Perry Rhodan 1807: Die Haut des Bösen - H.G. Francis - E-Book + Hörbuch

Perry Rhodan 1807: Die Haut des Bösen E-Book und Hörbuch

H. G. Francis

0,0

Der Titel, der als Synchrobook® erhältlich ist, ermöglicht es Ihnen, jederzeit zwischen den Formaten E-Book und Hörbuch zu wechseln.
Beschreibung

Kummerog erwacht - ein Terraner wird zum Verräter In direkter Nachbarschaft der Erde ist eine fremde Kultur aufgetaucht - und zwar auf Trokan, dem "zweiten Mars". Im Schutze eines Zeitrafferfeldes, das 250 Millionen Jahre in nicht einmal 70 Real-Jahren ablaufen ließ, entwickelte sich die Zivilisation der Herreach. Diese kämpft nun um ihr Überleben. Dabei ist die Situation im Jahr 1288 Neuer Galaktischer Zeitrechnung - das entspricht dem Jahr 4875 alter Zeit - angespannt genug. Die Arkoniden haben alte imperiale Träume wiederbelebt und das Kristallimperium etabliert. Seit Jahrzehnten beäugen sich die Machtblöcke der Arkoniden, der Liga Freier Terraner und des in sich zerstrittenen Forums Raglund voller Misstrauen. Perry Rhodan ist einer der wenigen, von denen sich Milliarden Intelligenzwesen in der Galaxis einen Ausweg aus der Krise erhoffen. Mit seinen unsterblichen Freunden hat sich der Terraner aus der Politik zurückgezogen und das geheimnisvolle Projekt Camelot aufgebaut. In Begleitung von Reginald Bull und Alaska Saedelaere landet der Terraner auf Trokan - und verschwindet. An seiner Stelle taucht ein fremdes Wesen auf, das sich zuerst nicht verständigen kann. Es bringt eine Gefahr mit sich: DIE HAUT DES BÖSEN …

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 117

Das Hörbuch können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS

Zeit:3 Std. 7 min

Sprecher:Renier Baaken
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Nr. 1807

Die Haut des Bösen

Kummerog erwacht – ein Terraner wird zum Verräter

von H. G. Francis

In direkter Nachbarschaft der Erde ist eine fremde Kultur aufgetaucht – und zwar auf Trokan, dem »zweiten Mars«. Im Schutze eines Zeitrafferfeldes, das 250 Millionen Jahre in nicht einmal 70 Real-Jahren ablaufen ließ, entwickelte sich die Zivilisation der Herreach. Diese kämpft nun um ihr Überleben.

Dabei ist die Situation im Jahr 1288 Neuer Galaktischer Zeitrechnung – das entspricht dem Jahr 4875 alter Zeit – angespannt genug. Die Arkoniden haben alte imperiale Träume wiederbelebt und das Kristallimperium etabliert. Seit Jahrzehnten beäugen sich die Machtblöcke der Arkoniden, der Liga Freier Terraner und des in sich zerstrittenen Forums Raglund voller Misstrauen.

Perry Rhodan ist einer der wenigen, von denen sich Milliarden Intelligenzwesen in der Galaxis einen Ausweg aus der Krise erhoffen. Mit seinen unsterblichen Freunden hat sich der Terraner aus der Politik zurückgezogen und das geheimnisvolle Projekt Camelot aufgebaut. In Begleitung von Reginald Bull und Alaska Saedelaere landet der Terraner auf Trokan – und verschwindet.

An seiner Stelle taucht ein fremdes Wesen auf, das sich zuerst nicht verständigen kann. Es bringt eine Gefahr mit sich: DIE HAUT DES BÖSEN …

Die Hauptpersonen des Romans

Kummerog – Ein geheimnisvolles Fremdwesen erwacht zu unheilvoller Aktivität.

Cistolo Khan – Der LFT-Kommissar hat gleich mehrere Probleme auf einmal.

Bruno Drenderbaum – Khans Assistent wird mit einer merkwürdigen Gefahr konfrontiert.

Katie Joanne – Eine gewissenlose Journalistin.

Pavel Morquoise

1.

»Da wir einander etwas zu bieten haben, gehe ich davon aus, dass wir uns rasch einigen werden«, sagte Cistolo Khan.

Der LFT-Kommissar trug eine derbe Freizeitkleidung, die an einen altertümlichen Jogginganzug erinnerte. Neben ihm hatte sein Assistent Bruno Drenderbaum Platz genommen.

Ihm gegenüber an einem ausladenden Tisch saß Myles Kantor. Der Wissenschaftler war zu Verhandlungen an Bord der PAPERMOON gekommen, dem Flaggschiff des LFT-Kommissars, das ebenso wie die GILGAMESCH I noch immer auf dem gepflasterten Platz am Pilzdom von Trokan stand.

»Ich wäre nicht hier, wenn ich nicht ebenfalls davon überzeugt wäre«, versetzte der Wissenschaftler mit einem leichten, höflichen Lächeln.

»Mein Anliegen ist klar«, umriss Cistolo Khan seine Vorstellungen.

Er war ein fülliger, jedoch nicht dicker Mann, der von der Iberischen Halbinsel Terras stammte. Er erfreute sich eines kräftigen Haarwuchses. So reichte ihm das dunkelbraune Haar bis auf die Schultern herab, und obwohl er sich erst kurz vor dem Gespräch rasiert hatte, zogen sich dunkle Bartschatten über seine Wangen und sein Kinn.

»Mir kommt es darauf an, dass die Besatzung der GILGAMESCH I, die wir ja wohl als Beiboot ansehen müssen, sowie das außerhalb des Solsystems geparkte Basisschiff stillhalten, obwohl Perry Rhodan verschwunden ist. Wir müssen verhindern, dass so etwas wie ein Einsatzkommando von der GILGAMESCH I oder dem Basisschiff erscheint und auf Trokan aktiv wird.«

Die Hintergründe dieser Forderungen waren erkennbar: Es gab nach wie vor politische Strömungen im Solsystem, die mit der Anwesenheit der Leute von Camelot nicht einverstanden waren.

Eine vom Kommerz geprägte Medienlandschaft heizte kräftig dieses Thema an, obwohl einige der verantwortlichen Chefredakteure privat wohl eine ganz andere Meinung vertraten. Doch das Thema war aktuell. Es ließ sich gut verkaufen.

Populistische Politiker nutzten zudem die Stunde, um sich in den Medien vor Hunderten Millionen von Zuschauern zu profilieren. Es war in, gegen die Unsterblichen und die anderen von Camelot zu sein.

Von Neid geprägte Modedesigner, denen es mit ihren Entwürfen höchstens gelang, für eine kurze Saison ins Gespräch zu kommen, nicht aber durch ihre Mode unsterblich zu werden, warfen in aller Eile ZA-freie Modelle auf den Markt. Ein variabel geformter Ausschnitt über der Brust bei Männern und Frauen ließ die nackte Haut sehen und modebewusste Zeitgenossen demonstrierten, dass sie nicht zu den Unsterblichen gehörten, wobei dezent verschwiegen wurde, dass kein Unsterblicher noch einen eiförmigen Zellschwingungsaktivator trug, sondern einen unter die Haut verpflanzten Chip.

Die Modelle fanden reißenden Absatz, wollten doch viele Menschen mit ihrer Kleidung deutlich machen, dass sie sich selbst verwirklicht hatten – was immer sie darunter verstanden – und nun selbstbewusst genug waren, ihre Unabhängigkeit gegenüber den Unsterblichen zu erklären. Es war in, sich und seiner Umwelt zu erklären, dass man Gegenwart und Zukunft sehr gut ohne die Unsterblichen gestalten konnte und dass kein Konflikt vorstellbar war, in dem man ihre Hilfe benötigte.

Dieser Einstellung trug Cistolo Khan Rechnung, wobei er offen ließ, wie er selbst über diese Dinge dachte. Er nahm Rücksicht auf die von einigen Politikern und den Medien angeheizte öffentliche Meinung und riet zur Vorsicht.

Ein Einsatzkommando der GILGAMESCH I konnte unter den gegebenen Umständen die Empörung der Menschen im Solsystem hervorrufen und zu einem wahren Feldzug der Medien gegen die Leute von Camelot führen.

Myles Kantor war sich dessen bewusst. Doch er stand den Problemen mit der gebotenen Gelassenheit gegenüber. Der Wissenschaftler sah nicht mehr als modische Strömungen in dieser Haltung vieler Menschen, und er wusste, dass die Stimmung sehr schnell wieder umschlagen und sich ins Gegenteil verkehren konnte.

»Und was bietest du mir dafür?«, fragte der Wissenschaftler.

»Das liegt doch auf der Hand.« Der LFT-Kommissar wechselte einen kurzen Blick mit seinem Assistenten Bruno Drenderbaum.

Myles Kantor wusste, dass er sich gern mit ihm beriet und dass ihm seine Ratschläge wichtig waren. Er sprach Drenderbaum nicht direkt an, bezog ihn aber dennoch mit in das Gespräch ein.

Der Assistent von Khan war ein kleiner, unscheinbarer Mann mit einem runden Gesicht und schwarzem Haarkranz, tief in den Höhlen liegenden, schwarzen Augen und einem sympathischen Lächeln. Wer ihn nicht kannte, unterschätzte ihn, da Drenderbaum sich stets etwas ängstlich und unsicher gab.

Myles Kantor wusste jedoch, dass dieser Mann über eine gehörige Portion Selbstbewusstsein verfügte und äußerst wichtig war.

Bruno Drenderbaum trug ein schwarzes, frackartiges Kleidungsstück mit einer Reihe von Taschen rings um die Hüften. Einige dieser Taschen waren ausgebeult. Sie enthielten erkennbar einige Gegenstände. Welche das waren, entzog sich der Kenntnis des Besuchers, doch er interessierte sich nur am Rande dafür.

»Du kannst ungestört und ungehindert am Pilzdom agieren und Perry Rhodan und seine Begleiter suchen. Sollte es dir gelingen, den Pilzdom zu öffnen und Perry zu folgen oder solltest du sonst Tätigkeiten beginnen, die mit dem Problem zu tun haben, werden wir nichts unternehmen, uns nicht einschalten und dich in keiner Weise behindern. Die Bürokratie ist in diesem Fall bereits außen vor.«

»Ich bin einverstanden«, sagte Myles Kantor.

Ein Roboter stellte erfrischende Getränke und leichtes Gebäck auf den Tisch, und Khan bot seinem Besucher davon an. Der Wissenschaftler bediente sich und nahm etwas Gebäck.

»Und wie siehst du die Erfolgsaussichten bei deiner Arbeit?«, fragte Bruno Drenderbaum.

»Dazu kann ich wirklich nichts sagen«, antwortete Myles Kantor. »Ich kann keinerlei Prognosen abgeben, solange nicht die Resultate unserer Untersuchungen vorliegen. Vorläufig ist jedenfalls noch nicht erkennbar, auf welchem Wege wir in den Pilzdom eindringen können.«

Khan gab noch nicht auf.

»Bist du optimistisch oder eher pessimistisch?«, fasste er nach.

»Weder noch«, lächelte Myles Kantor. »Ich sehe es als sachliches Problem, dem ich ohne Emotionen gegenüberstehe. Eine andere Frage ist, in welchem Maße ich Perry, Alaska und Bully helfen möchte. In dieser Hinsicht bin ich selbstverständlich sehr stark engagiert, und ich werde alles tun, was in meinen Kräften steht, um zum Ziel zu kommen.«

Seine Blicke richteten sich auf einen großen Monitor, auf dem der Pilzdom zu sehen war. Das Gebilde war nur wenige Schritte von der PAPERMOON und damit von den beiden Männern entfernt.

Myles Kantor blieb noch einige Minuten bei dem LFT-Kommissar und seinem Assistenten, dann verließ er das Raumschiff.

Er ging zu Fuß zum Pilzdom hinüber, dem etwa 33 Meter hohen Gebilde, das aus einem silbrig schimmernden Metall gefertigt zu sein schien und das sich bisher jeder Erforschung entzogen hatte. Die Wissenschaftler hatten es bereits Mimikry-Gebäude genannt, da sie den Eindruck gewonnen hatten, dass es gezielt jeder Erforschung ausgewichen war und auf jede Untersuchung die entsprechende Antwort hatte, bevor noch den Wissenschaftlern das Resultat vorlag. Der Versuch, gewaltsam in den Pilzdom einzudringen, hatte mit einer Katastrophe geendet.

Danach hatte der Pilzdom die Untersuchenden vor ein weiteres Rätsel gestellt. Perry Rhodan, Reginald Bull und Alaska Saedelaere waren durch die Wand des Gebäudes gegangen, ohne dass sich eine Öffnung darin aufgetan hatte, und sie waren spurlos verschwunden.

Zeitgleich hatte ein anderes Ereignis die Wissenschaftler überrascht. Der humanoide Körper eines nichtterrestrischen Wesens von einem unbekannten Sternenvolk war durch die scheinbar feste Wand nach außen gefallen, so dass es schien, als habe der Pilzdom dieses Wesen gegen die drei Aktivatorträger ausgetauscht.

Das Wesen war ohne Bewusstsein, und nach einer kurzen Untersuchung durch die Mediziner war es augenblicklich nach Mimas, dem ersten Saturnmond, gebracht worden. Dort sollte es in einer Spezialklinik behandelt und aus seinem komaähnlichen Zustand geweckt werden.

Seitdem hatten die Wissenschaftler ihre Bemühungen intensiviert. Obwohl sie immer wieder scheiterten, gab Myles Kantor nicht auf.

Unter seiner Leitung setzten die Wissenschaftler der GILGAMESCH I modernste Hightech ein. Sie wollten herausfinden, welches Schicksal Perry Rhodan und seine beiden Begleiter erlitten hatten.

Dabei gingen Myles Kantor und seine Mitarbeiter davon aus, dass sich die Vermissten noch innerhalb des Pilzdomes befanden. Erwägungen, im Inneren des Gebäudes könnte es eine Art Transmitter geben, mit dem sie zu einem unbekannten Ziel befördert worden waren, gab es.

Doch niemand hatte einen Energieumsatz angemessen, wie er beim Einsatz eines solchen Gerätes typisch war. So blieb nur der Schluss, dass Rhodan, Bull und Saedelaere sich im Dom aufhielten.

*

»Ich bin sicher, dass es eine große Story ist«, sagte Cruno DeFaas, seines Zeichens leitender Redakteur der SolTel, einer der größten kommerziellen Fernsehanstalten Terras. »Perry Rhodan, Reginald Bull und Alaska Saedelaere sind im Pilzdom verschwunden, und dafür ist ein unbekanntes, humanoides Wesen daraus hervorgekommen. Um dieses Wesen geht es mir. Es befindet sich zur Zeit auf Mimas. Ich will die Story dieses Wesens haben.«

Katie Joanne strich sich eine blonde Locke aus der Stirn, und ein Lächeln glitt über ihre Lippen.

»Dass dieses Wesen uns eine tolle Story bietet, das glaube ich auch«, sagte sie, »aber es dürfte fast unmöglich sein, an dieses Geschöpf heranzukommen.«

»Hör mal zu«, schnauzte DeFaas sie an. »Ich räume dir die Chance ein. Wenn du sie nicht willst, gebe ich sie einem anderen. Ich bin sicher, dass Esteban Raska sich die Finger danach leckt. Oder James Grosvenor zum Beispiel. Ich kann ihn ja mal anrufen …«

Er streckte seine Hand zum Telekom aus, doch Katie Joanne bat ihn rasch, mit niemandem sonst zu sprechen. Sie war eine freiberuflich arbeitende Journalistin und Schriftstellerin, und sie zählte zu den erfolgreichsten ihres Fachs.

Vor einem Jahr hatte sie eine heftige Auseinandersetzung mit DeFaas gehabt und war danach aus der Redaktion verwiesen worden. Um so überraschter war sie nun, dass der Chefredakteur sie zu sich gerufen hatte. Damit hatte sie nicht gerechnet, da DeFaas als ausgesprochen nachtragend galt.

Sie musste die Chance ergreifen, die er ihr bot. Sein Angebot konnte sie nicht ausschlagen.

»Ich mach's«, versprach sie. »Ich fliege nach Mimas. Irgendeinen Weg werde ich schon finden, mich dort als Patientin behandeln zu lassen. Ich muss anonym vorgehen, sonst fliege ich raus, bevor ich die erste Frage gestellt habe.«

DeFaas nickte zufrieden.

»Ich sehe, wir haben uns verstanden«, sagte er. »Du musst nicht unbedingt als Patientin auftreten, aber unter den gegebenen Umständen könnte es vorteilhaft sein, nicht als Pressetante eingestuft zu werden.«

»Nicht als Patientin?« Katie Joanne war plötzlich ganz Aufmerksamkeit. Sie spürte, dass er etwas vor ihr verbarg, und sie wollte die Wahrheit wissen. »Raus damit! Was verschweigst du mir?«

»Nun ja«, antwortete er.

Mit einiger Mühe versuchte er, ein Lächeln zu unterdrücken. Ganz gelang es ihm nicht.

»Du bist seit einem Jahr bei der Klinikleitung von Mimas akkreditiert«, rückte er heraus.

Katie Joanne fiel es wie Schuppen von den Augen. Mit einem Schlag klärte sich alles. DeFaas hatte sie nicht geholt, weil er sie für besonders fähig hielt, oder weil er ihr verziehen hatte, sondern weil sie die einzige Journalistin war, die eine Akkreditierung für Mimas hatte. Er konnte nur sie und niemanden sonst einsetzen, um zu seiner Story über das unbekannte Sternenwesen von Trokan zu kommen!

»Ich warte auf deine Story«, sagte er, wobei er ihren Blicken auswich. »Je früher sie kommt, desto besser. Brauchst du irgend etwas außer Geld?«

»Ja – den Vertrag«, antwortete sie kühl und distanziert.

Ihr war klar, dass er sie nach Erfüllung des Auftrages wie eine heiße Kartoffel fallenlassen würde – es sei denn, dass sich eine neue Geschichte anbot, die er nur von ihr erhalten konnte.

Der leitende Redakteur grinste breit.

»Der ist schon fertig und liegt bei dir zu Haus vor«, versetzte er. »Du brauchst ihn nur noch gegenzuzeichnen.«

»Das hätte ich mir denken können. Du wusstest, dass ich anbeiße.«

»Natürlich«, bestätigte er. »Wer sich so eine Story entgehen lässt, hat nicht alle Tassen im Schrank. Du kannst dich darauf verlassen, dass in den Büros der Wettbewerber die Hölle los ist. Man bemüht sich verzweifelt um eine Akkreditierung für Mimas, aber niemand erhält sie. Du hast also einen klaren Vorsprung vor den hellen Jungs und Mädchen von der Konkurrenz. Sieh zu, dass du ihn nicht verlierst. Wenn du es schaffst, vergessen wir die alten Geschichten.«

»Ist mir klar.« Sie glaubte ihm kein Wort! Katie erhob sich.

»Noch etwas«, sagte er, während er sie zur Tür begleitete. »Vielleicht haben wir die Möglichkeit, über das unbekannte Wesen vom Pilzdom an die Unsterblichen von Camelot heranzukommen. Ich möchte wissen, wo sich die Unsterblichen verbergen, wenn sie sich nicht gerade auf der GILGAMESCH aufhalten. Finde es heraus.«

»Ich versuch's.«

Sie verließ das Büro des Redakteurs, um sich auf den Weg nach Mimas zu machen. In den vergangenen Monaten, in denen sie beschäftigungslos gewesen war, hatte sie Zeit und Muße gehabt, sich auf neue Projekte vorzubereiten.

Katie hatte eine Reihe von neuen Strategien entwickelt, um bei ihren Recherchen erfolgreicher sein zu können als andere. Nun war es soweit. Nun musste sich zeigen, ob die von ihr verfolgten Methoden sich realisieren ließen.

In ihrer Wohnung fand sie den Vertrag vor. Sie unterzeichnete ihn, pfiff anerkennend, als sie sah, welches Honorar DeFaas eingesetzt hatte, und schickte ihn an die Fernsehanstalt zurück.