Perry Rhodan 1047: Sklaven der Superintelligenz - H.G. Francis - E-Book

Perry Rhodan 1047: Sklaven der Superintelligenz E-Book

H. G. Francis

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Beschreibung

Sie wirkt im verborgenen - und bewahrt ihre Geheimnisse Mehr als 400 Jahre sind seit dem Tag vergangen, da Perry Rhodan durch seine Expedition mit der BASIS tiefe Einblicke in die kosmische Bestimmung der Menschheit gewann und in die Dinge, die auf höherer Ebene, also auf der Ebene der Superintelligenzen, vor sich gehen. In folgerichtiger Anwendung seiner erworbenen Erkenntnisse gründete Perry Rhodan Anfang des Jahres 3588, das gleichzeitig zum Jahr 1 der Neuen Galaktischen Zeitrechnung (NGZ) wurde, die Kosmische Hanse, eine mächtige Organisation, deren Einfluss inzwischen weit in das bekannte Universum hineinreicht. Gegenwärtig, im Jahr 425 NGZ, sieht sich die Hanse, die neben dem interstellaren Handel auch der kosmischen Verteidigung dient, schweren Anschlägen der Superintelligenz Seth-Apophis ausgesetzt. Da waren zuerst die Computerbrutzellen, die für Gefahren sorgten, dann die Agenten der Superintelligenz, die die Ziele von Seth-Apophis mit robotischem Eifer verfolgten, die Zeitweichen, die ganze Planeten gefährdeten, und schließlich gab es noch turbulente Ereignisse ganz merkwürdiger Art um verschiedene Personen und Dinge. Nun geht es um einen Gefangenen, den die Terraner gemacht haben - um einen SKLAVEN DER SUPERINTELLIGENZ ...

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Nr. 1047

Sklaven der Superintelligenz

Sie wirkt im verborgenen – und bewahrt ihre Geheimnisse

von H. G. Francis

Mehr als 400 Jahre sind seit dem Tag vergangen, da Perry Rhodan durch seine Expedition mit der BASIS tiefe Einblicke in die kosmische Bestimmung der Menschheit gewann und in die Dinge, die auf höherer Ebene, also auf der Ebene der Superintelligenzen, vor sich gehen.

In folgerichtiger Anwendung seiner erworbenen Erkenntnisse gründete Perry Rhodan Anfang des Jahres 3588, das gleichzeitig zum Jahr 1 der Neuen Galaktischen Zeitrechnung (NGZ) wurde, die Kosmische Hanse, eine mächtige Organisation, deren Einfluss inzwischen weit in das bekannte Universum hineinreicht.

Gegenwärtig, im Jahr 425 NGZ, sieht sich die Hanse, die neben dem interstellaren Handel auch der kosmischen Verteidigung dient, schweren Anschlägen der Superintelligenz Seth-Apophis ausgesetzt.

Da waren zuerst die Computerbrutzellen, die für Gefahren sorgten, dann die Agenten der Superintelligenz, die die Ziele von Seth-Apophis mit robotischem Eifer verfolgten, die Zeitweichen, die ganze Planeten gefährdeten, und schließlich gab es noch turbulente Ereignisse ganz merkwürdiger Art um verschiedene Personen und Dinge.

Die Hauptpersonen des Romans

Icho Tolot und Bruke Tosen – Zwei Sklaven der Superintelligenz.

Tascerbill – Der Sawpane wird untersucht.

John Crawl – Ein Kosmopsychologe.

Gucky und Fellmer Lloyd – Die Mutanten überwachen den Sawpanen.

Perry Rhodan

1.

Bruke Tosen zuckte erschreckt zusammen, als sich die Tür zu dem Raum öffnete, in dem er seit Tagen eingesperrt war. Icho Tolot schob sich herein. Der Haluter füllte den Rahmen der Tür aus. Die schwarzen Lippen trennten sich voneinander und entblößten die kegelförmigen Zähne. Seine drei Augen funkelten rot, als ob sie von innen her beleuchtet würden.

»Wir müssen miteinander reden«, sagte der Koloss.

Tosen richtete sich auf. Er fühlte sich schwach und elend, da er seit dem fluchtartigen Aufbruch von der BASIS nichts mehr gegessen und getrunken hatte. Die spärlichen Vorräte, die Icho Tolot ihm gegeben hatte, waren längst aufgebraucht.

Ihm war klar, dass der Haluter versuchte, freundlich zu ihm zu sein, doch er fürchtete sich vor ihm.

»Ich muss erst etwas essen«, erklärte der ehemalige Importkontrolleur von Jarvith-Jarv mit heiserer Stimme, die nicht erkennen ließ, wie es wirklich in ihm aussah, »sonst kippe ich um.«

»Mein Kleines«, brüllte der Haluter mitfühlend. Er streckte alle vier Arme aus. »Ich habe völlig vergessen, dich zu versorgen.«

Seine Stimme wurde augenblicklich leiser, als er sah, dass Tosen sich gequält die Hände gegen die Ohren drückte und verängstigt bis in den äußersten Winkel des Raumes zurückwich.

»Komm«, bat er. »Du sollst alles haben, was du brauchst.«

Bruke Tosen folgte ihm zögernd und vorsichtig. Er wusste nicht, was er von Icho Tolot halten sollte. Bisher hatte dieser ihn alles andere als schonend behandelt. Der Haluter hatte vielmehr so getan, als sei er nicht mehr als ein Stück Stahl, das man ruhig einmal in eine Ecke schmettern konnte.

Warum ist er jetzt so freundlich und bemüht? Wieso kommt er auf den Gedanken, dass wir über irgend etwas sprechen müssen?

Bruke Tosen fühlte sich seit einigen Stunden frei. Er spürte nicht mehr das geringste von dem geistigen Einfluss von Seth-Apophis.

Er erinnerte sich kaum noch daran, wann er eine solche Phase gehabt hatte, und er dachte immer wieder darüber nach, wie er sich ganz von Seth-Apophis befreien konnte. Viel zu lange, so meinte er, unterlag er der Superintelligenz nun schon, wobei er sich selbst für weniger gefährlich hielt als Icho Tolot. Dieser konnte der Menschheit fraglos erheblich mehr schaden als er.

In was für einer Situation befand Icho Tolot sich zur Zeit?

War er frei von dem Einfluss der kosmischen Macht?

Oder stand er unter dem geistigen Bann von Seth-Apophis und glaubte, einen Verbündeten in ihm zu haben?

Bruke Tosen konnte es nicht sagen.

Unsicher und voller Zweifel folgte er dem Haluter durch das Schiff. Icho Tolot führte ihn in einen Raum in der Nähe der Hauptleitzentrale, in der verschiedene Nahrungsmittelautomaten standen. Er programmierte die Positronik auf für den Terraner geeignete Speisen, und Sekunden später erschien ein fertig zubereitetes Steak mit einem frisch aussehenden Salat im Auswurffach.

Tosen stürzte sich auf das Fleisch und den Salat und schlang beides herunter.

Er blickte nach jedem Bissen auf, als fürchte er, dass der Koloss ihm etwas wegnehmen würde, doch dieser rief sich selbst Nahrungsmittel aus dem Automaten ab. Erstaunt blickte Tosen auf das, was da herauskam. Es waren faustgroße Würfel einer gelblichgrauen Substanz, die alles andere als appetitlich aussahen. Icho Tolot schob sie sich in den Rachen und schlang sie herunter, ohne zu kauen. Er aß mechanisch, als ob er nicht den geringsten Genuss an den Speisen hätte.

»Wenn ich bei Kräften bleiben soll, muss ich öfter etwas zu essen haben«, erklärte Tosen. »Außerdem hatte ich Angst, dass du mich in dem Loch vergisst, in dem ich gefangen war.«

»Das könnte nicht passieren«, erwiderte Icho Tolot und lachte dröhnend. Er fand die Vorstellung, dass Tosen in seinem Verlies darbte, offenbar recht belustigend. »Ein Haluter vergisst nichts.«

»Außer, dass ein Mann wie ich ab und auch etwas trinken muss.«

Icho Tolot lachte erneut. Er füllte etwas Wasser in einem Becher ab und reichte es Tosen.

»Wir sind in der Gewalt von Seth-Apophis«, erklärte er danach. »Wir müssen etwas dagegen tun, wenn wir verhindern wollen, dass Terra Schaden erleidet.«

»Ganz meine Meinung.« Tosen registrierte erleichtert, dass der Koloss zur Zeit geistig vollkommen frei war. In diesem Zustand, so meinte er, hatte er vor ihm nichts zu befürchten.

»Wir könnten auf einem unbewohnten Planeten landen und das Raumschiff zerstören. Wenn wir isoliert sind, sind wir zugleich auch neutralisiert.«

Bruke Tosen blieb der Mund offen stehen.

Er verspürte nicht die geringste Lust, sein Leben auf einer solchen Welt zu beenden, zumal eine derartige Entscheidung für den Haluter und ihn unterschiedliche Konsequenzen haben würde. Er selbst war sterblich und schwach. Er würde es schwer haben, sich gegen die Gefahren, die eine fremde Welt nun einmal mit sich brachte, zu behaupten. Icho Tolot dagegen war unsterblich. Er war Aktivatorträger und damit zugleich auch gegen Krankheitskeime aller Art wirksam geschützt. Verletzungen konnten ihm nichts ausmachen. Wurde er durch irgendein Tier bedroht, so brauchte er seine Molekularstruktur nur zu verändern, um praktisch unverwundbar zu werden. Tosen zog es nach Jarvith-Jarv zurück. Dort hätte er am liebsten sein normales Leben als Importkontrolleur wieder aufgenommen.

»Das halte ich nicht für das Richtige.«

Icho Tolot schien erstaunt zu sein. Die drei roten Augen musterten Tosen, als hätten sie ihn nie zuvor gesehen.

»Was wäre besser?«

»Wir müssen alles, was wir über uns wissen, über Funk nach Terra oder zur BASIS melden, falls wir diese erreichen können. Wir müssen die Menschen über das aufklären, was mit uns vorgeht. Wir könnten sie bitten, einen Schutz für uns zu bauen, so dass wir für die geistigen Kräfte von Seth-Apophis nicht mehr erreichbar sind. Bestimmt gibt es so etwas. Möglicherweise ist dazu eine Gehirnoperation nötig, aber ich würde in eine solche einwilligen, wenn ich danach wieder frei wäre.«

Icho Tolot zuckte sichtlich zusammen, als Bruke Tosen etwas von einer Gehirnoperation sagte. Mit einer solchen Maßnahme konnte er auf keinen Fall einverstanden sein, da sich kein Gehirnchirurg finden konnte, der genügend über halutische Hirne wusste.

»Wir werden Perry Rhodan unterrichten«, beschloss er. »Wir nehmen über Hyperfunk Verbindung mit ihm auf und sagen ihm alles, was er wissen muss. Danach soll er entscheiden, was wir tun sollen.«

»Sehr gut.«

Bruke Tosen erhob sich, um Icho Tolot zur Hauptleitzentrale zu folgen. Er fühlte sich innerlich befreit. Endlich war eine Entscheidung gefallen. Sie ergriffen nun die Initiative und nahmen gemeinsam den Kampf mit der Superintelligenz auf.

»Wir müssen uns beeilen«, drängte er. »Wer weiß, wie lange wir frei bleiben.«

Icho Tolot ging weiter, blieb dann aber mitten in der Hauptleitzentrale stehen. Er schien plötzlich zu erstarren. Sein Körper war leicht nach vorn geneigt, und die Arme spreizte er ab.

»Du hast recht«, erwiderte er mit dröhnendem Bass. »Seth-Apophis könnte schon bald wieder zuschlagen. Schalte die Funkgeräte ein.«

Bruke Tosen ging vorsichtig an ihm vorbei. Argwöhnisch musterte er ihn. Er spürte, dass sich etwas verändert hatte, hoffte jedoch, dass der Grund nicht in einem geistigen Befehl der Superintelligenz zu suchen war, da er sich selbst nach wie vor frei fühlte.

»Bist du in Ordnung?«, erkundigte er sich.

»Natürlich. Sehe ich so aus, als wäre ich es nicht?«

Tosen blieb vor einem etwa anderthalb Meter hohen Schaltpult stehen. Hilflos blickte er auf die Instrumente. Er erkannte, dass er am Steuerleitpult der Hyperfunkzentrale war, wusste jedoch nicht, was er tun sollte. Gar zu fremd waren ihm die halutischen Bezeichnungen. Die gesamte Anlage war für größere Hände als die seinen eingerichtet. Er griff mit beiden Händen nach einem Kipphebel, weil er vermutete, dass er diesen umlegen musste, wenn er die Anlage in Betrieb nehmen wollte.

Fragend blickte er den Haluter an.

»Du musst mir helfen«, sagte er. »Ich kann das nicht. Ich bin Importkontrolleur, aber kein Funker und schon gar kein Raumfahrer. Ich weiß, wie man eine Multi-Video-Anlage einschaltet, aber von diesen Dingen hier habe ich keine Ahnung.«

Er sprach immer schneller, weil er Angst hatte, dass Icho Tolot ihn nicht bis zu Ende anhören würde. Die drei Augen des Haluters hatten sich verfärbt. Sie waren sichtbar dunkler geworden als zuvor. Icho Tolot beugte sich noch weiter nach vorn. Er sah aus, als wolle er sich mit einem mächtigen Satz auf ein imaginäres Ziel stürzen.

Bruke Tosen spürte, wie sein Herzschlag sich beschleunigte.

Mit seiner Ruhe war es vorbei, denn nun glaubte er zu wissen, was mit dem Haluter geschah.

Seth-Apophis hatte sich wieder gemeldet. Sie griff nach dem Ego Tolots und ließ es nicht mehr los. Vergeblich kämpfte der Haluter gegen sie an.

Bruke Tosen stemmte sich gegen den Hebel und warf ihn mit beiden Händen herum. Im gleichen Augenblick brüllte Icho Tolot auf. Er trat schwankend auf Tosen zu.

»Weg da!«, donnerte er den Jarvith-Jarver an. Einer seiner Arme fuhr schemenhaft schnell durch die Luft, und seine flache Hand streifte Tosen. Dieser schrie schmerzgepeinigt auf. Er wirbelte wie ein Spielball durch die Zentrale.

Zu spät, dachte er voller Furcht und Entsetzen. Eine Chance ist vertan.

*

Viele Lichtjahre von Icho Tolot und Bruke Tosen entfernt, weit außerhalb der Milchstraße:

John Crawl schnellte sich mit ganzer Körperkraft zur Seite, noch bevor sein Gegenspieler Sebastian Dasilva den Ball geschlagen hatte. Er ahnte instinktiv, was nun kommen musste.

Tatsächlich überriss Dasilva stark. Der faustgroße Kunststoffball schoss aus der Tiefe des roten Gravitationsfelds herauf in das grüne, in dem eine Schwerkraft von weniger als 0,1 g herrschte, beschleunigte hier ruckartig und wirbelte als Topspin bis in das gelbe, positive Feld hinauf. Hier wurde der Ball so schnell, dass John Crawl ihn nur noch als schwarzen Schatten sah. Dann aber stürzte das Geschoss, von einem violetten Gravitationsfeld herabgezerrt, vor seine Füße. Da Dasilva ihn in rasende Drehungen versetzt hatte, sprang er fast senkrecht wieder in die Höhe.

Doch nun peitschte Crawl seinen Schläger gegen den Ball. Er versuchte einen Drive, bei dem der Ball eine nur leicht geschwungene Flugbahn nahm, und überraschte seinen dunkelhäutigen Gegenspieler damit. Das Geschoss prallte kurz vor der Linie auf und rutschte dann so flach weg, dass Dasilva ihn nicht mehr voll traf. Er landete im Aus.

Annähernd zweihundert Männer und Frauen, die alle der Sportvereinigung ROSTOCK angehörten, klatschten begeistert Beifall.

John Crawl lächelte verstohlen.

Seit zwei Stunden kämpfte er mit Sebastian Dasilva um jeden Punkt. Er hasste diesen Mann wegen seiner Arroganz und seiner Unnahbarkeit, und daher ging es ihm bei diesem Kampf weniger um den sportlichen Erfolg, als vielmehr darum, Dasilva zu beweisen, dass er keinen Grund für seine Überheblichkeit hatte.

Nur noch zwei Punkte, dachte er. Nur noch zwei Punkte, dann ist der Triumph vollkommen. Wie lange ich darauf gewartet habe. Fast ein Jahr.

Immer wieder hatte er Dasilva herausgefordert, doch die Nummer Eins der Gravo-Tennis-Rangliste war ihm stets ausgewichen. Er hatte ihn wissen lassen, dass es unter seiner Würde war, mit ihm zu spielen. Doch dann war dieses Punktspiel gekommen, und er hatte antreten müssen.

John Crawl war so ruhig wie selten zuvor.

Meistens litt er darunter, dass seine Nerven bei einem so wichtigen Spiel nicht mitmachten. Oft hatte er am ganzen Körper zitternd auf dem Spielfeld gestanden und Mühe gehabt, sich auf das Spiel zu konzentrieren.

Doch heute war alles ganz anders.

Den ersten Satz hatte er klar mit 6:1 gewonnen. Im zweiten Satz stand es 5:2 und grün für ihn. Das bedeutete, dass er drei Gewinnbälle hatte, von denen er nur zwei durchzubringen brauchte.

Das Spiel war bereits so gut wie gewonnen.

Er ließ sich von einer Ballmaschine zwei Bälle zuwerfen und blickte zu seinem Gegenspieler hinüber.

Dasilva, ein dunkelhäutiger Kosmobiologe, sah grau aus im Gesicht. Er wurde mit der drohenden Niederlage nicht fertig, zumal er sie unter den Augen von soviel Zuschauern hinnehmen musste.

»Gib deinen nächsten Spielzug an«, forderte der robotische Spielleiter John Crawl auf.

Der bärtige Kosmopsychologe trat an die kleine Schaltkonsole heran, die sich neben der Aufschlaglinie aus dem Boden gehoben hatte, und tippte ein, wie die Gravitationsfelder über dem Spielfeld beim nächsten Aufschlag angeordnet werden sollten. Die ständige Variation dieser Anordnungen war äußerst wichtig, damit der Gegenspieler keine Gelegenheit erhielt, sich auf seine Taktik einzustellen. John Crawl dachte daran, dass er in allen Spielen besondere Vorteile durch die unterschiedliche Beschleunigung des Balles in den Gravitationsfeldern gehabt hatte, während Dasilva versucht hatte, ihn mit ständig anders geführten Schlägen zu überraschen und den Ball mal in der einen, mal in der anderen Richtung rotieren ließ.

Die Schaltkonsole senkte sich wieder in den Boden, und eine mit einem elastischen Belag versehene Platte schob sich über sie, so dass der Boden eine glatte, ebenmäßige Fläche bildete.

John Crawl ließ den Ball einige Male auftippen, dann warf er ihn in die Luft und schmetterte ihn mit voller Wucht über das Netz, das die beiden Felder voneinander trennte.

Im nächsten Moment jubelte die Menge auf.

Dasilva verfehlte den Aufschlag.

Nun fehlte John Crawl nur noch ein Punkt.

Er spürte, wie seine Hand feucht wurde, so dass er Mühe hatte, den Schläger fest genug zu halten. Die Schaltkonsole hob sich aus dem Boden, um die Befehle für den nächsten Aufschlag entgegenzunehmen.

Da trat ein junger Mann in roter Kombination auf das Spielfeld.

John Crawl blickte ihn verunsichert an. Er konnte sich nicht vorstellen, dass es einen Grund gab, ihn zu stören.

Nur noch ein Punkt fehlte ihm an seinem Triumph, der ihm mehr bedeutete, als jede noch so hohe wissenschaftliche Auszeichnung.

»Es tut mir leid, dass ich dich störe«, sagte der junge Mann. »Du sollst sofort ins Labor kommen.«

John Crawl schluckte. Er glaubte, sich verhört zu haben. Nichts konnte so wichtig sein, dass eine Unterbrechung des Spieles zu diesem Zeitpunkt gerechtfertigt war.

»Du spinnst wohl?«, fragte er. »Weißt du nicht, wie es steht?«

»Der Sport ist zweitrangig«, erklärte der Bote. »Du sollst ins Labor kommen. Sofort. Das ist eine dienstliche Anordnung.«

»So ein Quatsch«, schrie der Kosmopsychologe. »Wer hat das angeordnet? Ich spiele zu Ende. Das ist doch wohl klar. Wenn du mich nicht gestört hättest, wäre ohnehin schon alles vorbei gewesen.«

»Das wusste ich nicht. Es tut mir leid. Komm jetzt, bitte.«