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Piet und Polly Die Piratenkinder Ein Abenteuerbuch für Kinder ab 5 Jahren - illustriert von Yana Walther Die Geschwister Piet und Polly sind Piratenkinder und segeln mit ihrer kleinen Mannschaft über die Weltmeere. Kommt mit auf die Reise durch den Höllenschlund zur Insel Makama auf Schatzsuche. Begegnet einem vegetarischen Dinosaurier und einem freundlichem Seeungeheuer. Und wer ist Joey? Wo die Glühwürmchen glühen berühre den Stein, schon wird der Schatz der deine sein.
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Seitenzahl: 40
Copyright 2016 Barbara Zimmermann Illustrationen Yana Walther Coverdesign Yana Walther
Die Geschwister Piet und Polly sind Piratenkinder und segeln mit ihrer kleinen Mannschaft über die Weltmeere. Kommt mit auf die Reise durch den Höllenschlund zur Insel Makama auf Schatzsuche. Begegnet einem vegetarischen Dinosaurier und einem freundlichen Seeungeheuer. Und wer ist Joey?
Tamano
Der Höllenschlund
Die Insel Makama
Die Schatzsuche
Joey ist weg
Heimreise
Piet und Polly waren Piratenkinder. Ihre Pirateneltern segelten zurzeit auf einem anderen Schiff durch die Weltmeere und hatten Piet und Polly dem alten Pirat Hektor und ihrer Kochmamsell Esmeralda anvertraut.
Hektor war schon sehr alt und trug einen dünnen langen geflochtenen grauen Zopf und eine Augenklappe. Bis zum Ende seines Lebens wollte er auf dem Schiff bleiben. In seiner Nähe war meistens der Papagei Rudi. Er konnte sprechen und krächzte oft:
»Land in Sicht, Land in Sicht!« oder »Mann über Bord, Mann über Bord!« oder »Essen fassen, Essen fassen!«
Mit an Bord waren auch die Zwillingsbrüder Jan und Bolle. Man konnte sie kaum voneinander unterscheiden. Damit sie nicht immer verwechselt wurden, hatte Jan sich einen Anker auf seinen linken Unterarm tätowieren lassen.
Esmeralda war kugelrund und die beste Köchin der Welt. Sie trug dicke blonde Locken auf dem Kopf und eine Himmelfahrtsnase zierte ihr Gesicht. Meistens hatte sie eine Kittelschürze um, da sie für alle kochte und sich um Piet und Polly kümmerte wie eine richtige Mutter.
Polly, sechs Jahre alt, hatte eine Zahnlücke und blondes störrisches Haar, das sie mit bunten Stirnbändern bändigte. Sie trug lieber Hosen als Kleider.
Piet, zehn Jahre alt, liebte Pumphosen und Leinenhemden. Er war sehr hübsch mit braunen Locken und einem dichten Wimpernkranz um seine blauen Augen.
Er hortete jede Menge Piratenkopftücher in allen möglichen Farben. Piet fühlte sich schon als kleiner Kapitän und überlegte sich die Seerouten, die sie fahren wollten.
Zum Glück war der Bug ihres Piratenschiffs mit Gold und Edelsteinen gefüllt. So segelten sie alle zusammen über die Meere und litten keine Not. Ihr Schiff war mittelgroß und trug stolz einen Drachenkopf als Gallionsfigur.
Morgen würden sie in Tamano anlegen, um die Lebensmittel und Wasservorräte aufzufüllen. Das Piratenschiff wurde gerade von einem Schwarm Delfine begleitet. Polly lag in ihrer Hängematte, die Hektor ihr aus rotem Schiffstau geknüpft hatte, und beobachtete die Delfine.
»Spielst du mit mir?«, fragte sie Piet.
»Morgen. Morgen spiel ich mit dir«, antwortete Piet.
»Pfeffersack und Bohnenstroh, die Barkasse von Captain Jeronimo ist in Sicht«, rief Hektor, der mit einem Fernrohr das Meer beobachtete.
»Wir drosseln das Tempo und schauen, in welche Richtung er segelt«, rief Piet aufgeregt. Piet war mulmig zumute. Captain Jeronimo war der Letzte, dem man auf dem Meer begegnen wollte. Er war einer der gefährlichsten Piraten und man sollte ihm besser aus dem Weg gehen. Der Himmel verdunkelte sich und es kam ein Unwetter auf. Die Wellen schlugen höher und höher.
»Segel einholen!«, rief Piet den zwei Matrosen Jan und Bolle zu. Die beiden hielten sich nur mit Mühe in den schaukelnden Masten. Die rote Hängematte überschlug sich und warf Polly bäuchlings aufs Deck. Autsch, voll auf die Nase. Esmeralda kam und nahm Polly mit in die Bordküche.
»Mann über Bord, Mann über Bord!«, krächzte der eifrig mit den Flügeln flatternde Rudi.
Hektor steuerte das Schiff und versuchte weiterhin auf Kurs zu bleiben. Piet nahm das Fernglas, aber wegen der hohen Wellen war Captain Jeronimo nicht mehr zu sehen. Sie kämpften weiter mit dem Unwetter und waren alle nass bis auf die Haut. Stundenlang tanzte ihr Schiff auf den Wellen, bis sich das Meer endlich beruhigte. Vom Kurs nach Tamano waren sie abgekommen, aber heilfroh, dass sie die Segel wieder setzen konnten.
Von Captain Jeronimo war keine Spur mehr zu sehen.
Welch ein Glück!
Der Seeungeheuer erhob sich neben dem Schiff und streckte seinen gewaltig langen Hals aus dem Wasser. Piet und Polly hatten keine Angst vor ihm, es war ihr Freund. Es tauchte immer mal auf und verschwand genauso plötzlich, wie es gekommen war. Piet und Polly nannten es Amigo. Manchmal ließ es sich sogar von Polly am Hals kraulen.
»In Tamano kaufe ich mir neue Anziehsachen«, sagte Polly. »Meine Hosen und Hemden sind alle zu klein geworden und ich brauche neue Stirnbänder. Von den leckeren Himbeerkeksen kaufe ich auch welche. Und außerdem möchte ich in den Bonbonladen!«
»Das kannst du alles mit Esmeralda einkaufen. Ich muss mit Hektor für Proviant sorgen und für die wirklich nötigen Sachen. Aber eine Tüte Lakritze könntest du mir schon mitbringen!«
»Wird gemacht«, erwiderte Polly und drückte Piet einen dicken Schmatz auf die Backe. Sie legte sich wieder in ihre Hängematte und sah in die Wolken.