Perry Rhodan 1590: Operation Unsterblichkeit - H.G. Francis - E-Book

Perry Rhodan 1590: Operation Unsterblichkeit E-Book

H. G. Francis

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Beschreibung

Die Friedensstifter am Ende - das Aktivatorteam greift ein Seit dem Tag, da ES die prominentesten Friedensstifter der Linguiden mit den Zellaktivatoren ausstattete, die einst Perry Rhodan und seinen Gefährten zur relativen Unsterblichkeit verhalfen, ist das Volk der Linguiden aus dem Dunkel der Geschichte jäh ins Rampenlicht der galaktischen Öffentlichkeit katapultiert worden. Ob man den Linguiden damit einen Gefallen getan hat, bleibt dahingestellt. Die neuen Aktivatorträger sind jedenfalls überzeugt davon, dass die Geschichte Großes mit ihnen vorhat. Sie fühlen sich dazu berufen, die politischen Verhältnisse in der Galaxis neu zu ordnen. Inzwischen - man schreibt im Galaktikum den November des Jahres 1173 NGZ - haben die meisten Völker der Milchstraße erkannt, dass man die regierenden Linguiden und deren Schergen, die Überschweren, nicht länger gewähren lassen darf. Dazu sind die von den neuen Aktivatorträgern begangenen Verbrechen viel zu schwerwiegend. Nachdem auch die Mehrzahl der Linguiden gegen ihre Führer zu rebellieren beginnt, sieht sich das Galaktikum veranlasst, dem Treiben von Aramus Shaenor und Konsorten ein schnelles Ende zu setzen, damit wieder Friede einkehrt in weiten Gebieten der Milchstraße. Dies soll bewerkstelligt werden im Zuge der OPERATION UNSTERBLICHKEIT ...

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Nr. 1590

Operation Unsterblichkeit

Die Friedensstifter am Ende – das Aktivatoren-Team greift ein

H. G. Francis

Seit dem Tag, da ES die prominentesten Friedensstifter der Linguiden mit den Zellaktivatoren ausstattete, die einst Perry Rhodan und seinen Gefährten zur relativen Unsterblichkeit verhalfen, ist das Volk der Linguiden aus dem Dunkel der Geschichte jäh ins Rampenlicht der galaktischen Öffentlichkeit katapultiert worden.

Ob man den Linguiden damit einen Gefallen getan hat, bleibt dahingestellt. Die neuen Aktivatorträger sind jedenfalls überzeugt davon, dass die Geschichte Großes mit ihnen vorhat. Sie fühlen sich dazu berufen, die politischen Verhältnisse in der Galaxis neu zu ordnen.

Inzwischen – man schreibt im Galaktikum den November des Jahres 1173 NGZ – haben die meisten Völker der Milchstraße erkannt, dass man die regierenden Linguiden und deren Schergen, die Überschweren, nicht länger gewähren lassen darf. Dazu sind die von den neuen Aktivatorträgern begangenen Verbrechen viel zu schwerwiegend.

Die Hauptpersonen des Romans

Perry Rhodan, Roi Danton, Fay Haughnessy und Icho Tolot – Sie machen Jagd auf Zellaktivatoren.

Dorina Vaccer – Die Friedensstifterin hilft den Aktivatorjägern.

Gucky – Der Ilt gibt Anlass zur Sorge.

Paylaczer – Die Überschwere handelt nach dem Gesetz des Dschungels.

1.

Landram Eshim

Roi Danton kam in den Kabinentrakt, den sein Vater an Bord der ODIN bewohnte. Vor wenigen Augenblicken war er von der MONTEGO BAY herübergekommen, die sich der Flotte der Kosmischen Hanse angeschlossen hatte. Mit hundert Einheiten der Hanse, der ODIN und Julian Tifflors PERSEUS war Perry Rhodan unterwegs zur Eastside der Milchstraße. Das Ziel der Flotte war Taumond, Dorina Vaccers Geburtswelt. Der Terraner wollte den Zellaktivator holen, den sie an ihren kima-Strauch gehängt hatte.

»Was ist mit Gucky los?«, fragte Danton, während er sich in einen Sessel sinken und von der Automatik einen Kaffee reichen ließ.

Sein Vater blickte ihn erstaunt an.

»Wieso?«, entgegnete er. »Nichts Besonderes, soweit ich weiß.«

»Ich bin ihm vor einigen Tagen auf der ATLANTIS begegnet«, berichtete Danton. »Ich fand, er war irgendwie eigenartig. Jedenfalls anders als sonst. Still und in sich gekehrt. Könnte es sein, dass er krank ist?«

»Glaube ich nicht«, erwiderte Perry Rhodan. »Ich habe vor etwa einer Stunde über Hyperkom mit Atlan geredet. Er ist im Riffo-System, wo sich Farid a-Nesram aufhält. Er hätte es mir sicher gesagt, wenn irgendetwas mit Gucky nicht in Ordnung wäre. Du wirst dich geirrt haben.«

Nach einem Rufsignal und dem Gegenzeichen Rhodans öffnete sich die Tür, und Icho Tolot und eine junge, schlanke Frau kamen herein. Der Haluter musste sich bücken, um nicht anzustoßen. Neben ihm erschien die Frau zierlich und zerbrechlich. Roi Danton blickte sie erstaunt an. Sie war blond, hatte braune Augen, eine etwas eckige Stirn und ein flach wirkendes Gesicht, das seine Wirkung auf ihn nicht verfehlte.

»Das ist Fay Haughnessy«, stellte sein Vater sie vor. »Fay ist Psychologin. Sie hat sich auf Linguiden spezialisiert.«

»Auf einige der Stämme der Linguiden«, verbesserte die junge Frau ihn, während sie in einem der Sessel Platz nahm.

»Ich denke, dass sie uns gut helfen kann«, fuhr Rhodan lächelnd fort. Er nickte ihr kurz zu. »Fay ist darüber hinaus auch noch eine hervorragende Kämpferin, die es mit so ziemlich jedem Gegner aufnehmen kann.«

»Ich hoffe«, erwiderte sie.

»Ich bin sicher«, gab er sich zuversichtlich. »Wir vier bilden das Aktivator-Team, das sich bemühen wird, möglichst alle Geräte unversehrt zu bergen.«

Roi Danton legte zwei Zellaktivatoren auf den Tisch.

»Der Anfang ist gemacht«, sagte er. »Das sind die Aktivatoren von Jubaar Ulpit und Yoanu Herrah. Die Friedensstifterin war vernünftig genug, ihr Gerät freiwillig abzugeben. Wie sieht es mit den anderen aus?«

»Das wird sich zeigen. Ich hoffe, dass wir es schaffen, alle Geräte einzusammeln.«

Danton blickte seinen Vater forschend an. Er spürte, dass Rhodan große Probleme sah.

»Die galaktische Lage könnte besser sein«, stellte er fest.

»Richtig!«, stimmte Rhodan zu. »Aber das ist es nicht allein, was mich beunruhigt. Die Frage ist, wie die Friedensstifter reagieren.«

»Sie sind am Ende«, behauptete Roi Danton.

»Ohne Zweifel«, gab ihm sein Vater Recht. »Dennoch werden einige von ihnen Widerstand leisten.«

Das Galaktikum hatte auf Ersuchen des linguidischen Volkes den Beschluss gefasst, eine Flotte in den Simban-Sektor zu entsenden, um den Amok laufenden Friedensstiftern das Handwerk zu legen und ihnen die Zellaktivatoren abzunehmen, deren 5-D-Impulse einen zerstörerischen Einfluss auf ihr kima hatten. An diesem Einsatz nahmen alle ehemaligen Zellaktivatorträger teil, ausgenommen Alaska Saedelaere und Ronald Tekener, die noch immer nicht aus Estartu zurückgekehrt waren.

»Wir bewegen uns auf dünnem Eis«, fuhr Rhodan fort. »Es geht in erster Linie darum, wie die Friedensstifter reagieren, wenn sie die Aktivatoren herausgeben sollen. Einige werden nicht nur erheblichen Widerstand leisten, sondern möglicherweise auch versuchen, ihren Aktivator zu zerstören.«

Roi Danton nickte. Diese Sorge hegte er ebenfalls. Es galt, noch dreizehn Zellschwingungsaktivatoren zu bergen. Das war ein äußerst schwieriges und riskantes Unternehmen, bei dem nicht nur Gefahr von Seiten uneinsichtiger Friedensstifter, sondern auch durch die noch nicht bereinigte galaktische Situation drohte.

Mittlerweile hatten sich nicht nur die Springer, sondern auch die Tentra-Blues von den Amok laufenden Friedensstiftern abgewandt. Sie waren reumütig ins Galaktikum zurückgekehrt. Selbst die Topsider waren nach den Vorfällen um Voltry nachdenklich geworden, konnten sich aber noch nicht entschließen, dem Friedensstifter-Triumvirat die Treue aufzukündigen. Rhodan vermutete, dass die Topsider hofften, die Friedensstifter könnten ihren Expansionsdrang stillen und ihnen zusätzliche Planeten als Lebensraum beschaffen. Er hatte in mehreren Gesprächen erreicht, dass das Galaktikum den Topsidern zusichern wollte, das Problem der überbevölkerten Topsiderwelten zu lösen. Er war sicher, dass die Echsenwesen mit fliegenden Fahnen ins Galaktikum überwechseln würden, sobald der Botschafter des Galaktikums den Topsidern die entsprechende Zusage übermittelt hatte. Das sollte in der letzten Novemberwoche des Jahres 1173 geschehen, also in etwa acht Tagen.

Völlig offen aber war die Haltung der Überschweren als Söldner des Triumvirats. Niemand erwartete von ihnen, dass sie ihre bisherige Haltung aufgaben, da sie sich unter Paylaczers Führung schon zu tief in Schuld verstrickt hatten. Sie konnten vom Galaktikum keine Gnade erhoffen. Ihre einzige Chance war es, Paylaczer zu stürzen, danach zu kapitulieren und auf ein mildes Urteil des galaktischen Gerichtshofs zu hoffen. Doch lagen dem Galaktikum keinerlei Informationen darüber vor, ob sich eine solche Entwicklung anbahnte. Vorläufig sah es ganz und gar nicht danach aus.

Aramus Shaenor, Balasar Imkord und Branson Manella hatten sich nach Lingora zurückgezogen und dort die Flotte der Überschweren im Teshaar-System versammelt, um das Heimatsystem der Linguiden gegen die Einheiten des Galaktikums zu verteidigen. Offenbar baute das Triumvirat darauf, dass das Galaktikum es nicht wagen würde, im Teshaar-System eine Raumschlacht zu beginnen und so eine Milliarde unschuldiger Linguiden zu gefährden.

Das Triumvirat hatte die anderen Friedensstifter ebenfalls aufgefordert nach Lingora zu kommen, um – wie es hieß – den Kampf gegen die »Feinde von ES« und »Vasallen der Chaotarchen« gemeinsam führen zu können. Doch die Flotten des Galaktikums, die sich aus zweitausend Raumschiffen aller in dieser Dachorganisation vertretenen Völker zusammensetzten, hatten rasch geschaltet und alle jene Sonnensysteme abgeriegelt, in denen sich linguidische Zellaktivatorträger befanden.

Auf diese Weise war es gelungen, die Friedensstifter zu isolieren. Da Überschwere und Topsider ihre Streitkräfte ins Teshaar-System abgezogen hatten, waren die Aktivator tragenden Friedensstifter relativ ungeschützt. Darin lag Rhodans Chance. Er konnte hoffen, ohne große militärische Auseinandersetzungen an die Aktivatorträger heranzukommen.

Jeder verlorene Aktivator aber bedeutete verlorene Hoffnung für einen von jenen, die darum kämpften, ihre Unsterblichkeit zu erhalten. Rhodan war entschlossen, so viele Zellaktivatoren wie möglich einzusammeln und dann zu ES zu bringen. Was danach kam, war völlig offen. Niemand konnte zu diesem Zeitpunkt sagen, ob es gelingen würde, mit ES in Verbindung zu treten, und wie die Superintelligenz sich entscheiden würde. Sicher war lediglich, dass jeder zerstörte Aktivator einen unersetzlichen Verlust bedeutete.

Unausgesprochen stand die Frage im Raum: Wen würde es treffen?

Rhodan blickte auf einen der Monitore an der Wand, die ihn über das Geschehen an Bord und die Position der Flotte im All informierte. Das Gerät zeigte an, dass die ODIN das Kaokrat-System erreicht hatte.

Er erhob sich.

»Wir sollten jetzt in die Zentrale gehen«, sagte er, nahm die Zellaktivatoren Jubaar Ulpits und Yoanu Herrahs und schloss sie ein. »Es geht los.«

Zusammen mit Icho Tolot, Fay Haughnessy und seinem Sohn verließ er den Kabinentrakt und ging in die nahe Hauptleitzentrale des Raumschiffs hinüber, wo sich neben dem Stellvertretenden Kommandanten Norman Glass auch Samna Pilkok, die Ortungschefin, Fylill Duuel, der Chef der Feuerleitzentrale, und Oleg Gullik, der Hangarchef, befanden.

Auf den Ortungsschirmen sah er, dass die gesamte Flotte in das Kaokrat-System eindrang.

»Wir machen offenbar Eindruck«, bemerkte Norman Glass. »Die tefrodischen Wachschiffe fliehen. Nur einige linguidische Delphinschiffe bleiben auf Taumond und im Orbit zurück. Ich versuche, Verbindung mit ihnen zu bekommen.«

Knapp drei Minuten verstrichen, bis sich einer der Kommandanten der linguidischen Schiffe meldete.

»Die Tefroder sind abgezogen«, meldete er, und der Stellvertretende Kommandant der ODIN verzichtete darauf, ihm zu sagen, dass sie das bereits wussten. »Wir möchten euch wissen lassen, dass wir auf der Seite von Dorina Vaccer stehen und Gegner der neuen Ordnung sind, wie sie die Zellaktivatorträger einführen wollen.«

»Freut uns zu hören«, erwiderte Glass. »Ich kann euch nur zu eurem Entschluss beglückwünschen.«

Der Linguide ging nicht darauf ein.

»Ich muss euch darauf hinweisen«, fuhr er mit besonderem Nachdruck fort, »dass sich Landram Eshim, der Protektor von Taumond, mit seinem 100-Meter-Delphin WINNOR auf Taumond aufhält.«

Danach gab er die Position des Raumschiffs durch. Sie machte deutlich, dass die WINNOR in unmittelbarer Nähe jenes Hauses gelandet war, hinter dem sich der Hügel mit dem kima-Strauch von Dorina Vaccer befand. Nun konnte kein Zweifel mehr daran bestehen, dass der Aufenthalt von Landram Eshim auf dem Planeten ausschließlich dem Zellaktivator der Friedensstifterin galt.

Diese Nachricht alarmierte Perry Rhodan. Er ahnte Schlimmes. Landram Eshim war ein Friedensstifter, der bisher wenig in Erscheinung getreten war. Rhodan war ihm nie begegnet, hatte jedoch einiges von ihm gehört. Landram Eshim hatte den Ruf, als Friedensstifter bei Konflikten mit härterer Hand durchzugreifen, als es einem mit seinem Anspruch eigentlich zustand. Er hatte in Spannungsgebieten für Frieden gesorgt, sich dabei jedoch nicht nur auf sein besonderes Talent und sein Verhandlungsgeschick verlassen, sondern seinen Willen mit unkonventionellen Mitteln durchgesetzt. Nun aber zeigten sich bei ihm die negativen Auswirkungen des Zellaktivators noch stärker als bei vielen anderen Friedensstiftern. Er galt als geistig umnachtet und schreckte offenbar vor keiner Gewalttat zurück.

Rhodan erinnerte sich allzu gut an eine Nachricht, die in den letzten Tagen hereingekommen war und in der Landram Eshim eine allzu unrühmliche Rolle spielte. Ohne ersichtlichen Grund war er gegen eine kleine und friedliche Kolonie der Blues vorgegangen, hatte versucht, sie in einen Konflikt mit einer anderen Kolonie zu verwickeln, und als ihm das nicht gelungen war, hatte er sie ausgelöscht.

Wenn dieser Mann auf Taumond war, dann bestand höchste Gefahr. Landram Eshim war unberechenbar. Daher konnte niemand vorhersehen, gegen wen auf dem Planeten er sich wenden würde. Es konnte sein, dass er Teile der Bevölkerung angriff, um einen Krieg anzuzetteln. Der von ihm gewählte Landeplatz ließ allerdings keinen anderen Schluss zu, als dass es ihm in erster Linie um den Zellaktivator von Dorina Vaccer ging. Er wollte ihn entweder an sich bringen – oder ihn vernichten!

»Wir starten!«, sagte Rhodan. »Wir haben keine Zeit zu verlieren. Der Wahnsinnige bringt es fertig und zerstrahlt den Aktivator. Zehn Space-Jets sollen uns begleiten und abschirmen. Die Besatzungen greifen nur im Notfall ein.«

Zusammen mit Roi Danton, Icho Tolot und Fay Haughnessy verließ er die Hauptleitzentrale. Sie eilten zu einem nahen Hangar hinüber, in dem eine vorbereitete Space-Jet wartete. Der Haluter hätte zweifellos am schnellsten von ihnen laufen können, doch er hielt sich zurück und ließ den anderen den Vortritt. Er folgte ihnen auch nicht in die Zentrale der Space-Jet, sondern blieb in der Nähe der Schleuse im Hangar. Der Weg nach oben wäre für ihn allzu beschwerlich gewesen, da er sich nur mit Mühe durch den zentralen Antigravschacht hätte zwängen können.

Rhodan lenkte die Space-Jet. Mit hoher Beschleunigung näherte er sich Taumond und verzögerte ebenso stark, als er die äußersten Luftschichten des Planeten erreichte. Er ließ den diskusförmigen Raumer steil abfallen, als er eine Position erreicht hatte, in der er durch Taumond selbst vor der Ortung durch die WINNOR geschützt war. Er nutzte jede sich bietende Deckung, um unbemerkt so nah wie möglich an die Gegend heranzukommen, in der sich der kima-Strauch von Dorina Vaccer befand.

Der Space-Jet folgten im Abstand von einigen Kilometern zehn weitere Maschinen dieses Typs. Sie nahmen eine weitgefächerte V-Formation ein.

Währenddessen rückten die ODIN und einige weitere Raumschiffe näher an Taumond heran und verharrten schließlich im Orbit. Sie wurden sehr schnell von der WINNOR geortet, und das lag auch in der Absicht ihrer Kommandanten. Die Linguiden auf dem Delphinschiff sollten wissen, dass ihnen eine weit überlegene militärische Macht gegenüberstand, angesichts deren es ratsam war, sich passiv zu verhalten.

Als Rhodan sich mit der Space-Jet dem Haus näherte, in dem Dorina Vaccer geboren war, hatte er alle Abwehrschirme eingeschaltet. Roi Danton beobachtete voller Anspannung die WINNOR, die nur etwa zwei Kilometer von dem Haus entfernt gelandet war. Er glaubte nicht an einen Angriff, fürchtete aber störende Aktionen, durch die sie daran gehindert wurden, zügig zu dem Friedensstifter vorzudringen.

Hatte Landram Eshim entsprechende Befehle gegeben? Brauchte er Zeit für seine Pläne? Kam es wirklich auf jede Minute an?

Das waren Fragen, die niemand beantworten konnte, bevor man nicht wusste, wo sich der Friedensstifter aufhielt und welche Absichten er tatsächlich hegte.

Als Rhodan mit der Space-Jet in der unmittelbaren Nähe des Hauses landete, schossen die anderen Jets heran und bildeten einen Schutzriegel zwischen dem Einsatzkommando und der WINNOR.

»Gut so«, sagte Danton.

Er folgte Rhodan und der jungen Frau durch den Antigravschacht nach unten. Als er den Hangar erreichte, war Icho Tolot bereits durch die Schleuse nach draußen gestürmt.

Der kima-Strauch von Dorina Vaccer war deutlich zu sehen. Er überragte das Haus, in dem nun Linguiden wohnten, die nicht mit Dorina verwandt waren.

Rhodan sah einen Bewohner an einem Fenster ängstlich nach draußen spähen.

»Schnell, hinter das Haus!«, rief er.

Eingehüllt in ihre Individualsphären und ausgerüstet mit SERUNS, umflogen sie mit Hilfe ihrer Antigravs das Haus. Icho Tolot, der seinen Kampfanzug trug, zog es vor zu laufen. Er war jedoch nicht weniger schnell als die anderen. Der harte Boden dröhnte unter seinen stampfenden Füßen.

Erschrocken zog sich der Linguide vom Fenster zurück.

Hinter dem Haus befand sich der Hügel, an dessen Spitze der kima-Strauch aus einer Mulde wuchs. Rhodan entdeckte Landram Eshim, der auf dem Weg zur Kuppe des Hügels war. Der Friedensstifter trug einen leichten Kampfanzug. Er richtete einen Energiestrahler auf den Lebensbaum. Er schien die Absicht zu haben, ihn mitsamt dem Zellaktivator zu verbrennen. Begleitet wurde er von vier Pariczanern, die ebenfalls Kampfanzüge trugen und bis an die Zähne bewaffnet waren.

Als die Überschweren Rhodan bemerkten, schirmten sie Landram Eshim sofort mit ihren Körpern ab und richteten ihre Waffen auf das Einsatzkommando. Es waren schwere Energiestrahler, mit denen sie sogar eine Space-Jet hätten bekämpfen können. In ihren haarlosen Gesichtern zeichnete sich grimmige Entschlossenheit ab.

Rhodan gab seinen Begleitern ein Zeichen und sie verharrten auf der Stelle.

»Tu es nicht, Landram Eshim!«, rief Rhodan dem Friedensstifter zu.

Der Linguide ließ die Waffe sinken und wandte sich ihm zu. Er hatte sich nahezu das ganze Gesicht rasiert. Nur die Stirn war dicht behaart. Zudem hatte er unter den Augen bogenförmige Haarpartien stehen lassen. Sie verliehen ihm ein grimmiges Aussehen.

»Wir kommen in Frieden, um mit dir zu verhandeln«, sagte Fay Haughnessy, »und um dich vor einem Fehler zu bewahren, der vor allem für dich von großem Schaden wäre.«