Perry Rhodan 1783: Das Versteck der Maschtaren - H.G. Francis - E-Book

Perry Rhodan 1783: Das Versteck der Maschtaren E-Book

H. G. Francis

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Beschreibung

Auf der Spur der Mächtigen - Gucky auf dem Vielvölkerplaneten Gegen Ende des Jahres 1220 Neuer Galaktischer Zeitrechnung sind Wesen aus der Milchstraße an verschiedenen Orten Hirdobaans aktiv. So operiert beispielsweise die Besatzung des Riesenraumschiffes BASIS unter Führung von Perry Rhodan in der kleinen Galaxis und versucht alte Geheimnisse zu lösen. Das Herrschaftssystem in Hirdobaan existiert seit über tausend Jahren, ordnet das Hauptvolk der Hamamesch ebenso den Befehlen der Maschtaren unter wie die pantherähnlichen Fermyyd, die Schutztruppe der Galaxis. Und irgendwo dahinter gibt es eine unbekannte Macht namens Gomasch Endredde, nach der sich angeblich alle richten. Die Spur führt über das abgeschottete Zentrum der Galaxis - dort liegt Endreddes Bezirk, und in diesem werden rund dreißig Millionen Intelligenzen aus der Menschheitsgalaxis gefangen gehalten. Unter ihnen sind die so genannten Phasenspringer, die zwischen dem Bezirk und der "Außenwelt" oszillieren. Immerhin konnten sie schon einige Rätsel des Bezirks lösen; dabei wurde ein geheimnisvolles Albtraumwesen namens Tréogen geweckt. Die Galaktiker von der BASIS wurden mittlerweile in ständig zunehmende Gefechte mit Hamamesch und Fermyyd verwickelt. Verantwortlich dafür sind die Herren der Galaxis, die Maschtaren. Aus diesem Grund suchen die Galaktiker nun DAS VERSTECK DER MASCHTAREN ...

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Nr. 1783

Das Versteck der Maschtaren

Auf der Spur der Mächtigen – Gucky auf dem Vielvölkerplaneten

von H. G. Francis

Gegen Ende des Jahres 1220 Neuer Galaktischer Zeitrechnung sind Wesen aus der Milchstraße an verschiedenen Orten Hirdobaans aktiv. So operiert beispielsweise die Besatzung des Riesenraumschiffes BASIS unter Führung von Perry Rhodan in der kleinen Galaxis und versucht alte Geheimnisse zu lösen.

Das Herrschaftssystem in Hirdobaan existiert seit über tausend Jahren, ordnet das Hauptvolk der Hamamesch ebenso den Befehlen der Maschtaren unter wie die pantherähnlichen Fermyyd, die Schutztruppe der Galaxis. Und irgendwo dahinter gibt es eine unbekannte Macht namens Gomasch Endredde, nach der sich angeblich alle richten. Die Spur führt über das abgeschottete Zentrum der Galaxis – dort liegt Endreddes Bezirk, und in diesem werden rund dreißig Millionen Intelligenzen aus der Menschheitsgalaxis gefangen gehalten. Unter ihnen sind die so genannten Phasenspringer, die zwischen dem Bezirk und der »Außenwelt« oszillieren. Immerhin konnten sie schon einige Rätsel des Bezirks lösen; dabei wurde ein geheimnisvolles Albtraumwesen namens Tréogen geweckt. Die Galaktiker von der BASIS wurden mittlerweile in ständig zunehmende Gefechte mit Hamamesch und Fermyyd verwickelt.

Die Hauptpersonen des Romans

Gucky – Der Mausbiber versucht das Versteck der Maschtaren zu lokalisieren.

Michael Rhodan – Mit der AQUARIUS will er dem Mausbiber zu Hilfe eilen.

Joamin Bellondo und Sarah Mango – Die zwei Überlebenden der PENELOPE.

Cromp – Ein Patruskee wittert ein Geschäft.

»Mücke«

1.

»Wir sind startbereit«, sagte Michael Rhodan in der Zentrale der MONTEGO BAY.

»Dann sollten wir keine Zeit verlieren«, versetzte sein Vater.

Nach der Aufgabe von Schingo hatten sich fast alle galaktischen Einheiten zum Standort der BASIS ins Riffta-System von Borrengold zurückgezogen. Lediglich die MONTEGO BAY und vier Kreuzer waren geblieben.

Die Fermyyd waren nach der Rückeroberung von Schingo nicht ins Riffta-System gekommen. Damit war klar, dass die Maschtaren die Handelsfürsten im Stich ließen und das Ruder über Hirdobaan endgültig in die eigenen Hände genommen hatten. Die Maschtaren waren ohnehin schon immer die wahren Machthaber gewesen. Aus dem Hintergrund heraus hatten sie die Fäden gezogen. Jetzt aber bekannten sie Farbe.

Mike gab das Startzeichen. Die MONTEGO BAY und die vier Kreuzer machten sich auf den Weg in den Vankanton-Oktanten, der nur 568 Lichtjahre entfernt war. Man konnte ihn jedoch nicht auf direktem Wege anfliegen, da man einen Bogen um das galaktische Zentrum machen musste. Ziel war das Aenur-System mit Tampir als viertem Planeten.

Grund für das Einsatzkommando war ein Hilferuf, aus dem hervorging, dass die Space-Jet PENELOPE mit Gucky und seiner Crew über Tampir abgeschossen worden war. Beunruhigend war in dem Hilferuf, dass von Überlebenden nicht die Rede war und die Jet von einer, wie es hieß, gigantischen Hamamesch-Flotte abgeschossen worden war.

Lebte Gucky noch? Lebten die anderen Besatzungsmitglieder?

Man hatte nichts mehr von ihnen gehört!

Perry Rhodan hatte sich zum raschen Handeln entschlossen, da immerhin die Aussicht bestand, dass der Teleporter Gucky sich und einige der Besatzungsmitglieder in Sicherheit gebracht hatte.

Vorsichtig pirschten sich die fünf Raumschiffe an das Aenur-System heran, schlichen sich bis zum zehnten Planeten, der mit seinen Ringen und den sieben Monden dem Saturn des Solsystems ähnelte.

»Keine technischen Anlagen«, stellte Michael fest, nachdem er mit dem Ortungschef einen kurzen Seitenblick gewechselt hatte.

»Dafür tatsächlich eine schier unüberschaubare Hamamesch-Flotte«, sagte Perry. »Und es kommen immer noch weitere Raumschiffe hinzu. Sie versammeln sich im Raum des vierten Planeten, bei Tampir.«

Die Zentralsyntronik ermittelte, dass sich exakt 19.043 Raumschiffe im Aenur-System aufhielten. Die Zahl wuchs schnell an, denn in Minutenabständen trafen Pulks von Raumern ein, die sich der Flotte anschlossen.

»Das ist erstaunlich«, bemerkte Michael. »Keiner der Oktanten verfügt über eine so große Zahl von Raumschiffen.«

Die Syntronik erfasste die Kursvektoren der eintreffenden Raumschiffe und errechnete daraus, von welchen Ausgangspunkten die verschiedenen Einheiten gestartet waren. Etwa eine halbe Stunde darauf stand fest, dass die Raumschiffe mit hoher Wahrscheinlichkeit aus allen acht Oktanten stammten.

»Was bedeutet das?«, fragte Michael. »Setzen sich die Maschtaren selbstherrlich über das eherne Gesetz von Hirdobaan hinweg, wonach Hamamesch des einen Oktanten keinen anderen Oktanten betreten dürfen, ausgenommen beim Zug der Herrscher?«

»Oder hat Gomasch Endredde höchstselbst dieses Verbot aufgehoben?«, ergänzte sein Vater. »Was hat diese Konzentration der Kräfte im Aenur-System zu bedeuten?«

Die beiden Männer ließen die Ortungsschirme nicht aus den Augen. Sie waren sich einig: Die lose Formation der Flotte ließ erkennen, dass Aenur lediglich ein Sammelpunkt war, von dem aus eine gemeinsame Aktion gestartet werden sollte. Da die Galaktiker die einzigen Feinde waren, die Gomasch Endredde zur Zeit hatte, war zu vermuten, dass diese Aktion sich gegen sie richten sollte. Die Crypers zählten in diesem Zusammenhang nicht.

»Es geht gegen uns«, stellte Perry Rhodan fest. »Doch das interessiert mich im Moment wenig. Ich muss vor allem wissen, ob Gucky und seine Crew noch leben.«

Nicht nur er machte sich große Sorgen um die Verschollenen.

»Wir können es nur herausfinden, wenn wir uns in die Höhle des Löwen wagen«, überlegte Michael. »Ich schlage eine Einzelaktion vor. Etwas anderes kommt nicht in Frage. Die MONTEGO BAY führt im offenen Hangardeck der Äquatorzone ein Beiboot des Typs Minor Globe mit: die AQUARIUS. Die Kleinstkorvette ist bestens ausgerüstet und eignet sich besonders für eine verdeckte militärische Operation im Feindgebiet. Ich werde damit einen Erkundungsflug unternehmen.«

Die Kleinstkorvette hatte einen Kugeldurchmesser von nur 30 Metern. Perry Rhodan stimmte dem Vorschlag zu. Das kleine Raumschiff war tatsächlich in hervorragender Weise für einen solchen Einsatz geeignet.

»Dann wollen wir keine Zeit verlieren«, sagte er. »Du solltest so bald wie möglich starten.«

»Die AQUARIUS ist startbereit«, versicherte Mike, »und die Besatzung ist ebenfalls für einen solchen Einsatz vorbereitet. Es kann also gleich losgehen.«

Von einem der vier begleitenden Kreuzer lief die Meldung ein, dass ein Kurierschiff von der BASIS eingetroffen war. Ein Bote war unterwegs zur MONTEGO BAY. Michael beschloss deshalb, so lange mit dem Start zu warten, bis er die Nachricht gehört hatte.

Es dauerte nicht lange, bis der Kurier kam. Es war ein schlanker, sportlich aussehender Terraner mit kurzen, roten Haaren.

»Die Phasenspringer des Kommandos Gonozal sind auch zur Off-Phase – also schon zum zweiten Mal – nicht an Bord der SIAMESE GIRL aufgetaucht«, teilte er mit.

»Das ist eine gute Nachricht«, sagte Perry Rhodan und atmete erleichtert auf. »Daraus lässt sich schließen, dass auch Atlan, Tek und Icho Tolot nicht auf Schingo materialisiert sind.«

»Dort wären sie in eine Hölle geraten«, stellte der Kurier fest.

»So kann man es wohl nennen«, gab ihm Rhodan recht. »Nun können wir hoffen, dass sie das Oszillieren abgeschaltet haben.«

Er bedankte sich bei dem Kurier für die Nachricht und verabschiedete ihn. Kurz darauf verließ auch Michael die Zentrale. Er ging zur AQUARIUS, wo er bereits erwartet wurde.

Kommandant des kleinen Raumschiffes war der Plophoser Arket Torn, ein kleiner, untersetzter Mann, der vor Ehrgeiz sprühte. Er war froh darüber, dass die Kleinstkorvette für den Einsatz ausgesucht worden war, weil er hoffte, sich dabei auszeichnen zu können.

Michael kannte Torn schon lange. Er wusste, dass er nicht nur ehrgeizig, sondern auch zuverlässig und sich selbst stets treu war. Er war ein Mann, mit dem er gerne zusammenarbeitete und von dem er sicher war, dass er schon bald mit höheren Aufgaben betraut werden würde.

Die AQUARIUS startete zu einem Flug, der geradewegs durch die feindlichen Linien nach Tampir führte. Es war eine Schleichfahrt mit geringstem Energieaufwand und unter Ausnutzung aller Tarnmöglichkeiten wie Ortungsschutz und Deflektorfeld.

Deutlich mehr als 20.000 Raumschiffe befanden sich in der Nähe des vierten Planeten. Das war viel, jedoch verteilten sich die Schiffe pulkweise und gestaffelt auf einen großen Raum, sodass genügend Lücken für die AQUARIUS blieben, die alle Mittel galaktischer Hightech einsetzte.

Mikes Ziel war nicht Tampir selbst, sondern dessen fast lunagroßer Trabant Coenus. Er war sich mit Arket Torn einig darin, dass es wenig Sinn gemacht hätte, auf dem vierten Planeten zu landen und dort nach Gucky und anderen Überlebenden des Hamamesch-Angriffs zu suchen. Sie hätten so gut wie keine Aussicht auf Erfolg gehabt und hätten sich zusätzlich noch mit den feindlich gesinnten Bewohnern von Tampir herumschlagen müssen.

»Die Situation ist schwierig«, stellte Mike fest, während sie sich dem Mond näherten, »aber wir haben durchaus Chancen, unsere Fragen zu beantworten. Wenn sie überlebt haben, finden wir sie. Davon bin ich fest überzeugt.«

»Richtig«, stimmte Arket Torn zu. »Gucky und die anderen sind immerhin mit SERUNS in den Einsatz gegangen. Sie verfügen über leistungsstarke Hyperfunkgeräte. Wenn sie auf der Einsatzfrequenz möglichst breitstrahlig funken, müssten wir ihre Hilferufe eigentlich empfangen. Die PENELOPE hat schließlich auch einen gebündelten SOS-Ruf nach Schingo geschickt.«

Mike nickte.

»Sie rechnen mit unserem Einsatz«, versetzte er, »und deshalb sind sie besonders aufmerksam. Sie werden hin und wieder einen Notruf absetzen, sofern es ihnen möglich ist.«

Der Pilot der AQUARIUS führte die Kleinstkorvette an den Mond heran und landete schließlich in einem Krater, ohne von den Hamamesch bemerkt zu werden.

Michael Rhodan wartete danach mehr als eine Stunde. Während dieser Zeit beobachtete er die feindliche Flotte.

Ortungsleit- und Funkstation befanden sich während der ganzen Zeit in Alarmbereitschaft. Sie waren darauf vorbereitet, beim geringsten Anzeichen einer Gefahr zu reagieren, sodass die AQUARIUS sich notfalls mit einem Blitzstart in Sicherheit bringen konnte.

Doch die Hamamesch-Flotte zeigte keine Reaktion.

Niemand schien die Landung der Kleinstkorvette bemerkt zu haben.

Als die Stunde verstrichen war, startete Torn eine Hyperfunksonde und schickte sie in eine Umlaufbahn um Tampir, wobei er wiederum alle Möglichkeiten der galaktischen Hightech nutzte.

»Ich bin gespannt, wie lange es dauert, bis die Hamamesch die Sonde entdecken«, sagte Arket Torn.

»Möglicherweise empfangen sie die Hyperfunkimpulse«, gab Mike zurück, »aber sie verstehen sie nicht, weil sie nichts entschlüsseln können. Wir nehmen das Risiko in Kauf, dass sie die Sonde zerstören. Dann schicken wir eben die nächste, und so geht es weiter, bis wir eine Antwort von Gucky und unseren Leuten haben. Wenn sie noch leben, werden sie die Impulse empfangen, und sie werden darauf reagieren. Vielleicht teleportiert unser Freund dann kurzerhand zu uns an Bord!«

Michael Rhodan, Arket Torn und die anderen Menschen in der Zentrale blickten auf die Monitore, denn nun stieg Tampir als blaugrüner Planet langsam über dem Horizont auf. Die Welt der Hamamesch hatte sechs Kontinente, die etwa vierzig Prozent seiner Gesamtfläche einnahmen. Die anderen Gebiete wurden von Wasserflächen eingenommen.

Eliz Omac, die Funkleitoffizierin, überwachte ihre Station, während sie alle Informationen aufnahmen, die von Tampir kamen. Die Syntronik filterte daraus die für sie möglicherweise relevanten Nachrichten heraus.

Die öffentlichen Sender des nur dünn besiedelten Planeten strahlten Wort- und Musikprogramme aus. In ihnen war eine Fülle von Informationen enthalten, aus denen sich die entsprechend programmierte Syntronik ein Bild machen konnte.

Schon bald wies sie aus, dass etwa 400 Millionen Intelligenzwesen auf dem Planeten lebten. Sie konzentrierten sich auf die großen Städte, während es in den landwirtschaftlich erschlossenen Außenbezirken so gut wie keine Bevölkerung gab. Die Landwirtschaft wurde von Robotern bestellt.

Amtriar in der südlichen Hemisphäre war nicht nur der größte Kontinent, sondern auch am dichtesten besiedelt. Auf ihm lag die Hauptstadt Pakimar mit etwa vier Millionen Bewohnern.

*

»Es hat uns voll erwischt«, stellte Gucky fest.

Joamin Bellondo und Sarah Mango antworteten nicht. Die beiden Besatzungsmitglieder der PENELOPE waren die einzigen, die er hatte retten können. Alle anderen hatten den Angriff der Hamamesch auf die Space-Jet nicht überlebt.

Kommandant Earl Danhorst, Elias Grant, Frieda Kallal und Larga Hodron waren tot. Ihr Ende hatte bei Bellondo und Mango einen Schock ausgelöst, und es hatte auch bei dem Ilt Spuren hinterlassen.

Die drei Überlebenden der Katastrophe hielten sich in einer burgähnlichen Ruine auf dem Planeten Tampir auf, etwa dreißig Kilometer außerhalb der Stadt Pakimar. Die Reste der Festung erhoben sich auf einem etwa zweihundert Meter hohen Felskegel, der nur über einen schmalen und teilweise zerbröckelten Pfad zu besteigen war.

Es war unschwer zu erkennen, dass die Anlage erst vor kurzem mit Strahlengeschützen beschossen und dabei teilweise eingeschmolzen worden war. Offenbar hatte sich hier eine Gruppe eingenistet, die mit einer anderen in Streit geraten und kurzerhand ausgelöscht worden war.

Doch der Kampf war entschieden und vorbei. Somit konnten Gucky, der Plophoser und die rothaarige Terranerin davon ausgehen, dass es ein sicheres Versteck war, für das sich niemand mehr interessierte.

Joamin Bellondo war ein schlanker, nicht besonders großer Plophoser. Er hatte ein schmales Gesicht, schwarzes Haar und dunkle Augen. Gucky hatte ihn als einen Mann kennen gelernt, der nie viel redete.

Sarah Mango lehnte an einer Säule und blickte auf das Land hinaus. Einige Roboter arbeiteten auf den Feldern vor der Stadt, doch sie beachtete sie nicht. Ihre Blicke gingen ins Leere.

Sarah war eine Medizinerin von der Erde. Ihr kantiges, maskulin wirkendes Gesicht war von Trauer gezeichnet. Ihr rotes Haar trug sie sehr kurz, was ihren Kopf klein erscheinen und ihre Figur noch massiger als sonst wirken ließ. Sarah hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit Reginald Bull, was sie von vielen Seiten zu hören bekam und was manchen veranlasste, Witze zu reißen oder Andeutungen über verwandtschaftliche Beziehungen zu machen. Mango ging stets darüber hinweg und äußerte sich nicht dazu.

»Wir können nicht ewig hierbleiben und Trübsal blasen«, sagte der Mausbiber, der ebenso lange schweigsam verharrt hatte wie die anderen. »Wir müssen nach vorne schauen und sehen, dass wir uns aus unserer Lage befreien – sonst erleiden wir das gleiche Schicksal wie unsere Freunde. Nur etwas später und auf eine andere Art.«

»Was hast du vor?«, fragte Sarah, ohne aufzublicken.

Sie verscheuchte einen grün und rot gestreiften, etwa fingerlangen Käfer, der sich auf ihre Schulter gesetzt hatte. Schwirrend flog er davon, um dann zurückzukehren und sich auf der Schulter von Joamin Bellondo niederzulassen.

Der Raumfahrtingenieur blickte ihn neugierig an, schnippte ihn dann jedoch mit dem Finger fort. Diesmal ergriff das Insekt die Flucht und ließ sich nicht wieder blicken.