Perry Rhodan 1980: Shabazzas Todesspur - H.G. Francis - E-Book

Perry Rhodan 1980: Shabazzas Todesspur E-Book

H. G. Francis

0,0

Beschreibung

Entscheidung auf Lepso - Perry Rhodan bekämpft seinen schlimmsten Feind In sechs verschiedenen Galaxien entsteht zur Zeit die Koalition Thoregon: ein Bündnis verschiedener Völker, das sich dem Frieden im Kosmos verschrieben hat. Bekämpft wird Thoregon von Shabazza und dessen Hintermännern, die derzeit an Bord der Kosmischen Fabrik MATERIA operieren. Vor allem Perry Rhodan und seine alten Weggefährten kämpfen an entscheidenden Stellen gegen Shabazzas Machenschaften. So versucht der Terraner derzeit mit der SOL den direkten Widerstand gegen MATERIA im Zentrum der Milchstraße zu organisieren, während sein alter Freund Atlan mit der GILGAMESCH in der fernen Galaxis Chearth gegen die Algiotischen Wanderer vorgeht. So scheinen zahlreiche Ereignisse miteinander verknüpft zu sein, deren Ursprünge zum Teil Zehntausende von Jahren in der Vergangenheit liegen. Immerhin gelang es einem kleinen Einsatzkommando, bestehend aus einem Haluter, einem Oxtorner und dem Mausbiber Gucky, an Bord von MATERIA zu gelangen und Shabazza zu entführen. Der Gestalter wurde an Bord des Hantelraumschiffes SOL gebracht; es gelang ihm jedoch die Flucht. Als Fluchtmedium benutzt der körperlose Gestalter ausgerechnet Perry Rhodan. Im Körper des unsterblichen Terraners begeht er einige Morde. Während sich Bré Tsinga, Lotho Keraete und Blo Rakane auf seine Spur setzen, entwickelt sich in der Galaxis SHABAZZAS TODESSPUR... In sechs verschiedenen Galaxien entsteht zur Zeit die Koalition Thoregon: ein Bündnis verschiedener Völker, das sich dem Frieden im Kosmos verschrieben hat. Bekämpft wird Thoregon von Shabazza und dessen Hintermännern, die derzeit an Bord der Kosmischen Fabrik MATERIA operieren. Vor allem Perry Rhodan und seine alten Weggefährten kämpfen an entscheidenden Stellen gegen die finsteren Machenschaften der Thoregon-Gegner. So versucht der Terraner derzeit mit der SOL, den direkten Widerstand gegen MATERIA im Zentrum der Milchstraße zu organisieren, während sein alter Freund Atlan mit der GILGAMESCH in der fernen Galaxis Chearth gegen die Algiotischen Wanderer vorgeht. So scheinen zahlreiche Ereignisse miteinander verknüpft zu sein, deren Ursprünge zum Teil Zehntausende von Jahren in der Vergangenheit liegen: vom Anbeginn Thoregons bis zur aktuellen Handlungszeit, in der Perry Rhodan als Sechster Bote der Koalition agiert. Immerhin gelang es einem kleinen Einsatzkommando, bestehend aus einem Haluter, einem Oxtorner und dem Mausbiber Gucky, an Bord von MATERIA zu gelangen und Shabazza zu entführen. Der Gestalter wurde an Bord des Hantelraumschiffes SOL gebracht; es gelang ihm jedoch die Flucht. Als Fluchtmedium benutzt der körperlose Gestalter ausgerechnet Perry Rhodan. Im Körper des unsterblichen Terraners begeht er einige Morde. Während sich Bré Tsinga, Lotho Keraete und Blo Rakane auf seine Spur setzen, entwickelt sich in der Galaxis SHABAZZAS TODESSPUR ...

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Nr. 1980

Shabazzas Todesspur

Entscheidung auf Lepso – Perry Rhodan bekämpft seinen schlimmsten Feind

von H. G. Francis

In sechs verschiedenen Galaxien entsteht zur Zeit die Koalition Thoregon: ein Bündnis verschiedener Völker, das sich dem Frieden im Kosmos verschrieben hat. Bekämpft wird Thoregon von Shabazza und dessen Hintermännern, die derzeit an Bord der Kosmischen Fabrik MATERIA operieren.

Vor allem Perry Rhodan und seine alten Weggefährten kämpfen an entscheidenden Stellen gegen die finsteren Machenschaften der Thoregon-Gegner. So versucht der Terraner derzeit mit der SOL, den direkten Widerstand gegen MATERIA im Zentrum der Milchstraße zu organisieren, während sein alter Freund Atlan mit der GILGAMESCH in der fernen Galaxis Chearth gegen die Algiotischen Wanderer vorgeht.

So scheinen zahlreiche Ereignisse miteinander verknüpft zu sein, deren Ursprünge zum Teil Zehntausende von Jahren in der Vergangenheit liegen: vom Anbeginn Thoregons bis zur aktuellen Handlungszeit, in der Perry Rhodan als Sechster Bote der Koalition agiert.

Immerhin gelang es einem kleinen Einsatzkommando, bestehend aus einem Haluter, einem Oxtorner und dem Mausbiber Gucky, an Bord von MATERIA zu gelangen und Shabazza zu entführen. Der Gestalter wurde an Bord des Hantelraumschiffes SOL gebracht; es gelang ihm jedoch die Flucht.

Als Fluchtmedium benutzt der körperlose Gestalter ausgerechnet Perry Rhodan. Im Körper des unsterblichen Terraners begeht er einige Morde. Während sich Bré Tsinga, Lotho Keraete und Blo Rakane auf seine Spur setzen, entwickelt sich in der Galaxis SHABAZZAS TODESSPUR ...

Die Hauptpersonen des Romans

Shabazza – Der Gestalter kämpft im Bewusstsein des Sechsten Boten um seine Existenz.

Perry Rhodan – Der Aktivatorträger wird mit einer unheimlichen Bedrohung konfrontiert.

Bré Tsinga – Die Kosmopsychologin jagt Shabazza.

Blo Rakane – Der weiße Haluter greift in letzter Minute ein.

Carmet Glaugenthorn – Der Wissenschaftler erforscht einen ganz besonderen Wald.

Lotho Keraete

1.

Sean Gearley blickte die Gestalt ebenso verblüfft wie verärgert an, die aus dem Transmitterfeld gekommen war. Die mit ihm befreundete Schauspielerin Fancy hatte er erwartet, doch nun stand vor ihm ein mittelgroßer, etwa fünfzigjähriger Mann.

Und dieser war ihm absolut fremd.

Gearley blickte in ein Gesicht, das von einer mächtigen Hakennase geprägt wurde. Graue Haare hingen dem leicht nach vorn gebeugten Besucher dünn und kraftlos bis auf die Schultern herab. Unter der sich weit vorwölbenden Stirn und den rötlichen Augenbrauen lagen tiefschwarze, ungewöhnlich große Augen. Der Mund hatte eine gespaltene Unterlippe.

Gearley hob seinen Arm, um den daran haftenden Syntron näher an seinen Mund zu bringen. Er wollte den Befehl geben, die bereits eingeleitete Beschleunigungsphase der CREATION wieder zu beenden, um zunächst einmal zu klären, wer ihm da von der WAVESHAPE an Bord seiner Privatjacht geschickt worden war.

»Tu's lieber nicht!«, riet ihm der Fremde, trat rasch auf ihn zu, und bevor er es verhindern konnte, drückte er ihm den Arm nach unten. Zynisch fügte er hinzu: »Fancy lebt nicht mehr. Sie ist ermordet worden. Filmreif. Du hättest deinen Spaß an der Szene gehabt.«

»Fancy? Ermordet?«

Sean Gearley war etwa einen halben Meter größer als der Fremde. In seinen weit ausladenden Schultern und den massigen Armen steckten Kräfte, die groß genug zu sein schienen, um eine ganze Welt aus den Angeln zu heben.

Doch der Jachteigner setzte sie nicht ein. Er war nach langer Werbung von Fancy erhört worden, und sie hatten beschlossen, für einige Wochen Tisch und Bett miteinander zu teilen. Er brachte der Schauspielerin die großen Gefühle entgegen, die sie in ihren Filmen immer dargestellt hatte, und er glaubte, dass sie ähnlich für ihn empfand und er für sie mehr als nur ein Zeitvertreib war.

Die Nachricht von ihrem Tode schockierte ihn dermaßen, dass er nicht in der Lage war, sich sofort zu wehren.

Und dann geschah etwas, das auch seinen letzten, möglicherweise noch vorhandenen Widerstand brach. Er spürte, dass ihn nicht nur eine Hand berührte, sondern dass etwas in seinen Geist eindrang und sein eigenes Bewusstsein verdrängte.

In einem Hologramm hinter dem Transmitter beobachtete er die WAVESHAPE, mit der die CREATION über Transmitter verbunden gewesen war; sie schwebte etwa zwölf Lichtminuten entfernt.

Ohne zu begreifen, was geschah, verfolgte er mit, wie sich das Raumschiff in einen Feuerball verwandelte, der sich angesichts seiner enormen Geschwindigkeit zu einer langen Feuerzunge verformte.

Sean Gearley tat nichts, um ein Verschwinden seiner Jacht aus dem Zentrumsgebiet der Milchstraße zu verhindern. Ihm war, als vernehme er ein geheimnisvolles Flüstern und Wispern in sich, und aus der Tiefe seiner Persönlichkeit hallte ein Name.

Shabazza!

Ein unangenehmes Gefühl der Kälte stieg in ihm auf. Der Name war ihm vertraut, und er war verbunden mit äußerstem Schrecken. Auch wenn er ein unpolitisch denkender Mensch war, wusste er, dass Shabazza jenes Wesen war, das hinter der Tolkander-Invasion in der Milchstraße und der Dscherro-Attacke auf Terra steckte.

Shabazza galt vielen Menschen bereits als neue Inkarnation des Bösen.

Es gelang ihm nicht, den Gedanken weiterzuverfolgen, denn sein Bewusstsein verlor sich. Eine übermächtige Kraft drängte sein Ich bis in den hintersten Winkel seiner Persönlichkeit zurück, wo sie nicht mehr in der Lage war, selbst zu denken und zu erkennen.

Der Eigner der Jacht verfolgte, dass sein Körper den Transmitterraum verließ und in die Zentrale wechselte. Dabei war ihm, als blicke er durch eine winzige Lücke aus sich selbst hinaus. Er sah, was geschah, war aber nicht imstande, darauf mit Gefühlen oder Gedanken zu reagieren.

*

An Bord der ZHAURITTER machte sich immer mehr das Entsetzen breit.

Bré Tsinga, Blo Rakane und der rätselhafte Lotho Keraete wechselten minutenlang kein Wort miteinander, sondern blickten nur stumm auf die Holowürfel, obwohl auf ihnen nichts weiter zu sehen war als die Sterne der Milchstraße.

Der Feuerball, in dem die WAVESHAPE vergangen war, hatte sich längst verflüchtigt.

»Perry ist tot«, stellte die Xenopsychologin endlich fest. »Er war in der WAVESHAPE, als sie explodierte. Daran gibt es keinen Zweifel.«

Der weiße Haluter atmete laut und kräftig durch. Er schüttelte seinen Kopf und seinen Oberkörper, als wollte er sich von einem unsichtbaren Gewand befreien, das sich um ihn gelegt und ihn eingeengt hatte. Mit einem dumpfen Grollen verschränkte er die vier Arme vor der Brust, als wollte er sich gegen alle Eindrücke wehren, die von außen auf ihn eindrangen und seine Konzentration störten.

»Natürlich gibt es Zweifel«, widersprach er. »Da war ein zweites Raumschiff. Zwölf Lichtminuten von der WAVESHAPE entfernt. Sie erinnern sich daran, dass wir es anfangs geortet haben; leider haben wir es zuwenig beachtet. Aber wir wissen, dass die Schauspielerin Fancy die WAVESHAPE verlassen wollte. Wir gehen davon aus, dass sie vorhatte, dies mit Hilfe eines Transmitters zu bewerkstelligen, und es liegt nahe, dass sie auf das andere Raumschiff überwechseln wollte. Wozu sonst dieses Rendezvous?«

Bré Tsinga erwachte wie aus tiefer Trance.

»Ja, Sie haben recht«, entgegnete sie. Allmählich überwand die Kosmopsychologin den Schock, den sie erlitten hatte. »Eine kleine Hoffnung besteht noch. Shabazza könnte Fancy übernommen haben und ...«

Sie stockte, denn sie erkannte, dass genau diese Möglichkeit alle Hoffnungen zerstörte. Wenn der Gestalter diesen Ausweg gesucht hatte, war Rhodan an Bord geblieben und mit der Besatzung der WAVESHAPE gestorben.

»Nein«, sagte Blo Rakane ruhig und überlegt. »Es gibt nur eine Möglichkeit: Shabazza könnte im Körper Rhodans in das andere Raumschiff übergewechselt sein. Er kann es sich nicht leisten, den Körper Rhodans aufzugeben. Haben Sie schon vergessen, dass seine Kräfte schwinden, seit sein Asteroidenkörper vernichtet wurde? Ohne Rhodan wäre er längst gestorben. Nur die ungewöhnlichen Lebenskräfte, die ES dem Sechsten Boten verliehen hat, zögern seinen Tod noch hinaus.«

Bré Tsinga war ihm dankbar für seine nüchternen und logischen Feststellungen, da sie ihr halfen, wieder ein wenig zuversichtlicher in die Zukunft zu schauen.

»Wir müssen dem anderen Raumschiff folgen«, sagte sie und wandte sich den Kontrollinstrumenten der ZHAURITTER zu. »Was sagt der Syntron? Wir müssen den anderen Raumer doch geortet haben!«

»Haben wir auch.« Der weiße Haluter ging zum Syntron, um sich mit gedämpfter Stimme mit ihm auseinanderzusetzen. Wenig später kehrte er zu der Xenopsychologin und dem rätselhaften Boten von ES zurück.

Lotho Keraete hatte lange Zeit geschwiegen, wies nun aber mit allem Nachdruck darauf hin, dass er Perry Rhodan so schnell wie möglich sprechen wollte.

»Wie dir aufgegangen sein sollte, sind wir auf dem Weg zu ihm.« Bré Tsinga machte sich nicht die Mühe, ihren Unmut über Keraetes Verhalten zu verbergen. »Du könntest uns helfen, dann sind wir möglicherweise schneller bei ihm. Aber du stehst nur herum und gehst uns auf die Nerven, indem du ständig wiederholst, was uns längst bekannt ist.«

Sie war sich dessen bewusst, dass ihre Vorwürfe unberechtigt waren, denn so nutzlos, wie sie gesagt hatte, war er nicht gewesen. Doch sie konnte im Augenblick nicht anders. Sie musste Dampf ablassen, und da kam er gerade recht.

Lotho Keraete war etwa so groß wie sie. Er machte einen linkischen und zuweilen unsicheren Eindruck. Dabei schien er sehr jung zu sein – was er ganz sicher nicht war. Er hatte eine athletische Figur mit ausgesprochen breiten Schultern, und seine Haut war dunkel, fast schwarz. Wo sie nicht von dem braunen, mit zahlreichen Taschen versehenen Overall bedeckt wurde, mit dem er sich kleidete, schien sie unter einer besonderen Spannung zu stehen, als würde sie künstlich gestrafft.

Er war nach wie vor von Geheimnissen umgeben. Es gab zudem nicht die geringste ernsthafte Bestätigung dafür, dass er die Wahrheit gesagt hatte und er tatsächlich der Bote von ES war.

Allerdings glaubte sie ihm. Nicht zuletzt deshalb, weil eine syntronische Untersuchung ergeben hatte, dass Keraete mit einiger Sicherheit in Verbindung zu »höheren Mächten« stand. Allein seine merkwürdige Haut und sein Körperbau wiesen darauf hin.

»Der Syntron hat ermittelt, dass der Raumer das Hankgor-System anfliegt«, teilte Blo Rakane emotionslos mit. »Es ist siebzehn Lichtjahre von hier entfernt. Zu ihm gehört der Planet Ajjassy, eine Welt, die dem Luxus vorbehalten ist. Wohlhabende Galaktiker pflegen dort ihre Zeit zu verbringen.«

»Das ist überzeugend«, fand sie. »Genau so eine Welt könnte sich die verwöhnte Fancy ausgesucht haben.«

Der Haluter gab dem Syntron eine Anweisung, und die ZHAURITTER machte sich auf die Verfolgungsjagd.

*

Von Triumphgefühlen getragen, betrat Shabazza die Zentrale der CREATION. Überraschend leicht war es ihm gelungen, Perry Rhodan einen posthypnotischen Befehl einzupflanzen, der den Terraner zwang, im Transmitterraum zu bleiben, sich dort passiv zu verhalten und einfach nur auf seine Rückkehr zu warten.

Sean Gearley leistete keinen Widerstand. Er war ein reicher, verwöhnter und kraftloser Mann, für den eine kämpferische Auseinandersetzung mit einem gleichwertigen oder gar überlegenen Gegner keine Herausforderung war, der man sich stellte, sondern der man tunlichst aus dem Wege ging. Dafür hatte er im Zweifelsfall »seine Leute« gehabt.

In der Zentrale kontrollierten zwei Frauen und zwei Männer den Flug des Raumschiffs. Als Shabazza ihnen durch den Mund Sean Gearleys den Befehl erteilte, die Überlichtetappe zu beenden und auf einen anderen Kurs zu gehen, erhoben sie keinen Einspruch.

Auch als er im Lauf der nächsten beiden Stunden nach jeweils kurzen Überlichtflügen den Kurs immer wieder korrigierte, führten sie seine Befehle widerspruchslos und ohne eine Frage zu stellen aus. Sie schienen von dem Jachteigner exzentrisches Verhalten gewohnt zu sein.

Mit allen Mitteln wollte Shabazza verhindern, dass man ihnen folgen konnte. Und erst als er sicher war, dass er genügend getan hatte, um seine Spur zu verwischen, kehrte er in den Transmitterraum zurück.

Er legte seine Hand an den Arm Rhodans und wechselte in Körper und Geist des Unsterblichen zurück. Sofort spürte er die belebenden Impulse des Unsterblichkeitschips, von denen auch er profitierte und ohne den Perry Rhodan keine so überragende Bedeutung für ihn gehabt hätte.

Die Funktion des Terraners als Sechster Bote von Thoregon war dem Gestalter längst gleichgültig. Die gesamte Auseinandersetzung zwischen Thoregon auf der einen Seite sowie Cairol, Torr Samaho und MATERIA auf der anderen Seite beschäftigte ihn nicht mehr – er wollte alles hinter sich lassen und überleben.

Sean Gearley verließ die Kabine, und Shabazza ließ ihn gehen. Der Schiffseigner stellte keine Gefahr für ihn dar, da er ihn in seinem Sinne geprägt und geistig programmiert hatte.

Der Gestalter war angespannt und außerordentlich aufmerksam. Argwöhnisch belauschte er den Geist Rhodans, vermochte jedoch keinen stärkeren Widerstand als sonst festzustellen.

Er war sich klar darüber, dass er den Kampf gegen den Unsterblichen auf lange Sicht nicht gewinnen konnte und dass Rhodan im Zweifelsfall über größere Energiereserven verfügte als er. Nach wie vor war Shabazza ein Sterbender.

Wenn es ihm nicht gelang, einen neuen Asteroidenkörper für sich zu gewinnen, konnte er nicht auf Dauer überleben. Bis dahin war er auf Gedeih und Verderb mit Rhodan verbunden.

Nach einigen Sekunden war er davon überzeugt, dass ihm zur Zeit keine Gefahr von Rhodan drohte. Er vermutete, dass der Sechste Bote von Thoregon unter den Auswirkungen der Ereignisse litt und dass er sich aus diesem Grunde still verhielt.

Er ließ sich auf eine Liege sinken, entspannte sich und schloss die Augen, um ein wenig zu ruhen und über seine Situation nachzudenken.

Sein Ziel war die Galaxis Karakhoum. Sie musste er so schnell wie möglich erreichen. Den Weg über den Pilzdom von Trokan konnte er im Augenblick vergessen – Rhodans Passantum verweigerte ihm den Zugriff. Also blieb nur der Raumflug.

Das Problem war nur, dass die Zahl der Raumschiffe, die in der Lage waren, die intergalaktischen Abgründe zu überwinden, dünn gesät war.

Die CREATION half ihm gar nichts, sie war lediglich ein vorübergehendes Provisorium. Innerhalb der Milchstraße konnte er sich mit ihr schnell und über viele Lichtjahre hinweg bewegen. Karakhoum aber konnte er mit ihr niemals erreichen. Dafür reichte ihre technische Ausrüstung bei weitem nicht aus.

Während Shabazza noch überlegte, wie er mit Hilfe der CREATION zu einem geeigneten Raumschiff kommen konnte, schlug Perry Rhodan überraschend zu.

Seine Persönlichkeit tauchte überfallartig aus den Tiefen seines Geistes auf und attackierte den Gestalter mit einer derartigen Gewalt, dass dieser völlig überrumpelt wurde. Jetzt zeigte sich, dass der posthypnotische Befehl seine Wirkung bereits verloren und dass der Terraner ihn gründlich getäuscht hatte.

Die geistigen Kräfte Rhodans trafen ihn mit der Wucht eines Dampfhammers, und sie bereiteten ihm eine derartige Pein, dass er unwillkürlich aufschrie.

In Bruchteilen von Sekunden erfasste er, dass der Aktivatorträger ihn nicht nur zu vertreiben versuchte, sondern dass der Angriff ein klarer Anschlag auf sein Leben war.

Wenn er verlor, war dies gleichbedeutend mit seinem Ende. Wenn Shabazza verdrängt wurde, hatte er keine Möglichkeit mehr, sich in Körper und Geist einer anderen Persönlichkeit zu flüchten. Anders wäre es gewesen, wenn Sean Gearley noch in der Kabine gewesen wäre.

Doch der Gestalter war allein mit Rhodan. Er konnte nicht ausweichen. Er musste sich dem Kampf stellen.

Verzweifelt bäumte er sich auf und wehrte sich gegen den Angriff, den er mit einer solchen Intensität und Zielgenauigkeit niemals erwartet hatte. Er mobilisierte alle Energien, die in ihm wohnten, und es gelang ihm, Widerstand zu leisten in einem Kampf, der schon verloren zu sein schien.

Verschwinde, du Teufel!, forderte Rhodan zornig. Lass mich endlich allein! Du hast schon viel zuviel angerichtet.

Shabazza wälzte sich lachend auf der Liege.

Der unsterbliche Terraner reagierte exakt so, wie er vermutet hatte. Er empörte sich über die Taten, die er begangen hatte, und damit verriet er, dass sie ihn belasteten.

Ganz bewusst dachte Shabazza an Fancy, der er ebenso das Genick gebrochen hatte wie dem Kommandanten der WAVESHAPE. Er dachte an die Mannschaft der WAVESHAPE, die bei der Explosion des Raumschiffs gestorben war, und an den Maskenbildner, der ihm sein jetziges Aussehen verliehen hatte; diesen hatte er ebenfalls getötet.

Höhnisch rief sich die Bilder des Maskenbildner-Instituts ins Gedächtnis, das er in Flammen hatte aufgehen lassen, und an die Männer und Frauen, die aus dem brennenden Gebäude geflüchtet waren, um dann von ihm erschossen zu werden.

Es waren Bilder, die schockierender kaum hätten sein können, die ihn selbst völlig kalt ließen, die Konzentration Perry Rhodans jedoch erheblich minderten und ihn damit für eine Gegenoffensive öffneten.

Du kennst Mitleid, Erbarmen und moralische Entrüstung, signalisierte ihm der Gestalter. Du leidest mit den Opfern. Ich nicht! Ich genieße ihr Entsetzen und ihre Angst!

Er schlug mit erbarmungsloser Wucht zu, und es gelang ihm, die geistigen Kräfte Rhodans zurückzuschlagen.

Der Sechste Bote von Thoregon musste aufgeben. Sein überraschender Angriff war gescheitert, weil er sich von den eigenen Emotionen hatte irritieren lassen. Er kapselte sich ein und brachte sich damit in Sicherheit.

Shabazza atmete auf. Nun setzten die Emotionen bei ihm ein. Unbändiger Hass brach aus ihm hervor. Er sprang auf und eilte im Raum auf und ab. Er verfluchte den Terraner, der sich nicht in sein Schicksal fügen wollte und immer noch Widerstand leistete, und er schwor sich, Rhodan auf jeden Fall zu vernichten, bevor er in seinen Asteroidenkörper zurückkehrte.

Wahrscheinlich werde ich mit Hilfe der anderen Gestalter so viele Energien speichern, dass ich dich völlig aus dieser Existenzebene verschwinden lassen kann!, richtete er seine Gedanken an Rhodan.