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POLYGLOTT on tour Venedig Die Lagunenstadt ist ein Traum – der von herrlichen Palästen gesäumte Canal Grande und die weite Piazza San Marco mit kostbar geschmückten Kirchen sowie ein fantastisches Labyrinth ungezählter Brücken und schmaler Gassen sind immer wieder eine Reise wert, genauso wie die vorgelagerte Insel Murano mit den Glaswerkstätten oder der Lido mit seinen Strandbädern. Mit dem POLYGLOTT on tour Venedig lässt sich der Herzschlag der Lagunenstadt erspüren. Die Autorin Gudrun Raether-Klünker führt in 17 ausgeklügelten Touren durch die Vielseitigkeit der norditalienischen Stadt und stellt Typisches, Besonderes und Eigenheiten vor. Schnuppern Sie venezianisches Lebensflair! Erkunden Sie den Lido, schlendern Sie über den Campo Santa Margherita und fahren Sie hinaus auf die Inseln Giudecca und San Giorgio Maggiore. Beim Bewundern der prachtvollsten Galeere der Welt oder beim typisch-venezianischen "Auf einen Schatten gehen" fühlt man sich gleich wie die Einheimischen. Dank individueller Tipps zu spannenden Entdeckungen können Sie persönlich ins Leben der Lagunenstadt eintauchen und sind mittendrin. Auf einen Blick: - TYPISCH-Kapitel mit "Eine Reise wert", "50 Dinge" und "Was steckt dahinter" - Faltkarte für die perfekte Orientierung vor Ort - E-Book mit Verlinkungen zu Standorten der Adressen - POLYGLOTT im Web unter www.polyglott.de oder bei Facebook
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Seitenzahl: 205
© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2019
© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2019
Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung und öffentliche Zugänglichmachung, auch auszugsweise, sowie die Verbreitung durch Film und Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Zustimmung des Verlags.
Redaktionsleitung: Grit Müller
Verlagsredaktion: Anne Kathrin Scheiter
Autorin: Gudrun Raether-Klünker
Redaktion: Anja Lehner
Bildredaktion: Dr. Nafsika Mylona
Layoutkonzept/Titeldesign: fpm factor product münchen
Kartografie: Theiss Heidolph und Kunth Verlag GmbH & Co. KG
eBook-Herstellung: Anna Bäumner, Martina Koralewska
ISBN 978-3-8464-0637-3
1. Auflage 2019
GuU 0637 03_2019_02
Bildnachweis
Coverabbildung: AWL Images/Peter Fischer
Fotos: Alamy/DGB: >; APA-Publications/Ross Miller >; Fotolia.com/Alisa Paun: >; Fotolia/prescott09: >; gemeinfrei: >, >; Getty Images/Bloomberg: >; Getty Images/Rolls Press/Popperfoto: >; Getty Images/Simon Tam: U4-1; Getty Images/Pawel Toczynski: >; Huber Images: >, >, >; Huber Images/Lubenow: >; Huber Images/G. Simeone: >; Jahreszeiten Verlag/Rasmus Marc: >; Jahreszeiten Verlag/Arthur F. Selbach: >, >; Jahreszeiten Verlag/Lukas Spörl: >, >, >, >, >, >, >, >, >, >, >; laif/Pierre Adenis: >; laif/Pablo De Zurita: >; laif/hemis.fr/Christian Guy: >; laif/Hemis: >; laif/Christian Kerber: >; laif/Dorothea Schmid: >; Lookphotos/Karl Johaentges: >, >; mauritius images/Masterfile RM/R. Ian Lloyd: >; mauritius images/Alamy/Zoonar GmbH: >; Pixelio/Thomas Max Müller: >; Polaris/laif/Manuel Silvestri: >; Gudrun Raether-Klünker: >, >, >; Schapowalow/Guido Baviera: >; Schapowalow/Franco Cogoli: >; Schapowalow/Laurent Grandadam: >; seasons.agency/Jalag/Arthur F. Selbach: >; seasons.agency/Jalag/Lukas Spörl: >; Shutterstock/Aleks49: >; Shutterstock/Alessandro Cristiano: >; Shutterstock/leoks: >; Shutterstock/Viacheslav Lopatin: >; Shutterstock/Bill Perry: >; Shutterstock/Radu Razvan: >; Shutterstock/Moreno Soppelsa: >; Shutterstock/SvetlanaSF: >; Shutterstock/VanderWolf Images: >; Shutterstock/Jolanta Wojcicka: >; Unsplash/damiano-baschiera: >; Unsplash/Ingo Hamm: >; Unsplash/Dmitry Sovyak: >; Unsplash/Annie Spratt: >; Unsplash/Susa Sinziana: >; Web Gallery of Art: >.
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SYMBOLE ALLGEMEIN
L
Erstklassig: Besondere Tipps der Autoren
C
Seitenblick: Spannende Anekdoten zum Reiseziel
1
Top-Highlights und
0
Highlights der Destination
1
Die POLYGLOTT-Touren
6
Stationen einer Tour
1
Hinweis auf 50 Dinge
Hotel DZ
Restaurant
€
bis 60 EUR
bis 30 EUR
€€
60 bis 200 EUR
30 bis 40 EUR
€€€
über 200 EUR
über 40 EUR
Zeichenerklärung der Karten
Autobahn Schnellstraßebeschriebene Region (Seite=Kapitelanfang)Hauptstraße sonstige Straßen FußgängerzoneSehenswürdigkeitenEisenbahn StaatsgrenzeTourenvorschlagLandesgrenze NationalparkgrenzeDie wichtigsten Sehenswürdigkeiten
Prächtige Adelspaläste säumen die zentrale Wasserstraße der Lagunenstadt.
Unter den vielen Schätzen von Venedigs Staatskirche ragt die Pala d’Oro heraus.
Der Dogenpalast war einst das Machtzentrum der Serenissima.
Auf der berühmten Bühne wurde mehrere Verdi-Opern uraufgeführt.
Die Brücke über den Canal Grande ist ein Wahrzeichen der Lagunenstadt.
Tizians Meisterwerk »Assunta« schmückt den Hochaltar der Frari-Kirche.
Zur Ausstattung des prächtigen Renaissancebaus trug Tintoretto 56 Gemälde bei.
Im ältesten Judenviertel der Welt gibt es Synagogen und koschere Restaurants.
Der gotische Palast beherbergt ein Museum zur venezianischen Wohnkultur.
Seit dem 15. Jh. wurden in der gotischen Backsteinkirche die Dogen beigesetzt.
Alle Größen der venezianischen Malerei sind hier mit Hauptwerken vertreten.
Die Sammlung von Kunst der klassischen Moderne gilt als bedeutendste Italiens.
mehr entdecken, schöner reisen
Perfekte Planung > Parallel > aufschlagen
TOUREN
VIERTEL
DAUER
TOUR1
Fahrt über den Canal Grande
Canal Grande
30 Min. – 1/2 Tag
TOUR2
Rund um die Piazza San Marco
San Marco
1 Tag
TOUR3
Im Herzen von San Marco
San Marco
2–3 Std.
TOUR4
Vom Markusplatz nach Rialto
San Marco
1 Std.
TOUR5
Von der Rialtobrücke zu San Stae
San Polo & Santa Croce
2–3 Std.
TOUR6
Von San Stae zur Ca’ Rezzonico
San Polo & Santa Croce
2–3 Std.
TOUR7
Von Santa Lucia zum Ghetto
Cannaregio
3 Std.
TOUR8
Von Sant’Alvise zur Rialtobrücke
Cannaregio
2–3 Std.
TOUR9
Von der Riva degli Schiavoni zum Arsenale
Castello
3 Std.
TOUR0
Vom Arsenale zur Isola di San Pietro
Castello
2 Std.
TOUR!
Zum Campo San Pantalon
Dorsoduro
2 1/2 Std.
TOUR@
Insel Giudecca
Dorsoduro
1 Std.
TOUR#
Insel San Giorgio Maggiore
Dorsoduro
1 Std.
TOUR$
Murano
Ausflüge & Extra-Touren
3 Std.
TOUR%
Die Lagunenstadt an einem Tag
Ausflüge & Extra-Touren
1 Tag
TOUR^
Verlängertes Wochenende in Venedig
Ausflüge & Extra-Touren
3 Tage
TOUR&
Die wichtigsten Kirchen Venedigs
Ausflüge & Extra-Touren
7 Std.
© Schapowalow/Franco Cogoli
Eine Fahrt mit dem Vaporetto über den Canal Grande kommt einem Crashkurs in venezianischer Architekturgeschichte gleich
Einst mächtigster Stadtstaat der Welt, üben die steinernen Zeugnisse der Serenissima selbst im Verfall noch eine ungebrochene Anziehungskraft aus. Die ins Wasser gebaute Stadt ist zwar längst ein Mythos – und doch quicklebendig und irgendwie auch auf dem Weg in die Moderne.
© Gudrun Raether-Klünker
GUDRUN RAETHER-KLÜNKER
Die Autorin studierte Politikwissenschaft und Germanistik und ist heute als freie Autorin und Lektorin tätig. Regelmäßig bereist sie Griechenland und Italien. Dabei ist Venedig einer ihrer Favoriten: eine Stadt von Weltrang, die aber auch mit stillen Ecken und kleinstädtisch-familärer Atmosphäre zu überraschen weiß.
Venedig gleicht einem Fisch! Zumindest aus der Luft betrachtet. Und schöner könnte man sich dem Zentrum der einstigen Seerepublik auch gar nicht nähern als mit dem Flugzeug. Am besten wählt man einen Fensterplatz auf der rechten Seite. So hat man schon beim Landeanflug auf den Flughafen Marco Polo den unvergleichlichen Blick auf die Lagunenlandschaft. Und dann kommen sie immer näher: die markanten Kirchtürme der »Erlauchtesten«, der Canal Grande, der sich s-förmig durch die Stadt schlängelt, und die Motorboote, die – wieder mal viel zu schnell – durch die Lagune rasen und dabei weiße Gischt aufwirbeln.
Für einen Moment hat man dann wieder festen Boden unter den Füßen – nur um ihn so rasch wie möglich wieder zu verlassen. Denn Venedig gründet auf Millionen von Eichenpfählen, die Flüchtlinge vom Festland vor rund 1600 Jahren in den schlickigen Grund der Lagune rammten. Deswegen schwanken nicht nur die Pontons der Vaporetti (Wasserbusse) merklich, sondern auch etliche Palazzi am Canal Grande, was man zumindest in den oberen Etagen spürt. Noch sind wir allerdings nicht dort, sondern auf dem Flughafen, auf dem ein babylonisches Sprachengewirr herrscht und zahllose Gäste aus Europa und Übersee mit ihren Rollkoffern Richtung Ausgang strömen. Übrigens: Die stilvolle, aber mit 15 € (hin und zurück 27 €) nicht gerade günstige Alternative zur Busfahrt bietet die Schiffstour mit Alilaguna direkt vom Airport ins Herz der Stadt!
Endlich angekommen, heißt es erst einmal durchatmen, den Rhythmus der Stadt spüren, die mit keiner anderen Stadt der Welt vergleichbar ist und die es, wie der ehemalige Bürgermeister Massimo Cacciari formulierte, eigentlich gar nicht geben dürfte. Rund 170 Kanäle durchziehen Venedig, Hunderte von Brücken führen über die engen Wasserstraßen, durch die lautlos schwarze Gondeln gleiten – oder mit gellender Sirene ein Polizeiboot rast. Venedig erscheint wie eine Sinnestäuschung und ist doch ganz real – ein Gesamtkunstwerk und zugleich Lebensraum für knapp 55.000 Menschen, wenngleich ihre Zahl kontinuierlich sinkt.
© Jahreszeiten Verlag/Lukas Spörl
Licht- und Wetterverhältnisse inszenieren den Markusplatz zu jeder Jahreszeit neu
Dreh- und Angelpunkt des Ganzen ist der Markusplatz, eindrucksvolle Bühne für eine stets wechselnde Show. Über die von Einheimischen abfällig Vu cumprà (von »vuoi comprare« – »willst Du kaufen?«) genannten Straßenhändler, die billige T-Shirts, bunte Masken und glibberige Gummitierchen anbieten, die sie geräuschvoll aufs Pflaster klatschen, sollte man großzügig hinwegsehen. Das unaufhörliche Klacken der Kameraauslöser und das Gurren der Tauben vermischen sich mit der Salonmusik der berühmten Kaffeehäuser, während Tourguides ihre bunten Schirme in die Lüfte recken, um die Gruppen im Gedränge zusammenzuhalten – und die lange Schlange vor der Basilica di San Marco sich Schritt für Schritt dem Portal nähert. Ganz normaler Alltag in Venedig!
© Jahreszeiten Verlag/Lukas Spörl
Venedigs Bàcari, rustikale Weinbars, stehen für kleine Auszeiten vom Alltag
Prunkvolle Palazzi, weltberühmte Brücken und Kirchen voller Kunstwerke – all das ist Venedig, doch es gibt auch noch eine andere Seite der Stadt, die nicht weniger fasziniert. Um sie kennenzulernen, muss man sich von den großen Plätzen und touristischen Hauptrouten entfernen, sich ver lieren im Gewirr enger Gassen und wohnzimmergroßer Campi, auf denen Kinder spielen und die Einheimischen Stühle im Freien aufstellen. Sich Zeit nehmen, um den morbiden Charme der bröckelnden Fassaden in sich aufzunehmen. Den Klängen der Musik folgen, die bisweilen in eine vielleicht nicht ganz so bedeutende Kirche leiten. Eintauchen ins venezianische Alltagsleben, zu dem ein Stopp in einem der Kaffeehäuser zählt, wo es meist laut und trubelig zugeht und wo man seinen Kaffee am besten im Stehen an der Theke neben der lauten, zischenden Espressomaschine trinkt, weil es die Venezianer auch tun, und weil es so preiswerter ist.
Und schließlich das Allerschönste: der Bummel entlang der Zattere, mit Blick auf die Insel Giudecca, wo gurrende Tauben an den Brunnen ein erfrischendes Bad nehmen und sich bei »Nico« eine lange Schlange gebildet hat. Kein Wunder: Das Eis ist ein Gedicht! Übrigens auch ein herrlicher Ort am Abend: Im Sommer weht hier meist ein laues Lüftchen, und am anderen Ufer erstrahlt Palladios Redentore-Kirche in blassem Grün. Doch alles nur Sinnestäuschung? In der Enoteca Al Bottegon am Campo San Trovaso begießen wir unsere Ankunft ganz real mit einem Glas Wein im Stehen, während draußen fast unwirklich eine Gondel unter der Brücke hindurchgleitet … Kann mich bitte mal jemand kneifen? Oder wie formulierte es der amerikanische Autor Henry James doch gleich? »Es gibt zwei Arten von Städten: alle anderen und Venedig«. Benvenuto a Venezia!
Die kleinen Geheimnisse sind oftmals die spannendsten. Hier werden die Geschichten hinter den Kulissen erzählt.
Die zahlreichen Handelsgesellschaften, die Waren im gesamten Mittelmeerraum verschifften und rund um das Geschäftszentrum an der Rialtobrücke ansässig waren, verzichteten oftmals darauf, ihr Transportgut zu versichern, beteiligten aber Gott an ihren Geschäften. 5 % des Erlöses sollte der Weltenschöpfer am Jahresende erhalten, ausgezahlt wurde es stellvertretend an die Geistlichkeit. Und so wurden zahlreiche Gotteshäuser mit dem Geld aus dieser »himmlischen Versicherung« erbaut.
Isolation und Ausgrenzung erfuhren die Juden in Europa schon früh, doch in Venedig wurden sie erstmals in einen streng bewachten, abgetrennten Bereich zwangsumgesiedelt. Warum gerade hier? Zu Beginn des 16. Jhs. verlor Venedig seine Vormachtstellung und musste empfindliche militärische Niederlagen einstecken. Auf der Suche nach einem Sündenbock fiel der Blick der Machthaber auf die Juden, denen der Vorwurf des Brunnenvergiftens und Verursachens von Seuchen anhing. Sie der Stadt zu verweisen erschien allerdings nicht klug, zu wichtig waren die Juden als Bankiers, Künstler und Handwerker für Wirtschaft und Kultur Venedigs. Also isolierte man sie räumlich, nutzte ihre Wirtschaftsleistung aber weiterhin und bürdete ihnen zudem hohe Steuern und Abgaben auf.
Auf Burano gab es in der Vergangenheit nur vier Familiennamen. Für den Postboten war es daher ein schwieriges Unterfangen, Briefe richtig auszuliefern, immer wieder kam es zu Verwechslungen. Schließlich fingen die Bewohner, an ihre Häuser farbig anzumalen – das machte dem Zusteller die Unterscheidung leichter.
Gondeln waren im 16. Jh. nicht nur Verkehrsmittel Nr. 1 – 10.000 der langgezogenen Boote verkehrten damals auf den Wasserstraßen der Stadt –, sondern auch ein wichtiges Statussymbol für Venedigs reiche Patrizier: Sie bemalten sie bunt, schmückten sie mit vergoldeten Schnitzereien, bezogen ihre Sitze mit kostbarem Samt und Brokat. 1562 wurde es dem Dogen Girolamo Privli zu viel: Um der ausufernden Prunksucht Einhalt zu gebieten, schrieb er als einheitliche Farbe für alle Gondeln Schwarz vor.
Hier wird entdeckt, probiert, gestaunt, Urlaubserinnerungen werden gesammelt und Fettnäpfe clever umgangen. Diese Tipps machen Lust auf mehr und lassen Sie die ganz typischen Seiten erleben. Viel Spaß dabei!
1Geheimnisse der StaatsmachtItinerari Segreti genannte Touren führen durch die Hinterzimmer des Dogenpalasts > und lassen u.a. die Leiden des eingekerkerten Casanova in den Bleikammern nachvollziehen (tgl. 9.55, 10.45 und 11.35 Uhr auf Englisch, ca. 75 Min., 20 €).
2Neue Blickwinkel Profis verhelfen einem dazu, ultimative Venedig-Fotos zu schießen, und führen dabei auch zu Plätzen, die man ohne intime Kenner der Stadt gar nicht finden würde (Better Photo Walks, www.betterphotowalks.com, 2 Std. 190 €).
3Kochkurs im Palazzo TV-Köchin Maria Grazia Calò führt vor, wie man sarde in saor zubereitet oder einer Artischocke zu Leibe rückt – in einem denkmalgeschützten Palast in San Polo (1421/A, www.peccatidigola.info, ab 75 €).
4Auge in Auge mit Kormoranen Venedig liegt inmitten einer amphibischen Wasserwelt, in der die Gezeiten den Rhythmus vorgeben. Bei zwei- oder vierstündigen geführten Kajaktouren erlebt man sie hautnah (www.venicekayak.com, 95 bzw. 125 €, Start auf der Isola della Certosa).
© Getty Images/Bloomberg
Masken nach eigenen Ideen selbst gestalten bei Workshops von Ca’ Macana
5Versteckspiel für Erwachsene Die für den venezianischen Karneval typischen, geheimnisvollen Masken kann man bei Ca’ Macana in zweistündigen Workshops auch selbst kreieren. Rohlinge werden erst bemalt und dann mit Glitzersteinen, Federn etc. verziert (Dorsoduro 3172, www.camacana.com | Online-Karte, ab 60 €).
6Hindernislauf mit BrückenSu e zo per i ponti (»auf und ab über die Brücken«) nennt sich ein vergnüglicher Stadtlauf ohne Preise und Sieger >, der in der langen Version über 43, in der kurzen über 16 Brücken führt (12 bzw. 6 km). Anmeldung unter www.suezo.it.
7Lido on Bike Auf dem Lungomare geht es am Meer entlang bis zum Strand von Alberoni, der Rückweg führt durchs Inselinnere, vorbei an Jugendstilvillen, herrlichen Gartenanlagen und stillen Kanälen. Radverleih und Tourenvorschläge bei Lidoonbike (Gran Viale 21/B, Lido, www.lidoonbike.it | Online-Karte).
8Celebrity-Spotting mit Erfolgsgarantie Bei einem Spaziergang über die zypressenbestandene Friedhofsinsel San Michele > entdeckt man die Gräber berühmter Persönlichkeiten wie Ezra Pound, Joseph Brodsky oder Igor Strawinsky (Linien 4.1 und 4.2 ab Fondamente Nuove, Lageplan am Infopoint).
9Golfen zwischen Lagune und Adria Auf dem Lido, bei Alberoni, liegt zwischen hohen Bäumen ein 18-Loch-Platz mit 72 Par, der zu den schönsten Italiens zählt. Auch Schnupperkurse bietet der älteste Golf-Course des Veneto (Circolo Golf Venezia, www.circologolfvenezia.it, Greenfee 18 Loch ab 80 €).
0Malen wie Canaletto Mit an der Akademie ausgebildeten, technisch versierten Künstlern arbeitet man auf ruhigen Plätzen in Cannaregio in der Tradition der venezianischen vedutisti(Tel. 0340 544 52 27, www.paintingvenice.com, Privatlektion 2 Std. 100 €, zweitägiger Workshop 280 €, auch kombinierte Mal- und Sprachkurse).
!Frühstück to go Bei der alteingesessenen Konditorei Rosa Salva > decken sich die Venezianer auf dem Weg zur Arbeit mit bussolai und baicoli ein, mürben Biskuits, die man morgens in den Kaffee und abends in den Süßwein taucht.
© Lookphotos/Karl Johaentges
Für den kleinen Hunger zwischendurch sind cicchetti die ultimative Lösung
@Fingerfood auf Venezianisch In Bàcari wie der »Witwe« > werden sie in reicher Auswahl angeboten: cicchetti, tapasartige Häppchen. Suchtpotenzial haben sarde in saor, sauer eingelegte Sardinen mit Rosinen und Pinienkernen.
#Espresso für Kenner Nach traditionellem venezianischem Verfahren gerösteten, aromatischen Kaffee kann man bei Caffè del Doge probieren und auch erwerben (San Polo 609, www.caffedeldoge.com | Online-Karte).
$Innereien in GourmetklasseFegato alla veneziana, Kalbsleber mit Zwiebeln in Weißweinsud, ist ein Klassiker der venezianischen Küche, der bei Altanella am Giudecca-Kanal zu kulinarischer Hochform aufläuft (Giudecca 268 | Online-Karte).
%Sommerlaune im Sektglas Der Bellini, ein dezent rosafarbener Cocktailklassiker aus Prosecco und Pfirsichmark, schmeckt vielen dort am besten, wo er 1938 erfunden wurde: in Harry’s Bar >. Als Inspiration soll die Gewandfarbe eines Heiligen auf einem Bellini-Gemälde gedient haben.
^Kindertraum in Pastellfarben Wäre die Eiscreme noch nicht erfunden, müsste sie genau so aussehen wie bei der Gelateria Millevoglie: wolkige Gebilde von perfekt cremiger Konsistenz in Pistaziengrün, Vanillegelb, Erdbeerrosa … Unwiderstehlich: Nociolosa (Salizada San Rocco).
© laif/hemis.fr/Christian Guy
Castraure di Sant’Erasmo machen dem Spargel als »Königsgemüse« Konkurrenz
&Gemüse-Kostbarkeit Sehr selten und wegen ihres unverwechselbar feinen Aromas begehrt sind castraure von der Insel Sant’Erasmo, die zarten jungen Knospen der violetten Artischocke. Sie werden von April bis Juni an den Ständen der Erberia > verkauft.
*Wein aus der Lagune Auf der Insel Sant’Erasmo reift mit dem weißen »Orto di Venezia« der einzige Wein der Lagunenstadt. Kenner bescheinigen ihm eine feine Meeresnote (u.a. Enoteca Ai Stagneri | Online-Karte, San Marco 5246, Calle de Stagneri).
(Frittiertes Meeresallerlei Was die Fischer morgens anlanden, bekommt man als fritto misto in vielen Restaurants, bei Vecio Fritolin auf Vorbestellung hin sogar als Takeaway (Santa Croce 2262, Calle della Regina, www.veciofritolin.it | Online-Karte).
)Süßes seit 1742 Bei Rizzardini, Venedigs ältester Pasticceria, kann man fast alles probieren, was die Stadt an dolci zu bieten hat. Köstlich sind bignè, luftig-leichte, mit zartgrüner Pistaziencreme gefüllte Windbeutel (San Polo 1415, Campiello dei Meloni | Online-Karte, Di geschl.).
qBlaue Stunde auf dem Markusplatz Menschenleer und nur von einem verblassenden Mond beschienen, entfaltet die Piazza San Marco > ihr ganzes Potenzial zur großen architektonischen Geste.
wInnere Werte Im Inneren des Markusdoms funkelt die Pala d’Oro >, ein mit aberhunderten Juwelen und kostbaren byzantinischen Emailarbeiten verzierter Altaraufsatz, mit den großflächigen Goldmosaiken um die Wette.
eGarten-Idyll Einer der schönsten Gärten Venedigs versteckt sich hinter dem Palazzo Soranzo Cappello. Einlass in dieses Kleinod mit seinen Obstwiesen und Kaiserstatuen erhält man zu den Bürozeiten der ansässigen Denkmalschutzbehörde (Santa Croce 770, Rio Marin | Online-Karte).
© Shutterstock/Aleks49
Die »Münder der Wahrheit« dienten als Briefkästen für Denunziationen
rMünder der Wahrheit Um Verschwörungen aufzudecken, beschäftigte Venedigs Rat der Zehn zahllose Spitzel und führte die bocche della verità ein, als Münder gestaltete steinerne Briefschlitze, die zu anonymen Anzeigen einluden. Man sieht sie noch heute an der Loggia des Dogenpalastes > und an der Kirche Santa Maria della Visitazione >.
tDrehort mit Gruselfaktor Meist ganz für sich allein hat man die stimmungsvolle Bettlerkirche San Nicolò dei Mendicoli ganz im Westen Dorsoduros. Im Okkult-Thriller »Wenn die Gondeln Trauer tragen« war Donald Sutherland hier als Restaurator tätig (Dorsoduro 1907, Campo San Nicolò | Online-Karte).
yRenaissance-Tauchanzug Um 1500 entwarf Leonardo für die Seerepublik einen Tauchanzug samt Atemgerät und Bohrvorrichtung, um die vor der Stadt liegende osmanische Flotte bekämpfen zu können. Das Modell im Museo Leonardo da Vinci mutet erstaunlich modern an (Campo San Rocco 3052, San Polo | Online-Karte, tgl. 10–17.30 Uhr, 8 €).
uBunt, bunter, Burano Gelb, blau, grün, ocker, pink oder rosa – malerisch spiegeln sich die knallbunten Fassaden der Fischerhäuschen auf Burano > im seichten Wasser der Kanäle und strahlen selbst bei grauem Wetter.
iTintoretto in Tennisplatz-Format Mehrere Hundert Figuren tummeln sich auf Tintorettos monumentalem Wandbild »Paradies«, das die gesamte Rückfront des Großen Ratssaals im Dogenpalast > einnimmt. Mit 22 × 7 m ist es das größte Ölgemälde der Welt.
oVenice underground Gondolieri fahren einen auf Wunsch durch den einzigen unterirdischen Kanal Venedigs, den Rio del Santissimo. Er führt unter dem Chor der Kirche Santo Stefano > hindurch, die dennoch schon seit 1325 steht.
pLagunenzauber Der Blick vom Campanile der Basilika Santa Maria Assunta auf Torcello > über die Lagunenlandschaft raubt besonders am späten Nachmittag den Atem, wenn die Farben wärmer und die Konturen klarer werden.
QVenedigs Flotte Von der Gondel bis zum Wassertaxi – der Bootshistoriker Gilberto Penzo > fertigt in seiner Werkstatt Modelle aller venezianischen Schiffs- und Bootstypen. Einige davon gibt es auch als Bausatz zum Selbstzusammenstecken (ab 40 €).
© Unsplash/Ingo Hamm
Die bunten Fassaden der Häuser auf Burano waren ursprünglich eine Orientierungshilfe
WStoffe, aus denen die Träume sind Nach historischen Mustern handgewebte Stoffe des Traditionshauses Bevilacqua, erhältlich als Meterware oder zu Kissen und Tischdecken vernäht, verleihen dem eigenen Zuhause einen Hauch Palazzo-Herrlichkeit (San Marco 2520, www.bevilacquatessuti.com | Online-Karte).
ESommerhitze für kalte Tage Die Schwüle der Lagune ist legendär. Papierfächer, die im Sommer an jeder Straßenecke verkauft werden, verschaffen Kühlung und beschwören im nasskalten deutschen Winter die Hitze venezianischer Sommernächte herauf (ab 3 €).
RPreziosen aus Papier Nirgendwo kommen Venedig-Fotos besser zur Geltung als in einem Fotoalbum aus edlem marmoriertem Papier, das traditionell arbeitende Buchbinder wie Il Prato > herstellen.
TGondoliere-PuschenFurlane, weiche Slipper aus Leinen oder Samt mit rutschfesten Gummisohlen, wie sie die Gondolieri früher bei der Arbeit trugen, bekommt man bei Piedàterre in vielen Formen und Farben (San Polo 60, www.piedaterre-venice.com | Online-Karte, ab 39 €).
YMuranoglas light Venedigs gotisches Architekturerbe spiegeln die filigranen Halsketten und Armbänder wider, die die Brüder Attombri aus alten Muronaglasperlen und Silberdraht fertigen (San Polo 65, www.attombri.com | Online-Karte).
UMeeresaroma Lust, einige venezianische Spezialitäten am heimischen Herd nachzukochen? Bei Pantagruelica gibt es die nötigen Zutaten, etwa mit Sepiatinte gefärbte spaghetti neri – die meisten auch in Bio-Qualität (Dorsoduro 2844 | Online-Karte, Campo San Barnaba).
IStadtansichten in Schwarz-Weiß Die bei La Salizada ausgestellten Fotos aus dem Venedig des 19. Jhs., allesamt Reproduktionen, sind zeitgeschichtliche Dokumente und kleine Kunstwerke zugleich (San Marco 3448, www.lasalizada.it | Online-Karte).
OVenedig im Flakon Den Duft blühenden Jasmins und andere typische Venedig-Gerüche fängt »The Merchant of Venice« ein, eine Parfümserie mit stilvollem Flagshipstore in den Räumen einer ehemaligen Apotheke (San Marco 1895, www.themerchantofvenice.it | Online-Karte).
PNächtliche Impressionen Ein laues Lüftchen weht, jenseits des Giudecca-Kanals liegt einem das nächtlich erleuchtete Venedig zu Füßen – die Rooftopbar des Hilton Molino Stucky ist der ideale Ort, um abends einen Drink zu nehmen und stimmungsvolle Fotos zu schießen (Giudecca 810, www.skylinebarvenice.it | Online-Karte, tgl. 17–1 Uhr).
aTauben füttern »Vogelfreies Venedig« lautet die Devise – bis zu 200 € muss berappen, wer auf dem Markusplatz Tauben füttert.
sKirchenbesuch in Shorts Auf adäquate Kleidung wird in Venedig viel Wert gelegt, besonders beim Kirchenbesuch. Schultern und Knie sollten bedeckt sein, sonst wird der Einlass womöglich verwehrt.
dSan Marco zur Mittagszeit Um langes Schlangestehen vor dem Markusdom zu vermeiden, bringt man sich am besten 30 Min. vor Einlass (ca. 9.15 Uhr) bzw. vor Schließung (ca. 16.30 Uhr) in Stellung.
fGefälschte Markenprodukte kaufen Wer bei einem der fliegenden Händler gefälschte Markenwaren zum Schnäppchenpreis erwirbt, macht sich in Italien auch als Käufer vor dem Gesetz schuldig. Die Geldbuße kann sich im schlimmsten Fall auf 10.000 € belaufen!
© Jahreszeiten Verlag/Lukas Spörl
Schon zu Hause online bestellte Touristentickets fürs Vaporetto sparen viel Zeit und Geld
gEinzeltickets fürs Vaporetto Vaporetto-Einzelfahrscheine sind mit 7,50 € sehr teuer. Es lohnt sich auf jeden Fall, gleich zu Beginn des Aufenthalts eine vergünstigte Zeitkarte (für verschiedene Zeitspannen) zu kaufen >, >.
hPicknick auf der Piazza San Marco Zivile Benimm-Polizisten in orangefarbenen Westen rufen jeden zur Ordnung, der auf dem Markusplatz einen Schluck trinkt oder sein Panino verspeist (200 € Strafe). Als offizieller Rastplatz sind die nahen Giardini Ex-Reali ausgewiesen.
jSonnenbrille vergessen Getönte Gläser sind in Venedig noch unverzichtbarer als anderswo: Die weißen Marmorfassaden blenden im Sonnenlicht derart, dass mit einer spezifischen Form von Schneeblindheit zu rechnen ist.
kOhne Stadtplan unterwegs Reizvoll ist es zweifellos, sich im Labyrinth der Gassen einfach treiben zu lassen. Ohne Karte verläuft man sich aber garantiert!
lFreie PlatzwahlBella figura, einen guten Eindruck, machen Sie, wenn Sie im Lokal nicht einfach den erstbesten freien Tisch stürmen, sondern warten, bis der Kellner Ihnen einen Platz zuweist.
ARestaurant-Schleppern folgen In manchen Gegenden Venedigs lassen frenetisch winkende Kellner den Stadtbummel zu einem Spießrutenlauf geraten. Bleiben Sie hartnäckig – positive Überraschungen sind in derartigen Lokalen eher selten zu erwarten.
© Getty Images/Pawel Toczynski
Viele der frischen Produkte auf Venedigs Märkten stammen von der Gemüseinsel Sant’Erasmo in der nördlichen Lagune
Weltwunder Venedig: Keine andere Stadt der Erde hat über Jahrhunderte eine Architektur ausgebildet, die buchstäblich ins Wasser gebaut ist. Zwischen 20 und 30 Mio. Besucher strömen Jahr für Jahr in die romantische Lagunenstadt, die von oben betrachtet die Form eines Fisches hat.