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Wasser bedeckt zu rund 70 Prozent die Erdoberfläche, weshalb unsere Erde auch "Der blaue Planet" genannt wird. Nahezu 95 Prozent davon ist Salzwasser. Vieles im Meer bleibt uns Landratten jedoch leider verborgen. Aber zum Glück treffen wir in diesem Buch Pauline, die uns mit hinaus aufs Meer nimmt und die faszinierende Welt der Korallenriffe zeigt. Was ist überhaupt ein Korallenriff und wie entsteht es? Wer lebt in einem Korallenriff und welchen Gefahren sind Riffe und ihre Bewohner ausgesetzt? Diese und viele andere spannende Meeresthemen werden in diversen Kurzgeschichten auf eine einfache und unterhaltsame Weise angesprochen. Moderne Illustrationen ermöglichen einen besseren Lernerfolg und machen dieses Buch damit zu dem idealen Urlaubsbegleiter für kleine Strand- und Wasserratten. Bestens geeignet zum Vorlesen, Anschauen oder Selberlesen.
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Seitenzahl: 48
Peter und Pauline
Traudel und die Plastiktüte
Eine recht unerfreuliche Nachricht
Eine ganze Stadt aus Korallen
Die Wunderwelt der Riffe
Das Leben am Korallenriff
Eine Waschanlage für große Fische
Ein Haus aus Blech
Allerlei Lärm unter Wasser
Das Riff und seine Bewohner
Pauline trifft den Schrecken der Meere
Ein großer Teppich aus Öl
Ein Sandsturm unter Wasser
Eine Wüste unter Wasser
Harmonie am Korallenriff
Korallenriffe sind ‘krasb‘
Der Abschied vom Meer
Wie ein Pfeil durchstößt Pauline die Wasseroberfläche, blinzelt kurz in die Sonne, bevor die Schwerkraft sie wieder ins Wasser zurückfallen lässt. Neben ihr taucht Peter auf, prustet laut und japst nach Luft. „Mann Pauline, wie lange waren wir denn jetzt da unten? Das war sicherlich ein neuer Rekord, oder?“ fragt er, und bekommt einen kurzen Hustenanfall.
Pauline sieht ihrem Bruder zu, wie er langsam aber sicher wieder zu Atem kommt. Während sie ihn so anschaut, bemerkt sie plötzlich das kurze, schelmische Aufblitzen in seinen Augen. Pauline ist starr vor Schreck, denn sie ahnt was das bedeutet. Sie überlegt nicht lange, und beginnt sofort mit aller Kraft auf das Ufer zuzuschwimmen. Es wird ein Wettschwimmen Kopf an Kopf. Peter ist zwar kräftiger und auch einige Jahre älter als sie, doch dafür hat Pauline fast jede freie Minute im und am Wasser verbracht. Beide kommen ungefähr gleichzeitig am Ufer an und lassen sich total außer Atem auf den warmen Sand fallen. Sie japsen nun beide nach Luft, denn das Tauchen und Schwimmen war doch ganz schön anstrengend gewesen. „Mensch Pauline, du wirst ja immer besser im Schwimmen!“, sagt Peter anerkennend. „Ich kann da kaum noch mithalten.“ Pauline schaut ihren großen Bruder an und erwidert stolz „Ja, im Schwimmen habe ich dich fast eingeholt, und bald werde ich auch im Tauchen besser sein als du.“ Da lacht Peter laut auf „Hört, hört! Meine kleine Schwester will im Tauchen auch bald so gut sein wie ich. Na, ich glaube, da musst du aber noch lange und viel üben! Jetzt steht es jedenfalls 1:1 zwischen uns. Du bist die Nummer 1 im Schwimmen, und ich die Nummer 1 im Tauchen.“ „Nicht mehr lange großer Bruder, nicht mehr lange. Du wirst schon sehen!“, erwidert Pauline ganz selbstbewusst. Da muss Peter nochmals lachen, doch insgeheim spürt er, dass Pauline wahrscheinlich recht hat, und dies eventuell bereits recht bald soweit sein könnte, wenn er nicht endlich anfängt, mehr und härter zu trainieren. Von nichts, kommt halt nichts.
Als sie beide wieder zu Kräften gekommen sind, gehen sie gemütlich am Strand entlang zu ihrer Hütte. Hier leben sie, zusammen mit ihren Eltern, solange Pauline denken kann. Wenn die Sonne morgens früh aufgeht, und ihre warmen Sonnenstrahlen auf Paulines Gesicht scheinen, kitzeln diese Pauline so sehr, dass sie davon aufwacht. Und wenn die Sonne abends untergeht, und es dunkel wird, dann geht Pauline und der Rest der Familie schlafen. Es ist ein bescheidenes Leben, ohne viel Schnickschnack und Luxus. Dafür aber kann Pauline den ganzen Tag am Strand spielen, und hat das große, weite Meer, mit all seinen faszinierenden Bewohnern, direkt vor der Tür. Hier im Meer passiert jeden Tag etwas, und meistens auch etwas richtig Aufregendes, und man kann hier so manches tolle Abenteuer erleben. Pauline kann sich keinen schöneren Platz auf der Welt vorstellen und sie möchte von hier nie weg.
Es war gar nicht so lange her, als Pauline wieder einmal im Wasser spielte, und sich auf dem Rücken liegend, von den Wellen schaukeln ließ. Neben ihr tauchte auf einmal eine lange runde Schnauze auf und eine sonore Stimme sagte: „Erschrick bitte nicht. Ich bin Dennis, der Delfin. Ich brauche deine Hilfe!“ Pauline dreht sich um und schaut in zwei dunkle, intelligent dreinblickende Augen. Total verdutzt antwortet sie: „Äääääääh, ja, natürlich gerne. Was ist denn los?“ „Nun, Traudel, die Schildkröte, hat eine Plastiktüte verschluckt und wird daran ersticken wenn wir ihr nicht helfen.“ „Na dann aber los. Schnell!!“ antwortet Pauline ganz aufgeregt. „Gut, halt dich an meiner Rückenflosse fest, ich bringe dich zu ihr“.
Kaum hat sich Pauline an Dennis’ Rückenflosse festgehalten, schwimmt er auch schon los und durchschneidet elegant und in hohem Tempo wie ein Messer die Wellen. Als sie bei Traudel angekommen sind, sieht Pauline bereits das Malheur. Nur noch ein kleiner Zipfel der Plastiktüte hängt aus Traudls Maul heraus, den ganzen anderen Rest hat sie bereits verschluckt.
Beherzt greift sich Pauline den heraushängenden Zipfel und zieht vorsichtig daran. Langsam, ganz langsam kommt zum Glück die ganze Plastiktüte wieder zum Vorschein. Puh, geschafft, alle atmen auf. „Wie konnte das denn nur passieren?“ fragt Pauline Traudel. „Nun, Quallen sind eine meiner Leibspeisen. Ich habe einfach diese im Wasser schwimmende Plastiktüte mit einer Qualle verwechselt und hineingebissen. Als ich dann merkte, dass das ja gar nicht schmeckt, war es schon zu spät.“
Da taucht ein weiterer Kopf neben Traudel auf. Es ist Hildegard, die alte, weise Schildkröte. „Ich habe alles mit beobachtet.“ sagt sie. „Das habt ihr toll gemacht. Danke für eure Hilfe, ihr habt Traudel das Leben gerettet. Leider werfen die Menschen immer mehr Müll in die Meere, und viele meiner Verwandten sind bereits an solchen Plastiktüten erstickt. Daher helfen wir uns alle so gut es geht gegenseitig.“