Perry Rhodan 1857: Die Maske fällt - H.G. Francis - E-Book

Perry Rhodan 1857: Die Maske fällt E-Book

H. G. Francis

0,0

Beschreibung

Sie warten auf den Azzamus - die erste Stufe der Evolution Wieder einmal sind Menschen von der Erde an verschiedenen Punkten des Universums in Ereignisse verwickelt, die offenbar in einem engen Zusammenhang stehen - auch wenn kaum jemand bislang diesen Zusammenhang komplett wahrnehmen kann. Perry Rhodan und sein langjähriger Freund Reginald Bull beispielsweise sind in der Galaxis Plantagoo mittlerweile auf die geheimnisvollen Galornen gestoßen und haben dort feststellen müssen, dass die Galornen im Auftrag unbekannter Mächte an etwas arbeiten, das unmittelbar für die heimatliche Milchstraße bestimmt ist. Weder Rhodan noch Bull wissen allerdings, wie Plantagoo und die Menschheitsgalaxis verbunden sind. Alaska Saedelaere, ebenfalls ein Zellaktivatorträger, weiß ebenso wenig, in welchem Kosmos er nun wirklich gelandet ist. Er kann nur ahnen, dass die "Mittagswelt" in relativer Erdnähe liegen muss. Von Terra aus haben drei Zellaktivatorträger einen wagemutigen Vorstoß begonnen. Mit Hilfe der Herreach, den Bewohnern des Planeten Trokan, gelang es den Mutantinnen Mila und Nadja Vandemar, ein Tor in die sogenannte Traumblase zu öffnen. Bei diesem Unternehmen fanden die Zwillinge den Tod. Sie konnten das Tor immerhin lange genug offenhalten, um dem Arkoniden Atlan, der Kartanin Dao-Lin-H'ay und dem Terraner Myles Kantor eine Erkundung in der Traumblase zu erlauben. Die drei Aktivatorträger wissen, dass sie nur in diesem Raum den direkten Kampf gegen die Gefahr aufnehmen können, die derzeit die ganze Milchstraße bedroht: Nachdem bereits 52 Planeten komplett entvölkert wurden, ist damit zu rechnen, dass dieses Schicksal auf Zehntausende weiterer Welten zukommt. Bei ihrem Vorstoß ins Innere der Traumblase werden die Unsterblichen mit seltsamen Verhältnissen konfrontiert. Sie erfahren ein wenig über den geheimnisvollen Hintermann Goeddas - und warten darauf, dass DIE MASKE FÄLLT …

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Nr. 1857

Die Maske fällt

Sie warten auf den Azzamus – die erste Stufe der Evolution

von H. G. Francis

Wieder einmal sind Menschen von der Erde an verschiedenen Punkten des Universums in Ereignisse verwickelt, die offenbar in einem engen Zusammenhang stehen – auch wenn kaum jemand bislang diesen Zusammenhang komplett wahrnehmen kann. Perry Rhodan und sein langjähriger Freund Reginald Bull beispielsweise sind in der Galaxis Plantagoo mittlerweile auf die geheimnisvollen Galornen gestoßen und haben dort feststellen müssen, dass die Galornen im Auftrag unbekannter Mächte an etwas arbeiten, das unmittelbar für die heimatliche Milchstraße bestimmt ist.

Weder Rhodan noch Bull wissen allerdings, wie Plantagoo und die Menschheitsgalaxis verbunden sind. Alaska Saedelaere, ebenfalls ein Zellaktivatorträger, weiß ebenso wenig, in welchem Kosmos er nun wirklich gelandet ist. Er kann nur ahnen, dass die »Mittagswelt« in relativer Erdnähe liegen muss.

Von Terra aus haben drei Zellaktivatorträger einen wagemutigen Vorstoß begonnen. Mit Hilfe der Herreach, den Bewohnern des Planeten Trokan, gelang es den Mutantinnen Mila und Nadja Vandemar, ein Tor in die sogenannte Traumblase zu öffnen. Bei diesem Unternehmen fanden die Zwillinge den Tod.

Sie konnten das Tor immerhin lange genug offenhalten, um dem Arkoniden Atlan, der Kartanin Dao-Lin-H'ay und dem Terraner Myles Kantor eine Erkundung in der Traumblase zu erlauben. Die drei Aktivatorträger wissen, dass sie nur in diesem Raum den direkten Kampf gegen die Gefahr aufnehmen können, die derzeit die ganze Milchstraße bedroht: Nachdem bereits 52 Planeten komplett entvölkert wurden, ist damit zu rechnen, dass dieses Schicksal auf Zehntausende weiterer Welten zukommt.

Bei ihrem Vorstoß ins Innere der Traumblase werden die Unsterblichen mit seltsamen Verhältnissen konfrontiert. Sie erfahren ein wenig über den geheimnisvollen Hintermann Goeddas – und warten darauf, dass DIE MASKE FÄLLT …

Die Hauptpersonen des Romans

Dao-Lin-H'ay – Die Kartanin leidet unter den Attacken der mysteriösen Goedda.

Myles Kantor – Der Terraner bekommt einen Wutanfall.

Atlan – Der Arkonide erlebt einen Evolutionssprung.

Camock

1.

Eine Frage vor allem beschäftigte die drei Aktivatorträger und ging ihnen nicht mehr aus dem Kopf.

Wer oder was war Goedda?

Würden sie eine Antwort auf diese Frage finden?

Atlan, Myles Kantor und Dao-Lin-H'ay hatten das Gefühl, im Nichts zu schweben.

»Wir sind nahe dran«, behauptete der Arkonide. »Ich spüre, dass wir eine Antwort auf unsere Fragen bekommen werden.«

»Hoffentlich können wir anschließend noch darüber reden«, meinte Dao-Lin-H'ay. Sie hustete.

Die Kartanin spielte auf die geistige Beeinflussung an, der sie vor Tagen ausgesetzt gewesen war. Sie hatte ihr beinahe den Verstand oder gar das Leben gekostet.

Goedda! Ein Synonym für – Tod?

Sie waren aus dem Steuerblock des Gliederschiffes geflohen, nachdem sie entdeckt worden waren und die Sicherheitsanlage Alarm geschlagen hatte.

Jeder von ihnen verfügte nur noch über einen Bihand-Kombistrahler und insgesamt fünf Spionsonden. Sie trieben in einer Art Nebelsuppe, die lediglich eine Sicht von etwa 300 Metern erlaubte und glücklicherweise einen Ortungsschutz für sie darstellte.

Die Herreach hatten auf Trokan mit Hilfe ihrer paramentalen Fähigkeiten ein Fenster ins Nebenan geöffnet – ein Fenster in jenen hyperphysikalischen Raum, den Atlan als »Traumblase« bezeichnete, eine übergeordnete Sphäre, von deren wahrem Charakter der Arkonide so gut wie nichts wusste.

Bekannt war lediglich, dass man es darin mit einem unübersehbar großen Gebilde aus ineinander verschlungenen Röhren und zahllosen Hohlräumen sowie mit Physandern und Chaerodern zu tun hatte.

»Ohne diesen Ortungsschutz wären wir längst entdeckt und eliminiert worden«, befürchtete Myles Kantor.

Sie konnten nur vermuten, dass er recht hatte.

Höchste Aufmerksamkeit war gefordert. Ein kurzer Moment mangelnder Konzentration konnte bereits verheerende Folgen haben. Sie operierten inmitten eines feindlichen Gebietes, eines wahrscheinlich kugelförmigen Gebildes. Dabei stellten die Pikosyns ihrer SERUNS den wichtigsten Schutz.

Vor Tagen hatte Myles Kantor einen Durchmesser von mehr als neun Kilometern gemessen und dabei eine wachsende Tendenz festgestellt.

Wie groß der Durchmesser an diesem 8. Juli 1289 NGZ genau war, wussten Atlan und seine Begleiter nicht.

Traumblase? Traf der Name noch zu?

Myles Kantor hätte als Wissenschaftler gern die ganze übergeordnete Sphäre vermessen und ihre Grenzen erkundet. Er wollte wissen, ob sie sich inzwischen ausgedehnt hatte. Waren erneut Gliederschiffe eingetroffen, und hatten sie einen weiteren Ausbau ermöglicht?

Mit den flugfähigen SERUNS, die sie alle tragen mussten, wäre eine solche Vermessung durchaus möglich gewesen.

Doch Atlan hatte völlig andere Pläne.

Er wollte nicht die Grenzen der Traumblase erforschen, sondern ihr Zentrum!

Die Traumblase war luftleer, und in ihr herrschte Schwerelosigkeit. Vom Zentrum aus führten schlauchartige Gebilde unterschiedlichster Stärke nach außen. Sie bildeten Spiralen, waren ineinander verschlungen wie Knoten, ohne sich dabei gegenseitig zu verschließen, drehten sinnlos erscheinende Kreise, als ob sie zu ihrem Ausgangspunkt zurückkehren wollten, oder glichen Ästen, die sich mehr und mehr aufzweigten, bis sie nur noch wie dünne Fadenröhren erschienen.

Einen Sinn hatten Atlan, Myles Kantor und Dao-Lin-H'ay bisher nicht in dem Röhren- und Hohlraumdurcheinander entdecken können, so dass sie sich scheuten, es ein System zu nennen. Auch die Pikosyns ihrer SERUNS hatten bisher nicht ermittelt, wozu die Röhren und Schläuche dienten.

Im Mittelpunkt des geheimnisvollen Gebildes ruhte die Kardia mit einem Durchmesser von etwa 800 Metern. So hatte der terranische Wissenschaftler das Zentrum genannt, weil es einem Herzen glich.

War die Kardia hohl? Verbarg sich etwas darin?

Sie wussten es nicht.

Vergeblich hatten sie sich bemüht, per Fernortung Informationen über die Kardia zu gewinnen.

Myles Kantor hatte die Schläuche und Röhren untersucht. Dabei hatte er festgestellt, dass die ockerfarbene Wandung aus einem nahrhaften, mit Vitaminen, Ballaststoffen und Mineralien angereicherten organischen Stoff bestand.

Er hatte die Bezeichnung Kompaktnahrung dafür verwendet, um auszudrücken, dass es sich um eine Substanz mit höchstem Nahrungswert handelte.

Für Menschen war der Stoff nahezu ungenießbar und obendrein unverdaulich, für andere Lebewesen aber mochte er eine Delikatesse darstellen.

In Anlehnung an biblische Berichte hatte er dem Stoff den Namen »Manna« gegeben.

»Irgendeinen Namen muss das Kind ja haben!«, hatte er gesagt.

Für wen aber war dieses Manna bestimmt? Wurde es überhaupt für jemanden geschaffen? Oder stellte es selbst eine noch nicht aktivierte Lebensform dar? Sollte diese organische Materie irgendwann zum Leben erweckt werden?

Unwahrscheinlich!, tat Atlans Extrasinn diese Überlegung ab.

Tatsächlich?

Galten in dieser Sphäre, deren hyperphysikalischer Charakter noch nicht einmal annähernd bestimmt worden war, überhaupt Wahrscheinlichkeiten, wie sie ihnen bisher bekannt waren?

Hatte die Sphäre möglicherweise ihre eigene Logik?

Die Herreach hatten mittels ihrer paramentalen Fähigkeiten dieses Fenster ins Nebenan geöffnet. Doch damit hatten sie noch lange keinen Zugang zu dessen Geheimnissen geschaffen.

Bei ihrem Weg durch die Traumblase hatten Dao-Lin-H'ay und die beiden Männer festgestellt, dass in das Schlauch- und Röhrenlabyrinth Zellen aus Metall eingebettet waren. Sie waren mit technischem Gerät angefüllt. Physander hielten einige dieser Stationen besetzt und schienen von dort aus ihre Aktivitäten zu entwickeln. Darauf wies vor allem der rege Funkverkehr hin, der die verschiedenen Stationen miteinander verband.

Da das Tolkander-Idiom in den Translatoren der SERUNS gespeichert war, konnten Atlan und seine Begleiter verstehen, welche Informationen ausgetauscht wurden. Es ging fast ausschließlich um logistische Probleme beim Ausbau der Traumblase. Versorgungsgüter mussten von eintreffenden Gliederraumern zu Zonen herangeschafft werden, die noch nicht die nötige statische Stabilität erreicht hatten oder die aus anderen Gründen als noch nicht vollkommen genug eingestuft wurden.

Zu Anfang hatten Atlan, Myles Kantor und die Kartanin die Funkgespräche sehr aufmerksam verfolgt, doch bald war ihr Interesse daran erlahmt. Keines der Gespräche vermittelte ihnen Informationen, die Aufschluss über Sinn und Aufgabe des riesigen Gebildes gaben.

So beschäftigten sich die drei Aktivatorträger mit den Fragen, die sie vor allem bewegten.

Was verbarg sich in der Kardia?

Die sogenannte Goedda?

Dao-Lin-H'ay war dem Zentrum nahe gekommen, und dort hatte sie eine Geistesmacht gespürt, die ihr weit überlegen gewesen war.

Sie leidet noch jetzt unter den Nachwirkungen, stellte Atlans Logiksektor in der für ihn charakteristischen Nüchternheit fest. Ihr müsst sie im Auge behalten. Die Geistesmacht könnte sich einschalten und sich mit ihrer Hilfe gegen euch wenden.

Gern hätte der Arkonide eine entsprechende Warnung an Myles Kantor gegeben, doch das war nicht möglich. Sie verständigten sich über Funk miteinander, so dass einer vor dem anderen nicht verbergen konnte, was er sagte.

Warum redest du nicht ganz offen darüber? Dao-Lin-H'ay kann es doch hören!

Atlan zögerte nur kurz, den Ratschlag seines Extrasinns in die Tat umzusetzen. Die Kartanin hörte zu, wies zunächst den Verdacht schroff zurück, sie könnte die Seiten wechseln – und gab ihm am Ende doch recht.

»Sobald ich etwas spüre, erfahrt ihr es«, versprach sie und schniefte leicht. »Bis jetzt war es nicht der Fall.«

Atlan verengte die Augen. Für einen Moment hatte er geglaubt, eine Gestalt im Nebel erkennen zu können, doch nun merkte er, dass er sich getäuscht hatte. Es gab Stellen, an denen die silbrige Nebelsuppe dichter erschien als in anderen Bereichen, und dann konnte der Eindruck entstehen, dass dort etwas war.

Immer wieder versuchte er, anhand der Ortungsgeräte seines SERUNS mehr über seine Umgebung herauszufinden, doch es gelang ihm nicht. Der Nebel absorbierte die Ortungsstrahlen und verhinderte, dass sie sich mit ihrer Hilfe orientierten.

Eine weitere Frage brannte Atlan und seinen Begleitern auf den Fingern: Wer oder was war diese graue Eminenz, die die Tolkander auf die Milchstraße angesetzt hatten?

Oder war es ganz anders? Hatte diese graue Eminenz die Invasion der Tolkander und die Vernichtung der galaktischen Zivilisation geplant und initiiert?

Es gab eine Macht, die offenbar die Baupläne für die Traumblase erstellt und alle damit zusammenhängenden Befehle erteilt hatte. So interpretierten es zumindest die Eindringlinge aus der Milchstraße.

Sie hatten herausgefunden, dass die Aktionen dieser Macht auf die Galaktiker zielten.

Sobald die erste Baustufe des Traumblasen-Gebildes fertiggestellt war, sollte bei den Galaktikern durch das Flimmern die Todessehnsucht geweckt werden.

Das Flimmern sollte dafür sorgen, dass sie gezielt nach der Erlösung durch den Tod suchten.

Aber das Gebot Shabazzas – wohl identisch mit der grauen Eminenz – lautete auch: Galaktiker sind Bund. Ihr Leben ist so lange zu erhalten und zu schonen, bis Goedda es sich nimmt.

Diese Worte hatten das pure Grauen bei Atlan ausgelöst.

Er hatte das sechsmalige Flimmern und das durch das sechste Flimmern ausgelöste Massensterben im Todestraum miterlebt, und er nahm diese Vision des terranischen Philosophen überaus ernst.

Er wusste jetzt, dass jemand mit Namen Shabazza planmäßig auf das Massensterben hinarbeitete.

Doch eine Frage blieb: Wer oder was war Shabazza?

Es gab noch viele Rätsel, die zu lösen waren. Zu viele. Und die Zeit wurde knapp.

Das planmäßige Massensterben kam bereits über die Völker der Milchstraße. Gab es überhaupt eine Möglichkeit, sie noch zu retten?

Was sollten zwei Männer und eine Kartanin gegen ein so riesiges Gebilde wie die Traumblase ausrichten, deren Durchmesser größer war als jedes Raumschiff der Galaktiker?

»Da ist etwas«, meldete Myles Kantor.

Der Wissenschaftler beschleunigte und schwebte schneller als zuvor durch den silbrig schimmernden Nebel, bis er ein großes, eiförmiges Objekt erkannte, das sich über ineinander verschlungenen Röhren erhob. Es war an seiner Unterseite mit den Röhren verbunden, so dass es schien, als wüchsen diese aus ihm heraus.

Das war aber sicherlich nicht der Fall; wieder eine optische Täuschung, trotz aller Systeme der SERUNS.

»Was ist das?«, rief Dao-Lin-H'ay. Sie hustete.

Der Wissenschaftler ging nicht auf ihre Frage ein.

»Die Traumblase ist größer geworden«, teilte er mit. »Ich habe einen Teil der Grenzbezirke angepeilt und daraus Schlüsse auf das Ganze gezogen. Wenn ich richtigliege, ist das Ding innerhalb einer Woche enorm angewachsen.«

»Um wie viel?« Der Arkonide rückte zu ihm auf.

»Von neun Kilometern Durchmesser auf wenigstens siebzehn Kilometer! Der Durchmesser hat sich beinahe verdoppelt.«

Sie blickten ihn zweifelnd an.

War so etwas überhaupt möglich? Mit 17 Kilometern Durchmesser war das Gebilde größer als jedes Raumschiff der Erde!

Ihre Ortungsgeräte zeigten an, dass an der Peripherie der Traumblase Arbeitstrupps aus Physandern und Robotern im Einsatz waren. Sie bauten den Knoten aus ineinander verschlungenen Röhren immer weiter aus.

Wie aus dem Nichts heraus tauchte ein weiteres Gliederschiff auf und stoppte an der Peripherie.

»Da, schon wieder eines!«, stöhnte Dao-Lin-H'ay. »Wie viele kommen denn noch? Wie groß soll die Traumblase überhaupt werden?«

Ein Blinklicht leuchtete auf, und gleichzeitig schlugen die Ortungsgeräte der SERUNS Alarm.

»Wir sind entdeckt worden!«, rief der Arkonide.

»Die Physander schwärmen aus«, warnte der Pikosyn seines SERUNS. »Sie wollen uns in die Zange nehmen.«

»Wir ziehen uns zurück«, entschied Atlan. Er handelte zeitgleich mit dem Terraner, der ebenfalls keine andere Möglichkeit sah, als den fremden Entitäten auszuweichen.

Dao-Lin-H'ay verharrte jedoch auf der Stelle.

»Schnell!«, forderte der Arkonide sie auf. »Worauf wartest du?«

Die Kartanin reagierte nicht. Sie hustete unterdrückt.

Er kehrte um, flog zu ihr hin, packte sie, riss sie herum und zog sie mit sich. Durch die Scheibe seines Schutzhelms sah er ihre weit geöffneten Katzenaugen.

»Was ist mit dir? Wieso bist du erkältet? Dein Pikosyn hätte dir längst helfen müssen.«

Die Katzenartige aus Pinwheel antwortete nicht.

Sie leidet unter den Nachwirkungen des geistigen Einflusses aus der Kardia, stellte der Logiksektor nüchtern fest. Es lässt sie nicht los. Und dabei hat auch ihr Immunsystem gelitten. Der Pikosyn hat keine ausreichenden Mittel, um die Erkältung zu bekämpfen, weil sie nicht über die normalen Abwehrkräfte verfügt.

Zusammen mit Myles Kantor, der ebenfalls nach der Kartanin griff, flüchteten sie in den silbrig schimmernden Nebel hinein, der ihnen ebenso Ortungsschutz bot, wie er umgekehrt die Physander und ihre Anlagen vor ihnen verbarg.

Du stehst auf verlorenem Posten, solange du keine Strategie entwickelst, ermahnte der Extrasinn den Arkoniden.

»Ist mir klar. Ich beschäftige mich damit«, knurrte er laut. »Aber ich brauche noch Zeit.«

»Was ist los?«, fragte Myles Kantor.

»Nichts weiter«, antwortete Atlan. »Ich überlege nur, dass wir endlich einen Plan entwerfen müssen, nach dem wir vorgehen. Wir erreichen nichts, wenn wir uns die nächsten Schritte nicht ganz genau überlegen und dann das unternehmen, was den Physandern wirklich weh tut.«

»Das geht mir die ganze Zeit durch den Kopf«, behauptete der Terraner. »Mittlerweile muss ich dir recht geben. Es bringt nichts, wenn wir uns mit der Peripherie der Traumblase befassen. Die wächst immer weiter an. Immer nach dem gleichen System mit ständig sich wiederholenden Arbeitsgängen, so dass sich nicht wirklich etwas ändert und etwas Neues geschieht.«

»Deshalb müssen wir uns auf das Zentrum konzentrieren. Auf die Kardia. Wahrscheinlich finden wir Goedda dort.«

»Ich schließe mich deiner Meinung an. Mit Vorbehalt.«

»Warum?«