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Den einen ist es in die Wiege gelegt, die anderen müssen es mühsam lernen: Ordnung halten. Sind Sie gut organisiert, haben Sie weniger Arbeit, weniger Stress, mehr Freizeit und mehr Entspannung. Eileen Roth zeigt Ihnen in »Ordnung halten für Dummies«, wie Sie Ihren Arbeitplatz richtig gestalten, ihr Zuhause sauber halten und schnell finden, was Sie suchen. Sie lernen, wie Sie Ihre Dateien auf Computer und Co. richtig ordnen und Ihren Urlaub so planen, dass Sie von der Abreise bis zur Heimreise entspannen können.
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Seitenzahl: 422
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
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2., aktualisierte Auflage 2015
© 2015 WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim
Original English language edition © 2001 by Wiley Publishing, Inc.
All rights reserved including the right of reproduction in whole or in part in any form. This translation published by arrangement with John Wiley and Sons, Inc. This EBook published under license with the original publisher John Wiley and Sons, Inc.
Copyright der englischsprachigen Originalausgabe © 2001 by Wiley Publishing, Inc.
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Das vorliegende Werk wurde sorgfältig erarbeitet. Dennoch übernehmen Autoren und Verlag für die Richtigkeit von Angaben, Hinweisen und Ratschlägen sowie eventuelle Druckfehler keine Haftung.
Coverfoto: Olesya Feketa/Shutterstock.com
Korrektur: Petra Heubach-Erdmann und Jürgen Erdmann, Düsseldorf
Satz: inmedialo Digital- und Printmedien UG, Plankstadt
Print ISBN: 978-3-527-71160-4ePub ISBN: 978-3-527-69562-1mobi ISBN: 978-3-527-69563-8
Über die Autorinnen
Eileen Roth: Wenn man sie fragt, wie lange sie schon organisiert, verlässt sich Eileen Roth auf die Schätzung ihres Vaters: seitdem sie fünf Jahre alt ist. Auf einer Party ihrer Eltern in ihrem Geburtsort Chicago kam sie zu den Gästen herunter, um ihnen gute Nacht zu sagen. Als die kleine Eileen die Bonbonschale sah, die herumgereicht worden war, steuerte sie auf kürzestem Weg darauf zu – nicht etwa, um zu naschen, sondern um die Schale an ihren angestammten Platz zu tragen. Trotz dieser frühen Fähigkeit besteht Eileen darauf, dass Ordentlichkeit nicht angeboren ist. Ihre Eltern haben ihr einfach ab dem Zeitpunkt, an dem sie laufen konnte, das Aufräumen beigebracht, und sie greift bis heute auf diese einfachen Lektionen zurück. Sie beweist ihren Klienten dabei, dass Organisation nicht angeboren, sondern erworben ist.
In ihrem Unternehmen Everything in its Place (»Alles an seinem Platz«) berät Roth die verschiedensten Klienten von riesigen Unternehmen über mittlere Firmen bis hin zu Einzelpersonen und Familien. Damit ist sie so erfolgreich, dass sie in zahlreichen Fernsehsendungen, unter anderem in der berühmten Oprah-Show zu sehen war. Eileens Organisationstipps wurden in Zeitungen veröffentlicht und bei mehreren Radiosendungen gebracht. Mit ihrem perfekten Zeitmanagement schafft sie es, auch noch Kurse im ganzen Land zu halten.
Roth war sechzehn, als sie ihre organisatorischen Fähigkeiten erstmals in einen Job einbrachte. Ihre erste Stelle bei einer Einzelhandelsfirma wurde zu einem Management-Meisterstück, nachdem sie als einzige Teilzeit-Angestellte mehrere Filialen leitete. Nach ihrem Studienabschluss an der Universität Illinois war Roth bereit für eine größere Herausforderung: Führungskräfte managen. Sie stieg als Sekretärin ein und wurde bald befördert, um die nächsten fünfzehn Jahre in der Verwaltung tätig zu sein. Sie verbesserte die Strukturen so sehr, dass sie viele Anfragen von anderen Firmen bekam, die gleichermaßen profitieren wollten.
Ihre Kinder brachten neuen Wind in Roths Leben, da sie ihren Job kündigte und sich selbstständig machte. Als sie im achten Monat schwanger war, gab sie ihre erste Tupperware-Party und war sofort vernarrt in die organisatorischen Vorteile des Aufbewahrungssystems aus Plastik. Als die Verkaufsleiterin ihr ein komplettes Gratis-Set anbot, falls sie sechs Partys geben würde, machte sie es – noch vor der Geburt ihrer Tochter. Die nächsten fünf Jahre verkaufte Eileen selbstständig Tupperware und konnte so die nötige Zeit aufbringen, sich um ihre Töchter zu kümmern.
Als die Kinder alt genug waren, machte sich Roth wieder an ihre Karriere. Im Jahr 1992, als Organizer zum Beruf wurde, gründete sie mit Hilfe ihres Unternehmergeistes und der Erfahrung, die sie zu Hause und in Firmen gesammelt hatte, ihr eigenes Unternehmen. Everything in its Place hatte sofort den größten Erfolg und Roth war bald Beraterin, Rednerin und Ausbilderin für die wichtigsten Firmen.
In ihrem ersten Buch setzt Roth ihre jahrelangen Job-Erfahrungen um. Geschrieben für wirklich jeden und alle Bereiche des Lebens abdeckend, könnte Ordnung halten für Dummies laut Eileen Rothsogar das internationale Stress-Level herabsetzen und das Bruttosozialprodukt verbessern.
Elizabeth Miles: Sie suchen nach einem Weg, Ihren Geist zu stärken, Ihre Seele zu füttern, gesund, reich und weise zu werden? Dann wenden Sie sich an Autorin, Medienpersönlichkeit und Unternehmerin Elizabeth Miles. Ihre Fans lieben sie für ihre benutzerfreundlichen Tipps, alles aus dem Leben herauszuholen. Ihre Lösungsvorschläge springen förmlich aus den Seiten und auf die To-do-Liste des Lesers. Sie weiß, wie man erfolgreich ist, und kann es auch vermitteln.
Mit ihrer beruflichen Erfahrung, die vom Bankgeschäft über Konzertbuchungen bis hin zur Entwicklung von Gourmet-Rezepten reicht, hat Miles die nötige Fertigkeit, viel beschäftigten Menschen das Leben zu vereinfachen. Ihr Abschluss in Ethnomusicology ermöglichte ihr die Veröffentlichung des Buchs und der CD-Serie »Tune Your Brain« über den Einsatz von Musik für Geist, Seele und Körper. Das Konzept stützt sich auf die neuesten neurologischen und medizinischen Erkenntnisse über den Effekt und angewandten Nutzen von Musik auf Körper und Seele des Zuhörers. Sie hat ihre eigene Radiosendung erfunden und so den Hörern ihre Ratschläge nahegebracht.
Musik ist Essen für die Ohren, sagt Miles – aber man kann nicht nur von Klang leben. Also findet man sie oft in der Küche, wo sie Köstliches für den restlichen Energiebedarf kocht. Sie hat ein Feng-Shui-Kochbuch geschrieben und war damit die Erste, die die chinesische Philosophie Feng Shui mit den gesundheitlichen Aspekten des Essens verbunden hat. Für diejenigen, die einen wissenschaftlichen Ansatz bevorzugen, hat Miles zusammen mit dem Hollywood-Ernährungsberater Carrie Latt ein Kochbuch verfasst, das Wissenschaft, Psychologie und Lifestyle verbindet.
Miles’ beliebte Herangehensweise, den Menschen zu helfen, ihr ganzes Potenzial auszuschöpfen, wurde von den Medien national und international gewürdigt. Sie liest für und berät die verschiedensten Organisationen und Firmen, die mit Gesundheit, Erziehung und Verhalten zu tun haben. Da sie bis vor einiger Zeit auch ein Ordnung-Anfänger war, machte es Miles besonderen Spaß, all ihr Wissen mit Hilfe der wertvollen und erprobten Techniken Eileen Roths aufzubereiten, damit Ordnung halten für Dummies entstehen konnte. Sie ist in Madison, Wisconsin geboren, hat einen Master in Kalifornien gemacht und lebt heute in Los Angeles inmitten von Musikinstrumenten, Kochzubehör, Büchern und CDs, die mittlerweile alle ihren Platz gefunden haben.
Über die Fachkorrektorin
Sandra Weber ist 1968 in Bielefeld geboren, einer Stadt, die es laut Internetlegende gar nicht wirklich geben soll. Ordnung und die damit verbundene Logik fand sie frühzeitig bereits im Lieblingsfach Latein und später in den Strukturen des Computers. Während des Studiums an der Universität Bielefeld im Magisterstudiengang Literaturwissenschaft mit den Zusatzfächern Computerlinguistik und Informatik programmierte sie für den Sonderforschungsbereich der Fakultät für Informatik und leitete einige Jahre das Internetbüro der Fakultät für Literaturwissenschaft und Linguistik. Seit 1996 gibt sie mit großer Begeisterung Computerkurse für Menschen jeden Alters. Während der mehrjährigen Leitung eines Modellprojekts mit dem Schwerpunktthema Neue Medien für Senioren und Seniorinnen hat sie ihre Lieblingszielgruppe, die Menschen mit jung gebliebener Neugier auf die spannenden Möglichkeiten des Computers, gefunden. Die Ordnung innerhalb des Computers und das Aufbewahren, Suchen und Wiederfinden von Dateien und E-Mails ist ein sehr häufig wiederkehrendes Thema der Teilnehmer in den regelmäßigen Computerfragestunden.
Inhaltsverzeichnis
Über die Autorinnen
Über die Fachkorrektorin
Einführung
Es lebe die Ordnung
Produktiv statt nur beschäftigt sein
Über dieses Buch
Wie dieses Buch aufgebaut ist
Teil I: Organisatorische Grundlagen – ordentlich erklärt
Teil II: Zu Hause Ordnung schaffen
Teil III: Das Büro organisieren
Teil IV: Zeit ist mehr als Geld: Zeitmanagement zu Hause und im Büro
Teil V: Der Top-Ten-Teil
Symbole, die in diesem Buch verwendet werden
Sie müssen nicht organisiert sein, um sich zu organisieren
Teil I Organisatorische Grundlagen – ordentlich erklärt
1 Das Durcheinander in den Griff bekommen
Ballast abladen
Stapelweise Chaos
Die Konfusion im Kopf
Was Unordnung kostet
Kostbare Zeit
Das liebe Geld
Gesundheit über alles
Mangelware Platz
Der gute Ruf
Gründe für das Durcheinander
Die tägliche Informationsflut
Der chronische Kaufzwang
Einem geschenkten Gaul ...
Das fatale Für-später-Aufheben
Souvenirs und Erinnerungsstücke
2 Die Ordnung im Kopf
Zurücklehnen und entspannt einsteigen
Ihr Organisationsplan
Ein Ziel formulieren
Der Organisationsort
Die Organisationszeit
Wo anfangen?
Organisation für die Menschen um Sie herum
Ordnung schaffen
Ordnung halten
3 Sich helfen lassen: Instrumente, Systeme und Zubehör
Büroklammern, Ordner, Hefter – der Sinn von ordnungsstiftendem Zubehör
Planer und Kalender: Listen zum Überleben
Boxen, Schachteln, Platzsysteme
Behälter – Typen, Formen und Größen
Mit Behältern verteilen, verschenken und verwerten
Die sechs Geheimnisse guter Organisation
Platz planen
Her damit oder weg damit?
Alles an seinem Platz: Raum organisieren
Klar Tisch auf Ihrem Schreibtisch
Post sortieren
Zeit gewinnen
Teil II Zu Hause Ordnung schaffen
4 Die Küche: Nicht nur zum Kochen
Eine ansehnliche Arbeitsplatte
Arbeitsfläche-Aufnahmebedingungen
Die Arbeitsfläche organisieren
Eine saubere Spüle
Das Spülbecken entdecken
Unter der Spüle: Die Reinigungsmittel- und Zubehör-Zentrale
Schränke und Schubladen – auch von innen schön
Geschirr platzieren
Gläser, Tassen und Becher für den schnellen Durst
Töpfe und Pfannen: Das Kochzentrum
Schubladen im (Über-) Blick
Noch mehr Schubladen? Kein Problem!
Teilen, herrschen und kontrollieren
Speisekammer oder Vorratschrank – hoffentlich voll ordentlich
Kühlschrank und Gefrierschrank ganz cool öffnen können
Vier Schritte zu einem unchaotischen Kühlschrank
Der Gefrierschrank, gut gefüllt
Clevere Essensaufbewahrung
Behälter halten alles
Packzentrale
Essenszeit oder Eskalationszeit?
Einkaufslisten schreiben (und mitnehmen)
Einkäufe einbunkern
Kochbücher und Rezepte im Blick
Kochbücher ausmisten
Rezepte reduzieren
Rezepte online suchen und sammeln
Eine saubere Küche
5 Das Schlafzimmer: Schlafen Sie drüber
Vielfältiges Schlafzimmer
Das Schlafzimmer einrichten
Ein Zufluchtsort
Annehmlichkeiten einbauen: Nachtkästchen und Kommode
Den Schrank zähmen
Kinderschlafzimmer
Kinderfreundliche Möbel
Bücher und Spielsachen
Von Goldsternen bis Wasserfarben: Papier
Rosa, blau und Micky Maus: der Kleiderschrank
Gästezimmer
6 Das Badezimmer: eine saubere Sache
Luxus trifft Organisation
Die Ordnungsfalle: Waschbecken und Waschtisch
Das Medizinschränkchen oder: seltsame Gewohnheiten
Genug Platz: Regale, Schubladen und Spiegelschrank
Waschbecken-Unterschrank nutzen
Dusche und Badewanne
Wohin mit den Handtüchern?
Badeschaum und Quietsche-Ente
Mit der Hand waschen
Sicher und weich landen: Badboden und Duschtüren
Ein Allrounder: Der Wäscheschrank
Das Gästebad
7 Das Wohn- und Esszimmer: Platz zum Leben
Eleganz: puristisch aufräumen
Ein Grundriss, mit dem man leben kann
Tische und glatte Oberflächen
Der Kamin
Unterhalten und unterhalten werden
Gutes Essen und gute Gesellschaft
Stilvoll essen: der Esstisch
Präsentieren und Aufbewahren im Geschirrschrank
Buffet und Anrichte
Die Bar bestücken und organisieren
8 Das Familien- und Medienzimmer: abschalten können
Lässige Ordnung ist kein Widerspruch
Spaß oder Frust: das Medienzentrum
Fernseher, Videorekorder, DVD- oder Blu-Ray-Player und Stereoanlage
Nur die Highlights: Videos von der lieben Familie
Der Computer-Deal
Ihre wertvollsten Momente verwalten: Fotos
Bücher über Bücher: die Bibliothek
Topaktuell oder völlig veraltet: Zeitschriften
Zeitschriftenhalter auf dem neuesten Stand
Artikelmanagement
Spiele, Spielsachen und Sammlungen
Spiele ordnen
Die Spielzeug-Kiste
Briefmarken, Münzen, Schnapsgläser und Löffel: Sammlungen
Teil III Das Büro organisieren
9 Bringen Sie Ihren Arbeitsplatz zum Arbeiten
Weniger tun, mehr erreichen: das Zen organisierter Arbeit
Möbel und Ausstattung im Blick
Grundlegendes: die Möbel
Statten Sie sich aus
Platzierung für höchste Produktivität
Ein guter Grundriss
Platz effizient nutzen
Auch ganz wenig Platz effizient nutzen
Zu Hause arbeiten
Die Haushaltsverwaltungszentrale
Der Haushaltsverwaltungsschreibtisch
Das Haushaltsablagesystem
Garantien, Rechnungen und Gebrauchsanweisungen
Kinderzeichnungen und -erinnerungen
Schulunterlagen nach der Grundschule
10 Die Kommandozentrale: Der Schreibtisch
Am Schreibtisch wird gearbeitet
Den Schreibtisch aufräumen
Zubehör ausmisten
Ihre Schubladen zu Arbeitszentren machen
Den Inhalt verstauen
Persönliche Habseligkeiten
Der Computer-Arbeitsplatz
Das Computer-Zubehör sortieren
11 Die Informationsflut handhaben
Filtern, sortieren, ablegen
Aktive Unterlagen – inaktive Unterlagen
Grundausstattung für die Ablage
Weg damit: Einordnen und Etikettieren
Die Post im Griff
Posteingang
Postausgang
Unterlagen der Tat – eine aktive Wiedervorlage
12 Grenzüberschreitend: virtuelle Organisation
Richtig vernetzt
Den virtuellen Nutzen maximieren
Papier oder elektronisch: Eine Unterlage ist eine Unterlage
Wertvoller Festplatten-Platz
Dateien ausmisten
Die Guten ins Töpfchen
Kontakt halten: Telefon, Fax und Internet
Alt und neu: das Telefon
Nichts als faxen
Alle(s) drin: Internet und E-Mail
Segen statt Fluch: der Computer
Den Rechner zähmen
Das volle Programm nutzen
Datenverwaltung leicht gemacht
Tabellen: in Spalten und Zeilen denken
Interaktiv werden: Tabellenkalkulation
Gut verwaltet: Datenbanken
Finanzen verwalten
Teil IV Zeit ist mehr als Geld: Zeitmanagement zu Hause und im Büro
13 Seine Zeit wie ein Profi planen
Projekt definieren
Wichtig: Werteinschätzung
Seine Ziele erkennen
Seine Ziele erreichen
Sie und die Teilnehmer an Ihrem Vorhaben
Der Planungszeitrahmen
Der richtige Platz für Ihr Vorhaben
Listen erstellen
Die große Liste
Die To-do-Liste
Agieren
Seinem Rhythmus folgen
Routinen für sich arbeiten lassen
Prioritäten setzen
Rhythmen und Routinen festhalten: Kalender
Notiz nehmen
14 Zeitmanagement für maximale Produktivität
Der Strömung folgen: das Zeitenbuch
Den Fluss in Bahnen lenken
Das Aufschubteufelchen
Das Unterbrechungsteufelchen
»Nein« sagen lernen
Delegieren: die vier »D«
Strategisches Arbeiten
Eins nach dem anderen
Fließbandarbeit
Multitasking
Miteinander reden: Kommunikation
Das Telefon: eingehende Anrufe und Nachrichten
Nachrichten abhören und aufschreiben
Abgehende Anrufe schnell abwickeln
Eingehende und abgehende Anrufe im Gleichgewicht
Termine und Besprechungen
Lesen und Schreiben: schriftliche Verständigung
Sozialisierung
15 Ihre Zeit am besten nutzen
Für die Überforderten ...
Ohne Stress aus dem Haus gehen
Erfolgreich einkaufen
Zeit sparen: Services nutzen
Waren ersurfen
Putzen und Hausarbeit – unbeliebt, aber nötig
Arbeit abtreten
Schneller werden
Auch draußen alles im Griff haben
Geld verwalten
Notfällen vorbeugen
EC- und Kreditkarten richtig einsetzen
Kundenkarten nutzen
Die monatlichen Rechnungen handhaben
Die lange Sicht im Blick behalten
Online-Banking
Zeit für die liebe Familie
Zeit miteinander genießen
Kinderbetreuung
Alten- und Krankenpflege
Die Gesundheit im Griff
Körperlich fit sein
Etwas (mehr) für sich selbst tun
Froschkönig sucht Prinzessin
Die Liebe finden
Sich Zeit für die Liebe nehmen
Teil VII Der Top-Ten-Teil
16 Wenig Raum – viele Möglichkeiten:Appartements, Zimmer und kleine Wohnungen
Ausmisten, als würden Sie dafür bezahlt
Stapeln und schichten
Regale zur Regel machen
Ab unters Bett
Die Arbeitsfläche konstruktiv nutzen
Schränke einsetzen
Mit Haken hängen
Hinter verschlossenen Türen
Rollcontainer entdecken
Vielseitige Möbel
17 Umziehen: Mit Plan nur halb so schlimm
Der Plan
Die Hilfe
Der Auszug
Die Versicherungen
Der Umzug
Die Finanzen
Die Unterlagen
Das Ausmisten
Das Einpacken
Der Einzug
18 Flohmärkte und Garagenverkäufe
Ein guter Zeitpunkt
Ankündigen und werben
Die lieben Nachbarn
Präsentieren und einpacken
Sammeln und auszeichnen
Aufbauen und einrichten
Geld wechseln
Spielsachen verkaufen
Ein Familienereignis
Alles loswerden
19 112! Notfall-Strategien
Geld
Notrufe
In Verbindung bleiben
Auto
Feuer
Kindersicherheit
Stromausfall
Schneekatastrophen
Wertsachen
Versicherung
Stichwortverzeichnis
Einführung
Es lebe die Ordnung
Was hört man ziemlich oft von weniger gut organisierten Menschen? »Hilfe!« Da ich eine Antwort auf diesen Ruf geben kann, habe ich eine befriedigende Karriere und einige Auftritte im Fernsehen absolviert. Und jetzt bin ich ganz für Sie da und werde Ihnen helfen, Ordnung in Ihr Leben zu bringen.
Wenn Sie sich selbst für unverbesserlich unorganisiert halten, keine Bange: Jeder kommt mit diesem Manko auf die Welt. Gute Organisation ist nicht angeboren. Gute Organisation kann man lernen, ebenso wie Radfahren. Das ist kein schlechter Vergleich. Erinnern Sie sich, wie schwierig Ihnen das Radfahren zuerst vorkam? Jetzt könnten Sie es wahrscheinlich im Schlaf (auch wenn das sicherheitstechnisch nicht empfehlenswert ist). Organisation wird Ihnen irgendwann ebenso leicht von der Hand gehen, wenn Sie sie erst einmal gelernt haben.
Ordnung habe ich durch eine Kombination aus Glück und starkem Willen gelernt. Das Glück besteht darin, dass meine Eltern organisiert waren. Meine Mutter und mein Vater haben mir beide beigebracht, meine Spielsachen wieder aufzuräumen, das Geschirr in die Spülmaschine zu räumen und jeden Tag mein Bett zu machen. Sie haben mir gezeigt, dass alles einen Platz hat. Und all das habe ich glücklicherweise schon gelernt, bevor ich überhaupt lesen und schreiben konnte. (Da es Ordnung halten für Dummies damals noch nicht gab, hätte mir das Lesen auch nicht wirklich weitergeholfen.)
Später habe ich einen Job als Schreibkraft bekommen. Das war okay, vor allem für damalige Verhältnisse, als es nicht selbstverständlich war, dass Frauen Karriere machten. Aber ich wollte mehr, also bastelte ich mir meine eigene Karriereleiter. Ich lernte Büroorganisation und wurde bald von der Schreibkraft zur Sekretärin befördert. Die nächste Stufe war die Büroleitung und bald landete ich in der Verwaltung, wo ich mit der Arbeit einer riesigen Organisation jonglierte, das System verbesserte, Prozesse verfeinerte und dem Unternehmen half, seine Ziele zu verfolgen. Ich musste organisiert sein, weil meine Chefs sonst niemals den Tag überstanden hätten, ganz zu schweigen vom zu erzielenden Umsatz.
Dann wurde es kompliziert: Ich wurde Mutter. Da ich so viel Zeit wie möglich mit meinen Töchtern verbringe, gleichzeitig aber weiterhin arbeiten wollte, wurde ich Tupperware-Verkäuferin. Jawohl – Plastikgeschirr-Partys und das ganze Drumherum. Tupperware ließ mich bald ganze Küchen in Chicago organisieren. Organisation, stellte ich schnell fest, ist ein wunderbarer Weg, Freunde zu gewinnen – und auch zu verkaufen. Zwischendurch war ich mit meiner Familie beschäftigt, besuchte Schulveranstaltungen und half dabei, indem ich tonnenweise Wäsche wusch und kilometerlang Fahrgemeinschaften beförderte. Ich entdeckte immer neue Wege, effizient zu arbeiten und zu leben, weil es einfach nicht anders ging. Ich konnte nicht an zwei Orten auf einmal sein, aber mein Tag war 24 Stunden lang organisiert – ich war Supermama (tut mir leid wegen der Angeberei, aber sie meinten, in der Einführung ist das in Ordnung).
Als meine Töchter größer wurden und mich weniger brauchten, reflektierte ich, setzte mir ein paar Ziele und wurde schließlich ein professioneller Organizer (Organisierer) und gab Kurse. Es gab eine unglaubliche Nachfrage! Heute helfe ich mit meiner Firma »Everything in its Place« (»Alles an seinem Platz«) den verschiedensten Kunden von großen Firmen über Familien bis zu Einzelpersonen, Ordnung in das tägliche Leben zu bekommen. Dabei habe ich gelernt, dass sich jeder, wirklich jeder, mit etwas Übung organisieren kann. Wenn Sie also keine Ahnung haben, wie Sie diese Aufgabe bewältigen sollen, öffnen Sie Ihre Augen und Ihren Geist, lesen Sie und lassen Sie sich an die Hand nehmen. Keine Angst: Sie werden die gleiche Persönlichkeit bleiben, Sie werden Ihre Arbeit behalten und das gleiche Leben führen.
Produktiv statt nur beschäftigt sein
Man wird jeden Tag mit so vielen technischen, sozialen und wirtschaftlichen Veränderungen konfrontiert, dass man alleine für das tägliche Leben gut organisiert sein muss. Viele Menschen haben zwei Jobs, einen im Büro und einen im Haushalt. Und wenn Sie eine Familie haben, kommt ein dritter dazu. Ältere Verwandte oder Vereinsarbeit? Vier, fünf usw. Egal, in welcher Lebensphase Sie sind, Organisation wird jeden Ihrer Tage erleichtern und Ihnen helfen, lang gehegte Wünsche zu verwirklichen.
Lesen Sie dieses Buch, wenn Sie Folgendes gerne hätten:
mehr Zeit
weniger Stress
größere Produktivität
genug Geld
bessere Beziehungen
einen guten beruflichen Ruf
Platz zum Leben, Arbeiten, Atmen und Sein
Sie haben keine Zeit, Ordnung in Ihr Leben zu bringen? Noch ein Grund, dieses Buch zu lesen! Ich werde Ihnen zu mehr Zeit verhelfen, so dass Sie sich wundern werden, wie Sie je anders leben konnten.
Über dieses Buch
Dieses Buch sollte nicht einfach nur gelesen, sondern auch verwendet werden. Um Ordnung in Ihr Leben zu bringen, müssen Sie handeln.
Ich biete Ihnen die Zusammenfassung der Dinge, die ich in meinem Leben bisher gelernt habe. Sie werden in meine beruflichen Geheimnisse eingeweiht. Nur werden Ihnen diese nichts bringen, wenn Sie sie lediglich lesen. Setzen Sie die Prinzipien in die Praxis um. Das ist kein Roman, den man durchliest und dann ins Bücherregal stellt. Ordnung halten für Dummies ist ein Nachschlagewerk für Ihr Leben, also müssen Sie die Seiten zum Leben erwecken.
Stellen Sie sich eine Aufgabe wie einen Kuchen vor, von dem Sie immer nur ein Stück auf einmal erledigen müssen. Das gilt auch für dieses Buch: Lesen Sie einen Teil, ein Kapitel, einen Abschnitt – je nachdem, wie schnell und aufmerksam Sie gerade sind – und setzen Sie das Gelesene in die Tat um. Warten Sie damit nicht, bis Sie das ganze Buch gelesen haben. Dieser Tag wird vielleicht nie kommen (ich bin nur realistisch), außerdem werden Sie alle guten Tipps und Tricks bis dahin wieder vergessen haben. Lesen, handeln, lesen, handeln.
Von vorne anfangen: Lesen Sie zuerst den ersten Teil, also Kapitel 1 bis 3, um sich das Rüstzeug anzueignen: die Prinzipien guter Organisation, mit denen Sie das restliche Buch verstehen werden. Das geht ganz schnell.
Und dann machen Sie dort weiter, wo Sie möchten. Vielleicht sind Sie Single und machen sich keinen großen Kopf über Ihren Haushalt, trauen sich aber bald nicht mehr in Ihr Büro. Dann fangen Sie mit dem dritten Teil an. Sie können den zweiten Teil immer noch lesen, wenn Sie Kinder bekommen oder einfach Geschmack an der Sache gefunden haben (das kommt vor – beides!). Oder Ihr Zuhause ist ein Schlachtplatz; dann fangen Sie mit den Kapiteln im zweiten Teil an. Zu wenig Zeit? Nehmen Sie sich die Zeitmanagement-Kapitel im vierten Teil vor.
Wenn Sie sich an den dritten (Büro) und den vierten (Zeitmanagement) Teil machen, werden Sie am meisten profitieren, indem Sie zuerst den ganzen Teil und anschließend einzelne Abschnitte durchlesen. Sie werden mehr von den konkreten Vorschlägen haben, wenn Sie sich zuerst ein Bild machen.
Psychologen sagen, dass es zwischen 18 und 21 Tagen dauert, bis man sich eine Verhaltensweise angewöhnt oder sie verändert hat. Also geben Sie sich ein bisschen Zeit, die Informationen zu verarbeiten. Lesen Sie einen wichtigen Abschnitt noch einmal – dreimal, wenn Sie wollen. In der Schule haben Sie eine Prüfung auch nicht geschrieben, nachdem Sie etwas nur einmal durchgelesen haben. (Beziehungsweise, wenn Sie es getan haben, wissen Sie, was dabei rauskommt.)
Wie dieses Buch aufgebaut ist
Ordnung halten für Dummies ist so aufgebaut, dass Sie damit arbeiten können, wie ich es gerade beschrieben habe. Sie können hin- und herblättern und schnell jeden Aspekt Ihres Lebens finden, an dem Sie etwas verbessern möchten. Und das erwartet Sie:
Teil I: Organisatorische Grundlagen – ordentlich erklärt
Die Kapitel 1 bis 3 beantworten Ihnen das Wer, Was, Wo, Warum, Wann und Wie guter Organisation und Ordnung. Sie werden die Prinzipien und Systeme kennen lernen, mit denen ich im restlichen Buch arbeite. Wenn Sie es ernst meinen, dann fangen Sie hier an.
Teil II: Zu Hause Ordnung schaffen
Hier finden Sie jedes Zimmer Ihrer Wohnung bzw. Ihres Hauses: die Küche, das Schlafzimmer, das Badezimmer, das Wohnzimmer und das Familienzimmer. Fangen Sie bei dem Kapitel an, das Sie am meisten interessiert, und lernen Sie, wie Sie alles an seinen Platz bekommen.
Teil III: Das Büro organisieren
Fangen Sie hier an, wenn Ihr Schreibtisch ein Schlachtfeld ist oder Ihre Ordner wild geworden sind. Sie meinen, dass Sie keine Ordner brauchen, weil Sie gute Stapeltechniken haben? Das gilt nicht! Ab in den dritten Teil! Durch die Tricks, die Sie hier lernen, werden Sie einen Überblick bekommen, lernen, was Sie aufheben müssen und was nicht, und wie Sie finden, wonach Sie suchen. Meine Klienten sagen, dass alleine die Unterlagen der Tat Gold wert sind.
Teil IV: Zeit ist mehr als Geld: Zeitmanagement zu Hause und im Büro
Ob Sie sich fragen, wo eigentlich Ihre Zeit bleibt, mehr bei der Arbeit schaffen möchten oder einfach alles aus einem Tag herausholen wollen, dieser Teil wird Ihnen helfen. Sie finden alle Zeitmanagement-Techniken, von den ganz alten, erprobten bis zu den ganz neuen – und zwar so aufbereitet, dass Sie gleich loslegen können. Wenn Sie es danach schaffen, heute für morgen zu planen, habe ich mein Ziel erreicht. Wenn Sie auch all die anderen Tipps beherzigen, bin ich restlos glücklich und Sie werden eine Menge mehr von Ihrem Leben haben.
Teil V: Der Top-Ten-Teil
In diesem Teil finden Sie viermal zehn Ideen, eine bestimmte Sache zu organisieren. Ob Sie nach Platz in Ihrem Einzimmerappartement suchen oder besser auf Notfälle vorbereitet sein wollen, hier werden Sie schnell fündig. Sie ziehen um? Dann ab zu Kapitel 17. Sie möchten Ihre alten Sachen verkaufen? Werden Sie zum gewitzten Flohmarktverkäufer mit den Tricks aus Kapitel 18.
Symbole, die in diesem Buch verwendet werden
Wichtige Hinweise und Zwischenbemerkungen sollten Sie sich natürlich durchlesen. Damit Sie sie auch ganz sicher sehen, habe ich sie nach Dummies-Art mit ein paar Symbolen markiert. Hier ein kleiner Überblick:
Tipp! Zusätzliche Ideen, die sofort umgesetzt werden können.
Warnung! Probleme, die es bei der beschriebenen Sache geben könnte.
Merken! Wichtiges zum Einprägen, das Ihnen Probleme ersparen wird.
Zeitsparer. So können Sie Zeit sparen und mehr Freizeit gewinnen.
Schnellputz. Ganz schnell Ordnung machen.
Superorganisation. Fortgeschrittenen-Tipps für Perfektionisten.
Sie müssen nicht organisiert sein, um sich zu organisieren
Ich möchte dieses Kapitel mit seinem ganzen Was ist wo? mit einem beruhigenden Wort und einem Versprechen abschließen. Erstens: Es gibt keine falsche Art und Weise, dieses Buch zu benutzen. Lesen Sie es, wie Sie möchten (wobei beim Lesen von rechts nach links das Verständnis erheblich eingeschränkt wird). Eigentlich ist es ganz einfach: Lesen und handeln, und Sie können nichts falsch machen.
Zweitens: Wenn Sie lesen und immer nur ein bisschen was machen, werden Sie Ergebnisse sehen. Wirklich. Zwanzig alte Papiere sind in fünf Minuten ausgemistet, ein Zentimeter freier Platz für Ihre Unterlagen und der Anfang einer neuen Verhaltensweise. Bringen Sie noch heute mehr Ordnung in Ihr Leben und sehen Sie morgen eine Menge Dinge in einem neuen Licht!
Teil I
Organisatorische Grundlagen – ordentlich erklärt
In diesem Teil . . .
Gute Organisation ist nicht angeboren – man muss sie erst lernen. Wenn Sie eine Zeitmanagement-Technik nicht einmal erkennen, wenn Sie über sie stolpern, und sich nicht vorstellen können, inwiefern ein ordentlicher Schrank Ihr Leben verbessern sollte, wo müssen Sie also anfangen?
Dieser Teil führt Sie in das Wie und Warum guter Organisation ein. Ich erkläre Ihnen den Sinn von Ordnung und erläutere die nötigen Grundlagen, wie Sie alles an den Platz bekommen, wo es hingehört. Sie werden die vielen Vorteile von Organisation kennen lernen, wie Sie eine ordentlichere Einstellung bekommen und nicht zuletzt ein paar Tricks, mit denen Sie jeder organisatorischen Herausforderung gelassen entgegentreten können. Lesen Sie die ersten Kapitel und Sie stehen bereits in den Startlöchern!
1
Das Durcheinander in den Griff bekommen
In diesem Kapitel
Warum jeder ordentlich werden kann und warum jetzt ein guterZeitpunkt dafür ist
Was Unordnung kostet – in Euro und Cent
Wie man durch gute Organisation produktiver wird und Zeit spart
Das Durcheinander an seiner Wurzel packen
Ordnung zu machen kommt Ihnen wie eine schier unlösbare, unheimlich komplizierte Aufgabe vor? Für viele Menschen ist Aufräumen schlimmer als zum Zahnarzt zu gehen. Vielleicht denken Sie, dass Sie einfach kein ordentlicher Typ sind – schließlich haben Sie es bis jetzt nicht geschafft, das Chaos in den Griff zu bekommen. Aufräumen geht Ihnen gegen den Strich und ist eine unglaubliche Überwindung?
Ich kenne auch die konkreteren Ausreden für Schlampigkeit: »Ich habe keine Zeit«, sagen viele und bringen dabei Ursache und Wirkung durcheinander. Andere befürchten, dass gute Organisation Kreativität raubt und sie in ihrer Entfaltung einschränkt. Manche Leute lassen sich nicht auf einen sorgfältigeren Lebensstil ein, weil sie befürchten, dann einen spießigen und zwänglerischen Ruf zu bekommen.
Wenn es nicht all diese Vorbehalte gäbe, hätte ich als professioneller Organizer (Anmerkung des Übersetzers: in den USA ein eingetragener Beruf, wörtlich übersetzt: Organisierer) nicht so viel zu tun. Meine Aufgabe, in meinem Beruf und in diesem Buch, besteht darin, die Vorteile von Ordnung klar zu machen; wie sie alle Aspekte Ihres Lebens, Ihr Zuhause, Ihre Beziehungen und Ihren Ruf positiv beeinflusst. Warum sollten Sie ordentlicher werden? Denken Sie einmal über die 15 Minuten am Tag nach, die Sie Ihren Autoschlüssel suchen, oder über die verlorene Stunde letzte Woche, in der Sie eine wichtige Datei auf Ihrem Computer, gespeichert in einer dunklen Ecke Ihres Datenverzeichnisses, gesucht haben. Wie wäre es, ein Abendessen ohne Hektik auf den Tisch zu bekommen und in kürzester Zeit wieder aufgeräumt zu haben? Was halten Sie davon, spontan Gäste einladen zu können, ohne vor Scham in den Boden zu versinken? Wie wäre es, wenn Sie doch noch die Prämie bekämen, die Sie durch wachsende Aktenstapel und chronisches Zu-spät-Kommen schon fast verspielt haben? Würden Sie nicht gerne früher von der Arbeit nach Hause kommen, damit Sie Ihre Familie und Ihre Freunde endlich richtig kennen lernen und auf einen Stundenlohn kommen, der den Ihrer Schülerjobs übersteigt?
Die Techniken in diesem Buch arbeiten mit einfachen und erprobten Möglichkeiten, Ihr Leben so zu organisieren, wie Sie es gerne leben würden. Schaffen Sie Ordnung, um Ihr Potenzial voll auszuschöpfen und endlich in Frieden leben zu können!
Mythen und Tatsachen
Mythos:
Ich habe von Natur aus kein organisiertes Naturell.
Organisation hemmt meine Kreativität.
Ich habe keine Zeit, Ordnung zu schaffen.
Ordnung macht mich zwanghaft.
Tatsache:
Organisation ist nicht erblich, sondern erlernbar.
Organisation macht Ihren Kopf frei für kreative Gedanken.
Organisation spart Zeit – und zwar viel mehr als das bisschen, das Sie anfangs investieren müssen.
Durch Organisation müssen Sie weniger Kontrolle ausüben. Alles ist an seinem Platz und Sie können umso entspannter sein.
Ballast abladen
Stellen Sie sich vor, das Haus, in dem Sie wohnen, wird von einem Hochwasser weggeschwemmt. Was bräuchten Sie, um von vorne anzufangen? Was würden Sie wirklich vermissen?
Was ist, wenn ein Erdbeben Kleinholz aus Ihrem Büro macht? Wie viele Sachen wären notwendig, damit Sie sich wieder an die Arbeit machen können? Oder Sie haben einen Unfall und landen im Krankenhaus. Wie sehr würden Ihre Kollegen ins Schleudern kommen, weil Sie Ihre Termine nicht mehr wahrnehmen können? Und inwieweit hätten Sie dieses Chaos mit guter Organisation verhindern können, damit jemand zeitweise Ihren Job übernehmen kann?
Oft müssen Horrorszenarien herhalten, damit Menschen Wichtiges von Unwichtigem unterscheiden lernen. Warum das so ist? Weil die Welt überladen ist. Häuser, Wohnungen und Büros sind kurz vorm Bersten und die Werbung schafft es, dass wir noch mehr kaufen. Das Essensangebot wächst, ebenso wie die Konsumenten, in die Breite. Städte platzen aus allen Nähten, die Schulen sind überfüllt und in die Flugzeuge werden so viele Sitze gestopft, dass die Passagiere fast aufeinander sitzen. Unsere Gesellschaft hat sich an eine überladene Mentalität gewöhnt und Sie wundern sich, warum Sie keinen klaren Gedanken fassen können und nicht ruhig und gelassen sind?
Organisation heißt zunächst einmal, Ballast abzuwerfen, Überflüssiges an allen Orten zu entfernen, von der Toilette über den Kalender bis zum Computer, und dann ein System einzuführen, das die guten, wichtigen Dinge an ihrem Platz hält. Ordnung zu machen ist ein befreiendes und erleuchtendes Experiment, das Ihre Effektivität erhöhen und Ihren Stress vermindern wird. Es ist an Ihnen, »Nein!« zu dem Durcheinander in Ihrem Leben zu sagen.
Chaos entsteht, wenn Dinge nicht dort sind, wo sie hingehören, ob auf Ihrem Schreibtisch, in Ihrer Abstellkammer, in Ihrem Kalender oder auf der Arbeitsplatte Ihrer Küche. Dinge in einen Raum zu tragen und anschließend nicht dorthin zurückzubringen, wo sie hingehören, verursacht Unordnung. Spielsachen im Gang liegen zu lassen, Zeitungen im Wohnzimmer oder E-Mails in Ihrem Posteingang müllen Sie auf Dauer zu. Unwichtige Verpflichtungen bringen Durcheinander in Ihren Tag. Zu viele Dinge in Ihrem Zuhause, Ihrem Büro oder Ihrem Zeitplan – jeden Millimeter ausfüllend, Ihr Leben belastend – geben Ihnen nicht mehr Kraft oder Glück. Willkürliche Dinge oder Tätigkeiten lassen Chaos entstehen. Wenn Sie mit Hilfe meiner Techniken organisiert werden, haben Sie Raum und Zeit zum Arbeiten, für Ihre Freizeit und einfach für sich selbst.
Stapelweise Chaos
Es gibt diese Sonderform von Unordnung, die vielleicht auch bei Ihnen ein schuldiges Grinsen hervorruft: der Stapel. Auch wenn Stapeln nach Aufräumen aussieht – nichts könnte in Wahrheit weiter davon entfernt sein. Denken Sie einmal darüber nach, was passiert, wenn Sie einen Stapel machen: Jetzt müssen Sie sich durch alles von oben her durcharbeiten, um das Gesuchte zu finden, anstatt einfach zu einem Ordner, einer Schublade oder einem Regal zu gehen. Ob es um Papiere, Bücher, Kleider oder CDs geht – Stapel machen Arbeit und rauben Zeit.
Die Konfusion im Kopf
Die fatalste Form von Unordnung ist Chaos im Kopf. Wenn Sie Verpflichtungen im Kopf haben, die Sie nicht behalten können, wenn Sie Dinge nicht finden oder nicht wissen, wie Sie etwas tun sollen, wenn Sie von Chaos umgeben sind: All das verursacht Stress und blockiert einfache Wahrnehmungsprozesse Ihres Gehirns. Wenn Sie Schwierigkeiten haben, eine Entscheidung zu treffen, wenn Sie mehrmals ins Büro, in ein Geschäft oder nach Hause zurückgehen müssen, weil Sie etwas vergessen haben, wenn Sie befürchten, den Erwartungen nicht gerecht zu werden, die man an Sie stellt – ob beim Kochen oder bei Verhandlungen, dann leiden Sie an Chaos im Kopf. Wenn Sie erst einmal organisiert sind, werden Sie dieses Chaos in den Griff bekommen, Ihre Zeit einzuteilen lernen und ein Ordnungssystem leben, durch das Sie Ihren Kopf frei bekommen und Ihr Leben entstressen können. Organisation verhilft Ihnen zu neuem Platz in Ihrem Gehirn und dabei ganz natürlich zu mehr grauen Zellen für den Alltag.
Was Unordnung kostet
Der Grund, warum Sie mit Hilfe dieses Buches Ihr Leben organisieren sollten, ist ein ganz einfacher: Unordnung müssen Sie teuer bezahlen.
Die Kosten von Chaos reichen von Bargeld über Zeit, Platz und Gesundheit bis zu zwischenmenschlichen Beziehungen. Wahrscheinlich ist Ihnen nicht klar, welchen Preis Sie für Ihr unorganisiertes Leben zahlen. Wenn Ihnen aber erst einmal die Kosten bewusst werden, dann werden Sie wissen, warum Ordnung sinnvoll ist.
Kostbare Zeit
Welches Gut ist unersetzlich? Zeit. Wenn sie vorbei ist, ist sie vorbei. Kein Augenblick wiederholt sich, kann noch mal erlebt werden oder ist ersetzbar. Ich will hier nicht philosophisch werden, aber es ist nun mal so: Zeit ist das wertvollste Geschenk und trotzdem werfen wir es jeden Tag weg, als hätten wir zu viel davon. Haben Sie heute Morgen Zeit damit verbracht, nach etwas zu suchen? Haben Sie eine Verabredung, einen Zug oder sogar Ihr Flugzeug verpasst? Haben Sie sich müde durch einen Bericht geackert, nachdem Sie Ihr Konzentrationshoch damit verbracht haben, Ihre Mails zu lesen? Vielleicht standen Sie auch im Stau, weil Sie zu spät losgekommen sind. Oder Sie haben auf Ihre wohlverdiente Stunde Erholung verzichten müssen, weil Sie zu lange mit der Zubereitung des Abendessens beschäftigt waren, Ihre Wäsche in der Waschmaschine vergessen haben und noch mal waschen mussten oder ohne Einkaufsliste in den Supermarkt gegangen sind.
Jede Sekunde zählt. Organisation hilft Zeit sparen und mit dieser gewonnenen Zeit können Sie Ihr Leben genießen.
Das liebe Geld
Beim Geld horchen die meisten Leute auf. Schlechte Organisation könnte Ihren Geldbeutel schneller leeren, als Ihnen lieb ist. Machen Sie sich Ihre Situation bewusst und nehmen Sie sich eine Minute, um die Kosten der Unordnung in Ihrem Leben anhand folgender Punkte zu berechnen:
Miete oder Grundbesitz: Wie viele Quadratmeter Ihrer Wohnung oder Ihres Hauses und Ihres Büros sind mit Überflüssigem belegt?
Gehalt: Wie viel Zeit verschwenden Sie, indem Sie ineffizient arbeiten, Dinge zweimal oder ohne Plan tun, und wie wirkt sich das auf Ihren Stundenlohn oder die Gehaltserhöhungen aus?
Zu-viel-Bezahlen: Wie oft zahlen Sie zu viel, weil Sie Dinge in letzter Minute, an der falschen Stelle oder in der falschen Menge kaufen?
Doppelkäufe: Was kostet Sie die Tatsache, dass Sie immer wieder Dinge doppelt kaufen, weil Sie etwas nicht mehr finden, vergessen, dass Sie es bereits besitzen, oder die Gebrauchsanweisung bzw. die Garantie von etwas verloren haben und es deswegen nicht mehr zum Funktionieren bringen?
Strafen: Wie viel Gebühren, Zinsen oder Strafzahlungen löhnen Sie für Überziehungen und verspätete Zahlungen?
Wertminderung: Wie viele Dinge wie Autos oder Möbel verlieren schneller ihren Wert, weil Sie sie nicht sorgfältig pflegen?
Medikamente: Wie viel Aspirin, Magenmittel oder Massagen brauchen Sie, weil Stress Ihnen an die Gesundheit geht?
Und jetzt stellen Sie sich vor, was Sie mit diesem ganzen Geld machen könnten, wenn Sie es durch gute Organisation einsparen würden.
Geben Sie kein Geld für Einlagerungen oder Lagerräume aus. Wenn Sie etwas so selten brauchen, dass Sie es nicht daheim haben müssen, dann brauchen Sie es gar nicht. Werfen Sie es weg, verkaufen Sie es oder spenden Sie es. Einer meiner Klienten hatte bei seinem Umzug einen großen Lagerraum gemietet. Als er die Sachen später geliefert bekam, stellte er fest, dass er fast nichts davon gebrauchen konnte. Das Geld hätte er besser für die Einrichtung der neuen Wohnung verwenden können.
Gesundheit über alles
Es ist schwierig genug, Dinge auf die Reihe zu bekommen, wenn man unorganisiert ist. Aber wie sieht es erst aus, wenn man krank ist? Mit der Zeit kann Unordnung tatsächlich krank machen. Von Stress bekommt man Kopfweh, Magenprobleme, hohen Blutdruck oder sogar Herzprobleme. Und wenn man dann noch Untersuchungen verpasst oder Behandlungen vergisst, kann sich der Zustand ernsthaft verschlimmern. Sie haben keine Zeit, um sich um Ihr Wohlbefinden zu kümmern? Sie könnten Jahre Ihres Lebens verspielen.
Ebenso wie Unordnung krank macht, ist Ordnung eine Investition in Ihre Gesundheit. Vermindern Sie physischen und psychischen Druck, entwickeln Sie ein Selbstschutz-Programm für sich selbst und Sie werden gesünder durchs Leben gehen.
Mangelware Platz
Schließen Sie Ihre Augen und stellen sich vor, dass Sie durch einen Park gehen, einen Berg besteigen oder am Strand entlang spazieren. Warum fühlen Sie sich dort so wunderbar? Weil Sie Platz haben – etwas, das in unserem modernen Leben selten geworden ist.
Heutzutage sind die Menschen so gewohnt daran, keinen Platz zu haben, dass sie den Wert von Raum vergessen und sich leicht von Dingen, die sie nicht wollen oder brauchen, zumüllen lassen. Platz wertet alles auf, womit er einhergeht. Sie können sich bestimmt an Ihren Musikunterricht erinnern: Ohne die Pausen sind die Noten ohne Bedeutung. Sie werden herausfinden, wie Sie aufhören können, Raum anzufüllen und ihn leer zu lassen, damit Sie mehr Platz zum Atmen, Tanzen und Träumen haben.
Der gute Ruf
Verpasste Geburtstage, abgesagte Termine, Gäste mit einem gequälten Gesichtsausdruck; Kunden, Kollegen und Chefs, die Sie inmitten von Papierstapeln suchen. Was meinen Sie, wie sich Unordnung auf Ihren Ruf und auf Ihre zwischenmenschlichen Beziehungen auswirkt?
Chaos kann Ihnen im Weg stehen. Wenn Sie bei der Arbeit unorganisiert wirken, vermitteln Sie ein inkompetentes Bild von sich und Ihr Boss wird vielleicht zögern, Ihnen Projekte zu übertragen oder Sie zu befördern. Kollegen werden sich eventuell weigern, mit Ihnen zusammenzuarbeiten. Ein unaufgeräumter Schreibtisch, verpasste Besprechungen, falsche Notizen können Ihnen allesamt bei Ihrer Karriere im Weg stehen.
In Ihrem Privatleben bezahlen Sie mit gleicher Münze. Ein chaotisches Zuhause treibt Ihre Familie zum Wahnsinn und hält Freunde davon ab, vorbeizuschauen. Gestresste Urlaube und Feiern, späte oder schlecht gewählte Geschenke, wartende Kinder beim Fußballtraining, verpasste Besuche bei kranken Angehörigen, versprochene Erledigungen vergessen – all das wird Sie sicher nicht beliebter machen.
Gute Organisation kann Ihre Beziehungen verbessern, indem Ihre Talente sichtbar werden. Ordnung und eingelöste Versprechen schaffen ein harmonisches Umfeld. Sorgfalt erhöht Ihr Selbstwertgefühl und die Achtung der anderen vor Ihnen. Dieses Vertrauen wird sich in allem widerspiegeln, was Sie tun.
Gründe für das Durcheinander
Chaos ist kostspielig, aber nicht unvermeidbar. Unordnung wird durch Verhaltensmuster hervorgerufen, die man ändern kann. Wenn Sie Chaos verursachende Verhaltensweisen haben, kann ich Ihnen sagen, dass Sie nicht allein sind. Das Zeitalter des Überflusses hat alle infiziert und ich habe Klienten jeden Alters und Berufs, die gleichermaßen ungerüstet sind, um all die Informationen, Produkte und Aktivitäten zu verwerten, die täglich auf uns eindrängen. Sie leben in einer einmaligen Epoche, in der die Menschen generell mehr Dinge und Gedanken als jemals zuvor haben. Aber vielleicht möchten Sie vereinfachen, filtern und das Wichtige erkennen lernen, damit Sie am Ende des Tages mehr Zeit und Geld sowie weniger Stress und Ballast haben. Aber wie?
Lassen Sie uns das Problem an der Wurzel packen, indem wir den Ursachen der Unordnung auf den Grund gehen.
Die tägliche Informationsflut
Ob Sie nun im Internet surfen und Zugang zu ein paar Dutzend Fernsehkanälen haben oder auch nur versuchen, Ihren täglichen Maileingang und die Zeitung zu lesen, wahrscheinlich sind Sie mit mehr Informationen konfrontiert, als Sie verarbeiten können – und das 24 Stunden am Tag. Vor nicht einmal hundert Jahren beschränkte sich die Verbindung zur Außenwelt auf Zeitungen, Bücher und Post. Heutzutage ist das Telefon zu einem fünften Gliedmaß geworden, das wir überall hin mitnehmen. Radio und Fernsehen überfluten die Bevölkerung rund um die Uhr. E-Mail, Fax und das Internet halten die Menschheit auf dem Laufenden.
Wissen ist Macht, aber Information, die man nicht braucht, sind lästig. Ob Informationen gedruckt, elektronisch codiert oder einfach nur in Ihrem Gedächtnis verhaftet sind – ohne einen passenden Ort sind sie Verschwendung von Zeit und Platz. Mit guter Organisation können Sie lernen, die Informationsflut zu filtern und zu Ihrem Vorteil zu nutzen.
Der chronische Kaufzwang
Das Zeitalter des Konsumwahns ist längst etabliert, die Tätigkeit des Kaufens ist bereits tief verwurzelt, ob wir die jeweilige Ware nun brauchen oder nicht. Zeitungsanzeigen wecken Wünsche, Fernsehwerbung macht unzufrieden mit dem, was man hat. Unsere Marktwirtschaft verleitet dazu, sich mit den anderen zu vergleichen – und zwar nicht in Bezug auf innere Werte oder persönliche Erfüllung, sondern in Bezug auf die Dinge, die man besitzt.
Meine erste Antwort, wenn es um den Umgang mit dem Konsumwahn geht: Seien Sie sehr vorsichtig. Verkäufer sind Profis. Werber werden geschult, fortgebildet und immer geschickter, wenn es darum geht, Ihnen etwas anzudrehen, das Sie nicht brauchen. Ihr einziger Zweck besteht darin, Ihren Kontostand zu verkleinern und Ihren Platz zu füllen. Und was passiert dann? Sie sind danach auch nicht glücklicher als davor. Aber Sie haben ein leeres Konto und ein überfülltes Zuhause. Der Kaufzwang bezieht sich auf reguläre Ware, aber vor allem auf die gemeinen Angebote.
Schlussverkauf – Ausverkauf – Angebot
Sie gehen in ein Geschäft und was sehen Sie? Ein Schild mit der Aufschrift: ANGEBOT.
Also nehmen Sie Kurs auf die Ware hinter dem Schild und sehen sich an, wie Sie heute schon wieder eine Menge sparen können, indem Sie mehr kaufen. Und plötzlich geht es nicht mehr darum, was Sie eigentlich brauchen, sondern um das, was der Laden an Angeboten hat. Der Verkäufer übernimmt und sagt Ihnen, was Sie zu kaufen haben – auch wenn Sie schon einen Pullover in der Farbe haben. Oder Sie besitzen nichts, was dazu passt: Dann müssen Sie eben noch eine passende Hose kaufen. Zum regulären Preis versteht sich. Wenn Sie Ordnung in Ihr Leben bringen, wird es Ihnen leichter fallen, ein Stopp-Schild zwischen sich und ein Angebot zu installieren. Sie werden an Ihren vollen Schrank und Ihre sortierte Kommode denken und einfach »Nein« sagen können.
Gratis – kostenlos – geschenkt!
Noch verlockender als ein Angebot sind die sechs Buchstaben GRATIS. Gratis-Mittagessen, Gratis-Zahnbürste, Gratis-Reise nach Spanien – ein Signalwort für Schnäppchenjäger. Kostenloses hat allerdings normalerweise einen Preis. Entweder müssen Sie zusammen mit dem Gratis-Angebot etwas kaufen (das Sie nicht brauchen, versteht sich) oder Sie verpflichten sich zu einem späteren Kauf. Oder Sie verbringen Unmengen von Zeit damit, Bonuspunkte auszuschneiden, aufzukleben und einzuschicken.
Stellen Sie sich vor, dass eine bestimmte Marke mit einer kostenlosen Zahnbürste wirbt, wenn Sie eine Tube von ihrer Zahncreme kaufen. »Toll!«, denken Sie sich, »eine Zahnbürste brauche ich gerade«, also kaufen Sie das Angebot. Allerdings benutzen Sie normalerweise eine andere Zahnpasta, speziell für empfindliche Zähne, und die neue Tube liegt jahrlang herum, bevor Sie sie endlich wegwerfen. War diese Zahnbürste umsonst? Nein! Sie haben den Preis der Zahnpasta bezahlt und außerdem den Platz verschwendet, den sie eingenommen hat.
Sie verbringen eine Viertelstunde damit, einen Gutschein über einen Euro auszufüllen. Ist Ihre Zeit nicht mehr wert als vier Euro die Stunde? Jetzt rechnen Sie noch die Briefmarke und den Umschlag dazu und Sie haben wirklich ein Verlustgeschäft gemacht.
Dann gibt es noch diese Angebote, bei denen Sie ein kostenloses Buch oder eine Gratis-CD bekommen, wenn Sie weitere zehn Medien über das Jahr verteilt kaufen. Gibt es dort die Bücher, die Sie lesen? Werden Sie irgendwann dazu kommen, sie auch zu lesen? Oder auch nur eines? Haben Sie Platz für so viele Bücher?
Sogar Werbegeschenke wie Kugelschreiber, Tassen, Kalender oder irgendwelcher Schnickschnack sind nicht wirklich umsonst. Sie machen Werbung auf Kosten des Platzes in Ihrer Wohnung.
Ich habe bereits die Kosten der Unordnung erwähnt. Wenn Sie dieses Buch lesen und sich des Durcheinanders bewusst werden, können Sie sich freimachen von kostenlosen Dingen, für die Sie bezahlen müssen.
Flohmärkte
Ich gebe zu, dass wir auch einmal ein Flohmarkt-Problem hatten. Als meine beiden Töchter jung waren, zogen sie gerne mit ihren Geldbeuteln voller Kleingeld los und kauften Kleidung, Plastikschmuck, Puzzles, Spiele, Bücher, Puppen. Als ich dabei zusah, wie sich unser Haus langsam füllte, wurde mir klar, was passierte: Alle anderen verkauften ihren Kram und wir machten ihn zu unserem. Wie konnte ich diesem organisatorischen Missgriff gegensteuern? Ich drehte das Ganze um und veranstaltete einen Garagenverkauf. Was bei der Eingangstür hereinkam, wurde beim Garagentor wieder verkauft. (Jetzt lasse ich den Kram natürlich überhaupt nicht mehr ins Haus.) Gute Ideen zu Ihrem eigenen Garagenverkauf finden Sie in Kapitel 18 im Top-Ten-Teil.
Gute Organisation bedeutet in diesem Fall: Wenn Sie etwas Gebrauchtes kaufen, schauen Sie nach, ob Sie es wirklich brauchen und ob es funktioniert. Sind alle Teile vorhanden? Sieht es noch gut aus? Wenn man es reparieren muss, können Sie das leicht und innerhalb der nächsten Woche erledigen (lassen)?
Und es wird Ihnen leichter fallen, über Flohmärkte oder zu Garagenverkäufen zu gehen, ohne danach mit einer kompletten Wohnzimmereinrichtung nach Hause zu kommen.
Wie nett!
Nette Dinge begegnen einem überall. Es handelt sich meist nicht um teure Käufe und man gibt gerne Geld für sie aus. Wahrscheinlich passiert das so leicht, weil diese Dinge ein Lächeln in Ihr Gesicht zaubern – ein verrücktes Kleid, das Sie niemals außerhalb der Wohnung tragen werden, ein blöder Witz auf einer Tasse, eine sprechende Krawatte. Das Problem ist, dass diese netten Dinge schnell an Reiz verlieren. Welpen sind auch nett, aber man sollte keinen kaufen, wenn man nicht bald einen ausgewachsenen Hund daheim haben möchte.
Wenn Sie erst einmal lernen, sich nicht zumüllen zu lassen, werden Sie Dingen von nur vorübergehender Bedeutung besser widerstehen können. Sie werden Ihren Schwerpunkt auf Dinge legen, die halten und wichtig sind. Sie werden weniger nette Dinge kaufen.
Die Geschenke von Tante Grete
Ich war die einzige Verwandte in der Nähe, als meine Großtante Grete bemerkte, dass sie alt wurde, und beschloss, uns ein paar Dinge zu schenken – von denen sie eine Menge hatte. Sie und Onkel Karli lebten seit den 1930er-Jahren in ihrem Haus, und obwohl es ziemlich klein war, hatten sie es bis obenhin angefüllt. Ich sah ihrer Ankündigung also mit einigen Bedenken entgegen. Auf der anderen Seite war sie wie eine Großmutter zu meinen Kindern und auch zu mir immer sehr nett. Also lernte ich, mit ihren Geschenken umzugehen, und zwar je nach Geschenk-Typ.
Geschenk Nr. 1: Möchte ich nicht, brauche ich nicht. Das erste Geschenk von Tante Grete war einfach: ein paar Zierdeckchen. Obwohl ich sie nicht wollte, war es einfach, sie zu nehmen und meiner Schwester zu überlassen, die sie haben wollte.
Geschenk Nr. 2: Muss repariert werden, ist aber nützlich. Der nächste Besuch bei Tante Grete war schon nervenaufreibender. Sie meinte, dass sie ein paar Stühle hat. »Oh nein!«, dachte ich mir. Ich habe keinen Bezug zu Antiquitäten und es wäre hart gewesen, eine ganze Reihe von alten Stühlen wegzugeben – ganz abgesehen von den Erklärungsnöten, wenn Tante Grete bei einem Besuch nach ihnen gefragt hätte. Aber siehe da: Grete zog diese leichten Holzstühle mit wunderschön geschnitzten Lehnen hervor, die mir sofort gefielen. Das einzige Problem war, dass sie in einem schrecklichen Grün gepolstert waren. Ich trug sie also direkt zum nächsten Möbelladen – das Schlüsselwort hier ist direkt – und ließ sie in einer Farbe polstern, die mir gefiel. Nach dieser kleinen Schönheitskorrektur waren die Stühle sehr nützlich für Feste oder größere Essen. Ich habe sie immer noch, über zehn Jahre nachdem Tante Grete gestorben ist.
Geschenk Nr. 3: Ich hasse es, die Kinder lieben es. Das nächste Mal zog Tante Grete einen Großmutter-Trick und beschenkte meine Töchter. »Kinder, hättet ihr gerne diese Muschelsammlung?«, fragte sie unschuldig. Wir meinen hier eine wirklich scheußliche, farbig besprühte Muschelsammlung, die in zwei Holzkästchen an der Wand hing. Ich stöhnte, meine Töchter, damals drei und fünf Jahre, waren begeistert. Da half nichts. Für sie war die Sammlung ein Stück Tante Grete und ich hatte sie 15 Jahre lang im Flur hängen, bis ich umzog. Gegen manche Geschenke ist man machtlos.
Geschenk Nr. 4: Ich hasse es, die Kinder hassen es. Das vierte Mal bei Tante Grete bekamen wir eine alte Tagesdecke. Tagesdecken haben offenbar nicht die gleiche Wirkung auf kleine Mädchen wie Muschelsammlungen. Wir trugen die Decke zu uns, die alt und abgenutzt aussah. Ich wollte sie nicht, sie wollten sie nicht, also gaben wir sie zur Altkleidersammlung.
Einem geschenkten Gaul ...
Ein Geschenk ist fast immer etwas, das Sie sich nicht ausgesucht haben – vielleicht brauchen Sie es, vielleicht auch nicht. Aber ein Geschenk ist gleichzeitig ein Zeichen von Zuneigung oder Achtung, also müssen Sie es behalten, richtig?
Geschenke sollen einen glücklich machen. Schnickschnack tut das nicht, sondern bringt nur Unordnung in Ihr Leben. Besinnen Sie sich also auf den eigentlichen Zweck des Schenkens und bringen Sie ungewollte Geschenke in den Laden zurück. Tauschen Sie sie gegen etwas, das Sie brauchen können, oder lassen Sie sich das Geld zurückzahlen. Vielleicht kennen Sie auch jemanden, der diese Sache gerne hätte (und den Sie damit nicht zumüllen!).
Es gibt Fälle, in denen der Schenker – oft ein Verwandter – von Ihnen erwartet, dass Sie das Geschenk auch benutzen. Müssen Sie also die hässliche Vase von Tante Susi ins Regal stellen oder den geschmacklosen Elchpulli von Weihnachten tragen? Natürlich nicht. Eine Taktik besteht darin, Tante Susi zu erzählen, dass die Vase kaputtgegangen ist und dass Ihr Hund den Pulli in seine Einzelteile zerlegt hat. Oder Sie stellen die Vase in den Schrank und holen sie nur heraus, wenn Tante Susi zu Besuch kommt. Oder Sie sind einfach ehrlich und sagen, dass Sie das Geschenk umtauschen möchten. Das hat auch den Vorteil, dass Ihre Tante das nächste Mal vielleicht nicht mehr davon ausgeht, dass auch Ihnen rosa Porzellan mit hellgrünen Tupfen gefällt. Aber lassen Sie sich auf keinen Fall Ihr Leben von Dingen zumüllen, die Ihnen nicht gefallen.
Das fatale Für-später-Aufheben
Haben Ihnen Ihre Eltern beigebracht, alles aufzuheben? Sehr schön – allerdings im übertragenen Sinn. Verkaufen Sie Ihre Sachen und Sie haben etwas Brauchbares aufzuheben: Geld. Bringen Sie Herumliegendes zum Flohmarkt und sparen Sie den Erlös für den Moment, in dem Sie Ihren Job verlieren oder eine große Reise machen. Dafür brauchen Sie bestimmt keine Kleidung, die seit Jahren nicht getragen wurde, alten Schnickschnack, doppeltes Geschirr oder Bücher, die Sie nie lesen werden. Konzentrieren Sie sich auf die Gegenwart und heben Sie nur wirklich Wichtiges auf, das wird Sie auch in der Zukunft glücklicher machen.
Souvenirs und Erinnerungsstücke
Bei Souvenirs sieht es ähnlich aus: Man versucht etwas festzuhalten, das war. Wenn Sie beim Reisen damit anfangen, nach Dingen zu suchen, die Sie später daran erinnern sollen, dass Sie einmal da waren, läuft etwas schief. Genießen Sie Ihren Urlaub, legen Sie sich an den Strand, setzen Sie sich in ein Café oder sehen Sie sich eine Ausstellung an. Diese Momente sind unvergesslicher und wertvoller als jedes noch so schöne Souvenir, das Ihnen nur die Wohnung füllt.
Sie möchten sich an besondere Augenblicke erinnern? Das geht am besten mit persönlichen Dingen, und das sind keine Postkarten, sondern Ihre eigenen Fotos. In diesem Buch finden Sie Tipps, wie Sie Fotos und Videos archivieren können. Katalogisieren Sie Ihr Archiv so, dass Sie jederzeit und gut darauf Zugriff haben. Konzentrieren Sie sich auf besondere Augenblicke und Abenteuer – und lassen Sie die ganzen Souvenirs den anderen Touristen.