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»Ellroy ist der wohl wahnsinnigste unter den lebenden Dichtern und Triebtätern der amerikanischen Literatur.« Süddeutsche Zeitung 6. Dezember 1941: Es ist der Vorabend des Angriffs der Japaner auf Pearl Harbor. Amerika steht kurz vor dem Kriegseintritt. In Los Angeles wird eine japanische Familie tot aufgefunden. Handelt es sich um Mord oder rituellen Selbstmord? Die Ermittlungen bringen vier Menschen zusammen: einen brillanten Forensiker, japanisch-amerikanischer Abstammung, eine junge Frau, von einer unbändigen Abenteuerlust getrieben, einen Polizisten, den es wirklich gab: William H. "Whiskey Bill" Parker, später Chef des LAPD, und einen, der ein Produkt von Ellroys unnachahmlicher Phantasie ist: Dudley Smith, die perfide Verkörperung des Bösen.
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Das Buch
»Besessenheit steht mir gut. Die Liebe zur Sprache definiert mich. Ich bin ein in Los Angeles geborener Amerikaner. Die Geschichte hat mich einmal mehr an meinen Schreibtisch gerufen. Mein Roman heißt Perfidia. Der Titel bedeutet auf Spanisch »Verrat« und verweist auf ein klagendes Lied der späten Dreißigerjahre. Der Roman ist in jeder Hinsicht groß angelegt. Männer und Frauen mit großen Seelen geraten in Los Angeles im Monat von Pearl Harbor aneinander. Sie haben große Überzeugungen, große Träume und ein tief gestörtes Pflichtbewusstsein.
Sie arbeiten mit- und gegeneinander, um ein großes Verbrechen aufzuklären, und streben groß und ruchlos nach Liebe. Perfidia ist die Quintessenz dessen, was ich über die Kunst und das Handwerk des Erzählens, was ich über Geschichte, über Männer und Frauen weiß, und über die immer wieder drängende Frage, warum Menschen tun, was sie tun. Ich bin in die Vergangenheit hinabgestiegen und mit einem Geschenk für Sie zurückgekehrt. Das ich mit meinen allerbesten Wünschen anzunehmen bitte.«
James Ellroy
Der Autor
James Ellroy, Jahrgang 1948, begann seine Schriftstellerkarriere 1979 mit Browns Grabgesang. Mit zehn Jahren, als seine Mutter Opfer eines Sexualverbrechens wurde, lernte Ellroy bereits die dunklen Seiten seiner Heimatstadt Los Angeles kennen. Er geriet nach dem Tod seines Vaters als junger Mann aus der Bahn und fing sich erst durch das Schreiben wieder. Mit Die Schwarze Dahlie gelang ihm der internationale Durchbruch, für Aufsehen sorgten auch seine Recherchen im Mordfall seiner Mutter und das Buch, das er darüber schrieb: Die Rothaarige. Etliche von Ellroys Büchern wurden verfilmt, darunter L.A. Confidential.
Perfidia ist der erste Roman des zweiten L.A.-Quartetts, Ellroys fiktiver Geschichte der Stadt Los Angeles während des Zweiten Weltkriegs.
JAMES
ELLROY
PERFIDIA
Roman
Aus dem Amerikanischenvon Stephen Tree
Ullstein
Die Originalausgabe erschien 2014unter dem Titel PERFIDIAbei Alfred A. Knopf, New York
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ISBN 978-3-8437-1069-5
© 2014 by James Ellroy© der deutschsprachigen Ausgabe2015 by Ullstein Buchverlage GmbH, BerlinUmschlaggestaltung: Rudolf Linn, Kölnbasierend auf dem Originalumschlag von Chip KiddUmschlagmotiv: © Whitehead Images/Alamy / MIXA/Alamy
Alle Rechte vorbehalten. Unbefugte Nutzungen, wie etwa Vervielfältigung, Verbreitung, Speicherung oder Übertragung können zivil- oder strafrechtlich verfolgt werden.
E-Book: Pinkuin Satz und Datentechnik, Berlin
FürLisa Stafford
»Einen Gewalttätigen beneide nicht,und wähle keinen seiner Wege.«
Die Sprüche Salomonis 3:31
Fünfte Kolonne: Substantiv, gängiger umgangssprachlicher Begriff im Amerika von 1941. Im jüngst vergangenen Spanischen Bürgerkrieg geprägt. Während vier Soldaten-Kolonnen in die Schlacht geschickt wurden, blieb die Fünfte Kolonne vor Ort und organisierte Industriesabotage, Propaganda und weitere unauffällige subversive Tätigkeiten. Die Kämpfer der Fünften Kolonne bemühten sich, unerkannt zu bleiben; ihr ambivalenter und/oder anonymer Status machte sie ebenso gefährlich, wenn nicht noch gefährlicher als die vier herkömmlichen Kampfkolonnen.
Reminiscenza.
Vor 85 Jahren habe ich mich in einem Schneesturm in der Prärie verlaufen. Dessen Kälte hält mich bis heute in ihrem Bann. Die Magie verlor sich mit den Jahren, neuerdings macht mir das Sterben Angst. Die Wolken pflegen nicht mehr zu bersten, wann und wie ich will. Umso mehr ist mir am Erinnern gelegen.
Damals war ich wie im Fieber. Und im Fieber bin ich noch. Solange ich die Geschichte weiterspinnen kann, halte ich mir den Tod vom Leibe. Ich enteile ins Damals, um mir weitere Augenblicke im Heute zu erkaufen.
Dreiundzwanzig Tage.
Ritualmordbeschuldigung.
Ein Polizist, der an die Tür einer jungen Frau klopft. Im Winde wehende Mörderfahnen.
Dreiundzwanzig Tage.
Ein alles hinwegfegender Sturm.
Reminiscenza.
GERALD L. K. SMITH / K-L-A-N RADIO, LOS ANGELES / SCHWARZ-SENDER/TIJUANA, MEXIKO / FREITAG, 5. DEZEMBER 1941
Der jüdische Kontrollapparat hat uns in diesen Krieg gehetzt – der unser Krieg geworden ist, ob uns das nun passt oder nicht. Dass keine Nachrichten gute Nachrichten sind, hat nur vor der herrlichen Erfindung des Radios gegolten, das alle Nachrichten verbreiten kann – gute wie schlechte –, und zwar Raketen-Raumschiff-rasend-schnell. Heute Abend sind die Nachrichten geradezu grässlich schlecht, weil Nazis wie Juden ihre jeweiligen Säue losgelassen haben – weswegen der unverdiente und ungewollte Krieg mit voller Wucht bedrohlich auf uns zukommt.
Dito: Adolf Hitler hat im Sommer seinen Pakt mit dem Roten Rotzboss Joseph Stalin gebrochen und ist ins weit-wüste Rot-Russland eingefallen. Hammer-und-Sichel-Armeen sind dabei, des Führers stramme Stiefelträger vor Moskau zu verbratwursten – aber die neckischen Nazis haben England bereits in Schutt und Asche gebombt und halb Europa unter ihre nordisch-nationalistische Fuchtel gezwungen. Hitler hat noch immer genug Kampfkraft, um den amerikanischen Bodentruppen ordentlich einzuheizen – was unsere große Nation in nicht allzu ferner Zukunft zu spüren bekommen wird. Und jetzt fragt ihr euch, was ihr da sollt, meine guten Freunde? Diesen Krieg wollen wir bestimmt nicht – aber mitgefangen, mitgehangen.
Dito: Der hinlänglich bekannte Il Duce Benito Mussolini bleibt mit seinem Nordafrika-Feldzug stecken – aber aus und vorbei ist es mit ihm noch lange nicht. Die Italiener sind bessere Liebhaber als Kämpfer – besser für große Oper als für den Krieg geeignet. Alles richtig – nur dass diese Belcanto-blaffenden Bambini dennoch eine Bedrohung im südeuropäischen Kriegstheater darstellen. Jawohl, auch im Osten brauen sich Sturmwolken zusammen. Und Sturmwolken werden demnächst bedauerlicherweise über uns im Westen platzen – in Gestalt unserer kampfbereitesten vermeintlichen Feinde: der Japsen.
Und jetzt fragt ihr euch wieder, was ihr da sollt, meine Freunde? Als überzeugte America-Firster habt ihr mit mir gefordert, Amerika aus fremden Händeln rauszuhalten. Aber Hirohitos heidnische Hornissen schwärmen übers Weltmeer – was mir ganz und gar nicht schmecken will.
Dito: Das State Department hat gerade ein Bulletin veröffentlicht. Japsen-Konvois dampfen Richtung Siam, und die Invasion wird jeden Augenblick erwartet.
Dito: Zivilisten fliehen aus Manila, der Hauptstadt der Philippinen.
Dito: Präsident Franklin »Der-lügt-nur« Rosenfeld hat dem Japsen-Kaiser eine persönliche Botschaft geschickt. Die Botschaft ist Bitte und Warnung zugleich: Lasst den weiteren Vormarsch bleiben, oder ihr kriegt es mit Amerika zu tun.
Uncle Sam verliert allmählich die Geduld. Die Hawaiianischen Inseln gehören uns und sind das pazifische Eingangstor zum amerikanischen Festland. Die prächtigen Tropeninseln, die sich bis zu uns erstrecken, stehen nun im Visier von Japsen-Kanonenbooten. Der unverdiente, grundlose und ungewollte Krieg kommt bedrohlich auf uns zu – ob uns das nun passt oder nicht.
Dito: Präsident Rosenfeld will wissen, wieso sich Hirohitos Höllenhunde in Französisch-Indochina massieren.
Dito: Radio Bangkok hat Warnungen vor einem heimlichen Japsen-Überfall auf Thailand gesendet. Die Japsen-Botschafter palavern gerade mit Außenminister Cordell Hull. Sie zischen mit gespaltener Zunge – wollen nur den Frieden, während uns ihr Außenminister Shigenori Togo zusammenscheißt, weil Amerika den japanischen »Idealen« so verständnislos gegenübersteht und ständig gegen die angeblichen Japsen-Pogrome in Ostasien und im Pazifikraum protestiert.
Jawohl, meine Freunde – da beißt die Juden-Maus keinen Faden ab. Dieser kommunistisch ausgeheckte Krieg kommt bedrohlich auf uns zu – ob uns das nun passt oder nicht.
Kein vernünftiger Amerikaner wird sich in einen ausländischen Judenkrieg einmischen wollen. Kein vernünftiger Amerikaner wird deswegen amerikanische Jungs in Not und Tod schicken wollen. Aber kein vernünftiger Amerikaner wird bestreiten, dass wir vorbeugend eingreifen müssen, und zwar auf fremder Erde, damit dieser Krieg uns verschont. Wo ich recht habe, habe ich recht, meine Freunde – auch wenn mir der Rückzieher heiße Schamröte ins Gesicht treibt.
Den Krieg haben nicht wir angefangen. Und auch nicht Adolf Hitler oder der halbseidene Hirohito. Diesen Roten Borschtsch haben uns die jüdischen Weltverschwörungs-Apparatschiks eingebrockt, die auf der ganzen Welt Freund gegen Freund hetzen. Und ihr fragt euch, was ihr da sollt, meine guten Freunde?
Jawohl, der Krieg, den wir todsicher nicht gewollt haben, kommt bedrohlich auf uns zu. Und Amerika hat sich noch nie vor einem Kampf gedrückt.
DIE JAPSEN
(6. Dezember – 11. Dezember 1941)
HIDEO ASHIDA
LOS ANGELES / SAMSTAG, 6. DEZEMBER 1941
Da – Whalen’s Drugstore, 6th, Ecke Spring Street. Kürzlich Schauplatz von vier Straftaten. 211 Police Code – bewaffneter Raubüberfall.
Der Laden war verhext. Vier Überfälle in einem Monat deuteten auf einen fünften hin. Höchstwahrscheinlich vom selben Täter. Der Mann arbeitete solo. Er verbarg das Gesicht hinter einem Tuch und brachte eine langläufige Knarre mit. Er stahl Narkotika und plünderte die Ladenkasse.
Das Raubdezernat war unterbesetzt. Ein Spinner mit Hitlermaske hatte drei Kneipen in Silver Lake überfallen. Ein Zweihundertelfer mit Zusatzchaos. Der Spinner hatte den Barkeepern den Pistolenknauf ins Gesicht gehauen und Kundinnen begrabscht. Er war schießwütig. Er hatte die Musikbox und die Schnapsregale zusammengeschossen.
Das Raubdezernat war überfordert. Ashida hatte eine Stolperdraht-Apparatur gebastelt und entschieden, sie hier auszuprobieren. Den Prototyp hatte er seinerzeit in der Highschool entwickelt. Und damit zunächst in der Dusche der Belmont High experimentiert. Um Bucky nach dem Baseball-Training zu foto –
Ein Wagen bog nördlich in die Spring ein. Der Fahrer sah Ashida. Klar – er brüllte: »Gottverfluchter Japse!«
Ray Pinker antwortete. Klar – er brüllte: »Fick dich!«
Ashida blickte nach unten. Das Verbindungskabel verlief quer über die Straße und endete am Bordstein vor dem Drugstore. Der Räuber-Knilch hatte stets am gleichen Fleck geparkt. Das Kabel führte zu einer Kamera mit Fernauslöser in einem Hartgummi-Gehäuse. Die Reifen des einparkenden Autos setzten den Mechanismus in Gang. Verschluss und Blitzlicht traten in Aktion und knipsten das hintere Nummernschild. Die Filmrollen steckten in mit Gummi überzogenen Röhren und wurden vom Apparat entwickelt und fixiert. Eine Ladung reichte, um die einparkenden Autos eines ganzen Tages festzuhalten.
Pinker zündete sich eine Zigarette an. »Wir fahnden ins Blaue. Wir sind zivile Kriminologen, keine Bullen. Wir wissen, dass dies gottverdammte Ding funktioniert, wozu sollen wir hier warten? Wir wissen nicht mal, ob jetzt was passieren wird.«
Ashida lächelte. »Die Antwort kennen Sie selbst am besten.«
»Wenn sie lautet, wir hätten gerade nichts Besseres zu tun, oder wir sind Wissenschaftler, die kein nennenswertes Privatleben haben, dann haben Sie recht.«
Ein Bus fuhr in südlicher Richtung vorbei. Ein Mexikaner stieß Rauchringe aus dem Fenster. Er bemerkte Ashida. Er schrie: »Puto Japse!«
Pinker schnipste ihm die Zigarette nach. Zu kurz für den Bus.
»Wer von euch beiden ist denn hier geboren? Wer von euch beiden hat nicht als Illegaler den Rio Grande durchschwommen?«
Ashida rückte sich die Krawatte zurecht. »Sagen Sie das noch mal. Sie waren schon außer sich, als Sie das zum ersten Mal sagten, weswegen ich mit Bestimmtheit weiß, dass Ihre Reaktion echt ist.«
Pinker grinste. »Sie sind mein Protegé, will sagen, mein Japse, und mir entsprechend lieb und teuer. Sie sind der einzige Japse beim Los Angeles Police Department, was Sie zu was ganz Besonderem macht und positiv auf mich abfärbt.«
Ashida lachte. Ein 38er DeSoto hielt vor dem Drugstore. Die Räder berührten den Draht, der Verschluss klickte, das Blitzlicht blitzte. Ein großer Mann stieg aus. Er hatte Bucky Bleicherts dunkles Haar und dessen kleine braune Augen. Ashida beobachtete, wie er den Drugstore betrat.
Pinker stahl sich über die Straße und fummelte am Blitzlicht-Schlitz. Ashida spähte durchs Drugstore-Schaufenster und behielt den Mann im Blick. Die Scheibe verzerrte das Gesicht. Ashida machte ihn zu Bucky. Er schloss die Augen, zwinkerte, öffnete die Augen und verwandelte ihn. Jetzt hatte der Mann Buckys Anmut. Er schwebte. Er lächelte und zeigte kräftige Hasenzähne.
Der Mann ging raus. Pinker rannte über die Straße zurück und verstellte Ashida die Sicht. Der Wagen fuhr davon. Ashida zwinkerte. Die Welt hatte ihren einminütigen Bucky-Bleichert-Glanz verloren.
Sie legten sich erneut auf die Lauer. Pinker lehnte sich an einen Laternenmast und rauchte eine Zigarette nach der anderen. Ashida stand still da und spürte dem Treiben der Innenstadt von Los Angeles nach.
Der Krieg war im Kommen. Alles deutete darauf hin. Er war ein in Amerika geborener Nisei und ein zweiter Sohn. Sein Vater hatte Schienen gelegt. Sein Vater hatte Terpinhydrat geschluckt und sich beim Schienenlegen zu Tode geschuftet. Die Mutter besaß eine Wohnung in Little Tokyo. Sie war kaisertreu und sprach japanisch, um ihn zu piesacken. Seine Familie hatte eine große Gemüsefarm im San Fernando Valley. Die von seinem Bruder Akira geführt wurde. So gut wie alles Land war dort in Nisei-Besitz. Illegale Mexikaner dienten als Erntearbeiter. Das war bei praktisch allen Nisei so. Praktisch beschämend, praktisch klug, praktisch viel Arbeitsleistung für wenig Geld. Praktisch kam das einer besseren Leibeigenschaft gleich. Praktisch lief das auf einen gesicherten Lebensunterhalt für die Nisei-Farmer hinaus.
Praktisch war das nicht ohne Schmiergeld zu machen. Die Familie bestach einen Captain der Mexikanischen Staatspolizei. Der seinerseits dafür sorgte, dass die Schwarzarbeiter nicht abgeschoben wurden. Was Akira ohne viel Skrupel und Bedenken als gegeben hinnahm. Was dem zweiten Sohn Hideo ermöglichte, seiner Leidenschaft, der Kriminologie, nachgehen zu können, ohne in den Familienbetrieb einsteigen zu müssen.
Er hatte akademische Diplome in Chemie und Biologie. Er hatte mit zweiundzwanzig seinen Doktor in Stanford gemacht. Er kannte sich mit Serologie, Fingerabdrücken und Ballistik aus. Er hatte sich vor einem Jahr dem Los Angeles Police Department angeschlossen. Er wollte mit dessen legendärem Chef-Chemiker zusammenarbeiten. Er war ein Schüler auf der Suche nach einem Meister. Ray Pinker ein Pädagoge auf der Suche nach einem Eleven. So fanden sie zusammen. Die ursprünglichen Rollen verloren sich bald.
Sie wurden Kollegen. Rassische Vorurteile waren Pinker auf lobenswerte Weise fremd. Er verglich Ashida mit Charlie Chans klügstem Sohn. Ashida erklärte Pinker, dass Charlie Chan ein Chinese war. »Kommt mir beides spanisch vor«, sagte Pinker.
Die Spring Street war von Weihnachtsbäumen mit Kunstschnee gesäumt. Auf denen sich Vogelkot und Ruß sammelte. Vor dem Drugstore bot ein Zeitungsjunge den Herald feil. Er wiederholte laut die Schlagzeile: »FDR versucht’s ein letztes Mal mit den Japsen!«
»Die dämliche Apparatur funktioniert«, sagte Pinker.
»Ich weiß.«
»Sie sind ein gottverdammtes Genie.«
»Ich weiß.«
»Der Vergewaltiger ist noch immer aktiv. Die Kollegen von der Sitte haben ihn als Militärpolizisten identifiziert. Vorgestern Nacht ist er eine andere Frau angegangen.«
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