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In "Oden" präsentiert Gotthold Ephraim Lessing eine lyrische Meisterschaft, die den Leser in die Facetten menschlicher Erfahrung und die Komplexität des Daseins eintauchen lässt. Die Sammlung von Gedichten zeichnet sich durch eine prägnante Sprache und eine kunstvolle Bildsprache aus, die typisch für die Aufklärung ist, in der Lessing lebt und arbeitet. Mit einer tiefen Reflexion über Liebe, Ethik und die Bedeutung des Lebens kreiert er eine philosophische Liebeserklärung an die Menschlichkeit, durchdrungen von einer emotionalen Tiefe, die den Leser zur Selbstreflexion anregt. Lessing, als einer der Hauptvertreter der Aufklärung, war auch ein leidenschaftlicher Verfechter von Toleranz und humanistischen Idealen. Seine vielfältigen Interessen umspannten Theater, Philosophie und Literatur, was seinen kreativen Ausdruck prägte. Die sozialkritischen Strömungen und die philosophischen Diskussionen seiner Zeit, die das siedende Klima der Aufklärung prägten, ließen ihn jene Oden verfassen, die sowohl persönlicher Ausdruck als auch politisches Statement sind. Für Leser, die nach einer tiefgründigen Auseinandersetzung mit den Themen des Lebens und der menschlichen Beziehungen suchen, sind Lessings "Oden" ein unverzichtbares Werk. Die Gedichte laden zur Betrachtung und Reflexion ein und bieten zeitlose Einsichten, die auch in der modernen Welt relevant sind. Leser, die sich für die Verbindung von Literatur und Philosophie interessieren, werden von Lessings treffenden Worten und seiner scharfen Beobachtungsgabe begeistert sein.
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Veröffentlichungsjahr: 2022
alphabetisch nach Titeln sortiert
Abschied eines Freundes An Herr Gleim An den Herrn N** An seinen Bruder Auf eine vornehme Vermählung Der 24ste Jenner in Berlin Der Eintritt des 1752sten Jahres Der Eintritt des Jahres 1753 in Berlin Der Eintritt des Jahres 1754 in Berlin Der Eintritt des Jahres 1755 in Berlin Der Tod eines Freundes Ode auf den Tod des Marschalls von Schwerin, an den H. von Kleist Orpheus [Übersetzung der Ode des Horaz "Ad Barinen"] [An Mäcen] [Bruchstück einer Ode auf den Tod eines Freundes]
Abschied eines Freundes
Schon hast du, Freund, der letzten letzte Küsse Auf nasse Wangen uns gedrückt; Schon schon, beim Zaudern unentschloßner Füße, Den schnellen Geist vorweg geschickt.
Für uns dahin! Doch nein, dem Arm entführet, Wirst du dem Herzen nicht entführt. Dies Herz, o Freund, einmal von dir gerühret, Bleibt ewig, trau! von dir gerührt.
Erwarte nicht ein täuschend Wortgepränge, Für unsre Freundschaft viel zu klein. Empfindung haßt der Reime kalte Menge, Und wünscht unausposaunt zu sein.
Ein feuchter Blick sind ihre Zaubertöne; Ein schlagend Herz ihr rührend Lied. Sie schweigt beredt, sie stockt, sie stammelt schöne, Ums stärkre Wort umsonst bemüht.
Es winken dir beneidenswerte Fluren, Nur unsers Neides minder wert. Zieh hin! und find auch da der Vorsicht goldne Spuren, Um dich besorgt, von dir verehrt.
Dort* herrscht die Ruh, dort ist der Lärm vergangen, Der hier** noch Musen stören darf, Seit Pallas gern, auf Friederichs Verlangen, Die spitze Lanze von sich warf.
* Halle.
** Wittenberg.
An Herr Gleim
Umsonst rÜstet Kalliope den Geist ihres Lieblings zu hohen Liedern; zu Liedern von Gefahren und Tod und heldenmütigem Schweiße.
Umsonst; wenn das Geschick dem Lieblinge den Held versagt, und beide in verschiednen Jahrhunderten, oder veruneinigten LÄndern geboren werden.
Mit Dir, Gleim, ward es so nicht! Dir fehlt weder die Gabe den Helden zu singen, noch der Held. Der Held ist Dein KÖnig!
Zwar sang Deine frohe Jugend, bekränzt vom rosenwangigten Bacchus, nur von feindlichen Mädchen, nur vom streitbaren Kelchglas.
Doch bist Du auch nicht fremd im Lager, nicht fremd vor den feindlichen Wällen und unter brausenden Rossen.
Was hält Dich noch? Singe ihn, Deinen König! Deinen tapfern, doch menschlichen; Deinen schlauen, doch edeldenkenden Friedrich!
Singe ihn, an der Spitze seines Heers; an der Spitze ihm ähnlicher Helden; soweit Helden den Göttern ähnlich sein können.
Singe ihn, im Dampfe der Schlacht; wo er, gleich der Sonne unter den Wolken, seinen Glanz, aber nicht seinen Einfluß verlieret.
Singe ihn, im Kranze des Siegs; tiefsinnig auf dem Schlachtfelde, mit tränendem Auge unter den Leichnamen seiner verewigten Gefährten.
Du weißt, wie Du ihn am besten singen sollst. Ich will unterdes mit äsopischer Schüchternheit, ein Freund der Tiere, stillere Weisheit lehren.-Ein Märchen vom blutigen Tiger, der, als der sorglose Hirt mit Chloris und dem Echo scherzte, die arme Herde würgte und zerstreute.
Unglücklicher Hirte! Wenn wirst Du die zerstreuten Lämmer wieder um Dich versammeln? Wie rufen sie so ängstlich im Dornengehecke nach Dir!