Perry Rhodan 1057: Die Gestrandeten - H.G. Francis - E-Book

Perry Rhodan 1057: Die Gestrandeten E-Book

H. G. Francis

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Beschreibung

Die Flucht zum Weltraumbahnhof - und der Sturz in die Unendlichkeit Mehr als 400 Jahre sind seit dem Tag vergangen, da Perry Rhodan durch seine Expedition mit der BASIS tiefe Einblicke in die kosmische Bestimmung der Menschheit gewann und in die Dinge, die auf höherer Ebene, also auf der Ebene der Superintelligenten, vor sich gehen. In folgerichtiger Anwendung seiner erworbenen Erkenntnisse gründete Perry Rhodan Anfang des Jahres 3588, das gleichzeitig zum Jahr 1 der Neuen Galaktischen Zeitrechnung (NGZ) wurde, die Kosmische Hanse, eine mächtige Organisation, deren Einfluss inzwischen weit in das bekannte Universum hineinreicht. Im Jahr 425 NGZ sieht sich die Hanse, die neben dem interstellaren Handel auch der kosmischen Verteidigung dient, schweren Anschlägen der Superintelligenz Seth-Apophis ausgesetzt. Da waren zuerst die Computerbrutzellen, die für Gefahren sorgten, dann die Agenten der Superintelligenz, die die Ziele von Seth-Apophis mit robotischem Eifer verfolgten, und die Zeitweichen, die ganze Planeten gefährdeten. Um zwei dieser Seth-Apophis-Agenten geht es nun - nämlich um Icho Tolot und Bruke Tosen. Der Haluter und der Mann der Hanse setzen sich vor ihren Verfolgern in den Leerraum zwischen den Milchstraßen ab und erreichten Lookout-Station. Dort treffen sie auf Terraner, Maahks und auf DIE GESTRANDETEN ...

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Nr. 1057

Die Gestrandeten

Die Flucht zum Weltraumbahnhof – und der Sturz in die Unendlichkeit

von H. G. Francis

Mehr als 400 Jahre sind seit dem Tag vergangen, da Perry Rhodan durch seine Expedition mit der BASIS tiefe Einblicke in die kosmische Bestimmung der Menschheit gewann und in die Dinge, die auf höherer Ebene, also auf der Ebene der Superintelligenten, vor sich gehen.

In folgerichtiger Anwendung seiner erworbenen Erkenntnisse gründete Perry Rhodan Anfang des Jahres 3588, das gleichzeitig zum Jahr 1 der Neuen Galaktischen Zeitrechnung (NGZ) wurde, die Kosmische Hanse, eine mächtige Organisation, deren Einfluss inzwischen weit in das bekannte Universum hineinreicht.

Im Jahr 425 NGZ sieht sich die Hanse, die neben dem interstellaren Handel auch der kosmischen Verteidigung dient, schweren Anschlägen der Superintelligenz Seth-Apophis ausgesetzt.

Da waren zuerst die Computerbrutzellen, die für Gefahren sorgten, dann die Agenten der Superintelligenz, die die Ziele von Seth-Apophis mit robotischem Eifer verfolgten, und die Zeitweichen, die ganze Planeten gefährdeten.

Die Hauptpersonen des Romans

Icho Tolot und Bruke Tosen – Ein Haluter und ein Mann der Hanse als Diener von Seth-Apophis.

Truhllamp, Kosham und Camerrham – Sie suchen Kontakt und bringen den Tod.

Dario Spouru – Chef eines terranischen Montageteams auf Lookout.

Dick Follow, Janice Morgan und Maud Bosch – Die ersten Opfer der Invasoren von Lookout.

Grek-1 – Chef des Weltraumbahnhofs Lookout.

1.

»Es gibt kein Zurück mehr«, stellte die Kommandantin fest. »Wir stürzen in das Schwarze Loch. Damit ist es entschieden.«

Die drei Frauen wandten sich dem Hauptschirm der Zentrale zu. Das Schwarze Loch konnten sie nicht sehen. Ein roter Kreis zeigte jedoch an, an welcher Stelle die verschiedenen Messinstrumente es lokalisiert hatten.

»Ich bin stolz und glücklich, dass ich dabei sein darf«, erklärte Kosham voller religiösen Eifers. Sie erhob sich aus ihrem Sessel und glitt zum Spiegel, der in der Mitte der Zentrale auf einer Konsole stand. Ihre Blicke glitten hoch zu einem zweiten Spiegel, der vier Meter höher senkrecht darüber angebracht war, die immer schwächer werdenden Lichtstrahlen der Sonne Tausensie auffing, bündelte und zur Konsole leitete.

Tausensie war nur noch ein faustgroßer, tiefroter Ball auf dem Spiegel, und die drei Planeten, die diesen Stern umkreisten, waren schon lange im Dunkel des Alls verschwunden.

»Stolz?«, fragte Truhllamp und schwenkte sich mit ihrem Sessel herum. »Wie soll ich das verstehen?«

Die Kommandantin schien befremdet zu sein.

»Die Tatsache, dass wir dazu auserkoren sind, als einzige unseres ruhmreichen Volkes zu überleben, sollte uns nicht stolz, sondern demütig machen«, belehrte sie Kosham. »Unser Gütiger Gott, der Unendliche All, hat uns erwählt. Uns drei. Dich, Kosham, dich, Camerrham, und mich, Truhllamp. Kosham, die Kommunikationstechnikerin ...«

»Ja, mich«, unterbrach Kosham die Kommandantin, wobei sie sich durchaus dessen bewusst wurde, wie unhöflich, ja, beleidigend sie sich verhielt. »Wir sind noch nie anderen Intelligenzen begegnet, und viele glauben jetzt auch noch, dass wir allein im Universum sind. Ich aber bin davon überzeugt, dass wir schon recht bald mit fremden Wesen zusammentreffen werden, die wenigstens so intelligent sind wie wir, vielleicht sogar noch wesentlich intelligenter. Deshalb bin ich dabei. Ich weiß, wie man mit solchen Wesen kommunizieren muss, damit es nicht zur Katastrophe kommt.«

Truhllamp und Camerrham waren in der Tat schockiert über das Verhalten der Kommunikationstechnikerin. Noch niemals zuvor hatte es jemand gewagt, einen von ihnen zu unterbrechen. Und nicht nur das. Es galt von jeher als unschicklich, sofort auf eine Frage oder eine Bemerkung zu antworten. Jeder wohlerzogene Ceresprammarer wusste, dass man einige Sekunden lang zu warten hatte, bis man sich selbst zu Wort meldete. Dadurch wurde zwar jede Unterhaltung in die Länge gezogen, aber gerade das gehörte zu einem Gespräch mit Niveau, bewies das geduldige Warten doch, dass man dem Gesprächspartner Respekt bezeigte und man es für selbstverständlich hielt, dass er seinen Worten noch weitere hinzufügen konnte, wenn er nur wollte.

Truhllamp und Camerrham waren allerdings bereit, Kosham zu verzeihen, denn sie gingen davon aus, dass die Kommunikationstechnikerin ständig versuchte, sich auf fremde Mentalitäten einzustimmen. Für beide war allerdings nur schwer vorstellbar, dass es Intelligenzen geben konnte, die so unhöflich waren, irgend jemanden nicht aussprechen zu lassen.

»Hoffentlich«, seufzte Camerrham, die Kosmophysikerin. »Bisher aber ist alles Theorie. Wir sind noch nie einem nicht-ceresprammarischen Wesen begegnet, also können wir auch nicht wissen, welche Mentalität es hat, und wie es reagiert.«

Kosham war dieses Mal etwas höflicher und vorsichtiger. Sie wartete ein paar Atemzüge ab, dann erwiderte sie: »Auch ein Schwarzes Loch kennen wir noch nicht aus eigener Anschauung. Wir haben nur ein theoretisches Wissen, aber ob das ausreicht ...?«

Camerrham fühlte sich herausgefordert.

»Das wird sich zeigen«, erklärte sie. Gedankenverloren blickte sie auf den roten Kreis, der anzeigte, wo sich das Schwarze Loch verbarg. Das Raumschiff raste mit hoher Geschwindigkeit darauf zu, und keine Kraft des Universums würde es jetzt noch auf einen anderen Kurs bringen können. »Doch wir wollen uns nicht streiten. Wir sind die einzigen aus unserem Volk, die noch eine Chance haben. Ceresprammar stirbt. In drei Tagen gerät es in den Asteroidenschauer. Dann stürzen über zwanzig Gesteinsbrocken, von denen jeder einen Durchmesser von vielen Kilometern hat, auf unsere Welt. Das ist dann das Ende. Ceresprammar wird auseinander brechen, und alles Leben wird erlöschen.«

»Nur wir werden überleben«, fügte die Kommandantin nach einer respektvollen Pause hinzu. »Vielleicht.«

»Bestimmt«, behauptete die Physikerin. »Ich bin sicher, dass meine Theorie richtig ist. Die einzige Möglichkeit, die unvorstellbar großen Entfernungen im Universum zu überwinden, besteht darin, die Zeit zu verändern. Wir alle wissen, dass sich kein Objekt schneller als das Licht bewegen kann.«

»Das ist richtig«, bestätigte Kosham.

»Ich habe eine Möglichkeit gefunden, dennoch galaxisweite Entfernungen zu überwinden, ohne dass wir dazu Jahrhunderte unterwegs sein müssten.«

»Das weiß ich«, erwiderte Kosham. »Begriffen habe ich das alles aber noch nicht.«

»Wir nutzen das Schwarze Loch«, erläuterte Camerrham.

»Soweit ich weiß, stellt ein Schwarzes Loch die Endkrise jeglicher Physik dar«, bemerkte die Kommandantin. »Es ist ein Loch im Weltraum, in das alles hineinfallen, und aus dem nichts entrinnen kann; ein Loch mit einem so gewaltigen Schwerefeld, dass selbst das Licht eingefangen und festgehalten wird.«

»Das ist richtig.« Camerrham richtete sich zu ihrer vollen Größe auf. Sie war ein bizarres Wesen mit einem seltsamen Geschmack. Ihre Neigung, sich so extrem zu geben, ging den beiden anderen Frauen ein wenig auf die Nerven. Sie trug die abgeworfenen Hüllenteile von nicht weniger als neunzehn verschiedenen Lebewesen und verteilte ihre Körpermasse auf eine Weise, dass der Eindruck entstand, sie sei ein dreibeiniges, aufrecht gehendes Wesen, das einen kugelförmigen Kopf, einen schmalen Oberkörper, einen aus zwei aufgeblähten Ovalen bestehenden Unterleib, ein dünnes und ein dickes Hauptbein und einen spitz auslaufenden Schwanz hatte, mit dem sie sich abstützte.

Doch alles, was ihr Äußeres zu sein schien, waren nur die abgeworfenen Außenskelette von anderen Lebewesen. So stammte ihr rechter Arm von einem Tiefseekrebs, ihr linker von einer Riesengrille, ihre Kopfhülle von einem Seeigel. Und auch die anderen Teile, unter denen sie ihren amorphen Körper verbarg, stammten von anderen Lebewesen. Diese hatten ihre Außenskelette abgeworfen, weil sie zu groß für sie geworden waren und ihr Körper ein neues Außenskelett bildete.

Kosham und Truhllamp waren in dieser Hinsicht viel bescheidener. Sie steckten in federleichten Hüllen, die aus abgestoßener Baumrinde bestanden. Daher sahen sie aus wie aufrecht stehende Baumstümpfe, aus denen an der Unterseite Pseudopodien hervorlugten, und aus denen oben dünne Fäden kamen, die mit mikroskopisch kleinen Wahrnehmungsorganen besetzt waren. Die Rinde war so dünn und geschmeidig, dass sie sie nach Belieben biegen und dehnen konnten, ohne dass sie zerriss.

Sie waren jedoch nicht darauf angewiesen, darin zu leben. Sie hätten ebenso in einen Stahlbehälter kriechen oder im Wasser verschwinden können.

»Wenn ein Schwarzes Loch also alles an sich reißt, was in seine Nähe kommt, wieso fliegen wir dann mit voller Absicht mitten hinein? Das muss doch unser Ende sein«, sagte Kosham.

»Wenn du das glaubst, warum bist du dann mitgeflogen?«, erkundigte sich Camerrham.

»Weil du mir gesagt hast, dass wir nicht sterben werden, und weil ich ausgewählt worden bin. Ich trage ebenso wie du dreitausend befruchtete Eizellen in mir. Und wenn es uns gelingen sollte, eine Welt zu finden, auf der wir leben können, wird unser Volk neu entstehen, und eine Zukunft voller Hoffnung wird sich uns eröffnen.«

»Wie sollen wir dem Schwarzen Loch entgehen?«, forschte Kosham, die als Kommunikationstechnikerin am wenigsten von Naturwissenschaften verstand.

»Das wollen wir ja gar nicht«, erklärte die Physikerin. »Früher hat man geglaubt, dass Schwarze Löcher Objekte sind, die ohne Bewegung um sich selbst im Raum stehen. Heute weiß man, dass es ganz anders ist. Schwarze Löcher rotieren mit hoher Geschwindigkeit. Das Schwarze Loch, auf das wir uns zubewegen, dreht sich etwa tausendmal pro Sekunde um sich selbst. Die Zentrifugalkräfte sind entsprechend gigantisch. Ein Schwarzes Loch kann daher keine Kugelform haben, sondern gleicht einem Diskus mit einer starken Ausbeulung in der Mitte.«

»Aha.« Kosham fuhr ein bogenförmiges Stück Körpermasse aus, an dessen Ende sie ein Auge ausbildete. Damit starrte sie Camerrham neugierig an. »Und was bedeutet das?«

»Wir müssen uns der Rotationsgeschwindigkeit des Schwarzen Loches anpassen. Unser Kurs führt also zunächst in weitem Bogen um das Schwarze Loch herum. Dann werden wir uns bei ständig steigender Geschwindigkeit dem Rand des Schwarzen Loches immer mehr nähern, bis wir den inneren Ereignishorizont passiert haben.«

»Der Ereignishorizont ist die Zone, aus der es keine Rückkehr mehr gibt?«

»Genau das ist richtig. Wir nähern uns dem Rand dann immer mehr und dringen schließlich in ihn ein. Wir stürzen dann nicht in das Schwarze Loch, sondern verschwinden durch eine Öffnung in ein anderes Universum.«

»Dann beschleunigt uns das Schwarze Loch auf eine Geschwindigkeit, die höher ist als die des Lichtes?«, fragte Kosham.

»Nein. Natürlich nicht.« Camerrham blieb ruhig und geduldig wie zuvor, obwohl sie diese Fragen schon so oft beantwortet hatte, dass sie meinte, die anderen müssten doch endlich begriffen haben. »Wir wissen, dass die Zeit eine veränderliche Größe ist. Wenn sich also zum Beispiel jemand mit hoher Geschwindigkeit mit einem Raumschiff durch das All bewegt, dann altert er langsamer als jemand, der auf dem Planeten zurückbleibt, von dem er gestartet ist.«

»Ja. Das stimmt.«

»Nun kommt es auf die Geschwindigkeit an. Je höher diese ist, desto stärker die Zeitverschiebung. Wie weit lässt sich denn deiner Meinung nach die Geschwindigkeit auf der einen Seite steigern und die Zeit auf der anderen verlangsamen?«

Er blickte Truhllamp mit einem rasch gebildeten Auge an.

Die Kommandantin gab eine Reihe von glucksenden Lauten von sich. Sie verrieten, dass diese Frage sie belustigte.

»Das haben wir doch längst errechnet, Camerrham. Die Geschwindigkeit kann theoretisch bis zur Lichtgeschwindigkeit erhöht werden, praktisch nicht, weil dann der Treibstoffbedarf unendlich werden würde, und die Zeit kann angehalten werden. Am Ende des Prozesses steht die Zeit still. Möglicherweise bewegt sich die Zeit sogar irgendwann rückwärts.«

»Uns genügt es, wenn die Zeit stillsteht«, erklärte die Astrophysikerin.

»Wenn die Zeit stillsteht«, bemerkte Kosham nachdenklich, »dann müssten wir den Raum in Nullzeit überwinden.«

Camerrham pfiff laut und anerkennend.

»Jetzt hast du es begriffen«, rief sie. »Das Schwarze Loch mit seiner ungeheuren Schwerkraft wird dafür sorgen, dass genau das geschieht, obwohl wir weit unter der Lichtgeschwindigkeit bleiben. Wir werden das Schwarze Loch einige Male umkreisen, bis wir das Tor zur Unendlichkeit wahrnehmen können. Im gleichen Moment, in dem wir dieses Tor durchfliegen, bleibt die Zeit für uns stehen. Wir werden viele Millionen Lichtjahre überwinden, und wenn wir Glück haben, werden wir in der Nähe eines bewohnten Planeten wieder auftauchen.«

»Und wenn wir irgendwo im Leerraum zwischen den Galaxien landen?«, gab Kosham zu bedenken.

»Dann haben wir Pech gehabt. Dann können Jahrhunderte vergehen, bis wir das nächste Planetensystem erreichen, es sei denn, dass sich in der Nähe ein anderes Schwarzes Loch befindet, das uns hilft, abermals einen Sprung durch die Weite der Galaxis zu machen.«

»Alles Theorie«, brummte Kosham.

»Wie deine Kommunikation«, entgegnete Truhllamp.

»Wenigstens werden wir bald wissen, ob die Raum-Spring-Theorie mit dem Schwarzen Loch stimmt«, fügte Camerrham hinzu. »Ob wir andere Intelligenzen treffen, das steht in den Sternen.«

»Ich bin gespannt, wie es ist«, sagte Kosham.

»Wie was ist?«, fragte die Kommandantin.

»Wenn die Zeit stillsteht«, antwortete die Kommunikationswissenschaftlerin. »Ich kann mir nicht vorstellen, wie es ist, wenn die Zeit stillsteht.«

Sie blickte auf die Instrumente am Kommandostand. Diese zeigten an, dass das Raumschiff noch immer beschleunigte.

»Hoffentlich gelingt es dir, den Raumer unter Kontrolle zu behalten«, seufzte sie. »Wenn nicht, ist es aus mit uns.«

*

»Wir kommen nicht weiter«, bemerkte Icho Tolot. »Überall sind Raumer der Kosmischen Hanse.«

Das halutische Raumschiff befand sich im Leerraum zwischen der Hundertsonnenwelt und der Milchstraße. An Bord waren nur Icho Tolot und Bruke Tosen, ein kleiner Beamter von der Handelswelt Jarvith-Jarv.

Diese beiden unterschiedlichen Wesen hatten eines gemeinsam: Sie waren gegen ihren Willen Agenten der Superintelligenz Seth-Apophis. Sie waren sich dessen jedoch nur dann bewusst, wenn die fremde Macht sie für einige Zeit aus ihrer Kontrolle entließ. Dann litt vor allem Bruke Tosen. Er fürchtete sich vor dem Haluter mit seinen überragenden Kräften, weil nicht auszuschließen war, dass Icho Tolot ihn durch eine unbedachte Bewegung schwer verletzte oder gar tötete.

Jetzt zog sich der Haluter mit dem Raumschiff immer weiter in den Leerraum zurück in Richtung Andromeda, um den Ortungsstrahlen der Suchschiffe zu entgehen.

Bruke Tosen fühlte sich wieder einmal frei. Seth-Apophis schien zur Zeit keinen wichtigen Auftrag für ihn und Icho Tolot zu haben.

Irgendwo schlummerte der Gedanke in Tosen, dass sie zum DEPOT fliegen sollten. Doch damit schien es nicht so eilig zu sein. Oder lag das DEPOT in dem Gebiet, das zur Zeit von den Raumschiffen der Kosmischen Hanse kontrolliert wurde?

Tosen blickte voller Unbehagen auf den dunkelhäutigen Koloss, der im Pilotensessel saß.

Was mochte in diesem Haluter vorgehen? Wie empfand er jetzt? War er frei, oder stand er nach wie vor unter der Kontrolle von Seth-Apophis? Ein Schauder des Entsetzens rann dem Jarvith-Jarver über den Rücken, als er die rechte Hand des Haluters sah. Sie steckte in dem geheimnisvollen Handschuh, von dem Tosen eines mit Sicherheit zu wissen glaubte: Er war ein Werkzeug von Seth-Apophis.

Nur zu gut war ihm noch in Erinnerung, wie das schwarze Etwas angeflogen kam und sich über die Hand des Haluters gestülpt hatte, gerade als sie gehofft hatten, Seth-Apophis entkommen zu können.

Wir schaffen es nie, dachte Tosen verzweifelt. Jedenfalls nicht auf diese Weise. Solange wir das Schiff haben, kommen wir nicht frei.

Er fragte sich, was Icho Tolot unternehmen würde, wenn der Antrieb des Raumschiffs nicht mehr funktionierte. Musste er dann nicht um Hilfe rufen?

Dann kann er gar nicht anders, überlegte er. Hier im sternenlosen Raum sind wir verloren und für Seth-Apophis wertlos. Also müssen wir Verbindung mit irgend jemandem aufnehmen.

Der Haluter hatte das Schiff selbst beschädigt, um einen Grund zu haben, zur BASIS zu fliegen und dort angeblich dringend notwendige Reparaturen durchführen zu lassen.