Perry Rhodan 864: Demeters Flucht - H.G. Francis - E-Book

Perry Rhodan 864: Demeters Flucht E-Book

H. G. Francis

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Beschreibung

Die schlafende Göttin erwacht - sie findet eine Welt voller Gefahren In den ersten Monaten des Jahres 3586 ist in BARDIOCS Machtbereich die Entscheidung bereits gefallen. Perry Rhodans Gegentraum hat bewirkt, dass die mächtige Superintelligenz, die die Geschicke ganzer Galaxien bestimmte, zu Bardioc geworden ist, einem bloßen Gehirn, das vor den Nachstellungen BULLOCS geschützt werden muss, wenn es nicht umkommen soll. Perry Rhodan nimmt sich auch prompt Bardiocs an. Er veranlasst den Transport des Gehirns mit der SOL zur Kaiserin von Therm. Doch zurück in galaktische Bereiche! Hier ist die Umsiedlung des Gros der Menschheit, d.h. die Rückführung der Milliarden Gäaner zur Erde, die längst wieder ihren angestammten Platz im Solsystem eingenommen hat, fast zur Gänze durchgeführt worden. Anders sieht es jedoch mit den Nachkommen der Menschen aus, die seinerzeit verschleppt oder versprengt wurden, oder die vor den Nachstellungen der Laren und der Überschweren flüchteten. Ihre Rückkehr geht nur unter großen Schwierigkeiten vor sich und ist längst noch nicht abgeschlossen. Dennoch wird die Erde von Tag zu Tag mehr bevölkert. Ein neues Mitglied dieser Bevölkerung allerdings braucht nicht eigens erst anzureisen, denn es befindet sich bereits seit Jahrtausenden auf Terra. Wir meinen Demeter, die schlafende Göttin, für die sich Boyt Margor, der machthungrige Mutant, ungemein interessiert. Er greift auf Kreta ein, doch die Außerirdische entzieht sich ihm - und es kommt zu DEMETERS FLUCHT ...

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Nr. 864

Demeters Flucht

Die schlafende Göttin erwacht – sie findet eine Welt voller Gefahren

von H. G. FRANCIS

In den ersten Monaten des Jahres 3586 ist in BARDIOCS Machtbereich die Entscheidung bereits gefallen. Perry Rhodans Gegentraum hat bewirkt, dass die mächtige Superintelligenz, die die Geschicke ganzer Galaxien bestimmte, zu Bardioc geworden ist, einem bloßen Gehirn, das vor den Nachstellungen BULLOCS geschützt werden muss, wenn es nicht umkommen soll.

Perry Rhodan nimmt sich auch prompt Bardiocs an. Er veranlasst den Transport des Gehirns mit der SOL zur Kaiserin von Therm.

Doch zurück in galaktische Bereiche! Hier ist die Umsiedlung des Gros der Menschheit, d.h. die Rückführung der Milliarden Gäaner zur Erde, die längst wieder ihren angestammten Platz im Solsystem eingenommen hat, fast zur Gänze durchgeführt worden.

Anders sieht es jedoch mit den Nachkommen der Menschen aus, die seinerzeit verschleppt oder versprengt wurden, oder die vor den Nachstellungen der Laren und der Überschweren flüchteten. Ihre Rückkehr geht nur unter großen Schwierigkeiten vor sich und ist längst noch nicht abgeschlossen.

Dennoch wird die Erde von Tag zu Tag mehr bevölkert. Ein neues Mitglied dieser Bevölkerung allerdings braucht nicht eigens erst anzureisen, denn es befindet sich bereits seit Jahrtausenden auf Terra.

Die Hauptpersonen des Romans

Demeter – Die Göttin flieht.

Boyt Margor – Demeters Erwecker.

Julian Tifflor – Der Erste Terraner schöpft Verdacht.

Payne Hamiller – Boyt Margors Marionette.

Bran Howatzer, Dun Vapido und Eawy ter Gedan

1.

Mit heulenden Sirenen jagten zehn Polizeigleiter heran.

Bran Howatzer, Dun Vapido und Eawy ter Gedan blieben ruhig stehen, wo sie waren. Sie hatten kein schlechtes Gewissen. Sie blickten zu der Halle hinüber, in der der brennende Schrein der Demeter stand. Flammen schlugen aus den zerplatzten Fenstern der Halle.

Die Regenwolken hatten sich verzogen, und der von Dun Vapido erzeugte Orkan war abgeflaut.

Die Gleiter landeten. Uniformierte Polizisten sprangen heraus und stürmten auf die drei Mutanten zu. Diese begriffen erst, als sie in die flimmernden Abstrahlfelder der Energiestrahler blickten. Automatisch hoben sie die Hände.

Die Polizisten nahmen keine Rücksicht. Sie warfen die beiden Männer und das Mädchen zu Boden und fesselten sie mit mitgeführten Stahlbändern.

»Was, zum Teufel, soll das?«, brüllte Bran Howatzer keuchend. »Glaubt ihr Narren, dass wir etwas mit dem Feuer zu tun haben? Glaubt ihr wirklich, dass wir so dämlich sind, dann hier zu bleiben?«

Die Polizisten beachteten sie nicht. Sie rannten zur Halle, konnten sie jedoch nicht betreten. Die Hitze trieb sie zurück. Zehn große Löschgleiter rasten mit schrill jaulenden Hörnern heran. Sie landeten wesentlich näher an der Halle als die Polizeigleiter. Aus Wasserkanonen schleuderten sie Wasser auf die Halle.

Die drei Mutanten hörten die Polizisten schreien.

»Sie haben die Toten in der Halle entdeckt«, stellte Dun Vapido fest. »Verdammt, jetzt wird es schwer für uns.«

»Warum sind wir nicht abgehauen?«, fragte das Relais. »Alles wäre viel einfacher gewesen.«

Plötzlich erschütterte eine gewaltige Explosion den Boden. Bran Howatzer wälzte sich mühsam herum. Er sah, wie das Dach der Halle von grünen und roten Stichflammen in die Höhe geschleudert wurde.

»Zieht den Kopf ein«, brüllte er und warf sich über Eawy, um sie zu schützen.

Brennende Trümmerstücke stürzten rund um sie herum auf den Boden. Ein Stahlträger, der etwa acht Meter lang war, bohrte sich kaum fünf Meter von ihnen entfernt in den Boden.

»Jetzt könnten wir Regen gebrauchen«, schrie Eawy. »Dun, warum tust du denn nichts?«

Sie blickte zu dem Wettermacher hinüber. Ein handlanger Holzsplitter steckte in seiner Schulter. Vapido hielt die Augen geschlossen. Unter dem Schock und dem Schmerz hatte er das Bewusstsein verloren.

Einige weitere Explosionen vernichteten, was von den Forschungsanlagen noch geblieben war. Die Polizisten und das Löschkommando zogen sich weit zurück, um nicht von einstürzenden Wänden erschlagen zu werden. Pausenlos schossen die Gleiter Wasser auf die Halle ab, ohne die geringste Wirkung zu erzielen.

»Das war der Schrein der Demeter«, sagte Howatzer. »In der Halle kann sonst nichts gewesen sein, was solche Zerstörungen anrichtet.«

Weitere Feuerwehrgleiter trafen ein. Sie waren mit einem speziellen Löschmittel ausgerüstet. Als sie dieses über die brennende Halle sprühten, erloschen die Flammen. Die in der Halle herrschende Gluthitze entzündete jedoch immer wieder neue Feuerherde, so dass die Brandwachen ihren Posten nicht verlassen durften.

Einige Polizisten kamen zu den drei gefesselten Mutanten und rissen sie hoch. Ein blonder Offizier befahl, sie zu einem der Gleiter zu bringen.

Bran Howatzer hoffte, dass man ihm die Fesseln abnehmen würde, als er in die Polster eines Sessels sank, doch er täuschte sich.

»Eine der Wachen konnte uns noch benachrichtigen, bevor sie paralysiert wurde«, erklärte der Offizier. Ein Schild an seiner Kombination zeigte an, dass er Henry Harkness hieß. »Wir sind sofort aufgebrochen, konnten die Katastrophe jedoch nicht mehr verhindern. Legen Sie ein Geständnis ab?«

Bran Howatzer war so verblüfft über diese direkte Frage, dass er auflachte.

»So einfach ist das alles nicht, wie Sie es sich vorstellen«, erwiderte er in der Überzeugung, dass ihm nicht viel passieren konnte.

»Oh, doch«, sagte Harkness. »Wir haben den Gleiter gefunden, mit dem Sie gekommen sind.«

Er legte die Kreditkarte Howatzers vor sich auf den Sessel. Der Pastsensor erschrak. Er hatte nicht bemerkt, dass die Polizisten sie ihm abgenommen hatten.

»Wir wissen, dass es Ihr Gleiter ist, denn sie haben ihn auf Ihre Kreditnummer gemietet. Auf dem direkten Weg von Ihrem Gleiter hierher wurden zwei unserer Männer paralysiert. Von Ihnen. Sie sind hier, und in der Halle sind wenigstens vier Männer verbrannt. Wir haben ihre Leichen gesehen.«

»Wir haben mit der Sache nichts zu tun«, erklärte Howatzer.

»Dann erläutern Sie mir, warum Sie den Ring der Wachgleiter mit Hilfe eines Lähmstrahlers durchbrochen haben.«

Howatzer blickte Eawy ter Gedan und Dun Vapido hilfesuchend an. Der Psi-Analytiker war mittlerweile wieder zu sich gekommen. Einer der Polizisten zog in diesem Moment den Holzsplitter heraus und versorgte die Wunde. Dun Vapido saß wie versteinert auf seinem Sitz und ließ durch nichts erkennen, welche körperlichen Qualen er litt.

»Da drinnen stand der Schrein der Demeter«, begann Howatzer unsicher. Der Offizier unterbrach ihn.

»Demeter? Der Name Demeter ist mir schon irgendwo begegnet. Warten Sie ...«, er grübelte nach.

»Demeter war die griechische Göttin der Fruchtbarkeit«, sagte der Pastsensor. »Demeter hat den Schrein verlassen, was da explodiert ist, das ist der Schrein. Damit haben wir nichts zu tun.«

»Aha«, entgegnete Harkness. »Die Göttin Demeter lustwandelt also hier irgendwo in der Gegend?«

»Ich weiß nicht, ob sie wirklich wach war«, sagte Howatzer. »Er trug sie auf den Armen.«

Henry Harkness seufzte.

»Es hat wohl zur Zeit keinen Sinn, mit Ihnen zu reden«, sagte er. »Wir werden uns später in Durban unterhalten.«

Er erhob sich und wollte den Gleiter verlassen.

»So warten Sie doch«, rief Howatzer. »Ich will Ihnen alles erklären. Es ist alles nicht so verrückt, wie es sich anhört.«

»Wir reden in Durban miteinander«, entschied der Offizier.

Damit verließ er sie. Verstört blickten sich die Mutanten an.

»Was jetzt?«, fragte Eawy.

»Es sieht schlecht aus für uns«, sagte Bran Howatzer.

»Das kann man wohl sagen«, bestätigte Dun Vapido, der Psi-Analytiker. »Wir sollten uns keinen Illusionen hingeben.«

»Steht es wirklich so schlimm um uns?« Eawy ter Gedan schien noch nicht davon überzeugt zu sein, dass die Lage tatsächlich so kritisch war.

»Es könnte nicht schlimmer sein.« Der Psi-Analytiker hatte die Gabe, aus wenigen Hinweisen exakte Rückschlüsse auf die Gesamtsituation und die Hintergrundereignisse zu ziehen. Er verfügte über einen Abstrakt-Logiksektor, der ihm half, die zahllosen kleinen Einzelinformationen zu integrieren und daraus die für andere oft überraschendsten Kombinationen abzuleiten.

»Also, was ist es?«, fragte Howatzer. Er wollte, dass Vapido sprach, bevor die Polizisten kamen und ihn störten.

»In Durban sitzt jemand – ein Polizeioffizier oder ein hoher Verwaltungsbeamter – und greift mit eiserner Hand durch. Auf jeden Fall ist es jemand, der mit äußerster Disziplin die ankommenden Massen zur Ordnung zwingen will. Er will einen mustergültigen Distrikt schaffen, in dem die Neuansiedlung der Rückkehrer ohne jede Störung abläuft.

Die Menschen, die von den Sternen zur Erde zurückkehren, glauben, dass die Zivilisation, die sie auf der Erde vorfinden, selbstverständlich ist wie die Natur. Sie nehmen entgegen, was die Regierung der Erde ihnen bietet, und reagieren gereizt, wenn irgendwo irgend etwas nicht so funktioniert, wie sie es sich vorgestellt haben.

Manche nehmen sich dann einfach, was sie benötigen, ohne sich an die Verwaltung zu wenden. Viele wollen das, was sie auf der Erde vorfinden, egoistisch nutzen. Viele verfolgen brutal ihre eigenen Ziele. Es hat mal jemanden gegeben, der die Zivilisation mit einem Dschungel verglichen hat, in dem jeder gegen jeden kämpft.

Da gibt es die Starken, die wie die Raubtiere kämpfen, und es gibt die Schwachen, die die Opfer darstellen.«

»Ja, das verstehe ich«, sagte Eawy ter Gedan. »Was aber hat das mit uns zu tun?«

»Dieser Mini-Diktator in Durban«, fuhr Vapido fort, »hält uns für Menschen, die die Situation rücksichtslos ausnutzen, um sich Vorteile zu verschaffen. Er ist entschlossen, solche Menschen nicht minder gnadenlos zu bekämpfen und notfalls zu vernichten. Dabei ist er sich dessen gar nicht bewusst, dass er sich geradeso benimmt wie jene Starken, die er niederhalten will.

Julian Tifflor und seine Regierungsmannschaft wollen den menschlichen Weg. Sie wissen, dass man nicht allen gerecht werden kann, aber sie versuchen zumindest, es zu sein. Und sie gehen nicht hart dabei vor, sondern behutsam.

Dieser Mini-Diktator in Durban wird unter solchen Umständen bestimmt nicht die Karriere machen, die er sich erträumt. Gefährlich ist jedoch, dass wir wahrscheinlich nicht mehr am Leben sind, wenn ihm endlich ein Mächtigerer in die Zügel fällt.«

»So schlimm ist es?«, fragte Eawy erschrocken.

Vapido nickte.

»Es muss schon ein kleines Wunder geschehen, wenn wir mit heiler Haut aus dieser Geschichte herauskommen wollen.«

»Können wir das Wunder nicht herbeiführen?«, fragte Bran Howatzer.

»Wie denn?« Eawy ter Gedan war nahe daran, die Fassung zu verlieren.

»Payne Hamiller«, antwortete der Pastsensor. »Er ist der einzige, der uns helfen könnte.«

»Du hast recht«, sagte Dun Vapido. »Hamiller weiß über Demeter Bescheid. Ihm ist es bestimmt nicht recht, dass Margor mit ihr verschwunden ist. Er kann unsere Aussagen bestätigen, und er kann sich darüber hinaus mühelos zusammenreimen, was drinnen in der Halle mit dem Schrein und Demeter passiert ist.«

»Das ist mir auch klar«, erwiderte Howatzer. »Der Schrein hat starke psionische Impulswellen ausgestrahlt, als er geöffnet wurde. Dadurch wurden die Wissenschaftler in der Halle getötet, wir wurden halbwegs paralysiert, und die Wachen draußen in den Gleitern wurden bewusstlos. Fraglos wären sie auch getötet worden, wenn sie näher bei der Halle gewesen wären.«

»Völlig klar«, bestätigte der Psi-Analytiker. »So ist es gewesen, aber das glaubt uns außer Hamiller keiner.«

Die Polizisten kehrten zum Gleiter zurück. Wortlos setzten sie sich in die Maschine und starteten.

Dun Vapido beugte sich nach vorn.

»Bitte«, sagte er. »Es ist wirklich wichtig. Wir müssen mit Payne Hamiller, dem Terranischen Rat für Wissenschaften, sprechen. Bitte, versuchen Sie, ihn über Video zu erreichen.«

Der leitende Polizeioffizier drehte sich spöttisch lächelnd zu ihm um.

»Es tut mir schrecklich leid«, erwiderte er. »Mit dem Terranischen Rat für Wissenschaften kann ich nicht dienen. Darf es auch Julian Tifflor, der Erste Terraner, sein?«

»Wir meinen es wirklich ernst«, beteuerte Vapido.

»Wir auch«, schrie ihn der Offizier zornig an und wandte sich ab.

*

Payne Hamiller blickte auf das Chronometer auf seinem Arbeitstisch. Es zeigte den 18. 3. 3586 an.

Er wusste von den Vorfällen in dem Forschungsinstitut bei Durban nichts, doch er ahnte, dass die Entwicklung um Demeter und ihren Schrein in ein entscheidendes Stadium getreten war. Mit aller Macht drängte es ihn heraus aus seinem Büro und hin nach Südafrika. Doch er fühlte sich beobachtet und überwacht. Er wusste, dass er seine Arbeit nicht so ohne weiteres liegenlassen konnte, ohne Verdacht zu erwecken.

Daher wartete er fieberhaft auf eine Gelegenheit, unter einem für Tifflor glaubhaften Vorwand nach Durban aufbrechen zu können.

Er entwickelte einen Plan, den er innerhalb von zwei Tagen realisieren konnte. Länger wollte er auf keinen Fall warten, da er fürchtete, Boyt Margor könne den Schrein Demeters gewaltsam öffnen.

Noch bevor er den Plan durchdacht hatte, trat Homer G. Adams ein.

»Ich wollte mich von Ihnen verabschieden«, sagte er freundlich und streckte ihm die Hand entgegen. »Ich fliege zur BASIS.«

»Schon?«, fragte Hamiller, der Mühe hatte, seine Freude zu verbergen. Er war von Anfang an davon überzeugt gewesen, dass Adams das Bewusstsein von Betty Toufry in sich barg. Nun glaubte er, die Bestätigung dafür zu bekommen. Homer G. Adams flog zur BASIS, um dort Betty Toufry in den PEW-Block einfließen zu lassen.

War damit die Gefahr für ihn überstanden? War es der Telepathin gelungen, den Psychoblock zu durchbrechen, den Boyt Margor in ihm aufgebaut hatte, um ihn gegen parapsychische Sondierungen zu schützen? Die Ereignisse der letzten Tage hatten Hamiller bewiesen, dass der Mutant Margor ihn in dieser Weise geschützt hatte, denn er war sich darüber klar, dass es sonst sein kompliziertes Lügengebäude nicht hätte aufrechterhalten können.

Er schüttelte die Hand des untersetzten Mannes und begegnete fast frei von Furcht seinen forschenden Blicken.

»Werden Sie in der BASIS bleiben?«, fragte er.

Adams schüttelte den auffallend großen Kopf und strich sich mit der Linken über das schüttere Haar.

»Ich werde nur für einige Stunden oder vielleicht für einen Tag in der BASIS bleiben. Danach kehre ich zurück.«

»Was geschieht mit Harno? Werden wir ihn mitnehmen, wenn wir mit der BASIS starten?«

Adams schüttelte erneut den Kopf. Seine Augen verdunkelten sich.

»Es steht schlecht um Harno«, erklärte er. »Wir können ihn nicht mehr belasten. Er ist mehr oder weniger bewusstlos, seitdem er die letzte Botschaft an uns abgegeben hat. Er bleibt in der Obhut einiger Wissenschaftler, die versuchen werden, ihm zu helfen.«

Er blickte auf.

»Wenn ich nur wüsste, was diese seltsame Tempelszene zu bedeuten hatte. Was sollten die Worte ›Demeter! Demeter!‹ bedeuten?«

»Die Tempelszene deutet darauf hin, dass Harno die griechische Göttin der Fruchtbarkeit und des Ackerbaus gemeint hat«, entgegnete Hamiller und ging entschlossen zum Angriff über. »Allerdings ist mir nicht klar, in welchem Zusammenhang Demeter mit uns stehen soll. Immerhin existiert der Kult der Demeter seit mehr als fünftausend Jahren nicht mehr.«

Hamiller lächelte.

»Und mehr als ein Kult war es ja wohl nicht. Oder glauben Sie, dass die griechischen Götter wirklich gelebt haben?«

Homer G. Adams zuckte nur vage mit den Schultern. Er nickte Hamiller zu und verließ das Büro.

Nachdenklich sah ihm der Terranische Rat nach. Homer G. Adams war ein absolut undurchsichtiger Mann für ihn.

Hamiller wartete eine Stunde ab, dann versuchte er, Homer G. Adams über Video zu erreichen. Die positronische Zentrale teilte ihm mit einem freundlich lächelnden, weiblichen Pseudobild mit, dass Adams die Erde bereits verlassen hatte und auf dem Weg zur BASIS war.

»Wenn Sie es wünschen, kann ich Sie dennoch mit ihm verbinden«, erklärte das Bild. »Sie müssten sich allerdings einige Minuten gedulden.«

»Danke«, erwiderte Hamiller erleichtert. »Ich wende mich später an ihn.«

Er schaltete ab und rief Julian Tifflor an, um ihm mitzuteilen, dass er noch einmal nach Durban fliegen werde.

»Ich möchte dort einen abschließenden Besuch machen, bevor ich zur BASIS gehe«, erläuterte er. »Außerdem habe ich dort noch Unterlagen, die ich lieber mitnehme, um sie nicht in falsche Hände geraten zu lassen.«

Julian Tifflor schien völlig arglos zu sein. Er dankte ihm für die Information und kam danach sogleich auf ein Thema zu sprechen, das für Hamiller ungefährlich war.

Als der Terranische Rat es beendet hatte, verließ er Terrania City in einem schnellen Stratogleiter.

*

Als sich Payne Hamiller fünf Stunden später der Forschungsanlage bei Durban näherte, glaubte er, seinen Augen nicht trauen zu dürfen.

Im Licht der untergehenden Sonne sah die Forschungsanlage aus wie ein schwarzverbrannter Fleck, aus dem sich spärlicher Rauch emporkräuselte. Kein anderer Gleiter war in der Nähe zu sehen. Über den Trümmern schwebte nur ein Beobachtungsroboter, der hin und wieder ein Sprühgerät einsetzte, um neu aufkommende Flammen sofort zu ersticken.