Perry Rhodan 669: Stützpunkt Donnergott - H.G. Francis - E-Book

Perry Rhodan 669: Stützpunkt Donnergott E-Book

H. G. Francis

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Beschreibung

Die SolAb versagt - ein Überschwerer bedroht das Sonnensystem Auf Terra und den anderen Menschheitswelten schreibt man Anfang November des Jahres 3459. Terra ist längst nicht mehr das Zentrum des Solaren Imperiums - nicht mehr seit dem Tage, da die Laren die Macht in der Galaxis vollends übernahmen und Perry Rhodan, der die Invasoren vom ersten Moment an insgeheim bekämpfte, veranlassten, das Solsystem in den Schutz des Antitemporalen Gezeitenfelds zu hüllen, um die Solarier vor Angriffen der weit überlegenen Kräfte des Gegners zu bewahren. Dieses ATG-Feld, das das Solsystem aus der Gegenwart riss und quasi einen "Tanz in der Zukunft" durchführen lässt, hat schon einige harte Bewährungsproben erfolgreich bestanden, doch ist mit Sicherheit zu vermuten, dass die in Sachen Hyperenergietechnik äußerst beschlagenen Laren über kurz oder lang einen Weg finden werden, trotzdem ins Solsystem einzudringen. Perry Rhodan trägt dem Rechnung! Nach Entdeckung von Archi-Tritrans, dem lemurischen Sonnentransmitter, lässt er Kobold, die weiße Zwergsonne, ins Solsystem bringen, um der Menschheit für den Fall der Fälle eine Fluchtmöglichkeit bieten zu können. Bei der Aufnahme des "Sonnenbabys" musste das Solsystem allerdings für eine gewisse Spanne in die Realzeit zurückkehren - und diese Zeitspanne nutzen die Angreifer. Zwar erleiden sie eine vernichtende Niederlage, aber einige von ihnen erreichen unbemerkt den STÜTZPUNKT DONNERGOTT ...

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Nr. 669

Stützpunkt Donnergott

Die SolAb versagt – ein Überschwerer bedroht das Sonnensystem

von H. G. FRANCIS

Auf Terra und den anderen Menschheitswelten schreibt man Anfang November des Jahres 3459.

Terra ist längst nicht mehr das Zentrum des Solaren Imperiums – nicht mehr seit dem Tage, da die Laren die Macht in der Galaxis vollends übernahmen und Perry Rhodan, der die Invasoren vom ersten Moment an insgeheim bekämpfte, veranlassten, das Solsystem in den Schutz des Antitemporalen Gezeitenfelds zu hüllen, um die Solarier vor Angriffen der weit überlegenen Kräfte des Gegners zu bewahren.

Dieses ATG-Feld, das das Solsystem aus der Gegenwart riss und quasi einen »Tanz in der Zukunft« durchführen lässt, hat schon einige harte Bewährungsproben erfolgreich bestanden, doch ist mit Sicherheit zu vermuten, dass die in Sachen Hyperenergietechnik äußerst beschlagenen Laren über kurz oder lang einen Weg finden werden, trotzdem ins Solsystem einzudringen.

Perry Rhodan trägt dem Rechnung! Nach Entdeckung von Archi-Tritrans, dem lemurischen Sonnentransmitter, lässt er Kobold, die weiße Zwergsonne, ins Solsystem bringen, um der Menschheit für den Fall der Fälle eine Fluchtmöglichkeit bieten zu können.

Die Hauptpersonen des Romans

Eymontop – Zweiter Vesyr der Pariczanischen Flotte.

Phryl – Eymontops Symbiont.

Kartop – Ein Mann wird entehrt.

Asen – Zweiter Offizier der PINOR.

Perry Rhodan – Der Großadministrator findet einen ebenbürtigen Gegner.

Gucky und Balton Wyt

28. Oktober 3459

Eine wissenschaftliche Großtat war vollbracht. Der Weiße Zwerg »Kobold« befand sich auf einer – wenn auch noch nicht stabilen – Umlaufbahn um die Sonne.

Nach Abschluss dieser unvergleichlichen Aktion konnte das gesamte Sonnensystem wieder in eine variable Zukunft versetzt werden. Leticron, der Erste Hetran der Galaxis, war gescheitert. Er hatte die sich ihm bietende Chance nicht nutzen können.

Rhodan und sein Stab aus Wissenschaftlern, Politikern und Abwehrspezialisten wähnten sich in Sicherheit. Das Antitemporale Gezeitenfeld blieb nicht mehr starr um einige Minuten in der Zeit verschoben stehen, sondern schwamm in der Zukunft, da die Wissenschaftler einen Zeitmodulator zwischengeschaltet hatten. Auf diese Weise glaubte man, die Laren und ihre Helfer auf absehbare Zeit abgeschüttelt zu haben.

Niemand rechnete mit der Genialität des Überschweren Eymontop. Dieser Umweltangepasste im Range eines Zweiten Vesyrs der Pariczanischen Flotte war mit dem Auftrag ins Sonnensystem eingeflogen, den Hauptgezeitenwandler auf Merkur zu vernichten.

Eymontop reagierte in überlegener Weise auf die für ihn unerwartet veränderte Situation nach der Materialisation von »Kobold«. Die von allen Völkern der Galaxis gefürchtete und bewunderte SolAb versagte, und Großadministrator Rhodan geriet in schwerste Bedrängnis ...

Aus der »Chronik der Menschheit«

Band 345/IX

1.

In den ersten Minuten nach der Materialisation des Weißen Zwerges schien jeder an Bord der PINOR vor Entsetzen wie gelähmt zu sein. Nur der Kommandant des Schiffes, der Überschwere Eymontop, behielt sich voll in der Gewalt. Fast sah es so aus, als habe ihn die kosmophysikalische Sensation überhaupt nicht berührt. Sein Gesicht verfärbte sich und nahm einen tiefgrünen Ton an.

Der Zweite Vesyr der Pariczanischen Flotte wiederholte seinen Befehl mit schneidend scharfer Stimme: »Auf Gegenkurs gehen!«

Der Überschwere Kartop, der eine Position an Bord einnahm, die mit jener eines Ersten Offiziers auf terranischen Einheiten vergleichbar war, wandte sich dem Vesyr zu.

»Was bedeutet das?«, fragte er erregt. »Wollen Sie fliehen?«

Eymontops Kopf ruckte herum.

»Was soll die Frage?«

»Wir haben den Befehl, den Hauptgezeitenwandler zu zerstören.«

Eymontop wies durch die großen Sichtscheiben hinaus.

»Was ist los mit Ihnen? Haben Sie keine Augen im Kopf?«

Er ging mit wuchtigen Schritten zum Piloten hinüber und überzeugte sich davon, dass dieser die PINOR mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln verzögerte. Dann blickte er auf die Bild- und Ortungsschirme. Kartop kam zu ihm.

»Eymontop«, sagte er beschwörend. »Denken Sie an den Befehl! Wollen Sie den Befehl verweigern?«

Der Zweite Vesyr der Pariczanischen Flotte drehte sich langsam um. Seine Augen hatten sich zu schmalen Schlitzen verengt.

»Ich erwarte, dass Sie mich mit allen Kräften unterstützen. Kritik ist absolut unangemessen.«

»Eymontop, Sie dürfen nicht kneifen.«

»Wenn Sie sich meinen Befehlen nicht sofort beugen, bringe ich Sie vor das Posijur.«

Kartop zuckte zusammen. Er wurde um eine Nuance blasser.

»Ich bestehe darauf, dass Sie den Angriff fortsetzen. So lautet unser einziger Befehl.«

»Abführen!«

Die anderen Offiziere in der Hauptleitzentrale des Schlachtschiffs zögerten. Erst als Eymontop seine Order wiederholte, zogen sie ihre Energiestrahler und richteten sie auf Kartop, der zu einem wütenden Protest ansetzte. Eymontop wandte ihm den Rücken zu und gab ihm damit zu verstehen, dass er es nicht zu einer Diskussion kommen lassen würde. Die Situation verlangte seine volle Aufmerksamkeit.

Auf den Ortungsschirmen war zu erkennen, dass ihre Umgebung von terranischen Raumschiffen verschiedenster Klassen nur so wimmelte. Die Strukturtaster knatterten, weil das Sonnensystem schweren Erschütterungen ausgesetzt wurde. Ursache dafür war der aus dem Nichts aufgetauchte Weiße Zwerg, der auf eine Umlaufbahn um die Sonne eingeschwenkt war, die noch enger als die des Merkur war. Dieser innerste Planet des Solsystems wurde von einer ganzen Armada von kugelförmigen Schlachtschiffen bewacht.

Eymontop begriff schlagartig, weshalb Rhodan das Sonnensystem für so lange Minuten in der Normalzeit belassen hatte. In dieser Zeit war es zahlreichen Raumschiffen der Flotte Leticrons gelungen, in das System vorzustoßen. Ein wütender Kampf war entbrannt, bei dem die Angreifer eine ebenso schnelle, wie deutliche Niederlage bezogen.

Unter diesen Umständen wurde ein Angriff auf den Hauptgezeitenwandler auf dem Merkur zu einem Selbstmordunternehmen ohne Erfolgschance. Ein Mann wie der Zweite Vesyr der Pariczanischen Flotte dachte gar nicht daran, sich sinnlos zu opfern.

Er analysierte die Lage richtig, und zog die einzig möglichen Schlüsse daraus. Die PINOR, die bis zu diesem Zeitpunkt noch keinen Feindkontakt gehabt hatte, ging auf Gegenkurs.

»Ortung«, meldete die Funk- und Ortungszentrale. Warnende Pfeiftöne klangen rhythmisch auf.

»Repeil, Ketter, Oynikul«, rief der Kommandant. »Antworten Sie!«

Die drei Männer, die nicht von Terranern zu unterscheiden waren und dunkelgrüne Uniformen des Solaren Forschungskorps trugen, eilten aus der Hauptleitzentrale. Sie entstammten der Zentralgalaktischen Union und gehörten ebenso zu der für diesen Einsatz bestimmten Besatzung wie Angehörige des Carsualschen Bundes und der Föderation Normon. Aber nicht nur sie standen den Überschweren zur Seite, sondern auch Antipriester aus dem Báalol-Kult, Neu-Arkoniden und dreißig nichthumanoide Lebewesen von zum Teil monströsem Äußeren. Sie stammten von verschiedenen Urweltplaneten aus allen Bereichen der Milchstraße, verfügten jedoch alle über eine hochstehende Intelligenz. Eymontop war ein Mann, der sich grundsätzlich nicht mit eingleisigen Plänen befreunden konnte. Jetzt zeigte sich wieder einmal, dass diese Einstellung richtig war. Hätte er den ursprünglichen Plan verfolgt, dann hätten acht bis zehn Besatzungsmitglieder genügt, die als »Terraner« hätten auftreten können. Durch das kosmophysikalische Experiment Rhodans aber und die Massierung der solaren Streitkräfte um Sonne und Merkur herum, war ein klares Durchbruchs- und Vernichtungsmanöver unmöglich geworden. Neue Pläne mussten entworfen und entwickelt werden. Dafür aber war zunächst ein Rückzug notwendig.

Der Zweite Vesyr der Pariczanischen Flotte folgte den drei Männern bis zum Zwischenschott, das die Hauptleitzentrale von der Ortungs- und Funkzentrale trennte. Er achtete sorgfältig darauf, dass er nicht in den Erfassungsbereich der Aufnahmeoptiken geriet.

Die drei Männer nahmen vor den Funkgeräten Platz. Einer von ihnen schaltete die Bild-Funk-Verbindung ein.

Im Bildwürfel erschien das harte Gesicht eines hohen Offiziers.

»Hier spricht die CANADA«, sagte er. »Identifizieren Sie sich.«

»DYNA«, antwortete Ketter, ein dunkelhaariger Mann mit einem Allerweltsgesicht, das sich nur schwer einprägte. »Forschungsschiff DYNA. Verschwinden Sie, und lassen Sie uns in Ruhe. Wir haben schon Aufregung genug.«

»Die Form der DYNA ist immerhin etwas ungewöhnlich.«

»Wenn's darum geht, überzeugen Sie sich im Register davon, dass alles in Ordnung ist.«

Eymontop gab Ketter ein Zeichen. Mit mürrischem Gesicht schaltete dieser ab und erhob sich. Der Zweite Vesyr nickte ihm anerkennend zu.

»Das reicht, Ketter.«

Er kehrte in die Hauptleitzentrale zurück und ging zu den großen Ortungsschirmen, auf denen er den strategisch wichtigsten Teil des Sonnensystems überblicken konnte.

Ein Überschwerer gesellte sich zu ihm.

»Es sieht schlecht aus«, sagte er. »Es wimmelt geradezu von Feindeinheiten.«

»Es herrscht ein chaotisches Durcheinander, Asen«, entgegnete Eymontop. »Das ist unsere Chance. Wir werden uns durchmogeln.«

»Wohin wollen Sie?«

»Zum achten Planeten, Asen. Man nennt ihn hier Neptun.«

»Wie wollen Sie das schaffen? Wir kennen doch die Terraner. Das augenblickliche Durcheinander wird schnell vorbei sein.«

»Machen Sie sich keine Sorgen. Die Strukturerschütterungen kommen uns zugute. Warten wir ab, bis sich eine günstige Gelegenheit ergibt. Dann werden wir auf Überlicht beschleunigen und untertauchen, bevor Rhodans Leute wissen, was gespielt wird.«

Asen blickte Eymontop bewundernd an. Jetzt begriff er den schnellen Entschluss, der in krassem Gegensatz zu den Befehlen stand, die sie von Leticron erhalten hatten.

Auf den Ortungsschirmen flammte ein rotes Warnlicht auf. Es wies auf ein Objekt hin, das sich ihnen mit großer Geschwindigkeit näherte. Sekunden darauf wurden die Daten des gegnerischen Raumschiffs bereits eingespiegelt.

»Ultraschlachtschiff der Trägerklasse«, sagte Asen.

Die Entfernung zwischen den beiden Raumern schmolz schnell zusammen, während die PINOR mit hohen Werten beschleunigte und damit vom Merkur wegstrebte. In der Hauptleitzentrale wurde es ruhig. Die Offiziere blickten auf die Ortungsschirme und warteten darauf, dass der Zweite Vesyr endlich das Feuer frei gab. Doch Eymontop schwieg.

Ein zweites, größeres Warnlicht erschien im Bild. Es wies darauf hin, dass der Feind eine festgelegte Mindestgrenze unterschritten hatte.

»Sie haben uns die DYNA nicht abgenommen«, sagte Asen erregt.

»Schweigen Sie«, befahl Eymontop. »Je mehr Sie reden, desto mehr gefährden Sie Ihre Karriere.«

Der Offizier presste die Lippen zusammen. Doch seine Unruhe konnte er nicht verbergen. Die beiden Raumschiffe rückten einem kritischen Punkt immer näher. An ihm musste sich zeigen, ob es zum Kampf kommen würde oder nicht. Konnte die PINOR ihn passieren, ohne angegriffen worden zu sein, dann wuchsen die Erfolgschancen, denn von diesem Zeitpunkt an wurde die Entfernung zwischen den beiden Raumern wieder größer.

Der Zweite Vesyr streckte plötzlich seinen Arm aus. Er zeigte auf einige Lichtpunkte auf dem Bildschirm.

»Sehen Sie, Asen, das war eines von unseren Schiffen. Der Kommandant war töricht genug, auf die Terraner zu schießen. Damit hat er sich nur verraten. Erfolg? Gleich Null.«

Er blickte sich um und stellte fest, dass aller Augen auf ihn gerichtet waren. Offensichtlich erwarteten die Offiziere, dass er einen Angriffsbefehl erteilen würde.

»Achtung – Ortung«, meldete die Ortungszentrale.

»Wir wiederholen das kleine Spiel«, befahl der Überschwere.

Asen beobachtete ihn. Eymontop hatte sich voll in der Gewalt. Er schien keine Angst zu kennen und war sich seiner Sache absolut sicher. Er strahlte eine Ruhe aus, die allmählich auf den Offizier überging, obwohl der gefährlichste Moment dieser Begegnung im Raum erst noch bevorstand. Plötzlich glaubte Asen, dass der Plan des Kommandanten gelingen würde. Um sie herum wurde gekämpft. Überall vernichteten die kampfstarken terranischen Einheiten die Raumschiffe Leticrons. Der Zweite Vesyr der Pariczanischen Flotte war der einzige, der nicht mit dem Feind focht, sondern floh.

Asen erkannte, dass dies tatsächlich die einzige Möglichkeit war, die chaotische Situation lebend zu überstehen.

Eine Warnpfeife heulte auf.

»Abschalten«, befahl Eymontop.

Das terranische Raumschiff hatte einen Durchmesser von 2500 Metern und gehörte zu den stärksten Einheiten des Solaren Imperiums. Es konnte das Schiff des Überschweren in kurzer Zeit vernichten.

»Ketter hat uns identifiziert und abgeschaltet«, teilte Asen mit, nachdem er in die Funk- und Ortungszentrale hinübergesehen hatte. »Jetzt wird sich zeigen, was ...«

»Ruhe!«

Eymontop wechselte den Platz. Er kontrollierte die Instrumente.

Die PINOR flog ohne Schutzschirme. Ein einziger Treffer musste daher schon beträchtlichen Schaden anrichten. Die Doppelimpulskanone im Bug sowie die anderen zwölf Impulskanonen des Walzenraumers waren schussbereit. Das Schiff konnte bei einem Angriff sofort zurückschlagen.

Wieder machten sich schwere Strukturerschütterungen bemerkbar. Der Weiße Zwerg gefährdete das gesamte Sonnensystem bis in seine Grundfesten hinein. Das war Eymontops große Chance. Die terranischen Besatzungen der Raumschiffe lauschten aufmerksam. Sie konzentrierten sich auf die Ereignisse zwischen Merkur und Sonne. Dadurch wurde ihre gefürchtete Kampfeskraft erheblich gemindert.

Die beiden Raumschiffe glitten in einer Entfernung von einhunderttausend Kilometern aneinander vorbei. Von jetzt an wuchs die Distanz zwischen ihnen wieder.

»Geschafft«, sagte Asen erleichtert.

»Abwarten«, mahnte der Kommandant.

Auf ihrem Kurs lag ein ganzer Schwarm kleinerer terranischer Raumschiffe. Mehrere Wissenschaftler betraten die Hauptleitzentrale. Sie folgten damit einem Befehl Eymontops, der sie gerufen hatte.

»Analysieren Sie das Geschehen«, sagte er zu Ihnen. »Ich will alles über diesen Weißen Zwerg wissen. Ich muss herausbekommen, was hier passiert ist und was Rhodan plant. Beeilen Sie sich.«

Wieder kam eine Welle schwerster fünfdimensionaler Strukturerschütterungen. Eine ganze Kaskade von Warnlichtern flammte auf. Das Sonnensystem schien vor dem Abgrund zu stehen.

»Rhodan hat ein wenig zuviel gewagt«, sagte einer der Wissenschaftler. Sie gehörten ebenfalls der Sippe der Überschweren an, dem von den Galaktischen Händlern abgesplitterten Volk, das sich in den vergangenen Jahrtausenden fast völlig vom Handel zurückgezogen und auf den Kampf konzentriert hatte. Die Überschweren waren für die Springer zu dem Schwert geworden, mit dem sie überall in der Galaxis zuschlugen, wenn es galt, wirtschaftliche Interessen zu wahren und zu verteidigen. Sie waren zu hochqualifizierten Kampfeinheiten geworden, die mit Recht überall in der Galaxis gefürchtet wurden.

»Das Sonnensystem wird zusammenbrechen.«

Die Erschütterungen wurden immer schwerer. Die Wellen folgten immer dichter aufeinander. Voller Sorge blickte Eymontop auf die Bildschirme. Sollte es zur großen Katastrophe kommen, dann würde es auch für ihn schwer sein, sich aus dem Sog der kosmophysikalischen Ereignisse zu retten.

»Auf Überlicht gehen«, befahl er.

Der Pilot gehorchte. Die PINOR ging in den Linearraum und raste für Sekunden mit millionenfacher Lichtgeschwindigkeit quer durch das Sonnensystem. Auf der Höhe der Uranusumlaufbahn kehrte sie in das Einsteinsche Kontinuum zurück.

Die Sonne war zu einem winzigen Stern geworden. Aus dieser Entfernung war der Weiße Zwerg kaum noch erkennbar. Auf den Hochleistungsschirmen aber zeichnete sich nach wie vor das gesamte militärische Geschehen im Sonnensystem ab. Der Kampf zwischen den versprengten Einheiten der Flotte Leticrons und der Solaren Macht neigte sich dem Ende zu.

»Achtung«, sagte der Zweite Vesyr. »Unser Stützpunkt befindet sich in der Nähe der Äquatorlinie.«

Er wandte sich an Asen, der neben ihm stand.

»Wir haben ihn schon vor Jahrhunderten angelegt, als die Erde noch offen von uns bekämpft wurde. Er ist von der Solaren Abwehr niemals entdeckt worden.«

»Er ist nicht besetzt?«

»Natürlich nicht, sonst gäbe es ihn nicht mehr.« Eymontop lächelte selbstsicher. »Der Stützpunkt wurde mit dem Ehrennamen ›Donnergott‹ belegt. Zu beachten ist, dass auf den zwei Neptunmonden Flottenstützpunkte von Terranern gebaut und besiedelt wurden.«

»Gibt es auch Niederlassungen der Terraner auf dem Planeten?«

»Einige sehr kleine und unwichtige. Wir brauchen sie nicht zu beachten. Es sind Forschungsstationen ohne militärische Einrichtungen. Wichtig für uns sind die beiden Monde.« Eymontop zog eine Folie aus der Brusttasche seiner Kombination und entnahm ihr die Information, die er benötigte. »Es handelt sich um die Monde Triton und Nereide. Lassen Sie sich die Umlaufdaten und Positionen geben, damit wir einen Anflugkurs im Ortungsschatten des Planeten ausarbeiten können. Beeilen Sie sich. Ich möchte auf Neptun gelandet sein, bevor die Solare Flotte ihre volle Kampfkraft wieder erreicht hat.«

Asen eilte davon. Der Kommandant wandte sich den Wissenschaftlern zu.

*

Großadministrator Perry Rhodan befand sich zusammen mit Solarmarschall Galbraith Deighton, dem Chef der Solaren Abwehr, in einer semimilitärischen Forschungsstation auf dem irdischen Mond. Von hier aus beobachteten sie das Geschehen um den Weißen Zwerg. Über hundert Wissenschaftler aller Disziplinen arbeiteten in ihrer Nähe an den verschiedenen Geräten. Sämtliche Vorgänge wurden positronisch aufgezeichnet und für eine spätere Auswertung festgehalten.

»Die Situation ist kritisch«, sagte Art Hemel, ein Astrophysiker.

»Die Flotten des Überschweren bringen alles durcheinander«, ergänzte Rhodan.