Perry Rhodan 843: Die Frühträumer - H.G. Francis - E-Book

Perry Rhodan 843: Die Frühträumer E-Book

H. G. Francis

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Beschreibung

Die Laren am Ziel ohne Rückkehr - das Samtauge erlischt Nach den Abenteuern, die sich um BULLOC und Perry Rhodan, den Gefangenen der vierten und mächtigsten Inkarnation BARDIOCS, und um die SOL ranken, die sich auf der Suche nach ihrem verschollenen Kommandanten befindet, blenden wir wieder um. Der gegenwärtige Schauplatz ist wieder die Menschheitsgalaxis. Hier schreiben wir Anfang März des Jahres 3585. Inzwischen ist die Macht des Konzils der Sieben fast völlig zerbröckelt. Die Laren, die seit dem Verschwinden der Mastibekks an akuter Energienot leiden, haben längst die Zügel der galaktischen Regierungsmacht schleifen lassen und dadurch den Aktivitäten der GAVÖK immer mehr Raum gegeben. Damit ist die Szene gesetzt: Der von den Keloskern konzipierte 80-Jahresplan, der längst zum Vierjahresplan geworden ist, hat endgültig Gestalt angenommen. Die Flotte der Laren lässt ihre Verbündeten, die Überschweren, im Stich. Die SVE-Raumer sammeln sich unter Hotrenor-Taaks Befehl in der Nähe der so genannten Hektikzone. Sie durchfliegen das künstliche Black Hole in der Annahme, eine Konzilsgalaxis zu erreichen, von der aus sie erneut gegen die Völker der Milchstraße losschlagen können. Wie sehr sich die Laren - Hotrenor-Taak ausgenommen - irren, zeigt sich bei der Episode: DIE FRÜHTRÄUMER ...

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Nr. 843

Die Frühträumer

Die Laren am Ziel ohne Rückkehr – das Samtauge erlischt

von H. G. FRANCIS

Nach den Abenteuern, die sich um BULLOC und Perry Rhodan, den Gefangenen der vierten und mächtigsten Inkarnation BARDIOCS, und um die SOL ranken, die sich auf der Suche nach ihrem verschollenen Kommandanten befindet, blenden wir wieder um.

Der gegenwärtige Schauplatz ist wieder die Menschheitsgalaxis. Hier schreiben wir Anfang März des Jahres 3585.

Inzwischen ist die Macht des Konzils der Sieben fast völlig zerbröckelt. Die Laren, die seit dem Verschwinden der Mastibekks an akuter Energienot leiden, haben längst die Zügel der galaktischen Regierungsmacht schleifen lassen und dadurch den Aktivitäten der GAVÖK immer mehr Raum gegeben.

Damit ist die Szene gesetzt: Der von den Keloskern konzipierte 80-Jahresplan, der längst zum Vierjahresplan geworden ist, hat endgültig Gestalt angenommen.

Die Flotte der Laren lässt ihre Verbündeten, die Überschweren, im Stich. Die SVE-Raumer sammeln sich unter Hotrenor-Taaks Befehl in der Nähe der so genannten Hektikzone. Sie durchfliegen das künstliche Black Hole in der Annahme, eine Konzilsgalaxis zu erreichen, von der aus sie erneut gegen die Völker der Milchstraße losschlagen können.

Die Hauptpersonen des Romans

Blokker Ceyg, Treccor Perz und Comor-Vaarden – Zwei Zgmahkonen und ein Lare regieren den Dakkardimballon.

Kad und Sig – Zwei »Frühträumer«.

Maccar Karf – Ein Schöpfer, der seine Geschöpfe verrät.

Paas-Treer – Der neue Verkünder der Hetosonen.

Julian Tifflor –

1. Die Frühträumer

Er fühlte die Erschütterung. Sie rief unangenehme Vibrationen in seinem Körper hervor, so als sei er auf geheimnisvolle Weise mit dem fernen Objekt verbunden.

Er lächelte bei diesem Gedanken, weil er sich dessen bewusst wurde, in welch grotesker Weise er sich selbst überschätzte.

Er war nichts als ein Staubkorn in der Unendlichkeit. Wie hätte er mit einem so unvorstellbar gewaltigen Objekt etwas gemein haben können?

Er erhob sich und blickte sich in dem Raum um, in dem er sich befand. Sein ganzes Leben hatte er in ihm verbracht. Diese Feststellung traf er ohne ein Gefühl des Bedauerns, und es erschien ihm auch nicht ungewöhnlich, dass es so war. Es war eben so.

Für Sig war es nicht anders.

Der Raum war etwa dreißig Schritte lang und zwanzig Schritte weit. Er war luftig und hell. Von der Decke hingen armdicke Lebenslinien herab, an die er sich in bestimmten Zeitabständen klammerte, um den Strom der Energien spüren zu können.

Wandhohe Fenster schlossen den Raum nach zwei Seiten hin ab. Durch sie konnte er die üppig blühenden Gärten sehen, die den Kelch umgaben. Hin und wieder beobachtete er auch einige von jenen, die sich draußen bewegen durften. Sie erschienen ihm als besonders schwach, und er beneidete sie nicht.

An einer Wand erhob sich ein Bildschirm, auf dem ständig etwas zu sehen war. Meistens füllten ihn energetische Farbspiele aus, die von ungewöhnlichem Reiz waren und ihn tagelang fesseln konnten. Hin und wieder aber veranlasste TAT, dass Bilder aus der anderen Welt darauf erschienen.

Er empfand sie als langweilig und eintönig, obwohl er sich darüber klar war, dass er eines Tages in der anderen Welt leben würde. Nichts konnte das verhindern.

Er hatte TAT schon mehrfach deswegen bestürmt, ihm diesen Übergang in die andere Welt zu ersparen. In dieser Hinsicht war TAT jedoch unbeirrbar. Er hatte diesen Entschluss einmal gefasst, und er war nun um keinen Preis dazu bereit, wieder von ihm abzurücken.

Kad seufzte bei dem Gedanken, dass er sich damit abfinden musste. Wieder spürte er eine Erschütterung. Er eilte zu einer Lebenslinie und ergriff ihr schimmerndes Ende. Um ihn herum wurde es dunkel. Die andere Welt schien im Nichts zu versinken. Kad sah die Sterne, und er bemerkte Lichter, die drohend pulsierten, und die ständig näher kamen. Er wehrte sich gegen sie, und er drängte sie zurück. Er wollte nicht, dass sie ihn erreichten, weil er wusste, dass sie ihn töten würden. Der Wunsch, sich am Leben zu erhalten, verlieh ihm die Kraft, sich gegen sie zu behaupten.

Als es wieder hell um ihn wurde, lag er auf dem Boden. Mit beiden Händen hielt er das Ende einer Lebenslinie fest. Er fühlte sich schwach. Sein Körper war nass von Schweiß, und seine Hände zitterten.

Aus den Augenwinkeln heraus beobachtete er, dass sich die TÜR öffnete.

Erschrocken sprang er auf. Seine Augen weiteten sich.

Niemals zuvor in seinem Leben hatte sich die TÜR geöffnet. Selbst TAT hatte sie noch nie berührt, obwohl er doch der Herr über diese Welt war und niemand ihm etwas in dieser Welt versagen durfte.

Ein Wesen stand in der TÜR, wie er es niemals zuvor gesehen hatte. Es hatte eine dunkle, fast schwarze Haut, gelbliche Lippen und rötliches, krauses Haar, das zu einem vogelnestartigen Gebilde geformt worden war.

Nachdem Kad sich von seinem ersten Schrecken erholt hatte, ließ er die unwillkürlich erhobenen Arme sinken. Er lächelte.

»Du musst ein Lare sein«, sagte er mit stockender Stimme. »Richtig. Du bist ein Lare. Ich habe Bilder gesehen, auf denen Wesen wie du beschrieben wurden.«

Er ging auf den Fremden zu und streckte ihm die Hände entgegen.

»Bist du ein Lare? Antworte mir doch.«

Der Fremde zog einen dünnen metallischen Gegenstand aus dem Gürtel und stieß ihn Kad mitten in die Brust.

»Wozu machst du das?«, fragte Kad.

Der Lare zog das Messer wieder aus der Brust Kads und stieß erneut zu.

»Eine seltsame Art, euch zu begrüßen habt ihr. Bitte, gib mir das Ding auch einmal. Ich möchte ebenso freundlich zu dir sein.«

Der Lare wandte sich um, rannte durch die TÜR hinaus und schloss sie hinter sich. Kad eilte ihm einige Schritte nach. Er kam jedoch zu spät. Er erreichte den Fremden nicht mehr.

Verwundert blieb er stehen und blickte auf das Messer, das bis zum Schaft in seiner Brust steckte. Er zog es hervor und betrachtete es kopfschüttelnd.

Der Bildschirm erhellte sich.

»Ach, TAT«, sagte Kad lächelnd. Er hielt ihm das Messer entgegen. »Sieh dir das an. Ist das nicht seltsam?«

Er trat dichter an den Bildschirm heran.

»Es ist etwas passiert, was ich mir nicht erklären kann«, fuhr er fort.

»Das ist auch nicht notwendig«, antwortete TAT mit ernstem Gesicht. »Wirf das Messer in die B-Schachtel.«

Kad blickte TAT erstaunt an.

»Du willst es haben?«, fragte er. »Ich freue mich so darüber. Bitte, darf ich es behalten? Ich könnte es gut gebrauchen. Stelle dir vor, der Fremde kommt noch einmal zurück. Dann könnte ich doch auch ...«

»Gehorche«, forderte TAT.

Traurig senkte Kad den Kopf. Er ging zur B-Schachtel und warf das Messer gehorsam hinein.

Als er sich wieder umdrehte, war TAT noch immer da.

»Warte«, befahl er. »Ich komme gleich wieder.«

Jetzt erst schaltete er sich aus. Der Bildschirm wurde dunkel, doch dann erschienen die Bilder der Sterne darauf. Kads Herz schlug schneller. Er lächelte. Plötzlich war vergessen, dass TAT ihm das Messer verweigert hatte. Er setzte sich vor den Bildschirm und blickte auf die leuchtenden Sterne.

Er streckte die Hand aus, um sie zu berühren, als etwas Seltsames geschah. Die Bilder veränderten sich. Plötzlich sah er einen langgestreckten Raum, in dem zahlreiche bizarre Gebilde standen. Einige waren mit funkelnden Lichtern versehen. Zwischen ihnen standen TAT und der Lare. Sie kämpften miteinander. Der Lare blutete aus zahlreichen Wunden, aber auch TAT war verletzt.

Kad sprang auf. Seine Augen weiteten sich.

»TAT«, rief er.

Der Lare fuhr erschreckt herum. Im gleichen Moment stach TAT ihm das Messer in den Rücken. Er brach zusammen und blieb auf dem Boden liegen. TAT blickte auf. Das Bild verschwand, und Kad konnte wieder die Sterne sehen.

Maßlos verwirrt versuchte er, sich zu erklären, was er beobachtet hatte. Er wusste jedoch nicht, ob er geträumt oder ob er die Wirklichkeit gesehen hatte.

Erneut berührte er den Bildschirm mit den Fingern, doch dieses Mal veränderte sich nichts.

Er ging zu einem Fenster an der Wand und klopfte dagegen. Die Scheibe wurde transparent. Ein schmales Mädchengesicht wurde sichtbar.

»Sig«, sagte er. »Hast du es auch gesehen?«

Sie schüttelte den Kopf. Fragend weitete sie die Augen.

»Wovon sprichst du?«

Er versuchte, ihr zu schildern, was sich ereignet hatte, doch er kam nicht weit. TAT meldete sich. Sein Abbild erschien überlebensgroß auf dem Bildschirm.

»Ihr müsst euch wehren«, erklärte er. »Eine große Gefahr kommt auf euch zu. Seid folgsam.«

»Wir werden folgsam sein«, versprach Kad.

Der Bildschirm erlosch. An seiner Stelle erschien ein schwarzes Feld, das Kad den Eindruck endloser Tiefe vermittelte. Er hatte Angst davor, denn er fürchtete, durch die Schwärze bis an das Ende des Universums zu stürzen. Dennoch gehorchte er. Er ging in das schwarze Feld hinein. Für einige Sekunden wurde es dunkel um ihn. Er fühlte sich schwerelos. Dann befand er sich in einem kleinen Raum, der von einem steten Summen erfüllt war.

Direkt neben ihm erschien Sig aus dem Nichts heraus, doch er war nicht überrascht darüber. So etwas erlebte er nicht zum ersten Mal. Es war schon mehrfach vorgekommen, dass Sig vor ihm dagewesen war, und dann hatte sie ihm berichtet, dass er aus dem Nichts heraus aufgetaucht war.

Daraus hatte er den Schluss gezogen, dass die schwarze Tiefe eine unsichtbare Verbindung zwischen den beiden Räumen darstellte.

Er trat auf Sig zu und streichelte ihre Schultern. Mit leuchtenden Augen blickte sie ihn an.

Hinter ihr öffnete sich die Tür. Kad nahm Sig bei der Hand und ging mit ihr hindurch. Sie traten zusammen bis an die transparente Scheibe heran, hinter der der unendlich scheinende Raum lag. Kad sah die Sterne, aber er sah auch das graue Wallen, das die Grenzen des Sternenraums bedrohte. Ihm war, als würde er selbst davon angegriffen.

Sig stöhnte leise auf. Sie griff sich mit beiden Händen nach dem Kopf.

»Ich hasse es«, sagte sie.

»Vertreibt es«, befahl TAT. Seine Stimme war über ihnen. Sie blickten nicht auf. Sie waren es gewohnt, dass TAT so zu ihnen sprach. Sie konzentrierten sich völlig auf das graue Wallen.

Gleichzeitig wurde das Summen zu einem Dröhnen. Sie spürten, dass der Boden unter ihren Füßen erzitterte. Keiner von ihnen wusste, was diese Erscheinung verursachte. Sie wussten nicht, was Maschinen waren. TAT half ihnen. Das allein war entscheidend. Über das Wie hatten sie sich noch nie Gedanken gemacht.

Allein hätten sie es nicht geschafft.

Sie drängten das graue Wallen zurück, während sich das Raumschiff, in dem sie sich befanden, sich den Grenzen des Dakkardimballons näherte. Sie fühlten, wie die Energien aus ihren Körpern flossen und sich dem Wallen entgegenwarfen.

Sig war zuerst erschöpft. Sie stemmte die Hände gegen die Scheibe und brach stöhnend zusammen. Kad hielt sich noch einige Minuten lang auf den Beinen. Dann war auch er so ausgelaugt, dass er zu Boden stürzte. Die Sinne schwanden ihm.

*

Der Mann, den sie TAT nannten, verließ das Forschungszentrum Scermont mit einem Gleiter. Er flog über die Häuser einer Stadt hinweg, die fast nur aus Einzelhäusern bestand.

Er landete in einer Parknische an der Seite eines Gebäudes, das als einziges über drei Stockwerke verfügte. Es war das größte Haus in der ganzen Stadt.

Ein uniformierter Mann trat ihm entgegen, als er durch eine Tür in das Innere des Hauses drang.

»Maccar Karf«, rief er entsetzt. »Sie sind verletzt? Was ist passiert?«

»Man hat mich angegriffen«, erwiderte der Wissenschaftler. »Mich und einen von ihnen.«

»Ist er ...?«

»Nein. Er hat es überlebt. Er ist nicht einmal verwundet worden. Bitte, führen Sie mich zu Blokker Ceyg.«

»Gern«, erwiderte der Uniformierte und begleitete ihn über einen Flur bis zu einem Raum, in dem der geschäftsführende Blokker Ceyg mit den beiden anderen Mächtigen Treccor Perz und dem Laren Comor-Vaarden konferierte. »Ich werde Ihnen einen Arzt schicken.«

Maccar Karf nickte nur. Er betrat den Raum und begrüßte die beiden Zgmahkonen, wobei er ihnen freundlich die Hände entgegenstreckte.

Er setzte sich, blickte den Laren durchdringend an und sagte: »Ein Lare ist in das Forschungsinstitut eingedrungen und hat versucht, die beiden Frühträumer zu töten. Ich habe ihn abgewehrt. Dabei bin ich verletzt worden.«

Der Lare sprang auf, während die beiden Zgmahkonen die Wunden des Wissenschaftlers untersuchten und nach einem Arzt riefen. Dieser kam augenblicklich. Das Triumvirat der Regierenden hatte den Befehl erteilt, dass ständig ein Arzt in der Nähe sein musste.

»Glauben Sie mir«, sagte Comor-Vaarden bestürzt. »Es kann nur ein Mann von der Organisation Morgen gewesen sein. Wir haben nichts damit zu tun.«

»Es war ein Lare«, antwortete Maccar Karf. »Das genügt doch wohl.«

Comor-Vaarden setzte sich. Verzweifelt schüttelte er den Kopf.

»Sie sollten nicht so mit uns verfahren«, sagte er. »Verstehen Sie doch. Wir müssen miteinander auskommen. Es ist sinnlos, wenn wir uns gegenseitig bekämpfen.«

»Das muss mir gerade ein Lare sagen«, erwiderte der Wissenschaftler, während ihm ein Diener und der Arzt die Kleidung abnahmen, um die Wunden freizulegen. »Sehen Sie sich das an. Ich blute, weil ein Lare wie ein Wahnsinniger über mich hergefallen ist.«

Comor-Vaarden presste die Lippen zusammen. Er wusste nicht, was er darauf antworten sollte.

»Vielleicht sollten wir wirklich davon ausgehen, dass die große Mehrheit der Laren den Frieden mit uns will.« Blokker Ceyg setzte dem Wissenschaftler ein Erfrischungsgetränk vor. »Wir müssen uns einigen.«

»Es hat nie Krieg gegeben«, erklärte Maccar Karf.

»In den letzten vier Jahren hat sich viel geändert«, stellte der Lare fest. »Das Konzil besteht nicht mehr. Die Dimensionstunnel sind zusammengebrochen. Wir sind eingeschlossen und haben mehr als genug damit zu tun, die immer wieder einbrechenden n-dimensionalen Energien zurückzutreiben.«

»Das ist richtig«, stimmte ihm Blokker Ceyg zu. »Damit sind wir überreichlich beschäftigt. Wir dürfen uns nicht gegenseitig bekämpfen.«

Maccar Karf hob erbittert die Faust.

»Weshalb dann dieser sinnlose Kampf gegen die Frühträumer? Sie sind die Rettung für uns. Weshalb versucht man, sie zu töten?«

»Weil es immer noch Kräfte unter uns gibt, die es nicht wahrhaben wollen, dass wir im Dakkardimballon gefangen sind«, stellte der Lare fest.

»Weil es immer noch viele unter ihnen gibt, die von alten Zeiten träumen, als alle sich noch den Laren zu beugen hatten«, korrigierte Maccar Karf. »Sie wollen nicht begreifen, dass sie jetzt in der Minderheit leben, und dass es besser wäre, etwas bescheidener aufzutreten.«

»Es ist Ihr Hochmut, der sie provoziert«, sagte Comor-Vaarden.

»Bitte«, rief Treccor Perz. »Ich bin völlig Ihrer Meinung, Maccar Karf, dennoch ist es sinnlos, wenn wir uns Vorwürfe machen. Damit kommen wir nicht zu einer Lösung des Problems. Wir leben nun einmal auf diesem engen Raum zusammen. Finden wir uns damit ab.«

»Ich habe den Verdacht, dass es Laren gibt, die unsere Sicherheit absichtlich gefährden«, sagte Maccar Karf. »Sie beeinträchtigen bewusst die Stabilität des Dakkardimballons. Sie erliegen dem Irrglauben, dass es möglich ist, einen Durchbruch zu schaffen. Sie meinen, sie könnten einen Dimensionstunnel öffnen.«

»Das ist wahr«, erklärte der Wissenschaftler zornig. »Dabei wissen diese Menschen nicht, was sie tun. Die Lage ist so gefährlich, dass eine Manipulation den gesamten Raum zusammenstürzen lassen würde.«

»Das halte ich für übertrieben«, bemerkte der Lare.

»Es ist wahr. Meine wissenschaftlichen Untersuchungen haben das eindeutig ergeben. Die Gefahr des Zusammenbruchs besteht. Und nicht nur die. Ich habe errechnet, was ein solches Ereignis für das Universum bedeuten würde.«

»Was geht uns das Universum an?«, fragte Comor-Vaarden.

»Erzählen Sie uns, was mit dem Universum geschehen würde«, bat Blokker Ceyg ernst.

»Es würde in sich zusammenstürzen und sich wieder zu einem Materieklumpen verdichten. Alles Leben würde vernichtet werden.«

»Das halte ich für eine Lüge«, sagte der Lare.

»Es ist die Wahrheit«, betonte der Wissenschaftler. »Der Dakkardimballon würde zu einem Schwarzen Loch werden, das das gesamte Universum verschlingen würde. Deshalb ist es ein Verbrechen an der göttlichen Schöpfung, wenn einige Laren mit n-dimensionaler Energie herumexperimentieren, obwohl sie gar nicht in der Lage sind, die mathematischen und physikalischen Probleme, die damit zusammenhängen, zu begreifen. Dazu benötigen sie die Hilfe der Kelosker, diese aber sind nicht hier.«

»Ich behaupte sogar, dass nur die Spezialisten der Nacht derartige Probleme bewältigen könnten. Doch es gibt sie nicht mehr.«

»Es gibt auch keine Laren, die sich mit solchen Fragen beschäftigen«, erklärte Comor-Vaarden. »Ich erwarte, dass Sie mir das Gegenteil beweisen.«

»Das werde ich tun«, sagte Maccar Karf. »Begleiten Sie mich bei einem Raumflug. Sie werden staunen.«

»Einverstanden.«

»Ich bin ebenfalls dabei«, sagte Blokker Ceyg.