Perry Rhodan 586: Der Riese aus dem All - H.G. Francis - E-Book

Perry Rhodan 586: Der Riese aus dem All E-Book

H. G. Francis

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Beschreibung

Das größte Raumschiff der Galaxis startet - und das Chaos beginnt Auf Terra und den übrigen Menschheitswelten schreibt man Mitte Juni des Jahres 3444 - das heißt, es sind nur noch sechs Wochen bis zum 1. August, dem Termin der Neuwahlen zum Amt des Großadministrators. Während die Propagandamaschinerien der zugelassenen Parteien auf Hochtouren laufen und die betreffenden Kandidaten sich selbst in das beste und ihre Gegner in das schlechteste Licht zu rücken bemüht sind, unternimmt Perry Rhodan nichts, um seine Wiederwahl sicherzustellen. Der Großadministrator ist mit dem Asporco-Komplex beschäftigt und mit den Second-Genesis-Mutanten, seinen alten Mitstreitern beim Aufbau des Solaren Imperiums. Die acht Personen, die seit rund fünfhundert Jahren als tot galten, bildeten einen Astralkörper, um ihrer hoffnungslosen Lage auf dem Medoplaneten Tahun zu entgehen. Sie flohen zum Planeten Asporc, um ihre weitere Existenz zu sichern. Und dort erkennen sie zu ihrer Bestürzung, was ihr vorangegangener Aufenthalt unter den Eingeborenen des Planeten bewirkt zu haben scheint. Auch Perry Rhodan erkennt dies - und er sorgt für sofortige Hilfe. Doch das Schlimmste steht für die Bewohner des leidgeprüften Planeten Asporc noch aus, denn es startet DER RIESE AUS DEM ALL ...

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Nr. 586

Der Riese aus dem All

Das größte Raumschiff der Galaxis startet – und das Chaos beginnt

von H. G. FRANCIS

Auf Terra und den übrigen Menschheitswelten schreibt man Mitte Juni des Jahres 3444 – das heißt, es sind nur noch sechs Wochen bis zum 1. August, dem Termin der Neuwahlen zum Amt des Großadministrators.

Während die Propagandamaschinerien der zugelassenen Parteien auf Hochtouren laufen und die betreffenden Kandidaten sich selbst in das beste und ihre Gegner in das schlechteste Licht zu rücken bemüht sind, unternimmt Perry Rhodan nichts, um seine Wiederwahl sicherzustellen.

Der Großadministrator ist mit dem Asporco-Komplex beschäftigt und mit den Second-Genesis-Mutanten, seinen alten Mitstreitern beim Aufbau des Solaren Imperiums.

Die acht Personen, die seit rund fünfhundert Jahren als tot galten, bildeten einen Astralkörper, um ihrer hoffnungslosen Lage auf dem Medoplaneten Tahun zu entgehen. Sie flohen zum Planeten Asporc, um ihre weitere Existenz zu sichern. Und dort erkennen sie zu ihrer Bestürzung, was ihr vorangegangener Aufenthalt unter den Eingeborenen des Planeten bewirkt zu haben scheint.

Die Hauptpersonen des Romans

Perry Rhodan – Der Großadministrator versucht sich als Katastrophenhelfer.

Atlan – Der Lordadmiral geht auf die Jagd.

Toronar Kasom – Der Ertruser verfolgt das Meteor-Raumschiff.

Wuriu Sengu – Ein Astralkörper mit acht Bewusstseinsinhalten.

Gucky – Der Mausbiber hat Hunger.

Bourax

»Es ist gekommen als Bote der Unendlichkeit, gehüllt in Feuer und Glut, um sein Gesicht zu tarnen. Tief hat es sich in den Boden gegraben, und dort wird es verweilen bis an das Ende aller Tage. Es ruft die Geheiligten zu sich, und es wird spenden mit ihrer Hilfe, was des Geistes ist. Wenn aber das Unbegreifliche von dort kommen wird, wo keine Sterne sind, dann wird es aufbrechen und in die Unendlichkeit zurückkehren.

Dieser Tag wird kommen, und er wird das Chaos bringen. Die Berge werden sich öffnen, die Wasser werden versiegen, die Feuer werden die Herrschaft übernehmen, und wo Leben war, wird der Dreibeinige seine Macht beweisen.«

So steht es geschrieben in den Worten der Düsteren unter dem Dreieck.

Aufgezeichnet im Jahre 7 nach Beginn der Zeitrechnung.

1.

»Das war auf Carnophal-Nomon«, schrie Manolfo Ax. Er wedelte mit den Armen, um die anderen auf sich aufmerksam zu machen. »Spinn doch nicht, Garjoudin. Ich weiß es genau. Auf Carnophal-Nomon hatten wir die Bruchlandung gebaut.«

Garjoudin wandte sich dem untersetzten Waffenspezialisten zu. Er lächelte ruhig und wischte sich mit einem Taschentuch über das blasse Gesicht.

»Natürlich, Mano, du weißt es wieder einmal besser. Also erzähle schon, wie das war, als uns die Kannibalen erwischt hatten. Sie wollten uns verspeisen – oder etwa nicht?«

Manolfo Ax ließ seine Fingerspitzen genießerisch an den Rüschen seiner feuerroten Hemdenbluse entlanggleiten. Er grinste breit und blickte sich in der Hauptleitzentrale des Raumschiffes um. Er wollte genau wissen, ob ihm auch wirklich alle zuhörten. Darüber brauchte er sich jedoch keine Sorgen zu machen. Die Renegaten der UNTRAC-PAYT waren froh über die kleine Abwechslung. Sie standen um ihn herum und waren begierig, die Fortsetzung des Berichts zu erfahren. Zufrieden lehnte der Waffenspezialist sich in seinem Sessel zurück und klopfte sich auf seinen mächtigen Leib.

»Man kann diese Leute natürlich verstehen, dass sie Appetit bekamen. Einen so leckeren Braten wie mich bekommt man nicht alle Tage.«

»Ich dachte, sie wollten euch kochen«, warf der Funker ein.

»Sag schon, Mano, was war denn?«, drängte Reifeuge, der Elektroniker.

»Also gut, Garjoudin und ich saßen in einem großen Kupferkessel, splitternackt, frisch gewaschen, und harrten der Dinge, die da kommen sollten.«

»Die gründliche Wäsche war vermutlich sehr notwendig«, sagte Reifeuge.

Manolfo Ax hörte über diese Bemerkung hinweg. Er warf dem Elektroniker lediglich einen strafenden Blick zu.

»Garjoudin hatte bereits mit seinem Leben abgeschlossen, während ich, optimistisch wie ich nun einmal bin, immer noch an unsere Rettung glaubte.«

»Nun red schon, Mano. Wie seid ihr aus den Töpfen wieder herausgekommen?«

»Dazu komme ich ja gleich«, entgegnete Ax und hob abwehrend seine Arme. »Wir hockten also in dem Kochtopf und waren mit Gewürzpflanzen gefesselt, so dass wir uns nicht regen konnten. Die Eingeborenen hatten also das Angenehme mit dem Nützlichen verknüpft. Wir merkten, wie das Wasser immer wärmer wurde. Der Koch schürte das Feuer kräftig.«

»Ich gehe gleich«, kündigte Boux, der Maschinist, an. »Komm endlich zur Sache.«

»Ich bin ja schon dabei. Sei doch friedlich, Junge«, erwiderte Ax heftig. Er sprang auf und stellte sich auf den Sessel, damit ihn alle besser sehen konnten. Jetzt dämpfte er seine Stimme und fuhr fort: »Als wir so da kauerten und uns gegenseitig bemitleideten, begannen der Koch und der Häuptling miteinander zu streiten. Der Koch schien noch neu in seinem Fach zu sein. Jedenfalls hatte er noch keine Terraner zubereitet. Den Häuptling kümmerte das nicht. Er meinte, das Wasser für die Suppe sei heiß genug, wenn wir anfangen zu schreien. Dann solle der Koch das Suppengrün hinzugeben.«

»Ha, ha«, machte Boux gelangweilt. »Erkläre uns jetzt, wie ihr 'rausgekommen seid, oder wir hauen ab.«

Manolfo Ax holte tief Luft. Er wollte mit seinem Bericht fortfahren, als Funkoffizier Huschkon die Aufmerksamkeit der anderen auf sich zog.

»Da kommt ein Asporco«, rief er. »Wir erhalten Besuch, meine Herren.«

Manolfo Ax fuchtelte erneut mit den Armen in der Luft herum.

»Lasst doch den Asporco warten. Ich muss euch erst das Ende der Geschichte erzählen.«

Boux wandte sich ihm zu, während die anderen zu den Bildschirmen gingen.

»Wahrscheinlich hat der Knabe das Suppengrün viel zu früh in den Topf gegeben, und damit die ganze Suppe versaut«, sagte er. »Schade um die Mühe, die die Eingeborenen sich gemacht haben.«

Manolfo Ax starrte ihn wütend an. Jetzt kümmerte sich jedoch auch Boux nicht mehr um ihn, sondern schloss sich den anderen an, die erregt über den Asporco diskutierten. Als Boux sah, mit welchem Fahrzeug der Besucher kam, vergaß er den abenteuerlichen Bericht Manos.

Die UNTRAC-PAYT hatte ihren bisherigen Landeplatz verlassen.

Heute am 14. Juni 3444 hatte Atlan das Kommando gegeben, näher an den Riesenmeteor heranzufliegen. Bourax, der Kommandant, hatte den Raumer über einen Fluss hinweg in ein Steppengebiet gebracht, von dem aus sie einen ausgezeichneten Blick auf das Gebirge hatten. Die UNTRAC-PAYT befand sich südöstlich des Hufeisengebirges, das beim Absturz des Meteoriten aufgeworfen worden war.

Die nächste Stadt der Asporcos war mehr als einhundert Kilometer entfernt. In unmittelbarer Nähe gab es weder Fabrikanlagen, noch Forschungszentren oder Siedlungen. Nur im Norden bestand noch ein klosterartiges Heiligtum der Asporcos, in dem die Robotsonden Leben festgestellt hatten. Um so überraschender war für die Besatzung des Raumschiffes, dass jetzt ein Asporco zu ihnen kam.

»So ein verrücktes Ding habe ich noch nie gesehen«, erklärte Ax.

»Dazu muss man auch schon ein bisschen mehr in der Galaxis herumgekommen sein als du, Freundchen«, entgegnete Garjoudin. »Wenn du mal groß bist, dann wirst du auch etwa soviel erlebt haben wie wir.«

Manolfo schnitt dem Stellvertreter des Kommandanten eine Grimasse.

Der Asporco flog in einem Gebilde, wie es noch keinem der Renegaten begegnet war. Der Antigravgleiter bestand aus einem wabenförmigen Gespinst aus fingerdicken Kunststoffstreben und schwebte zwei Meter über dem Steppenboden. Ein Antriebsaggregat im herkömmlichen Sinne war nicht zu bemerken. In der Mitte dieses eigentümlichen Apparats hing der Asporco mit weit ausgebreiteten Armen an unsichtbaren Griffen. Er schwang seine Beine langsam vor und zurück, und die auffallend gut ausgebildeten Hautflügel, die sich von den Armen bis zu den Beinen herabzogen, flatterten im Wind.

Der Mann, der eine feuerrote Kombination mit einem gelben Gürtel und grünen Stiefeln trug, umkreiste das neuarkonidische Raumschiff dreimal, bevor er landete. Dabei blieb er ständig im Beobachtungsfeld der automatischen Kameras, die ihm folgten.

Garjoudin drückte endlich die Ruftaste, die ihn mit der Suite verband, in der Atlan untergekommen war. Der Bildschirm des Geräts erhellte sich fast augenblicklich, als habe der Lordadmiral nur auf einen Anruf gewartet.

»Da draußen ist ein Asporco, Sir«, berichtete Garjoudin. »Er scheint mit uns sprechen zu wollen.«

»Ich komme sofort«, antwortete Atlan.

Als Garjoudin wieder auf die Beobachtungsbildschirme blickte, sah er, dass der Asporco bis auf zwanzig Meter an die Bodenschleuse des Schiffes herangekommen war. Jetzt blieb er stehen, hob die Arme und streckte sie leicht zu den Seiten aus. Dann verharrte er unbeweglich in dieser Stellung.

Atlan erschien in der Hauptleitzentrale.

Die Renegaten machten ihm bereitwillig Platz. Sie ordneten sich freiwillig und widerspruchslos der Borddisziplin und dem Kommando Atlans unter. Die Situation auf Asporco hatte sie zu einem einmütigen Entschluss gebracht. Man musste helfen. Durch die Schuld der acht nunmehr in dem Kollektivmutanten vereinigten Terraner war eine Katastrophe über die Bewohner dieses Planeten hereingebrochen. Der Schaden war kaum noch abzusehen. Unter diesen Umständen mussten private Interessen zurückstehen. Keiner der Renegaten dachte daran, jetzt noch gegen die Befehlsstruktur an Bord zu rebellieren – nur mochten sie nicht darauf verzichten, hier und da ihre ganz persönliche Note zu unterstreichen. So trug Manolfo Ax nach wie vor seine mit Rüschen besetzte feuerrote Bluse und einen laubfroschgrünen Hut dazu. Seine weiße Hose hatte einige Fettflecke, aber das störte weder ihn noch die anderen. Auch an seine zerschlissenen Lederstiefel hatte man sich gewöhnt. Sie hatten keine eindeutige Farbe und waren irgendwo zwischen blau und hellgrün anzusiedeln. Mano behauptete, sie seien das Geschenk eines Häuptlings aus einer Primitivkultur, aber das glaubte ihm niemand.

Atlan blickte auf den Bildschirm und sagte: »Ich werde mir den Burschen draußen ansehen. Garjoudin und Mano werden mich begleiten.«

Sie verließen die Zentrale und schwebten wortlos im Liftschacht nach unten. Als die Schleusenschotte aufglitten, stand der Asporco noch immer in der gleichen Haltung vor dem Schiff. Der Arkonide ging sofort nach draußen und näherte sich dem Eingeborenen bis auf wenige Schritte. Garjoudin und Manolfo Ax blieben hinter ihm stehen. Mano hantierte an seinem Übersetzungsgerät.

Die beiden Doppelaugen schienen auf den Arkoniden gerichtet zu sein. Dieser bemerkte erst jetzt, wie verhungert der Asporco aussah. Er wunderte sich, dass der Besucher nicht schon entkräftet zusammengebrochen war.

»Was führt dich zu uns?«, fragte der Lordadmiral.

Fast zwei Minuten verstrichen, bevor der Asporco antwortete. Atlan war kurz davor, erneut zu fragen. Ax und Garjoudin wurden unruhig.

»Angst«, entgegnete der Mann endlich. »Angst. Die Tage, die das Ende anzeigen, sind gekommen.«

»Du brauchst dich nicht zu fürchten, Freund. Wir sind hier gelandet, weil wir die Absicht haben, euch zu helfen.«

»Das ist meine Hoffnung. Deshalb komme ich zu euch, Fremde. Dennoch bleibt die Angst. Es wird etwas Entsetzliches geschehen. Ich spüre es. Merkt ihr denn nichts?« Er beugte sich vor und nahm die Arme endlich herunter. Er deutete auf den Boden zu seinen Füßen.

»Da unten bewegt sich das Unheimliche. Es schickt sich an, Verderben und Tod über unsere Welt zu bringen. Wenn es aufsteigt, um in die Unendlichkeit zurückzukehren, wird Asporc untergehen.«

Atlans Augen weiteten sich ein wenig. Der Asporco sprach Befürchtungen aus, die ihn selbst auch beschäftigten.

War es ein erneuter Fehler gewesen, mit dem Kollektivmutanten nach Asporc zurückzukehren? Beeinflussten die Mutanten das PEW-Metall doch? Bestand die Gefahr, dass sie – ungewollt – eine Katastrophe auslösten, deren Ausmaß sich bisher noch niemand vorstellen konnte?

Atlan schüttelte den Kopf.

Undenkbar!

Der Asporco bemühte sich erneut, etwas zu sagen, aber nur röchelnde Laute kamen aus seiner Kehle. Die beiden Kämme auf seinem Kopf fielen zur Seite und verfärbten sich. Langsam knickten die Beine des Mannes ein. Er drohte umzufallen.

»Mano!«, rief Garjoudin.

Manolfo Ax sprang vor und fing den Asporco auf. Der Fremde war federleicht. Schlaff sank er in sich zusammen. Sein Kopf kippte zur Seite, und ein krampfartiges Zittern lief durch seinen Körper. Dann wurde er ruhig.

»Helft«, wisperte er. »Bitte, helft uns!«

Atlan kniete neben ihm nieder.

»Er ist tot«, sagte er erschüttert. »Für ihn ist alles vorbei.«

»Verhungert«, stellte Manolfo Ax fest. »Der arme Kerl wiegt höchstens noch ein paar Pfund.«

Der Arkonide richtete sich auf. Seine rötlichen Augen tränten. Das war das einzige Zeichen an ihm, das verriet, wie erregt er war. Er ging ins Schiff zurück. An der Schleuse blieb er stehen und drehte sich noch einmal um.

»Schickt ihn mit seinem Gefährt zurück – wenn ihr es in Gang setzen könnt«, befahl er.

Nachdenklich schwebte er im Antigravschacht nach oben. Was war von den Äußerungen des Asporco zu halten? Entsprangen seine Worte lediglich der unkontrollierten Phantasie eines Sterbenden? Oder verbarg sich das Wissen um eine wirkliche Gefahr dahinter?

Atlan betrat die Räume, die für ihn reserviert waren. Er schaltete einen der Bildschirme ein, die ihm erlaubten, die Umgebung zu beobachten. Wie ein drohender, dunkler Riese erhob sich der Meteor über dem Land. Er reichte höher in die Atmosphäre hinauf, als der Arkonide sehen konnte. Lordadmiral Atlan zweifelte nicht daran, dass es der Meteor gewesen war, der den Asporco geängstigt hatte. Ihn selbst überfiel ebenfalls ein beklemmendes Gefühl, als er zu dem gewaltigen Gebirge hinaufblickte. Ihm war, als müssten die Felswände in sich zusammenbrechen und alles unter sich begraben, was sich auf der Ebene befand.

Ihm wurde bewusst, wie wenig dieser Felsgigant eigentlich zu dieser Landschaft passte. Er war ein Geschoss von unvorstellbaren Dimensionen, das als Fremdkörper in der Oberfläche des Planeten steckte.

War es möglich, dass dieser Meteor wieder aus der Kruste von Asporc herausgerissen wurde und ins All zurückkehrte?

Atlan, der sich in einen Sessel gesetzt hatte, sprang auf. Er schüttelte den Kopf und schaltete das Bildgerät aus.

»Du lässt dich von dem Asporco verrückt machen, Freundchen«, sagte er laut. »Nichts, absolut nichts könnte diese Masse maschinell bewegen.«

Du bist unlogisch, erklärte der Logiksektor.

»Der Meteor hat einen Durchmesser von fast zweihundert Kilometern«, versetzte der Arkonide erregt. »Das ist ein kleiner Mond! Welche Macht der Galaxis sollte einen solchen Koloss aus der Schwerkraftfessel eines Planeten wie Asporc befreien? Unmöglich, sage ich.«

Wiederum unlogisch, teilte der Logiksektor mit.

»Ich habe mich von den Träumen eines Verrückten anstecken lassen«, entgegnete Atlan. »Es lohnt sich nicht, noch länger darüber nachzudenken.«

Er lauschte in sich hinein, aber er bekam keine Antwort auf seine Worte. Dagegen wuchs der Zweifel in ihm. War wirklich alles so unmöglich, wie er eben noch behauptet hatte?

Er begann zu rechnen, doch gab er seine Bemühungen bald wieder auf.

Die energetischen Leistungen, die aufgewendet werden mussten, um eine derartige Masse wie den Meteor zu bewegen, entzogen sich der Vorstellungskraft.

»Lassen wir das«, sagte Atlan.

Aber dann fragte er sich, warum er sich nicht an die MARCO POLO wenden sollte. Wenn sich tatsächlich etwas weit unter der Oberfläche von Asporc ereignete, dann konnte das von dem Ultraschlachtschiff angemessen werden.

Der Arkonide zögerte. Er konnte sich vorstellen, dass man seine Worte auf der MARCO POLO leicht befremdet aufnehmen würde.

»Dennoch«, flüsterte er. »Ich will es wissen.«

*

»Freund Atlan ist von einer Mücke gebissen worden«, sagte der Mausbiber, der mitten im Raum materialisiert hatte.

Perry Rhodan warf den Becher, aus dem er getrunken hatte, in den Abfallschacht. Missbilligend hob er die Augenbrauen.

»Ich habe dich schon oft gebeten, hier nicht so einfach hereinzuplatzen, Gucky.«

»Stimmt genau. Das hast du schon ein paar tausend Mal gesagt ...«

Rhodan lächelte. Er winkte ab.

»Bei dir ist ohnehin Hopfen und Malz verloren. Also lassen wir das. Was gibt es?«

Gucky zeigte seinen Nagezahn und schwieg.

Rhodan erinnerte sich an die Worte des Ilt.

»Von einer Mücke gebissen ...?«

»Sicher. Seine Zittrigkeit hat gebeten, den Meteor energetisch genau anzumessen. Er deutete so etwas an wie, das Superding könne plötzlich lebendig werden.«

Rhodan runzelte die Stirn. Der Ilt half ihm bei seinen Überlegungen.

»So etwas fordert man doch wohl nur, wenn man von der Mücke gebissen worden ist und sich jetzt im Schüttelfrost wälzt – oder?«

Der Großadministrator streckte die linke Hand aus und bat: »Komm, Kleiner, bring mich in die Zentrale.«

»Gern«, antwortete Gucky, packte die Hand und teleportierte. Er rematerialisierte zusammen mit Rhodan auf dem Kontrollpult des Autopiloten der MARCO POLO. Der Chinese Tschuyn Hay, Chef der Vierten Flottille, konnte gerade noch seine Hände zurückziehen, bevor sie unter die Füße Rhodans gerieten. Der Mausbiber zog es vor, sofort wieder zu verschwinden, so dass Rhodan allein blieb.

Der Großadministrator sprang von dem Pult herunter. Er lächelte dem Oberstleutnant kurz zu und tat, als bemerke er die erstaunten Blicke der anderen Offiziere nicht. Insgeheim nahm er sich vor, Gucky einmal zu zeigen, dass seine Streiche durchaus nicht immer auf Kosten anderer gehen mussten. Natürlich war dabei auch eine gewisse Vorsicht geboten, wenn er nicht Gefahr laufen wollte, die nächsten Male grundsätzlich in drei Meter Höhe mitten in der Luft zu rematerialisieren, so dass jeder Sprung mit einem Sturz endete.