Piratenschiffe, Piratenschätze. Geschichten, Lieder, Wissenswertes - Bettina Göschl - E-Book

Piratenschiffe, Piratenschätze. Geschichten, Lieder, Wissenswertes E-Book

Bettina Göschl

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Beschreibung

Piraten ahoi! Ein waschechter Piraten-Papa beim Elternabend, Krakenalarm auf dem Piratenschiff und ein freches Seeräuber-Mädchen, das dem König die Krone klaut: Die lustigen Geschichten von Klaus-Peter Wolf und Bettina Göschls fröhliche Lieder laden alle ein, mit an Bord zu kommen. In informativen Sachtexten können die kleinen und großen Leichtmatrosen Wissenswertes rund um Piraten aus der ganzen Welt, Seeungeheuer und kostbare Schätze erfahren. Wilfried Gebhards humorvolle Illustrationen lassen die ganze Welt der abenteuerlustigen und kecken Piraten lebendig werden. Mit den kreativen Spiel- und Bastelideen sowie leckeren Rezepten kann die Piraten-Party starten.

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Seitenzahl: 72

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© 2017 JUMBO Neue Medien & Verlag GmbH, Hamburg

Alle Rechte vorbehalten

Geschichten: Klaus-Peter Wolf

Lieder, Spielideen und Sachtexte: Bettina Göschl

Lektorat: Judith End, Lisa Schachtschneider

Illustrationen: Wilfried Gebhard

Grafische Bearbeitung: Sarah Bajwa

eISBN 978-3-8337-3960-6

Bei JUMBO Neue Medien & Verlag GmbH sind ebenfallsdas Hardcover (ISBN 978-3-8337-3790-9) unddie CD (ISBN 978-3-8337-3715-2) erschienen.

© Holger Bloem

Klaus-Peter Wolf, geboren 1954, lebt als freier Schriftsteller und Drehbuchautor in Norden (Ostfriesland). Er hat unzählige Kinderbücher verfasst und gilt als leidenschaftlicher Geschichtenerzähler. Die 13-teilige ARD-Kinderserie „Drei tolle Nullen“ stammt aus seiner Feder. Zudem schrieb er viele Romane und Spielfilme für Erwachsene, u. a. für die ARD-Reihe „Tatort“. Gemeinsam mit Bettina Göschl ist er Autor vieler Bücher und CDs, u. a. „Ritterfest und Drachentanz“, „Adventsgeflüster und Weihnachtszauber“ sowie „Die Nordseedetektive“. Klaus-Peter Wolf erhielt zahlreiche Auszeichnungen im In- und Ausland, darunter den Erich-Kästner-Preis und den Anne-Frank-Preis. Seine Bücher wurden in 24 Sprachen übersetzt und über 11 Millionen Mal verkauft.

www.klauspeterwolf.de

Bettina Göschl, geboren 1967, ist staatlich geprüfte Erzieherin und war elf Jahre im Kindergarten und in der Heilpädagogik als Gruppenleiterin tätig. Neben musikalischer Früherziehung unterrichtete sie sechs Jahre lang an Förderschulen allgemein- und sprachentwicklungsverzögerte Kinder im Vorschulalter. Ihre Lieder sind für die Sendung „SingAlarm“ (KiKA) verfilmt worden. Mit ihrer Gitarre ist sie im „Tigerentenclub“ (ARD) aufgetreten und mit dem Schriftsteller Klaus-Peter Wolf schreibt sie Drehbücher für die Sendungen „Siebenstein“ und „Löwenzahn“ (ZDF). Ihre „Löwenzahn“-Folge „Schlangen – Geheimnisvolle Verstecke“ wurde auf dem Filmfestival „NaturVision“ 2008 als Bester Film im Kinderfernsehen und mit dem Publikumspreis ausgezeichnet sowie für das „6. Istanbul International Children’s FilmFestival“ nominiert.

Bettina Göschl lebt als freie Liedermacherin und Autorin an der Nordsee.

www.bettinagoeschl.de

© Martin Glauner

Wilfried Gebhard studierte an der Grafischen Fachschule und der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart. Er arbeitete zunächst für nationale und internationale Werbeagenturen, bevor er zum Cartoon und zur Illustration kam. Es folgten Veröffentlichungen in zahlreichen Magazinen und Zeitschriften, Cartoonbüchern und Arbeiten fürs Kinderfernsehen. Seit 1992 gestaltet Wilfried Gebhard erfolgreich Kinderbücher für verschiedene Verlage.

Inhalt

Herzlich willkommen …

Geschichten

Käpt’n Rotbart greift ein

Krakenalarm!

Der Piratenangriff

Flut

Die geraubte Königskrone

Lieder

Piraten ahoi!

Piraten-Jenny

Heja Ho!

Wir haben dem König das Gold geklaut

Leuchtfeuer

Wissenswertes

Piraten – Die Herrscher der Meere

Piraten – Die Herrscher der Meere

Seeräuber aus aller Welt

Piraten der Karibik

Berühmte Piraten

Mit Schiffen übers Meer

Hisst die Flaggen

Kostbare Schätze

Mutige Seeräuberinnen

Leuchttürme

Riesenkraken und Seeungeheuer

Bunte Seesterne

Bastelanleitungen & Spiele

Piratentuch

Einladungskarte „Kapitänshut“

Augenklappe

Hakenhand

Schatzkarte

Schatzsucher

Angelspiel

Schätze angeln

Rezepte

Käpt’n Rotbarts Seeräuberspieße

Seeungeheuer

Jennys Seeräubertrunk

Karibischer Früchtetraum

Vegane Alternative

Kleines Piratenlexikon

Herzlich willkommen …

© JUMBO Verlag

… in der Welt der Seeräuber, Piratinnen und Riesenkraken!

Die Faszination für Piraten und Seeräuber ist nicht nur bei Kindern ungebrochen, Piratenfeste und Seeräubergeburtstage sind aus der kindlichen Erlebniswelt nicht wegzudenken. Auch die Literatur- und Filmgeschichte ist voll von romantischen Geschichten über Freibeuter und Schatz suchende Piraten. Doch trotz aller verklärter Piratenromantik wissen wir: Das Leben der Seeräuber war nicht nur schön und aufregend, sondern vielmehr sehr hart und unerbittlich. Was ist also das Faszinierende?

Mit Piraten verbinden wir Abenteuerlust, Freiheit, Stärke und Mut. Und welches Kind träumt nicht davon, mit einem Piratenschiff aufs Meer hinaus zu segeln, Seeluft zu schnuppern und auf einer einsamen Insel einen geheimnisvollen Schatz zu heben?

Diese Abenteuer wecken die Sehnsucht, aus dem Alltag auszubrechen, wie ein Pirat Grenzen zu überschreiten, mal etwas völlig anderes zu tun. Wenn auch nur für ein paar Stunden. Das Eintauchen in die Welt der Seeräuber, sei es über das Piratenspiel im Alltag oder ein länger geplantes Seeräuberfest, können Sie sehr gut nutzen, damit Kinder sich in verschiedenen Bereichen, wie z. B. der Sprache, der Musikalität, des Vorstellungsvermögens, der Gedächtnisleistung und der Fingergeschicklichkeit positiv entwickeln und Zugang zu ihrer eigenen Fantasie bekommen.

Die Lieder, Geschichten, Basteltipps, Spielideen und Sachinformationen in diesem Buch sollen dabei helfen und natürlich viel Spaß bringen. Die Figuren Piraten-Jenny, Käpt’n Rotbart und der Junge Lukas bieten sowohl Mädchen als auch Jungen Identifikationsmöglichkeiten. Als Piratin oder Kapitän werden Kinder selbst aktiv und gestalten ihre Rolle, was zu mehr Mut und Selbstvertrauen führen kann. Je mehr Freude Kinder dabei haben und je wohler sie sich in einer Rolle fühlen, desto leichter gelingt ihnen das.

Alle Lieder, Geschichten und Spielideen sind in Kindergärten, Schulen und Familien praxiserprobt. Ein ganz besonderer Dank fürs Ausprobieren der Bastelideen, Rezepte und Spiele geht an Rita Grendel und ihre Tochter Milena.

Also: Anker lichten und Leinen los!

Ahoi! Ihre

Geschichten

Käpt’n Rotbart greift ein

Es ist nicht immer ganz einfach mit meinem Papa, dem Piratenkapitän. Er versteht viele Dinge nicht.

Jaja, ich weiß, er ist einer der gefürchtetsten Seeräuber der Sieben Weltmeere. Seine Mannschaft verehrt ihn. Der lange Hein und Pit Nase würden bestimmt alles für ihn tun. Was mein Papa an Bord sagt, ist Gesetz.

Aber hier sind wir nicht an Bord, sondern in einer kleinen Küstenstadt. Die heißt wie die Himmelsrichtung Norden. Es ist ein friedliches Nest in Ostfriesland. Hier hat mein Papa nichts zu sagen. Er gilt als Matrose auf Heimaturlaub. Mamas Lieblingssatz ist: „Du bist hier nicht auf der Kommandobrücke!“

Mama und Papa streiten sich nie. Er tut meistens, was sie sagt. Und das ist auch besser so.

„An Bord“, sagt Mama, „führst du das Kommando. Hier zu Hause ich.“

Seit mein kleiner Bruder Akim laufen kann, schnitzt mein Papa ihm alle paar Wochen ein Holzschwert. Papa stellt ihn auf den Tisch, kniet sich selbst davor und dann fechten die beiden. Stundenlang. Mit mir hat Papa das genauso gemacht. Andere Kinder können als erstes „Mama“ sagen, oder „Papa“. Ich sagte als erstes: „Ert.“ Das „Schw“ war noch zu schwer für mich. Wenn ich meinen Papa sah, rief ich immer: „Ert! Ert!“

Dann lachte er: „Ja, meine Jenny! Ich habe dir ein neues Schwert geschnitzt. Komm, lass uns kämpfen!“

Seit ich in der Schule bin, fechten wir nicht mehr so viel. Von der Schule und allem, was dazugehört, hat mein Papa keine Ahnung. Er kennt nicht einmal meine Lehrer. Zum Elternabend geht immer Mama. Papa ist ja meistens sowieso auf Kaperfahrt.

Heute ist ein total blöder Tag! Alles geht schief. Unser Klassenlehrer Herr Mäuschen denkt, ich hätte abgeschrieben. Dabei stimmt das gar nicht. Nils hat abgeschrieben und zwar von mir. Nicht ich von ihm! Aber Herr Mäuschen glaubt mir nicht. Und statt mich zu wehren, fang ich blöde Kuh an zu heulen. Aber es ist auch einfach so ungerecht!

Und jetzt, als ich zu Hause davon erzähle, kommen mir schon wieder die Tränen.

Meine Mama liegt im Bett und trinkt Tee. Sie hat Grippe. Mein Papa wärmt ihr mit seinen großen Händen die Füße. Das ist gut gegen Grippe und böse Geister, sagt er.

Aber jetzt lässt er Mamas Füße los und schaut mich an. Er zieht mich auf seinen Schoß und tröstet mich.

„Hab ich das richtig verstanden?“, fragt Papa. „Dieser Herr Schweinchen hat dich so traurig gemacht?“ Ich nicke. „Ja, Papa. Aber er heißt Mäuschen.“

„Hm“, brummt Papa. „Er hat meine Tochter ungerecht behandelt?“

„Ja, Papa, das hat er wirklich.“

Mama hustet. „Heute ist Elternabend. Wenn ich nicht so krank wäre, würde ich deinem Herrn Mäuschen ganz schön den Kopf waschen.“

Papa kratzt sich den Bart. Den muss ich unbedingt mal wieder kämmen. Darin feiern die Läuse schon eine Party.

„Kopf waschen? Meinst du nicht, ich sollte diesen Lehrer einfach den Haifischen zum Fraß vorwerfen?“ Mama und ich schütteln gleichzeitig den Kopf. „Nein! Das solltest du nicht tun!“

Ich sehe es meinem Papa an, jetzt denkt er nach. Er möchte so gern etwas richtig Schlaues sagen. Er fragt sich, was wir gerne hören würden. Tief in sich drin glaubt er nämlich, dass Mama und ich viel intelligenter sind als er.

„Ihr meint, ich soll nicht die Haie mit ihm füttern?“

Mama und ich nicken. Papa freut sich. Er hat die Lösung: „Ihr habt Recht. Ich werde ihn besser aufknüpfen. Und dann soll er zur Abschreckung am Mast im Wind baumeln.“

Mama knirscht vor Zorn mit den Zähnen. Papa schaut erst sie an. Dann mich. Er liest es in unseren Gesichtern: Wir wollen das nicht. Papa zuckt mit den Schultern.

„Ja, soll ich ihm etwa einen Kuchen backen oder Pralinen kaufen?“

„Nein“, stöhnt Mama. „Du sollst vernünftig mit ihm reden. Geh du zum Elternabend. Ich bin krank. Ich kann nicht.“