6,49 €
Auf einer Lebensreise fliessen die Gedanken, ihr Leben wird gekleidet durch Worte, die Schrift gibt ihnen den Atem. Die Gedichte in Volker Wedlers fünftem Buch erzählen von dieser Reise in den Jahren 1999 bis 2009. Volker Wedlers erster Gedichtband "Feiges Blut" erschien 1999. Weitere Titel sind Flüge mit Löchern verlassen dich nie (2006), das Auge auf der Zunge (2012), Viel Leicht (2014), Probeprobleme (2021) und Liste der übertragbaren Unausweichlichkeiten (2023).
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 32
Für meine Antonia,
Juliette, Louis und Bowie Lu
Drei mal L
Die drei neuen L
Blickfang, dann gefangen
Vergiss den Schein
Haarige Verstopfung (Eifersuchtsszene)
Kehrung zum Leben als nach dem Tod
Sinn der Worte
Untergebenenfrage
Vorbereitungen treffen
Gedanken über den Sonnenuntergang hinaus
Wandertag
Und immer wird Ersatz gefunden
Wackelig
Fallentappen
Eingekreiste Ecken
Es brannte
Um ein viertes
Strandszene
Schmerzhaftes Freude teilen
Soweit so gut
Für Putzfrauen (Hindernislauf)
Ein ganz normaler Abend
Früher und später
Tanz
Sorgenfrage
Mäuseschritte mit Elefantenfüssen
Sonnensage
Privatgrundstück
Weltanschauung
Umweltschutz
Den Hut genommen
Zunge
Un-Abhängigkeit
Rosenschere
Platzverweis
Kurze Ehrlichkeit
Getroffen gleich gemacht
Curriculum
Am Mittag wenn Kinder friedlich schlafen
Keiner hätte es gedacht
Er trägt
Schatz Schatzalp
Ankommen
Vieux Manoir
Menschlichkeit
Betroffene
Korn im Auge Lebens LäufeIn
Müdigkeit
Raumfahrt
Feierabend
Aus
Markt Sineu
Unpünktlich
Flussüberdruss
Gelyrtes Deutsch
Herbst 2000
Wollen will nicht warten
He, Sie
Mann
Altern
Lyrum Larum Löffelspiel
Guter Wein
Scherbenhaufen
Unaufmerksamkeit
Geleckter Aff’ belegtes Brot
Mit dem Rücken zur Rezeption
Es geschah
Elle I
Strich
Elle II
Kritiker
Ausläufer
Dem Leben lieben leben
Der Liebe Leben leben
Schau dir mal das Weib an
der Rock ist kurz
die Beine lang
Blick verbleibt
wandert bleibt
zurück
zum Weiberleib
Blicke Rock
gebündeltes Gemisch
erst auf
dann unter’m Tisch
Leider über’m Kragen schon
thront der Hohn
oben matt
unten lohnt
Zweigeteilt Weib und Leib
was biegen mit brechen gut beschreibt
bücken und beugen
geschieht aus Geilheit
Vergiss my nicht
vergiss den Mai nicht
in einem Wasserglas am Abend
im Kerzenlicht auf hundertjährigem Holz
wirken wir nämlich
trauriger als es der Nachtanfang wirklich
meint
Zwar drücken schon
die Augen schwer im Leib
doch freue ich mich
auf die Bürstenzüge
mit denen du zu jeder Nacht
Haar um Haar zum Helden machst
Ein Heer schmiegt sich auf dem Felde
glatte Einigung formt dennoch Wellen
Pracht zur Nächtetracht
Volumen spült seine Geister ein
treibt Lebensgesellschaft ihrem Dunkel
zum Schein
Metamorphosen verstehen sich als
Kinderspiel
langer brauner Schweif will’st auf-
erleben wenn kleine Lüftchen
Felder und Wälder zum Schlaf singend
bezwingen
Kaum legten sich Haar um Haar mit dir
zur Nacht
diese verging
lebenspausenlang
warst du am Morgen wieder erwacht
als hättest du Tausende ins Feld gedrückt
als wären die gestrigen Gestriegelten des
Abends
im Schlaf zum Kampf ausgerückt
geschlagen, geschunden vom Ritterzug
geknickt
die anderen Tausend lagen noch
gezwungen im Kissen verstreut
aber auch du zur Niedertracht
warst nur zur Hälfte beteiligt wach
nur mit den Fingern gejätet
ohne Wiederrede ins Band gezwungen
machtest du als erste Tat
Gefangene für den Tag
So blieb der Morgen
starr
eine Tageslebensphase
mit meinem Wunsch
zum Frieden nächtlicher
Sternminutenfeuerpausen
ach
wie könnte ich doch eine Schlacht
verdreh’n
mit deinen Bürstenzügen Geschichte
kehren
sie auf solche Wege
geschickt
nicht mehr anzuseh’n
das Aufstehen deiner Haare
auf Seide mit rosigem Lachen
eingedrückter Daunen
durch apfelige Wangenhaut
Für dich wird Geschichte nicht gemacht
sie mache uns
sie ginge mit dem Morgen über Tage
selten scherbenlos zur Nacht
Am Morgen wollte ich dich mit den
anderen
Frauen und Männern in die Gipfel gehen
sehen
ohne mich im kragentiefen Schnee ohne
Mütze
die
die dir von mir gestohlen wurd’
gestohlen zum Haareatmen von
Gipfelwinden
Winde wilde Winde wilder Tanz
Balg mit Nachbarbalg Strähne mit Salz
mich als ein glücklicher Dieb im
Tagverlauf verbannt
tatsächlich kamen die Winde