Perry Rhodan 1196: Die Waffenhändler von Mrill - H.G. Francis - E-Book

Perry Rhodan 1196: Die Waffenhändler von Mrill E-Book

H. G. Francis

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Beschreibung

Sie erscheinen aus der Vergangenheit - Das Duell der Meister entbrennt Auf Terra und den anderen Welten und Stützpunkten der Menschheit schreibt man gegenwärtig den September des Jahres 427 NGZ. Nach der Gefahr, die von Vishna ausging, die inzwischen glücklicherweise mit den Kräften des Positiven gemeinsame Sache macht, kommt eine neue Bedrohung auf die Milchstraße zu. Sie manifestiert sich in dem Moment, als die Kosmokraten Vishna und Taurec das Leuchtfeuer von Gorgengol aktivieren, das der Endlosen Armada, die sich noch in der entfernten Galaxis M 82 befindet, den für alle Zivilisationen gefahrlosesten Weg durch die Milchstraße weisen soll. Der geplante Zug der Endlosen Armada ruft den Herrn des Chaos auf den Plan. Von Kazzenkatt geführt, greifen die Elemente des Chaos zuerst in der von den Blues besiedelten Eastside der Galaxis an und versuchen, Gatas, ein so genanntes Chronofossil, zu erobern. Als ihnen dank dem schnellen Eingreifen der galaktischen Kräfte der Erfolg versagt bleibt, wendet sich Kazzenkatt der Welt der Posbis zu und bewirkt die "Hundertsonnendämmerung". Aber die Bedrohung durch den Dekalog der Elemente gilt nicht nur für die heimatliche Galaxis. Auch Andro-Beta entwickelt sich zum Krisenherd - denn dort agieren DIE WAFFENHÄNDLER VON MRILL ...

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Nr. 1196

Die Waffenhändler von Mrill

Sie erscheinen aus der Vergangenheit – das Duell der Meister entbrennt

von H. G. Francis

Auf Terra und den anderen Welten und Stützpunkten der Menschheit schreibt man gegenwärtig den September des Jahres 427 NGZ. Nach der Gefahr, die von Vishna ausging, die inzwischen glücklicherweise mit den Kräften des Positiven gemeinsame Sache macht, kommt eine neue Bedrohung auf die Milchstraße zu. Sie manifestiert sich in dem Moment, als die Kosmokraten Vishna und Taurec das Leuchtfeuer von Gorgengol aktivieren, das der Endlosen Armada, die sich noch in der entfernten Galaxis M 82 befindet, den für alle Zivilisationen gefahrlosesten Weg durch die Milchstraße weisen soll.

Der geplante Zug der Endlosen Armada ruft den Herrn des Chaos auf den Plan. Von Kazzenkatt geführt, greifen die Elemente des Chaos zuerst in der von den Blues besiedelten Eastside der Galaxis an und versuchen, Gatas, ein so genanntes Chronofossil, zu erobern.

Als ihnen dank dem schnellen Eingreifen der galaktischen Kräfte der Erfolg versagt bleibt, wendet sich Kazzenkatt der Welt der Posbis zu und bewirkt die »Hundertsonnendämmerung«.

Die Hauptpersonen des Romans

Reginald Bull, Taurec und Vishna – Die Terraner und die Kosmokraten bei den Tefrodern.

Grek 0 – Ein Maahk mit einem Vernichtungsauftrag.

Mirona Thetin und Proht Meyhet – Die beiden MdI sind wiedererstanden.

Ochlemech und 1-1-Barzen – Vertreter des Dekalogs in Andro-Beta.

1.

»Hoher Tamrat vom Sulvy-System. Faktor I«, sagte Boromangat Xu mit bebender Stimme. »Meister der Insel – wir grüßen dich.«

Mirona Thetin blickte den Tefroder erstaunt an. Sie musste zu ihm aufsehen, denn er überragte sie weit. Boromangat Xu war mit 2,42 m der größte aller Anwesenden. Er hatte braunes Haar, das ihm fast bis auf die Hüften herabfiel, und einen dichten Bart, der allerdings nur die Kinnspitze und die Kehle bedeckte.

Mirona Thetin, die vor wenigen Sekunden als Duplikat aus einer Maschine gekommen war, wirkte gegen ihn ungemein zart, fast zierlich, obwohl sie hochgewachsen war. Ihre Haut hatte die bräunliche Färbung der typischen Lemurerin. Ihre Haare waren tiefschwarz. Sie fielen glatt und glänzend bis auf ihre Schultern herab. Das Gesicht Mirona Thetins war geprägt von den vollen Lippen, den mandelförmigen Augen und der klassisch-griechischen Nase. Es trug die überwiegenden Merkmale des eurasischen Typs.

Das Urteil der »Zwölf Eingeweihten« war einhellig. Faktor I war von einer vollendeten Schönheit, und sie hatte eine ungewöhnliche Ausstrahlung. Allen zwölf Tefrodern wurde augenblicklich klar, dass es nicht einfach sein würde, mit dieser Frau zusammenzuarbeiten. Mirona Thetin war einmal die mächtigste Frau der Galaxis Andromeda gewesen. Ihr sagte man eine hohe Intelligenz und eine umfassende Bildung nach. Keiner der Tefroder konnte sich vorstellen, dass sie sich mit einer bescheidenen Rolle zufrieden geben würde, doch um das zu erkennen, musste man vermutlich humanoid sein.

»Ich danke dir«, antwortete sie mit einem liebenswürdigen Lächeln. Sie trat einen Schritt von Xu zurück. »Verzeih, es ist etwas anstrengend, zu dir hoch zu sehen.«

Die Tefroder lachten. Mirona Thetin hatte sie bereits mit diesen wenigen Worten für sich gewonnen. Proht Meyhet, Faktor III, wirkte neben ihr wie ein Eisblock. Er war ein durchschnittlich großer, korpulenter Mann. Dichtes, graues Haar umgab seinen Kopf. Der an dritter Stelle der Meister der Insel rangierende Meyhet blieb hinter Mirona Thetin stehen. Er war ein Taktiker, ein ungewöhnlich kluger Mann, der seine Fäden lieber im Hintergrund spann. Er hob nur lässig grüßend eine Hand. Er gönnte niemandem ein Lächeln. Er wirkte, als sei er tief in Gedanken versunken, und als berührte ihn seine Wiedergeburt als Duplikat nicht im geringsten.

Ochlemech trat vor.

Der Anführer der Maskenelemente hatte einen kleinen, kugelförmigen Körper gebildet, der auf drei säulenartigen Beinen ruhte. Zwischen diesen Beinen pendelte ein faustgroßes Auge, das an einem fingerdicken Faden von der Kugel herabhing. Damit blickte er mal in diese, mal in jene Richtung.

»Wir stehen vor großen Problemen«, erklärte er. Seine Stimme kam aus der Kugel. »Die Maahks laufen Amok. Ein Krieg gegen sie ist unumgänglich geworden. Dafür brauchen wir eure Hilfe, Mirona Thetin und Proht Meyhet. Wir hoffen auf die Intelligenz und das ungewöhnliche taktische Geschick der Meister der Insel in unserem Kampf gegen die Methanatmer, der nur mit der völligen Entmachtung aller Maahks enden darf.«

*

Reginald Bull konnte es noch immer nicht fassen. Seit Kelly Bo, der »Mann, dem man nicht böse sein konnte«, die SYZZEL verlassen hatte und sich auf rätselhafte Weise mit dem gigantischen Magnetfeld vereinigt hatte, das die Zwerggalaxis Andro-Beta durchzog, war es ruhig geworden. Die Angriffslust, die sie alle in einem schier unerträglichen Maß erfüllt hatte, war abgeklungen.

»Die Tefroder sind ernüchtert«, sagte er, als die SYZZEL am Rand einer großen Stadt auf dem Planeten Gormangorta landete. Das Raumschiff senkte sich auf einen Raumhafen herab, der trotz einiger geparkter Schiffe einen verlassenen Eindruck machte. Taurec hatte sie als Terraner angemeldet, ohne dabei sonderliches Aufsehen zu erregen.

»Wir sehen uns in der Stadt um«, erwiderte Taurec. »Es ist allemal besser, sich auf diese Weise zu informieren, als nur die Funkgespräche und die Fernsehsendungen abzuhören.«

»Du solltest dir für diesen Ausflug lieber eine andere Kleidung gönnen«, empfahl der Terraner. »In dem Flüsterhemd wirst du unnötig auffallen.«

Taurec lachte.

»Das kann schon sein«, erwiderte er. »Dennoch wird sich niemand daran stören. Während der Landung haben wir Bilder aus den öffentlichen Fernsehsendungen aufgefangen. Auf Gormangorta bewegen sich Tefroder aus allen Teilen von Andro-Beta, und jeder von ihnen hängt einer anderen Mode an. Man wird uns als Terraner akzeptieren und sich ein wenig über unser rotes Haar wundern, aber man wird uns nicht belästigen. Verlass dich drauf.«

Sie traten auf das Landefeld hinaus, glitten auf einem grün schimmernden Antigravband zum Kontrollgebäude hinüber und flogen von dort aus mit einem Gleiter zur Stadt hinüber, ohne von irgend jemandem aufgehalten zu werden. Niemand schien etwas Ungewöhnliches darin zu sehen, dass Terraner sich in Andro-Beta aufhielten. Hatte sich vorher unter einer Welle der Aggressivität das Chaos breitgemacht, so herrschte nun eine schon fast unheimlich anmutende Stille.

Das Regierungsgebäude zu finden, war nicht weiter schwierig. Bully brauchte nur eine entsprechende Angabe in den Kurscomputer des Gleiters einzuspeisen, und die Maschine führte sie hin.

»Die Spuren der Gewalt sind noch überall zu sehen«, sagte der Terraner, als sie die Außenanlagen der Stadt überflogen. »Viele Häuser sind niedergebrannt worden.«

»Die Aggressionsstrahlung hat zahlreiche Opfer gefordert«, stimmte Taurec zu. »Nicht nur hier, sondern wahrscheinlich auf allen besiedelten Welten von Andro-Beta. Und vermutlich nicht nur unter den Tefrodern, sondern auch bei den primitiven Völkern und den Tieren.«

Robotkolonnen räumten die Trümmer der Straßenschlachten weg. Tefroder aber arbeiteten nur an wenigen Stellen. Die meisten Einwohner der Stadt schienen sich in die Häuser zurückgezogen zu haben, um sich von den Strapazen der letzten Tage zu erholen. Damit zeigte sich, dass die Verhältnisse auf Gormangorta nicht anders waren, als auf anderen Planeten, die das Raumschiff der Kosmokraten angeflogen hatte. Die Tefroder standen unter einem Schock. Sie waren ernüchtert, da ihnen bewusst geworden war, dass sie selbst Opfer ihrer Aggressivität geworden waren, während den Maahks, denen sie eigentlich gegolten hatte, nichts geschehen war. Das erbitterte sie und ließ sie an weitere gegen die Methanatmer gerichtete Taten denken.

In den öffentlichen Sendungen wurden die Maahks immer wieder beschuldigt, die Aggressivität absichtlich herbeigeführt zu haben, um die Tefroder dazu zu bringen, sich selbst zu vernichten.

»Niemand kommt auf den Gedanken, dass die Maahks nichts damit zu tun haben«, stellte Bully fest, als sie den Gleiter verließen und über das Parkdach des Regierungsgebäudes gingen. »Keiner erkennt die Wahrheit und denkt daran, dass eine dritte Macht Maahks und Tefroder gegeneinander aufhetzt, um beide auszulöschen.«

Vor dem Eingang zum Regierungsgebäude standen zwei humanoide Roboter, die Bully und den Kosmokraten jedoch weder kontrollierten noch aufhielten.

»Völlig vernichten wird der Dekalog die beiden Völker nicht«, widersprach Taurec. »Er wird sie dezimieren, wenn wir den Krieg nicht verhindern, und er wird für ewige Feindschaft zwischen ihnen sorgen und damit für einen Krieg, der in Jahrhunderten noch nicht endet.«

Sie sanken drei Stockwerke tief in einem Antigravschacht nach unten, dann wurden sie mit sanftem Druck auf einen Gang hinausgeschoben, auf dem auf einer Monitorwand Dutzende von verschiedenen Gesichtern zu sehen waren – offensichtlich die Gesichter der Mitarbeiter des Präsidiums.

»Wen wünscht ihr zu sprechen?«, fragte eine weibliche Stimme.

»Den Präsidenten«, antwortete Taurec.

»Wir kommen von Terra«, fügte Bully hinzu. »Sag ihm, dass es um den Konflikt mit den Maahks geht.«

»Präsident Wargat Syton ist nicht da«, erwiderte die Stimme.

»Wann kommt er zurück?«

»Das entzieht sich unserer Kenntnis.«

»Dann gib mir seinen Vertreter.«

»Vizepräsident Vörget Tork ist bereit, euch zu empfangen. Bitte, geht ein Stockwerk tiefer.«

Die beiden Männer kehrten in den Antigravschacht zurück, in dem sie nun weiter nach unten schweben konnten. Wenig später wurden sie abermals auf einen Gang hinausgedrückt. Dort wartete eine junge Frau auf sie.

»Bitte, folgt mir«, sagte sie freundlich. Sie strich sich eine Locke ins Gesicht und versuchte auf diese Weise, eine frisch verkrustete Wunde zu verbergen, die ihre Stirn entstellte.

Der Vizepräsident war ein kleiner, etwas fülliger Mann mit dunklen, eng beieinander stehenden Augen und schütterem Haar. Er trug eine Jacke mit einem Kragen, der so eng war, dass er ihm den Hals zusammenschnürte. Doch das schien ihn nicht zu stören. Auf seiner Brust prangten Orden, die er mit sichtlichem Stolz präsentierte.

»Ich erinnere mich nicht, dass wir jemals Besuch von Terra hatten«, begrüßte er Taurec und Bull. »Was kann ich euch anbieten? Bitte, erlaubt mir, euch zu verwöhnen.«

»Danke«, entgegnete Taurec. »Vielleicht später. Wir sind hier, weil wir hoffen, einen Krieg zwischen euch und den Maahks verhindern zu können. Bis vor wenigen Stunden haben wir eine spezielle Strahlung angemessen, die eine gesteigerte Aggressivität hervorgerufen hat.«

»Sie wurde von den Maahks auf uns abgeschossen«, behauptete Vörget Tork, bevor der Kosmokrat weiterreden konnte. »Glücklicherweise konnten wir die Quelle der Strahlung zerstören und uns dadurch retten.«

»Ihr habt die Quelle zerstört?«, fragte Bully. Er lächelte angesichts dieser Lüge. »Das ist mir neu. Wo befand sich diese Quelle denn?«

»Das entzieht sich meiner Kenntnis. Da müsste ich die Militärs und die Wissenschaftler fragen. Sie haben mir lediglich mitgeteilt, dass das Ziel vernichtet worden ist.«

»Woher weißt du, dass die Maahks euch mit Aggressivstrahlen angegriffen haben?« Taurec wollte die Beschuldigung, die der Vizepräsident erhoben hatte, nicht im Raum stehen lassen.

»Dafür gibt es zahlreiche Beweise.«

»Welche?«

Vörget Tork blickte den Kosmokraten missbilligend an.

»Glaubst du mir nicht?«

»Darum geht es nicht«, erwiderte Taurec. »Wir haben Beweise dafür, dass ihr nicht durch die Maahks bedroht werdet, sondern dass es eine andere Macht ist, die sowohl euch als auch die Methanatmer angreift, mit dem Ziel, euch gegeneinander zu hetzen und beide zu vernichten.«

»Das ist purer Unsinn.« Vörget Tork sprang auf und eilte zu einem der Fenster. Er blickte hinaus, als geschehe irgendwo tief unter ihm etwas, was er unbedingt verfolgen musste. Tatsächlich ging es ihm nur darum, Zeit zu gewinnen, um nachdenken zu können.

»Die Galaktische Völkerwürde-Koalition, in der die meisten Völker unserer Galaxis vertreten sind, befindet sich in einer Auseinandersetzung mit dieser Macht«, erklärte Taurec. »Die Hundertsonnenwelt, die außerhalb unserer Galaxis steht, wurde vom Dekalog eingenommen.«

»Vom Dekalog?«, fragte der Vizepräsident. »Nie gehört.«

»In ihm vereinigen sich die negativen Mächte in diesem Teil des Universums. Sie sind bestrebt, die positiven Entwicklungen, die mit dem Eingreifen Perry Rhodans in Andromeda eingeleitet wurden, wieder rückgängig zu machen.«

»Und nach allem, was wir beobachtet haben, sieht es ganz so aus, als könnten sie es schaffen«, fügte Bully hinzu. »Ihr schlagt euch gegenseitig die Köpfe ein und beschuldigt den ersten besten, der euch unsympathisch ist, dafür verantwortlich zu sein, anstatt nachzudenken. Wo ist der Präsident?«

»An Bord eines Raumschiffs.«

»Was ist das für ein Raumschiff?«

»Ich weiß es nicht. Niemand weiß es. Wargat Syton hat uns lediglich mitgeteilt, dass er mit fünfzig Offizieren an Bord des Schiffes gegangen ist, um dort mit den Mrill über Waffenlieferungen zu verhandeln.«

»Mit den Mrill?«

»Ja, er sprach von den Waffenhändlern von Mrill und davon, dass diese uns Waffen zur Verfügung stellen könnten, mit denen wir uns wirksam gegen Angriffe der Maahks verteidigen können.«

»Die Waffenhändler von Mrill«, sagte Taurec nachdenklich. »Weißt du wirklich nicht, wo sich dieses Raumschiff befindet?«

»Die Nachricht kam aus Richtung Zentrum. Wir vermuten daher, dass das Schiff sich irgendwo im Mittelpunkt von Andro-Beta aufhält. Nicht nur Wargat Syton ist dort, sondern auch noch einige weitere Präsidenten aus anderen Sonnensystemen.«

»Mir scheint, jetzt haben wir die richtige Spur«, sagte Taurec. Er berichtete ausführlich von den bisherigen Aktionen des Dekalogs.

Vizepräsident Vörget Tork war ahnungslos. Er war ein ehrgeiziger Mann, der darauf bedacht war, alle Schwächen der Tefroder vor Reginald Bull und Taurec zu verbergen, aber er war klug genug zu begreifen, dass die beiden in der ehrlichen Absicht gekommen waren, den drohenden Untergang der tefrodischen Völker und der Maahks zu verhindern.

Er kam seinen beiden Besuchern so weit entgegen, wie es ihm möglich war, konnte ihnen jedoch nur in bescheidenem Rahmen helfen.

*

»Wir wollen allein sein«, erklärte Mirona Thetin. »Zumindest für einige Stunden. Wir wollen uns über die augenblickliche Situation informieren. Dazu werden wir den Zentralcomputer benutzen. Niemand wird uns stören.«

»Selbstverständlich«, erwiderte Ochlemech. »Ich habe bereits mit einem derartigen Wunsch gerechnet und alles Notwendige vorbereitet.«

Faktor I lächelte kühl.

»Es war kein Wunsch, sondern ein Befehl«, korrigierte sie den Anführer der Maskenelemente.

»Natürlich. Ein Befehl«, antwortete Ochlemech, ohne sich anmerken zu lassen, dass er ganz anders darüber dachte. Er sah sich als den Oberkommandierenden nicht nur von MASCHINE SECHS, sondern der gesamten Aktion an. Ihm hatten sich auch die beiden Meister der Insel unterzuordnen.

Unter den gegebenen Bedingungen wollte er sich jedoch nicht auf einen Streit mit ihnen einlassen. Die Tefroder durften auf keinen Fall merken, dass es Meinungsverschiedenheiten unter ihnen gab. Daher beschloss er, Mirona Thetin in die Schranken zu verweisen, sobald er allein mit ihr war. Ohne ihn war sie ein Niemand. Sie hatte keinerlei Macht über das Raumschiff und ihre Besatzung. An ihm – Ochlemech – kam sie auf keinen Fall vorbei. Es ließ ihn kalt, dass sie den Versuch gemacht hatte, ihn zu überrumpeln. Damit hatte er gerechnet. Er hatte sich sorgfältig auf die Begegnung mit den Duplikaten der Meister der Insel vorbereitet und wollte nichts dem Zufall überlassen. Daher war er sicher, dass es ihm gelingen würde, Mirona Thetin und Proht Meyhet in die Schranken zu verweisen.

»Folgt mir«, sagte er. »Ich führe euch zum Computer.«

»Einen Moment noch, bitte«, rief Wargat Syton.

»Was ist denn?«, fragte 1-1-Barzen, der sich bisher zurückgehalten hatte.

»Ich muss mit meinen Offizieren sprechen«, erklärte der Tefroder. »Ich hoffe, ihr habt nichts dagegen.«

»Warum sollten wir?«, entgegnete Ochlemech.

»Ich führe dich, wenn du willst«, bot sich 1-1-Barzen an.

»Wir kommen mit«, sagte Thera Dokret im Namen der anderen Männer und Frauen. Sie war diejenige gewesen, die bisher die meisten Schwierigkeiten gemacht hatte, und die am wenigsten zu einem Kampf gegen die Maahks bereit gewesen war. Angesichts der Ereignisse hatte sie ihre Meinung jedoch geändert und war nun ebenfalls entschlossen, mit aller Härte gegen die Methanatmer vorzugehen.

Zusammen mit den anderen Anführern folgte sie dem Anin An durch die Gänge des riesigen Raumschiffs bis zu den Quartieren der Offiziere. Über sechshundert Militärs waren mit den »Zwölf Eingeweihten« an Bord von MASCHINE SECHS gekommen. Sie warteten darauf, endlich über die High-Tech-Waffen informiert zu werden, die ihnen angeboten worden waren, und diese Waffen auf die eigenen Raumschiffe zu transferieren.

Thera Dokret fand den ranghöchsten ihrer Offiziere in einer Messe, wo er ein kleines Mahl einnahm. Sichtlich erfreut erhob er sich und kam ihr entgegen.