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Etwas sehr Seltsames geht im Ponystall vor sich, das spürt Hannah ganz genau. Sternchen und sie sind inzwischen unzertrennlich – klar, dass Hannah da auf ihr Lieblingspony aufpassen muss. Es geschehen immer merkwürdigere Dinge und Hannah macht sich große Sorgen. Ist Sternchen etwa in Gefahr? Auf dem Ponyhof Apfelblüte werden Träume wahr. Jedes Mädchen findet sein Lieblingspony, kann mit ihm schmusen, es striegeln und natürlich auf ihm reiten! Freundschaften, süße Ponys und spannende Wettkämpfe – der Alltag auf dem Reiterhof wird einfach nie langweilig. Die Kinderbuchreihe mit vielen liebevollen Illustrationen vermittelt nebenbei Wissenswertes über Ponys und ist besonders für Kinder ab 8 Jahren geeignet. Der Titel ist auf Antolin gelistet.
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Seitenzahl: 56
Ein super Sprung
Hundeglück
Neugierige Zuschauer
Überraschung im Wald
Ein neuer Hund für Eric?
Nachtwache
Wo ist Sternchen?
Neue Freunde
Mit besonderem Dank an Catherine Hapka
„Ist das schön!“, sagte Lena Kennet und seufzte glücklich.
Sie lehnte sich im Sattel vor und klopfte Samson, ihrem Lieblingspony, den Hals. Der Apfelschimmel knickte ein Ohr nach hinten zu seiner Reiterin und trottete weiter brav den schattigen Pfad entlang. Samson gehörte zum Ponyhof Apfelblüte, wo Lena Reitstunden nahm. Allerdings ritt sie so oft auf ihm, dass es sich anfühlte, als wäre er ihr eigenes Pony.
„Durch den Wald zu reiten, ist echt herrlich“, sagte Lenas Freundin Lotte Stevens.
Lena sah über ihre Schulter. Lotte ritt auf ihrem neuen Pferd, Schneeflocke. Die Stute war ein Appaloosa, der vordere Teil ihres Körpers war braun, der hintere weiß und braun gefleckt, das war typisch für diese Pferderasse. An der Hüfte hatte Flocke einen besonders großen weißen Fleck, diese Fellzeichnung wurde Decke genannt. Die lebhafte, aber gutmütige Stute war perfekt für Lotte mit ihren langen Beinen. Trotzdem fand Lena es immer noch ungewohnt, dass eine ihrer Freundinnen jetzt auf einem Pferd und nicht mehr auf einem Pony ritt.
„Bist du noch da, Hannah?“, fragte Lena lachend und tat so, als hätte sie Mühe, an Lotte und Flocke vorbeizusehen.
„Keine Sorge, Sternchen und ich sind hier“, antwortete Hannah von hinten.
Lena sah wieder nach vorn und lenkte Samson um eine Wegbiegung. Normalerweise war der Weg hier breit, flach und ohne Hindernisse. Aber heute lag ein Baumstamm quer über dem Pfad. Vermutlich war er erst beim letzten Sturm umgestürzt.
„Sieht so aus, als müssten wir über den Stamm springen!“, rief Lena den anderen zu.
Lena und ihre Freundinnen liebten es, im Wald über Baumstämme zu springen. Nun, die meisten von ihnen jedenfalls. Lena sah erneut nach hinten zu Hannah. Ihre Freundin war nicht immer so mutig wie die anderen Mädchen. Vor ein paar Jahren hatte sie sich bei einem Reitunfall schwer verletzt und saß erst seit Kurzem wieder im Sattel.
Lena wusste aber auch, dass Hannah mit Sternchen einfach um den Baumstamm herumreiten würde, falls sie sich nicht traute zu springen. Obwohl Hannah recht schüchtern und eher still war, hatte sie keine Probleme damit, für sich selbst einzustehen, wenn es wirklich wichtig war.
„Los geht’s, mein Junge“, flüsterte Lena Samson zu. Wieder zuckte sein Ohr kurz nach hinten, dann sauste er los und flog mit viel Abstand über den Baumstamm.
Nach der Landung ließ Lena das Pony noch ein paar Galoppsprünge machen. Dann drehte sie sich um und sah Flocke über den Stamm segeln. Eine Überraschung war das nicht. Lottes neues Pferd war eine tolle Springerin.
Überrascht war Lena allerdings, als sie sah, dass Hannah ihr Pony ebenfalls zum Galopp antrieb. Sternchen hatte die Ohren gespitzt und kam schnell auf den Baumstamm zu.
Lotte hielt neben Lena an und wandte sich zu Sternchen um, das Pony sprang gerade brav über den Stamm. „Juhu!“, jubelte Lotte. „Super Sprung, Hannah!“
Hannah strahlte. „Danke.“ Sie lehnte sich vor und streichelte ihrem Pony den Nacken. „Sternchen hilft mir sehr dabei, eine bessere Reiterin zu werden.“
Damals, als Hannah nach ihrem Unfall wieder in den Sattel gestiegen war, hatte sie eine Weile ein Pony namens Rapunzel geritten. Aber dann hatte Mrs Marle, die Besitzerin des Ponyhofs, Hannah erklärt, dass sie Rapunzel für die Anfängerstunden brauchte. Die kleine Stute war schon älter als die anderen Ponys und es war nicht so gut für sie, auf lange Ausritte in den Wald zu gehen oder über Hindernisse zu springen.
Hannah mochte Rapunzel sehr, sehr gern und wollte dem Pony auf keinen Fall schaden. Also hatte sie zugestimmt, stattdessen auf Sternchen zu reiten. Die Ponystute war auch sehr lieb, aber jünger und lebhafter. Vor ihrem Unfall war Hannah eine gute Reiterin gewesen und sie hatte nichts verlernt. Allerdings dauerte es eine Weile, bis sie ihr Selbstvertrauen wiederfand.
„Ich bin wirklich froh, dass du dich mit Sternchen so gut verstehst“, sagte Lena.
„Ich auch“, stimmte Lotte zu.
Hannah lächelte und strich mit der Hand durch Sternchens weiße Mähne. „Und ich erst!“
Die Freundinnen ritten weiter unter den leise wispernden Bäumen entlang. Im Wald in der Nähe des Ponyhofs entdeckten sie immer wieder neue schöne Reitwege. Heute folgten die Mädchen einem abfallenden Pfad, der schließlich aus den Bäumen hinaus und auf eine ruhige Landstraße führte.
„Ich weiß, wo wir sind“, sagte Lotte, als eine Reihe Steinhäuser in Sicht kam. „Wir sind gar nicht so weit weg vom Ponyhof. Wenn wir umdrehen und der Straße in die andere Richtung folgen, sind wir in fünf Minuten da.“
„Lasst uns nicht umdrehen“, meinte Lena. „Ich will noch nicht zurück.“
Schon bald ritten sie am ersten Haus vorbei, einem hübschen Steinhaus mit umzäuntem Garten. Davor stand ein großer Wagen, aus dem mehrere Männer Möbel luden und sie ins Haus trugen.
„Da scheint jemand neu einzuziehen“, sagte Hannah.
Lena nickte. Samson hatte den Wagen jetzt auch bemerkt. Er streckte seine Ohren so weit nach vorn, dass sich die Spitzen beinahe berührten. Er schnaubte und wurde langsamer.
„Schon gut, Samson“, murmelte Lena und drückte ihr Bein an seinen Körper, so wie Mrs Marle es ihr beigebracht hatte. „Vor dem Wagen musst du keine Angst haben.“
„Vielleicht sollte ich besser voranreiten“, schlug Lotte vor und lenkte ihr Pferd an die Spitze. „Flocke scheint sich gar keine Sorgen zu machen.“