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Die Gedichte von Thomas Götz sind Impressionen von Orten, Landschaften und Begegnungen, exakt fixierte Augenblicke, deren Realität vielfach durch eine historische Dimension erweitert wird. Mit der ihm eigenen unaufdringlichen Sprache schildert der Autor seine Erfahrungen der Wirklichkeit, registriert minutiös Veränderungen, die dem alltäglichen Beobacher nicht auffallen würden. Die einfachen und klaren Bilder der Gedichte, ihr strenger Rhythmus sowie ihre gedankliche Offenheit machen den Reiz dieser Lyrik aus.
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Seitenzahl: 15
Ruhelos
I
Venedig, vor Anker
Athen
Alte Landschaft, August
Engel
Ba-da-ling
Aus alter Zeit
Abend am Strand
II
Venedig, von ferne
Meteora
Feldweg im Oktober
In einer alten Kaschemme
Garten der Steinlaternen
Hotel du Lac
Kuusisari
III
Stunde in Venedig
Theos Garten
Zeit der Eichelhäher
Blumen auf alten Gräbern
Gateway of India, nachts
Tübingen, Mai
Eisfischer
IV
Venedigs Gondeln
Kurzes Gedicht auf die Insel
Verlust
L´heure bleue
Humayun
Kurische Nehrung
Impressionen Ende Dezember
V
Rückkehr der Schwäne nach Venedig
Santorini
Langer Heimweg Ende Dezember
Sommeranfang
Postkarte aus Kabul
Wo die Eidechsen schlafen
Dieser Sommer, abgezählt
VI
La Serenisima
Mykene
Später Winter
Ausstellung Leonardos Kosmos
Königliche Promenade (Dehli)
Kairo
Mittsommerinseln
Die alte Stadt
Wo Gefahr besteht für mein Herz treibt unsicher mein Kahn durch die Nacht
Ich hatte ihn nie gesehen
meinen Vater
schon vor meiner Geburt war er abgereist
und nur aus Botschaften wusste ich
dass er in Konstantinopel lebte
Aber da waren Briefe
gemalt auf Reispapier
fremde Schriftzeichen
und Fratzen aus einer Welt
von jenseits des mittelländischen Meeres
Geheimnisse
die am Bosporus nicht endeten
sondern erst anfingen
an Orten
deren Namen ich nie zuvor gehört hatte -
Baku Buchara und Karakorum
Residenz eines Kaisers
den sie Khan nannten
Die Unruhe trieb mich durch die Kanäle
aber die prächtigen Plätze und Paläste
konnten mich nicht halten
mit meiner Gondel fuhr ich hinaus
in die offene Lagune
und vergaß die Löwen Venedigs --
In der Ferne zogen Karawanen auf
Horden wilder Völker stürmten heran
Tartarenstädte baute der Sturm auf
am Horizont