiser Trajan das mächtige Römische Reich seine maximale Ausdehnung. Das gewaltige Imperium erstreckte sich im Norden über das heutige Deutschland auch bis ins heutige Schottland und umfasste im Süden sogar Teile von Nordafrika. In der Folgezeit erfuhr das Reich immer wieder Veränderungen und so wurde im Jahre 284 unter Kaiser Diokletian die Verwaltung und die Wirtschaft reformiert und von zwei Kaisern regiert.
Im Jahre 330 wurde Byzanz unter Kaiser Konstantin neue Reichshauptstadt, die dann in Konstantinopel umbenannt wurde. Mit der Absetzung des Kaisers Romulus Augustus 476 endete das Weströmischen Kaiserreich. In den folgenden Jahrhunderten herrschten die Langobarden. Ab 754 übernahmen die Franken die Macht in Mittel- und Norditalien. Im 11. Jahrhundert entwickelten sich die Städte Venedig und Pisa zu eigenständigen Stadtrepubliken und auch Florenz vergrößerte sein Territorium und wurde eine autonome Kommune.
Während in Ober- und Mittelitalien diese Städte ihre Macht festigen konnten, erlebte Süditalien einen Machtwechsel. Zunächst regierten die Normannen und später die Staufer, die z. B. mit der mächtigen Kaiserburg in Prato ihre Spuren hinterließen. Der Norden Italiens blieb Teil der Lombardei.
Um die Mitte des 15. Jahrhunderts hatte die Renaissance in Italien ihren Höhepunkt erreicht und in Florenz regierten die Medici, deren Herrschaft im Jahre 1434 mit dem Großbankier Cosimo de' Medici, dem Älteren begann und durch die Nachfahren bis zum Jahre 1737 Bestand hatte. Norditalien bestand aus zahlreichen Kleinstaaten und 1706 übernahm Österreich die Macht in der Lombardei, nach dem Wiener Frieden von 1738 fielen auch Teile Mittelitaliens sowie das Großherzogtum Toskana an Österreich.
In der Toskana lenkten die Regenten aus dem Hause Habsburg-Lothringen die Geschicke der Region. Wie in anderen europäischen Ländern konnte der französische Kaiser Napoleon Bonaparte auch in Italien seine Großmacht ausbauen und herrschte in der Toskana in der Zeit von 1801 bis 1814. Dann wurde Napoleon auf die toskanische Insel Elba verbannt. Die Vormachtstellung Frankreichs hatte in Italien nicht lange Bestand und nach dem Wiener Kongress im Jahre 1815, bei dem Österreich wieder Tirol zugesprochen wurde, ging die Macht erneut von Österreich aus. In den Folgejahren wurde das Nationalgefühl immer stärker. Es formierte sich die Gruppe »Junges Italien«, die nach Unabhängigkeit strebte und Aufstände erprobte. Diese wurden jedoch von den Österreichern niedergeschlagen. Von der Mitte bis zum Ende des 19. Jahrhunderts lieferten sich »Italien« und Österreich immer wieder erbitterte Schlachten. Im Jahr 1860 wurde die Toskana ein Teil des vereinigten Italien unter König Viktor Emanuel II.. Die Bedeutung der Stadt Florenz in Italien war groß, für wenige Jahre (1865 bis 1871) wurde sie sogar zur italienischen Hauptstadt gekürt, danach wurde das Land wieder von Rom aus regiert.
Das 20. Jahrhundert begann für Italien mit unzähligen Turbulenzen. Im Jahr 1915 war das Land in den Ersten Weltkrieg involviert, 1919 musste Österreich im Frieden von Saint-Germain die Region Südtirol an Italien abtreten. 1922 begann die Ära des Faschistenführers Benito Mussolini, der als »Duce« in die Geschichte einging. 1940 kooperierte Mussolini mit Hitler, wurde jedoch drei Jahre später gestürzt und 1945 auf der Flucht von Partisanen erschossen. 1946 entschied sich das italienische Volk in einer Volksabstimmung für die Republik als Staatsform.
Im Jahr 1947 wurde im Frieden von Paris erneut über die Zugehörigkeit von Südtirol verhandelt. Südtirol blieb italienisch, während Gebiete an der Adria an das damalige Jugoslawien fielen. Allerdings ging die Hafenstadt Triest 1954 zurück an Italien. Das Jahr 1957 erlangte über die Landesgrenzen Italiens hinaus große Bedeutung. In Rom trafen sich Vertreter einiger europäischer Länder und gründeten die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft, die heutige EU. 1970 wurde die Toskana in eine teilautonome Region verwandelt. In den 1950er- und 1960er-Jahren versuchten immer wieder deutsch-nationalistische Gruppen mit Terroranschlägen die Eigenständigkeit Südtirols zu erzwingen. Erst Ende der 1990er-Jahre erhielt Südtirol als »Autonome Provinz Südtirol« die Selbstverwaltungsbefugnisse. Generell besteht heute ein großer Unterschied zwischen dem wohlhabenden und wirtschaftlich gut strukturierten Norden Italiens und dem Süden des Landes. Nach Jahren unter der Regierung von Silvio Berlusconi brachte Ministerpräsident Matteo Renzi wieder Stabilität. Renzi trat jedoch nach dem Verfassungsreferendum im Jahr 2016 zurück. Die Amtsgeschäfte übernahm Paolo Gentiloni. Im Jahr 2018 wurde der parteilose Giuseppe Conte der Regierungschef. Die Regierung geriet 2019 insbesondere durch die Verweigerung des Anlegens der Flüchtlingsboote in die Kritik. Sehr hoch ist auch die Staatsverschuldung. Im August 2019 kam es zum Bruch der Koalition aus Lega Nord und Fünf-Sterne-Bewegung. Der Ministerpräsident Guiseppe Conte blieb übergangsweise im Amt.
So gegensätzlich wie das Land, so gegensätzlich zeigt sich auch das Klima. Oberitalien erstreckt sich von den Alpen bis hin zur ligurischen Küste und zur Adria. Je nach Reiseregion, Jahreszeit und Höhenlage variiert das Klima daher stark. Möchte man die klimatischen Bedingungen auf einen vereinfachten Nenner bringen, kann man sagen: Die Winter südlich der Alpen sind wesentlich milder und die Sommer wesentlich heißer. Die Saison für Wohnmobilreisende ist daher bedeutend länger als in Zentraleuropa.
In der nördlichsten Region, der Provinz Südtirol, die eine vergleichsweise kleine Landesfläche hat, sind die klimatischen Unterschiede besonders groß und in erster Linie von der Höhenlage abhängig. So hat das Klima in den tiefer liegenden Tälern mediterranen Charakter. Ein gutes Beispiel ist der berühmte Kurort Meran, der sich in einem Talbecken befindet. Wie im benachbarten Bozen sind auch in Meran die Winter sehr mild und nur an wenigen Tagen im Winter fällt der Niederschlag als Schnee. Die Sommer sind jedoch sehr warm und können mit den heißen Sommern in Süditalien durchaus mithalten.
In den höheren Tälern Südtirols sind die Sommer kühler und die Winter wesentlich strenger. Hier liegt über einen längeren Zeitraum Schnee, was dem Wintersport zugutekommt. Ein bekanntes Beispiel hierfür ist die Seiser Alm in Südtirol. Wer mit offenen Augen durch Südtirol reist, kann das jeweils vorherrschende Klima an der Vegetation ablesen und so sprechen Wein- und Obstanbau, insbesondere im Vinschgau, und Oleanderbüsche oder Palmen in den Städten für sich.
Südtirol ist eine sonnenreiche Region und anhaltende Regenfälle sind eher selten.
Das Klima an den oberitalienischen Seen und insbesondere am Gardasee ist ein Gunstfaktor, der auch im Frühjahr und im Spätherbst noch viele Menschen anzieht. Die Wassermassen der großen und sehr tiefen Seen sind mitverantwortlich für die vorherrschende Milde. Im Winter verhindern die über den Sommer aufgewärmten Wassermassen niedrige Temperaturen und im Sommer werden hohe Temperaturen ausgeglichen.
Das mediterrane Klima hat auch direkte Auswirkungen auf die Vegetation, deshalb trifft der Besucher auf Zitronenbäume, Olivenbäume, Feigenbäume und Palmen. In den Sommermonaten wird es aufgrund der ständigen Winde nicht sehr heiß, die durchschnittlichen Lufttemperaturen liegen im Juli bei rund 24 °C.
In den Wintermonaten kommt es nur selten zu frostigen Tagen oder Nächten. In den umliegenden Bergen allerdings ist es dann kalt und Schnee bleibt liegen. So ist dort auch das Skifahren möglich. Ein beliebtes Skigebiet am Gardasee ist der Monte Baldo mit Abfahrten, die eine beachtliche Länge von rund elf Kilometern haben. Im Sommer ist es auf den Höhen der Gebirgsmassive kühler als an den Seen und so lohnen sich hier ausgiebige Wanderungen.
Die Niederschläge, z.B. am Gardasee, können durchaus heftig, aber dafür schnell wieder vorbei sein. Der Jahresniederschlag ist sogar höher als der in Deutschland. Einzigartig sind die vielen Winde an den Seen. Sie alle haben ihre eigenen Namen und auch ihre Besonderheiten. Segler und Surfer kennen die »Windfahrpläne« gut und orientieren sich daran.
An der ligurischen Küste und im Norden der Adria prägen die Wassermassen des Meeres das Klima. Im Winter ist es mild und selten sinken die Temperaturen unter den Gefrierpunkt. Im Sommer kann es heiß werden, dann zieht es die Urlauber an die Küste, um sich in den Fluten des Mittelmeeres zu erfrischen.
Das Klima in der Toskana, der südlichsten Region, die in diesem Reiseführer vorgestellt wird, ist im Allgemeinen subtropisch und aufgrund der Nähe zum Meer und der vorherrschenden Westwinde ausgesprochen mediterran. Die Winter sind, verstärkt durch die südliche Lage, überwiegend mild und lediglich in den höheren Lagen kann der Niederschlag vereinzelt als Schnee fallen.
Auch hier zeigt das Klima regionale Unterschiede, die abhängig sind von der Höhenlage, und so sind die Sommertemperaturen in den Niederungen und in den Flussebenen unerträglich heiß. Die Temperaturen im Hochsommer können durchaus 40°C (im Schatten) betragen, was Stadtbesichtigungen mitunter zu einer Tortur werden lässt. In den etwas höheren Regionen, z. B. in den Städten Siena, Montepulciano, San Gimignano und Volterra, ist es dann etwas erträglicher.
Aufgrund des milden Klimas ist in der Toskana die Reisezeit lang und »sommerliche« Urlaube sind von Mai bis Oktober möglich. Wer in der klimatisch empfehlenswerten Vor- und Nachsaison mit dem Reisemobil durch Oberitalien tourt, sollte jedoch berücksichtigen, dass dann viele Campingplätze geschlossen sind. Glücklicherweise stehen zahlreiche Stellplätze zur Verfügung.
Hand auf's Herz! Wer reist nicht auch wegen der vorzüglichen Küche nach Italien? Selbst wenn man die grandiose Natur entdecken möchte, so freut man sich doch auf den Ausklang des Tages. Dann kann man einen der vielen vorzüglichen Weine genießen und sich bei italienischen Spezialitäten stärken.
Essen ist für den Italiener eine große Leidenschaft und wird wie ein Ritual zelebriert. Man nimmt sich Zeit, genießt ein umfangreiches Essen und liebt dabei den traditionellen Dreiklang. Es werden nie sämtliche Speisen auf einmal auf den Tisch gestellt, sondern die Abfolge wird streng eingehalten. Das Essen beginnt mit der Vorspeise (antipasto), dann schließt sich der erste Gang (primo piatto) an. Es folgt der zweite Gang (secondo piatto), der überwiegend aus Fleisch, Fisch oder einem Auflauf besteht. Gern isst man im Anschluss noch ein Stück Käse. Selbstverständlich wird nach dem Essen der Espresso (caffè) getrunken. Milchkaffee oder Cappuccino sind unüblich und eher deutsche Angewohnheiten.
Die verschiedenen Landstriche im Norden Italiens empfangen den Reisenden mit sehr unterschiedlichen kulinarischen Richtungen. Unternehmen wir also einen Streifzug durch die Töpfe Südtirols und über den Gardasee bis in die Toskana. Bevor man jedoch ein Restaurant ansteuert, sollte man beachten: In den Gasthäusern und Restaurants kann man am Mittag von 12 bis 14 Uhr und am Abend zwischen 18 und 21 Uhr essen. Vielfach muss der Gast neben dem Preis für das Essen und die Getränke auch einen Betrag für das Gedeck (pane e coperto) bezahlen, und natürlich gehört ein Trinkgeld auch zum guten Ton.
Die Südtiroler Küche ist bodenständig und auch außerhalb Südtirols sind viele ihrer Spezialitäten auf den Speisekarten nobler Restaurants zu finden. Ein passendes Motto für die Südtiroler Küche könnte lauten: »Gourmetküche und Bauernkost – Essen hält Leib und Seele zusammen«.
Die Liste der kulinarischen Besonderheiten ist lang. Die Speisekarte ist überwiegend zweisprachig und so bereitet es keine Probleme, eine Vorspeise auszuwählen. Empfehlenswert sind wohlschmeckende Teigwaren wie Spaghetti und Ravioli oder eine Suppe. Suppen sind in Südtirol sehr beliebt und dementsprechend ist das Angebot sehr umfangreich. Vorzüglich schmeckt eine rustikale Saure Suppe mit Kutteln, Einbrenn- und Gerstensuppe oder eine Eisacktaler Weinsuppe. Ebenfalls als Vorspeise werden Schlutzkrapfen (gefüllte Teigwaren) oder Käse- und Spinatnocken angeboten.
Auch beim Hauptgang listet die Speisekarte viel Wohlschmeckendes auf. Tiroler Knödel beispielsweise sind vielfältig einsetzbar und landen in der Rindssuppe genauso wie auf dem Teller als Beilage. Es gibt sie in unzähligen Abwandlungen: Grießknödel, Serviettenknödel, schwarzplentene Knödel, Käseknödel oder Speckknödel. Beliebtes Fleisch ist Hammelfleisch, »Schöpsernes«, und in der Jagdsaison sind Wildgerichte sehr gefragt. Insbesondere zu Wildfleisch isst der Südtiroler gern »Plente«, einen körnigen Maisgrieß.
Zuletzt krönt ein Stück Käse das Menü. Eine gute Wahl hat man mit dem Zieger, einem würzigen Ziegenkäse, oder mit dem Graukas getroffen. Ein eigenes Kapitel sind die Brote, denn sie werden gern mit Speck (Schinken) und Wein gegessen. Die Brotsorten sind zahlreich und jedes Tal sticht mit einer eigenen Würzmischung für den Teig hervor. Das »Paarl-Brot« ist mit herbem Sauerteig gebacken und besteht aus zwei Laiben. Bekannt ist auch das »Vinschgauer Brot«. Das flache Roggenbrot mit Koriander und Kümmel schmeckt ganz besonders gut mit Butter und einer Scheibe Südtiroler Speck.
Zu einem zünftigen Essen gehört ein passendes Getränk, und dafür hat die Region Bier und Wein zu bieten. Das Südtiroler Bier der Brauerei Forst in Algund ist in ganz Italien bekannt und beliebt. In einigen Tälern wird auch Wein angebaut. Bekannt ist der Ort Tramin an der Südtiroler Weinstraße, der dem Gewürztraminer den Namen gab. Wein gehört für die Südtiroler zum Essen und wird in Maßen getrunken. In der »Törggele-Zeit«, die Zeit der Weinernte, wird von dem jungen frischen Wein allerdings mehr getrunken. Abgerundet wird das Essen mit einem Obstschnaps, dieser ist oft selbstgebrannt und somit ein Unikat.
Rund um den Gardasee treffen die Trentiner, die lombardische und die venezianische Küche zusammen. In den unzähligen überwiegend guten Restaurants wird mit Olivenöl und teilweise mit Butter gekocht. Der Gardasee ist das nördlichste Olivenanbaugebiet und das Gardasee-Olivenöl ist sehr vitaminreich und aromatisch.
Die Palette von Fischgerichten ist aufgrund der Artenvielfalt im Gardasee natürlich breitgefächert. In den vielen Fischrestaurants sollte man so schmackhafte Gerichte wie gekochten Aal mit Knoblauch, Salbei und Lorbeer oder Aal in herzhafter Tomatensoße, in Butter gebratenen Gardasee-Fisch, gegrillten Karpfen, Risotto mit Gardasee-Schleie oder Gardasee-Lachsforelle probieren. Zu den Spezialitäten gehört auch der getrocknete, überwiegend norwegische Stockfisch (Kabeljau), der in Milch gekocht wird.
Die einheimische Küche (Cucina Casalinga) umfasst auch schmackhafte Fleischgerichte wie Kalbsbraten in Milch, Reis mit Geflügelleber, geschmorte Kalbshaxe, Reis mit Schweineragout oder gekochtes Rindfleisch mit grüner Soße. Hervorragend sind natürlich auch die unzähligen Nudelgerichte mit fantastischen Soßen.
Unter den Getränken hat Bier einen geringen Stellenwert, es dominiert der Wein. Der Weinanbau hat am Gardasee eine lange Tradition und ist insbesondere auf der östlichen Seite des Sees eine wichtige Einnahmequelle. Der Bardolino ist zweifelsohne einer der bekanntesten Weine vom Gardasee. Er hat eine lange Tradition und wurde sogar am französischen Hof getrunken. Die Massenproduktion machte ihn dann zum billigen Wein. Glücklicherweise ist sein Image heute besser und die engagierten Winzer, die mehr Wert auf Qualität als auf Masse legen, produzieren heute einen wirklich guten Wein. Ein Bardolino wird jung und frisch getrunken und passt vorzüglich zu Geflügel und Kaninchen. Der gehobene Bardolino Classico Superiore schmeckt am besten zu Wildgerichten und Käse.
Wein und Käse gehören zusammen und so empfehlen sich der weiche Butterkäse Taleggio, der Hartkäse Vezzena und der lombardische Weichkäse Stracchino.
Zum sommerlichen Italien und zum Gardasee gehört natürlich auch ein Eis. Die Eisdielen mit Sitzgelegenheiten an einer belebten Piazza sind zahlreich und selbst das kleinste Örtchen verfügt über eine Eisdiele.
Die toskanische Küche gehört zu den bekanntesten und wird auch als Mutter der französischen Küche bezeichnet. Es war Maria de' Medici, Mitglied der mächtigen Herrscherfamilie aus Florenz, die, als sie sich in Frankreich niederließ, eine große Anzahl toskanischer Köche mitnahm. Auf diese Weise exportierte sie viele herrliche Gerichte.
Die toskanische Kochkunst ist von anspruchsvoller Einfachheit geprägt. Man verarbeitet wenig Fett, dafür viele frische Produkte und würzige Kräuter. Auf Antipasti wird weitgehend verzichtet, als Vorspeise dienen Wurst und Schinken, aber auch eine Suppe, zum Beispiel die toskanische Minestrone mit Bohnen, Kartoffeln, Rotkohl, Mangold und Rüben. Es wird mit gesundem Olivenöl gekocht, am liebsten aus der eigenen Region. Das »jungfräuliche« Olivenöl »extra vergine«, das kalt gepresst wird, ist in der toskanischen Küche das bevorzugte Öl. Nudeln spielen als Zutat eine untergeordnete Rolle, vielmehr ist das ungesalzene, toskanische, dicke Landbrot mit einer harten Kruste ein wichtiger Bestandteil der Mahlzeiten. Mit dem Brot wird auch die bekannte »Bruschetta« gemacht. Hierbei wird das Brot geröstet, mit Knoblauch abgerieben und mit Olivenöl beträufelt.
Zu den speziellen, sehr empfehlenswerten Fleischgerichten gehört »Bistecca alla fiorentina«, ein wuchtiges Stück Fleisch (600 g) des weißen Chianina-Rinds. Es wird über der Holzglut gegrillt und mit Salz, Pfeffer und Olivenöl verfeinert. Weitere beliebte Fleischgerichte sind Lammfleisch, Hase, Kaninchen und Gans, Perlhuhn, Taube sowie Wildschwein.
In der Toskana liegt zwar das etruskische Meer vor der Tür, aber in der touristischen Hochsaison sind die Fischgründe leider überfischt. Paradox ist es daher, dass der Restaurantbesucher dann »importierten Fisch« auf den Teller bekommt. Auf den Speisekarten vieler Restaurants sind mehrere Fischarten sowie Muscheln, Garnelen und Tintenfische zu finden. Aus Livorno stammt die schmackhafte Fischsuppe Cacciucco, aus Pisa die Spezialität Aal mit Salbei. Als Nachtisch wird gern Gebäck mit Mandeln serviert.
Wein gehört in die Toskana wie der schiefe Turm nach Pisa. Weltbekannte toskanische Weine kommen aus der Chianti-Region oder den Städten Montepulciano und Montalcino. Überwiegend werden Rotweine produziert, deren hohe Qualität an dem Etikett D.O.C. oder D.O.C.G. zu erkennen ist.
Im Chianti-Gebiet sind mehrere Anbaugebiete zu finden. Den dunkelroten Chianti Classico erkennt man an dem schwarzen Hahn (Gallo Nero) auf der Banderole. Er wird aus verschiedenen Trauben gemischt und ist sehr harmonisch und kraftvoll im Geschmack. Durchfährt man die Chianti-Region auf der Verbindungsstraße Stradale Chiantigiana, passiert man zahlreiche Weingüter, die mit »Gallo Nero«-Schildern auf sich aufmerksam machen.
Ein weiterer beliebter Chianti-Wein ist der Chianti Putto. Zu den Spitzenweinen der Toskana gehören natürlich der granatrote Brunello di Montalcino und der Vino Nobile di Montepulciano. Sie haben zwar einen hohen Preis, aber auch eine hohe Qualität. Wer am Anfang seiner Reise steht und die Reisekasse schonen möchte, wird Tafelweine (Vino da Tavola) auswählen. Wer jedoch unvergessene Urlaubserinnerungen in konservierter Form mit nach Hause nehmen möchte, sollte sich einen guten Tropfen gönnen.
INFOS FÜR REISEMOBILISTEN
Vorweg gesagt: Camping in Italien macht richtig Spaß und insbesondere Reisemobilisten kommen auf ihre Kosten. Man merkt, dass die Italiener selbst ebenfalls begeisterte Reisemobilisten sind. Sie fahren nicht nur Wohnmobile, sondern produzieren sie auch. Ein gutes Beispiel sind die Fahrzeuge der Firma LAIKA.
Italiens Campinginfrastruktur ist vorbildlich, über das Land verteilen sich immerhin rund 2000 Campingplätze und die Zahl der Stellplätze sowie der Parkplätze, die genutzt werden dürfen, ist ebenfalls sehr hoch. Eine ausgiebige und detaillierte Reisevorbereitung ist daher nicht notwendig. Allerdings wird den Campingtouristen im Vorfeld die Frage quälen, in welcher Region Oberitaliens er seine Entdeckungsreise durchführen möchte. Ob Urlaub in den Bergen, an den Seen, an der Küste oder in der Stadt, alles ist möglich.
An den oberitalienischen Seen und insbesondere am Gardasee, an der oberen Adria, an der ligurischen Küste oder im Trentino stehen Campingplätze zur Verfügung, die zu den besten in Europa gehören. Es versteht sich von selbst, dass diese gehobenen Plätze ihren Preis haben.
www.campingsuedtirol.com
www.reisemobil-routen.de
www.camping.it
www.campeggi.it
www.leadingcampings.com
www.adac.de/cke
Werfen wir einen kurzen Blick auf die italienischen Campingplätze. Generell sind sie gut ausgeschildert. Leider ist das Preisniveau hoch und steht oft in keinem Verhältnis zum gebotenen Standard. Vielfach zahlt man die hohen Gebühren für die reizvolle landschaftliche Lage, z. B. am See oder an der Küste. Vor dem Einchecken muss außerhalb des Campingplatzes geparkt werden, dann geht es zur Rezeption, die in der Hochsaison bis abends geöffnet ist. Beim Einchecken müssen von allen Reisenden die Ausweise vorgelegt werden. Die Daten werden aufgenommen und an die Polizei weitergeleitet. Nach der Bürokratie kann man seinen Stellplatz einnehmen.
Überwiegend sind die Campingplätze parzelliert und verfügen über eine Stromsäule. Hier schließt man sich nach Bedarf mit dem blauen CEE-Stecker an. Die meisten Campingplätze verfügen über komfortable Ver- und Entsorgungsstellen, die für Campinggäste kostenlos sind. Auch Gas erhält man im Shop des Campingplatzes oder an Tankstellen. Eine Besonderheit sind die kleinen Restaurants oder Pizzerien, die man vielfach auf oder am Gelände findet. In der Regel kann man hier gut und preiswert essen. Ein großer Vorteil, wenn man recht spät noch eincheckt.
Eine weitere Besonderheit einiger Campingplätze in beliebten Küstenregionen sind die Dauercamper, die einen großen Anteil der Gäste stellen können. Aus Schutz gegen Hitze und Staub befinden sich ihre Wohnwagen samt Vorzelt wiederum unter einem großen Zelt mit robuster Plane. Diese großen Zelte reihen sich entlang einiger Abschnitte auf dem Campingplatz dicht aneinander und vermitteln ein ungewohntes Bild. Viele der Bewohner nutzen die Vorzelte auch zur Unterbringung ihres Hausrates, was mitunter ein wenig befremdlich wirkt. Auch solche Campingplätze sind jedoch auf den zweiten Blick vielfach gut ausgestattet, gepflegt und vermitteln eine freundliche Atmosphäre.
Eine gute Übersicht über die vielen Campingplätze liefert der umfangreiche »ADAC Camping-Caravaning-Führer Südeuropa«, der jedes Jahr aktualisiert wird. Einige Campingplätze haben sich zusammengeschlossen und bieten ein Rabattheft an, in dem pro Übernachtung abgestempelt wird. Nach einer bestimmten Anzahl von Stempeln kann man eine oder mehrere Nächte kostenlos campieren.
Wer in der Vor- und Nachsaison durch Italien reist, sollte beim Einchecken auf dem Campingplatz die ACSI-Card oder die ADAC-Camp-Card vorlegen. Damit erhält man große Rabatte bei der Übernachtung. Im ADAC-Campingführer ist die ADAC-Camp-Card bereits enthalten. Sie muss lediglich herausgetrennt und beschriftet werden. Im Campingführer sind die Campingplätze aufgeführt, die sich an der Rabattaktion beteiligen, ebenfalls die Tarife und Leistungen. Zur kostenpflichtigen ACSI-Card gehört ein zweibändiges Campingverzeichnis mit den teilnehmenden Campingplätzen. Generell hat man nach ein oder zwei Übernachtungen die Ausgaben für diese empfehlenswerten Campingkarten durch die Einsparungen schon wettgemacht.
Eine gute Alternative zu den vielen Campingplätzen stellen die Stellplätze dar. Einfache, ebene »Parkplätze«, die überwiegend nur Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten für das Wohnmobil bieten, sind stark im Kommen. Vergleichsweise geringe Übernachtungskosten und trotzdem eine Nähe zur Küste oder einer attraktiven Stadt sind die Hauptvorteile. Einige Stellplätze sind sogar (noch) gratis. Mittlerweile sind auch Stellplätze entstanden, die einem Campingplatz gleichen. Sie bieten Rasenflächen, eine Anmeldung und ein modernes Sanitärgebäude. Im krassen Gegensatz zu diesen gastfreundlichen grünen Oasen stehen einige kommerzielle Stellplätze, auf denen es verboten ist, Tisch und Stühle rauszustellen und die Markise auszufahren. Wer also ein abendliches Glas Wein vor dem Camper genießen möchte, wird solche Stellplätze meiden. Eine Besonderheit auf Stellplätzen ist auch das Reiseverhalten der italienischen Reisemobilisten, die vielfach sehr laut miteinander reden und nur einen geringen Abstand zum nächsten Reisemobil einhalten.
Auf die Stellplätze und Parkplätze für Camper weisen Schilder hin.
Einige öffentliche Parkplätze zeigen durch das »Wohnmobil-Symbol« an, dass dort übernachtet werden kann. Liegt ein regionales Verbot vor, so ist das durch ein Schild mit einem durchgestrichenen Wohnmobil angezeigt. Es empfiehlt sich, dieses Übernachtungsverbot auch zu befolgen.
Bei der Übernachtung auf einem öffentlichen Parkplatz fühlt man sich allerdings nicht so sicher wie auf einem Stellplatz mit anderen Reisemobilisten. Wer tagsüber unterwegs ist und nur einen Platz zur Übernachtung sucht, ist mit dem Stellplatz aber gut bedient. Wildcamping ist generell verboten. Die meisten Kommunen weisen eingangs mit Infotafeln darauf hin.
Da das Reisen mit dem Wohnmobil auch bei Italienern sehr beliebt ist und gerade verlängerte Wochenenden für den Kurzurlaub in der Heimat und insbesondere am Meer genutzt werden, kann es mitunter sehr eng werden. Es empfiehlt sich, den Stellplatz (gegebenenfalls den Campingplatz) am frühen Nachmittag anzufahren. Voll wird es auch in der Hauptsaison. In der absoluten Hochsaison von Mitte Juli bis Mitte August, wenn auch die höchsten Temperaturen zu erwarten sind, ist der Ansturm am größten. Wohnmobile können mit Glück für eine Nacht einen Campingplatz finden, sollten jedoch vor einem längeren Aufenthalt reservieren.
Verbotsschilder sollten generell beachtet werden!
Auf dem Weg durch die Alpen in den Süden muss man bei einigen Pässen und Tunnelverbindungen eine Maut bezahlen. Eine Gebühr wird auch auf der italienischen Autobahn erhoben, dann muss an der Mautstelle der entsprechende Tarif bezahlt werden. Bei der Autobahnauffahrt zieht man in der Regel eine Karte, die beim Verlassen ausgelesen wird und anzeigt, wie hoch die Mautgebühr ist.
Während sich das Fahren mit dem Wohnmobil auf der Autobahn noch völlig unproblematisch zeigt, können auf engen Landstraßen schon die ersten Probleme durch entgegenkommende Busse und Lkws auftreten. Riskantere Überholmanöver von ungeduldigen Italienern lassen schon mal den Atem stocken. In vielen Kleinstädten geht der Verkehr mitten durch das Stadtzentrum und man merkt, dass die mittelalterlichen Stadtplaner keine langen Reisebusse und große Wohnmobile vor Augen hatten. Es wird vielfach eng und unübersichtlich und die vorbeirauschenden Motorroller tragen auch nicht zu einem stressfreien Autofahren bei. Besondere Aufmerksamkeit verdienen überragende Balkone, die zum Teil schon stark beschädigt sind.
Auch die Parkplatzsuche kann sich bei großen Wohnmobilen sehr abenteuerlich gestalten. Besser ist es, außerhalb auf einem größeren Parkplatz zu parken, als stundenlang nervende Runden im Stadtzentrum zu drehen. Generell sollten Parkverbote für Wohnmobile unbedingt beachtet werden, denn schnell erhält der Parksünder einen Strafzettel. Passt ein Wohnmobil in den markierten Parkbereich, kann es dort problemlos stehenbleiben. Allerdings muss man die Farbe deuten können. Die gelbe Markierung weist darauf hin, dass hier nur bestimmte Fahrzeuge parken dürfen (Polizei, Arzt, Behinderte, …). Ist der Parkbereich blau markiert, so kann man parken, muss jedoch eine Parkgebühr entrichten. Meistens zahlt man an einem Parkautomaten und hinterlegt den Abschnitt hinter der Windschutzscheibe.
Die weißen Markierungen erfreuen den Reisemobilisten, denn hier darf kostenfrei geparkt werden. Eventuell muss jedoch die Parkscheibe eingestellt werden. Darüber hinaus gibt es auch viele Parkhäuser, die lediglich für flache Campingbusse infrage kommen, und große Parkplätze. Vielfach haben Großparkplätze eine Höhenbeschränkung, die meistens bei 2,10Metern liegt.
Trotz einiger neuer Situationen, an die sich der Wohnmobilreisende schnell gewöhnt, ist man in Oberitalien besser unterwegs als in Mittel- und Süditalien. Mit Ausnahme der Landstraßen in Südtirol jedoch befinden sich die Landstraßen und Stadtstraßen vielfach in einem schlechten Zustand. Viele Schlaglöcher und Risse in den Fahrbahnen kennzeichnen derzeit die meisten Straßen in Italien.
KLEINES WÖRTERBUCH
Während in Südtirol vielfach Deutsch gesprochen wird, spricht man in den übrigen Landesteilen hauptsächlich Italienisch. Generell ist es ratsam, sich einen italienischen Grundwortschatz zuzulegen. Die folgende Auflistung kann als Nachschlagewerk dienen, wenn man im Restaurant sitzt oder unterwegs die Schilder nicht interpretieren kann.
ja
–
sì
nein
–
no
Guten Tag!
–
Buon giorno!
Guten Abend!
–
Buona sera!
Gute Nacht!
–
Buona notte!
Auf Wiedersehen!
–
Arrivederci!
Hallo/Tschüss!
–
Ciao!
Bis morgen!
–
A domani!
Danke!
–
Grazie!
Bitte!
–
Per favore!
Bitte sehr!
–
Prego!
Entschuldigung!
–
Scusi!
Wie bitte?
–
Come dice?
Ich möchte …
–
Vorrai …
Haben Sie …?
–
Ha …?
Mein Name ist …
–
Mi chiamo …
Wie viel kostet es?
–
Quanto costa?
Wie viel Uhr ist es?
–
Que ore sono?
links
–
a sinistra
rechts
–
a destra
geradeaus
–
diritto
morgen
–
domani
heute
–
oggi
gestern
–
ieri
Hilfe!
–
Aiuto!
Achtung/Vorsicht!
–
Attenzione!
Montag
–
lunedì
Dienstag
–
martedì
Mittwoch
–
mercoledì
Donnerstag
–
giovedì
Freitag
–
venerdì
Samstag
–
sabato
Sonntag
–
domenica
0
–
zero
1
–
uno/una
2
–
due
3
–
tre
4
–
quattro
5
–
cinque
6
–
sei
7
–
sette
8
–
otto
9
–
nove
10
–
dieci
11
–
undici
12
–
dodici
13
–
tredici
14
–
quattordici
15
–
quindici
16
–
sedici
17
–
diciassette
18
–
diciotto
19
–
diciannove
20
–
venti
21
–
ventuno
22
–
ventidue
30
–
trenta
40
–
quaranta
50
–
cinquanta
60
–
sessanta
70
–
settanta
80
–
ottanta
90
–
novanta
100
–
cento
101
–
centouno
200
–
duecento
300
–
trecento
1000
–
mille
2000
–
duemila
10 000
–
diecimila
½
–
un mezzo
¼
–
un quarto
abreisen
–
partire
Aufzug
–
l’ascensore
ausgebucht
–
completo
Auto
–
la macchina
Bedienung
–
il servizio
Campingplatz
–
il campeggio
Dusche
–
la doccia
frei
–
libero
Frühstück
–
prima colazione
Halteverbot
–
il divieto di sosta
Klimaanlage
–
l’aria condizionata
Landstraße
–
la strada provinciale
Parkplatz
–
il parcheggio
Parkverbot
–
il divieto di parcheggio
reservieren
–
prenotare
Stellplatz
–
l’area camper
Swimmingpool
–
la piscina
Toilette
–
il gabinetto
Trinkwasser
–
l’acqua potabile
Übernachtung
–
il pernottamento
Verkehr
–
il traffico
Vollpension
–
la pensione completa
Werkstatt
–
l’officina
Wohnmobil
–
il camper
Zug
–
il treno
aeroporto
–
Flughafen
aperto
–
offen
area camper
–
Stellplatz
castello
–
Burg, Schloss
cattedrale
–
Kathedrale
centro
–
Stadtzentrum
centro storico
–
historisches Stadtzentrum
chiesa
–
Kirche
chiuso
–
geschlossen
duomo
–
Dom
fiume
–
Fluss
fortezza
–
Festung
giardino
–
Park
ingresso
–
Eingang
isola
–
Insel
lago
–
See
monte
–
Berg
municipio
–
Rathaus
museo
–
Museum
ospedale
–
Krankenhaus
palazzo
–
Palast/Schloss/Wohnhaus
parco
–
Park
piazza
–
Platz
porto
–
Hafen
punta
–
Landzunge
rocca
–
Festung
spiaggia
–
Strand
stazione
–
Bahnhof
torre
–
Turm
uscita
–
Ausgang
val/valle
–
Tal
via
–
Weg/Straße
villa
–
Haus/Landhaus
Vielfach zu finden: die Olive!
acqua minerale
–
Mineralwasser
amaro
–
Magenbitter
aranciata
–
Orangeade
bibite
–
Erfrischungsgetränk
bicchiere
–
Glas
birra
–
Bier
birra alla spina
–
Bier vom Fass
bottiglia
–
Flasche
con ghiaccio
–
mit Eis
digestivo
–
Verdauungsschnaps
grappa
–
Tresterschnaps
limonata
–
Limonade
spumante
–
Sekt
succo di frutta
–
Fruchtsaft
succo di mele
–
Apfelsaft
vino bianco
–
Weißwein
vino della casa
–
Hauswein
vino rosato
–
Roséwein
vino rosso
–
Rotwein
burro
–
Butter
caffè
–
kleiner Kaffee, ohne Milch
caffè decaffeinato
–
entkoffeinierter Kaffee
caffellatte
–
Kaffee mit Milch
cappuccino
–
Kaffee mit aufgeschäumter Milch
cornetto
–
Hörnchen
della frutta
–
etwas Obst
espresso
–
starker Kaffee, ohne Milch
formaggio
–
Käse
frittata
–
Omelett
iogurt
–
Joghurt
miele
–
Honig
prosciutto
–
Schinken
salame
–
Wurst
tè di menta
–
Pfefferminztee
uova al tegamino
–
Spiegeleier
uova sode
–
harte Eier
uova strapazzate
–
Rühreier
uovo alla coque
–
weiches Ei
Als Reisemobilist fühlt man sich überwiegend willkommen. Gut, wenn man ein paar Worte Italienisch spricht!
acciughe
–
Sardellen
carciofini
–
Artischockenherzen
sott’olio
–
in Öl
melone e
–
Melone mit
prosciutto
–
Schinken
minestrone
–
deftige Gemüsesuppe
pastina in brodo
–
Fleischbrühe mit Nudeln
zuppa di pesce
–
Fischsuppe
asparagi
–
Spargel
carote
–
Möhren
cicoria
–
Blumenkohl
cicoria
–
Chicorée
cipolle
–
Zwiebeln
funghi
–
Pilze
insalata mista
–
gemischter Salat
insalata verde
–
grüner Salat
melanzane
–
Auberginen
patate
–
Kartoffeln
peperoni
–
Paprika
piselli
–
Erbsen
pomodori
–
Tomaten
sedano
–
Sellerie
spinaci
–
Spinat
pasta alla bolognese
–
Nudeln mit Tomatensoße und Fleisch
pasta alla carbonara
–
Nudeln mit Ei und Speck
pasta alla napoletana
–
Nudeln mit Tomatensoße
pasta alla panna
–
Nudeln mit Sahne
pasta alle vongole
–
Nudeln mit kleinen Muscheln
fettuccine
–
Bandnudeln
agnello
–
Lamm
anguilla
–
Aal
anitra
–
Ente
aragosta
–
Languste
bistecca
–
Steak
brasato
–
Braten
coniglio
–
Kaninchen
fegato
–
Leber
gambero
–
Krebs
lepre
–
Hase
maiale
–
Schweinefleisch
manzo
–
Rindfleisch
merluzzo
–
Kabeljau
passera di mare
–
Scholle
pollo
–
Huhn
prosciutto
–
Schinken
salmone
–
Lachs
scampi fritti
–
frittierte Garnelen
sgombro
–
Makrele
sogliola
–
Seezunge
tonno
–
Thunfisch
trota
–
Forelle
vitello
–
Kalbfleisch
Lago Maggiore, Luganer See und Comer See
START- UND ENDPUNKT
Locarno und San Vito im Norden des Comer Sees
STRECKEN
Straße Nr. 13, 34, 33, 31, 340, 342, 36, 340 d, A 2
STRECKENLÄNGE
350 bis 400 km
FAHRZEIT
10 bis 14 Tage
BESTE JAHRESZEIT APRIL/MAI BIS
Oktober
Im Süden der Alpen liegen mit dem Lago Maggiore, dem überwiegend zur Schweiz gehörenden Luganer See und dem Comer See malerische Landschaften: klare Seen, von hohen Bergen umgeben, an deren Ufern sich sehenswerte Städte reihen. Aufgrund der Nähe der Seen zueinander lohnt sich eine Rundreise, bei der man die drei reizvollen Gewässer entdecken kann. Ein mildes Klima, herrliche Landschaft, hübsche botanische Gärten, freundliche Städte und schließlich die guten Camping- und Stellplätze garantieren eine wunderbare und abwechslungsreiche Tour mit dem Wohnmobil.
Die Anreise zum westlich gelegenen Lago Maggiore erfolgt durch die Schweiz (Vignette!) bis ins schweizerische Tessin. Die Autobahn A 2 (E 35) verlässt man südlich der Stadt Bellinzona, fährt über die gut ausgebaute Straße Nr. 13 Richtung Locarno und erreicht zunächst mit Locarno den Lago Maggiore.
Teile des Lago Maggiore liegen im Tessin (Ticino). Dieser südlichste Kanton der Schweiz umfasst eine Fläche von 2812 Quadratkilometern und gehört zu den vielen malerischen Reiseregionen, die das Land zu bieten hat. Rund 350 000 Menschen leben hier. Gesprochen wird Italienisch und gerade in den größeren Orten Locarno und Lugano kann man eher eine italienische als eine schweizerische Atmosphäre einfangen. Hauptort des Tessins ist Bellinzona. Die italienische Bezeichnung »Ticino« leitet sich von dem Fluss Ticino ab, der die Region durchfließt und nach rund 250 Kilometern in den Po mündet.
Es sind der Lago Maggiore und der Luganer See, die Bergwelt und das milde, fast mediterrane Klima, die für die hohe Beliebtheit bei den Urlaubern verantwortlich sind. So lohnt sich ein Urlaub von April bis Oktober, dann kann man bereits bzw. noch sommerliche Temperaturen erleben. Im Westen des Tessins erheben sich die mächtigen Walliser Alpen mit markanten Bergen, die vielfach über 4000 Meter hoch sind. Dort regnet es sich aus und das Tessin kommt in den Genuss von blauem Himmel und beachtlichen 2000 Sonnenstunden im Jahr. Sollte es regnen, fallen die Regengüsse allerdings teils heftig aus. Die artenreiche Flora des Tessins und Pflanzen wie Palmen, Jasmin und Oleander zeugen von milden Wintern. Sie lassen vergessen, dass über zwei Millionen Jahre lang mächtige Gletscher die Landschaft formten und die oberitalienischen Seen entstehen ließen. Im Norden des Lago Maggiore hat die Schweiz kleinere Anteile an dem See. Wesentlich größer sind ihre Anteile am Luganer See, wo sich die mondäne Stadt Lugano befindet.
Es macht viel Freude, der prächtigen Stadt Locarno einen Besuch abzustatten, insbesondere da sich in der Nähe der Altstadt ein Stellplatz befindet. Locarno vermittelt auf Anhieb italienisches Flair und bietet einige interessante Sehenswürdigkeiten, wie etwa das Castello Visconti, eine Festung aus dem 14. Jahrhundert, die Klosterkirche San Francesco oder die Barockkirche Santa Maria dell'Assunta. Darüber hinaus locken die berühmten Filmfestspiele von Locarno alljährlich viele Besucher an.
Über die herrliche Promenade Lungolago Giuseppe Motta, vorbei an Palmen, flaniert man hier am Seeufer entlang und blickt auf die gegenüberliegenden Berge und auf zahlreiche Jachten. Vom Hafen legen Ausflugsschiffe ab, mit denen man weitere sehenswerte Seestädte erreichen kann. Abseits der Promenade lockt die breite Piazza Grande mit Straßenrestaurants und prächtigen Arkadenhäusern. Enge Gassen führen hinauf in die Altstadt, in der es beschaulicher wird. Einen grandiosen Blick über Locarno und den prächtigen See kann man von der Wallfahrtskirche Madonna del Sasso (1616) genießen, die man mit einer Standseilbahn erreicht.
Von Locarno sind es nur wenige Kilometer zur nächsten schweizerischen Stadt, dem reizvollen Ascona. Hierbei führt die Route über den Fluss Maggia, der dem Lago Maggiore den Namen gibt.
Ascona liegt am Nordufer des Lago Maggiore und wird auch als die »Perle am Lago Maggiore« bezeichnet. Erst in den 1950er-Jahren hat sich Ascona von einem Fischerdorf zu einem Fremdenverkehrsort entwickelt. Das Herz der schmucken Stadt schlägt an der Uferpromenade Piazza Giuseppe Motta, die nach Süden exponiert ist und einen grandiosen Blick über den Lago Maggiore bietet. Sie trägt den Namen des Tessiner Bundesrates Giuseppe Motta. Zwischen Platanen und Häuserzeilen reihen sich unzählige Restaurants und Cafés aneinander. Davor flanieren Urlaubsgäste in eleganten Kleidern auf und ab. Ein finanzkräftiges Publikum hat Ascona zu seinem Feriendomizil erkoren.
Wer sich nicht in einem der vielen Restaurants stärkt, kann mit dem Ausflugsschiff die Umgebung entdecken oder sich in dem Freibad erfrischen. Zu den besonderen Bauwerken der Stadt gehört in erster Linie die »Casa Serodine«, ein Profanbau, der um 1620 erbaut wurde. Einen Blick sollte man auch in die dreischiffige Pfarrkirche Santi Pietro e Paolo werfen, die wahrscheinlich Mitte des 13. Jahrhunderts errichtet wurde. Kunstfreunde kommen im »Museo Comunale d'Arte Moderna« auf ihre Kosten.
Sicherlich sehr zufrieden verlässt man das Städtchen Ascona und verliert auch im weiteren Verlauf dieser Tour den Lago Maggiore nicht aus den Augen.
SPECIAL
SONNE SATT
Eine Besonderheit des Sees ist der unterschiedliche Wasserstand, der im Jahr um rund vier Meter schwanken kann. Die gute Qualität des Wassers ist offensichtlich, denn der See wird von kristallklarem, kaltem Wasser gespeist, das ebenso wie die Tiefe dafür sorgt, dass sich der See im Sommer selten über 20 °C erwärmt. In den Wintermonaten kühlen sich die Wassermassen nur bis auf etwa 7 °C ab. Während die umliegenden Berge tief verschneit sind, ist es rund um den See mild, was der Besucher an der Flora problemlos erkennen kann. Palmen und Bougainvilleen schmücken die gepflegten Promenaden und exotische Pflanzen gedeihen in den botanischen Gärten. Aufgrund des nicht zu heißen Sommers und der milden Temperaturen im Herbst und Winter ist der Lago Maggiore ein ganzjährig lohnendes Reiseziel. Gerade im Herbst, wenn sich in Deutschland der Sommer bereits verabschiedet hat, kann man hier noch herrliche Sommertage erleben. Allerdings haben nicht alle Campingplätze ganzjährig geöffnet.
Nach dem Gardasee, der nur unwesentlich größer ist, ist der Lago Maggiore