Perry Rhodan 1917: Die Rätsel von Ketchorr - H.G. Francis - E-Book

Perry Rhodan 1917: Die Rätsel von Ketchorr E-Book

H. G. Francis

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Beschreibung

Icho Tolots schwerster Kampf - der Haluter muß sich entscheiden Während Perry Rhodan als neuer Sechster Bote von Thoregon versucht, den Machenschaften Shabazzas zu begegnen und sein altes Raumschiff SOL wiederzufinden, sind alte Weggefährten des Terraners in völlig andere Probleme verwickelt. Die Rede ist von dem Haluter Icho Tolot, dem Ilt Gucky sowie den beiden Terranern Michael Rhodan und Julian Tifflor. Alle vier verschwanden auf noch unbekannte Weise aus dem Umfeld der heimatlichen Milchstraße und wurden in die fremde Galaxis Puydor versetzt. Ihr geheimnisvoller Auftraggeber ist Shabazza - wobei die vier Aktivatorträger gar nicht wissen können, dass dieser als Feind der Menschheit aktiv ist. Er hat die Galaktiker losgeschickt, um ein Wesen namens Jii'Nevever zu befreien, das früher unter der Bezeichnung einer Träumerin von Puydor bekannt war. Die Befreiung auf dem Planeten Curayo gelingt, und die Zeitfelder, zwischen denen die Träumerin jahrtausendelang gefangen war, brechen zusammen. Jii'Nevever ist jedoch nicht gewillt, ohne Widerspruch den Befehlen Shabazzas und seiner vier unfreiwilligen Helfer zu folgen. Erst nach einem Krieg der Träume kann sie von Shabazza unterworfen werden. Icho Tolot, Julian Tifflor und Gucky können sich von dem Einfluss Shabazzas befreien. Ihnen gelingt die Flucht von Curayo - aber Michael Rhodan bleibt als Helfer Jii'Nevevers zurück. Die drei anderen Aktivatorträger suchen nach einer Lösung für DIE RÄTSEL VON KETCHORR …

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Nr. 1917

Die Rätsel von Ketchorr

Icho Tolots schwerster Kampf – der Haluter muss sich entscheiden

von H. G. Francis

Während Perry Rhodan als neuer Sechster Bote von Thoregon versucht, den Machenschaften Shabazzas zu begegnen und sein altes Raumschiff SOL wiederzufinden, sind alte Weggefährten des Terraners in völlig andere Probleme verwickelt. Die Rede ist von dem Haluter Icho Tolot, dem Ilt Gucky sowie den beiden Terranern Michael Rhodan und Julian Tifflor. Alle vier verschwanden auf noch unbekannte Weise aus dem Umfeld der heimatlichen Milchstraße und wurden in die fremde Galaxis Puydor versetzt.

Ihr geheimnisvoller Auftraggeber ist Shabazza – wobei die vier Aktivatorträger gar nicht wissen können, dass dieser als Feind der Menschheit aktiv ist. Er hat die Galaktiker losgeschickt, um ein Wesen namens Jii'Nevever zu befreien, das früher unter der Bezeichnung einer Träumerin von Puydor bekannt war.

Die Befreiung auf dem Planeten Curayo gelingt, und die Zeitfelder, zwischen denen die Träumerin jahrtausendelang gefangen war, brechen zusammen. Jii'Nevever ist jedoch nicht gewillt, ohne Widerspruch den Befehlen Shabazzas und seiner vier unfreiwilligen Helfer zu folgen. Erst nach einem Krieg der Träume kann sie von Shabazza unterworfen werden.

Icho Tolot, Julian Tifflor und Gucky können sich von dem Einfluss Shabazzas befreien. Ihnen gelingt die Flucht von Curayo – aber Michael Rhodan bleibt als Helfer Jii'Nevevers zurück. Die drei anderen Aktivatorträger suchen nach einer Lösung für DIE RÄTSEL VON KETCHORR ...

Die Hauptpersonen des Romans

Icho Tolot – Der Haluter kämpft mit seiner Moral und seinem Überlebensinstinkt.

Hotch-Kotta – Der Händler der Koraws sucht das Geschäft seines Lebens.

Gucky – Der Mausbiber will das Rätsel von Ketchorr lösen.

Julian Tifflor – Der Terraner bricht mit einer gemischten Mannschaft auf.

Die Mutter

1.

Die Zeit lief ab. Der Verfall war nicht mehr aufzuhalten. Der letzte Durchlauf brachte keine anderen Resultate als die Tests zuvor.

Irgendwann kam alles einmal zum Ende. Das Leben ebenso wie die Maschinen, Kulturen ebenso wie Zivilisationen, Gedanken ebenso wie Gefühle.

Alles war dem Tode geweiht. Nichts blieb auf ewig erhalten. Nicht der Planet. Nicht die Sonne. Nicht die Galaxis. Noch nicht einmal das Universum. Leben entstand, Leben verging.

Sie spürte es am eigenen Leibe. Sie hatte es bei ihrem Volk erlebt. Sie war sich darüber klar, dass der Tod an die Tür klopfte. Auch für sie.

Und doch gab es Hoffnung.

Noch existierten zwei befruchtete Eizellen. Aus ihnen konnte neues Leben erwachsen, konnte sogar das ganze Volk neu entstehen. Vorausgesetzt, es gelang, einen geeigneten Wirt zu finden, einen Träger des neuen Lebens.

Aber einen solchen gab es nicht auf diesem Planeten. Es hatte keinen mehr gegeben, nachdem vor Jahrtausenden der letzte von ihnen gestorben war. Unter solchen Umständen war es geradezu wahnwitzig, darauf zu hoffen, dass ausgerechnet in der Stunde des Todes einer erscheinen und die Probleme lösen würde.

Ihr Leben ging mit einer tiefen Enttäuschung zu Ende.

Die letzten Generationen ihres Volkes hatten nicht nur gegen das Böse gekämpft, sondern vor allem auch an dem großen Werk gearbeitet, das alles Leben zumindest in diesem Teil des Universums retten sollte. Die letzten Kräfte waren dafür geopfert worden. Die wertvollsten Individuen des Volkes hatten buchstäblich ihr Leben eingesetzt für diese Aufgabe.

Es war eine Ironie des Schicksals, dass dieses Werk in der Lage war, das Leben in dieser Galaxis zu retten, während alles Leben in der Galaxis zusammengenommen umgekehrt ihr Leben nicht bewahren konnte. Auch nicht das Leben der beiden Eizellen, denn dazu war eine besondere Lebensform Voraussetzung, eine Lebensform, die in diesem Teil des Universums nicht mehr existierte und in ihrer Art so extrem war, dass sie nicht durch eine andere ersetzt werden konnte.

Doch bis heute war das große Ereignis nicht eingetreten, und es sah auch nicht danach aus, als ob es noch in einer Zeit dazu kommen würde, in der die Maschine leisten konnte, wofür sie gebaut worden war.

Ein ganzes Volk war einer Idee bis in den Tod gefolgt, die sich letztlich als Wahnidee entpuppt hatte.

Es war ein gewaltiges Werk, das unter der Oberfläche des Planeten errichtet worden war. Es war so mächtig, dass es beinahe um die ganze Welt reichte und einen Planeten im Planeten bildete. Die Edlen waren davon ausgegangen, dass es innerhalb von etwa 10.000 Jahren seine Aufgabe erfüllen würde. Doch mittlerweile waren mehrere hunderttausend Jahre verstrichen, und nichts anderes war geschehen, als dass der Verfall eingesetzt hatte – zunächst kaum merklich, doch dann immer mehr und mehr. Zu Anfang war noch genügend Material dagewesen, um die Schäden zu beheben, später hatte sie improvisiert, immer in der Hoffnung, dass nur noch wenig Zeit zu überbrücken war.

Schließlich waren Teile der gesamten Apparatur ausgefallen und konnten nicht mehr repariert werden. Danach hatte sich der Verfall beschleunigt – und nun stand der Tod vor der Tür.

Sie glaubte, ihn klopfen zu hören. Der Schmerz übermannte sie.

Gab es keine göttliche Macht, die ihr half? Oder zürnte die göttliche Macht, weil sie die Maschine als Blasphemie empfand? Und wenn es so war, hatte sie womöglich recht damit? Vielleicht war es tatsächlich Blasphemie, direkt in die Schöpfung und ihr Werk eingreifen zu wollen!

Ihr war klar, dass sie keine Antwort auf ihre Fragen erhalten würde. Der Tod würde schneller sein.

Und wenn er Hunderttausende von Jahren braucht, auch der Schleichende Tod kommt einmal an sein Ziel!

*

Die INGORUE kehrte rund fünfhundert Lichtjahre vom Minzant-System entfernt in den Normalraum zurück. Icho Tolot, Gucky und Julian Tifflor hielten sich in der Zentrale des 25 Meter durchmessenden Linsenschiffes auf. Nach und nach fanden sich die sechs Mitglieder der Mannschaft ein, die sie wahllos aus der Besatzung der Station ARANGITARIS mit an Bord genommen hatten. Sie alle hatten in Jii'Nevevers Bann gestanden.

Als erster traf der Shuuke ein. Leicht schwankend blieb er am Eingang stehen, eine für galaktische Begriffe seltsame Gestalt mit dem massigen, tonnenförmigen Körper, den stark hervortretenden Brustknochen und dem aus den Schultern emporwachsenden Rüssel, der bis in eine Höhe von etwa 2,80 Metern reichte.

»Wo sind wir?«, fragte er mit Hilfe seiner Sprechmaske, ohne die eine Verständigung nicht möglich gewesen wäre.

»In einer uns unbekannten Sternenregion«, antwortete der Haluter mit dumpf grollender Stimme. Er saß auf dem Boden und lehnte sich mit dem Rücken an eine Wand. Dennoch war er beinahe so groß wie der Shuuke. Mit seinem massigen Körper füllte er einen erheblichen Teil der Zentrale aus. »Bisher hatten wir keine Zeit, uns mit den positronischen Sternenkarten und Positionsbestimmungen zu befassen.«

»Diese Aufgabe solltet ihr Puydorer übernehmen«, fügte Julian Tifflor hinzu. »Das ist einer der Gründe dafür, dass wir euch mitgenommen haben.«

»Ich bin Ramman Orneko«, stellte sich der Shuuke vor, ohne sich von der Stelle zu bewegen. »Die Situation hat sich geändert. Ich bin nicht mehr der gleiche wie vor unserem Start. Etwas in mir hat sich verändert.«

»Du wirst nicht mehr von Jii'Nevever beeinflusst«, erläuterte Gucky. Der Ilt lag ausgestreckt in einem der Sessel, hatte die Beine übereinandergeschlagen und die Arme unter dem Kopf gekreuzt. »Sei froh! Du solltest vor Freude in die Luft springen, weil du endlich frei bist.«

»Was redet der Kleine da für einen Unsinn?«, fragte Ramman Orneko.

Der Shuuke bog seinen Rüssel zu dem Mausbiber hin, als wollte er ihn mit der trompetenartigen Öffnung dieses seltsamen Organs ansehen. Tatsächlich konnte er damit keinerlei optische Eindrücke auffangen. Seine »Augen« waren die vielen Noppen an den Seiten des Rüssels, die ihm eine Rundumsicht von 360 Grad ermöglichten.

»Ich bin niemals und von niemandem beeinflusst worden«, behauptete der Shuuke. »Jii'Nevever? Ich weiß noch nicht einmal, wer das ist. Ich gehörte zu Legion-Führer Arrak Rokkun. Wir hatten vor, mit einer Ladung Tronium-Azint zu verschwinden. Der da hat uns davon abgehalten, und eigentlich müsste ich ihm zürnen.«

Ramman Orneko wies mit seinem rechten Arm anklagend auf Icho Tolot.

Der Mausbiber änderte seine äußerst bequeme Haltung nicht, so dass es schien, als reagiere er nicht auf diese Äußerung. Gleichzeitig streckte er aber seine telepathischen Fühler aus, sondierte den Gedankeninhalt des Shuuken und stellte etwas Überraschendes fest.

Ramman Orneko trauerte dem Zustand nach, in dem er sich bis vor kurzem befunden hatte, aber er war sich nicht bewusst, dass es dabei um die Traumimpulse von Jii'Nevever ging!

Ihm fehlten die unsichtbaren Zügel, mit deren Hilfe er zuletzt durchs Leben geleitet worden war. Dass sie nun nicht mehr vorhanden waren, freute und erleichterte ihn nicht, sondern setzte ihn unter erheblichen Stress.

Wahrscheinlich wusste der Shuuke nicht einmal, was ihm fehlte. Die Traumimpulse der Jii'Nevever waren so fein ausgewogen, dass ein von ihnen beeinflusstes Wesen sie nicht einmal bemerkte. Jii'Nevevers Träume veränderten nicht nur die Gedanken, sie bauten auch neue Erinnerungen und gaben den Betroffenen das Gefühl, es habe sich gar nichts geändert.

Wer aber von ihren Impulsen abrupt frei wurde, dem fehlte offensichtlich etwas. Das merkten die Galaktiker am Verhalten des Shuuken.

Ihm war anscheinend, als habe man ihn mitten ins Meer geworfen, in dem es von gefährlichen Raubfischen wimmelte, und erwarte nun von ihm, dass er sich munter und frei darin bewege, obwohl man ihm das Schwimmen nie beigebracht hatte.

Er fühlte sich nicht wohl, sondern war von Ängsten erfüllt, die ihn lähmten. Er witterte Gefahren, wo keine waren, und ignorierte faktisch bestehende Bedrohungen, weil er nicht in der Lage war, sie zu erkennen.

Es war ein Fehler, ihn und die anderen an Bord zu nehmen!, erkannte Gucky, während er noch immer bequem im Sessel liegenblieb, seine Haltung nicht änderte und nur den Mund ein wenig öffnete, um seinen Nagezahn zu zeigen. Keiner von denen kann uns helfen. Im Gegenteil. Sie sind eine Belastung für uns.

Nachdem auf Curayo die Zeitfelder verschwunden waren, hatte Ramman Orneko gewissermaßen seine Existenzgrundlage verloren. Der Shuuke war Chronaut mit ganzer Seele, mit Haut und Haar seines exotischen Körpers; sein Volk war im Umfeld Curayos wegen seiner verschiedenen Eigenschaften eines der bedeutendsten. Er selbst war im Minzant-System auf der Station ARANGITARIS geboren und hatte nahezu sein ganzes Leben dort verbracht.

Als der Terraner ihn danach fragte, nannte Ramman Orneko die Namen der drei Rawwen, die nun ebenfalls zur Besatzung gehörten: Comor-Liku, Arandor-Lei und Molosa-Tie, die als Chronauten gedient hatten.

»Und die beiden anderen?«, wollte Julian Tifflor wissen.

»Sie sind Angehörige des Volkes der Arrorer und heißen Miel und Kiom«, antwortete der Shuuke. »Mehr weiß ich auch nicht. Sie sind dir vom Aussehen her sehr ähnlich.«

»Eben deshalb möchte ich mehr Informationen.«

»Arrorer sind Parias«, behauptete der Shuuke verächtlich. »Ausgestoßene ohne Rechte. Abfall, wenn du so willst.«

»Ich denke nicht, dass ich so will«, antwortete Tifflor, ohne sich jedoch näher festzulegen.

Dem Terraner widerstrebte grundsätzlich, dass irgend jemand als Paria bezeichnet wurde, ganz gleich, wer er war. In seinen Augen war kein Geschöpf ohne Rechte. Das hatte der Wegbegleiter Perry Rhodans seit den frühen Tagen der Dritten Macht nicht nur einmal zum Ausdruck gebracht.

Julian Tifflor fühlte die Blicke Guckys auf sich ruhen, und er ahnte, was der Mausbiber dachte. »Du hast recht«, sagte er so leise, dass nur der Ilt es verstand.

Ihm erging es nicht viel anders als dem Shuuken. Obwohl er nur für eine kurze Zeit den Traumimpulsen Jii'Nevevers ausgesetzt gewesen war, machte ihm ihr Fehlen bereits zu schaffen. Immerhin war er in der Lage, sich dagegen zu wehren, sich gegen gewisse Entzugserscheinungen zu behaupten und seine Gedanken zu klären. Er als Aktivatorträger und erfahrener Mensch hatte es aber leichter als die unerfahrenen Wesen aus Puydor, die nicht einmal gewusst hatten, was geschah, als die Traumimpulse der Jii'Nevever über sie hereinbrachen.

War es ein Fehler gewesen, die ehemaligen Chronauten als Besatzung auszuwählen? Konnte man von ihnen überhaupt erwarten, dass sie die nötige Leistung erbrachten, um ihnen allen ein Überleben zu ermöglichen?

Julian Tifflor schob die Gedanken von sich. Sie waren gezwungen gewesen, sie an Bord zu nehmen, da sie auf eine Besatzung angewiesen waren. Ohne den Shuuken, die drei echsenartigen Rawwen und die beiden entfernt humanoiden Arrorer hätten sie die INGORUE nicht ausreichend beherrschen können.

Nun mussten die drei Galaktiker sehen, wie sich das Beste aus der Situation machen ließ.

Wie der Shuuke einzustufen war, wussten sie bereits. Doch wie stand es um die Rawwen und die beiden Humanoiden? Litten sie stärker oder weniger unter dem Entzug? Waren sie überhaupt einsatzfähig?

Plötzlich fiel dem terranischen Aktivatorträger eine Bewegung auf einem der Monitore auf. Sofort wies er die anderen darauf hin.

»Seht euch das an«, sagte Tifflor. »Die Probleme werden deutlicher.«

Die Frage nach dem Befinden der Rawwen beantwortete sich von selbst. Auf dem Monitor war zu sehen, dass sie sich mit Metallstangen ausgerüstet hatten und damit wie besessen auf eine der Wände einschlugen.

»Sie wollen raus«, erkannte Gucky, der die Echsenwesen blitzschnell telepathisch sondierte. »Sie bilden sich wirklich ein, dass sie die Wand aufschlagen und dann hinausspazieren können, so als ob sie auf einem Planeten wären.«

Icho Tolot schoss überraschend hoch, warf sich auf seine Laufarme und stürmte polternd durch das Eingangsschott hinaus. Der Shuuke konnte gerade noch zur Seite springen und ihm ausweichen, dann war der schwarze Riese auch schon vorbei.

Auf dem Gang streckte der Haluter sich. Seine Hände krallten sich förmlich in den Boden, und er schoss mit unglaublich erscheinender Beschleunigung voran. Sekunden nur dauerte es, bis die Rawwen vor ihm auftauchten.

»Hört auf, ihr Narren!«, brüllte der Haluter zornig.

Er war so schnell bei den Echsenwesen, dass diese kaum begriffen, was geschah. Unmittelbar vor ihnen hielt er an; nur seine mächtigen Hände rutschten noch ein paar Zentimeter weit über den Boden.

Mit seinem mächtigen Körper füllte er den Gang beinahe vollkommen aus. Wie ein gewaltiger schwarzer Pfropfen saß er vor den Echsenwesen, die bis an eine abschließende Wand zurückgewichen waren. Nun trennten sie nur noch ein paar Zentimeter von seinen drei tellergroßen roten Augen und den Doppelreihen seiner mächtigen Kegelzähne.

»Habt ihr den Verstand verloren?«, hallte es ihnen aus seinem Rachen entgegen. Die Stimme war so laut und beherrschend, dass sie sich zusammenkauerten. »Ihr seid nicht hier, um das Raumschiff zu zerstören, sondern um es als Besatzung zu bedienen. Und wenn ihr jemanden braucht, der euch sagt, wo es langgeht, dann seht mich an. Ich übernehme das.«

Einer der drei versuchte, etwas zu antworten, doch nur ein paar unverständliche Zischlaute kamen über seine zuckenden Lippen.

Icho Tolot zog seine schwarzen Lippen hoch, um die Zahnreihen noch mehr zu entblößen. Er lachte dröhnend.

Den Rawwen musste das Geräusch erscheinen, als stünden sie unmittelbar neben einem gewaltigen Lautsprecher, der mit höchster Leistung bedient wurde. Sie brachen zusammen und pressten sich die Hände gegen die Ohren, um die Trommelfelle zu schützen.

»Am besten hört ihr mit aller Aggression auf«, empfahl der Haluter. »Und dann geht sofort in die Zentrale. Dort wird man euch sagen, was ihr zu tun habt.«

»Ja, ja«, stammelte der eine Rawwe, der das Abzeichen eines Chronauten-Ingenieurs auf der Brust trug.

Dabei beugte er sich mal nach links und mal nach rechts, ließ sich in die Hocke sinken und stellte sich dann wieder auf die Zehenspitzen, um nach einer Lücke Ausschau zu halten, die ihm ein Vorbeikommen an dem schwarzen Riesen ermöglichte. Es gab keine.

»Vielleicht könntest du uns Platz machen? Bitte!«, stotterte der andere Rawwe.

»Platz?« Icho Tolot wich ein paar Zentimeter zurück, und dann grinste er auf geradezu teuflische Art.

Zitternd gingen die Rawwen vor ihm in die Knie. Sie schienen zu fürchten, dass er sie mit bloßen Fäusten in Stücke riss, wozu er aufgrund seiner schier unvorstellbaren Kräfte ohne weiteres in der Lage gewesen wäre.

»Wir scheinen ausgesprochene Helden für unsere Mission ausgewählt zu haben«, sagte der schwarze Riese in halutischer Sprache, die für die Echsenwesen unverständlich blieb.

Und dann schob er sich durch ein seitliches Schott in einen Nebenraum, um die Rawwen vorbeizulassen.

»Nun gehen Sie schon!«, sagte er erneut einen Satz auf halutisch – die Höflichkeitsform wäre für die Rawwen noch unverständlicher gewesen als alles andere.