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Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Sonstiges, Note: 1,3, Universität Siegen, Veranstaltung: Von den Medienpraktiken zu einer Praxistheorie der Medien. Praxistheoretische Perspektiven für die Medienwissenschaft, Sprache: Deutsch, Abstract: Die sogenannten „Praxistheorien“ haben in den letzten Jahren eine enorme Bedeutung in den Sozial- und Kulturwissenschaften erlangt. Als einen zentralen Grund ist der Vorwurf gegenüber den Sozial- und Kulturwissenschaften zu nennen, die Beziehung zu ihren Gegenständen nur unzureichend zu reflektieren. Praxistheorie ist allerdings nicht als eine einheitliche Theorie aufzufassen, sondern vielmehr als ein heterogenes Feld ähnlicher Ansätze, die sich aus verschiedenen Disziplinen zusammensetzen. Auch sind die Grenzen der Praxistheorie noch relativ unscharf formuliert, weshalb im Rahmen dieser Arbeit nicht von der Praxistheorie im Singular, sondern von „praxistheoretischen Ansätzen“ gesprochen werden wird. Diese Ansätze werden beeinflusst von der Sozialphilosophie, der Soziologie, der Sozialanthropologie und den Medien-, Kommunikations- und Geschichtswissenschaften. Ein zentrales Ziel praxistheoretischer Ansätze ist die Neukonzeptualisierung des Verhältnisses von Theorie und Empirie innerhalb der Geisteswissenschaften. Unter dem Begriff Praxistheorie werden auch Synonyme wie zum Beispiel Praxeologie und Praxissoziologie gefasst. Betrachtet man jedoch den Begriff Praxistheorie so fällt auf, dass sich dieser einerseits aus Praxis und andererseits aus Theorie zusammensetzt: Eine Begriffszusammensetzung die gegensätzlicher nicht sein könnte. Bei dieser scheinbaren Gegensätzlichkeit liegt der Eindruck zugrunde, dass das, was in der Theorie meist logisch erscheint, sich in der Praxis oftmals als nicht realisierbar erweisen kann. Jedoch ist die Begriffszusammensetzung vielmehr der Geschichte der soziologischen Forschung geschuldet. Ein zentraler Aspekt soziologischer Forschung ist die Frage nach einer Theorie der Sozialität, die die Lebenswirklichkeit des Menschen methodisch genau einfängt. So liegt der Schwerpunkt praxistheoretischer Zugänge in der Analyse der Dimensionen der Körperlichkeit des Sozialen. Demnach sind praxistheoretische Ansätze darum bemüht, soziale Ordnungen zu analysieren und zu entschlüsseln. Dabei sollen jedoch weniger die Werte, Normen und Zeichen- und Symbolsysteme analysiert werden. Vielmehr sollen die sozialen Praktiken in ihrer prozessualen Vollzugswirklichkeit analysiert und die Abhängigkeit zu praktischem und impliziten kulturellen Wissen dargestellt und in den Mittelpunkt der Analyse gerückt werden.
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