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"Ohne Kreuz keine Krone" gehört zu den wichtigsten Quäker-Texten. Das Buch zählt zur Weltliteratur und kann darüber hinaus als Grundlagentext des Quäkertums betrachtet werden. Es behandelt die zentralen Themen des frühen Quäkertums und zeigt die unkonventionellen Ansichten der damals noch neuen Bewegung auf. Dabei schlägt der Verfasser William Penn einen eindringlichen, bisweilen sogar polemischen Ton an, um den Leser für seine Position einzunehmen. Hierbei werden zahllose Bibelstellen bemüht, um die Richtigkeit der Aussagen zu belegen. Bekannte und weniger bekannte Bibelstellen erscheinen durch Penns Auslegung zum Teil in ungewohntem Licht mit interessanten Aspekten. Daraus resultiert dann seine harsche Kritik an den (bis heute) herrschenden sozialen und politischen Zuständen. Hier liegt nun eine überarbeitete Wiederauflage einer Übersetzung von 1825 vor. Der Text wurde stark überarbeitet und mit erklärenden Beilagen ergänzt. Es handelt sich um eine Studienausgabe, in der der Leser nicht mit dem Urtext alleine gelassen wird, sondern verschiedene Hilfestellungen an die Hand bekommt, um sich dem Text auf verschiedene Arten nähern zu können. Zahlreiche Fußnoten geben Hinweise und Informationen. Begleittexte informieren über William Penn, die Quäkergeschichte und die Entstehung des Textes.
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Seitenzahl: 577
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Eine Abhandlungüber die Eigenschaft und Wirkungdes heiligen Kreuzes Christi.
Von dem Quäker
William Penn
Studienausgabe
Herausgeber
Olaf Radicke, Claus Bernet & Dorothea Meißner
I. Vorwort von Olaf Radicke
Vorwort zur Version 1.0
Vorwort zur Version 2.0
Vorwort zur Version 3.0
Vorwort zur Version 4.0
II. Über dieses Buch
1. Für wen ist dieses Buch?
2. Wie man das Buch lesen sollte
3. Typographische Konventionen
4. Nutzungs- und Urheberrechte
Ohne Kreuz keine Krone
Vorrede
Zusammenfassung des Buches
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
III. Anhang 5.
Erläuterung
6. Erläuterung zur Person und Autor William Penn
7. Erläuterung zu „Ohne Kreuz keine Krone“
8. Erläuterung zur Geschichte des Quakertums
9. Themenübersicht
12. Schlagwortverzeichnis
13. Personenverzeichnis
14. Bibelstellen
l0.Bibliografie
15.Über Claus Bernet
Impressum
Ich habe eine sehr emotionale Beziehung zu dem Text. Das Buch habe ich zufällig entdeckt, als ich für einige Monate in Nord-Thailand war, um in buddhistischen Klöstern zu meditieren. Zu diesem Zeitpunkt habe ich mich zehn Jahre intensiv mit Buddhismus beschäftigt und stellte fest, dass ich mit den buddhistischen Übungen nicht weiter kam. Zu diesem Zeitpunkt liefen mir ein paar enthusiastische Mitglieder der charismatischen Gemeinde „Hope of Chiang Mai“ über den Weg. Sie bemühten sich redlich um meine Missionierung und luden mich zu ihrem Bibelkongress ein. Da ich die Leute ganz kauzig fand, ging ich mit und fand dort auf dem (obligatorischen) Büchertisch eine Ausgabe von „No cross no crown“. Ich konnte von dem Englisch kaum etwas verstehen, aber es sprach mich dermaßen an, dass ich es kaufte. Die enttäuschte Reaktion meiner charismatischen Freunde, als ich ihnen stolz meine Neuerwerbung präsentierte, bestärkte mich in meinem Interesse an dem Buch1. Der entscheidende Satz daraus, den ich gelesen und verstanden hatte, war (in diesem Buch auf Seite → zu finden.):
„[...] as if he had been born for himself, or rather given himself being, and so not subject to the reckoning and judgment of a superior power.“
„[...] Als wenn er bloß um seiner selbst willen da sei, oder als ob er sich selbst das Dasein gegeben habe, und daher keiner höheren Macht Rechenschaft schuldig ist, und ihrem Urteilsspruch auch nicht unterworfen ist.“
Es dauerte noch eine Weile, bis ich dann auf Quaker stieß und die deutsche Übersetzung von „No cross no crown“ fand. Aber im Grunde war es ein Bekehrungserlebnis. Ziemlich unspektakulär und nicht wirklich ein Bruch zum Buddhismus. Es gibt viele Überschneidungen zwischen Buddhismus und Quakertum. Ich denke, dass das Quakertum, besser als der Buddhismus, in die westliche Welt (und das westliche Denken) passt. Buddhismus vs. Quakertum ist aber noch mal ein anderes Thema, was bestimmt auch sehr interessant ist, aber hier den Rahmen sprengen würde.
Claus Bernet hatte ich immer wieder von dem Buch erzählt. Irgendwann hat er mir bei seinen Archiv-Recherchen das erste Kapitel der deutschen Übersetzung als Fotokopie geschickt. Ich war sofort Feuer und Flamme. Ich ließ mir das gesamte Buch von ihm als Kopie schicken. Nach Lesen von einem Drittel war ich davon überzeugt, dass der Text unbedingt wieder allgemein zugänglich und bekannt gemacht werden sollte.
Dann begann ich in dem Internet-Projekt de.WikiSource.org von meinen Plänen zu schreiben. Ich ließ für knapp hundert Euro vom Göttinger Digitalisierungszentrum das Werk hochwertig einscannen. Das Ergebnis ist hier zu finden:
gdz.sub.uni-goettingen.de/dms/load/img/?IDDOC=402779
Danach wurde mir von Mitarbeitern des WikiSource-Projekts geholfen, Texterkennungssoftware über die Scans laufen zu lassen. Da es sich um Altdeutsche Schrift handelt, wo das „f“ und das „s“ fast gleich aussehen, und das „b“ fast wie das „d“, war das Ergebnis sehr fehlerhaft. In zweimonatiger Arbeit habe ich dann die Texte korrigiert und die Fußnoten übertragen.
Im nächsten Schritt habe ich dann den Text zu LATEX konvertiert und den Index aufgebaut. In der Zwischenzeit konnte ich Claus Bernet von meinem Vorhaben überzeugen, eine Neuauflage herauszubringen. So stieg er dann mit ein und begann den Text der heutigen Rechtschreibung anzupassen und einige der Texte hinzuzufügen, die die Erschließung des Werkes von William Penn erleichtern sollen. Das Ergebnis ist nun das, welches jetzt vorliegt. Ich habe mir bewusst die Option für weiter Auflagen offen gehalten, indem ich der Auflage die Versionsnummer 1.0 gab. Ich würde mich über Rückmeldungen des Lesers sehr freuen. Am besten bin ich unter der folgenden E-Mail-Adresse zu erreichen:
Vielleicht noch kurz zu meiner Person: Ich bin 1971 in West-Berlin als Insulaner geboren und protestantisch aufgewachsen. Zunächst lernte ich den Beruf des Schauwerbegestalters, in dem ich jedoch nicht gearbeitet habe. Darauf folgten verschiedenste Jobs, immer wieder unterbrochen durch Zeiten der Arbeitslosigkeit. Es folgten zehn Jahre in meinem zweiten Beruf als Heilerziehungspfleger in der Assistenz von Menschen mit Behinderungen. Heute wohne ich in meiner Wahlheimat München und arbeite im IT-Umfeld mit dem Open-Source-Betriebsystem Linux, einer langjährigen Leidenschaft, die ich glücklicherweise zu meinem Beruf machen konnte.
Meinen privaten Weblog findet man unter:
www.Olaf-Radicke.de
Zum Schluss bleibt mir nur zu wünschen, dass die hoffentlich zahlreichen Leser den gleichen Gewinn aus dem Text ziehen werden, wie ich.
Olaf Radicke, 2009
1 Ich vermute mal, das Buch gehörte nicht zum Standardrepertoire und es war ein kleines Versehen. Aber die junge Missionarin aus USA wusste offensichtlich – der Reaktion nach zu urteilen – das Werk sofort einzuordnen.
Zirka ein Jahr nach der Veröffentlichung der Version 1.0 entschließe ich mich nun eine überarbeitete Version herauszugeben. Die Änderungen betreffen einige Korrekturen in den Fußnoten und am Satz. Die wichtigste Korrektur betrifft ein falsches Zitat in meinem Vorwort. Hier hat sich beim Kopieren ein falscher Satz eingeschmuggelt. Die nächste größere Veränderung betrifft den Umgang mit Bibelzitaten. Hierfür wurden bisher Fußnoten verwendet. Nun werden sie als Randnotizen dargestellt. Dies sorgt für mehr Übersichtlichkeit und dient der leichteren Auffindbarkeit. Neu ist auch die Aufteilung des Index in drei separate Indexe, jeweils für Personen, für Bibelstellen und für Schlagworte.
Olaf Radicke, 2011
Die dritte Auflage (Version 3.0) beinhaltet zahlreiche Fehlerkorrekturen. Form und Inhalt sind weitestgehend unverändert geblieben. Mein besonderer Dank richtet sich an Dorothea aus Eisfeld, die mir den maßgeblichen Anstoß zu dieser Auflage gab, indem sie mir über 400(!) Fehlerkorrekturen und Verbesserungsvorschläge zugeschickt hat. Hätte es sich nur um ein paar Dutzend Korrekturen gehandelt, hätte ich die Versionsnummer 2.1 gewählt. Bei der Menge an Änderungen halte ich die Versionsnummer 3.0 für gerechtfertigt.
Olaf Radicke, 2014
Die vierte Auflage (Version 4.0) beinhaltet ca. weitere 300 Fehlerkorrekturen, kleinere Glättungen und erklärenden Fußnoten, sowie Ergänzungen bei den Quellenangaben der Bibelzitate. Form und Inhalt sind unverändert geblieben. durch die kontinuierlichen Verbesserungen seid der zweiten Auflage wurden insgesamt über 5600 Stellen überarbeitet. Ein erheblichen Anteil an der Arbeit der letzten zwei Ausgaben hatte, Dorothea Meißner. Deshalb wird Sie nun als dritte Herausgeberin genannt.
Diese Version erscheint zum ersten mal auch als eBook.
Olaf Radicke, 2015
Diese Ausgabe hat das Ziel, den über dreihundert Jahre alten Text dem Leser so leicht wie möglich zugänglich und verständlich zu machen. Grundlage des Textes ist eine Übersetzung von 18252. Es ist nicht Ziel dieser Ausgabe, diesen Text in seinem historischen Originalzustand wiederzugeben, um zum Beispiel daraus als Quelle zu zitieren. Fehler, die im Urtext enthalten sind – zum Beispiel fehlerhafte Nummerierungen –, wurden hier nicht übertragen. Wer mit dem Quelltext zu wissenschaftlichen Zwecken arbeiten will, sei hier auf http://de.WikiSource.org verwiesen, wo er den Originaltext als Scan findet.
Um der Zielstellung (den Text möglichst vielen Lesern zugänglich zu machen) gerecht zu werden, haben wir eine Reihe von Änderungen und Ergänzungen gemacht. Zum einen haben wir den Text der modernen Rechtschreibung angepasst. Die Interpunktion wurde der heutigen Verwendung angepasst. An einigen wenigen Stellen wurden die Sätze, zur besseren Verständlichkeit, ein wenig umgestellt. An vielen Stellen wurden Wörter ersetzt, die heute ungebräuchlich und deshalb unverständlich sind, oder, wenn sich die Bedeutung von Wörtern geändert hat. So hat das Wort Geiz in der Vergangenheit einen starken Bedeutungswandel erfahren. Früher war in erster Linie das damit gemeint, was wir heute als Gier bezeichnen würden. So haben wir also im kompletten Text Geiz durch Gier ersetzt3 . In der folgenden Tabelle sind einige weitere Beispiele für Wörter, die wir ersetzt haben, aufgeführt. An allen Stellen, wo Wörter ersetzt wurden, haben wir das mit einer Fußnote kenntlich gemacht.
Als weitere Hilfestellung für den Leser haben wir noch einige erklärende Begleittexte verfasst. Im hinteren Teil gehen wir noch einmal in separaten Abschnitten darauf ein, was es Interessantes zur Entstehungsgeschichte des Textes zu sagen gibt; wer der Autor war und was für ein Leben er führte; und wie sich das Quakertum seit der Entstehung des Textes weiter entwickelt hat.
2Titel: „Ohne Kreuz keine Krone“
Entstehungsdatum: 1825,
Erscheinungsdatum: 1826,
Verlag: Georg Uslar,
Drucker: Heinrich Gelpke,
Erscheinungsort: Pyrmont (Bad-Pyrmont),
Übersetzer: vermutlich Ludwig Seebohm,
Originaltitel: No Cross No Crown.
Quelle: http://de.wikisource.org/wiki/Ohne_Kreuz_keine_Krone
3Wer zu diesem konkreten Beispiel mehr wissen will, der sei auf den Artikel „Geiz“ in de.Wikipedia.org verwiesen.
Man kann das Buch selbstverständlich von vorne nach hinten durchlesen. Man kann aber auch nur den Text von William Penn lesen und den Rest weglassen. Ich bin aber der Meinung, man kann durchaus auch, mitten in den Text, irgendwo hineinspringen. Ich glaube, man erfährt eine ganze Menge über das Denken der frühen Quaker, auch wenn man nicht alles oder chronologisch gelesen hat.
Für diejenigen, die vom Quakertum nur wenig oder gar nichts wissen, empfehle ich schon, mit dem Kapitel über die Quakergeschichte zu beginnen (Seite →).
Für diejenigen, die sich nur für bestimmte Aspekte des Quakertums interessieren oder sich erst einmal Appetit holen wollen, empfehle ich, sich mit der (chronologischen) Themenübersicht im Anhang zu beschäftigen (Seite →).
In dem Buch wird der Begriff „Quaker“ in seiner englischen originalen Schreibweise verwendet. Mir scheint es nicht sinnvoll „Quäker“ zu schreiben. Englische Begriffe wie „Safe“ werden im Deutschen auch nicht „Säfe“ geschrieben. Ich vermag also kein Sinn darin zu sehen „Quäker“ zu schreiben.
Es gibt zwei verschiedene Fußnoten in dem Abschnitt des Textes von „Ohne Kreuz keine Krone“. Die Fußnoten in normaler Schrift sind die des Autors des Originaltextes – also William Penn (und mit einer Ausnahme: Ludwig Seebohm, der vermutliche Übersetzer). Hingegen werden Fußnoten der Herausgeber in Maschinenschrift kenntlich gemacht. Das sind meist Anmerkungen zu textlichen Veränderungen oder Erklärungen. Bibelzitate werden durch einen kleine Raute ◊ makiert und am Rand wird die genaue Stelle bezeichnet.
Randbemerkung
Einige Stellen sind mit Fettschrift herausgestellt. Das soll dem Leser helfen, auf wichtige Kernaussagen aufmerksam zu werden. Es gibt einige langatmige Passagen, in denen sich Penn in Widerlegungen seiner Gegner auslässt, die heute von ihrer Bedeutung kaum noch von Belang sind. So zum Beispiel der Abschnitt im „10. Kapitel“ (Seite → – →) über Ehrentitel, die heute ohnehin nicht mehr gebräuchlich sind. Trotzdem gibt es (auch hier) einige Sätze, die die Dinge sehr prägnant auf den Punkt bringen. Diese haben wir mit Fettschrift herausgestellt.
Der Urtext im Original von William Penn ist gemeinfrei. Er ist im Internet unter dieser Adresse zu finden:
http://de.wikisource.org/wiki/Index:Penn_Ohne_Kreuz_keine_Krone
Dasselbe gilt für die Bilder,die für den Umschlag verwendet wurden. Sie sind zu finden unter:
http://commons.wikimedia.Org/wiki/File:William_Penn.png
http://www.loc.gov/pictures/item/99401118/
und
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Treaty_of_Penn_with_Indians_by_Benjamin_West.jpg
Die Bearbeitungen, Fußnoten, Einleitungen, Anmerkungen, Erläuterungen und Extra-Kapitel unterstehen dem Urheberrecht von Claus Bernet und Olaf Radicke.
Sollte dieser Text länger als ein Jahr nicht mehr im regulären Buchhandel erhältlich sein, fallt der vollständige Text mit seinen Bearbeitungen von Claus Bernet und Olaf Radicke unter die Creative Commons Licence (Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen) in Version 4.0 oder höher der International Lizenz. Details unter:
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/
Der Source Code ist unter der dieser URL hinterlegt:
https://github.com/01afRadicke/penn_okkk/tree/auflage_04
Die größte Angelegenheit des Lebens eines jeden Menschen ist die, dass er dem Zweck seines Daseins entspreche und dieser ist: Gott zu verherrlichen und seine eigene Seele zu retten, eine Verordnung des Himmels, die so alt wie die Welt ist. Gewöhnlich kümmert sich aber der Mensch am wenigsten um das, was seine Hauptsorge und wichtigste Beschäftigung sein sollte. Er ist abgeneigt, sich selbst kennen zu lernen, Untersuchungen über sein Dasein, über den Ursprung, die Pflichten und das Ende seines Lebens anzustellen. Lieber wendet er seine Tage – welche eben so viele Schritte zu seiner ewigen Wohlfahrt sein sollten – nur dazu an, dass er seinen Stolz, seine Gier4 und die Lüsternheit seines Herzens zu befriedigen sucht. Als wenn er bloß um seiner selbst willen da sei, oder als ob er sich selbst das Dasein gegeben habe, und daher keiner höheren Macht Rechenschaft schuldig ist und ihrem Urteilsspruch auch nicht unterworfen ist.
In diesen verwilderten, beklagenswerten Zustand stürzt der Mensch, durch seinen Ungehorsam gegen das Gesetz Gottes in seinem Herzen, sich selbst, indem er das tut, was er, wie er wohl weiß, nicht tun sollte, und das unterlässt, was er, seiner Erkenntnis nach, tun müsste. So lange nun dieser Krankheitszustand bei dem Menschen andauert, macht er sich seinen Gott zum Feind, und sich selbst der Liebe und Seligkeit unfähig, welche Gott durch seinen Sohn Jesus Christus der Welt geoffenbart hat.
Gehörst du, mein Leser, zu dieser Klasse, so gebe ich dir den Rat: Kehre in dich selbst ein, und untersuche den Zustand deiner Seele. Christus hat dir Licht verliehen, dass du es tun kannst. Forsche sorgfältig, untersuche gründlich. Dein Leben hängt davon ab. Es gilt das Heil deiner Seele, das du nicht wieder erlangen kannst, wenn du es einmal verloren hast. Wenn du hierin dich selbst betrügst, so ist der Verlust unersetzlich; du kannst um die ganze Welt dich nicht wiedererkaufen. Willst du denn um dieser niedrigen Welt willen dich selbst aufs Spiel setzen? Die Zeit deines Heils versäumen, und deine Seele verlieren? – Ich gebe zu, dass du es mit einem Gott von großer Geduld zu tun hast; aber die Zeit, in der du Gottes Geduld auf die Probe setzt, muss doch auch ein Ende nehmen. Reize daher den Gott, der dich erschaffen hat, nicht, dich endlich zu verwerfen. Weißt du, was das sagen will? – Es heißt, in den Abgrund, in die Hölle, in die ewige Seelenangst der Verdammten gestürzt werden. – Oh Leser! Ich bitte dich, als einer, der den Schrecken der Gerichte des Herrn erfahren hat, sei ernsthaft, sei fleißig und eifrig um dein Heil bemüht! Ja, auch als einer, der den Trost, den Frieden, die Freude und Seligkeit der Wege der Gerechtigkeit kennt, ermahne ich dich, und lade dich ein, die Bestrafungen und Überzeugungen des Lichts oder Geistes Christus’ in deinem eigenen Gewissen anzunehmen und dich seinen Gerichten zu unterziehen, da du dich der Sünde schuldig gemacht hast. Das Feuer verbrennt nur die Stoppeln – der Wind weht nur die Spreu hinweg! Übergib dich mit Leib, Seele und Geist dem, der alles neu macht, der einen neuen Himmel und eine neue Erde, neue Liebe, neue Freude, neuen Frieden, neue Werke, ein neues Leben und einen neuen Wandel hervorbringt. Die Menschen sind durch die Sünde verderbt und gleichsam schlackig geworden. Durch Feuer, (nämlich durch geistiges Feuer) müssen sie von ihren Schlacken gereinigt, geläutert und zur Seligkeit fähig gemacht werden. Darum wird das Wort Gottes einem Feuer verglichen, der Tag des Heils einem Ofen, und Christus selbst dem Schmelzer, der das Silber läutert5.
Wohlan, Leser! Höre mich ein wenig an. Ich suche dein Heil, das ist meine einzige Absicht, die wirst du mir verzeihen. – Der Schmelzer6 ist dir nahe, seine Gnade ist dir erschienen, sie zeigt dir die Lüste der Welt und lehrt dich, sie zu überwinden7. Lass dieselbe, als den geistigen Sauerteig des Himmelreichs, dein Herz durchdringen und sie wird dich gänzlich umwandeln. Christus ist der wahre Arzt für die Seele gebrauche seine Arznei, sie wird dich heilen.
Er ist ebenso unfehlbar als freigebig, er heilt umsonst und mit Gewissheit. Eine Berührung seines Gewandes war ehemals hinreichend8, die Genesung zu bewirken, und sie ist es noch heute. Seine Kraft ist noch dieselbe, und sie ist unerschöpflich, weil „in ihm die ganze Fülle der Gottheit wohnt.“ Und gelobt sei Gott für seine Allgenugsamkeit, „dass er mächtig ist, allen zu helfen, und alle selig zu machen, die durch ihn zu Gott kommen.“ Komm denn nur zu ihm, so wird er eine selige Veränderung in dir hervorbringen, ja er wird deinen nichtigen Leib seinem verklärten Leibe ähnlich machen. Er ist in der Tat der große Philosoph, die Weisheit Gottes, die Blei in Gold, nichtswürdige Dinge in köstliche verwandelt; denn er macht aus Sündern Heilige und aus Menschen fast Götter. – Was haben wir aber nun zu tun, um zu dieser Erfahrung zu gelangen, damit wir von seiner Macht und Liebe zeugen können? Dieses ist die Krone aber wo ist das Kreuz? Der bittere Kelch, die Feuertaufe? – Fass Mut, Leser! Sei wie er! Erhebe, um der alles übersteigenden Freude willen, dein Haupt über die Welt empor, und deine Erlösung9 wird dir in der Tat nahe sein.
Das Kreuz Christi ist das Mittel, zu der Krone Christi zu gelangen.
Dieses ist der Gegenstand der folgenden Abhandlung, die ich zuerst im Jahre 1668 während meiner Gefangenschaft im Tower (Turm) zu London schrieb, und sie ist später, mit vielen Zusätzen vermehrt, wieder aufgelegt worden, damit du, mein Leser, für Christus gewonnen werden mögest, oder wenn du schon gewonnen bist, ihm näher gebracht wirst. Es ist der Pfad, auf welchen Gott in seiner unendlichen Güte meine Füße in der Blüte meiner Jugend leitete, als ich ungefähr 22 Jahre alt war. Da nahm er mich bei der Hand und führte mich weg von den Vergnügungen, Eitelkeiten und Hoffnungen der Welt. Ich habe sowohl die Gerichte Christi als auch seine Barmherzigkeit und auch den Hass und Tadel der Welt erlebt10 und ich freue mich meiner Erfahrungen, die ich nun deinem Dienste in Christus widme. Es ist eine Schuld, die schon eine geraume Zeit auf mir lag, und deren Abzahlung11 man längst von mir erwartete. Jetzt habe ich mich ihrer entledigt und meine Seele davon befreit. – Ich hinterlasse dieses Werk meinem Vaterland und der ganzen Christenheit. Möge es Gott auf alle, die es lesen, einwirken lassen! Möge er ihre Herzen ablenken von allem Neid und Hass und von aller Bitterkeit, die sie gegeneinander, um vergänglicher Dinge willen, in einem solchen Grade hegen, dass sie jedes Gefühl von Menschlichkeit und Mitleid dem Ehrgeiz und der Habsucht zum Opfer bringen und die Erde mit Unruhe und Bedrückung erfüllen. Und mögen sie, indem sie den Geist Christi – dessen Früchte Liebe, Friede, Freude, Mäßigkeit, Geduld, Bruderliebe und allgemeine Liebe sind – in ihren Herzen aufnehmen, mit Leib, Seele und Geist einen dreifachen Bund schließen gegen die Welt, das Fleisch und den Teufel, die gemeinschaftlichen Feinde der Menschen, und wenn sie dieselben, während eines Lebens der Selbstüberwindung12, durch die Kraft des Kreuzes von Jesus überwunden haben, dann zur ewigen Ruhe im Reiche Gottes gelangen und eine Krone der Gerechtigkeit empfangen!
Dieses, freundlicher Leser, ist der Wunsch und das Gebet deines wahrhaft christlichen Freundes — Wilhelm Penn.
4Anmerkung des Herausgebers: Im Original wird das Wort ’Geiz’ verwendet. Im weiteren Verlauf des Textes wird aber klar, dass sich die Bedeutung des Wortes heute etwas geändert hat. Heute würde man das Wort ’Gier’ verwenden. Im weiteren Text wird also das Wort ’Geiz’ durch ’Gier’ ausgetauscht. Zu der Veränderung der Bedeutung von dem Wort ’Geiz’ siehe auch: Seite ’Geiz’, in Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 4. August 2009, 10:48 UTC. URL: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Geiz&oldid=62956916 (Abgerufen: 16. August 2009, 13:07 UTC).
5Das ’läutert’ bedeutet ’reinigen’.
6...Also Jesus Christus.
7Im Original wird das Word ’verleugnen’ verwendet. Da es heute so nicht mehr verwendet wird, wurde es — auch im künftigen Text -- durch ’überwinden’ ersetzt.
8Vgl. Matthäus 9,19-22.
9Im Original wird das Wort ’Heil’ statt ’Erlösung’ verwendet. Ist heute ungebräuchlich und erweckt vielleicht noch Assoziationen zum Nationalsozialismus.
10Im Original wird ’geschmeckt’ statt ’erlebt’ verwendet.
11Im Original ’Abtragung’ statt ’Abzahlung’.
12Im Original wird das Word ’Selbstverleugnung’ benutzt. Im Weiteren wird es durch ’Selbstüberwindung’ ersetzt, da es dem heutigen Wortgebrauch mehr entspricht.
1. und 2. Kapitel
Von der Notwendigkeit, das Kreuz Christi täglich zu tragen.
Seite
→
und
→
3. Kapitel
Erklärung des Kreuzes Christi, worin es besteht. etc.
Seite
→
4. Kapitel
Von den großen Wirkungen des Kreuzes.
Seite
→
5.und 6. Kapitel
Von der unerlaubten Selbstheit in der Religion und Modalität.
Seite
→
und
→
7. bis 12. Kapitel
Vom Stolze, als der ersten Hauptleidenschaft des Menschen, dessen Ursprung, nähere Bestimmung und Unterscheidung.
Seite
→
,
→
,
→
,
→
,
→
und
→
13. Kapitel
Von der Gier, als der zweiten Hauptleidenschaft; nähere Bestimmung und Unterscheidung derselben.
Seite
→
14. bis 18. Kapitel
Von der Verschwendung
13
, worin sie besteht, und was für Unheil sie unter den Menschen anrichtet.
Seite
→
,
→
,
→
,
→
und
→
13Im Ursprungstext steht das Wort ’Üppigkeit’. Das Wort wird in der heutigen Verwendung anders gebraucht und wurde desshalb - der Verständlichkeit halber - durch ’Verschwendung’ ersetzt.
1. Abschnitt
Von der Notwendigkeit des Kreuzes Christi überhaupt, und wie wenig dennoch die Christen sich darum kümmern.
2. Abschnitt
Ausartung des Christentums von Reinheit in Lüste und Begierden, und von Mäßigkeit in Übermaß.
3. Abschnitt
Weltliche Lüste und Vergnügungen sind so sehr das Ziel und Streben der Bekenner des Christentums geworden, dass sie die Gottlosigkeit der Ungläubigen darin übertreffen.
4. Abschnitt
Diese Ausartung bildet den zweiten Akt des Trauerspiels, welchen die Juden angefangen haben, und dieser ist schlimmer
14
als der erste. – Bemerkungen über die Verachtung, welche die Christen auf ihren Heiland gebracht haben.
5. Abschnitt
Die Sünde ist in der ganzen Welt von der gleichen
15
Natur und Beschaffenheit. – Alle Gottlosen gehören zu einer und derselben Gemeine; sind alle Kinder des Bösen
16
. – Bösewichter, welche Religion zu haben vorgeben, sind darum nur desto schlimmer.
6. Abschnitt
Ein Wolf ist kein Lamm: Ein Sünder kann, so lange er in der Sünde bleibt, kein Heiliger
7. Abschnitt
Die Gottlosen verfolgen immer
17
die Frommen; auch haben immer die falschen Christen die wahren verfolgt, weil diese ihrem Aberglauben nicht beipflichten wollten. – Von den sonderbaren und weltlichen
18
Begriffen, welche die falschen Christen vom Christentum haben, und von der Gefahr eines solchen Selbstbetrugs.
8. Abschnitt
Diese Betrachtungen, und meine Empfindungen darüber, haben es mir zur Pflicht gemacht, die gegenwärtige Abhandlung, als eine Warnung gegen die Lüste der Welt und als eine Einladung zum täglichen Aufnehmen des Kreuzes Christi zu schreiben, und zu zeigen, dass dieses das von Christus uns verordnete Mittel zu unserer Seligkeit ist.
9. Abschnitt
Über die Selbstverdammung der Gottlosen. – Wahre Religion und Gottesverehrung besteht darin, dass man den Willen Gottes tut. – Von dem Vorzug, den die Gerechten vor den Gottlosen im jüngsten Gerichte haben.
10. Abschnitt
Gebet für die Christenheit, dass sie an jenem großen Gerichtstag der Welt nicht möge verworfen werden. – Sie wird ermahnt, zu erwägen, worin sie Christo ähnlich ist und wenn er ihr Heiland und Erlöser ist, wie und wovon er sie erlöst habe, und was ihre eigene Erfahrung von diesem großen Werk sei? – Christus kam in die Welt, die Menschen von ihren Sünden, und also auch vom ewigen Zorn zu befreien, aber nicht um sie in ihren Sünden selig zu machen. – Indem er sie von der Sünde erlöst, errettet er sie auch vom ewigen Tod, welcher der Sold oder Lohn der Sünde ist.
Obgleich die Kenntnis und Ausübung der Lehre vom Kreuze Christi, als dem einzigen Eingang zum wahren Christentum, und dem Pfade, den allezeit die Alten zu ihrer Seligkeit betraten, für die Seelen der Menschen von der höchsten Wichtigkeit ist, so wird dennoch diese Lehre, (ich sage es mit tiefer Betrübnis!) so wenig verstanden, so sehr vernachlässigt, und (was noch schlimmer ist) es wird ihr durch die Eitelkeit, den Aberglauben, und die Unmäßigkeit der Christentumsbekenner so bitter widersprochen, dass wir entweder aufhören müssen, zu glauben, was der Herr Jesus Lukas 24,27. uns sagt, wo er nämlich erklärt, „dass niemand, der nicht sein Kreuz trägt und ihm nachfolgt, sein Jünger sein könne,“ oder, (wenn wir dieses als Wahrheit annehmen) nicht anders schließen können, als dass die Mehrheit der Bekenner des christlichen Namens, in der großen Angelegenheit der Religion und ihres eigenen Heils, auf eine bejammernswerte Art sich täuscht und selbst betrügt.
Wir mögen den Zustand der Völker, die auf die Wohltat des heiligen Namens Jesu Anspruch machen, noch so nachsichtsvoll und liebreich beurteilen, so müssen wir doch auch, wenn wir zugleich gerecht handeln wollen, notgedrungen gestehen, dass ungeachtet der gnädigen Vorteile des Lichts und der Erkenntnis, und der Aufmunterungen zur Treue, welche in diesen letzten Jahrhunderten durch die Erscheinung, das Leben, die Lehren und Wunder, durch den Tod, die Auferstehung und Himmelfahrt Christi, nebst den Gaben seines heiligen Geistes den Menschen verliehen worden sind, ungeachtet der Schriften, Arbeiten, Leiden und Erduldungen des Martertodes seiner teueren Zeugen in allen Zeiten, nicht viel mehr als der bloße Name vom wahren Christentum übrig geblieben zu sein scheint. Und wo nun die alte heidnische Natur der Menschen sich dieses Namens anmaßt, oder ihr zügelloses Leben damit zu bedecken sucht, da sind die Bekenner desselben in der Tat nichts anderes, als wirkliche, wiewohl verkleidete Heiden. Denn wenn sie auch nicht dieselben Götzen der Heiden anbeten, so beten sie doch Christum mit einem heidnischen Herzen an; und sie können auch nicht anders, so lange sie in gleichen heidnischen Lüsten leben. So gehören also beide: der Christ, der sich nicht selbst überwindet, und der zügellose Heide, zu einer und derselben Religion. Beide haben freilich verschiedene Gegenstände, an welche sie ihre Gebete richten, allein ihre Anbetung ist doch nur erzwungen und bloße Zeremonie. Denn die Gottheit, die sie im wahren Sinne verehren, ist der Gott dieser Welt, der große Beherrscher der weltlichen Lüste und Begierden. Vor ihm beugen sie sich mit allen Kräften der Seele und der Sinne. Was sollen wir essen? Was sollen wir trinken? Was sollen wir anziehen, und wie sollen wir unsere Zeit hinbringen? Auf welche Art können wir uns Reichtum erwerben? Wodurch können wir unsere Macht vergrößern, unsere Besitzungen ausdehnen, unsere Namen und Familien in der Welt berühmt machen und verewigen? – Diese niedrige Sinnlichkeit fasst der geliebte Apostel Johannes sehr kurz und nachdrucksvoll in einigen Worten zusammen: „Fleischeslust, Augenlust und hochmütiges19 Leben,“ sagt er, „sind nicht vom Vater, sondern von der Welt,“◊ die im Argen liegt.
Johannes 2,16.
Es ist eine traurige Feststellung, aber eine durchaus nicht zu leugnende Wahrheit, dass diese weltlichen Lüste die Gegenstände des Nachsinnens, der Sorge und der Unterhaltung des größten Teils der unglücklichen Christenheit ausmachen, und – was das Elend noch vergrößert – mit der Zeit zugenommen haben. Denn, so wie die Welt älter geworden ist, hat sie sich auch verschlimmert. Die Beispiele früherer, ausschweifender Zeitalter, und die daraus zu ziehenden beklagenswerten Folgerungen haben das unsrige Zeitalter nicht abgeschreckt, sondern vielmehr noch gereizt, so dass die Menschen unserer Zeit den alten Vorrat von Gottlosigkeit noch mehr angehäuft haben. Ja, sie haben die ihnen gegebenen bösen Beispiele so sehr übertroffen, dass sie, statt in besseren Zeiten Fortschritte in der Tugend zu machen, auf eine abscheuliche Art tief unter die Heiden herabgesunken sind. – Sie haben ihren Hochmut, ihre wollüstige Ausgelassenheit, Unreinheit und Trunkenheit, ihr Fluchen, Schwören und Lügen, ihr Neiden und Verleumden, ihre Grausamkeit, Falschheit, Habsucht, Ungerechtigkeit und Unterdrückung, so allgemein verbreitet und mit einem erfinderischen Geist so hoch getrieben, dass sie darin den Ungläubigen zum Anstoße und Ärgernisse gedient und ihnen die stärkste Veranlassung gegeben haben, die heilige Religion mit Verachtung zu betrachten, für welche sie durch gute Beispiele der Christen hätten gewonnen werden können.
Diesen traurigen Abfall von der ursprünglichen Reinheit der ersten Zeiten des Christentums, als der Ruhm desselben in dem reinen Lebenswandel seiner Bekenner bestand, kann ich nicht anders als den zweiten und furchtbarsten Teil des Trauerspiels betrachten, welches die Juden mit dem glorreichen Heilande des Menschengeschlechts begannen. Diese, die durch die Macht der Unwissenheit und der großen Vorurteile, die sie gegen seine in den Augen der Welt unansehnliche Erscheinung hatten, so verblendet waren, dass sie ihn, als er erschien, nicht annehmen wollten, verfolgten ihn jedoch nur zwei oder drei Jahre, bis sie ihn zuletzt an einem Tage kreuzigten. Allein die Grausamkeit der falschen Christen ist von weit längerer Dauer. Nachdem sie, wie Judas, zuerst ihn anerkannt und dann viele Jahrhunderte hindurch auf das Schändlichste verraten haben, hören sie nicht auf, ihn zu verfolgen und zu kreuzigen, indem sie von seiner Lehre, welche Selbstüberwindung und Heiligkeit vorschreibt, in ihren Sitten fortwährend abweichen, und durch ihren Lebenswandel ihrem Glaubensbekenntnisse beständig widersprechen. Von solchen sagt uns der Verfasser der Epistel an die Hebräer, „dass sie ihnen selbst den Sohn Gottes von neuem wieder kreuzigen und öffentlich zum Gespötte machen.“◊Johannes nennt ihre verunreinigten Herzen in seiner Offenbarung: „die Gassen des geistlich sogenannten Sodoms und Ägyptens, wo unser Herr gekreuzigt ist.“◊. Und so wie Christus ehemals sagte: „des Menschen Feinde werden seine eigenen Hausgenossen sein,“◊ so befinden sich jetzt die Feinde Christi vornehmlich unter seinen eigenen Bekennern, unter welchen es nicht wenige gibt, die ihn anspeien, ans Kreuz nageln und durchbohren und ihm Essig mit Galle vermischt zu trinken geben.◊ Dieses ist auch nicht schwer einzusehen, da diejenigen Menschen, die nach ihrer verdorbenen Natur und unter demselben bösen Einflusse leben, worunter die gottlosen Juden standen, welche Christum äußerlich kreuzigten, ihn gewiss innerlich kreuzigen, und alle, welche jetzt die Erscheinung und Zucht seiner Gnade in ihren eigenen Herzen verwerfen, gleiche Stammes und Geschlechtes mit jenen verhärteten Juden sind, die damals derselben Gnade widerstanden, als sie in Christo erschien und durch ihn geoffenbart ward.
Hebräer 6,6.
Offenbarung 11,8.
Matthäus 10,36.
Matthäus 27.
Die Sünde ist, von einem Ende der Welt bis zum anderen, von einerlei Natur und Beschaffenheit. Denn wenn auch ein Lügner kein Trunkenbold, oder ein Flucher kein Hurer, und keiner von ihnen eigentlich ein Mörder ist, so gehören sie doch alle zu einer Gemeinschaft, sind alle Zweige aus einer und derselben bösen Wurzel, alle eines Geschlechts. Die Gottlosen haben nur einen gemeinschaftlichen Vater, wie Christus den Bekennern des Judentums, die in jenem Zeitalter die sichtbare Kirche ausmachten, frei erklärte, indem er ihre Ansprüche auf Moses und Abraham verwarf, und ihnen gerade heraus sagte, „wer Sünde tue, sei der Sünde Knecht; sie täten die Werke des Teufels und wären folglich des Teufels Kinder.“,◊. Diese Behauptung wird immer wahr bleiben, so lange dieselben Gründe dafür vorhanden sind. „Wem ihr euch zum Gehorsam ergebt,“ sagt Paulus, „dessen Knechte seid ihr.“◊ Und Johannes sagt in seiner allgemeinen Epistel an die ersten Gemeinden: „Lasst euch von niemand betrügen, wer Sünde tut, der ist vom Teufel.“◊ – War Judas darum ein besserer Christ, dass er „gegrüßet seist du, Meister!“ ausrief, und Christum küsste? Keinesweges. Es war vielmehr das Zeichen seines Verrats, die Losung, wodurch die blutdürstigen Juden Christum erkennen sollten, damit sie ihn greifen konnten. Judas nannte Christus Meister und verriet ihn er küsste ihn, und verkaufte ihn zum Tode. So verhält es sich mit der Religion der falschen Namenschristen noch jetzt. Fragt man sie, ob Christus ihr Herr sei, so sind sie bereit auszurufen: „Behüte uns Gott, dass es anders wäre! Freilich ist er unser Herr!“ – „Wohlan denn! Haltet ihr aber auch seine Gebote?“ – „0 Nein! Wie könnten wir das?“ – „Wie dürft ihr euch denn seine Jünger nennen?“ – „Es ist unmöglich“! ...antworten sie. „Wie kann man verlangen, dass wir seine Gebote halten sollen? Das kann ja kein Mensch.“ – Wie? Es wäre unmöglich, das zu tun, ohne dessen Ausübung Christus es für unmöglich erklärt, ein Christ zu sein? Ist Christus denn im Irrtum20? Wird er „da ernten wollen, wo er nicht gesät hat?“◊ oder etwas von uns verlangen, wozu er uns keine Fähigkeit gab? – So geht es zu, dass die falschen Christen mit Judas zusammen, Christus ihren Herrn und Meister nennen, zu gleicher Zeit aber mit dem bösen Haufen der Welt sich verbinden, um ihn zu verraten, dass sie ihn umarmen und küssen, soweit ein scheinbares Namenbekenntnis reicht, ihn aber treulos verkaufen, sobald es darauf ankommt, ihre herrschende Leidenschaft, der sie am meisten nachhängen, zu befriedigen.
Johannes 8,34-45.
Römer 6,16.
Johannes 3,7+8.
Matthäus 25,24.
Möchte doch keiner seine eigene Seele betrügen! „Man kann nicht Trauben von Dornen, oder Feigen von Disteln sammeln.“◊ Ein Wolf ist kein Lamm und ein Geier keine Taube. Zu welcher äußeren Religionsform, zu welcher religiösen Gesellschaft, oder zu welcher Kirche du dich auch bekennst, so ist es eine an dich und alle Menschen gerichtete Wahrheit Gottes, dass diejenigen, welche die Form und den Schein der Gottseligkeit haben, aber durch ihr ungöttliches Leben die Kraft derselben verleugnen, nicht die wahre, sondern die falsche Kirche ausmachen, die, obgleich sie sich den Titel der Braut des Lammes, oder der Kirche Christi, beilegt, dennoch jenes große Geheimnis, oder „die geheimnisvolle Babylon“ ist, welche der heilige Geist so passend „die Mutter der Hurerei und aller Gräuel auf Erden“◊ nennt, weil sie von der christlichen Keuschheit und Reinheit ausgeartet ist, in alle Gräuel des heidnischen Babylon, einer prachtvollen Stadt der Vorzeit, die als Sitz der babylonischen Könige und der größten Hoffart und Üppigkeit in der damaligen Welt berühmt war. Was nun dieses mystische Babylon damals war, das ist sie auch noch jetzt: die größte Feindin der Sache und des Volks Gottes.
Matthäus 7,16.
Offenbarung 17,5.
Es bleibt auch wahr, dass die, welche vom Fleische geboren sind, diejenigen, welche aus dem Geiste geboren sind und die Beschneidung des Herzens erfahren haben,◊ hassen und verfolgen, weil sie nach Babylons Erfindungen, Lehrarten und Vorschriften Gott nicht verehren und anbeten, und weder ihre nichtigen Traditionen als Lehren annehmen, noch im Leben und Wandel nach ihren verderbten Moden und Gebräuchen sich bequemen können. Wo dieses nun der Fall ist, da verwandelt die Abtrünnige sich in eine Verfolgerin. – Denn es ist nicht genug, dass sie selbst von der ersten Reinheit des Christentums abgewichen ist; Nein! Andere sollen es ihr auch nachtun. Darum lässt sie auch denen, die an ihrer Ausartung keinen Anteil haben oder ihr Malzeichen21 nicht annehmen wollen, keine Ruhe. – Wer ist auch wohl weiser als sie, die Mutterkirche? Und wer kann mit dem Tiere, auf dem sie reitet, streiten?
Galater 4,29.
Die Abtrünnigen und Abergläubigen sind immer stolz auf ihren Irrtum und unduldsam gegen andere, die nicht ihrer Meinung sind. Alle sollen ihnen beistimmen oder umkommen. Daher werden „die erschlagenen Zeugen und das Blut der Seelen unter dem Altare“◊ innerhalb der Mauern dieser geheimnisvollen Hure Babylon, dieser großen, festen Stadt der falschen Christen, gefunden, und von dem heiligen Geist in der Offenbarung ihr zur Last gelegt werden. Es ist freilich nicht zu bewundern, dass sie, die zuerst den Herrn kreuzigte, hernach auch seine Knechte tötete, aber höchst sonderbar und zugleich grausam ist es, dass sie ihren Bräutigam töten, ihren Heiland ermorden kann, da sie doch diese beiden Benennungen, die ihr so viel eingebracht haben, so sehr zu lieben scheint, und auch durch dieselben, – wiewohl ohne allen gerechten Anspruch, – sich immer noch zu empfehlen sucht. Indessen sind ihre Kinder, durch ihren fortwährenden Ungehorsam gegen die Offenbarung des göttlichen Lichts in ihren Seelen, so gänzlich unter die Herrschaft der Finsternis geraten, dass sie vergessen haben, was der Mensch einst war, oder was sie jetzt sein sollten, und wahres reines Christentum, wenn sie es antreffen, nicht einmal kennen wiewohl sie sich viel darauf einbilden, zu der Zahl der Bekenner desselben zu gehören. Ihre Begriffe vom Heil der Seele sind so fleischlich und falsch, dass sie Gutes bös und Böses gut nennen. Sie halten Menschen wie Teufel für Christen, und Heilige für Teufel. – Obgleich nun die Erwägung der gottlosen Ungebundenheit ihres Lebens, da dieselbe ihr Verderben nach sich zieht, schon das tiefste Bedauern erregen muss, so ist doch von allen Selbsttäuschungen, unter denen sie sich befinden, hinsichtlich ihres ewigen Zustandes, die verderblichste diese, dass sie in dem allgemeinen Wahn stehen, sie könnten Kinder Gottes sein, während sie im Ungehorsam gegen seine heiligen Gebote leben. Sie dürften sich für Jünger Jesu halten, obgleich sie sich weigern, sein Kreuz zu tragen, und sie könnten sich auch als Glieder seiner wahren Kirche betrachten, welche heilig und ohne Tadel sein sollen, ungeachtet sie ein unheiliges und tadelhaftes Leben führen. So sind sie mitten in ihren Sünden im Frieden und halten sich in ihren Übertretungen für sicher. Ihre eitle Hoffnung betäubt ihre bessere Überzeugung und erstickt jede zarte Ermahnung zur Reue, so dass also ihr Irrtum in Ansehung ihrer Pflichten gegen Gott ebenso gefährlich als ihre Empörung gegen ihn ist. – So wandeln sie an Abgründen und täuschen sich selbst mit schmeichelhaften Vorstellungen, bis das Grab sie verschlingt und das Gericht des lebendigen Gottes sie aus ihrer Schlafsucht weckt, wo dann in der Qual der Gottlosen, als dem Lohne ihrer Werke, ihre armen unglücklichen Seelen ihren Irrtum empfinden werden.
Offenbarung 6,9.
Dieses war von jeher das Schicksal aller weltlich gesinnten Christen – ist es noch und wird es immer sein. Ein so furchtbares Ende, dass ich, wenn mich auch meine Pflichten gegen Gott und meine Mitmenschen nicht aufforderten, schon als bloßer Mensch, und als einer, der den Schrecken der Gerichte des Herrn in dem Wege und in der Bewirkung seiner eigenen Seligkeit aus Erfahrung kennt, allein durch das Mitleid mich hinreichend bewogen fühlen würde, diese Abhandlung zu schreiben, um die Bekenner des Christentums gegen die abergläubischen Meinungen, Gebräuche und Lüste der Welt zu warnen, und sie zu der Kenntnis des Kreuzes Christi und zum täglichen Gehorsam gegen dasselbe, als dem einzigen uns von Christus angezeigten und verordneten Mittel zur Seligkeit, einzuladen; damit diejenigen, die sich jetzt des christlichen Namens bloß anmaßen, zum wahren Besitze der Sache gelangen, und durch die Kraft des Kreuzes, – gegen welches sie jetzt unempfindlich und tot sind, statt dass sie durch dasselbe der Welt gekreuzigt und abgestorben sein sollten, – Teilhaber an der Auferstehung in Christo Jesu werden und zu einem neuen Leben kommen mögen. Denn alle, die wirklich in Christus sind, das heißt: die eine Erlösung durch ihn und eine Vereinigung mit ihm erfahren haben, sind „neu Geborene“22.◊ Diese haben einen neuen Willen empfangen, womit sie den Willen Gottes und nicht ihr eigenes Wollen vollbringen. Diese können in der Wahrheit beten und sie verspotten Gott nicht, wenn sie sagen: „Dein Wille geschehe auf Erden, wie im Himmel.“◊ Diese haben ein neues Streben: sie trachten nach dem, das droben ist, und ihr ewiger Schatz ist Christus.◊ Sie haben einen neuen Glauben, der die Eigenschaft hat, dass er die Fallstricke und Versuchungen des Geistes der Welt überwindet, wenn sie in ihnen selbst oder durch andere erscheinen. Sie haben endlich auch neue Werke, die nicht in abergläubischen Einrichtungen oder menschlichen Erfindungen, sondern in reinen Früchten des Geistes Christus bestehen, welche derselbe in ihnen hervorbringt, nämlich in Werken „der Liebe, der Freude, des Friedens, der Geduld, der Freundlichkeit, der Gütigkeit, des Glaubens, der Sanftmut, der Keuschheit, gegen welche das Gesetz nicht ist.“ Von denen hingegen, die den Geiste Christus nicht haben und nach demselben nicht wandeln, sagt uns der Apostel, dass sie nicht zu den seinigen gehören◊, und auf solchen liegt der Zorn Gottes und die Verdammung des göttlichen Gesetzes. Denn, wenn, nach Paulus Lehre, „nichts Verdammliches an denen ist, die in Jesus Christus sind, die nicht nach dem Fleische, sondern nach dem Geiste wandeln“◊; so sind, nach derselben Lehre, diejenigen, die nicht nach diesem heiligen Geiste wandeln, auch nicht in Christus. Diese können also auch weder wahren Anteil an ihm haben, noch gerechte Ansprüche auf das durch ihn gebrachte Heil machen, und sind folglich der Verdammnis unterworfen.
Galater 6,14-16.
Matthäus 6,10.
Kolosser 3,2+3.
Galater 5,22+23.
Römer 8,9.
Es ist eine gewisse Wahrheit, dass die angebliche Religion der Gottlosen eine Lüge ist. „Die Gottlosen,“ sagt der Prophet, „haben keinen Frieden.“◊ Wahren Gemütsfrieden können sie in der Tat auch nicht haben, da sie bei allen ihren Werken des Ungehorsams in ihrem Gewissen bestraft und von ihrem eigenen Herzen verdammt werden. Sie mögen gehen, wohin sie wollen, ihre Gewissensvorwürfe gehen mit ihnen, und oft verfolgt sie auch der Schrecken, denn es ist ein beleidigter Gott, der sie beunruhigt und durch sein Licht ihnen ihre Sünden der Reihe nach unter Augen stellt. Zuweilen suchen sie ihn freilich durch ihre leibliche, selbstersonnene Andacht und Anbetung zu versöhnen; allein ihre Bemühungen sind vergeblich, denn die wahre Gottesverehrung besteht darin, dass man den Willen Gottes tue, den sie aber so oft übertreten. Alles andere ist ein leeres Kompliment, wie es jener machte, der da sagte, „er wolle gehen, und doch nicht ging.“◊ Zu anderen Zeiten nehmen sie ihre Zuflucht zu Vergnügungen und Zerstreuungen in Gesellschaften, um die Stimme des göttlichen Bestrafers in ihren Herzen zu ersticken, oder seine Pfeile abzustumpfen, die beunruhigenden Gedanken zu verscheuchen, und sich außerhalb des Bezirks dieses Störers ihrer Vergnügungen in Sicherheit zu begeben. Aber der Allmächtige erreicht sie dennoch früher oder später gewiss. Diejenigen, welche die Bedingungen seiner Barmherzigkeit verwerfen, können seiner endlichen Gerechtigkeit nicht entgehen. Vergeblich werden dann die uneinsichtigen23 Empörer gegen sein Gesetz die Berge anrufen und in den Höhlen der Erde Schutz suchen. Sein alldurchforschendes Auge wird ihre dicksten Bedeckungen durchdringen und in ihrem Dunkel ein Licht anzünden, das ihre mit Schuld belasteten Seelen mit Schrecken erfüllen wird und welches sie nie werden auslöschen können. Gewiss! Ihr Ankläger ist bei ihnen, und sie können sich ebenso wenig von ihm, als von sich selbst losmachen. Er ist in ihrer Mitte und wird sich fest an sie halten. Derselbe Geist, der den Geistern der Gerechten Zeugnis gibt, wird gegen die ihrigen zeugen. Ja, ihre eigenen Herzen werden sich laut gegen sie erheben. – „Wenn uns unser Herz verdammt,“ sagt Johannes, „so ist Gott noch größer als unser Herz, und er erkennt oder weiß alles;“◊ das heißt: Wenn der Mensch der Verdammung seines eigenen Herzens nicht ausweichen kann, so wird er auch gewiss den Gerichten Gottes nicht entgehen können, da seine Macht unbegrenzt ist. An jenem Tage werden die stolzen und üppigen Christen einsehen lernen, dass Gott die Person nicht ansieht, dass alle Sekten und Namen sich in zwei Gattungen: in Schafe und Böcke, nämlich in Gerechte und Ungerechte, auflösen werden. Und selbst der Gerechte hat eine so genaue Prüfung durchzugehen, dass deshalb ein heiliger Mann zu dem Ausrufe bewogen wurde: „Wenn der Gerechte kaum erhalten wird, wie will der Gottlose und Sünder erscheinen?“◊. Wenn also die Gedanken, Worte und Handlungen der Gerechten eine solche Prüfung bestehen und vor dem unparteiischen Richter des Himmels und der Erde untersucht werden müssen, wie sollte der Gottlose davon ausgenommen sein? Nein! Er, der nicht lügen kann, hat uns gesagt, dass viele als dann Herr! Herr! ausrufen, ihr Bekenntnis von ihm erheben und alle die Werke, die sie in seinem Namen verrichtet haben, erzählen werden, um ihn gutmütig24 zu machen, und dennoch mit dem schrecklichen Ausspruch verworfen werden sollen: „Weicht von mir, ihr Übeltäter; ich kenne euch nicht.“◊ Als sagte er: Geht nur fort, ihr Übeltäter! Ihr habt euch zwar zu mir bekannt, aber ich will euch dennoch nicht anerkennen, denn euer eitles und böses Leben hat euch für mein heiliges Reich untüchtig gemacht. Gehet hin zu den Götzen, denen ihr gedient habt, zu euern geliebten Lüsten, die ihr angebetet, und zu der argen Welt, deren Freundschaft ihr so sehr gesucht, und die ihr so hoch verehrt habt, lasst diese euch nun, wenn sie es können, von dem Zorn erretten, der, als der gerechte Lohn eurer Werke, über euch ausbrechen wird. – So endigt das Werk derer, die auf den Sand bauen; der Atem des Richters bläst es um, und sein Fall ist schrecklich. – O dann, dann wird es sein, dass die Gerechten den Vorzug vor den Gottlosen haben werden! Weshalb auch schon in alten Zeiten ein Abtrünniger ausrief: „O möchte meine Seele den Tod des Gerechten sterben und mein Ende wie das seinige sein!“◊ Ja, denn der Urteilsspruch lautet anders, der Richter lächelt freundlich! Er wirft einen Blick voller Liebe auf seine eigenen Schafe, und ladet sie mit den holden Worten ein: „Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters!“◊ Ihr, die ihr durch geduldiges Ausharren im Wohltun schon lange der Unsterblichkeit entgegen gesehen habt; ihr seid die wahren Gefährten meiner Trübsale und meines Kreuzes gewesen und habt mit unermüdeter Treue in der Unterwerfung unter meinen heiligen Willen mutvoll bis ans Ende ausgehalten, indem ihr auf mich, den Urheber eures köstlichen Glaubens, in Erwartung der Belohnung hinsaht, die ich denen, die mich lieben und nicht müde werden, verheißen habe. – „Nun geht ein, zu eures Herrn Freude und ererbt das Reich, das vom Anfange der Welt her für euch bereitet ist.“◊.
Jesaja 48,22.
Matthäus 21,30.
Johannes 3,20.
1 Petrus 4,18.
Matthäus 7, 23.
4. Mose 23,10.
Matthäus 25,34.
Matthäus 25, 34.
O Christenheit! Es ist das inbrünstige Gebet meiner Seele, dass, nach allem deinem hohen Bekenntnisse von Christus und von seiner sanften und heiligen Religion, dein unpassendes und dem Leben Christus so unähnliches Leben dich an jenem großen Gerichtstage der Welt nicht verwerflich mache und zuletzt um dein ewiges Heil bringen möge. Höre mich daher noch ein wenig an, ich bitte dich darum. Kann Christus wohl dein Herr sein, wenn du ihm keinen Gehorsam leistest? Oder kannst du dich seine Dienerin nennen, wenn du ihm gar nicht dienst? Irre dich nicht! „Was du säest, das wirst du auch ernten.“◊ Er ist gewiss dein Erlöser und Heiland nicht, so lange du seine Gnade in deinem Herzen verwirfst, durch welche er dich erlösen und selig machen will. Sage mir, wovon hat er dich erlöst? Hat er dich von deinen sündlichen Lüsten, von deinen weltlichen Begierden und von deinem eitlen Wandel erlöst? – Ist dieses nicht geschehen, so ist er auch nicht dein Heiland und Erlöser; denn, obgleich er sich allen zum Erlöser und Heilande darbietet, so kann er es doch eigentlich und in der Tat nur für diejenigen sein, die sich durch ihn erlösen und selig machen lassen, und es können keine von ihm selig gemacht werden, die nicht aufhören wollen, in den sündlichen Dingen zu leben, die sie von Gott trennen, und von welchen er sie zu erlösen in die Welt kam.
Galater 6,7.
Christus ist gekommen, die Menschen von der Sünde und vom ewigen Tode, als dem Lohne derselben, zu erretten. Allein diejenigen, die sich nicht durch die in ihren Seelen wirkende Kraft Christi von der Macht und Herrschaft, welche die Sünde über sie ausübt, erlösen oder befreien lassen, können auch von dem ewigen Tode, dem sicheren Lohne der Sünde, in der sie leben, nie errettet werden.
Inwiefern also die Menschen über die bösen Neigungen und fleischlichen Lüste, denen sie ergeben waren, den Sieg erlangt haben, insofern sind sie wahrhaft erlöst und selig gemacht und wirkliche Zeugen der Erlösung, die durch Jesus Christus geschieht. Dieses wichtige Werk des Erlösers wird auch durch seinen Namen angezeigt: „Seinen Namen,“ sagte der Engel des Herrn, „sollst du Jesus nennen; denn er wird sein Volk selig machen von seinen Sünden.“◊ Und Johannes sagte von Christo: „Siehe, das ist Gottes Lamm, welches die Sünden der Welt hinweg nimmt.“◊ Das heißt so viel als: betrachtet ihn, den Gott gegeben hat, die Menschen zu erleuchten und alle diejenigen von ihren Sünden zu befreien und selig zu machen, die ihn, sein Licht und seine Gnade, in ihren Herzen aufnehmen, täglich sein Kreuz tragen, und ihm nachfolgen. Das sind solche, die lieber dem Vergnügen der Befriedigung ihrer Lüste und Begierden entsagen, als gegen die Erkenntnis, die er ihnen von seinem Willen gegeben hat, sündigen, oder etwas tun, wovon sie wissen, dass sie es nicht tun sollten.
Matthäus 1,21.
Johannes 1,19.
14Im Urtext wird das Wort ’ärger’ benutzt, statt ’schlimmer’.
15im Org. ’einerlei’.
16’Argen’ ersetzt durch ’Bösen’.
17’immer’ statt ’allezeit’.
18’fleischlichen’ ersetzt durch ’weltlichen’.
19’hofartiges’ ersetzt durch ’hochmütiges’.
20’unbillig’ durch ’in Irrtum’ ersetzt.
21Anmerkung: Vermutlich die Anspielung auf Offenbarung 13,16.
22’neue Kreaturen’ ist ersetzt durch ’neu Geborene’.
23’unbußfertigen’ durch ’uneinsichtigen’ ersetzt.
24’geneigt’ durch ’gutmütig’ ersetzt.
1. Abschnitt
Aus dem, was bisher gesagt ist, kann die Christenheit ihren Verfall und ihre große Verderbtheit erkennen. – Ihr Zustand ist wegen ihrer Ansprüche auf das Christentum nur desto schlimmer.
2. Abschnitt
Bei Gott aber ist Barmherzigkeit und Versöhnung durch das Blut Jesu, wenn sie ihre Sünden bereut und ihr Leben ändert.
3. Abschnitt
Christus ist das Licht der Welt, welches die Finsternis, nämlich das Böse in der Welt, bestraft. Er wird im Innern der Seele erkannt.
4. Abschnitt
Die Christenheit ist, wie die Herberge der Zeiten, in welcher kein Raum für ihn war, voll anderer Gäste. – Sie wird angewiesen, an Christus zu glauben, ihn aufzunehmen und sich an ihn zu wenden.
5. Abschnitt
Von der Eigenschaft des wahren Glaubens; er gibt Kraft, jede Erscheinung des Bösen zu überwinden. Dieses leitet zur Betrachtung des Kreuzes Christi, woran es bisher so sehr gemangelt hat.
6. Abschnitt
Vom apostolischen Amte; Zweck und gesegnete Wirkungen desselben. – Charakter der apostolischen Zeiten.
7. Abschnitt
Vortrefflichkeit des Kreuzes Christi und sein Triumph über die heidnische Welt; ein Spiegel für die Christen, worin sie sehen können, was sie nicht sind und was sie sein sollten.
8. Abschnitt
Die Ursachen ihres Verfalls.
9. Abschnitt
Die traurigen Wirkungen, die daraus erfolgt sind.
10. Abschnitt
Aus der Erwägung der Ursache dieses Verfalls kann das Mittel zu ihrer Wiederherstellung leicht erkannt werden. Oder, da die tägliche Vernachlässigung des getreuen Aufnehmens des Kreuzes die Ursache desselben ist, so muss auch das tägliche getreue Tragen des Kreuzes das Mittel zu ihrer Wiederherstellung sein.
Aus allem, was dir, o Christenheit, bisher gesagt ist, und vermöge jener besseren Hilfe, – wenn du dich derselben nur bedienen wolltest! – nämlich des Lichts, das Gott in dir angezündet hat und welches noch nicht ganz erloschen ist, kannst du nun erkennen, wie groß und entsetzlich dein Fall ist. Dann wirst du auch einsehen, wie du ungeachtet deines offenbarten Verfalls, nichts destoweniger mit deinem leeren Bekenntnisse des Christentums, deinem verderbten Egoismus25 geschmeichelt, auf eine schreckliche Art dich selbst mit falschen Hoffnungen der Seligkeit getäuscht hast. Das Erstere macht deine Krankheit gefährlich, durch das Letztere wird sie aber fast unheilbar.
Jedoch, da bei dem Gott des Mitleids Barmherzigkeit ist, damit man ihn fürchtet, und da er keinen Gefallen an dem ewigen Tode armer Sünder hat, wenn sie auch Abtrünnige sind, sondern vielmehr will, dass alle zur Erkenntnis der Wahrheit und zum Gehorsame gegen dieselbe gebracht und errettet werden sollen:◊ so hat er seinen Sohn zur Versöhnung dargestellt und zum Heiland gegeben, um die Sünden der ganzen Welt hinwegzunehmen, damit diejenigen, die an ihn glauben und ihm folgen, in der Vergebung ihrer Sünden und ewigen Tilgung ihrer Übertretungen die Gerechtigkeit Gottes erkennen mögen.◊ Siehe! Hier ist das unfehlbare Heilmittel für dein Übel, das Gott selbst verordnet hat; in der Tat eine köstliche Arznei, die niemals fehlschlägt, das große Universalmittel, dem alle Krankheiten weichen müssen.
Ezechiel
18,20+23+24.
Matthäus 1,21)
Lukas 1,77) Hebräer
9,24-28) Johannes
2,1+2.
Du wirst aber vielleicht fragen: Was ist denn Christus? Und wo ist er zu finden? Wie kann man diese Arznei für die Seele erhalten? Und wie muss man sie anwenden, um ihre mächtige Heilkraft zu erfahren? Ich sage dir daher erstens: Christus ist das große geistige Licht der Welt, welches alle Menschen, die in diese Welt kommen erleuchtet, ihnen ihre Werke der Finsternis und Gottlosigkeit zeigt und offenbar macht und sie über die Ausübung derselben bestraft.◊ Zweitens: Er ist nicht fern von dir, wie der Apostel Paulus den Atheniensern von Gott erklärte,◊ und Christus selbst sagt: „Siehe! Ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hört und die Tür auftut, zu dem werde ich eingehen und Abendmahl mit ihm halten, und er mit mir.“◊ Kann nun diese Tür, wovon Christus hier redet, wohl eine andere, als die des unsterblichen Herzens sein?
Johannes 1,9) und
8,12) Epheser 5,13.
Apostelgeschichte
17,27.
Offenbarung 3,20.
Aber dein Herz war bisher, wie die Herberge vor Zeiten, so sehr von anderen Gästen angefüllt. Deine Neigungen waren so eifrig auf andere Gegenstände deiner Liebe gerichtet, dass für deinen Heiland kein Raum in dir übrig war. Darum ist das Heil noch nicht in deinem Hause eingekehrt, wiewohl es bis zu deiner Tür gekommen ist und sich dir oft angeboten hat. Auch hast du es schon lange versäumt – obgleich du es zu besitzen vorgegeben hast. Doch, wenn dein Heiland dich noch ruft, wenn er noch bei dir anklopft, das heißt: Wenn sein Licht dir noch scheint, dich noch bestraft, so ist noch Hoffnung da, dass der Tag deines Heils noch nicht vorüber, noch nicht vor deinen Augen verborgen, – dass noch Reue möglich ist, da seine Liebe dir noch nachgeht und seine heiligen Einladungen zu deiner Errettung noch fortdauern.
Darum, o Christenheit, glaube an ihn, nimm ihn auf und mache die rechte Anwendung von ihm. Dieses ist von unumgänglicher Notwendigkeit, wenn deine Seele ewig mit ihm leben soll. Er sagte zu den Juden: „Wenn ihr nicht glaubt, dass ich es bin, so werdet ihr in euren Sünden sterben, und wohin ich gehe, dahin könnt ihr nicht kommen“◊ Weil sie nicht an ihn glaubten, nahmen sie ihn auch nicht an und verloren also die Wohltat seiner Erscheinung. Diejenigen aber, die an ihn glaubten, nahmen ihn an, und „allen, die ihn annahmen,“ sagt uns sein eigener geliebter Jünger, „gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, die nicht von dem Geblüte, noch von dem Willen des Fleisches, noch von dem Willen eines Mannes, sondern von Gott geboren sind“.◊ Das heißt: Die nicht Kinder Gottes nach den Moden, Gebräuchen, Vorschriften und überlieferten Sagen der Menschen sind, die sich selbst den Namen der Kirche und des Volks Gottes beilegen; denn die wahren Mitglieder der Kirche Christi werden keinesweges, nach dem Willen von Fleisch und Blut, oder nach der Erfindung fleischlichgesinnter, mit der Wiedergeburt und Kraft des heiligen Geistes unbekannter Menschen hervorgebracht, sondern wirklich von Gott, nämlich nach seinem Willen und durch die in ihren Herzen wirkende, heiligende Kraft seines Geistes und Wortes des Lebens, wiedergeboren. Diese haben immer die rechte Anwendung Christi wohl verstanden; ihnen ist er in der Tat zur Versöhnung, Weisheit, Heiligung, Gerechtigkeit, Erlösung und Rechtfertigung gemacht.
Nun sage ich dir: Wenn du nicht glaubst, dass er, der vor der Tür deines Herzens steht und anklopft, der dir deine Sünden der Reihe nach vorhält und dich zur Buße (d. i. zur Reue und Sinnesänderung) ruft, der Heiland der Welt sei, so wirst du in deinen Sünden sterben, und wohin er gegangen ist, dahin wirst du nie kommen. Denn, wenn du nicht an ihn glaubst, so ist es ganz unmöglich, dass er dir helfen und deine Seligkeit bewirken könne. Er konnte ehemals, wie wir lesen, an einigen Orten nicht viele mächtige Werke verrichten, weil die Menschen nicht an ihn glaubten.◊ Wenn du aber wahrhaft an ihn glaubst, so wird dein inneres Ohr auf seine Stimme in dir aufmerksam sein, und dann wirst du die Tür deines Herzens seinem Anklopfen öffnen. Du wirst den Offenbarungen seines Lichts nachgeben und die Belehrungen seiner Gnade werden dir sehr wertvoll 26 sein.
Johannes 8,21+24.
Johannes 1,12+13.
Matthäus 13,58)
Markus 6,5-6.
Es liegt in der Natur des wahren Glaubens, dass er eine heilige Furcht, Gott zu beleidigen, eine tiefe Ehrfurcht vor seinen Geboten und eine sehr zarte Aufmerksamkeit auf das innere Zeugnis seines Geistes in uns erzeugt. Dadurch sind zu allen Zeiten die Kinder Gottes sicher zur Herrlichkeit geführet worden. Denn, so wie diejenigen, die wahrhaft glauben, Christum mit allen seinen Gaben in ihren Herzen aufnehmen, so ist es auch gewiss, dass diejenigen, die ihn auf diese Weise aufnehmen, durch ihn Macht empfangen, Gottes Kinder zu werden. Sie empfangen nämlich innere Kraft und Fähigkeit, alles zu tun, was er von ihnen fordert: Kraft, ihre Lüste zu bekämpfen, ihre Leidenschaften zu beherrschen, den bösen Regungen der verderbten Natur zu widerstehen, sich selbst zu überwinden 27 und die Welt in allen ihren schmeichelhaften und verführerischen Lockungen zu überwinden. Dieses ist das Leben des heiligen und gesegneten Kreuzes Christi, wovon in dieser Abhandlung noch nähere Erklärung gegeben wird, und welches du, o Mensch! aufnehmen musst, wenn du je ein wahrer Jünger Jesu werden willst. Wie könnte auch sonst von dir gesagt werden, dass du Christum aufgenommen habest, oder dass du an ihn glaubst, wenn du noch immer sein Kreuz verwirfst. Denn, da Christum aufzunehmen das von Gott verordnete Mittel zur Seligkeit ist, so ist auch das tägliche Tragen seines Kreuzes der einzig wahre Beweis, dass man ihn wirklich aufgenommen hat, und darum hat er es auch allen als das große Kennzeichen seiner Nachfolge mit den Worten auferlegt: „Wenn jemand mir nachfolgen will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf, und folge mir.“◊ Hieran hat es dir – o Christenheit! – bisher so sehr gefehlt, und dieser Mangel ist die einzige Ursache deines traurigen Abfalls vom wahren Christentum. Dieses nun wohl zu erwägen ist eben sowohl deine Pflicht, als es dir zu deiner Wiederherstellung gewiss sehr behilflich sein wird. Denn, so wie der Arzt durch die Kenntnis der Ursache einer Krankheit in den Stand gesetzt wird, ein richtiges und sicheres Urteil über die anzuwendenden Heilmittel zu fällen, ebenso wird es auch dir auf dem Weg deiner Genesung Licht und Aufschlüsse geben, wenn du die erste Ursache dieser geistlichen Krankheit und Schwäche, die dich befallen hat, einsiehst und genau prüfst28. Um aber diese Absicht zu erreichen, wird es nötig sein, auf deinen ursprünglichen Zustand, und folglich auch auf die Arbeiten derer, die zuerst in dem christlichen Weinberge arbeiteten, einen allgemeinen Uberblick zu tun. Sollten dabei auch einige Wiederholungen vorkommen, so wird die Würde und Wichtigkeit der Sache sie auch ohne Entschuldigung schon erlauben.
Matthäus 16,24.
Das Amt der Apostel - wie einer der ersten, die dasselbe bekleideten, uns sagt -bestand darin: „dass sie den Menschen die Augen öffnen sollten, damit sie sich von der Finsternis zum Lichte, und von der Gewalt des Satans zu Gott bekehren möchten;“◊. Das heißt: Damit die Menschen, statt den Versuchungen und Eingebungen des Satans, des Fürsten der Finsternis oder der Ungerechtigkeit und Bosheit, (wovon eine Benennung immer nur ein figürlicher Ausdruck der anderen ist,) statt diesem mächtigen Einflusse des Bösen, wodurch ihre Verstandeskräfte verfinstert und ihre Seelen in der Knechtschaft der Sünde gehalten würden, nachzugeben, ihre Gemüter auf die Erscheinung Christi, des Lichts und Heilands der Welt, richten möchten, der mit seinem göttlichen Lichte ihre Seelen erleuchtet, ihnen dadurch Erkenntnis ihrer Sünden gibt, die Versuchungen und Bewegungen zum Bösen in ihnen entdeckt und sie innerlich bestraft, wenn sie denselben nachgeben und in das Böse einwilligen, damit sie auf diese Weise Kinder des Lichtes würden und auf dem Pfade der Gerechtigkeit wandeln möchten.
Apostelgeschichte
26,18.